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1. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 45

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Iii, Die neuere Geschichte. 45 3. Bis zur Wiederherstellung des deutschen Reiches 1789—1871. 1789 die französische Revolution. Konstituierende Natio- nalversammlung. Mirabeau, Sieyes, Lafayette. Die Königin Marie Antoinette. Erstürmung der Bastille. Abschaffung der Feudalrechte (4 Aug.). 1790 f Joseph 2. Sein Bruder Kaiser Leopold 2 —i<92. 1791 f Mirabeau. Fluchtversuch des Königs. Die erste Kon- stitution. — Gesetzgebende Nationalversammlung: Brissot, Roland. Jakobinerklub. Danton, Marat. — Die Emigranten. 1792 zehnjähriger Revolutionskrieg —1802. Die Preußen und Österreicher unter dem Herzog von Braunschweig in der Champagne; Dumouriez. — Umsturz des Thrones(10 Aug.); der Nationalkonvent (—1795): französische Republik (21 Sept.). — Kaiser Franz 2 (f 1835). 1793 Ludwig 16 enthauptet (21 Jan.). Sturz der Girondisten. Schreckensherrschaft des Wohlfahrtsausschusses. Marat f. Danton. Robespierre. Aufgebot der Nation: Carnot der Kriegsmeister. Erste Koalition gegen die französische Republik: England (W. Pitt), Holland, Österreich, Preußen, Spanien. Zweite Teilung Polens zwischen Russland und Preußen. 1794 Danton -f. Robespierre f. Kosciuszco Feldherr der Polen. 1795 Pichegru erobert Holland: batavische Republik. — Friede zu Basel: Preußen und Spanien vergleichen sich mit der französischen Republik. — Regierung des Direktoriums in Frankreich —1799. Dritte Teilung Polens: ‘finis Poloniae*. 1796 Napoleon Bonaparte’s Siege in Italien. Moreau’s Rückzug aus Baiern. — Katharina 2 f. Kaiser Paul —1801. 1797 Bonaparte nöthigt- Österreich zum Frieden von Campo- Formio. Venedig kommt an Österreich. Cisalpinische und ligurische Republik. Kongress zu Rastatt —1799. Friedrich Wilhelm 3 König von Preußen (—1840). 1798 römische und helvetische Republik. P. Pius 6 gefangen. Bonaparte in Ägypten; Schlacht bei den Pyramiden. Nelson’s Seesieg bei Abukir. Krieg der zweitenkoalition gegen Frankreich: England. Russland, Österreich, Neapel. Erzherzog Karl in der Schweiz. 1799 Suwöroffs Feldzug in Italien und der Schweiz. — Bonaparte bemächtigt sich der Gewalt als ‘erster Konsul*. 1800 Bonaparte’s Übergang über den St. Bernhard und Sieg bei Marengo (14 Juni). — Moreau siegt bei Hohenlinden.

2. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 52

1880 - Leipzig : Arnoldi
52 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1871 Jtan. 15—18. General Werder behauptet seine Stellung an der Lisaine gegen Bourbaki und beharrt in der Belagerung von Beifort. 18. Proklamation des deutschen Kaiserreiches im Schlosse von Versailles. 19. General Göben schlägt die französische Nordarmee bei St. Quentin. 28. Waffenstillstand zu Versailles. Bismarck. Favre. Die deutschen Truppen besetzen die Forts von Paris. Die französische Armee verbleibt kriegsgefangen in der Stadt. Febr. 1. die französische Ostarmee flüchtet sich in die Schweiz. Beifort kapituliert Febr. 16. 17. die französische Nationalversammlung zu Bordeaux stellt Thiers an die Spitze der Regierung (—1873). 26. Friedenspräliminarien zu Versailles; März 1 Einzug der deutschen Truppen in Paris. ^lärz 18 ___ Mai 29. Aufstand der Kommunisten in Paris. Versailles Sitz der französischen Regierung. 21. Eröffnung des ersten deutschen Reichstags durch Kaiser Wilhelm. Verfassung des deutschen Reiches vom 16 April. Fürst Bismarck Reichskanzler. Mai 10. Friede zu Frankfurt zwischen dem deutschen Reiche und der französischen Republik. Eisass und Lothringen (mit Metz) kommen an Deutschland zurück. Dritter Kursus. Die Kulturgeschichte. I. Das Altertum. Ursprünglicher Glaube an den einigen Gott. Die Ueber-gänge von dem unstäten Hirten- und Jägerleben zum Ackerbau und zu festen Wohnsitzen. 4000 uralte Kultur in Ägypten, Babylonien, Baktrien» In^ (China). Allmähliche Ausbildung der Priesterherrschaft und des Kastenwesens. Ägyptische Pyramiden una Tempel; Hieroglyphen.

