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1. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

2. Teil 3 - S. 35

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Die Vorzüge der Provinz Sachsen sind folgende: 1. Ein großer Teil der Provinz ist sehr fruchtbar. Dies gilt zunächst von der Umgegend von Magdeburg. Hier gedeihen, wie wir schon im vorigen Jahre hörten (Vergl. Ii. Teil S. 31), Getreide, Kraut, Zuckerrüben und Tabak in vorzüglicher Weise. Weiter ist das Thal der Helme (Nebenfluß der Unstrnt) von seltener Fruchtbarkeit. In der „goldeuen Aue", so nennt man das herrliche Flußthal, wogt goldener Weizen mit schweren Ähren aus den Feldern, wächst Obst und Gemüse in Hülle und Fülle. Endlich ist auch die Umgegend von Erfurt (Zeige die Stadt und bestimme ihre Lage!) als besonders srucht- bar zu bezeichnen. In weiten, wohlgepflegten und sorgfältig bewässerten Gärten gedeihen da herrliche Blumen und zarte Gemüse, wie z. B. Spargel und Blumenkohl, Salat, Gurken u. s. w. 2. Die Provinz Sachsen besitzt anch wertvolle Boden- schätze, insbesondere Eisen, Braunkohle und Salz. Eisen liefern Haupt- sächlich die Harzberge. (Vergl. 2. Teil S. 67 — 70.) Braunkohlen giebt es am Abhänge des Thüringerwaldes. Salz wird besonders bei Schönebeck (Zeige und bestimme die Lage! — Linkes Elbufer in der Nähe der Saalemüuduug), bei Halle an der Saale und bei furt an der Bode gewonnen. Bei Schönebeck und bei Halle quillt Salzwasser aus der Erde. Dieses Salzwasser, auch Sole genannt, ent- springt in Halle mitten in der Stadt und wird dann in Röhren hinaus zur Vorstadt geleitet. Hier fließt die Sole zunächst in große Holzkästen. Von hier aus wird sie durch vielfach hin- und hergewuudeue Kanäle, in denen Wasser verdunsten und fremde Bestandteile (z. B. Kalk!) sich absetzen sollen, geführt, bis sie sich endlich gestärkt (Wieso?) und gereinigt (Inwiefern?) in mächtige Pfannen ergießt. Diese Pfannen sind flach (0,6 in tief), mäßig breit (5 in ungefähr), aber sehr lang (15 in und mehr!) In diesen Pfannen wird die Sole gesotten. Dichte Dampf- wölken steigen aus und werden durch ein Bretterdach, das sich über der Pfanne befindet, aufgefangen und durch eiue hölzerne Esse zum Hausdache hinausgeleitet. In diesen Pfannen setzt sich nun das Salz zu Boden als feste Masse und wird aus der Mitte der Pfanne von kräftigen Männern mit einem Rechen, der an Stelle der Zinken ein durchlöchertes Eisenblech hat, auf Haufen an den Rand gezogen. Dann wird es mit einer Schaufel, die siebartig durchlöchert ist, herausgehoben, in eiserne Kippwagen (Er- kläre!) geladen, in diesen zur Trockenpfanne gefahren und dort breit geschüttet. Ist in dieser von Feuer erhitzten Trockenpfanne das Salz vollständig getrocknet, so wird es auf dem Bodenräume aufgespeichert und von da in Säcken in den Handel gebracht*) *) Bei dieser Besprechung wird das in der Sammlung „Technologische Tafeln von Max Eschner" enthaltene große Bild „Kochsalzbereitung" vorzügliche Dienste leisten. 3*

