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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 762

1877 - Leipzig : Teubner
762 Myrtus — der Benennung lunreit die Alten selbst nicht einig: m weitester Ausdehnung reichte^ es von Enboia bis zur Ostknste Lakoniciis. Myiius, [ivqzog ober [ivgqlvr], der aus Griechenlaub nach Italien verpflanzte, in mehreren Arten üortommenbe, der Aphrobite geheiligte Myrtenbaum, bessen Blätter und Zweige vorzüglich zu Kränzen gebraucht würden, sowol um die Sieger in bcn Wettkämpfen zu verherrlichen, als auch bei Gastmählern, Hochzeitsfeiern it. dgl. m. Aus bcn Blättern bereitete man auch eine Salbe und preßte aus beit Beeren ein Del von buitfler Farbe; auch bereitete man ein nicht berauschendes Getränk bnrmis {(ivqthrjq oivoc). Man schrieb der Myrte eine reitiigenbe Kraft zu und gebrauchte sic bayer auch bei feierlichen Reinigungen ober Lnstrationen, als Symbol bei- Ehe, als Schmuck der Eingeweihten und der Tobten it. s. f. In Athen gab es einen eigenen Myrtenmarkt. 31 ys s. Bildhauer, 5. Mysta, i) Dlvoia, uorbwestliche Provinz Kleinasiens, nach Strabon so genannt von bcn vielen Buchen, besonbers in der Gcgenb des Dlympos, da avaog bei den Lydern die Bnche geheißen habe. Die Grenzen waren im N. die Propontis und der Hellespont, im W. das aigaiische Meer, im S. Lydien, im D. Phrygien und Bithynien (Fluß Rhynbakos und Dlymposbcrg). M. zerfiel in 5 Theile: 1) Kleinmysien {M. r\ fiihqcc), der nördliche Theil längs der Propontis bis zum Dlympos; 2) Großmysicu (M. r/ ynyah]), bei sübliche Theil des innern Laubes; 3) Troas (17 1'qcoks), der nördliche Theil der Westküste vom Vorgebirge ©igeion bis zum Vorgebirge Lektou am abraiuyttischen Meerbusen; 4) Aiolis (rj Aio-Ug), der südliche Theil der Westküste zwischen den Flüssen Kaikos und Hermos; 5) Tenthrania (rj Tfv&Qcivltt), der Landstrich längs der ©Üd-grenze. Unter der persischen Herrschaft gehörte Mystcit zur 2. Satrapie (I{dt. 3, 90.), begriff aber nur beit nordöstlichen Theil des eben beschriebenen Ganzen. Zn den Gebirgen des Laubes gehörte der Iba (s. b.) mit bcn Spitzen Gargaros und Kotylos, der Tentitos (j. Demirji-Dagh) mit den südlichen Ausläufern Piudasos und Sardelle. Unter den Vorgebirgen sind zu merken: Rhoiteiou (j. Jntcpeh), Sigeion (j. Jeuischcher), Lekton (j. E. Baba oder S. Maria), Kutte (j. Koloui) u. a. An der Westküste lag der abrann) t tische Meerbusen (j. Meerb. von Abrantyti). Die Zahl der Flüsse ist bcbeittenb, nicht aber ihre Größe. In die Propontis münden: der Rhyn -dakos (j. ^upad) mit dem Makestos (j. Susu-ghci'li), Aisep0s, Granikos (j. Kobscha-Su); in den Hellespont: Pais 0 s (j. Beirambere), Perkotes, Simo'is (j. Gumbrek) und der Skaman-bros (jetzt Menbere-Sn). An der Westküste mün-ben: Satnioeis (j. Tuzla), Etienos (j. Satt-bar li), Kaikos (j. Aksu) mit dem Mysios (j. Bergma). An Seen finden sich: die Apollonia-tis (j. Itlnbab), am Fuß des Dlympos; Artynia ober Sec von Miletopolis (j. Sec von Maitias) niib Pte 1 c 0 s bei Dphrynion an der Küste des Hellespont. — Die Einwohner zerfielen stets in 2 verschiedene Völkerschaften, in der ältesten Zeit Phrygcr und Troer, baun Myscr und Aioler. Die Myser (Mvgol!) waren wahrscheinlich ein ans Thrakien eingewanbertcr Stamm (anders • Mysteria. Hdt. 7, 74.). Ueber die Troer s. Troas. An Städten sind zu nennen 1) in Kleinmysien: Plasia, Kyzikos, Pariott, Lampsakos, Abydos an der Küste, Apollonia, Miletopolis (j. Mnalitsch), Zcleia, Gcrgithos, Perkote im Innern. 2) In Troas: Dardanos, Rhoiteiou, Sigcion, Alcxandreia Troas, Larissa, Hamaxitos, Myrikos, Assos, Gargaros, Adramyttiou, Ilion, Arisbe, Thymbra. 3) In Aiolts besonders die Bundesstädte (s. Aiolis); 4) und 5) in Großmysicn und Tenthrania: Pergamon, Partheuioii, Halisarua u. a. Das Genauere bei bcn einzelnen Artikeln. Strab. 12, 563 ff. Mela 1, 18. Mystagögos und Mystes s. Mysteria, 3. und Eleusinia. Mysteria, Mvctriqlcc, Geheimeulte, eine be- 1 soubere Art von Gottesverehrung, als bereu charakteristische Merkmale man außer dem Geheimnißvollen und Verborgenen der rituellen Gebräuche eine aufgeregte, enthusiastische Gemüthsstimmung und eine besondere, nur von ihnen erwartete religiöse Weihe und Erbauung anzusehen hat. Sie gingen nicht ans Sucht nach dem Ausländischen hervor, sondern aus dem einfachen Glauben, daß in der Theilnahme ein ihnen eine wesentlich beglückende, die Noth des Lebens besiegende Krast liege. Diese Eigenschaften werden durch die Be-ijeitmutgeit der Culte flvgztiqicc, oqyiu, ztlszui ausgedrückt. Mvotr\Qiov nämlich, zusammenhängend mit (ivco (ich schließe den Mititd, das Auge u. s. w.), bezeichnet int Singular das Geheimniß, im Plural entweder den Geheimdienst selbst oder die in demselben vorkommenden ge-heimnißvolleu Gegenstände; bei dem Namen ogyict dagegen tritt besonders die Bestimmung einer enthusiastischen Gcmüthscrrcgung hervor, während tsiezt], welches allerdings wie auch ogyiu in allgemeiner Bedeutung jede mystische Handlung bezeichnen kann, die durch die Einführung in jene Culte erreichte innere Weihe und Vollendung bedeutet. Dieselbe Bedeutung liegt dem lateinischen initia zu Gründe. Die bei den sonstigen Got- 2 tesdiensten vorkommenben Hanblungcu und Gebräuche, wie Reinigungen, (Sühnungen und Büßungen, Dpser, Processtoiten, Gesäuge u. s. f., finden sich auch bei dem Mystericncnlte; nur haben sie hier einen ganz anderen Charakter, indem sic mit einer durchaus orgiaftischen Gcmüthserreguug vorgenommen werden, meist bei nächtlicher Feier unter Fackelschein und berauschender Musik. Außerdem haben die M. ihre besonderen Mythen (isgol löyoi), die sich von den gewöhnlichen Mythen durch das Vorherrschen des Symbolischen und Allegorischen und bcn Mangel fester und klarer Gestaltung unterscheiben; sic brehen sich meistens um die Geschichte der gefeierten Gottheit, ihre Geburt, ihr Leben und Sterben u. dgl. Gewöhnlich wurde diese Geschichte der Gottheit mit großem Pomp auf mimisch-dramatische Weise aufgeführt, unter Ausrufungen, Gesäugen und Tänzen, wunderbaren Erscheinungen, unter Vorzeigen heiliger Symbole (ovfißola), Merk- und Wahrzeichen der göttlichen Gegenwart (auch ccnoqqrjza, fiv-arriqlcc, ögyia genannt), die mau anbetete, berührte, küßte, von betten man genoß. Zn bieseit Symbolen gehörte die mystische Labe, die Fackel, der Mischtrank (kvhbcöv) in den M. der Demeter, die Schlangen, das Rchscll, der Stier bei beit