3. Praktisches Lehrbuch der Sächsischen Geschichte - S. 176

1907 - Leipzig : Wunderlich
— 176 — der Krone immer mehr beschnitten werden sollten. Unterdessen rückten die Sachsen nach Schleswig-Holstein und halsen die Düppeler Schanzen erobern, wobei sich Prinz Albert ruhmvoll auszeichnete. In Dresden aber brach im Mai 1849 ein Aufstand aus, da der König den Landtag auslöste, welcher zu weitgehende Beschlüsse gefaßt hatte. Da das Heer abwesend war, mußte der König aus den Königstein fliehen. Unterdessen erstürmten die wilderregten Scharen das Zeughaus und rüsteten sich mit den darin vorgefundenen Waffen aus. Hierauf steckten sie das alte Opernhaus in Brand und riefen eine vorläufige (pro visorische) Regierung von drei Männern ins Leben. Aber mittlerweile eilten 3 preußische Bataillone herbei. Mit deren Hilfe, bewältigten die sächsischen Truppen, welche noch im Lande standen den Aufruhr. Doch hatte der hitzige Straßenkampf 31 Soldaten und 191 Aufrührern das Leben gekostet. Mild und versöhnlich zeigte sich der König gegen die Verirrten und Verführten. Keins der gefällten Todesurteile unterzeichnete er. Freilich mußte mancher der Teilnehmer an den Unruhen lange im Kerker schmachten oder das Vaterland verlassen, obwohl der gütige Fürst manchen Verurteilten die Strafzeit verkürzte oder ganz erließ. Das freisinnige Wahlgesetz allerdings wurde aufgehoben und es wurden auch die früheren Zustände wieder herbeigeführt. Die Einigung Deutschlands durch das Volk war gescheitert. Es blieb wie vorher bei dem Deutschen Bunde, und auch der König von Sachsen war nun gegen jede Änderung der Reichsverfassung. 4. Der plötzliche Tod des Königs Friedrich August Ii. Nachdem sich die Wogen der Empörung gelegt hatten, kehrte auch in dem edlen Könige wieder die frühere Heiterkeit ein, und seine Reiselust erwachte von neuem. Er unternahm eine Fahrt nach Tirol, das ihm besonders ans Herz gewachsen war. Leider kehrte er nicht wieder. Ein Unfall machte zu früh seinem Leben ein gewaltsames Ende. Bei Brennbichl stürzte der Wagen um; der herausgeschleuderte König ward von dem Huffchlage eines Pferdes so schwer am Kopfe verletzt, daß er wenige Stunden danach verschied (1854). Eine Kapelle bezeichnet diese Unglücksstätte. Die erschütternde Todesnachricht rief im ganzen Lande tiefe Trauer hervor. Viele vermochten zuerst nicht an seinen Tod zu glauben, bis endlich die königliche Leiche in Dresden eintraf und jeden Zweifel beseitigte. Mit ihm verlor Sachsen einen feiner besten Herrscher, auf den das schöne Bibelwort: „Wohl dem Lande, des König edel ist!" uneingeschränkt paßt. Iii. Johann. 1. Seine Jugendzeit. Da Friedrich August keinen Sohn hinterließ, so bestieg sein