3. Außereuropäische Erdteile - S. 6

1896 - Leipzig : Wunderlich
sie einige Tage liegen, bis das süßliche, schleimige Fleisch der Beeren durch die Einwirkung der Sonne in Fäulnis übergegangen ist und sich nun leicht von den Samen loslösen läßt. Sind die Kaffeebohnen vom Fleische befreit und genügend getrocknet so sortiert man sie mit Hilfe großer Siebe. (Auslesen der zerbrochenen, der schwarzen Kerne n. s. w.) Zuletzt füllt man sie in große Säcke und verschickt sie so in alle Welt. — Manche Kaffeeplantagen umfassen 2—3000 Kaffeebäumchen und haben einen Umfang von 1—2 Meilen. (Veranschauliche!) Die wich- tigsten Pflanzungen finden sich auf Porto Rico und Haiti. Zur sachlichen Besprechung: a) Wie ist denn der Kaffeebaum nach Westindien gekommen? Die Entdecker sanden doch keine Kaffeebüume vor! — Der erste Kaffeebaum, der in Westindien seine Zweige ausbreitete, stammte aus Ostindien. Dort besaßen die Holländer große Kaffepflanzun- gen und wachten sorgfältig darüber, daß niemand^ eine Kaffeepflanze entwendete, denn sie wollten den kostbaren Handelsartikel gern allein behalten. Trotz aller Vorsicht wußte sich aber ein Fran- zose ein Kaffeebäumchen zu verschaffen. Er eilte mit seinem Schatze auf ein Schiff und fuhr mit ihm nach Westindien, um dort eine Kaffeepflanzung anzulegen. Fast wäre sein Plan nicht geglückt, denn auf dem Schiffe, das ihn und seinen Schatz trug, trat Wassermangel ein, und das Bäumchen wäre verdorrt, wenn der Franzose nicht täglich seine kleine Portion Wasser mit seinem Zöglinge, dem kleinen Kassebaume, geteilt hätte. So brachte er ihn glücklich nach der Insel Martinique, wo das Bäumchen sich so vermehrte, daß schon nach wenigen Jahren nicht nur auf Mar- tiniqne sondern auch auf den übrigen westindischen Inseln große Kasfeepslanzungen zu finden waren. b) Welchen Wert hat der Kaffee? — Er ist eines der besten Ge- nußmittel. Er unterstützt die Verdauung (Kaffee nach dem Essen!) und vertreibt die Ermüdung. (Der deutsche Soldat führt auf Märschen schwarzen Kaffee mit sich!) Zu starker Kaffee schadet. c) Wie bereitet man aus den Bohnen das Getränk? (Rösten, Mahlen, Übergießen, Zusatz von Milch und Zucker.) b. Besuchen wir nun eine westindische Zuckerpflmtzuttg. Ein Zuckerfeld ist oft über eine Meile lang und ist durch Bewässerungsgräben in große Beete geteilt. Auf jedem dieser Beete stehen 8—10 Reihen Zuckerpstanzen. Diese haben Ähnlichkeit mit hohem Schilfe (Fingerstarker Halm, durch Knoten gegliedert, schmale, den Stengel umfassende Blätter, lange Rispe, lockeres Mark.) und erreichen eine Höhe von 3—4 Metern. Ist das Zuckerrohr reif, so werden die Stengel zunächst ihrer Blätter beraubt und dann durch wuchtige Messerschläge dicht an der Wurzel abgehauen. Hierauf befreit man die umgehauenen Halme von der unreifen

4. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 22

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 22 — c. in dem warmen Klima im allgemeinen, besonders im 6, wo die Südwinde herrschend — an der Küste mit ozeanischem Klima — d. in den fruchtbaren Länderstrichen (Maritza-, Struma-, Morawa-, Drin-, Narentathal, Larissabecken, Zante); Kulturpflanzen (Getreide in Serbien, Weinstock auf Zante, türkischer Tabak, Baumwollen- stranch, Ölbaum, Maulbeerbaum) — e. in den Bodenschätzen (Marmor, Gold, Kupfer, Blei, Ziuu). 2. Welche Bedeutung diese Vorzüge für die Kultur der alten Griechen hatten? a. Lage? — geistige Bildung durch Berührung des begabten grie- chischen Volkes (Weltweisen) mit den alten Kulturvölkern (Juden, Ägyptern, Babyloniern, Persern) — b. Gliederung? — Schiffahrt und Handel (Hafen u. Handelsstädte nennen) c. Klima und fruchtbare Länderstriche? — Weinbau (Korinthen und Rosinen auf Zante) Ölbereitnng. (Rosen- und Olivenöl), Seiden- und Teppichweberei — d. Bodenschätze? — Bergbau, Schmiede- (Waffen- und Schmucksachen ans Bronze) und Bildhauerkunst (Akropolis, Parthenon, Statuen, Bildsäulen, Tempel am Olymp). B. Wirtschaftlich schwach, 1. Worin diese Schwäche besteht? a. Vorzüge nicht ausgenützt aa. bezüglich des Handels (Lage und Gliederung) — trotz Suezkanal wenig Handel — Ein- und Ausfuhr? bb. bezüglich der Bodenkultur (Beschaffenheit, Klima) — wenig Ackerbau — große verödete Strecken — Versumpfungen — Verfall der Bewässerungsanlagen — cc. bezüglich der Gewerbe (Bodenschätze) — Bergbau, Schmiede- und Bildhauerkunst gering — keine Großindustrie — wenig Hausindustrie. b. Nachteile nicht ausgeglichen. aa. Gitterartiger, verkehrhindernder Gebirgsausbau (Welche?) und Mangelan schiffbaren Flüffen (Welche?) — Maugel an Eisen- bahnen und Kunststraßeu — bb. Waldarmut — Abholzung, Bora, waldmordende Ziegenwirt- schast, Mangel an Waldpflege — cc. Kalkboden — Mangel an künstlicher Bewässerung — dd. Sümpfe — Mangel an Entwäsferuugsaulagen (Kanäle). 2. Ursache? — Türkenherrschaft. a. Wodurch sie auf der Balkanhalbinsel begünstigt wurde? Die staatliche Zersplitterung als natürliche Folge des gitterartigen

5. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 53

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 53 — Sevilla (150 T.) mit gotischem Dom — Gebäude mit platten Dächern — Mittelhöfe mit Säulengängen, Blumenbeeten und Spring- brnnnen — Verkehrsmittelpunkt — Königl. Cigarrenfabriken, in welchen der Tabak aus Habaua, Manila und Pnertorico verarbeitet wird. Tabakbau im Laude des Tabakmonopols wegen verboten. Jerez = Weinort (Sherry der Engländer) — Cadiz — befestigter Hafen — Palos (Columbus) — Ausfuhrort der Mineralschätze (Kupfer, Blei, Quecksilber) der S.a Moreua. Schiffahrt von Sevillu, von Cordoba aus. 2. Hochandalusien: Gestalt? — aus Bergterrassen und Hochebenen. Abdachung? — in Terrassen zum Guadalquivir, mit eiuer steileu, schroffen Gebirgskette zum Hügellande der Provinz Cadiz, steil und in wild zerklüfteten Felsen- mauern zum Mittelmeer abstürzend. Höchste Erhebung der Sa. Nevada? Mnlahacen 3638 in — Aussicht übers Meer bis nach Nordafrika (ausmalen). Pflanzenwuchs vom Meeresspiegel bis zum Gipfel? — verschie- dene Regionen: in der warmen Region (1300 in) Kastanienwäldchen, Eichenhaine, dazwischen gedeihen Wein, Feigen, Mandeln, Maulbeerbäume, Obst, Getreide, Oliven, Gemüse — in der mittelhohen Region (2300 m) Weizen und Roggen, Laubhölzer — in der alpinen Region ausgedehnte Bergwiesen — Schueeregioueu von 3000 m mit Alpenseen und ganz wenigen Gletschern. Städte? Malaga—ausfuhrort sür Wein, Seide und Südfrüchte. Granada: — guter Boden, reiche Bewässerung, südliche und geschützte Lage. Folge? — große Fruchtbarkeit (Ausmaluug) — Reichtum — Prachtgebäude (die Alhambra, den ehemaligen Königspalast der Manren nach Bild schildern). In der Umgegend von Carthagena werden Silber-, Blei- und Eisenerze gegraben und Salze ge- Wonnen. Gibraltar — britische Besitzung, die Meerenge mittels Festung und Flotte beherrschend. Ii, 2. Welche Vorzüge hat Andalusien nach mathematischer, geo- graphischer Lage, nach Bodenform und Bewässerung vor andern Provinzen Spaniens? — südliche, tiefe und geschützte Lage, (kein Winter) — die Hitze gemildert durch Seelüfte — häufige Gewitter im April und Mai, reiche Bewässerung, da von allen den im Umkreise lie- genden Höhen Bäche und Flüsse dem in der Mitte der Tiefebene sich hinschlängelnden Hauptfluffe zufließen — die glühenden Sonnenstrahlen reifen den feurigen Wein und die süßen Südfrüchte.