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 682

1877 - Leipzig : Teubner
682 Lysippos Gemahlin, bett Agathokles, sich steigerte, uttb Agathokles auf des Vaters Geheiß ertnorbet würde {Just. 17, 1.), bet würde der zu spät aufgeklärte Fürst vou feinen eigenen Berwanbten uttb vielen bisher treuen Anhängern, welche nach Asien znm Selenkos flohen, verlassen, Asien war balb in vollem Ansstanbe, und L., der, bett Auf-staub zu bämpsen, über bett Hellespont gegangen war, würde von dem herauziehenben Selenkos bei Korupebiou in Phrygiett geschlagen (281) uttb fiel selbst in der Schlacht. Ein treuer Diener brachte später die fast schon in Verwesung übergegangene Leiche nach Lysimachict ttnb setzte sie bort bet. Just. 17, 1. App. Syr. 62 ff. — 2) Sein gleichnamiger Sohn würde von Ptolemaios Kerannos erntorbet. Lysippos s. Bildhauer, 10. Lysis, Avais, 1) ein Athener uttb Schüler des Sokrates, nach welchem Platon einen seiner Dialoge benannte. — 2) L. aus Tarent, Schüler des Pythagoras, ging nach der Auslösung des pythagoreischen Btutbes nach Theben und saub Aufnahme im Hause des Epattteinonbas. Einige Schriften über Pythagoras uttb fein Leben würden ihm zugeschrieben. Nep. Epam. 2. Cic. de or. 3, 34. off. 1, 44, 155. Lysisträtos, Avaiorgazog, 1) ein luegett seiner Armuth verspotteter Athener (Arist. Eq. 12(37. Acharn. 855. Lys. 1105.), war itt bett Hermo-kopibenproceß verwickelt; zum Tode verurtheilt, — Macra. saub er Gelegenheit zu entkommen. Andoc. myst. 26. 28. — 2) s. Bildhauer, 11. Avzixoi. Schon frühzeitig war es in beit Kreisen gelehrter und gebilbeter Griechen üblich, wissenschaftliche Fragen (^rrj^ara, Tt^oßliiixaza) zur Behaublung und Beantwortung sich vorzulegen. Im alexanbrinischen Zeitalter würde die Sitte noch gewöhnlicher uttb übte auf Kritik uttb Erklärung der älteren Schriftsteller, besonbers der Dichter, großen Einfluß. Sprachliche und rhetorische Gegenstäube würden von bett alexan-brinischen Gelehrten schriftlich uttb tnüublich ver-Hanbelt. Doch arteten biefe Beschästigungeu nach und nach itt Spitzfinbigkeiten und Spielereien aus. Avxl-aol nutt hießen biejenigert, welche sich mit der Lösung solcher gelehrten Probleme beschäftigten; die berühmteren unter ihmen finb: Eratosthenes, Sosibios, Kallistratos u. A. Avtqci , das Lösegelb für Kriegsgefangene, verschieben vou der noivt] bei der Blutrache, gewöhnlich von dem Sieger nach Willkür bestimmt, bei gemeine« Kriegern 2—3 Minen, später 3—5; Vornehmere würden nur für bebeutenbere Summen losgegeben, z. B. Platon für 20 ober 30 Minen; oft würde es von Verwanbteu ober Freunben zusammengebracht. Die Rückerstattung war, zu Athen wenigstens, heilige Pflicht, wenn der Gelöste nicht dem Gläubiger als Eigenthum verfallen wollte. M. Maccius f. Plautus. Maccus war eine stehettbe Perfon in bett Atel-lnueu (f. b.) der Römer, der Spaßmacher, Harlekin, Polieinell. Eine lange Nase, spaßhafte Dummheit und lustige Gefräßigkeit waren feine charakteristischen Merkmale. Er stammte aus dem oski-schen Lustspiele. Macellum (voit f.iäxsmov, Umzäunung), oft mit dem Zusatz Liviae, ein mit Buben uttb Hallen besetzter Marktplatz Roms, itt der Nähe des esquilinischen Thors und der Gärten des Mäcenas, eine Vereinigung der bisherigen Märkte sür einzelne Artikel wie Fleisch, Fische, Gemüse. Hör. sät. 2, 3, 229. ep. 1, 15, 31. Plaut. Aul. 2, 8, 4. Suet. Cues. 26. Tih. '34. Vesp. 19. Macer, 1) s. Licinii, D. — 2) Aemilius Maccr, Zeitgenosse und Frettub des Vergil, Ovib u. a., aus Verona, gestorben 15 v. C., verfaßte nach dem Vorbilbe des Nikanbros Lehr-gebichte naturwissenschaftlichen Inhalts, des. eine Ornithogonia, von betten wenige Verse erhalten filtb. Ov. trist. 4, 10, 43 f. Quint. 10, 1, 56. 87. Abhanblung von Unger (1845). Machairüs, Mu%cuqovq, wichtige Grenzfestung Palästinas in der Nähe des Flusses Arnon östlich vom tobten Meer (au der Sübgrenze von Pe-raia), die sich erst spät bett Römern ergab. Johannes der Täufer faß bort gefangen. Josephos in der Beschreibung der jübischen Kriege erwähnt ] ihrer öfter. Machanldas, Maxavisu?, eilt vornehmer Spartaner, warf sich nach dem Tode des Königs Kleomenes Iii. znm Tyrannen von Sparta ans, würde aber nach grausamer Herrschast im I. 206 v. E. im Kriege gegen bett achaiischen Buttb besiegt und getöbtet. Paus. 4, 29, 10. Pol. 11, 11 ff. Plut. Philop. 10. Machäon, Maxäav (b. H. der Schueiber mit dem Messer, der Wuubarzt), Sohn des Asklepios und der (Spione, Bruder des Pobaleirios, mit dem er in 30 Schiffen Schaaren aus bett thessa-lischen Stäbten Trikka, Jthome und Oichalia nach Troja führte. Beibe finb die Aerzte der Griechen vor Ilion. Hom. Ii. 2, 729 ff. 4, 193. 11, 512. 833. In der Schlacht von Paris durch einen Pfeil verwunbet, wirb Machaon durch Nestor aus dem Kampfgewühl gerettet (das. 11, 505. 598.). Nach Vergil (A. 2, 263.) bestmb er sich in dem hölzernen Pserbe. In nachhomerischer Sage wirb er von Enrypylos, dem Sohn des Telephos, getöbtet, und sein Leichnam von Nestor nach Messenien gebracht. Hier fattb sich in Ge-renia das Grabmal uttb ein Heiligthum des Machaon mit Krankenheilungen. Glankos, der Sohn des Aipytos, hatte ihm zuerst als Heros geopfert. Sein Bruder Pobaleirios soll sich auf der Rückkehr von Ilion itt Syros itt Karien niebergelassett haben. Macra, ein aus bett Apenninen dem ligustischett Meere zufließettber Fluß, der Ligurien ttttb Etrn-

3. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 783

1877 - Leipzig : Teubner
Ninivek - südlich von Syene den kleinen Wasserfall, *. o txccrrav, durchströmt, oft 10 Stadien breit, Aegypten und theilt sich bei Kerkasoron, 15 Meilen oberhalb seiner Mündungen, m 2 Hauptarme, welche das sogenannte Delta bilden. Von Diospolis in Oberägypten an fließt parallel mit dem Hauptstrom ein Nebenarm, j. Bahar el ^nsef d. i. Josephscanal, bis zur Vereinigung bei Kerkasoron. Die 2 Hauptmündungen scheiden sich wieder in mehrere Arme, so daß man von L. noch W. folgende 7 Mündungen unterscheidet: Die pelusische (rö n.£lovoiuv.bv ozö^ia, Pol.5, 62. Liv. 44, 19.), die tonitische (rö Tccvmnov gz.), die mendesische (ro Mhvsiqßiov er.), die phot-nitische (rö ^art'rnxöv ffr., bei Hdt. 2, 19. Bovhoukov), die sebennytische (Zeßtvvyrnov ffr.), die bolbitische (Bolßnindv er.), die ka-n o b i 5 d) e (Kccvcoßiuov or.) ober ^crcif(coti)d)B Mündung, auch die nankratische oder o uyu&og Scc^cov genannt. Außer diesen Mündungen führte» zur Beförderung des Handels und der Überschwemmungen noch mehrere Canäle ans dem Ml in die See, unter ihnen besonders der Josephscanal (s. ob.); - der Ptolemcnos-Canal, verband vom heut. Cairo aus den Nil mit dem rothen Meer und mündete bei Avsinoe in den heroopolilischen Busen, schon von Dareios Hystaspis begonnen (Hdt. 2, 158.), von Ptol. Phi-ladelphos zu Stande gebracht; er hieß auch Trajanscanal; — der kauobische Caual, verband die Stadt Kanobos mit Alexandrien und der Mareotis. Der Nil war fischreich, voll von Krokodilen, reich an Schilf und Papyros; sein Wasser hatte einen angenehmen Geschmack. Die wichtigste Erscheinung am Nil war von jeher sein jährliches Anschwellen und Austreten, besonders vom August bis October, wodurch die hohe Fruchtbarkeit des säst nie durch Regen benetzten Landes (Hdt. 3,10.) hervorgerufen wurde; Aegypten heißt daher ein Geschenk des Nils (Hdt. 2, 5.). Den Grund dieser Erscheinung fanden schon die Alten mit Recht in den häufigen Regeugüsseu Äthiopiens. Niniveh s. Ninos, Ii. Ninnii, ein campanisches Geschlecht. Genannt wird daraus vorzugsweise L. Ninnins Quad ra-tus, ein Gegner des Tribunen Clodius, gegen welchen er als Volkstribun (58 v. C.) den Cicero unterstützte (Cie. ad Att. 3, 24, 4.), später die Rückkehr Cicero's ans dem Exil beantragte und des Clodius Güter der Ceres weihte. Cic. pro dom. 48. Im I. 49 war er in Campanien, wohin er sich wahrscheinlich wegen des Heranrückens des Cäsar zurückgezogen hatte. Weiter ist nichts über ihn bekannt. Ninos, Nivog, I) N., ö Mvog, und Semirami s, ^E^iqciutg, werden als Gründer an die Spitze der assyrischen Monarchie gestellt, deren Anfang man aber nicht mit Ktesias ins I. 2000 v. C., sondern richtiger 1273 setzen muß (Hdt. 1, 95.), 'wenn auch ein von dem uralten Babylon abhängiges Reich im eigentlichen Asfyrien schon lange früher bestanden haben mag. — Ninos führte sein Volk aus der engeren Heimat, unterwarf Babylon, Medien, Kleinasien und die Völker bis zum Tanais, gründete die Stadt Niniveh am Tigris und wandte sich dann gegen Baktrien, dessen Eroberung ihm nur durch die Klugheit der - Ninos. ^ oo Semiramis, Gemahlin des Menon oder Qnnes, gelang. Diese erhob er zu seiner Gemahlin und starb bald daraus nach 52 jähriger Regierung. Semiramis folgte, indem sie ihren Sohn Ninyas verdrängte oder in seinem Nomen regierte. Noch der Unterwerfung von Libyen und Aithopien, nach der Erbauung von Babylon und vielen andern Anlagen unternahm sie einen gewaltigen, jedoch unglücklichen Kriegszug gegeu Indien. Als sie nach 42 jähriger Herrschaft starb oder von der Erde verschwand, folgte ihr Sohn Ninyas, Ni-vvag. — Ans der überlieferten Soge, in welcher der Ruhm der Semiramis den des Ninos über strahlt, ist es schwer, den historischen Kern auszuscheiden, der nicht ganz fehlt; selbst der Zng nach Indien hat einen geschichtlichen Hintergrund. Ninos ist Sohn des Bel, Semiramis Tochter der Derketo, aber dazu verbindet sie in ihrem Wesen alle Attribute der Derketo und Astarte, das zur Liebe reizende, sowie das Tod und Verderben bringende. Alle Heldenthaten, welche das assyrische Reich gründeten und erweiterten, faßt die Ueber liefernng in beiden Stiftern zusammen, so bafc ihre Nachfolger, die Derketaden, als ganz thatenlos erscheinen (Just. 1, 2.); der Semiramis namentlich wurden auch alle großen Bauwerke Vorderasiens zugeschrieben, sowol die der Chaldäer, als die der ersten persischen Könige. Sie wurde überhaupt mit ihrer alle Männer überbietenden Heldenkrast und Thatensülle zu einem Gegenbilde des letzten assyrischen Königs Sardana pal (s. d.) erhoben, der nach der Ueberlieferung alle Weiber an Weichlichkeit übertraf. — Ii) v Ncvog, gewöhnlich Niniveh nach dem Hebräischen genannt, eine der ältesten und berühmtesten Städte des alten Assyriens, auf der östlichen Seite des Tigris gelegen, gegenüber dem heutigen Mosul, welches vom Baumaterial des zerstörten Niniveh aufgesüßt ist. Nach der Sage war sie von Ntnos und Semiramis erbaut. Der letzte König, Sar-danapalos, unterlag dem tapfern Meder Arbakes und dem babylonischen (Statthalter Belesys. Bei der Belagerung mag die Stadt bedeutenden Schaden gelitten haben, doch wurde sie gewiß nicht gauz zerstört. Erst Kyaxares machte der assyrischen Monarchie ein Ende und zerstörte Nv-niveh, etwa 605 v. C. Hdt. 1, 106. Ju deu nächsten Jahrhunderten wirb N. nicht mehr erwähnt, und Strabou gebentt ihrer als einer ver-schwunbenen Stadt (8, 372. 377.). Als eine alte Stadt erwähnen sie Pliuius (6, 13, 16.), Tacitns (ann. 12, 13.) und Amniianns Marcellinus (18, 7, l. 23, 6.). Von Ninivehs Ruinen rebeit and) die arabischen Geographen des Mittelalters. ^Die genauere Kenntniß der Ueberreste dieser einst so großen und mächtigen Stadt verdanken wir den Forschungen neuerer Reisender, besonders den vom französischen Consnl in Mosnl, Botta, im I 1843 und folg., und von dem Engländer Loyord im I. 1845—50, sowie von dem französischen Architekten Place 1852 in der Umgegend von N. veranstalteten Ausgrabungen. Botta entdeckte bei dem Dorfe Khorsabad nordöstlich von Mosul einen großartigen Palast, ein ungeheures Viereck, dessen Boden aus einer Reihe von großen gebrannten und mit Keilschrist versehenen Backsteinen besteht; darunter befindet sich eine 6 Zoll tiefe Lage ganz seinen Sandes, welche

4. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 784

1877 - Leipzig : Teubner
784 Ninyas — Niobe. auf einer andern Backsteinunterlage ruht. Das Mauerwerk besteht aus großeu dünnen Marmorplatten, bedeckt mit Sculptureu und Keilschrift. Diese Platten sind aber blos das äußere Kleid des Mauerwerks, welches nur aus einer thonartigen Erde besteht, welche zwischen diesen Platten in die Höhe geschichtet ist. Jede Seite des Vierecks hatte einen monumentalen Eingang, bewacht von zwei kolossalen Stieren mit Menschen-köpfen. Die Bildwerke an den Wanden sind theils historische, theils religiöse: Festzüge, kriegerische Scenen, Schlachten, Belagerungen u. dgl. Sieger und Besiegte unterscheiden sich in den Gesichts-zügen und in der Kleidung. In Nimrud, acht Stunden von Mosnl, endeckte dagegen Layard zwei Paläste, welche dem bei Khorsabad ganz gleichen; doch stammt der zweite offenbar aus einer älteren Zeit, und viele Steinplatten sind aus demselben genommen und für den andern verwendet worden, da die behauene Seite gegen die innere Thonschicht gekehrt und mit neuen Bildwerken bedeckt worden ist. Auch scheint der ältere Palast nicht bei einer Eroberung vernichtet worden zu sein, er trägt keine Brandspuren. Waffen, Gefäße, Bronze und Elfenbeinarbeit sind reichlich in demselben gefunden worden. Merkwürdig ist auch ein in diesem Palast gefundener Obelisk aus Basalt, 7 F. hoch, der 20 Basreliefs enthält, Schlachten, Belagerungen, viele Thiere, besonders Elephanten, Nashörner, Kameele und Affen darstellend und an den indischen Feldzug der Semiramis erinnernd. Diese Bildwerke und andere in den Gebirgen von Kurdistan gefundene, verglichen mit den Schilderungen bei Berosos (p. 49.), zeigen augenscheinlich, daß die heilige und profane Kunst der Assyrier und Babylonier eine und dieselbe war, die nicht aus Indien und Aegypten stammte, sondern als Mutter der bis jetzt vereinzelt gestandenen persischen Kunst zu betrachten ist. Das Hauptwerk ist — außer Layards Werken — George Rawlinson, the five great monarchies of the ancient eastern world etc. (1862—1867 in 4 Bänden) und Joh. Brandts „Assyrien" in der neuen Ausgabe von Pauly's Realency-klopädie. Außer diesen beiden Männern haben sich Henry Rawlinson, Fox Talbot, I. Oppert, Hincks und E. Schräder uni die Entzifferung der Keilschriften verdient gemacht. Vgl. im allgem. Dimcker, Geschichte des Alterthums, Bd. Ii. d. 4. Aufl. Ninyas s. Ninos, I. Niobe, Niößrj, l) Tochter des Phoroneus und der Nymphe Laodike, oder Gemahlin des Jnachos und Mutter des Phoroneus. -s- Pelasgos, 1. — 3) Tochter des Tantalos und der Pleiade Taygete, oder der Hyade Dione, Schwester des Pelops, Gemahlin des Amphion, Königs in Theben, übermüthig wie ihr Vater. Stolz aus ihre zahlreiche Nachkommenschaft, 6 Söhne und 6 Töchter (die Zahl wird verschieden angegeben), vermaß sie sich, der Leto, die nur 2 Kinder geboren habe, sich gleichzustellen. Darüber erzürnt, erschossen Apollon und Artemis sämmtliche Kinder der Niobe. Neun Tage lagen sie nnbestattet in ihrem Blute, denn Zeus Hatte die Völker in Steine verwandelt; ant zehnten wurden sie von den Göttern begraben. Niobe erstarrte durch deu ungeheuern Schmerz zu Stein und steht auf den Höhen des Sipylos, wo sie noch als Fels das Leid, das ihr die Götter zugefügt, fühlt. Horn. Ii. 21, 602 ff. Ov. met. 6. 152 ff. Eine lebendige Schilderung des Niobe-felsens giebt K. B. Stark in seinen Reisestudien „Nach dem Orient" (1874) S. 243 n. s. Bei Homer sterben die Niobiden im Hause der Mutter, bei Apollodor die Söhne auf der Jagd auf Dem Berge Kithatron, die Töchter bei dem Königshause in Theben, bei Ovid die Söhne auf der Rennbahn vor Theben, die Töchter bei der Leichenfeier der Brüder, nach Andern in Lydien. Niobe soll nach anderer Sage nach dem Tode ihrer Kinder von Theben nach Sipylos zu ihrem Vater Tantalos gegangen und dort von Zeus auf ihre Niobe mit der jüngsten Tochter. 2) eigenen Bitten in Stein verwandelt worden fein, dessen Thränen unaufhörlich fließen. Soph. Ant. 823 ff. Das Grab der Niobiden war zu Theben. Die Geschichte der Niobe lieferte einen paffenden Stoff für die Tragödie; Aischylos und Sophokles dichteten Stücke dieses Namens. Die bildende Kunst hat die Fabel häufig dargestellt; am berühmtesten ist die Niobegrnppe, welche im Jahr 1583 in Rom auf dem Esquilin entdeckt wurde und mm in Florenz steht. Wenn diese nicht das (von Skopas oder Praxiteles gefertigte, Pun. 36, 4, 8.) griechische Original ist, welches sich zu Rom im Tempel des Apollo Sofianus befand, so ist sie jedenfalls nach diesem sehr häufig nachgeahmten Originale gearbeitet. — Die 4 iei-

5. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 39

1877 - Leipzig : Teubner
Ainaria — Aineias. 39 Hierauf scheinen sie mit den benachbarten Nomaden lange Kämpse gehabt und Hirtenkomge (Hyk-sos) Jahrhunderte lang das Land beherrscht zu haben; von diesen rührt nach neueren Forschungen der Bau der Pyramiden her. Gegen diese Eindringlinge bildete sich wohl die Knegerkaste ans, die nach der Vertreibung jener dem Lande erst völlige Einheit und Selbstäudigkeit verschaffte und nur durch die Priesterkaste beschränkt war; daneben bildeten sich die Kasten der Hirten und Schisser aus. Als ein Ordner des Ganzen erscheint nun der Eroberer Sesostris um 1400, dessen sagenhafte Züge bis Indien hin, jedoch nach Herodot auf eine Fahrt nach dem arabischen Busen zur Unterjochung der Völker am erythrüischen Meere und einen Feldzug gegen die Skythen und Thraker beschränkt, beu hauptsächlichsten Inhalt der bildlichen Darstellungen auf den großen Palästen von Theben ausmachen. Doch rühren diese Monumente theilweise ans 'früherer Zeit her und find die ältesten und großartigsten Denkmäler der Welt. Er theilte das Land in 36 Nomen unter besonderen Statthaltern (Nomarchen), bante Tempel in allen Städten, errichtete Obelisken, durchschnitt Unterägypten mit Canälen und zog eine 1500 Stadien lange Mauer von Pelusion biv Heliopolis zum Schutz gegen die einbringenden Feinde. Um 760 fielen die Aethiopen unter Sabakos oder Sabakon in Aegypten ein und beherrschten während 50 I. wenigstens Oberägypten, worauf die Kriegerkaste toieber herrschend wnrde und das Land in eine Dodekarchie zerfiel (671—56), welche nach löjähriger Dauer mit einem Bürgerkriege endigte, aus welchem Pfammetich (f. d.) als Alleinherrschender hervorging. Memphis blieb noch die eigentliche Hauptstabt, aber Sais ward jetzt die gewöhnliche Residenz. Sein Sohn und Nachfolger war Necho (f. d.), auf diesen folgte Psam-mis, auf diesen Apries (s. d.), dann Amasis (s. d.). Als Psammenit (s. d.) 525 bei Pctuston von Kambyses besiegt war, ward Aegyteit etne persische, und nach dem Sturze der Perserherrschaft 332 eilte makebouische Provinz. — Ueber die ägyptische Cultur, namentlich die Priesterweisheit und Religion, herrschte lange Zeit großes Dunkel, das erst durch die Bemühungen neuerer Gelehrten allmählich etwas aufgehellt worden ist; die Hiero glyphenschrist ist von Ehampollion theilweise entziffert worden; über die Religion haben außer ihm Jablonski (unkritisch), Prichard (deutsch von Haymann, Bonn 1837), Wilkinson, Bnnsen, Lepsins, Brugsch, Schwenk und Roth tief eindringende Forschungen, die aber zu einem großen Theile sehr weit von einander abweichen, angestellt. Der Franzose Ehampollion hat sein als „vorzeitig" erkanntes Pantheon Egyptien unvollendet gelassen, Bnnsen sich nur an die Denkmäler und Herodot, Lepsins dagegen vorzugsweise an die aus dem Geschichtswerke des Manetho stam-ntenben Angaben gehalten, währenb Roth der ägyptischen Religion eine so schöpserische Ursprünglichkeit zuschreibt, daß der größere Theil des griechischen Glaubenskreises (welcher eine eigene religiöse Spekulation gar nicht gehabt haben soll) bitrch die Phoinikier zu bett Griechen gekommen sei, mit solcher Ansicht mit Recht aber auf vielfachen und ent-schiebenen Wiberspruch gestoßen ist. — Die Gründung des ältesten Staates und die Errichtung großer Bauwerke wird aus Mettes (s. d.) zurückgesührt; mag dieser auch selbst kein gewaltiger Bautnetstci gewesen sein, so mnß doch diese Richtung tu dem Reiche von Memphis frühzeitig begonnen haben und lebhaft ausgebilbet worben fettt. Die Anfänge diefer Bildung find um den Beginn des dritten Jahrtausends v. E. zu setzen und dte Erbauung der drei großen Pyramiden von Gtzeh fiele in die Mitte dieses dritten Jahrtausends; sie wird auch drei auf einander folgenden Königen zugeschrieben und die Listen des Manetho setzen den Cheops 500 I. nach Menes — Das bedeutendste Werk über Aegypten bleibt das aus Navoleons I. Expedition hervorgegangen*; Prachtwerk • Description de l’Egypte, Paris 1809—10. Fol.; baneben das von der prenß. Regierung bitrch Lepsins herausgegebene. Ainaria s. Aenaria. ^ w ,.r , Aineias, Aivstccg, Aeneas, 1) <sof)n bey Änchl^eo u. der Aphrobite, Fürst der Dardaner am Iba Verwanbter des Priamos (s. Anchtses). auf dem Iba (Ii. 2, 820.) ober am Simoets geboren, warb er von Alkathoos, dem Gemahl seiner Schwester Hippodameia, in Dardanos erzogen. (11. 13 428. 465.); nach dem liymn. in Vener. ist er nach seiner Geburt von Aphrodite den Nymphen des Iba zur Erziehung übergeben. Anfangs nahm Aineias nicht Theil am troj. Kriege; als er aber einst von Achilleus auf dem Jda bei den Heer den überfallen wurde, zog er nach -iroja dem s4-vrn-mos zu Hülse. Hier war er einer der ausgezeichnetsten Helden, tapfer, weise und fromm, dem Hektor gleich wie ein Gott von den Troern geehrt. Wie Achilleus aus griech. Seite, so ist Aineias auf troj. Seite der herrliche Sohn einer Gottin, Liebling der Götter; besonders schützten ihn un Kampfe Aphrodite it. Apollon (Ii. 5, 311 st.). Wie Achilleus hatte er göttliche Rosse, welche von denen abstammten, die Zeus einst dem Tros als Ersatz für den geraubten Ganymedes gegeben (Ii. 5, 265.). Von Priamos wird Aineias gehaßt, wie Achilleus von Agamemnon; denn er hoffte einst über die Troer zu herrschen. Mit den tapfersten Griechen bestand Aineias ntuthig beit Kampf, selbst mit Achilleus (Ii. 20, 258.). In diesem Kampfe rettete ihn Poseibon, bamit nicht das Geschlecht des Dardanos untergehe; „denn da jetzt des Priamos Geschlecht dem Kronion verhaßt ist, so wird tu der Folge Aineias und sein spätes Geschlecht herrschen über die Troer." Ii 20, 302 ff. Nach die er Stelle (vgl. hymn. in Vener. 197.) bleibt also Aineias nach der Zerstörung von Troja und dem Untergange des Geschlechts des Priamos trt Ttoslv und herrscht, sowie seine Nachkommen, über die Reste des troischen Volkes. Die Herrscher in Alt-uttd Neuskepsis und anderen Orten am ^da sahen den Aineias als ihren Stammvater an. Von einer Auswanderung und Gründung eines neuen Reiches in der Fremde weiß Homer nichts. Dies ist spatere Sage, jedoch nicht viele Jahrhunderte nach Homer entstanden. Die Rettung des Aineias aus der Stadt bei dem allgemeinen Untergange wird sehr verschieden erzählt. Livius (1, 1.) gibt an, Aineias it. Antenor hätten wegen alter Gastsrennd-schast und weil sie stets zum Frieden und zut Herausgabe der Helena gerathen, von den Griechen freien Abzug erhalten (Diod. Hai. 1, 46 f.). Nack Andern zog sich Aineias mit den .Dardanern bet

