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1. Teil 3 - S. 107

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 107 — Klange dieser Namen in uns auf? (1530 Reichstag und 1555 Religions- sriede zu Augsburg — die Hohenzollern als Burggrafen von Nürnberg — Reichstage zu Regensburg — Albrecht Dürer und Hans Sachs in Nürnberg.) Bayern hat auch zwei Orte, die gleich dazu bestimmt sind, die Erinnerung an große Männer und große Thaten wachzuhalten. a. In der Nähe von Kelheim (Mündung der Altmühl!) erhebt sich nämlich auf einem Berge die Befreiungshalle, die ein bayrischer König errichten ließ zur Erinnerung „an die Helden und Sieger, durch welche Deutschland in den Jahren 1812—18 L5 seine Freiheit von französischer Herrschaft wieder errang. Der Kuppelbau wird außen von 18 Säulen gestützt, die mit ihren Standsigureu die 18 Stämme des deutschen Reiches sinnbildlich darstellen sollen. Im Innern aber stehen, der Zahl der damaligen deutschen Staaten ansprechend, 34 Siegesgöttinnen im Kreise, so, daß je zwei mit den inneren Händen einen Schild umfassen, die äußeren Hände aber einander zum treuen Bunde reichen." (Veran- schaulichen!) b. Ferner finden wir einige Stunden unterhalb der Stadt Regens- bürg, da, wo der Bayrische Wald nahe an das Donauufer herantritt, auf eicheuumranschter Höhe die Walhalla, die mit ihren blendend weißen Marmorsäulen weit hinein in das fruchtbare Douauthal schimmert. Eine gewaltige Treppe führt hinauf zu dem prächtigen Gebäude. Dasselbe enthält einen weiten, herrlichen Saal. Der Fußboden des Saales ist aus buntem Marmor zusammengesetzt. Die Decke besteht aus vergoldeten und reich verzierten Erzplatten. Die Wände sind mit kostbarem roten Marmor bekleidet. Das Licht fällt durch drei mächtige Fenster von oben aus in den Saal. In diesem prachtvollen Saale stehen die weißen Büsten (Denke an die Königsbüste im Schulsaale!) solcher deutschen Männer und Franen, auf die das Vaterland besonders stolz sein kann, 162 an der Zahl. Außerdem sind an den Wänden noch 64 Marmortafeln angebracht, auf denen in goldenen Buchstaben die Namen derjenigen Männer stehen, von denen man keine Büste anfertigen konnte, weil man nicht mehr weiß, wie sie einst ausgesehen haben. — Wiederhole! Zur sachlichen Besprechung. a. Ob denn München nur seines Bieres wegen bekannt ist? O nein, es ist auch — ähnlich wie Dresden — durch seine bedeutenden Sammlungen (Gemälde, Bildhauerarbeiten!) und seine herrlichen Bau- werke berühmt (Riesengestalt der Bavarm*) — Dreiteiliges Siegesthor, gekrönt von einem Wagen, der von vier ehernen Löwen gezogen und von einer Frauengestalt gelenkt wird). Bekannt ist München weiter als Wohnsitz *) Die Gestalt hat eine Höhe von 16 m. In der linken Hand hält sie einen ehernen ^Lorbeerkranz (100 Centner schwer!). Mit der rechten Hand umklammert sie das Schlachtschwert. Neben der Gestalt ruht ein Löwe. Die Gestalt ist so groß, daß im Kopfe bequem 6 Personen Platz finden. Eine im Innern emporführende gußeiserne Wendeltreppe ermöglicht den Aufstieg. .

