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1. Teil 3 - S. 80

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 80 — die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll. Wir werden uns zuerst darüber klar I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen und wo liegen sie? Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord- deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen, also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus- breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen. Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das? 1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber- setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten. Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier finden wir die Städte Weimar und Jena. 2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg- Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.) 3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei- ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober- lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt des Landes, Meiningen.) 4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer- fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst- liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg. Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen. Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.

2. Teil 3 - S. 113

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 113 — und — der Wald ist der Ernährer der Quellen.*) Auch ein großer Strom hat hier seine Wiege. Welcher? (Donau). Was lehrt die Karte über seinen Ursprung? (Südostabhaug des Schwarzwaldes — zwei Quellbäche.) — Nicht vergessen wollen wir, daß auch zahlreiche heilsame Wasser dem Boden Badens entströmen. Die berühmteste Heilquelle ist uns bereits bekannt. Wo sprudelt sie? (Stadt Baden.) Iv. Wir werfen nun einen Blick auf die Erwerbszweige, die wir im Großherzogtum finden. Dieselben knüpfen sich in der Hauptsache wieder an den Boden. Womit beschäftigt man sich hauptsächlich iu der fruchtbaren Rheinebene und im Neckarthale? (Ackerbau, Weinbau, Obst- bau, Tabakbau.) Welche Erwerbszweige ermöglicht der Schwarzwald?**) ^Flößerei, Köhlerei, Herstellung von Musikinstrumenten, Holzgeräten, hölzernen Uhren und Glaswaren — Viehzucht.) Weise uach, wie diese Erwerbszweise durch die Natur des Gebirges hervorgerufen und unter- stützt werden! (Der Holzreichtum — Die Bäche als wertvolle Wasser- kraft zum Treiben der Maschinen und als Beförderer des Holzes. — Die grasreichen Abhänge!) Aber nicht allein im Schwarzwalde finden wir Gewerbfleiß. Auch mehrere große Städte siud als Industriestädte zu nennen, so z. B. die Hauptstadt Karlsruhe, wo es große Maschinen- fabriken giebt, und die Stadt Pforzheim, wo man die verschiedensten Gold- und Silberwaren herstellt, z. B. Broschen, Ohrringe, Armbänder, Halsketten u. s. w. — Zeige diese Städte und bestimme ihre Lage! — Neben Landbau, Viehzucht und Industrie wird iu Baden auch etwas Handel getrieben. Die Haupthandelsstadt ist Mannheim. Zeige und be- stimme ihre Lage! (Neckarmündung!) Mannheim handelt in der Haupt- fache mit den Landesprodukten. Womit also? (Getreide, Wein, Obst, Holz.) Fasse nun zusammen, was wir über die Beschäftigung der Be- wohner Badens gesagt haben! Zur sachlichen Besprechung. a. Wie erklärst du es, das gerade Mannheim sich zur Haupthandelsstadt aufgeschwungen hat? (Günstige Lage am Zusammenfluß des. Neckars und Rheines — Vermittlerin zwischen Neckar und Rheinland.) b. Ob Mannheim nur Ausfuhrhafen ist? (Rhein!) Zuletzt werfen wir noch einen Blick auf die Ortschaften des Großherzogtums. Die Namen der wichtigsten sind bereits erwähnt worden. Nenne sie und gieb an, warum wir sie merken! (Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Baden, Konstanz.) Und welche geschieht- lichen Erinnerungen rufen einige dieser Namen in uns wach? (Die Ruine zu Heidelberg! — Franzosen in Mannheim — Hnß in Kostnitz!) Zusammenfassung und Einprägung. *) Vergl. 1. Abt. S. 113. **) Vergl, 1. Abt. S. 154 ff. Teschendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 8