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 269

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
269 3 Mann. Nur der Theil des sächsischen Heeres, der bei den Oest reichern gestanden hatte, kam mit einem geringen Verluste, wiewohl auch nicht ohne schwere Ein, büße davon. Nachdem in der Nacht des 14. December 1812 N a - poleon selbst die Nachricht von der Zertrümmerung seiner Macht nach Dresden überbracht, sah Friedrich Au- gust sich in die gefährlichste Lage versetzt. Daß die Rus- sen ihren Vortheil verfolgen und bald in Deutschland eindringen würden, war vorauszuschen, und auf welche Sei- te er auch treten mochte, es war nicht möglich, sein Land vor dem Elende eines Krieges zu bewahren. Einen Aus- weg glaubte er gefunden zu haben, als Oe streich erklärte, daß es eine bewaffnete Neutralität behaupten werde, dieser wollte er sich anschließcn. Er schlug daher dem Napo- leon ab, ihm seine Truppen zu überlaffen und sich mit seiner Familie nach Franfurt oder Mainz zu begeben, sondern ging vielmehr mit Gemahlin und Tochter, den Kabinetsministern, der Kanzlei, einem Theil der Fußgarde und 1500 Reitern zuerst nach Plauen im Voigtlande, sodann nach Regens bürg, und vom 20. April an nach Prag. Eine verantwortliche Behörde hatte in Abwesenheit die Rcgierungsgeschäfte zu besorgen, doch sollte sie nichts zugeben, was dem Kaiser Napoleon mißfallen könnte, da es des Königs Absicht sei, der französischen Sache treu zu bleiben. Mittlerweile wurden von den Franzo- sen gegen die vorrückenden Verbündeten Anstalten zur Ge- genwehr gemacht. Nunmehr war es außer Zweifel, daß Sachsen wie- derum der Hauptschauplatz des Krieges werden würde, denn die Franzosen suchten sich darin festzusetzen. Die ver- bündeten Russen und Preußen drangen dagegen mit ansehnlicher Streitmacht ein. Wittenberg ließ der fran- zösische Gouverneur La poype stark befestigen und die Vorstädte am 6. April niederbrennen. Auch bei Dresden stellte sich ein französischer und ein sächsischer Heer- haufe auf, der durch einen andern unter Davoust abgelöst wurde. Dieser mußte sich wegen Annäherung der Verbün- deten zurückziehen und sprengte am 19. März zwei Bogen der schönen Elbbrücke in Dresden. Am 23. März

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 282

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
282 Staatsminister von der Reck und der Generalmajor von Gaudi bekannt machten, daß Preußen, einverstanden mit Rußland u. Oestreich, Sachsen in Besitz neh- men würde. Ein leidiger Trost war die Versicherung, daß Sachsen seine Gerechtsame und Ungetrenntheit behalten und nie in eine bloße preußische Provinz verwandelt werden sollte. Wie sehr sich die preußische Landesverwaltung auch bestrebte, durch Schonung und Milde die Herzen der Sachsen für sich zu gewinnen, so minderte das die Trauer des Volkes um den geliebten Landesherrn und über den Verlust der Unabhängigkeit des Vaterlandes nicht, und die Anstrengungen, die Napoleons Rückkehr von Elba nöthig machten, als die Ausrüstung 6 neuer Landwehrregi-^ menter und ein Zwangsanlehn von - Million Thlr. zur Einlösung der ausgestellten Steueranweisungen, erschienen nur um so drückender. Alle öffentlichen Aeußerungen der Sehnsucht seines Volkes nach seinem Könige, alle Bitt- schriften und Deputationen an die Monarchen und an den Eongreß zu Wien wurden verhindert, eine Deputation der Stande an den Kaiser Alexander ward mit Un- willen zurückgewiesen und auch eine Bittschrift des Heeres ungnädig ausgenommen und der von allen Sachsen hoch- geehrte General Le Coq im Frühjahr 1815 nach Sachsen abgerufen und in eine Festung verwiesen. Als endlich eine Theilung Sachsens in Vorschlag kam und in Folge der- selben das Heer getheilt werden sollte, was doch, da die Theilung noch keineswegs geschehen, voreilig war, so ent- stand in dem sächsischen Heere deshalb ein Aufstand. Die sächsischen Krieger, die in Lüttich standen, wurden von überlegener preußischer Macht umzingelt, entwaff- net, 6 Grenadiere und 1 Tambour herausgenommen und erschossen. König Friedrich August hatte unterdessen in Ber- lin und Friedrichsfelde sein Unglück mit Muth und Würde ertragen und alles angewandt um zu seinem Rechte zu gelangen. Er hatte sich an die Höfe von Paris und London und an den Wiener Eongreß gewendet und mit großem Nachdrucke der Besitznahme seines Landes wi- dersprochen. Eine Entschädigung, die ihm am Rhein und in Westphalen geboten wurde, wies er standhaft zurück,