2. Teil 3 - S. 33

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 33 — Diese Ritter eroberten das Land und unterwarfen die Bewohner. Zur Befestigung ihrer Herrschaft erbauten die Ordensritter an der Nogat eine Burg. Diese erhielt den Namen Marienburg. 1. Die Marienburg ist ein herrliches Gebäude. Es umfaßt die prächtigen Wohnungen des Hochmeisters und die seiner Ritter. Es enthält auch eine Reihe herrlicher Säle. Besonders berühmt ist noch heute eine große Halle, die den Namen Konventsremter führt. Die Decke dieser Halle ruht auf drei gewaltigen Pfeilern, welche sich oben ähnlich zu Bogen und Fächern wölben, wie die Pfeiler in unserer Stadtkirche. 2. In diesem Schlosse saß der Hochmeister des Ritterordens. Hier empfing er die Abgesandten fremder Völker oder Städte. Hier hielt er Rat mit seinen Rittern. Hier veranstaltete er aber auch zuweilen herrliche Feste, bei denen edler Wein aus gewaltigen Humpen getrunken wurde, und beim Becherklang manch lustiges Lied ertönte. Die Marienburg steht noch heute, aber es wandeln keine Ordensritter mehr durch ihre Säle. Die Macht und Herr- lichkeit des Deutschordens ist längst verschwunden. Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl.

3. Teil 3 - S. 151

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 151 — Schnell griff sie nach dem Eimer, um Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, aber — sonderbar! — das Wasser strömte fort und fort aus dem Brunnen, so daß sie bald bis über die Knie im Wasser stand. Sie rief um Hilft, aber niemand hörte den Ruf. Das Wasser stieg immer höher, und immer höher kletterte die Alte in Todesangst, bis sie endlich ans der Spitze ihres Hauses stand. Da ging die Sonne unter und der Bann war gelöst. Aber nun entstand ein See, der immer größer und Zuletzt so groß ward, daß er das Land überschwemmte und von Rügen das Stück Land abtrennte, welches jetzt nach Frau Hidden heißt: Hiddensee. Nach Pfeil. 2. Der Lügenstein in Halberstadt. In Halberstadt aus dem Domplatze befindet sich ein großer runder Fels. Man nennt diesen Stein Lügenstein, und zwar auf Grund einer Sage. Hildegrim, der erste Bischos von Halberstadt, wollte in dieser Stadt einen Dom bauen lassen, und dazu berief er einen tüchtigen Baumeister, der einen Plan zu dem Bauwerke entwerfen mußte. Das ging freilich nicht so schnell, denn der Bischof hatte an dem Plane bald dies bald das auszusetzen. Endlich fand der Plan die Genehmigung des Auftrag- gebers. Nun ließ der Baumeister geschickte Gesellen kommen und ver- sprach diesen einen hohen Lohn, wenn sie es fertig brächten, den Bau in kurzer Zeit zu vollenden. Die Gesellen gingen ans Werk. Bevor der Grundstein gelegt wurde, hielt der Baumeister eine Rede, in welcher er sagte, daß das zu bauende Hans dazu ausersehen sei, dem Herrn zu dienen und den durstenden Seelen aus dem Born der ewigen Wahrheit Labung zu bieten. Als der Meister von den durstenden Seelen sprach, glaubte der fernstehende Teusel es handle sich um den Bau eines Wirtshauses, und da ein solches seinen vollen Beifall fand, weil er da manche Seele zu gewinnen hoffte, so nahm er sich vor, den Bau zu fördern; er legte deshalb selbst Hand ans Werk und trug das Baumaterial mit herbei. Kamen die Gesellen früh zum Bauplatz, waren sie nicht wenig verwundert, denn der Bau hatte während der Nacht ersichtlich zugenommen. So vergingen einige Wochen. Da merkte der Teufel endlich, daß er an der Errichtung eiues Gotteshauses mit gearbeitet habe, und er beschloß, den Bau samt den Arbeitern zu vernichten. Als eines Morgens der Baumeister der Arbeit seiner fleißigen Gesellen zuschaute, erschien hoch oben in der Luft der Teufel mit einem großen, mächtigen Felssteine und rief den Arbeitern zu: „Ich habe euren Bau gefördert, weil ich glaubte, daß ihr ein Wirtshaus schaffen wolltet; jetzt sehe ich, daß meine Arbeit vergebens gewesen ist, nun will ich mich rächen und euch unter den Trümmern eures Baues begraben!"