3. Teil 3 - S. 83

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 83 — Dann wird unter Benutzung der Karte und Heranziehung des im vorigen Jahre behandelten Stoffes (Thüringerwald u. f. w. — Vergl. 1. Abt. S. 107—111) gemeinsam fortgesetzt: Auch die Staaten Thüringens sind reich an Vorzügen, denn 1. Sie sind reich bewässert. Außer der Pleiße, Elster, Saale, Werra und Unstrut durchströmen noch zahlreiche kleinere Flüsse das Land. Fast jede größere Stadt liegt an einem Gewässer. (Nachweis: <$era, Greiz, Jena, Weimar, Rudolstadt, Gotha, Koburg, Meiningen, Eisenach :c.) Zur sachlichen Besprechung: Woher rührt dieser Wasserreichtum? (Waldreichtum Thüringens! — Vergl. 1. Abt. S. 89) und welchen Wert hat er? 2. Sie sind reich an landschaftlichen Schönheiten. Wir wissen, daß Thüringen herrliche Wälder hat. Eichen- und Buchen-, Fichten und Tannenwald schmückt Thal und Höhe und moosbewachsene Pfade führen hin unter den rauschenden Wipfeln, wo Finken und Drosseln schlagen und muntere Eichhörnchen sich von Zweig zu Zweig schwingen. Uns ist weiter bekannt, daß Thüringen schöne Thäler besitzt. Das Saalethal (Zeigen!) haben wir voriges Jahr im Geiste durchwandert und uns da gefreut über die Weingelände und die waldgeschmückten Höhen, von denen Ruinen mit bröckelnden Mauern und hochaufragenden Warttürmen hinab ins grüne Land schauen. Auch altertümliche Burgen hat das Land aufzuweisen. Erhebt sich doch bei Eisenach aus waldiger Höhe die Wartburg, wo einst Luther die Bibelübersetzung begann. End- {ich finden wir in Thüringen auch aussichtsreiche Berge, so z. B. den Jnselsberg. (Vergl. 1. Abt. S. 109.) Zur sachlichen Besprechung: a. Welche Staaten werden wohl besonders waldreich sein? {Dte auf der Höhe und am Abhänge des Thüringerwaldes gelegenen, also besonders Sachsen - Koburg - Gotha, Sachsen - Meiningen, Schwarzburg- Rudolstadt.) b. Welche Staaten haben Anteil an dem schönen Saale- thal? (Reuß, Schwarzburg-Rudolstadt, Sachsen-Meiningen, Sachsen- Altenburg, Sachsen-Weimar.) c. In welchem Lande finden wir die Wartburg? (Sachsen- Weimar-Eisenach.) ä. Zu welchem Staate gehört der Jnselsberg? (Teils zu Sachsen-Koburg-Gotha, teils zu Preußen. Die Grenze zwischen beiden Ländern geht über den Jnselsberg hinweg.) 3. Sie sind fruchtbar. Wir haben bis jetzt zwar nur gehört, daß im Saalethale an sonnigen Geländen der Wein reift und daß im Gebirge schöne Waldwiesen sich ausbreiten, aber wir vermuten, daß ein Land, das so gut bewässert ist, auch fruchtbare Felder und wohlgepflegte Gärten besitzt. So ist es, fügt der Lehrer hinzu. Besonders fruchtbar 6*

4. Teil 3 - S. 81

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 81 — Ii. Woraus erklärt es sich, das? diese Länder ebenfalls den Namen Sachsen führen? Diese Herzogtümer sind Teile des Länderbesitzes, der einst in der Hand des Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen vereinigt war. Nach der Schlacht bei Mühlberg (1547) mußte — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — Johann Friedrich der Großmütige die Kurwürde und den größten Teil seines Landes an den Herzog Moritz, denbnndes- genossen Karls V., abtreten. Er behielt für seine Söhne nur einige Landstriche in Thüringen. Aus diesen Landstrichen sind durch Erbtei- lung u. s. w. die jetzigen Herzogtümer entstanden. b. Ziel: Von den Staaten, die noch zwischen Harz und Thüringerwald liegen. Mit Hilfe der Karte wird gemeinsam festgestellt: Im Thüringer Berglande breiten sich noch aus: 1. Die schwarzbnrgischen Fürstentümer. Der Besitz der schwarzburgischeu Fürsten zerfällt in zwei völlig von einander getrennte Teile. Der eine Teil breitet sich zwischen Harz und Unstrut aus und führt den Namen Unterherrschaft. (Erklärung des Namens!) Der andre Teil liegt südlich von Erfurt auf den Höhen und am Nordabhange des Thüringerwaldes. Es heißt Oberherrschaft. (Grund!) Das Fürsten- tum Schwarzburg-Rudolstadt (Hauptstadt Rudolstadt!) umfaßt nun den größten Teil der Oberherrschaft und ein Stück (das östlichste!) der Unterherrschaft. Zum Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen (Hauptstadt (Sondershausen!) gehört dagegen die größere Hälfte der Unterherrschaft und ein Teil (der westlichste!) der Oberherrschaft. — Dies wird — um größere Klarheit zu erzielen — schematisch an der Wandtafel dargestellt. Unterherrschaft. Oberherrschaft. Zi Ichendorf. Deutschland. 2. 9jbt. 2. Aufl.