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 284

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
284 die ganze Nieder Lausitz, den Kurkreis mit Barby und Gommern, Th eile des in eigner und leipziger Kreises, den größten Theil der Stifte Merseburg und Naumburg, Zeiz, das sächsisch e Mannsfeld, den thüringischen und n e u städter Kreis und das Fürsten- thum Q u e r f u r t, Görlitz, Lübben, Guben, T o r - g a u, Wittenberg, E i l e n b u rg, M e r se b u rg, W ei- st e n fe l s, Naumburg und Schulpforta, Langen- salze, Weißensee, Neustadt und andere Städte, über- haupt 13674 Geviertmeilen und 864,400 Menschen mit allen S a l z w e r k e n, dem fettesten Kornboden und den ge- schontesten Wäldern gingen damit verloren. Die an Preußen abgetretenen Landschaften erhielten den Namen das Herzogthum Sachsen. Die Räumung des Landes soll 15 Tage nach der Auswechselung der Unterschriften vor sich gehen. Besondere Behörden werden unverzüglich die Auseinandersetzung wegen der Archive, Schulden, Rückstände Cassenbillets, des Eigenthums der öffentlichen Anstalten und milden Stiftungen, des Heeres, der Artillerie und der Kriegsvorräthe beginnen. Bei dem Heere haben alle Offi- ziere, Feldprediger und Chirurgen, so wie alle Ausländer die Wahl des Dienstherrn, bei den übrigen entscheidet der Geburtsort. Die Schulden der getheilten Provinzen bleiben auf denselben haften, auch bei den getheilten gehen sie nach den Einkünften. Dasselbe gilt von den ausstehen- den Forderungen. Alle Gemeinden, Corporationen, fromme Stiftungen und Unterrichtsanstalten behalten ihre Besitzungen und Einkünfte. Preußen verpflichtet sich 150/0(10, nöthigen Falls 250,000 Centner Salz ohne Ausgangszoll zu einem Preise an Sachsen zu liefern, der dem Könige von Sachsen seine bisherige Salzsteuer nicht schmälert. Am 27. Mai trm der König der am 27. März geschlos- senen Verbindung gegen Frankreich bei und stellte 8,000 Mann Linientruppen und eine gleiche Zahl Landwehr. Am 8. Juni wurde die deutsche Bundesacte für Sach- sen unterzeichnet. So war denn das Aer^ste über das unglückliche S ach - scn verhängt, das, was Jahrhunderte lang durch gemein- same anden zusammengehalten worden und in ein Ganzes verwachst^, wurde, getrennt und zerriffen. Landsleute, Brü-

7. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 266

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
großen Schlacht bei Wagram am 5ten und 6ten Juli aus, wobei sie einen großen Verlust an Menschen erlitten, zum Lohne aber dafür von Napoleon, weil er dem Feld- herrn nicht gewogen war, der Feigheit beschuldigt wurden. Später standen sie unter Regnierund verloren viele Mannschaft durch Krankheiten in und bei Preß bürg. Während der größte Theil des sächsischen Heeres gegen O e streich im Felde stand, und nur etwa 3000 Mann im Lande zurückgeblieben waren, wurde Sachsen durch zwei Ueberfälle heimgesucht. Der preußische Major von Schill brach eigenmächtiger Weise mit einer kleinen Schaar von Berlin auf, erschien am 1. Mai vor Wit- tenberg, wo sich damals alle sächsischen Lassen und das Artilleriehauptdepot befanden, und verlangte die Uebergabe der Stadt; erhielt jedoch nichts weiter, als den Uebergang über die Elbbrücke, die aber hinter ihm abge- brochen wurde, worauf er sich in's Anhattische wendete. Bald darauf erschien der Herzog von Braunschweig Oels mit seinen schwarzen Freiwilligen und zwei öst- reichischen Heerhaufen, besetzte Dresden und Leip- zig und schlug sich durch Deutschland bis an die Nordsee durch. Die Oestreicher blieben in Dres- den; der König von Weftpbalen zog gegen sie, doch nur der am 15. Juli abgeschlossene Waffenstillstand zu Znaim bewog sie nach Böhmen zurückzukehren. Durch den Frieden zu Schönbrunn vom 14. October 1809 wurden Sachsen 6 böhmische Dörfer zugetheilt, die es aber nie erhalten hat, dagegen wurde das^ Herzog- thum Warschau durch W estgalli zien,^ die Stadt Krakau und den Zamosker Kreis vergrößert. Nach der Aufhebung des deutschen Ordens am 24. April 1809 fiel die Ballei in Thüringen dem Könige anheim; die Güter des I o h a n nite r o r d ens in der Nied e r lau - sitz, Friedland und Schenkendorf zog der König i. I. 1811 ein. Die Streitigkeiten mit Preußen dar- über dauerten bis zum Freiheitskriege. Im Jahre 1810 wurde Sachsen das Drückende seines innern Verhältnisses abermals recht fühlbar. Noch waren die schweren Opfer bei Weitem nicht verschmerzt, die der letzte Krieg geboten hatte, und schon gebot Napo-