4. Teil 3 - S. 159

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 159 — das Gebirge und bildete eine Schlucht, durch die das Wasser absloß, so daß die Thäler und Tiefen nach und nach srei wurden. Als der Teufel sah, daß ihm das Spiel verdarben war, geriet er in Wut, erhob sich in die Luft, eilte in die Höhen, packte einen ganzen Berg, nahm ihn auf den Rücken und wollte ihn in die Schlucht stopfen und so die Bergscharte zudämmen. Doch die Last wurde ihm unterwegs zu schwer; an der Grenze des heutigen lippischen Landes fiel er mit seiner Bürde zu Boden, und die Masse begrub ihn. Tie Höhe heißt jetzt Bonstapel oder Boben- stabel, und noch soll der Teufel dort sitzen und von Zeit zu Zeit rumoren. Die Bergschlucht aber ist die westfälische Psorte. Grösse. U 8. jder westfälische Pumpernickel. - Emst reiste ein Franzose durch Westfalen, dem wollte das schwarze^ dort übliche, Pumpernickel genannte Brot nicht munden. Er reichte es seinem Pferde mit den Worten: „Bon pour Nickel!" b. h. gut für Nickel. Nickel war aber der Name seines Pferdes. So soll das westfälische Brot seinen Namen bekommen haben. Andere sagen, es habe denselben von dem Backer Nickel Pumper, der es im 16. Jahrhundert zu Osna- brück zuerst gebacken habe. 9. Der grosze Rosenstock am Dome zu Hildesheim. Der Kaiser Ludwig, der eiu frommer Mann war, trug stets einen Rosenkranz zum Gebete bei sich. Als er einst auf der Jagd war im Walde Hils, von dem die Stadt Hildesheim ihren Namen erhalten haben soll, verlor er denselben. Das verursachte dem Kaiser großes Herzeleid; alle seine Diener mußten das verlorne Kleinod suchen, und er gelobte und sprach: „Wo der Rosenkranz wiedergesunden wird, da will ich eine Kapelle bauen lassen zur Ehre Gottes, meines Herrn." Endlich sand man ihn an dem Zweige eines wilden Rosenstocks, der stand in voller Blüte, obgleich es mitten im Winter war und hoher Schnee die Gegend bedeckte. Der Kaiser hielt sein Gelübde und ließ an der Stelle eine Kapelle bauen, die war das erste Gebäude von Hildesheim; auch verlegte er deu Bischofsplatz, den sein Vater Karl der Große zu Elze errichtet hatte, hierher. Wo der Rosenstock gestanden hatte, war jetzt der Altar des Gotteshauses. Die Wurzeln aber trieben unter dem Mauerwerke einen neuen Schößling hervor, und der wuchs sröhlich und blieb auch verschont, als die spätere Domkirche durch eine Feuersbrunst eingeäschert wurde. An der nördlichen Mauer des nenen Domes ist er wie ein Wein- stock emporgewachsen, seine Krone ist gegen 9 na hoch, während sie sich