5. Teil 2 - S. 114

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 114 — Zur sachlichen Besprechung: a. Wie mag es früher auf den Burgen zugegangen sein, die jetzt als Ruinen von den Bergen schauen? (Schmettern der Trom- peten — Stampfen und Wiehern der Rosse. — Klirren der Waffen. — Auszug zur Jagd auf Hirsch, Wolf und Bär. — Auszug zum Krieg. — Feste im Saale.) b. Auf welche Weise mögen die stolzen Burgen in Ruinen der- wandelt worden sein? (Krieg — Erinnerung an die Zerstörung der heimatlichen Bnrg.) Nicht alle Schlösser im Thüringer Wald liegen, wie ich schon vorhin erwähnte, in Trümmern. Im Westen des Gebirges z. B. erhebt sich auf waldiger Höhe eine wohlerhaltene Burg. Ihr Name ist bekannt im ganzen deutschen Vaterland. Sie heißt die Wartburg. Zeige! Be- stimme ihre Lage näher! (In der Nähe der Stadt Eisenach.) Schon viele Jahrhunderte lang fchant diese Burg von ihrem grünen Berge hinaus ins Land. Sie hat viel erlebt. Sie hat auch einmal einige Zeit lang den Mann beherbergt, der den Katechismus geschrieben hat (Luther). In einem kleinen Zimmer der Wartburg hat er das große Werk begonnen, von dem wir in der Religionsstunde kurz gesprochen haben, die Übersetzung der heiligen Schrift.*) — Wiedergabe. 3. Endlich besitzt der Thüringer Wald auch aussichtsreiche Berge. Der schönste unter ihnen ist der Jnselsberg. (Zeigen!) Woher mag sein Name rühren? Als einst, so geht eine alte Mär, das Land und die Gebirge umher mit ungeheuerem Wasser bedeckt waren, da sah die Spitze des Berges noch hervor, wie eine Insel aus dem Meere. Daher soll der Berg den Namen Jnselsberg haben. Noch jetzt, wenn du auf dem Gipfel des Berges früh morgeus des Aufgangs der Sonne harrst, kann dirs begegnen, daß du rings um dich ein wogendes Meer wallen siehst, nicht von Wasser, sondern von Nebel. Aber wenn die Sonne das Nebelmeer bezwungen und als Tau ausgegossen hat über die Thäler, dann liegt glänzend und grünend eine weite, weite Gegend um dich ausgebreitet- darin kannst du mehr als 150 Dörfer, Städte und Schlösser erblicken. Da glänzt in der aufgehenden Sonne vor dir die freundliche Stadt Gotha, weiterhin Erfurt mit seinen hohen Türmen, aus denen eben der Morgen eingeläutet wird. Da blickt ziemlich von Norden her aus den grünumlaubten Bergen heraus die alte, graue Wartburg zu dir her- über. Und hast du scharfe Augen, so kannst du im Norden in weiter Ferne den Brocken oder Blocksberg sehen, auf dem, wie wir wissen, zu Walpurgis die Hexen ihren Tanz und Spuk halten sollen. (Nach Kühner bearbeitet.) — Zusammenfassung nach folgenden Gesichtspunkten: *) Vergl. Anmerkung auf Seite 30.