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 41

1877 - Leipzig : Teubner
Ainesidemos — Aiolos. 41 eilt Neuplatoniker in der zweiten Hälfte des 5. Jahrh. it. C., der eine Zeit lang in Alexandrien Beredsamkeit und Philosophie lehrte und dann zum Christenthum übertrat. In dem Dialog &s6cpqct-arog vermittelt er die platonische Unsterblichkeitslehre mit der von der Auferstehung des Fleisches. Herausg. von Boissonabe, Paris 1836. Ainesidemos, Alvsoisr^iog, 1) ein Skeptiker von Gnossos auf Kreta, der ungefähr zu Cieero's Zeit den Pyrrhonischen Skepticismus, wie es scheint, in ziemlich fruchtloser Weise erneuerte und weiter bildete. Von seinen Hauptwerken (loyot nvqqcövnoi in 8 Bb.) ist wenig ans uns gekommen. — 2) Vater des Tyrannen Theron von Akragas. Aiiiiänes, Alviccvsg, ein rein hellenischer Volksstamm , der an verschiedenen Stellen, am Ossa, ant Oite und Othrys (Horn. Ii. 2, 749.), ant Sper-cheios (Hdt. 7, 198.) erscheint u. erst durch die Aitoler, dann durch die Athamanen unterworfen wurde. Ihre Hauptstadt war das hoch am nördl Abhange des Dito gelegene Hypate od. Hypata, von dem zahlreiche Reste bei dem jetzigen Neopatra erhalten sind. Vgl. Thessalia. Ainos, 7] Alvog, 1) alte thrakische Stadt unweit der östlichen Mündung des Hebros, Horn. Ii. 4, 520. (Alvö&sv), aiolischen Ursprungs. Hdt. 7, 58. Thue. 7, 57. Später römische Freistabt mit blüheitbent Handel; j. Enos. Vergil (A. 3, 17.) läßt es aus poetischer Fiction durch Aeneas ge-grünbet werben. — 2) Stadt in Aitolieu, Hdt. 4, 90. — 3) Stadt in Thessalien am Ossa. — 4)6 Alvog, 4000 Fuß hohe Bergkette aus Kephallenia, auf bereu Gipfel ein Altar des Zsvg Alvrjaiog staub (Strab. |p, 456.), j. Elatornno, itas. Monte Nero. Aiöles, Aioleig, s. Aiolos und Graeci (unter Graecia, 10). Aiölia, (Alolcr] sc. yij), bei Homer (Od. 10, 1 ff.) eine Insel, der Sitz des Herschers der Winde, des Hippotaden Aiolos, auch Verg. A. 1, 32. 8, 415.; welche der aiolischen Inseln gemeint sei, bleibt ungewiß (Völker, Homer. Geogr. 114., versteht eine der ägyptischen Inseln). Es wurden nämlich bei den Römern darnach benannt die Aeo-liae insu!ae (Alölov v^aoi, Thue. 3, 115.), j. liparische ober vulcanische Inseln, vulcanischen Ursprungs, nörblich vou Sicilien, Verg. A. 8, 416., der Zahl nach 10: Hiera, 'Legd ober Thermissa (Volcano), Sitz des Vulcan, Lipara (bavon auch die ganze Gruppe Liparenses), Aluccqu, die größte (Lipari), mit gleichnamiger Stadt, ©trongyle, Uzqoyyvlrj (Stromboli), nach der Meinung der Alten Sitz des Aiolos; die andern, Phoinikusa, Erikusa, Euouymos, Tidyme, Hikesia, Basilibia und Osteobes, sind unbedeutend. Aiölis, Aiolig, Landschaft in Kleinasien, vom Hermosflusse nördlich dem Hellespont zu, besonders um den Meerbusen von Elaia oder Kyme, von aiolischen Griechen mit Städten reich bebaut und durch Handel und Fruchtbarkeit des Bodens ansehnlich. Hdt. 7, 95. Zwölf derselben: Kyme, Larissa, Neonteichos, Temnos, Killa, Notiou, Pitaite, Aigai, Gryueia, Myriite, Aigiroessa (Hdt. 1,149., Strabon nennt Elaia), Smyrna, und nach Smyr-na's Austritt elf, bildeten eine Staatengemeinschaft (Dodekarchie), deren Gesandte sich auf deut Vorgebirge Kaue zu einem Bundesseste, Panaeolium, versammelten. Später waren die Perser, Alexander, die syrischen Seleukideu und enblich die Römer Herren und theilten es der Provinz Asia zu; eine kurze Zeit auch Mithrabates. Eine zweite aiolische Dobekarchie lag in der troischeu Lanbschast. Aiolos, Ai'olog, Aeolus, l) ältester Sohn des Hellen und der Nymphe Orse'is, Enkel des Deu-kaliou ober des Zeus, Bruder des Doros und Lnthos, Herrscher im thessalischen Magnesia, Grün der des aiolischen Stammes, und dadurch einer der Stammväter des hellenischen Volkes. Dieser aiolische Stamm war ant weitesten ausgebreitet, übet den größten Theil des nördlichen und westlichen Griechenlands, über die südliche und westliche Seite des Peloponnes. Daher auch die Sage von seilten vielen Kindern, die als Stantmfürsten der Niederlassungen angesehen wurden, was zugleich in die Genealogie große Verwirrung gebracht hat. Aiolos, als der älteste Sohn des Hellen, erhielt das väterliche Erbtheil zwischen den Flüssen Asopos und Euipens, währenb die Brüber in die Frembe zogen; er ist der Repräsentant des Alt griechischen. Seine Gemahlin, Enarete, gebar ihm 7 Söhne: Kretheus, Sisyphos, Athamas, Sal monens, De'ion, Magnes, Periöres, und 5 Töchter: Kanäke, Alkyone, Peisibike, Kasyfe, Perünebc. Apoll od. 1, 7, 3. — Kretheus erbaut Jolko^ und zeugt mit Tyro den Aison (Herrscher in Jolkos u. Vater des Jason), den Pheres (Gründer vou Pherai u. Vater des Abmetos n. Lykurgos) und den Amythaou (Gründer von Pylos, Vater des Bia£ und Melampus). Apollod. 1, 9, 11. — — Sisyphos erbaut Ephyra (Korinth) und zeugt den Glaukos, den Vater des Bellerophou. Apoll. l, 9, 3. — Athamas (s. d.) beherrscht Orcho-menos. Apoll. 1, 9, 1. — Salmoneus, d. Vater der Tyro, erbaut Salmone in Elis. Apoll, l, 9, 7. — D ei'on wirb König in Phokis, Vater von Asteropaia, Ainetos, Aktor, Phylakos, Kephalos. Apoll, l, 9, 4. — Magnes ist Vater des Diktys u. Polydektes, welche die Insel Seriphos anbauen. Apoll. 1, 9, 6. —Perieres wird König in Messens und Vater des Apharens und Lenkippos. Apoll. 1, 9, 5. — 2) Aiolos 'imtoxäsrig, d. i. S. des Hippotes, des Reitersmanns, Schaffner der Winde (rafiiqg ccveficov), ein Winbbämon im fer neu westlichen Meere, auf der aiolischen Insel, welche ringsum von ehernen Mauern und hohen Felsen umgeben ist. Hier wohnt er, ein Liebling der Götter, glücklich im reichen Hause mit seiner Gattin und 6 Söhnen und 6 Töchtern, die er mit eiitattber vermählt hat. Den Obysseus nimmt er gastlich ans und gibt ihm, als er weiter zieht, in einem Schlauche verschlossen, die widrigen Winde mit, währenb er einen günstigen Winb seine Segel blähen läßt. Aber die Gefährten offnen, währenb Obysseus, schon nahe der heimischen Küste, in Schlaf sinkt, den Schlauch, die Winbe stürzen heraus und treiben das Schiff toieber zur aiol. Insel; aber Aiolos weist sie jetzt von sich, weil er erkennt, daß sie den Göttern verhaßt finb. Od. 10, 1 ff. In der Ilias uttb bei Hesiod wirb Aiolos nicht erwähnt; auch würde er nirgends in Griechenlanb durch Opfer und Gebet verehrt; er bleibt ein bloßes poetisches Gebilbe, ohne bei Homer schon förmlicher Gott zu sein. Anders bei Vergil (Aen. 1, 53. 8, 416. rex ventoruin), wo Inno sich bittenb au ihn weubet; spätere Dichter geben ihm Lipara