5. Teil 3 - S. 39

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 39 — c. Schön sind die Ortschaften, die die Provinz auszuweisen hat. Besitzt sie doch eine große Zahl schön gelegener Dörfer, umgeben von Obsthainen und Rebenpflanzungen, eine Menge altertümlicher Städtchen, wo fast jede Mauer und jedes Haus mit Weinlaub umrankt ist. Hat sie doch Städte, die durch Bauwerke in der ganzen Welt berühmt sind, so Köln, wo sich der herrliche Dom erhebt, Aachen, wo im ehrwürdigen Münster Kaiser Karls Grab gezeigt wird, Trier, wo sich noch Trümmer der Bauwerke erheben, die vor zweitausend Jahren die Römer ausgeführt haben, als sie auch über unser Vaterland ihre Herrschaft ausdehnen wollten.*) d. Schön sind auch diesagen undlieder, die sich an Felsen und Schlösser, Städte und Ruinen der Provinz knüpfen. So steigt ja zwischen St. Goar und Oberwesel der sagengeschmückte Loreleifelsen empor. Auf der Höhe dieses Felsens erscheint — wie die Sage meldet — nachts wenn der Mond sein silbernes Licht ausgießt über den rauschenden Fluß, die schöne Stromnixe Lore. Ein meergrünes Gewand hüllt die zarten Glieder und ein durchsichtiger Schleier, von vier goldenen Spangen ge- halten, flattert im Winde. Ihr langes goldblondes Haar fällt fessellos von den Schultern und Sie kämmt es mit goldenem Kamme, und singt ein Lied dabei, Das hat eine wundersame, gewaltige Melodei. Schon mancher Schiffer, der im kleinen Kahne am Felsen vorbei- rudern wollte, aber über dem Gesänge der Nixe die drohenden Felsen- riffe vergaß, soll hier sein nasses Grab gesunden haben. Bei Bonn ragt weiter der Drachenfels in die Lüfte, wo einst Siegfried den Drachen erschlug und sich im Drachenblut badete, so daß seine Haut undurchdring- lich wurde wie Horn. Der Wanderer, der den Drachenfels besteigt, kostet noch heute „Drachenblut". So heißt nämlich der feurige, rote Wein, der aus den Trauben gewonnen wird, die am Abhänge des Felsen im Sonnenstrahle reifen. 3. Wie kommt es, dafz die Provinz so volkreich ist? Sie besitzt dichtbevölkerte Landschaften mit volkreichen Städten. Zu diesen Städten gehört das schon erwähnte Trier mit seinen alten Bauwerken und seinen an Reliquien reichem Dome (Heiligen Rock!) Das stark- befestigte Koblenz an der Moselmündung', das schön gelegene Bonn ^Siebengebirge) und das große Köln. Köln ist ungefähr so groß wie Breslau, also noch bedeutend größer als die Hauptstadt unseres engeren *) Die porta nigra, ein thorartiger Bau (37 m lang), war vielleicht ein römisches Siegesthor. — Römische Bäder — Reste eines Amphitheaters.

6. Teil 3 - S. 78

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 78 — I Wo Liegt Dresden? Tie Karte lehrt, daß Tresdeu ungefähr in der Mitte des König- reichs liegt und sich zu beiden Seiten der Elbe ausbreitet. Hinzugefügt wird, daß es in einem weiten Thalkessel liegt, der durch ausgedehnte Waldungen vor den rauhen Ost- und Nordwinden geschützt ist. Ii. Wie gelangen wir von unserer Heimat aus nach Dresden? Tie Reise wird ähnlich geschildert, wie die S. 1 dargestellte. Ta- bei wird zum Schluß uoch besonders hervorgehoben, daß Dresden von allen Seiten leicht erreicht werden kann, da es an einem schissbaren Strome (Dampfschiffe!) liegt und Eisenbahnknotenpunkt ist. (Wohin führen die Bahnen, die von Dresden aus nach Norden, Süden, Westen und Osten gehen?) Iii Warum wird Dresdeu vou so vielen Fremden be- sucht? Tie Vermutungen der Kinder werden ergänzt und berichtigt. Tie Schlußzusammenfassung lautet: 1. Dresden hat herrliche Bauwerke. Zu den schönsten der- selben gehört die Brühlsche Terrasse. (Erkläre den Namen! — Minister Brühl!) Eine breite, mit vier vergoldeten Sandsteingruppeu gezierte Freitreppe von 41 Stufen führt hinaus. Tie Terrasse ist mit Bäumen, mit Sträuchern und mit Blumen geschmückt und gewährt eine herrliche Aussicht. Am Fuße der Terrasse fließt die Elbe. Auf ihr und an ihr herrscht reges Leben. Hier landen große Kähne mit böhmischem Obste, Getreide, böhmischer Braunkohle oder mit pirnaischen Sandstein befrachtet. Tort durchschneidet stolz die Fluten ein Dampfschiff, um Scharen fröh- licher Wanderer den Bergen des Elbsandsteingebirges zuzuführen. Hinter ihm her keucht ein Schleppdampfer, der zehn fest aneinander gekoppelte und zum Teil schwer beladene Segelschisse stromaufwärts zieht. Richtet man den Blick in die Ferne, so erfreut sich das Auge au den Weinberg- geschmückten Bergen, die den Thalkessel umsäumen. (Nach der Mutter- spräche.) 2. Dresdeu hat wertvolle Sammlungen. Im Königsschlosse befindet sich das „Grüne Gewölbe".*) Man bezeichnet mit diesem Namen acht große Zimmer, in denen kostbare Elfenbeinschnitzereien, wert- volle Silber- und Goldgefäße, reich verzierte Waffen, teure Perlen und Edelsteine aufbewahrt sind und besichtigt werden können. Nicht weit vom Schlosse ist die berühmte Bildergallerie, deren Wert aus mehr als 39 Millionen Mark geschätzt wird. In großen Sälen sind hier Tan- sende von Bildern untergebracht. Weltberühmt ist das große Gemälde, *) Das eigentliche „grüne Gewölbe" ist das Zimmer, in dem die Silber- schätze aufgestellt sind. Grünes Gewölbe genannt wegen der Farbe der Wände.