6. Teil 2 - S. 117

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 117 — 7. Endlich heizt das Holz der Waldbäume die Öfen vieler Por- zellanfabriken. In diesen Fabriken finden wieder viele fleißige Leute ihr Brot. Sie fertigen — wie in Meißen — Tassen und Teller, Pfeifenköpfe und Puppenköpfe, Schüsseln und Krüge, die dann hinausgehen in alle Welt. Zur sachlichen Besprechung. Darf sich denn nun jeder das Holz, das er braucht, aus den Wäldern holen? (O nein! Der Wald gehört den Fürsten oder den Gemeinden. Die Obrigkeit läßt den Wald pflegen und sorgt dafür, daß wir sicher durch deu dichtesten Wald gehen können. Darum ist es Dieb- stahl und Sünde, wenn jemand im Walde Holz schlägt, das ihm nicht vom Förster angewiesen ist. — Holzversteigerungen im Wolde!*) — Einprägung. Hierauf wird der gesamte Stoff nach folgenden Gesichtspunkten ge- ordnet und eingeprägt: Der Thüringer Wald. 1. Seine Lage. (Zwischen Saale, Werra und Harz.) 2. Seine Wälder. 3. Seine Thäler. (Saalethal. — Jena.) 4. Seine Burgen. (Wartburg. — Ruinen an der Saale.) 5. Sein schönster Berg. (Jnselsberg.) 6. Die Beschäftigung seiner Bewohner. (Köhlerei, Flößerei, Harz- scharrerei, Pechbereitung, Herstellung von Spielwaren und Holz- geräten, Porzellan- und Glasfabrikation, Eisenbergbau.) 17. Der Einfluß ^des Gebirgswaldes auf die Bewässerung. Ziel: Wie der Gebirgswald dafür sorgt, daß sich nicht zu viel und nicht zu wenig Wasser in den Flüssen befindet. I. Wir haben in unserem Flusse schon oft zu viel Wasser gehabt. Wann in diesem Jahre.? (Einmal im März und einmal im August. Im März war der Schnee, der auf den Feldern und Wiesen lag, ge- schmolzen. Das gesamte Schneewasser war in unsere M. geflossen. Da- von war die M. so groß geworden, daß der schöne Fußweg nach W. teilweise mit Wasser bedeckt war und jeder, der nach W. oder K. wollte, die Bergstraße gehen mußte. Im August war der große Regeu gefallen. Alles Regenwasser stürzte der M. zu. Dadurch wurde sie sehr groß.) Und es war schlimm, daß sie so viel Wasser hatte. Wieso? (Das Wasser *) Nach Kuhnert.

7. Teil 2 - S. 212

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 212 — die goldenen Fruchtgefilde und die kostbaren Rebenhügel des Landes; das ganze Paradies der Pfalz liegt ausgebreitet vor Augen. Hier war es auch, wohin der Teufel unfern Herrn Jesum Christum führte, um ihm die Schätze der Welt zu zeigen. „Alles dies soll dein sein, wenn dn vor mir niederfällst und mich anbetest." Da soll ihm aber der Heiland das einfältige Wörtlein zugerufen haben: „Behalt's!" Ergrimmt und beschämt wich der Versucher vou daunen; dem Lande aber ist von dem „Behalt's" der Name geworden: Pfalz. F. P. Remling. Druck von Brückner & Niemann in Leipzig.