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 54

1877 - Leipzig : Teubner
54 Alexander. vollen Antheil genommen, 838 v. (S. {Plut. Al. 9.). In den letzten Jahren lebte der Sohn mit dem Vater in Unfrieden, obgleich der Vorwurf der Theilnahme an Philipps Ermordung ihn mit Unrecht trifft {Plut. Al. 9. Just. 9, 7.). Er hatte, als er den Vater verlor, das zwanzigste Lebensjahr vollendet und sah sich als den natürlichen Erben der Krone an, obfchon er erwartete, daß man ihm dieselbe streitig machen würde. Nach seiner Thronbesteigung ergriff thu sofort der Gedanke, mit dem schon sein Vater sich getragen hatte, das persische Reich zu erobern und die Schmach des Persereinfalls zu rächen, zu welchem Zwecke Philipp ein Heer unter Parmenion und Attalos bereits nach dem Hellespont geschickt hatte. Doch tonnte er nicht sofort zur Ausführung schreiten, dctmancherlei Gefahren die Herrschaft des jungen, bet den Makedoniern selbst so beliebten Königs bedrohten {Just. 11, 1.). Vor Allem strebte sein Oheim Attalos mit Hülfe der ihm untergebenen Tntppen nach der Herrschaft, obgleich er in seinen Briesen große Ergebenheit heuchelte. Alexander ließ ihn daher durch einen Vertranten umbringen. Noch vor Beseitigung dieser Gefahr war Alexander selbst nach Griechenland gezogen, welches der Redner Demosthenes, der erklärte Feind der makedonischen Herrschaft, aufgeregt hatte. Alexander wurde in den Amphiktyonenbnnd aufgenommen, besetzte dann Theben und ließ sich zu Korinth zum Oberfeld-herru im Kriege gegen die Perser erwählen. So schien die von Griechenland her drohende Gefahr abgewendet. Nach seiner Rückkehr nach Makedonien, im Winter 336, unterwarf er die im Norden Makedoniens wohnenden abgefallenen Barbaren. Im Frühjahr 335 drang er über den Haimos ins Land der Triballer, nach deren Besiegung in das Gebiet der jenseits der Donau wohnenden Geteu ein, eilte nach Besiegung der Letzteren nach Jlly-rien und unterwarf es wieder. Arr. 1, 5 f. Diese Züge des Königs nach entfernten Gegenden hatten Demosthenes und andere Redner Athens zu netten Bewegungen benutzt. Ganz Griechenland erhob sich gegen die Fremdherrschaft; uur in Theben behauptete sich die makedonische Besatzung, wurde jedoch aus das Gerücht vom Tode Alexanders aus der Burg Kadmeia vertrieben. Aber kaum hörte Alexander von den Ereignissen in Griechenland, so zog er in Eilmärschen heran, rückte vor Theben, griff die Stadt nach vergeblich angebotener Versöhnung an und erstürmte sie. Gegen 6000 Thebaner fanden dabei den Tod. In Folge des hartnäckigen Widerstandes und aufgereizt durch die feit lange auf Theben erbitterten boiotischen Städte, berief Alexander eine Versammlung derselben und vollzog das von dieser gefällte Urtheil, daß die Stadt zerstört und der Rest der Einwohner in die ©claverei verkauft werden sollte; nur die, Tempel und des Dichters Pinbar Haus und Familie blieben aus des Königs Wunsch verschont. Just. 11, 2 ff. Plut. Al. 11. Arr. 1, 7—9. Die übrigen Griechen merkten sich die derbe Lehre und unterwarfen sich. Alexcmber kehrte barauf nach Makedonien zurück. Mit Eifer würden nun die Rüstungen gegen Persien betrieben. In Makeboniett sollte der erprobte Felbherr seines Vaters, Antipater, mit 13,500 Mann als Reichsverweser und als Hüter der unterworfenen nördlichen Barbaren und Griechenlands zurückbleiben. Der Köuig selbst brach mit uitgefähr 40,000 Make- doniern und Griechen im Frühjahr 334 ans. Er zog durch Thrakien nach dem Hellespont und ließ sein Heer durch die Flotte von Sestos nach Asien übersetzen. Plut. Al. 15. Just. 11, 6. Arr. 1, 11. Nachdem er auf den Ruinen Ilions feinem Ahnherrn Achilleus, der dem thatendurstigen Jünglinge als Vorbild vorschwebte, geopfert hatte, rückte er nach Eroberung von Lampsakos bis zum Fluß Grauikos vor, an dessen jenseitigem Ufer ihn 40,000 Feinde, darunter 20,000 griechische Söldner, unter deut Rhodier Mentnou in Schlachtordnung erwarteten. Gegen den Rath des vorsichtigen Parmenion erzwang Alexander nach trni: thiger Gegenwehr der Perser den' Uebergang und schlug sie, zuletzt auch die tapfer kämpfenden Söld^ ner; er selbst entging dem Todesstreiche eines tapferen Persers nur durch die Hülse des schwarzen Kleitos. Phot. Al. 16. Arr. 1, 12—16. Freudig öffneten ihm nun die zahlreichen griechischen Küsten-städte die Thore, nur Milet mußte erstürmt werden; durch Besetzung der Küsten schnitt er der persischen Flotte im aigaiifchett Meere die Zufuhr ab, besetzte dann die südlichen Küstenlandschaften, eroberte Halikarnaß nach starkem, von Memiton geleitetem Widerstände {Arr. 1, 20 ff.) und sandte bei herannahendem Winter die verheirateten Soldaten ans Urlaub nach Hause, wo sie Alexanders Thaten priesen und zahlreiche Rekruteu unter die Fahnen lockten. Er zog daun nach Einnahme von Lykien, Pamphylien und Pisidien gegen Gordion, die alte Hauptstadt Phrygieus, wo er den verhängnißvollen Knoten, an dessen Lösung nach einem alten Orakel das Schicksal Asiens hing, in bedeutungsvoller : Weise mit dem Schwerte löste. Plut. Al. 17 ff. Arr. 1, 24 ff. Im Frühjahr 333 unterwarf er, verstärkt durch die Beurlaubten und zahlreiche Neugeworbene, Paphlctgottien und Kappadokieu und zog dann nach Tarsos in Kilikien, wo er in Folge eines Babes im eiskalten Flusse Kydnos schwer erkrankte, aber bttrch eitt kräftiges Mittel feines Arztes Philippos, dem er trotz vielfacher Verleumdungen ein wohlverdientes Vertrauen bewies, gerettet wurde. Curt. 3, 1, 4 f. Just. 11, 7 ff. Plut. \ Al. 18. Arr. 2, 6 f. Daraus rückte er, als er von dem Heranzuge eines ungeheuren Perserheeres unter Dareios selbst hörte, nach Besetzung der wichtigen kilikischen Pässe nach Jssos, wo er im Nov. 333 die Perser trotz ihrer Menge und der Tapferkeit von 30,000 griechischen Soldnern gänzlich schlug; des Dareios Mutter Sisygambis, seine Gemahlin Stateira und mehrere seiner Kinder wurden gefangen, von dem Sieger aber edel behandelt. Dareios selbst rettete sich mit Mühe in das Innere des Reiches. Curt. 3, 7—12. Arr. 2,7 ff. Just. 11, 9. Plut. Al. 19—21. Darauf schlug der Sieger den Weg nach Syrien ein, erbeutete in Damaskos reiche Schätze und eroberte Phoinikien bis auf Tyros, welches er erst im Attg. 332 nach siebenmonatlicher Belagerung einnahm und die Einwohner, die nicht im Kampfe gefallen waren, theils kreuzigen ließ, theils als Sclaven verkaufte. Curt. 4, 2—4. Arr. 2, 16—24. Plut. Al. 24 f. Die inzwischen von Dareios wieberholt gemachten Friebensvorschläge und Anerbietungen, Vorberasien abzutreten und dem Mexauber eine seiner Tochter zu vermählen, wies der letztere zurück und bestand auf unbedingter Unterwerfung. Plut. Al. 26. Curt. 4, 1, 5. Darauf unterwarf er im Herbste 332 Palästina, eroberte

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 13

1877 - Leipzig : Teubner
Adoptio — das Leben der Natur, das im Frühling erwacht, im Herbste aber wieder erstirbt. Das Adonisfest, die Adonien, (ra ’Adwviu), wurde in einem großen Theile Vorderasiens und in Aegypten, besonders zur Zeit der Ptolemaier in Alexandrien mit der größten Pracht, in Griechenland und auch zu Rom gefeiert, im Orient zur Zeit des Sommer-solstitinms, im Occident zur Zeit des Frühlings-äquiuoctiums. Es dauerte 2 Tage: um ersten beklagte man das Verschwinden (acpctvicfiog) des Ad., am zweiten feierte man mit Jubel und Freude seine Wiederkunft (evqsgls). Das Fest ward besonders von Frauen begangen, welche das Bild des Ad. mit dem der Aphrodite ausstellten oder umhertrugen und dabei Adonislieder fangen; auch stellte man Scherben mit schnell keimenden und verwelkenden Gewächsen aus (Adonisgärten), ein Symbol des in erster Jugendliebe hingestorbenen Adonis. In Alexandrien war der 1. Tag des Adonisfestes ein Tag der Freude, wo Adonis zu Aphrodite aus der Unterwelt zurückgekehrt ist; am folgenden, einem Tranertage, soll er zur Unterwelt zurückkehren, daun tragen die Frauen sein Bild im Trauerzuge zum Meere und versenken es. Theokrits Idyll. 15. bezieht sich auf den ersten Tag; Bions Enizucpiog ’Ad'oövidog (Id. 1.) feiert den Tod des Adonis. Aphrodite hatte nach Ad. den Beinamen ’ Adcovaia, ’ Ad'oovlccg. Adoptio, zusammeugezogeu aus adoptatio, bezeichnet Annahme an Kindesstatt, und zwar a) adoptio im engern Sinne, wenn der zu Adop-tireude noch unter väterlicher Gewalt steht, b) arro-gatio, wenn derselbe selbständig oder sui iuris ist. Die Handlung der adoptio wurde vou dem Prätor vermittelst einer dreimaligen Maueipatiou und damit verbundener Manumission vollzogen (Gell. 5, 19. Cic. fm. 1, 7. Gai. 1, 134.), die Arrogatiou dagegen geschah in den Curiateomitieu durch eine lex curiata nach vorhergegangener Untersuchung der Priester über die Familienfaera, über die iusta causa der Arrogation u. s. w. (denn ohne eine solche war die Arr. nicht gestattet, weshalb Tac. ann. 15, 19. Scons. gegen die fictae und simulatae adoptiones erwähnt). Gell. 5, 19. Suet. Oct. 65. Cic. Sest. 7. ad Att. 2, 12. pr. dom. 13 f. Durch beide Handlungen ging der Adoptirte in die Familie seines neuen Vaters gänzlich über; er uahm die Nameu des Adoptivvaters an, doch bezeichnete der Arrogirte seine srühere gens durch ein zweites cognomen mit d. Endung — anus, z. B. P. Cornelius Scipio Aennlianns; einige gentes machten Ausnahmen vou dieser Endung. Mehrere Patricier ließen sich von Plebejern arrogiren, um Volkstribunen werden zu können, z. B. P. Cornelius Dolabella (Dio Cciss. 42, 19.) und P. Clodius, s. d. Art. Fraueu dursten weder adoptiren nod) arrogiren, auch nicht arrogirt werden, wohl aber konnten unmündige Frauenzimmer ndoptirt werden. Gell. 5, 19. c) Eine eigenthümliche Art bildete die testamentarische Adoption, welche darin bestand, daß Jemand den von ihm testamentarisch eingesetzten Erben zugleid) zu seinem Sohne machte, ohne daß dieser seine bisherigen agnatifchen Rechte verlor. Cic. ad Att. 7, 8. I’lin. 35, 2. Dio Cuss. 40, 51. So wurde Augustus vou Jul. Cäsar zum Sohne und Erben ernannt. Suet. Caes. 83. Liv. ep. 116. App. b.c. 3, 11. 14. 94. In der Kaiserzeit gesthah es oft, Adrasteia. 13 daß die Kaiser ihre Nachfolger ohne die früheren Förmlichkeiten vermöge ihres pontificatus max. adoptirten, z. B. Nerva den Trajan, Hadrian den Antoninns Pius u. f. w. — In Athen adoptirte man entweder bei Lebzeiten oder aus Den Fall des Todes im Testamente; in Ermangelung desselben und im Falle der Verstorbene keinen Sohn hinterlassen hatte, adoptirten die Verwandten oder der Staat den nach dem Erbrecht (uyilgzsca) zunächst berechtigten in die Familie des Erblassers hinein i'vcc [iri avcovvfiog yevrjzca o oikog). Die Ausdrücke für den, der adoptirte, find slgttolsioq'ai, d'sa&ca viov, vlcogccl; der adoptirte ist noirjzog, zog v[6g, im Gegensatze zu dem yvrjaiog. Das Recht zu adoptiren hatte nur der selbständige Bürger, wenn er uoch keine männlichen Leibeserben besaß. Waren Töchter vorhanden, so wurde in der Regel der Adoptivsohn mit einer der Töchter verlobt. Adoptirt werden durfte nur eiu attifd)er Bürger. Vgl. Erbrecht, 1. Adoratio, gr. 7tq00hvvr/Glg, die feierliche Verehrung von Göttern und Menschen; bei den Persern darin bestehend, daß man sid) vor der an gebeteten Person niederwarf und beit Boden, die Füße, die Häube derselben küßte. (Hdt. 3, 86. 7, 136. Xen. Cyr. 8, 3, 14. Arr. 4, 10 ff.). Bei Griechen urtb Römern war es ein Stück im religiösen Ritus: mau streckte die rechte Hand gegen die göttliche Statue ans, führte sie wieder zum Munde (ad os), küßte sie und warf den Kuß der Gottheit zu; dann wandte man sid) dextrorsum zu dem praesens numen hin, verhüllte auch wohl das Haupt bis auf Stirn (capite operto) und Gesicht mit dem Obergewandte. Die persische Sitte, von niedrigen Menschen auf die tönt. Kaiser (Suet. Vitell. 2.) übertragen, wurde von Dio cletian (Eutr. 9, 26.) als allgemeine Gewohnheit geboten. Adramyttion, Asqcc(ivzzlov it. ’Aöqufivzzc-iov, auch ’Azq<x[ivzzlov7 j. Adramit, St. ant gleichnamigen Meerbusen und dem Fluß Kai'kos in Myfien (Kleinasien), Colonie der Athener, nach Andern der Lyder, des. seit der pergamenischen Herrschaft blühende und wid)tige Hafenstadt. Hdt. 7, 42. Liv. 37, 19. Adräna, Fluß in Germanien, wol die auf dein Westerwald entspringende und in die Fulda fallende Edder. Tac. ann. 1, 56. Adräiimn, Hadranum, Sil. 14, 250., "Adgctvov, Diod. Sic. 14, 37. 16, 68., Stadt auf Sieilien (j. Aderno) am Fl. gleiches Namens (h. Adriano, Nebenfl des Gabella), an der Südwestseite des Aetna, in der Nähe von Centuripä, von Dionysios gegründet. Daselbst wurde auch ein Gott gleiches Namens verehrt (Flut. Timol. 12. 14.). Der Dienst dieses Gottes scheint bakchisch gewesen zu sein; denn tausend Hunde, die in seinem Tempel gehalten wurden, liebkosten bei Tage die Ankommenden, führten bei Nacht die Trunkenen nad) Hanse. Aelian. h. a. 11, 20. Adrasteia, ’As^äazsta, 1) Beiname der phryg. Rhea Kybele, welcher Adrastos, der Sohn des Merops (Urmenschen, Ii. 2, 828. 16, 694.) und Herrscher in Adrasteia, am Flusse Aisepos in der Nähe von Kyzikos eilt Heiligthum erbaut hatte. Später ward sie mit der Nemesis itientistdrt und als Unentrinnbare (d-Sguvui) erklärt. — 2) eine Nymphe, Tochter des Meliffens, Königs in

9. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 60

1877 - Leipzig : Teubner
60 Alipilus — säule dieser Göttin und ein Tempel des Asklepios befand. Alipilus, der Sclave, der besonders in den Bädern das Geschäft hatte, die Haare unter der Achsel mittelst einer Kneipzange (volsella) aus-znreißen (vellere alas, Juv. 11, 157). Dies gehörte zur Galanterie der Weichlinge, die zuletzt am ganzen Körper glatt sein wollten (isti volsi atque expoliti, Sen. controv. l.praef.). Bisweilen geschah es auch durch aufgelegte Pech- oder Harzpflaster (ipllco&Qov, d-Qconalj,), daher resinata iu-ventus, Juv. 8, 114. Aliso, nach Vellejus (2, 120.) und Tacitus (ann. 2, 7.) eine römische Veste an der Lippe, von Drnsns im I. 11 v. C. augelegt, als Stützpunkt der Operationen gegen die Germanen (nach Bio Cass. 54, 33. am Einfluß des Aliso in die Lupia). Nach der Niederlage des Varus von den Deutschen erobert, ward sie im I. 15 n. (£.■ wieder hergestellt, im folgenden Jahre von den Germanen belagert, von Germaniens aber entsetzt. Die Lage ist streitig; nach einigen ist es das H. Elsen bei Paderborn, nach Andern lag es bei Hamm oder bei Wesel od. bei Haltern. Vgl. Essellen, das röm. Castell Aliso, der Teutob. Wald u. die Pontes longi. Hannover 1857. Alkaios, ’Aihcclos, 1) s. Perseus, 1. — 2) s. Herakles, 5. — 3) Alcaeus, berühmter lyrischer Dichter der Griechen, aus Mytilene auf Lesbos, um 612 v. C., Ol. 43. blühend, älterer Zeitgenosse der Sappho. Er gehörte einem vornehmen Geschlechte und der Adelspartei seiner Vaterstadt an, stritt tapfer in der Fehde gegen die Athener um den Besitz von Sigeion und betheiligte sich mit leidenschaftlichem Sinne, aber ausdauerndem Muthe an den Kämpfen seiner Partei gegen die Tyrannen Melanchros, Myrsilos u. A., sowie auch j gegen den zum Aisymneten (s. b.) erwählten weisen Volkssrennd Pittakos, wodurch er längere Zeit gezwungen war sein Vaterland zu meiden. Zuletzt kam er bei dem Versuche, die Rückkehr ins Vaterland zu erzwingen, in die Gewalt des Pittakos, der ihm großmüthig verzieh. Ob er darauf wieder in die Fremde gezogen oder ruhig im Vaterlande geblieben ist, bleibt ungewiß. Seine Gedichte, von den Alexandrinern in 10 Bücher getheilt, aber uns nur in spärlichen Ueberresten erhalten, waren im aiolischen, durch epische Formen gemilderten Dialekt verfaßt und trugen die Eigenthümlichkeit der aiolischen Dichtungsart an sich, offenes und kühnes Hervortreten der Persönlichkeit, Feuer und Erregbarkeit der Gefühle. Eine zornige Leidenschaftlichkeit, aber auch ein starkes männliches Gemüth zeigten besonders seine politischen Gedichte (ozccolcotlnd), die sich auf die Kämpfe der lesbischen Adelspartei bezogen. Die Horazischen Lieder (1, 14. u. 37.) sind Nachbildungen. Außerdem dichtete er mehr episch gehaltene Hymnen auf die Götter und einige, starke Sinnlichkeit athmende Trink- und Liebeslieder (avfnzozly.ix und sgo-rixa). In jepen zeigt er sich besonders erfinderisch in Motiven, die zum Trinken einladen sollen (Anklänge vielfach bei Horaz, wie od. 1, 9.), betrachtet aber den Wein nicht blos von Seite des sinnlichen Genusses, sondern mehr nach seinen edeln geistigen Wirkungen. Von seinen Liebesliedern wissen wir wenig. Doch vgl. Horaz, od. l, 32, 5. Er zeichnet sich aus durch kraftvolle, rasche, würdige Dic- Alkibiades. tion, anschauliche Bilder und geniale Behandlung der metrischen Knust. Die alkalische Strophe ist von ihm erfunden. Die Fragmente find gesammelt und herausgegeben von A. Matthiä, 1827, am besten in Bergk's poet. lyric. gr. — 4) ans Mytilene, Komiker und jüngerer Nebenbuhler des Aristophaues, Verf. von 10 meist der Mythologie i entlehnten Komödien, unter denen der Titel Kcoiicpsozqaycpdia merkwürdig ist. — 5) aus Messenien, Epigrammdichter ans ungewisser Zeit. Unter seinem Namen finden sich 22 Stücke in der griechischen Anthologie. Alkainenes s. Bildhauer, 6. Alkathöos, ’Alxu&oos, ’Alxd&ovg, 1) S. des Pelops und der Hippodameia in Elis, töbtete auf dem Kithairon einen Löwen, der den Sohn des Megarens zerrissen hatte, und erhielt von diesem zum Dank seine Tochter Euaichme zur Gemahlin und nach seinem Tode die Herrschaft über Megara. Er stellte mit Hülfe Apollons die Mauern der Stadt, welche die Kreter zerstört Hatten, wieder Her und erbaute die eine von den zwei Burgen Megara's, Alkalhoe, mit einem Tempel des Apollon. Wo Apollon,der diesen bei der Arbeit unterstützte,die Kithara hingestellt hatte, zeigte man später einen klingenden Stein. Er hatte in Megara ein Heroen, und die Spiele ’Alxa&oia wurden ihm zu Ehren gefeiert. — 2) ein Troer (f. Aineias). Alkestis s. A dm et os. Alketas (Alyisrcxg,) l) König von Epeiros, von s. Vater Arybas wegen seines wilden, trotzigen Sinnes vom Throne ausgeschlossen. Nach des Vaters Tode würde er jeboch König, 313 v. C., und erwarb sich die Gunst und den Schutz des Kassanber von Makedonien. Beibes sicherte ihm, der sich bei seinen Lanbsleuten kalb durch seine Grausamkeit und Härte verhaßt gemacht hatte, eine zeitlang die Herrschaft, bis die Erbitterung der Epei-roten so hoch stieg, daß sie ihn erschlugen und den jungen Pyrrhos, den Sohn seines verstorbenen jüngeren Bruder Aiakides, zum Könige ausriefen, im I. 307. Flut. Pyrrh. 3. — 2) einer der Feldherrn Alexanders des Großen. Als sein Bruder Perdikkas, der von Alexander noch vor seinem Ende bestellte Reichsverweser, auf dem Zuge gegen Aegypten (321) ermordet wurde, befand sich Alketas in Asien auf Seiten des Eumenes. Von den Gegnern gleich Eumenes und anderen Vertheidigern des Königshauses geächtet, begab er sich nach Pisi-dien, dessen Bewohner sich zum großen Theil an ihn anschlossen. Aber in offener Schlacht besiegt, wurde er von einigen Bürgern der Stadt Termessos verrathen und stürzte sich in sein Schwert, um nicht Gefangener seiner Gegner zu werben. Arr. 4, 27. Diod. Sic. 18, 44 ff. Alkibiädes, ’Axkißidsriq, S. des Kleinias, geb. zu Athen um 450, brei Jahre vor bent Tode s. Vaters. Des verwaisten Knaben Vormunb würde zunächst sein naher Verwandter, der berühmte Perikles. Von großen geistigen Anlagen, schöner Körpergestalt, großem Reichthum, zeigte er zugleich grenzenlosen Leichtsinn, entschiebenen Hang zu Ausschweifungen und eben so viel Zügellosigkeit und Muthwillen. Dabei liebenswürdig und beredt, verstand er es, sich Liebe beim Volke zu erwerben, wodurch er, unterstützt von seinem Reichthum, der es ihm verstattete Freigebigkeit und nötigenfalls Verschwendung zu üben, zu großem

