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1. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 276

1836 - Leipzig : Schumann
276 Allgemeine Erdkunde. Güte der Metallwaaren steht England oben an; Sheffield und Birmingham versorgen, man möchte sagen, die halbe Welt, das erste besonders mit Scheeren und das zweite mit Nähnadeln, beide aber auch mit anderen Metallwaaren; Uhren liefern Liverpool und Lo ndo n, dieses letztere auch die besten optischen, mathemati- schen und physikalischen Instrumente. In England und Wales sind etwa 320,000 Menschen mit der Metallfabrikation beschäftigt; sie liefern jährlich. für etwa 18,000,000 Pfund Sterling. Auch Deutschland nimmt in der Metallfabrikation einen hohen Rang ein, besonders das preußische Rheinland, Böhmen, Mähren, Steyer- mark, Kärnthen, Krain, Thüringen; Frankreich liefert viel Stahlwaaren; dieses Land, Deutschland und die Schweiz (besonders das Joux-Thal) viel Glocken und Uhren; Bijouteriearbei- ten und Goldschmiedewaaren Frankreich, die Schweiz und Belgien. Die asiatische Türkei, und namentlich Damaskus, ist seit Jahrhunderten wegen der dort verfertigten vortrefflichen Säbel- klingen und anderer schneidender Instrumente berühmt; auch Persien und einige andere benachbarte Gegenden liefern dieselben sehr gut. Die Japaner übertreffen in Bearbeitung der Metalle die Hindustaner und Chinesen bei weitem, und sollen Klingen ver- fertigen, die den Damascenern nichts nachgeben. Plattirte Waaren, sodann Gold- und Silberarbeiten liefern vorzugsweise England und Frankreich; aber die von den Indianern (die zu dergleichen ein besonderes Geschick haben) in Mexico verfertigten geben ihnen nicht das Geringste nach. Auch Japan, China, Hindustan und Malaya liefern mit sehr unvoll- kommenen Werkzeugen vortreffliche Waaren. §. 1137. Viele wilde und barbarische Völker sind mit der Webekunst unbekannt, und hängen, in Ermangelung von Zeu- gen, Thierfelle um ihre Schultern. Die Mongolen und andere Barbaren bereiten aus Schafwolle oder Kameelhaaren eine Art von Filz, und auf vielen polynesischen Inseln flechten die Weiber Matten zur Bekleidung, aus Binsen oder Baumbast. Doch ver- stehen viele barbarische Völker in Afrika sowohl als in Asien dauer- hafte Zeuge zu weben. Am höchsten steht die Webekunst unter den civilisirten Völkern, bei denen Flachs, Hanf, Baumwolle, Wolle und Seide zu den verschiedenartigsten Zeugen verarbeitet werden. In den wärmeren Ländern wird mehr Seide und Baumwolle, in den kälteren Wolle und Leinwand getragen. 1138. Die Wollma nufaktur hat durch die Veredelung der Schafzucht in vielen Ländern, durch die verbesserte Bearbeitung der einzelnen Wollsorten und die Kammwoll- Maschinenspinnereien zu einem in frühern Zeiten unbekannten Grade von Vollkommenheit sich erhoben. Auf der höchsten Stufe steht sie in England, na- mentlich im westlichen Theile des Landes und in Porkshire (im Ganzen wird jährlich für 60,000,000 Thaler ausgeführt); eben so hoch steht sie in mehren Gegenden Deutschlands (preußische Rhein- provinz, die Lausitz, Sachsen), Frankreich und Belgien; sehr schwung-

2. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 278

1836 - Leipzig : Schumann
278 Allgemeine Erdkunde. Gobelins-Fabrik in Paris. Früher waren die niederländischen Ta- peten am berühmtesten. §. 1143. Leder wird in allen civilisirten Ländern bearbeitet; vortreffliches Sohlenleder kommt aus Belgien und Ungarn, Justen aus Rußland, Saffian und Corduan besonders aus der Türkei; diese beiden letztern und Chagrin auch aus dem Kai- serthume Marokko. 8. 1144. ^ Biele wilde Völker sind mit der Töpferei ganz unbekannt, während andere darin einen hohen Grad von Geschick- lichkeit zeigen. — Porzelan, das jetzt fast in jeder Haushaltung unentbehrlich ist, kam früher nur aus China, und von nicht ganz so vortrefflicher Qualität aus Japan. Gegenwärtig liefern in Europa das beste: Meißen, Berlin, Fürstenberg im Braunschweigi- schen, Wien, Sevres in Frankreich und manche andere Orte. Bon Fayence- und Steingutwaaren kommen die besten aus Eng- land (Wedgewood-Geschirr), Deutschland, Dänemark, den Nieder- landen, Frankreich. §. 1145. Glas wird in allen halbcivilisi'rten und civilisirten Ländern verfertigt. ° Spiegel liefern besonders Venedig, Böhmen, Nürnberg, mehre Städte in England und Frankreich; für optische Instrumente das beste Glas München und London. Glaskoral- len sind im Innern Afrika's sehr gesucht. Handel. §. 1146. Da die verschiedenen Gegenden der Erde auch ver- schiedene Produkte haben, da das eine Land Ueberfluß an Manchem hat, woran ein anderes Mangel leidet, so entsteht ein gegenseitiger Austausch der Bedürfnisse durch den Handel, dessen Beschaffenheit demnach ganz von den Produkten und Bedürfnissen, der Lage, dem Wohlstände rc. einer Gegend abhängt. §. 1147. Manche Waaren sind so selten, daß sie ursprüng- lich nur aus wenigen Ländern bezogen werden können. Das ist zum Beispiel der Fall mit den Edelsteinen, wovon wir die be- sten aus Sibirien, Hindustan und Süd-Amerika, so wie mit den Diamanten, welche wir aus Brasilien und Hindustan, Perlen aus diesem letztern Lande erhalten, rothe Korallen aus dem mittelländischen Meere rc. Thee bekommen wir nur aus China, die feinsten Gewürze, als Muskatnüsse, Muskatblüthe, Gewürznelken rc. aus Malaya und namentlich von den Molukken; den Matte oder Paraguaythee erhält das übrige Amerika aus- schließlich aus dem Dkktatorat Paraguay; Myrrhen und Weih- rauch liefern einige Theile Arabiens und Afrika's; dieses letztere besonders Gummi rc. §. 1148. Dagegen sind andere Produkte der heißen Zone und der warmen Region fast in allen innerhalb derselben liegenden Län- der vorhanden, und geben, da sie Bedürfnisse bei fast allen Völkern der gemäßigten und kalten Zone geworden sind, zu einem ununter- brochenen Handelsverkehr zwischen beiden Anlaß. Dahin gehören Zucker, Kaffee, Cacao, Südfrüchte rc.

3. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 282

1836 - Leipzig : Schumann
282 Allgemeine Erdkunde. nach der Nordwestküste Amerika's und handeln hier Pelzwerk ein; nach dem nördlichen und südlichen Eismeere, wo sie Seehundsfelle holen, und fahren dann nach den Sandwichsinseln, wo sie Sandelholz (das dort jetzt seltener wird) abholen. Diese Waaren schaffen sie nach China und nehmen dagegen Ladungen von Thee, Seide und andern Produkten ein. 8- 1160. Manche Völker senden Jahr für Jahr eine große Anzahl von Schiffen auf den Fischfang aus, um Heringe, Stock- fische, Walisisch- und Seehundsthran und Seehundsfelle in den Handel bringen zu können. Auf Seehunde und Wallsische wird vorzüglich von Briten und Nord-Amerikanern Jagd gemacht. Am Stockfisch- und Häringsfange nehmen außer diesen beiden auch die Franzosen, Niederländer, Danen, Schweden und Norweger Theil. §. 1161. Manche Völker treiben Zwischenhandel, d. h. sie lassen aus einem Lande Waaren kommen, um dieselben in einem andern, natürlich mit Prosit, abzusetzen. Der Kommissions- handel besteht darin, daß ein Kaufmann im Austrage eines an- dern Waaren kauft oder verkauft. Dagegen beschrankt sich der Speditionshandel auf eine Weiterbeförderung und Versendung von Waaren und Gütern, die von einem andern Platze kommen und Anderen gehören. Transits ist der Durchzug von Waaren durch ein Land. Propre Handel ein Handel für eigene Rech- nung und mit Waaren, die einem Kaufmanne eigenthümlich ge- hören. §. 1162. Aller Handel ist entweder Waaren Handel, oder er ist Wechselhandel. Dieser letztere umfaßt alle Handelsge- schäfte, die mit dem Verkaufe von rohem oder bereits gemünztem Gold und Silber, sowie mit den Papieren (Staatspapieren, Aktien, Banknoten rc., welche einen Metallwerth vertreten) in Verbindung stehen. Die sich damit beschäftigen, heißen Wechsler oder Ban- quiers. Eine Stadt, in welcher der Wechselhandel in großer Ausdehnung getrieben wird, heißt Wechselplatz. — Was man bei Waaren Preis nennt, den Werth nämlich, den man ihnen beilegt, und zu welchem man sie bezahlt, heißt beim Gelde und bei den Papieren Kurs. Bei Staatspapieren richtet er sich nach dem Kredite, in welchem ein Staat steht. 8. 1163. Der Handel eines Landes ist entweder vorzugsweise Land- oder Seehandel, oder bei manchen beides zugleich. Der Landhandel wird im Oriente vorzüglich durch Karavanen betrie- den, d. h. durch eine Vereinigung von Pilgern und Kaufleuten, die, oft 2000 Menschen stark, zu gegenseitiger Unterstützung gemeinschaft- lich reisen. Die Wege, welche ein solcher Zug zu nehmen pflegt, nennt man Karavanenstraßen. Die zur Aufnahme der in Ka- ravanen zusammen reisenden Kaufleute, deren Vieh und Waaren bestimmten, oft prächtig gebaueten Lagerplätze, die auf den meisten Straßen vorhanden sind, nennt man Karavanserais. Ein Seehandel treibender Staat hat natürlich eine Handelsmarine, die aus Kauffahrteischiffen besteht. Den Gehalt eines Schiffes, d. h. die Last, welche dasselbe tragen kann, berechnet man nach Tonnen, jede zu 2000 Pfund. Seestädte, in denen Schiffe ein-