7. Teil 3 - S. 22

1895 - Leipzig : Wunderlich
ihr Land und ihre Sitten liebten,! wollten eben weder von den Ordens- rittern, noch von der christlichen Religion etwas wissen, und unterwarfen sich erst, als ihre besten Anführer getötet waren. Als die Preußen sich unterworfen hatten, konnten die Ordensritter ihre segensvolle Thätigkeit voll und ganz entfalten. Es wurden Städte angelegt, z. B. Thorn und Graudenz (Zeigen!), fleißige deutsche Handwerker in diese Städte heran- gezogen, deutsche Bauern gewonnen, welche die unterworfenen Bewohner des Landes lehrten, wie man auf dem urbar gemachten Boden Getreide und nützliche Pflanzen bauen könne: ja der Weinstock ward hierher in dieses rauhe Land verpflanzt und gedieh so prächtig, daß der Wein der Ordensritter damals weit und breit berühmt war. Der Hauptsluß des Landes, die Weichsel, ward eingedämmt, und das an einem Arme des Flusses, an der Nogat, erbaute Schloß Marienburg so wunderbar ver- schönert, daß es heute noch zu den herrlichsten Bauwerken der altdeutschen Baukunst gezählt wird. Besonders berühmt ist noch heute die große Halle des Schloffes, in der sich alltäglich der Hochmeister und seine höchsten Beamten, sowie die Ordensritter versammelten, um miteinander zu ver- kehren, um gemeinschaftlich zu effen und zu trinken, oder sich am Damen- spiel und Schachbrett zu ergötzen. Diese Halle hieß der Konventsremter und gehört zu dem Herrlichsten und Großartigsten, das von der alt- deutschen Baukunst übrig geblieben ist. Es giebt feine zweite Halle, bei welcher die Säulen und Pfeiler so zierlich und leicht in die Höhe steigen und sich zu Bogen wölben. Lange Jahre hindurch war der Orden der Deutschen mächtig und gefürchtet. Später aber, als die Ritter übermütig und stolz, dabei ver- schwenderifch und lasterhaft wurden, sank die Macht des Ordens, und er mußte sich zuletzt sogar dem Könige von Polen unterwerfen, nachdem in der blutigen Schlacht bei Tannenberg (Zeige!) gegen die Polen über 40 000 Mann von dem Heere der Ordensritter gefallen waren, darunter der beste Teil der Ritterschaft. Im sechzehnten Jahrhundert ward Ost- Preußen ein Herzogtnm, welches später — wie uns aus der Geschichte bekannt ist — der Markgraf von Brandenburg erbte, und das endlich am 18. Januar 1701 zum Königreich erhoben wurde. (Vergl. S. 49.) 2. Auch die Hoheuzolleru haben viel für Prenßen gethan. Sie haben Sümpfe austrocknen und in fruchtbares Land verwandeln, haben neue Ortschaften anlegen oder bereits vorhandene durch Mauern befestigen lassen. Die Provinzen Ost- und Westpreußeu. 1. Lage der Provinzen. 2. Bodenbeschaffenheit (Sonst und jetzt!). 3. Bewässerung. 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften.