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 297

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
279 Präsidenten und Universitätscommissar von Ende untersagt. Das darüber aufgebrachte Volk warf dem Präsidenten die Fenster ein und trieb mancherlei Unfug, bei welcher Gelegen- heit ein ganz unschuldiger Kaufmannsdiener von den Po- lizeibedienten tödtlich verwundet wurde. In Dresden dagegen erregte das Volk einen Auflauf, weil der Magistrat bei dem Reformationsfeste einige passende Feierlichkeiten nicht gestattet hatte. Der Auflauf wurde nicht ohne Blut- vergießen gedämpft. Die gereizte Stiinmung des Volkes, die durch die damaligen Vorfälle in Frankreich unter- halten wurde, erhielt neue- Nahrung, als am 2. September in Leipzig ein Schmiedelehrling von der Polizei blutig gemißhandelt worden war. Die Zunftgenossen eilten dem Burschen zu Hilfe, vieles andere Volk schloß sich an, die Polizeidiener wurden geprügelt und verhaftet, nun stürmte der Haufe die Wohnung des Präsidenten von Ende, warf die Fenster ein, zerschlug die Laternen, und trieb auch den folgen- den Abend einen großen Unfug. Die Ermahnung des Raths zur Ruhe blieb ohne Erfolg, die Häuser einiger Polizeibe- amten wurden geplündert, einige verdächtige Häuser zer- stört, und vieles Gesindel aus der Nachbarschaft schloß sich dem Volke an und machten Miene, Feuer anzulegen und zu plündern. Durch einen Aufruf an die wohlgesinnten Bürger wurde schnell eine Nationalgarde gebildet. Der Rector bot die Studirenden zur' Aufrechthaltung der Ruhe auf,, und diese schlossen sich den Bürgern an. Endlich er- schien auch eine königliche Commission mit looo Mann Soldaten, und nun wurde die Ruhe zwar hergestellt, voll- brachten die Bürger eine große Menge Beschwerden vor die Commission und verlangten die Abstellung der alten Gebrechen der städtischen Verfassung und Verwaltung. Bedenklicher noch wurden die Unruhen, die am 9. September des Abends in Dresden ausbrachen. Die Buden auf dem Altmarkte wurden umgeworfen, die Later- nen zerschlagen. Acten und Gerathschaften des Rathhauses verbrannt und endlich das Polizeigebäude zerstört. Am 10. des ^ Morgens trat unter dem allgemein verehrten Prinzen Friedrich August, dem ältesten der königlichen Bru- derssöhne eine Commission zur Aufrechthaltung der öffent-