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 337

1836 - Leipzig : Schumann
Iv. Politische Geographie. Europa. 337 6. Ungrische Länder. Sie umfassen im weitern Sinne Ungern, Siebenbürgen, die Militairgränze, Kroatien, Slawonien und Dalmatien; im en- gern aber nur Ungern, Kroatien und Slawonien. 1. Königreich Ungern oder Magyar Orszag, d.h. Land der Magyaren, mit3726ihm. und etwa 8,400,000 E. Es zerfällt in Ober- und Nieder-Ungern; das erstere begreift die Kreise diesseit und jenseit der Donau, das zweite diesseit und jenseit der Theiß, und hat 46 G es pansch as- ten oder C omit a te. a. Kreis diesseit der Donau. — Preskiurg", ungrisch Po- sa n y am Fuße der Karpathen, auf dem linken Donauüfer, mit 38,000 meist deutschen E., Dom, wo die Könige gekrönt werden; im Landhause versammeln sich die Stände; Spedition auf der Donau. — Tyrnau, 7000 E. ; Handel und Weinbau. — Die 11 Meilen lange Donauinsel Schütt.— Trentschin* an der Waag; 3000 E.; Obsthandel. — Das liptauer Komitat an der Waag; das arvaer und tu röscher Komitat. — Neitra*, 4800 E» — Die, kleine Festung Leopoldstadt. — Neustadt an der Waag und Neuhäusel.— Im barser Komitate liegt Kremnitz, bedeutende Berg- stadt mit 5ö00 E., sämmtlich Deutschen; Gold- und Silberwerke, Dukaten. — Gran^ oder Esztergom am rechten Ufer der Donau, Sitz des Primas von Ungern, 6000, mit den Vorstädten 11,600 E., viele Tuchmacher und Färber.— Im hont her Komitate Schemnitz, wichtige Bergstadt mit 20,000 E., goldhaltige Silbergruben; ausgezeichnete Mineraliensammlung. — Neusohl 10,000e.; Bergstadt; Kupfer, Silber, Eisen.— Briesen am Gran, 6200e»; vortreffliches Rindvieh und Schafe.— Im neograder Komitate viel Wein- bau und Schweinezucht. — Pesth (Transacincum), am linken Donauufer, Ofen gegenüber, die volkreichste Stadt Ungerns mit 62,000 E. ; Universität, magyarische Akademie der Wissenschaften und Nationalmuseum; sehr gewerbthä- tig, besonders Leder und Tabaksf. ; bedeutender Handel mit Vieh, Wolle, Wein, Leder, Tabak; Messen. Die Ebene Nakosch. — Ofen oder Buda (Si- \ cambricum) Festung am rechten Donauufer, hat mit dem Flecken Alt-Ofen 29,000 E. ; eigentliche Hauptstadt Ungarns; in der Schloßkirche werden die ungrischen Reichskleinodien aufbewahrt; großes Archigymnasium, Weinhanoel. — Waitzen am linken Donauuser, 11,600 E.— Ketsch keme th, der größte Flecken in Europa in einer Sandsteppe, mit 36,000 E. — Das Gestüt B o- balina. — Im bacs-bodrogher Komitate A am bor* am Franzka- nal, 21,000 E. — Neu-Satz, Peterwardein, mit welchem es durch eine Schiffbrücke über diedonau verbunden ist, gegen über, 17,000 E. ; starkerhan- del nach der Türkei. — Theresienstadt, unweit des palitscher Salzsees, mit 30,000 E. und einem Stadtgebiet von 36 lumeilen. b. Kreis jenseit der Donau. — Oedenburg* unfern des Neu- siedler Sees (Pelso), 13,000 E.; deutsche Protestanten; Zuckerrassinerie, Han- del mit Getreide, Obst, Vieh. — Eszterhazam Neusiedler See; Stamm- sitz der Familie Eszterhazy (y bedeutet von). — Wi eselburge r Ko- mitat. — Raab * (Arrabona) an Raab und Donau, 16,000 Einw., Dom; Messerschmieden und Tuchs., Donauhandel. — Ko morn* Festung an Waag und Donau, 19,000 E., Tuch- und Leders. — Im baranyer Komi- tate liegt Fü nskirch en, in einer hübschen Gegend, mit 11,5)00 E., Dom; Handel mit Vieh und Landesprodukten. — Mohatsch, Schlachten 1526 und 1687.— Das toln a er Komitat hat vortrefflichen Wein, Tabak und Mohn. — Im szümegher Komitate: Szigethvar, wo 1566 Ariny siel. — Szalader Komitat; — Güns * im eisen bürg er Komitate, 6000 E., in einer sehr fruchtbaren Gegend. — Weszprim*, 9000 E. — Stuhl- werßenburg, ungrisch Szekesch-Fejervar, slavisch Bieligrad, in Andree Geogr. > 22

5. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 344

1836 - Leipzig : Schumann
344 Allgemeine Erdkunde. c. Regierungsbezirk Erfurt, 64 mm., 282,000 E. — Erfurt, Festung an der Gera, mit 23,000 E.; Dom mit der 275 Centner schweren Glocke; das Augustinerkloster, worin Luther Mönch war, wissenschaftliche An- stalten; viele Fabriken, und bedeutender Handel mit Gemüsen und Sämereien. Erfurt war früher kurmainzisch. — Kursächsisch waren: Langensalze, eine sehr gewerbfleißige Stadt mit 0000 E., Weißensee, Sömmerda, Tref- furt rc. — H eilig ensta dt, an der Leine, 3800 E. Auf dem Eichsselde viel Garnspinnerei und Wollzeugweberei. — Nordhausen, am südlichen Fuße des Harzes, am Anfange der goldenen Aue, 10,300 E., vormals freie Reichsstadt; bedeutende Branntweinbrennereien, Viehmast, Gänsezucht. — Mühl- hausen, auch ehemals freie Reichsstadt, an der Unstrut, 10,000 E.; viele Fabriken, Farbekräuter und Anisbau. — S chleusingen und Suhla, beide mit Metallfabriken, liegen im Hennebergischen, das ganz von den herzoglich sächsischen Ländern enclavirt ist; im vormals kursächsischen Voigtlande eine En- clave der reußischen, schwarzburgischen und herzoglich sächsischen Gebiete, liegen Ziegenrück und Gefell. — Ii. Provinzen der westlichen Gebietsmasse. 5. Provinz Westfalen, mit 367 Ihm. 1,260,000e., durch die Lippe in zwei Theile getheilt; der nördliche ist meist flach, der südliche gebirgig; Flachs, Hanf, Getreide; Rindvieh- und Schweinezucht; Eisenwaaren im süd- lichen Theile; Leinwandmanufaktur im nördlichen; auch Baumwollen-, Tuch-, Leder- und Bandfabriken. — a. Regierungsbezirk Minden, 94 Hsm. mit beinahe 400,000 E. — Minden, Festung am linken Weserufer, mit 7600 E. — Die westfä- lische Pforte. — Paderborn, an der Padcr, 6:500 E.; Dom. — Dri- burg, Mineralbad. — Korvey, Schloß, alte Kirche, und Höxter, an der Weser, 3100e. — In der Grafschaft Ravensberg: Bielefeld, 6600e., Hauptsitz der westfälischen Leinwandfabrikation. — Herford, 6700 E., an der Aa und westfälischen Werra; große Garnspinnerei. — b. Regierungsbezirk Münster, 132 Ihm., 400,000 E. — Mün- ster, an der Aa, Hauptstadt Westfalens, mit 23,000 E.; Dom, Lambertus- kirche mit den Käsigen der Wiedertäufer; Friede 1648; katholische Universität und andere wissenschaftliche Anstalten. — Waren dorf, bedeutende Leinwand- fabriken, 4200 E. — Die Grafschaften Tecklenburg und Lin gen; mehre Standesherrschaften. e. Regierungsbezirk Arnsberg. In der Grafschaft Mark, deren nördlicher Theil, Hettweg genannt, sehr fruchtbar ist: Hamm, ander Lippe, 5300 E. Unna, 4400 E. — Soest, 7600 E.; die soester Börde. — Lippstadt, 3600 E.; Branntweinbrennerei, Korn- und Viehhandel. — Der südliche Theil der Grafschaft Mark ist das Sauerland, das wenig fruchtbar ist, aber viele Metalls, hat: Iserlohn, 6200 E.; Altena, 3500 E.; Hagen, 3400 E.; die Emperstraße, zwei Meilen lang ununterbro- chen mit Eisen- und Stahlhämmern, Fabrikgebäuden und Mühlen besetzt. Schwelm, 3300 E. — Im Herzogthume Westfalen: Arnsberg, 4000e.; Sitz der Regierung. —..Stadtberg, an der Diemel, 2600 E.; aus dem Berge stand die alte Eresburg. — Dortmund, in der gleichnamigen Grafschaft, auf der rothen Erde, 5100e.; vormals Femgerichte. — Siegen, an der Sieg, 4000 E., im gleichnamigen Fürstenthume, viel Blei-, Kupser- und Eisenwerke. 6. Provinz Jülich-Kleve-Berg, 175 mm., 1,100,000 E.; im Nor- den flach, im Süden gebirgig; die Neers fließt zur Maas, die übrigen Flüsse zum Rhein; Ackerbau, Viehzucht, Metall-, Wollen-, Seide-, Leder-, Tabakss.; sie ist nebst Schlesien die gewerbthätigste Provinz der Monarchie. a. Regierungsbezirk Düsseldorf, 100 □ M., 707,000e. — Im Herzogthume Berg: Düsseldorf, am rechten Rhcinuser, 28,Oooe.; Schloß, wissenschaftliche und Kunstanstalten; sehr gewerbthätig, Sensfabriken; Rhein- handel. Projektirte Eisenbahn nach Elberfeld, 31,000 E., im Wupper- thale, Mittelpunkt für die Fabrikation von Seiden-, Baumwollen-, Spitzen-, Eisen- und andern Waaren; Gewerb- und Handelsschule (Bergwerksgesellschaft, deutsch-mexikanische, rheinisch-westindische). Das Wupperthal und Bar-

6. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 350

1836 - Leipzig : Schumann
350 Allgemeine Erdkunde. Silberdraht, und Brauereien. — Nymphen bürg und Schleiß heim. — Das Dachauer und Erdinger Moos. — Hohenlinden, Dorf, Schlacht 1800.— Zwischen Landsb erg, 2000 E«, und Augsburg das Lech selb. Kaiser Otto's Sieg über die Ungern 955. — Lands Hut, an der Isar, 7800 E., vormals Universität; Martinükirche mit einem hohen Thurme; Ap- pellationsgericht.— Mühldorf, am Inn; Schlacht 1259. — Ampfing, Schlacht 1332.— Reichenhall, 2600 E., großes Salzwerk. — Tegern- see, in einer romantischen Gegend am gleichnamigen See, vormalige Benedikti- nerabtci. Die Orte liegen sämmtlich im vormaligen Herzogthume Baiern. — Berchtesgaden, früher gefürstete Propstei, Flecken mit 1400 E., in herr- licher Gegend; das größte Salzwerk in Baiern. — Freysing, an der Isar, vormals unabhängiges Bisthum, 3200e., Dom; viele Schleif-, Oel-, Stampf-, Gypsmühlen. — 2. Oberdonaukreis, 182 Hüm., 512,000 E.; im Süden tyroler, allgauer und Vorarlberger Alpen; bedeutende Rindviehzucht; Oelpflanzen, Wein, Hopfen, Holz; Baumwollen- und Leinwandweberei; Uhren, Instrumente; Ham- merwerke und Glashütten; Bier. — Augsburg (Augustavindelicumm), am Lech, mit 30,000 E., § Katholiken; vormals eine der blühendsten Reichs- städte in Deutschland; das Schloß mit der Kapellstube, worin 1530 die Luthe- rischen dem Kaiser Karl V. ihr Glaubensbekenntniß übergaben; Rathhaus; die Fuggerei; wissenschaftliche Anstalten; wichtiger Wechsel-, Spedicions- und Tran- sitohandel; Fabriken von Baumwollenwaaren, Gold und Silber-, seidenen und halbseidenen Zeugen, Tabak, Wollenweberei, Färbereien. — Dillin gen, am linken Donauuser, 3200 E.; Donauschifffahrt. — Füßen (all Fauces julias), wo der Lech aus dem Gebirge in die Ebene fällt, 1400e. — Sonthofen, Flecken an der Iller, Eisenhämmer und lithographische Steine. — In Ober- baiern liegt das Dorf Wittelsbach mit den Ruinen der gleichnamigen Burg. — 91 eu bürg, an der Donau, mit 5000 E.; Hauptort des vormaligen Für- stenthums ; Appellationsgericht. In der Nähe das D o n a u m o o s. — H o ch- städt, an der Donau, an der Straße von Ulm nach Donauworth; Schlach- ten 1703, 1704, 1800. Hopsenbau. — Lauin gen, an der Donau, 3300 E.; Handel; Albertus Magnus, geb. 1200. — Kempten, im Allgau, vormals gefürstete Abtei, an der Iller, 6t00 E.; Wasserleitung; Handel mit italienischen Waaren, mir Holz und Lederfabrikaren. — Donauwdrth, am linken Do- nauufer, 2100 E. (vormals, gleich Lindau und Kaufbeuern, Reichsstadt); in der Nähe der S ch e l l e n b e r g, Schlacht 1704. — Lindau, aus einer Insel im Bodcnsee, 3800 E.; Schifffahrt und Weinbau; Handel mit Obst, Getreide, Kirschcngeist rc.; der Maximilianshafen. — Memmingen, unsern der Iller, an der Straße von Kempten nach Ulm, 7300 E.; Getreide- und Hopfenbau; Barchent-, Kattun-, Leinwand-, Strumpfs.; vormals freie Reichsstadt. 3. Unterdonaukreis, 182 liüm., 430,000e. — Verzweigungen des Böhmerwaldes; Rindviehzucht; Flachs, Obst, Weberkarden; Eisen, Blei, Thon, Steinkohlen; viel Leinwand, Glashütten, Holzwaaren. — Passau (Ostia Batara), am Einflüsse des Inn in die Donau, mit 11,000 E.; Dom, wissen- schaftliche Anstalten; Bierbrauereien, Tabaksf., Eisen- und Kupferwaaren; Do- nauhandel. — Straubing, am rechten Donauuser, 6700 E.; Appella- tionsgcricht; Handel mit Pferden, Vieh, Holz, Obst, Leinwand. In der Pe- terskirchc Grabmal der Agnes Bcrnauer. — Alt-Oetting, 1500 E.; in der Peterskapelle liegt Lilly begraben. — 4. Regen kreis, 171 lum., 426,000 E. — Böhmcrwald und Fich- telgebirge, sonst ebener Boden; im Süden sehr fruchtbar; Schweine- und Vieh- zucht, Seidenbau; Waldungen, Bergbau, Hüttenwesen; Glashütten, Töpferei. — Regensburg, am rechten Donauufer, in einer herrlichen fruchtbaren Ge- gend , mit 20,000 (26,000) E., worunter etwa 5000 Protestanten; mehre wis- senschaftliche Anstalten, Dom, das St. Emmeranestist, das Rathhaus, worin der deutsche Reichstag von 1663 bis 1806 gehalten ward; viele Fabriken und Bierbrauereien; Schiffbau, Donauschifffahrt und Handel mit Landesproduktcn. — Donar, stau f. — Zum Herzogthume Baiern gehörten : Stadt am Hof, Regensburg gegenüber an der Mündung des Regen in die Donau, 1800 E. — Unsern Abensberg das Dorf Eckmühl, Schlachten 1809. — Ingol- stadt, Festung am linken Donauufer, mit 5000 E., ehemals Universität. — Kelheim, an der Mündung der Altmühl in die Donau; hier wird der Kanal

7. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 380

1836 - Leipzig : Schumann
380 Allgemeine Erdkunde. gränzen, die Bukowina und Bessarabien. — Gebirge. — Seen: der Raselm oder Rassein im Lande der Dobrudschi - Türken; von Scutari, Ochrida und Iannina in Albanien; von Kadaka, Fenidsche und Betschik in Macedonien; der See von Tapolias in Ostgriechenland. Ströme: zum schwarzen Meere: Donau; zum Archipel: Maritza, Karasu, Wardar, Jndsche-Karasu, Salambria, Heliada; zum Mittelmeere: Iris oder Fluß von Heloö; zum ioni- schen Meere: Rusia, Aspropotamus, Arta und Kalamas; zum adria- tischen: Wojussa, Ergent, Scombi oder Tobi, Mali, Drino, Bojana, Narenta. — Flächeninhalt, etwa 10,400 E)M. mir 10 Mill. Einwohnern, unter denen der Osmanlis oder Türken kaum 2 bis 3 Mill. sind. Griechen oder Hellenen (in deren Adern jedoch -&• arnautischen oder slawischen und höchstens ^ hellenischen Blu- tes strömen möchte) haben fast ausschließlich Griechenland inne, und sind zahlreich in Thessalien, Nieder-Albanien, Macedonien, Thra- cien, auf Kandia und den ionischen Inseln; auch in der Moldau und Walachei leben viele. Wal ach en oder Rum uni, die Mehr- zahl in der Moldau und Walachei, auch in den Thälern des Pin- dus; Italiener in den Handelsstädten und auf den ionischen Inseln. Sehkipelars (Albaneser oder Arnauten) bilden die Mehr- zahl in Albanien und sind auch in den übrigen Gegenden ziemlich zahlreich. Slawischen Stammes sind die Serbier in Serbien und der Herzegowina, Bosnier in Bosnien; die Montenegriner. Außer- dem Armenier, Juden, Zigeuner, und in den Handelsstädten In- dividuen aus allen Völkern. — Religionen: Islam, deren Oberhaupt der Mufti in Konstantinopel ist, bilden die Minderzahl; die Mehrzahl gehört der griechisch-orthodoxen Kirche an; ihr Pa- triarch in Konstantinopel; Katholiken überall, besonders in Bos- nien, Albanien; viele unirte Armenier; armenische nicht unirte Kirche. — Gewerbe. In den großen Städten besonders vor- treffliche Lederwaaren, Färbereien, Baumwollen-, Seiden- und Stahl- waaren; Waffen. — Der Handel sehr bedeutend, meist in den Händen der Europäer, Griechen, Juden, Armenier; Hauptausfuhr- artikel bestehen in Landes Produkten: Vieh, Häuten, Wolle, Wein, Tabak, Südfrüchten, Oel, Honig, Seide, Garn, Teppiche, Gummi k. Einfuhr: europäische Fabrikate, Pelzwerk, Holz- und Metallwaaren, Kolonialwaaren und baar Geld. A. Das osmanische Reich. Der Sultan besitzt, die Vasallenländer in Europa eingerechnet, in Europa mehr als 9000 lum. mit etwa 9^ Mill. E. Er herrscht despotisch. — Der Mufti, die Ulemas. Der Groß-Vezier, der Kapudan-Pascha, die übrigen Paschas; der Diwan, Moslems und Rajahs; Sklaven. — Die Armee und die Flotte; Vernichtung der Ianitscharen; die regelmäßigen Truppen; Reformen. 2 Orden, jenen des Mondes und des Ruhmes. Landmacht; regelmäßige Truppen etwa 100,000, und eben so viel unregelmäßige; Seemacht etwa 50 Schiffe, wovon 8 Linienschiffe. Einkünfte etwa 30, Schul- den 100 Mill. Gulden. Die osmanischen Besitzungen zerfallen in

8. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 392

1836 - Leipzig : Schumann
362 Allgemeine Erdkunde. in einer sehr fruchtbaren Gegend, m't vielen gut gepflasterten Straßen, großen Moscheen, prachtvollen Kaffeehäusern; Hauptsammelplatz für Pilger und Kara- vancn, die nach Mekka, Bagdad und Aleppo ziehen; Kunstwerke in Perlmut- terarbcit. Die berühmten Damascenerklingen werden, schon seit dem Anfange des 15ten Jahrhunderts, wo Timur die Stahlarbeiten nach Samarkand schaffen ließ, hier nicht mehr verfertigt. Gegen N. O. liegt He ms (Emesä) am Orontes, mit bedeutendem Ackerbau und vielen Manufakturen, 20,000 E., und gegen O. mitten in der Wüste, zwischen dem Euphrat und dem Mittel- meere, Palmyra oder Tadmor, einst eine der mächtigsten und wohl- habendsten Städte Asiens, jetzt ein Trümmerhaufen, in dem wilde Thiere hausen. — Arabien. Lage und Gränzen. — Flächeninhalt etwa 50,000 mit vielleicht 10 bis 12 Mill. E., ein wasserarmes Land; nur der Meidam und Schabb, die von der Hochebene von Pemeri zum indi- schen Meere strömen, sind einigermaßen bedeutend. Hauptreligion der Islam, der hier entstand, und in viele Sekten getheilt ist, z. B. Sei di je in Pemen, Abaditen in Oman, Schiiten an der Küste des persischen Meerbusens, M essekh iliten im Hedschas, sodann die Wahhabis oder Wechabiten im Nedsched. Viele Juden, unter denen die mächtigen und tapfern Rechabiten. Bei vielen Stämmen findet man noch jetzt, wie im hohen Alter- thume, patriarchalische Verfassung; Despotismus nirgends. Von Produkten sind besonders die aus dem Pflanzenreiche wichtig: Südfrüchte, Indigo, Tabak, Zucker, Manna, Datteln, Wein, Reis, Durrha, Ocl, Balsam, Gummi, Weihrauch, Sennes- blätter und besonders Kaffee; auö dem Thierreiche Pferde und Kameele. An Fabriken und Manufakturen fehlt es ganz, nur in einigen Hafenstädten treiben indische Banianen Baumwollen. Weberei. Der Handel wichtig wegen der vielen nach Mekka zie- henden Karavanen; der wichtigste Hafenplatz ist Dschidda am rothen Meere. Die Haupteinfuhr besteht in Metallwaaren, Waffen und europäischen Fabrikwaaren, worunter besonders Leinwand. Die alte Eintheilung des Landes, in das steinige, glückliche und wüste Arabien ist den Einwohnern unbekannt; dasselbe zerfällt vielmehr in eine große Anzahl kleiner Staaten. Wir wollen die wichtigern nach den großen geographischen Regionen aufführen: 1. Hedschas oder das pcträische Arabien, welches die ganze Ostküste des rothen Meeres bis zu den Gränzen von Yemen begreift, und jetzt zum Theil von ägyptischen Truppen besetzt gehalten wird, begreift das Groß-Scheri- fat Mekka. — Mekka rings von Gebirgen umgeben in einem unfruchtba- ren Thale, ist die Hauptstadt mit etwa 60,000 E., liegt zwei Tagereisen von Dschidda entfernt: Gcburtsstadt Mohammeds; die Kaaba und die Semzem- brunnen; viele Karavanen und Pilger. In der Umgegend viele den Moham- medanern heilige Plätze. — Dschidda, lebhafter Hasen am rothen Meere, ist befestigt, Hauptbollwerk der ägyptischen Oberherrschaft, und hatte vor meh- ren Jahren 40,060 E., jetzt wahrscheinlich bedeutend weniger. — Medina zwischen dürren Bergen, mehre Moscheen, viele öffentliche Schulen und eine bedeutende Volksmenge, worunter 8000 müßige Bettler. Als Hafen für Me- dina muß Jambo mit 5000 E. genannt werden. — Wuschk, wichtiger Ha- fen am rothen Meere. — Akabe in der Nähe des zu Salomons Seiten als Hafenplatz und Florlcnftation so berühmten Ezion-Geber; aus der Halbinsel zwischen dem Suez- und Akababusen die Berge Horeb und Sinai. — Im in-

9. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 404

1836 - Leipzig : Schumann
404 Allgemeine Erdkunde. worfen sind, gehandelt werden, und zwar nur durch Vermittlung der Hongkaufleute, welche von der chinesischen Regierung er- nannt werden; außerdem besitzen die Portugiesen eine Faktorei auf der Halbinsel Macao, und die Spanier von Manilla dürfen in der Hafenstadt Tschang-Pcheu handeln. — Der auswärtige Sanm)anbei ist am wichtigsten; an der sibirischen Gränze, wo Maimat sch in, Kiachta gegenüber, Stapelplatz ist; mit Turkestan, wo Parkand, Kassel) gar und Aksu Stapelplätze sind; mit Hindustan, wo in den tibetanischen Städten Leh, H'lassa die meisten Geschäfte gemacht werden; mit Birma über Pungt schangfu und mit Anam über Kueilingfu. Die wichtigsten Artikel der Ausfuhr sind: Thee (dessen Ausfuhr nach Europa, seitdem der englisch-ostindischen Kompagnie das Monopol entzogen ward, bedeutend zugenommen hat), Nankin, Rhabarber, Porzelan, Seiden- waaren, Bisam, Ingwer, Borax, Quecksilber, Shawls, Perlemutter, Schildpat und Fabrikwaaren. Dafür wird besonders eingeführt: Pelzwerk, böhmisches Glas, Uhren, berliner Blau, Wein, Taback, eßbare Vogelnester und besonders Opium. — Einkünfte nahe an 1000 Mill. Franken; Heeresmacht 914,000 Mann. Die kaiserliche Dynastie stammt von den Mandschus, welche 1644 Ehina erober- ten, und als herrschendes Volk betrachtet werden müssen. Die ganze Ländermasse des Reichs zerfällt in drei Abtheilungen; das eigentliche China, 61,000 Ihm., mit der kleinen Bucha- rei, Turfan (Thian - schan - nan - lu) und der Sungarei (Thian-schan - pe - lu) mit 27,000 □!.; die tributpflichti- gen Lander; die Mandschurei, 34,000 mm., und die Mon- golei mit dem Lande der Kirgis-Kaisacke n (von der groß- ßen Horde) und der Bur u t s, 91,500 Ihm. — Schutz st aalen sind: Tibet, etwa 27,000 Ihm.; das Land des Deb-Radscha oder Butan, 3000 Ihm.; Korea, '7450 lhm. und die Lutschu- Inseln, 440 Ihm. — Zu bemerken ist, daß Tibet kein beson- derer Staat, sondern eine geographische Region ist, die in 4 grö- ßere Theile zerfällt, deren jeder mehre kleine Staaten umfaßt, wel- che dem Dalai-Lama oder dem Bogdo-Lama (Bantscham-Lama) Tribut zahlen, und diese beiden letzteren stehen unter chinesischem Schutze. —■ Die Mienting in Pünnan, etwa 150,000, die Miaotse in Kiang-si, 600,000, und die Lolos in Pünnan, 400,000, wohnen im eigentlichen China, sind aber durchaus un- abhängig. — Das eigentliche China nebst einem Theile der kleinen Bucharei und das Land der Mandschus zerfallt in Provinzen; jede Provinz in Oberbezirke (Fu), diese in Unterbezirke (Tscheu) und diese in Distrikte (Hian). — Nord- provinzen: Tschyli (wo Schuntian oder Peking), Schansi, Schensi, Kansu (ist der westliche Theil von Schensi und gehdrt zur kleinen Bucharei). — Westprovinzen: Szutschuan; Pünnan (mit den Gebieten der Lolos und Mieniing). — Südprovinzen: Kuangsi; Kuangtung (Kanton). Dazu gehört der Archipel der Ladrón en. —^O st- und Küstcnprovinzen: Fukiang; dazu gebort die besonders wegen ihres Bauholzes wichlige Insel For- mosa; auch die Pescadores oder Fischerinseln, wo die Chinesen ein Fort haben; Tschekiang mit dem Archipel der 40 0 Eilande; Kiangsu mit der Insel Thsong-ning; Schantung.— Provinzen im Innern: Honan, Anhoi, Klangst, Hunan, Kueitscheu.— Die Lander der Mandschus zer-

10. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 417

1836 - Leipzig : Schumann
417 Iv. Politische Geographie. Océanien. morastigen Niederungen auf manchen Inseln aber die Lust außer- ordentlich ungesund. Australien hat wegen seines bedeutenden Flä- cheninhaltes und seiner eigenthümlichen Bodengestaltung ein be- sonderes Klima. — Produkte: An Mineralien hat Borneo Dia- manten; Gold haben Borneo, Sumatra, Luzon, Mindanao und Timor; vortreffliches Zinn liefern Banka und Billiton; Stein- kohlen Sumatra und Neu - Südwales. — Auö dem Pflanzen- reiche finden wir in Polynesien, und zwar besonders auf den Mar- quesas, den Gesellschaftsinseln und namentlich auf Tahiti, den Brotfruchtbaum, der von hier nach den Antillen und auf einige Inseln im indischen Oceane verpflanzt worden ist; sodann auf Tahiti und anderen Inseln die Schirmpalme, mit deren Blattern die Bewohner ihre Hütten decken; Bataten (eßbare Wurzeln); Papiermaulbeerbaum, woraus Kleidungsstücke verfertigt werden; Bambus; Baumwolle wächst auf mehren Inseln wild; Tik- und Eisenholz, Sagopalmen. — Auf den Karolinen, dem Mulgraves- Archipel und besonders auf den Sandwichsinseln wächst Sandel- holz; zwischen dem Aequator, Asien, Neu-Holland und Neu-Gui- nea hat der Pflanzenwuchs viel Aehnliches mit dem hinterindischen; die feinsten Gewürze gedeihen nur hier, besonders auf den Moluk- ken. Die australischen Pflanzen haben zum Theil besondere Eigen- thümlichkeiten, unl> auf Neu-Seeland ist besonders der neuseeländi- sche Flachs zu bemerken. — Das Thierreich auf Malaya bietet unter andern dar: zweifarbige Tapirs, Gibbons mit langen Armen, Tiger, Elephanten, Büffel, das eingehörnte Rhinoceros auf Suma- tra, das mit zwei Hörnern auf Java, Zwerghirsche; die merkwürdi- gen Pongos auf Borneo; hier und auf Eelebes der Babi-Russa oder Hirscheber; auf den Molukken leben schon Känguruh's, Ka- suare mit helmartigem Kamme (die Emus oder ungehelmten Ka- suare auf Neu-Holland), die fliegende Eidechse, das Kamäleon. Auf Neu-Holland zeigt das Thierreich Formen, die von jenen aller übrigen Gegenden durchaus abweichen; besonders auffallend ist der Umstand, daß die Säugethiere, mit Ausnahme von dreien (Nous- setten, Seehunden und Hunden) doppelte Taschen am Leibe haben; wir nennen Bienen ohne Stacheln, Känguruhs, Schweifbeutelthiere, den Australwolf, das Schnabelthier, den australischen Igel und schwarze Schwäne. Reptilien der widerlichsten Art leben auf den australischen und malayischen Inseln überall; die Seewalze (Holo- thuria trepang, oder Priapus marinus), ein Zoophyt, das auf den Riffen an der Nordküste Neu-Hollands häufig vorkommt, wird nach Hinterindien und China von" den Malayen verhandelt. In Polynesien sind Haupthiere Hchwein und Hund; Fledermäuse überall. — Der Flächeninhalt Océaniens wird auf etwa 200,000 Ihm. mit mehr als 20 Mill. Bewohnern geschätzt. Unter diesen sind von Fremden, d. h. Asiaten und Europäern, am zahlreichsten: Chinesen, die auf allen Inseln Malaya's gefunden werden; Araber, und auf der bei Japan angeführten Bonin- oder Munin- Sima - Gruppe auch Japaner; von den Europäern sind am meisten vorhanden: Holländer, Portugiesen, Engländer überall, Andrer Geogr. 27
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