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 75

1877 - Leipzig : Teubner
Amykos Speer und Bogen. Sie stand auf einer mit vielen Bildwerken oder Reliefs gezierten, in Form eines Thronsessels erbauten Capelle, die zu Kroisos' Zeit der Magnesier Bathykles verfertigt hatte (Paus. 3, 18, 9 ). Die spartanischen Frauen webten dem Gotte jährlich einen Chiton. — Da Tyndareos, der Gemahl der Leda, hier seinen Sitz hatte, werden die beiden Söhne derselben auch wol Amyclaei fratres genannt. — 2) Stadt in Latium am tyrrhenischen Meer bei Tarracina, nach alter Form Amunclae, in schlaugenreicher, ungesunder Gegend, in der Römerzeit verlassen; das tacitae Amyclae bei Verg. A. 10, 564. deutet wol dies Verlasseu-sein an, mit Anspielung auf die obeu erzählte Sage. Amykos, ’^-uxog, Amycus (d. i. der Zerfleischer), 1) Sohn des Poseidon, ein geübter Faustkämpfer, mit dem die in seinem Gebiete landenden Fremdlinge kämpfen mußten. Als die Argonauten an der Küste der Bebryker in Bithyuieu, wo er herrschte, laudeteu, töbtete ihn Polydenkes im Faustkampfe. Apoll. Eh. 2, 1 ff. Theocr. 22, 44 ff. Auf der ficoronischeu Cista bindet ihn Polyd. an einen Baum, wol um ihn zu schiudeu. — 2) ein Kentaur, ward aus der Hochzeit des Peirithoos von deu Lapithen erschlagen. Ov. met. 12, 245 ff. — 3) eilt Gefährte des Aineias, Sohn des Priamos, ; siel im Kampfe mit Turnns. Verg. A. 12, 509. Amymöne f. Danaos. Amynander, ’A^vvuvsqos, König der Atha-maitett und Bundesgenosse der Römer und Aitoler gegen Philipp Iii. von Makedonien. Im Kriege der Römer gegen Antiochos den Großen von Syrien, in welchem Philipp aus Seite der Römer stand, schloß er sich an Antiochos an, warb aber von Philipp aus seinem Reiche vertrieben und flüchtete nach Aitolien (191), von welchem die Römer feine Auslieferung forberteit. Die Aitoler verweigertet! biefe und setzten ihn im I. 189 wieder in seilt Reich ein. Pol. 16, 27. 18, 19. 22, 8 ff. Liv. 27, 30. 32, 14. 35, 47. 38, 1 ff. Amyntas, ’A^vvxag, Name 1) mehrerer makebon. Könige, insbesonbere eines Sohnes des Arrhibaios, der dem Könige Pausauias 394 v. C. die Herrschaft entriß und bei seinem Tode (370) von seiner Gemahlin Eurybike brei Söhne, Alexanber, Per-bikkas und Philippos, hinterließ; letzterer war der Vater Alexanbers des Gr. (Just. 7, 4.); daher heißt Philippos (Ov. Ib. 295.) Amyntiades. — 2) tapferer Felbherr Alexanbers b. Gr., Sohn des Anbromenes. Gurt. 4, 50, 28. (wo er als Taxiarch, agminis princeps, genannt wirb). 7, 2, 10 ff. .u. ö. Arr. 3, 27. Auf feinen Rath wagte Alexanber gegen den Willen der übrigen Felb-herren den letzten entstheibenben Sturm auf Tyros. Biod. Sic. 17, 45. Er fanb im 1.330 bei dem Angriff ans eine feste Stadt der Feinde feilten Tod. Gurt. 7,2, 10 ff. Arr. 3, 27. — 3) Makebonier, der seiu Vaterlanb verließ und nach Asien ging, wo er dem Dareios gegen Alexander den Gr. biente und nach der Schlacht bei Jsfos mit 4000 griech. Sölbnern nach Aegypten floh, baselbst aber von den Aegyptern erschlagen warb. Arr. 2, 13. — 4) ursprünglich Staatsschreiber beim König Dejo- I tarns von Galatien, ging im Bürgerkriege von Brutus zum Antonius über (im I. 43), welcher ihm die K'onigswürbe ertheilte. Den Antonius verließ er nach der Schlacht bei Actiunt ttub trat auf Oetavians Seite. Er starb im I. 25 v. C. — Anaia. 75 Plut. Ant. 61. 63. Bio Cass. 47, 48. 50, 13. Veil. Pat. 2, 84. Amyntor, ’A^vvrcog, bet Homer König in dem thematischen Eleon, nach Ovib König der Doloper, Vater des Phoiuix, welcher letztere, weil er seines Vaters Geliebte antastete, mit besten Finch be-labeit, zu Pelens entfloh. Horn. Ii. 9, 432 ff. 10, 26 s. Ov. met. 12, 364. (s. Achilleus). Später soll ihn Herakles, den er nicht bitrch sein Gebiet ziehen lassen wollte, erschlagen haben. Apollod. 2, 7, 7. Amytliaoii s. Aiolos, 1. Avaßarrjq, a7toßärr]g. Bei einer Art des Wett-sahrens stanb außer dem Wettfahrenben ein r)vi!o^os auf dem Wagen. Jener sprang nun bei der letzten Umkreisung der Bahn vom Wagen herab, lief neben bemfelben zu Fuße einher und schwang sich kurz vor dem Ziel mit Hülfe des rjvi'oxog nneber auf denselben hinauf. Dies s. g. Apobataspiel war alt und besonders bei den Panathenaicit üblich (vgl. Desultores). Anacharsis, ’Avüxaqglg, Name eines Skythen ans kgl. Geschlechte, der auf den zu seiner Bildung unternommenen Reiseu in Griechenland großes Aufsehen erregte durch feinen Geist und sein ganzes Wesen, wie bttrtf) die Einfachheit feiner Sitte und Lebensart, so daß ihn Einige selbst unter die sieben Weisen zählten. Er machte in Athen die Bekanntschaft Solons und wibmete sich dem Stubium der Philosophie. Als er aber ttetch seiner Rückkehr itt j die Heimat griechischen Gottesdienst dort einführen I wollte, soll er von seinem Bruder, König Sanlios, getödtet worden sein. Rdt. 4, 76. Cic. tusc. 5, 32, 90. Plut. Sol. 5. Die ihm zugeschriebenen neun Briese sind ohne Zweisei unecht. Anadyomene s. Aphrodite. Anagnia, ’Avayvict, j. Anagni, Hauptstadt der Heruiker in Latium, auf einem Berge an dem Vereiniguugspiinkte der Via Praenestina und Via Lavicana, in fruchtbarer Gegend. Liv. 26, 23. 27, 4. 29, 14. u. ö. Verg. A. 7, 684. Die Versammlungen der Herniker fanden auf dem circus maritimus statt Liv. 9, 42. Im Jahre 305 v. C. erhielt die Stadt die civitas sine snffragio. Liv. 9, 43. Eieero, der Hier ein Landgut besaß, nennt sie municipium (pro dom. 30.). Auagnostes, dvayvcöatrig, auch lector, eine Gattung von Sclaven aus der Classe der servi (s. i>.) litterati, ein Vorleser, von dem der wissenschaftlich Gebilbete sich namentlich über Tische oder, wenn er sonst geistig unbeschäftigt war, vorlefen ließ. So Augustus, selbst wenn er nicht schlafen konnte, Atticus, der ältere Plinins u. A. Suet. Oct. 78. Nep. Au. 14. Plin. ep. 3, 5. 9, 36. Anagogia, zu ’Avaycöyiu, Fest der Abreise, wie Kcttccywylu, Fest der Rückkehr. Ein solches Opser-sest feierte man besonders auf dem Eryx in Siei-liett, wo mau fingirte, die Hier verehrte Aphrodite entferne sich zugleich mit den ihr heiligen Tauben zu einer gewissen Zeit nach Libyen und kehre nach 9 Tagen wieder zurück. Aehnliche Feste wurden zu Delos dem Apollon gefeiert. Anaia, ’Aveüci, Stadt in Jouiett, Samos gegenüber, wohin im peloponnefischen Kriege die sami-i scheu verbannten Oligarchen flohen. Thue. 3, 19. ! 32. 4, 75. 8, 61. Sophokles war im Alter von 55 Jahren Strateg sv tm Ttqog ’Aruiovg Ttole\ico, b. H. im Felbzuge der Athener gegen jene, die
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