8. Teil 3 - S. 108

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — vieler Künstler. Besonders steht die Holzschneidekunst in Blüte. (Erinnere an die „Fliegenden Blätter" und an die „Münchener Bilderbogen"!) ^ b. An welche Thaten und Männer mahnt die Befreiung s- Halle? c. Warum hat man wohl dem Ruhmestempel bei Regens- bürg den Namen „Walhalla" gegeben? (Denke an den Himmel der heidnischen Germanen!) d. Nenne Männer, deren Büste in Walhalla nicht fehlen wird! (Kaiser Rotbart, Friedrich der Große, Luther, Goethe und Schiller u. s. w.) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht. Das Königreich Bayern. 1. Lage. (Hauptteil und Nebenteil.) 2. Bodenbeschaffenheit. (Gebirge, Hochebene, Tiefebene.) 3. Bewässerung. (Donangebiet — Rheingebiet.) 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften. 6. Geschichtliche Erinnerungen. Zuletzt wird noch die Frage ausgeworfen: Wie groß mag wohl der Staat sein, den wir soeben kennen gelernt haben? Wir vergleichen ihn mit unserem Vaterlande und finden, daß Bayern unge- fähr 5 mal so groß ist als das Königreich Sachsen, also gegen 75 000 qkm besitzt. Der Lehrer fügt dann weiter die Einwohnerzahl hinzu (5l/2 Mill.) und läßt diese mit der des Vaterlandes vergleichen. (Vergl. auch S. 127.) 3. Herren-Chiemsee. (Zur Ergänzung.) Tort, wo es die Zeit erlaubt, kann im Anschluß an vorstehende Betrachtung den Schülern auch noch etwas über das kostbarste aller königlichen Schlösser, über das „Zauberschloß" Herren-Chiemsee mit- geteilt werden, welches Ludwig Ii. mit einem Kostenaufwand von ungefähr 25 Millionen Mark auf einer einsamen Insel im Chiemsee erbauen ließ. Er wäre da zu erwähnen: a. Die Vorhalle, wo eine endlos scheinende Reihe schlanker Säulen aus kreideweißem Marmor emporragt und auf einem Sockel von buntem Marmor ein überlebensgroßer Pfan aus Bronze — jede Feder strahlt in natürlichen Farben — unser Staunen erregt. b. Der Prunksaal mit seinen kostbaren Wand- und Deckengemälden und seiner in ihrer Kostbarkeit kaum beschreibbareu Uhr. c. Das Schlafzimmer des Königs. Es enthält das kostbarste

9. Teil 3 - S. 109

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 109 — aller auf Erden vorhandenen Betten. Das Bett ist durch ein vergoldetes Geländer von dem übrigen Räume getrennt. Es steht auf einer mit goldenen Sonnen reich gestickten Pnpurdecke und ist mit einer goldenen Decke von unermeßlichem Werte bedeckt. Dieses Bett foll allein 500 000 Mark gekostet haben. Die Decke des Zimmers zeigt ein kostbares Gemälde. Es stellt den Himmel der alten Griechen, den Olymp, und seine Bewohner dar. ä. Die Spiegelgallerie hat eine Länge von 78 m. (Sie ist also noch 51/2 111 länger als die berühmte Spiegelgallerie im Schlosse zu Versailles!) 2500 Wachskerzen auf 52 Riesenkandelabern und 33 ver- goldeten Kronleuchtern von unbeschreiblicher Pracht sollen diesen gewaltigen Raum erhellen und haben ihn bei Anwesenheit des Königs auch wirklich erhellt. Diese Tausende von Lichtern spiegeln sich in den 9 Meter hohen Spiegelscheiben, die die eine Wand des Saales bedecken. e. Das Speisezimmer endlich besitzt einen Fußboden ans Rosen- holz und enthält das „Tischlein deck dich". Der kostbare Speisetisch steht auf einer Versenkung. Ein Druck auf eine Feder genügt: der Tisch ver- schwindet geräuschlos und kommt ebenso geräuschlos aus der Tiefe des Anrichtezimmers, mit köstlichen Speisen versehen, zurück. 4. Das Königreich Württemberg. 3icl: Wir werden heute von dem Königreiche Württemberg sprechen, welches — ähnlich wie das Königreich Sachsen — von Gott reich gesegnet ist. I. Wo liegt dieses Land? Mit Hilfe der Karte wird die Lage des Königreichs festgestellt. 1. in Bezug auf die Nachbarländer. Württemberg wird von Bayern und Baden umschlossen. Außerdem grenzt es noch an das Fürsten- tum Hohenzollern; 2. in Bezug auf die Oberflächenform. Württemberg gehört zum größten Teile dem fchwäbisch-sränkischen Stufenlande, zum kleineren Teile der süddeutschen Hochebene an. Der Jura bildet die Grenze zwischen beiden Bodenformen; 3. in Bezug aus die Flüsse. Der nordwestliche Teil des König- reichs breitet sich zu beiden Seiten des Neckars, der südöstliche zu beiden Seiten der oberen Donau aus. Die Jller bildet einen Teil der Südost- grenze. Ii Inwiefern ist Württemberg ein reich gesegnetes Land? Es soll dieselben Vorzüge besitzen wie das Königreich Sachsen. Zähle diese auf! (Vergl. S. 69.) Wir wollen untersuchen, ob das wirklich so ist! — Mit Hilfe der Karte und unter Heranziehung des früher er- wordenen Materials wird festgesetzt:

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 17

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Gebäude? (Siehe Bild von Lehmann). Die Akropolis erhebt sich über alle Gebäude Athens. Dieses Heiligtum der Athener steht am süd- lichen Ende der Stadt auf einem 150 in hohen Plateau, das auf der Süd-, Nord- und Ostseite in steilen 30 bis 50 in hohen Fel-- senwänden abfällt. Die Hochebene ist nach der Sw-feite von Gärten und Wiesenflächen mit Obstbäumen, Cypresfeu, Piuien und Lorbeergesträuch umgeben. Am Fuße des Berges erblicken wir den Tempel des Zeus; einige Säulenreihen erinnern an die verlorene Pracht. Hier steht auch das Thor Hadrians. Durch die Propy-- Inen, einst großartige Thore mit Säulenhallen, gelangt man zum Parthenon, dem schönsten und größten Tempel des Altertums. Der Theseustempel ist noch am besten erhalten; dagegen sind vom Areo- page, dem Gerichtshofe der Hellenen, nur noch einzelne in Felsen gehauene Nischen und Sitze übrig. Nach Nw zu breitet sich am Fuße des Tempelberges in einer Ebene die Stadt Athen aus. An der Straße von Athen nach Elensis liegen Olivenwälder, Weizenfluren, Weinpflanzungen. Die Abhänge sind meist kahl und öde. Den östlichen Horizont begrenzt eine 1000 in hohe Kammlinie; die dürftige Stauden- und Kräutervegetation vermag den Marmorkörper dieses Gebirges nicht zu verhüllen. Gegen X liegt der Parnaß, der häufig noch im April Schnee auf seinen Gehängen trügt. Die Südabhänge fallen in steilen Marmorwänden in das blaue Meer, über welchem der schön geformte Burgberg Akrokoriuthos herüber- schaut. Der Kithäron steigt stufenartig aus dem Isthmus empor. Die felsige, nackte und buchtenreiche Insel Salamis im Busen von Ägina erscheint als ein Stück des Festlandes. Sie begrenzt nach W zu den Hafen Piräus. Pelopounes (Halbinsel Morea) nach Karte: Bodengestalt? Die Halbinsel (eigentl. Insel) ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland, das sich nach N n. W terrassenförmig zu einem schmalen Küstensaume absenkt. Nach S u. So sendet es gesonderte Ketten aus, die in 4 mächtigen Landzungen auslausen (Kap Matapan). Daher haben schon die alten Griechen die Halbinsel ihrer Gestalt wegen mit dem Blatte der Platane verglichen (Morea — Maulbeerblatt). Folge? —zahl- reiche Buchten und Busen. Bebauung? (Nach Bild). Im Innern nackte Kalksteinhöhen mit Weideplätzen (die Hirten Arkadiens), an den Abhängen Tannen- und Eichenwäldern (Korkeiche), die aber an verschiedenen Stellen sehr ge- lichtet worden sind, in den von Höhen umschlossenen Ringbecken Seen und Sümpfe. Warum? — weil das Wasser nicht ablaufen kann (Irland) und nur allmählich verdunstet. Ansiedelungen? — wenig Dörfer mit dürftigen Hütten. An der Westküste reiche Vegetation. Warum? Seelust — West- winde bringen Niederschläge, die sich an den bewaldeten Höhen und Prüll, Europa. 2
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