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 299

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
299 gaben. Schon am 18. erfolgte die Antwort des Prinzre- genten auf die Dresdner Eingaben, die zur Gewährung der meisten dieser Bitten Hoffnung machte. Doch blieb es nicht bei Versprechungen, es wurde Hand an's -Werk gelegt, um eine neue Ordnung der Dinge herbeizuführen. Es wurde an den Grundzügen einer neuen Dtadteordnung gearbeitet, der Stadtralh zu Dresden gab sein Privilegi- um, keine Rechnung über das Gemeindevermögen abzule- gen, auf, dasselbe that der Leipziger Stadtrath, dann wurde, um neue Unruhen zu verhüten, eine allgemeine Communalgarde durch das ganze Königreich gebildet, an deren Spitze der Prinz Johann, der zweite Neffe des Königs trat. In der Hauptstadt erfolgten gleichwohl noch mehrere Unruhen und Aufläufe, von Uebelwollenden angeregt, und von dem müßiggehenden Pöbel unterstützt. Als Schonung und Nachsicht den Trotz der Verblendeten nur noch vermehrten, mußte mit Ernst eingeschritten wer- den, und die Aufwiegler entgingen der verdienten Strafe nicht. Das ganze Land legte seinen Unwillen über diese Vorfälle durch zahlreiche Adressen an den Tag und die Anhänglichkeit der Sachsen an ihr Königshaus bekundete sich auf das Unzweideutigste. Fünfundvierzigstes Capitel. Die neue Verfassung. Schluß. Um die so sehnlichen als gerechten Wünsche ihrer treuen Sachsen zu erfüllen und ihr feierlich gegebenes Wort zu lösen, beriefen der König und der Prinz Mitregent die Landstände zusammen, um gemeinsam mit ihnen dem Lande eine zeitgemäße Verfassung zu geben. Es war ein schwe- res, mühevolles Werk, welches übernommen wurde, und eine unübersehbare Reihe von Hindernissen stellte sich der Ausführung desselben entgegen. Eine große Meinungsver- schiedenheit offenbarte sich bei den Ständen. Mehrere hielten noch fest bei dem Alten und wollten nichts Wesent-

10. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht - S. 66

1879 - Leipzig : Merseburger
1807. 1810. 1809. 1812. 1813. — 66 — Die verbündeten Russen in Preußen; vereinigt mit dem preußischen Heere gegen Napoleon. Schlacht bei Ey lau 7. und 8. Februar unentschieden. Friedrich Wilhelm treu seinem Bundesgenossen, nun Schlacht bei Friedland 14. Juni verloren. Napoleon zieht in Tilsit ein. Unglücklicher Friede zu Tilsit (9. Juli). Preußen verliert die Länder zwischen Rhein und Elbe, ganz preußisch Polen und Danzig, muß 30 Millionen Thaler Kriegskosten zahlen. b. Tod der Königin Luise auf einer Reise zu ihrem Vater (19. Juli). Begräbniß zu Charlottenburg. 2. Preußens Wiedergeburt. a. Das Heerwesen neugestaltet durch Scharnhorst, Gneisenan u. a. An Stelle der zum Theil geworbenen Truppen ein Volksheer, in diesem die Prügelstrafen, Spießrutenlaufen abgeschafft, denn der Waffendienst ist eine Ehre. Talent und Verdienst sichern die Beförderung. Preußen darf nach dem Tilsiter Frieden nur 42,000 Mann halten, darum Mannschaften ausgebildet, entlassen und andere einberufen; bald ein kriegsfühiges Heer von 150,000 Mann (Landwehr). b. Staatswefen durch den Minister Freiherrn von Stein resormirt; Erbunterthanigkeit der Bauern aufgehoben (1807). Vorrechte des Adels beseitigt, und Städteordnung (1808). (Stern von Napoleon in die Acht erklärt, muß nach Wien und dann nach Petersburg fliehen.) Sein Nachfolger Hardenberg wirkt im Sinne Steins: Gewerbefreiheit (1810). 3. Kämpfe der Freifcharen. Herzog Wilhelm von Braunschweig mit der schwärzen Schar und Major Schill mit seiner Freischar kämpfen auf eigene Faust mit Napoleon aber vergebens; ersterer entkommt glücklich nach England; letzterer fällt zu Stralsund. 4. Preußens Erhebung. Die Trümmer der fran-zösischen Armee kehren aus Rußland zurück; da Jorks Convention mit dem russischen General Diebitsch (30. Dez.) scheinbar von Friedrich Wilhelm gemißbilligt. Dieser verlegt (zum Zeichen, daß die Zeit des freien Handelns gekommen) seine Residenz nach Breslau. Ausruf zur freiwilligen Bewaffnung (3. Febr.). Allgemeine Begeisterung des Volkes.
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