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 10

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 10 — kleidet — manche unangebaute versteppte Fläche in der Herzego- rvirtct, im Innern Dalmatiens, Montenegros und Jstriens. Klima im Sw? — in den niederen Gegenden warm, im fast regen- losen Sommer sogar sehr heiß. Folge? — die drückende Hitze hindert bereits das Fortkommen der mitteleuropäischen Pflanzenwelt, wie Getreidearten, Obstarten, Kastanien und Nüsse — dagegen ge- deihen in den gut bewässerten Thälern und Niedernngen (Drin- und Na- rentathal) die subtropischen Gewächse, wie Maulbeer-, Lorbeer-, Oleander-, Mandel-, Feigen-, Melonen-, Öl-, Palmenbäume und Weine. Klima im Innern, aus den Hochebenen? — im Winter oft sehr rauh, regnerisch, schneereich, windig — die Bora, ein heftiger, kalter Nordwind, schadet dem Pflanzenwuchs der Hochebene furchtbar. Folge? — wenig Gras — weidende Schafe, Ziegen — ganz wenige Ansiedelungen. Klima am Nordabhang wie bei uns in Mittel- europa. Bewässerung im Sw? (Denkt an den Kalkboden!) — Die Flüsse und Bäche werden von dem schwammartig durchlöcherten Gesteiu aufgesogen. Folge? — Bodeu trocken — Flüsse mit ober- und unterirdischer Bahn, d. h. sie fließen oft lange Strecken unterirdisch fort, bilden oft auch im Erdiunern Seen, deren Abflüffe in tieferen Regionen wieder zu Tage treten. Im Zirknitzer See wird gefischt, gesäet, gejagt und geerutet. (Erklärung siehe unten!) Schildere die Adelsberger Grotte nach dem Lehmannschen Bild! Bewässerung des steilen Sw-abhciitgs? — unbedeutende, im Som- mer versiegende Bäche — Küstenflüsse. Warum? Der größte Fluß an der Küste? — Narenta. Quelle? Lauf? Mündung? — sumpfig, verschlammt, ungesund. Warum? Pflicht? Stromregu- lierung durch den östreich. Staat. Produkte? — Tabak, Wein, Oliven, Feigen. Bewässerung des Nordostabhangs? — Drina, Bosna. Quelleu? Richtung? Länge? Thäler? — geschützt vor deu kalten Winden fruchtbarer Lößboden. Folgen? — Anbau von Korn, Weizen, Mais, Hülsenfrüchten, Obst, Tabak. Gewächfe auf den Abhängen und Gipfeln infolge der reichen Bewäffe- ruug? — viel Wälder von Nadelbäumen und Eichen (viel Eicheln — Schweinezucht) — viel Wiesen mit nahrhaften Kräutern und Gräsern. Folge? — Sennenwirtschaften — Viehzucht (Schafe, Ziegen, Rinder und Schweine). Folgen der Abholzungen? Bodenschätze? — Mineralreichtum an Eisen-, Kupfer-, Zinnerzen, an Salzen — bedeutende Kalk- und Marmorbrüche. Warum trotzdem Industrie gering? — wenige Kohlenlager und der geringe Unter- nehmungsgeist der Bewohner. Ausfuhr? Einfuhr? Häfen? Ver- kehrswege? — Thalbahnen — Kunststraße durch das Bosnathal