8. Teil 2 - S. 115

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 115 — Die Schönheiten Thüringens. 1. Die Wälder Thüringens. 2. Die Thäler Thüringens (Saalethal). 3. Die Burgen Thüringens (Ruinen — Wartburg). 4. Die Berge Thüringens (Jnselsberg). 15. Die Flöherei im Thüringer Walde. Ziel: Wie die Bäume des Thüringer Waldes auf Reisen gehen. Das ist doch wohl nicht möglich! Warnm? (Die Bäume stehen ja fest mit ihren langen, starken Wurzeln in der Erde. Sie können wohl im Winde hin und herschwanken und von ihren hohen Bergen hinaus- sehen in die Welt, aber nicht fortwandern wie wir es zu thun vermögen.) Und doch ist es so. Hört wie dies zugeht! Die Bäume haben im Walde einen gnten Freund, der sie ohne Führerlohn mit hinausnimmt in die Welt. Wißt ihr, wer es ist? Der Bach ists, der über Stein und Felsen, durch Thal und Wiesengrund da- hin eilt ohne Rast und Ruh. Im Sommer ist er zu schwach, die Wald- bäume mit auf Reisen zu nehmen. Im Winter bleibt er selbst daheim, und liegt da kalt und starr in seinem Bette. Im Frühlinge aber, wenn der Schnee zerrinnt, da ist er stark genug, die alten Fichten und Tanne mit hinauszutragen in die Ferne. Der Holzhauer weiß dies. Er legt darum die Bäume, die er schon im Sommer und Herbst gefällt und von Rinde und Ästen befreit hat, dem Bache auf den Rücken. Der Bach schleppt sie hinab ins Thal und dann weiter bis dorthin, wo er in einen Fluß mündet. Hier fängt man die Stämme auf und verbindet sie durch Ketteu oder eiserne Klammern zu einem Floße. (Anzeichnen.) Bei dieser Arbeit stehen die Floßknechte oft bis an den Leib im kalten Schneewasser. Ist das Floß fertig, so errichtet man auf ihm eiue Bretterbude (Zeichnen) und läßt es dann vom Fluffe in Gegenden tragen, in denen es an Holz fehlt zum Bauen oder Heizen. Solche Flöße aus Bäumen, die früher von den Thüringer Bergen hinausschauten in die weite Welt, kann man auf der Saale, auf der Werra und auf dem Main oft dahinschwimmen sehen. Wie sind sie in den Main gelangt? Zur sachlichen Besprechung. a. Ist es denn nötig, daß sich auf jedem Floße einige Männer befinden? (Lenken z. B. bei der Fahrt durch Brücken und an den Sandbänken vorüber — Verkauf des Holzes!) b. Wie gelangen die Flößer dann, wenn ihre Fahrt beendet und das Holz verkauft ist, wieder nach Hause? (Eisenbahn — Wanderung.) 8*

9. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 89

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 89 — sollen wir sie ehren, wenn wir nicht Gnade durch ihre Fürbitte erwerben?" Von Stund an verzweifelte er an seiner Seelen Seligkeit und verfiel in Irrsinn. Ein Schlag lähmte ihm eine Seite und raubte ihm auch die Sprache. So verbrachte er zwei Jahre in schwerem Siechtume, bis er im Jahre 1324 starb. Iii. Friedrich Ii. und Friedrich Iii. 1. Friedrich Ii. der Ernsthafte, 1324—1349 Nachdem Friedrich Ii. mündig geworden war, setzte er das Werk seines Vaters fort. Er schloß sich an den Kaiser Ludwig von Bayern (1313—1347) an und vermählte sich mit dessen Tochter. Dafür erhielt er die Schirmvogtei über die thüringischen Reichsstädte Mühlhausen, Nordhanseu und Goslar. Sein Leben war ein steter Kampf gegen die Raubritter, gegen welche er mit unerbittlichem Ernste einschritt. Daher verdient er seinen Zunamen „der Ernsthafte" mit Recht. Namentlich der thüringische Adel, der in den Stürmen der vergangenen Zeit arg verwildert war, mußte seine Strenge und seinen Ernst fühlen. So ließ er einst drei Brüder in schimpflicher Weise, mit einer Katze aus den Rücken gebunden, hängen. Manches Raubnest ward zerstört und ausgenommen. Den größten Streit aber rief die Grafenfehde hervor. Die reichen und mächtigen Grafen von Schwarzburg und Weimar beleidigten ihn einst und versagten ihm als dem Lehns- und Landesherrn die schuldige Ehrerbietung. So rief ihm der Graf von Weimar in Erfurt vom Rathause aus zu: „Sage, Friedrich, von wannen reitest Du und wo willst Du hin?" Da entgegnete Friedrich: „Wahrlich, ich will nimmer froh werden, ich bringe Dich denn dazu, daß Du mich Herr heißen mußt!" So entspann sich eine lange Fehde, in der Dörfer, Städte und Schlösser in Schutt und Asche gelegt wurden. Die Grafen von Schwarzburg und Weimar hatten sich mit vielen andern verbunden, um sich der Oberherrschaft des Landgrafen zu entziehen, und wehrten sich gar trotzig. Doch trug Friedrich der Ernsthafte den Sieg davon. Die Grafen von Weimar-Orlamünde mußten ihre Besitzungen an Friedrich abtreten und es wurde ihnen nur die Nutznießung von Weimar bis zu ihrem Tode zugestanden. Da er auch die Mark Landsberg zurückkaufte und feinem Sohne die fränkische Grafschaft Henneberg am Südfuße des Thüringer Waldes sicherte, so hat er zur Befestigung der wettinischen Macht viel beigetragen und dazu mitgewirkt, daß später bessere Zeiten für die Länder der Wettiner anbrachen. 2. Die Pest, die Geitzelbrüder und die Judenverfolgungen in Meißen und Thüringen. Als Friedrich der Ernsthafte die Augen im Tode schloß, da

10. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 62

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 62 — hat. Wo es keine hochragenden Berge gab, da opferte man in heiligen Hainen, zu denen sich nur die Opfernden nahen durften. Solche Haine gab es z. B. bei Radebeul, Radeberg, Lommatzsch, Leipzig usw. Man opferte den Göttern alles, was ihnen angenehm war, besonders Schafe, Rinder und sogar Kriegsgefangene. Einen Priesterstand hatten sie noch nicht. Der Älteste der Sippe oder des Stammes hatte den Opferdienst zu verwalten. Manche Feste feierten sie mit großer Ausgelassenheit und Gelagen. Die Leichen wurden in tiefen Gruben beerdigt, nicht verbrannt, wie man früher irrtümlich angenommen hat. Man gab ihnen Schmucksachen und allerhand Gebrauchsgegenstände fürs Jenseits mit, Riuge, Perlen, Messer, Gefäße usw. 4. Die Kämpfe zwischen Sorben und Deutschen bis 900. Seit ihrer ersten Berührung hat es Kämpfe gegeben, die aber zumeist in Räubereien, Mordbrennereien und Überfällen bestanden. Anfangs hat jedenfalls dem Vordringen der Sorben das thüringische Reich, das sich ostwärts bis an die Elbe erstreckte, Widerstand geleistet. Danach suchten die Franken den Sorben Einhalt zu tun; sie wurden aber 631 besiegt; doch brachten die Thüringer den Sorben schon zwei Jahre nachher eine Niederlage bei. Trotzdem war der sorbische Andrang unaufhaltsam. Seit Karl Martell (dem Hammer) sahen die Karlinger den Kampf gegen die Slawen als eine wichtige nationale Aufgabe an. 805 und 806 stritt Karls des Großen Sohn gegen die Sorben. Um das Land gegen die Einfälle der Sorben zu schützen, legte Karl, dessen Namen sie in der Form kral zur Bezeichnung des ihnen unbekannten Begriffes König benutzten, zwischen Gera, Unstrut und Saale eine Grenzgrafschaft, sowie die sogenannte sorbische Grenzmark an, die von Lorch an der Enns über Regensburg, Bamberg, Forchheim und Hallstadt nach Erfurt, Magdeburg und Bardewiek lies. Die befestigte Saale galt lange als limes So-rabicus, als verschanzte Sorbengrenze und ward auf dem linken Ufer durch die Burgen Saalfeld, Rudolstadt, Orlamünde, Kahla, Dornburg, Goseck und Großjena geschützt. Während diese nur der Abwehr sorbischer Ein- und Überfälle galten, errichtete man später zum Trutz und Angriff auf die Sorben auf dem rechten Ufer die Burgen Ziegenrück, Leuchtenburg, Karnbnrg, Rudelsburg, Saaleck, Naumburg, Weißenfels, Merseburg u. a. Namentlich unter Ludwig dem Deutschen machten die Deutschen wieder erfolgreiche Vorstöße nach Osten und die Daleminzier mußten 852 und 856 Ludwigs Schwert fühlen. Berühmt ist in dieser Zeit der tapfere Sorbenmarkgraf Thaknlf. In der Hauptsache beschränkte man sich auf die Vernichtung der Vorräte und Zerstörung der Saaten und Pflanzungen, um die Sorben zu strafen und zu unterwerfen. Im Jahre
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