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 50

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 50 — den Pyrenäen kommen, zur künstlichen Bewässerung zu verwenden. Es fehlt dem Lande an Menschen, und die wenigen Bewohner scheuen sich, die mühevollen und kostspieligen Kanalbanten auszuführen; sie begnügen sich, die Ufer zu bewässern. Produkte? Getreide, Ölbaum, Maulbeer- bäum, Weinrebe, Gemüse. Pyrenäen: Lage und Richtung? Gestalt? Kammgebirge — Faltengebirge mit niedrigen, parallelen Vorketten, besonders auf der spa- nifchen Seite. Höhe? — am höchsten in der Mitte um die Quelle der Garonne, wo die Granit- und Kalkstöcke der Maladetta-Gruppe 3400 in erreichen — Hochgebirge mit Schnee und Eis. Abhänge der Kalkberge? — steil und wunderlich geformt — schroffe Felsen — tiefe Schluchten — die Cirkusthäler vou hohen förmlichen Ringmauern eingefaßt. Verkehrs- straßen? — wenig Pässe: Rolandsbresche, das Roncesvallesthal (Straße von Pampelona in Navara nach Frankreich) — die Hauptstraßen (Eisen- bahnen) führen über die niedrigen Endteile (Umgehungsbahnen) von Paris nach Madrid, Cadiz — Völkerscheide. Bewässerung? — arm (besonders im Sommer), weil geringe Gletscherentwickelung — Wasser- fälle — heiße Quellen — Pyrenäenbäder (viel besucht). — Produkte? Nur in den geschützten Thälern Wiesen, Saatfelder und Laubwälder. Bevölkerung? -- gering — nur in einigen Thälern ansehnliche Dörfer. Küstenländer? Catalonien und Valencia. Bodengestalt? Küsten- gebirge vom Ebro durchbrochen und Küstenstreifen am Mittelmeer. Boden- schätze? — Metalle, Steinkohlen, Salz, (7 Mill. Ctr. in den Berg- werken und Salinen der Strandsümpfe ohne Gradierwerk und Siederei gewonnen) — fruchtbarer Bodeu — Südfrüchte. Folge? — Industrie (das beste Industrieland Spaniens), Handel, reiche Bevölkerung — Bar- celona — Haupthandelsplatz 270 T. Einw. Banmwollenindustrie. Valencia hat durch die künstliche Berieselung, die von den Mauren eingeführt worden ist, eine tropische Fruchtbarkeit erlangt. Vom Ebro her uach 8 wird die Vegetation immer üppiger. Neben den Ölbäumen erblickt man Johannisbrot-, Äpfel- und Birnbäume; Datteln, Feigen, Maudeln, Trauben, Orangen und Citronen reifen. Die Reis- felder, Obst- und Fruchthaine gleichen großen Gärten (Hnerta) und sind anfs sorgfältigste angebaut und gepflegt. In der Umgegend von Valencia, der Hauptstadt dieser Provinz, sehen wir sehr große trefflich gehegte und künstlich bewässerte Gemüsefelder. Der üppige und reiche Pflanzen- wuchs, erzeugt und geuährt durch künstliche Bewässerung, zieht sich von der Küste weit hinein in die Thaleinschnitte der Gebirge, auf den Ge- länden und Felsengehängen rankt sich die Weinrebe an Maulbeer- und Feigenbäumen empor (sich von Stamm zu Stamm schlingend), die Ab- hänge sind bis in die Thäler der Küstenflüsse terrafsiert, mit Bäumen und allen Gemüsearten reich bepflanzt' das Getreide wogt daneben in üppiger Fülle. An den weniger günstigen Stellen breiten sich Olivenhaine aus — Anpflanzung vieler Maulbeerbäume wegen der hier stark be-

9. Außereuropäische Erdteile - S. 34

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 34 — Schutze Napoleons Iii. ein Kaiserreich aufgerichtet worden war, wurde es das, was es heute ist, eine aus 27 Staaten bestehende Bundesrepublik. Aber zur Ruhe ist es immer noch nicht gelangt. Immer wieder ent- stehen Empörungen und Ausstände und blutige Bürgerkriege. Iv. Ist Mexiko noch heute so reich an Schätzen und Produkten wie einst? 1. Noch heute birgt sein Boden wertvolle Mineralien. Viele dunkle Schächte führen hinab ins Dunkle der Erde und för- dern Gold und Silber zu Tage. Außerdem lagern noch ungeheure Mengen reinen Schwefels an den Vulkanen der Hochebene, insbesondere am Popocatepetl. 2. Noch heute bringt das Land die verschiedenartigsten Produkte hervor: a. Sehen wir uns zunächst den Küstenstrich an, wo Cortez einst landete. Er gehört zu den heißesten und ungesundesten Amerikas. Hier gedeihen Zuckerrohr, Kakao, Indigo und Baumwolle. Eine Zuckerplan- tage haben wir bereits im benachbarten Westindien kennen gelernt. (Vergl. S. —.) Kakao und Baumwolle aber sind uns noch unbekannt. 1. Der Kakaobaum*) ist im Wuchs und in der Blattsorm dem Kirschbaum ähnlich, wird aber 10—15 Meter hoch. Er trägt gurkenähnliche Früchte. Diese hängen meist an den starken Ästen, häusig auch unmittelbar am Stamme selbst. (Bild!) Sind diese Früchte reif geworden, so werden die erreichbaren abge- pflückt, die höher hängenden mit Stangen abgestoßen. Hierauf öffnet man sie mit stumpfen Messern und entfernt den Frucht- brei samt dem Samen. (Erinnere an die Gurke!) Hierauf scheidet man in einem engmaschigen Siebe den Brei von den Samen. Diese Samen haben in der Form Ähnlichkeit mit den Kürbiskernen und heißen Kakaobohnen. Sie sind mandelartig und schmecken sehr bitter. Nachdem die Kakaobohnen genügend getrocknet worden sind, werden sie ähnlich wie Getreide in die unteren Schiffsräume verladen und in alle Welt versandt. Beim Ausladen verpackt man sie in Säcke und läßt sie so ihre Reise in die Schokoladenfabriken antreten. Hier werden sie zunächst in großen eisernen Trommeln geröstet, (Ähnlich wie der Kaffee!) damit sie einen Teil ihrer Bitterkeit verlieren und leichter zer- kleinert werden können. Die gerösteten Bohnen werden in Mörsern oder mit Hilfe eisernen Walzen oder dnrch besondere Maschinen (Kakaomühlen) in Mehl verwandelt. Aus diesem *) Benutze Goering-Schmidt, Ausländische Kulturpflanzen, Bild Nr. 3 (Kakao) — 6 Tafeln in Farbendruck, Größe 88/66 ein. Preis pro Tafel 2 Mark.

10. Außereuropäische Erdteile - S. 35

1896 - Leipzig : Wunderlich
— 35 — Mehle stellt man dann, nachdem man klaren Zucker und Gewürz (Zimmet t'der Vanille!) zugesetzt hat, die Schokolade her. Wie wohl? (Brei — Formen). — 2. Die Baumwolleustaude*) ist der in unseren Gärten wach- senden Malve ähnlich. Sie wird 1i2—^ Meter hoch, hat fünf- teilige hellgrüne, ahornähnliche Blätter und hellgelbe Blüten. Aus der Blüte entsteht eine wallnußgroße, dreiteilige Kapsel, die zur Zeit der Reife aufspringt und eine Anzahl Samen- körner enthält, die in lange, weiße Wollhaare eingehüllt sind. Ein Baumwollenfeld gewährt daher zur Zeit der Ernte einen eigenartigen Anblick, es sieht aus, als sei das ganze Feld mit Schnee bedeckt. (Bild!) Die Wolle wird aus den Kapseln mit der Hand herausgenommen, von den Samenkörnern besreit und dann in großen Ballen (2—3 Centner!) versandt. Ihr weite- res Schicksal (Vergl. Europa, England) kennen wir. Sie wird gelockert, gereinigt, zu Watte geschlagen, zu Fäden gesponnen (Näh- und Strickgarn!), gewebt (Kattun, Barchent, Tüll, Müsse- lin, Pikee), gefärbt und bedruckt (Kattunschürze!). Wie ge- schieht das? b. Vom heißen und ungesunden Küstenstrich steigen wir bergan, bis wir aus die erste Stufe des Hochlandes gelangen. Hier herrscht das ganze Jahr hindurch eine milde Lust und ein ewiges Grünen und Blühen. Hier reifen Trauben und herrliches Obst. Hier rauschen immergrüne Eichenwälder, au deren Stämmen sich epheuartig die Vanille emporrankt. Hier wird auf fruchtbaren Feldern der Mais 4—5 Meter hoch. c. Zuletzt steigen wir zum kühlen Hochland empor. Hier ist die Luft gesund und belebend und fast immer von ungetrübter Durchsichtigkeit. Hier rauschen Nadelwälder. Hier gedeiht vorzügliches Getreide. Hier wachsen auch jene eigenartigen Pflanzen in großer Menge, die in ihrem fleischigen, stachelgeschützten Innern das Wasser für die trockene Jahres- zeit aufsparen, die Kakteen.**) Eine Kaktusart, die Fackeldistel, (Nopal- pflanze) liefert eiue geschätzte rote Farbe. „Sie ist uämlich die Wohn- und Nährpflanze eines merkwürdigen Infekts, der Cochenille-Schildlaus. Auf jede Pflanze setzt man einige dieser Tierchen. Sie saugen sich bald fest und verlassen ihren Platz nicht wieder. Ihre Vermehrung ist aber eine ungeheuer große, und in kurzer Zeit zeigt sich die Pflanze von der jungen Nachkommenschaft bedeckt. Sie sondern einen weißen Puder ab, welcher die Pflanze überzieht, so daß sie das Aussehen hat, als wäre sie mit Mehltau befallen. Die ausgewachsenen Tierchen werden mit einem feinen Pinsel von ihrer Wohnstätte abgekehrt, gesammelt, durch Hitze ge- *) Goering-Schmidts Bildertafeln Nr. 4. **) Ein Adler, auf einem Kaktus nchend, war das Wappenzeichen des Azte- kenreiches. 3*
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