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1. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 15

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
5. berblick der die orientalischen Reiche. 15 schaft. Als erster König Babylons wird von der Bibel Nimrod genannt, als letzter Velszar, dem eine unsichtbare Hand jenes Menetekel an die Wand schrieb, das ihm seinen und seines Volkes Untergang verkndete. C. Die Irmer. Die das Hochland Iran bewohnenden Vlkerschaften waren Jndogernianen. Die bedeutendsten von ihnen waren die Meder und die Werfer. Allen iranischen Vlkerschaften gemeinsam waren die Vor-stellungen von einem Reiche des Lichtes, dessen oberster Gott, der weise und gute Ormuzd, im Himmel thronte, und einem Reiche der Finsternis, dessen Herr Xhriman der die Daevas, die bsen Geister, herrschte. Beide Reiche dachte man sich in bestndigem Kampfe miteinander, Vorstellungen, die sich in Sagen bei ver-wandten Vlkern erhielten: so bei den Griechen in der Sage von dem Kampfe des Zeus gegen die Giganten, bei den Germanen in denen vom Niflheim und dem Kampf der Asen und Thursen. Den Jraniern als Verehrern des Lichtes war das Feuer heilig. Ein solches wurde von ihren Priestern, den Magiern, bestndig brennend unterhalten. Der sittliche Kern der iranischen Religion war der Kampf gegen alles Unreine und Befleckende. Unreinlich-feit des Krpers und der Huser galt fr Snde. Die Erziehung leitete von frh auf zur Unterscheidung von Gutem und Bsem und zur Wahrhaftigkeit an; Gastfreundschaft zu den und dem Alter Ehrfurcht zu erweisen, war eine Forderung der Religion. 1. Die Meder, die den nordwestlichen, an die armenischen Meder Hochgebirge stoenden Teil des Hochlandes bewohnten, standen lange Zeit unter assyrischer Herrschaft. Von dieser machte sie Dejoces im 7. Jahrhundert frei. Unter dessen Nachfolgern wurde Iran unterworfen und in Gemeinschaft mit den Babyloniern 606 das assyrische Reich zertrmmert (S. 14), von dem Teile an Medien kamen. Die medische Knigsburg g bat an a war von einem siebenfachen Mauerring umgeben, dessen Brustwehren verschiedenfarbig, dessen Zinnen versilbert und vergoldet waren. Der letzte medische König war Astyages. 2. Die Perser, die das vom persischen Meerbusen ansteigende Wf Terrassenland bewohnten, waren ursprnglich ein einfaches, aber krftiges und fr hhere Bildung empfngliches Volk, das sich besonders im Reiten und Bogenschieen auszeichnete. Sie standen unter metrischer Oberhoheit. Von der Metierherrschaft machte sie frei ihr groer Fürst Hyrus, der Begrnder des groen persischen Weltreiches. Der Sage nach war er ein Enkel des metrischen

2. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 100

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
100 Rmische Geschichte. Dritter Zeitraum. fgte, um den Schein zu wahren, als habe er noch etwas zu sagen, aus freien Stcken das jenseitige Gallien hinzu. Um auch während seiner Abwesenheit die Macht der Triurnvirn ungefhrdet zu erhalten, wurden die bedeutendsten Männer der Senatspartei von Rom entfernt. Cicero wurde von einem Werkzeug der Triurnvirn, dem sittenlosen Clodius, wegen der Hinrichtung der Katilinarier, an-geklagt, weil er rmische Brger ungehrt und unverurteilt gettet habe", und mute in die Verbannung gehen. Cato erhielt den Auftrag, auf Cypern den König abzusetzen. Nachdem so alles in Rom nach Wunsch geordnet war, ging Csar 58 in seine Provinz ab. 23. pie Eroberung Galliens. 58-51. Die Rmer hatten neben dem diesseits der Alpen gelegenen Gailia Nar- Gallien (Gallia cisalpma vgl. S. 82) bereits jenseits der Alpen bonensis das sdstliche Gallien (Gallia transalpina oder Narbonensis) an dem unteren Lauf der Rhone und dem oberen der Garonne (Provence, Dauphinee, Lyonnais, einen Teil von anguedoc) zur Provinz gemacht. Hier lag Aqua Sexti (122 gegrndet), wo Marius Mst die Teutonen geschlagen hatte, hier Narbo, hier auch die alte riechenstabt Massilia, wo berall bereits rmische Ansiebler sich niebergelassen hatten und rmische Bilbung einge-brungen war. Diese Provinz warb der Ausgangspunkt fr Csars Wirksamkeit. $ic Von den nichtrmischen Galliern waren die nordstlich Bewohner ^rnnden Belger am weitesten von rmischer Bilbung ent jenseitigen fcmt, am nchsten stauben ihr die Kelten im mittleren ail,en5 Lande, mit benen die Rmer schon vielfach Hanbelsbeziehungen angeknpft hatten. Die Gallier, ein lebhaftes Volk mit hnlichen Eigenschaften tvie ihre Stammverwanbten auf bcr andern feeite der Alpen^ waren in Stmme geschieben und hatten keine feste, staatliche Einigung. Die Herrschenben Stube waren der ritterliche Abel und die Priesterschaft. Die Priester, Druiden" genannt, waren zugleich Richter und Staatsmnner. Menschenopfer waren noch nicht gnzlich abgeschafft. So wrben an einem besonders heiligen Festtage Menschen in Gtzenbilder, die aus Weidenruten geflochten waren, eingesperrt und verbrannt. Das Volk war vielfach in Schuldknechtschaft der herrschenden Stnde versunken. Schon waren unsere Vorfahren, die Germanen, bis an die Grenzen Galliens Ver-bannung Ciceros Entfernung Catos

3. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. XIV

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
Xiv und Künste, zur Gründung gemeinnütziger Anstalten, wie der Hochschulen zu Leipzig 1409, zu Wittenberg 1506, zu milden Stiftungen, Errichtung großer Bauwerke, zur Zierde und zur Sicherheit des Landes, und zu Vielem, was ihnen ruhmwürdig und ihrem Volke heilsam war. Darum standen auch die Sachsenfürsten im In- und Auslande in hohen Ehren, und das Sachsenvolk galt für ein vorzüglich rechtliches, biederes, frommes, gewerbthä- tiges und aufgeklärtes Volk, und sein Name ward mit Achtung genannt in allen Landen. — Doch eine ganze besondere Wichtigkeit für alle kommende Zeiten erhielt Sachsen dadurch, daß aus seiner Mitte der Mann hervorging, der von der Vorsehung dazu bestimmt war, das schwere Joch des Aberglaubens und Irrwahns zu brechen, womit seit vielen Jahrhunderten eine herrschsüchtige und eigennützige Priesterschaft die gesammte Christenheit belastet hatte; der Mann, der mit einem Riesengeiste und Löwenmuth gegen eine Welt voll Trug und Wahn in den Kampf trat, der so lange mißhandelten und irre geleiteten Menschheit ihre heiligsten Rechte wieder erkämpfte, und die erhabene Chri- stuslehre von den widersinnigen Satzungen reinigte, womit -r Aberwitz und die Hinterlist sie verunstaltet hatten. Hat aber der Sachse Luther sich um die Menschheit die- ' • ses unvergängliche Verdienst erworben, so gebührt den Sachsen der Ruhm, daß sie den Lehren ihres großen |:/ Landsmann's offene Herzen und empfängliche Gemüther entgegen brachen, daß sie ihn in seinem Kampfe gegen Wahn und Boheit wacker unterstützten, und daß ihre Sittlichkeit und Bildung ihm der fruchtbare Boden war, in welchem die Saarseiner gereinigten Lehre Wurzel faßte -und gedieh. Und die Sachsenfürsten Friedrich der Weise und Johann der Beständige haben ihre Namen unsterblich gemacht durch der Schutz, den sie der Kirchen-

4. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 3

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
3 ten zu leben, da kehrten sie 593 in ihre Heimath zurück. Mit diesen zu gleicher Zeit war ein anderer Haufe in Gal- .lien eingebrochen und zurückgetrieben worden. In ihren früheren Wohnsitzen hatten sich unterdessen Schwaben angesiedelt und ließen sich nicht wieder daraus verdrängen, sie wurden daher dem Sachsen Volke cinverleibt, behielten aber ihr angestammtes Recht. Mit den Thüringern, denen die fränkische Herrschaft zu drückend wurde, ver- einigten sich die Sachsen mehrmals gegen die Franken zum Kriege, doch konnten sie nie viel ausrichten, weil sie ihre Streitkräfte stets theilen mußten, um die östlichen Grenzen gegen die vordringenden Slaven zu bewahren. Die Sachsen waren gezwungen, oftmals mit dem großen Frankenreiche blutige Kriege zu führen, denn die Fran- ken hätten die Sachsen gern unterjocht, strebten auch, das Christenthum ihnen aufzudringen, die Sachsen dage- gen wollten unabhängig dem Glauben ihrer Väter treu bleiben, und rächten sich für die Anfechtungen der Fran- ken durch Verheerungen und Plünderungen fränkischer Provinzen. Behielten die Franken die Oberhand, so sie- len sie ins Sachsenland ein, zwangen viele Sachsen, sich taufen zu lassen und verpflichteten sie zu einer jährli- chen Abgabe. Doch kaum hatten die gewaltsam Bekehrten wieder einige Streitkräfte gesammelt, als sic die christlichen Priester verjagten und die Zinszahlung verweigerten. So ging es, bis der Frankenkönig Karl der Große den langen und blutigen Unterjochungskrieg begann. Es war kein Wunder, daß die Sachsen sich gegen die Vereinigung mit den Franken und gegen die Einführung des Chci- stusglaubens aus allen Kräften sträubten, denn der Fran- ken Thun und Treiben, ihre Verfassung und ihre kirchliche Einrichtung dienten eben nicht dazu, den Sachsen Lust zur Verbindung mit ihnen und zur Annahme des Christcn- thums zu machen. Die Sachsen waren unverdorbene Deutsche, keusch, redlich, ihren Freunden und ihrem ge- gebenen Worte treu, zwar rachsüchtig und blutgierig gegen ihre Feinde, aber milde gegen ihre Hausgenossen und Un- tergebene. Das alles waren sie bei ihrem Aberglauben, bei ihrem Heidenthum und bei ihrer Rohheit. Die christ- lichen Franken dagegen waren unzüchtig, meineidig, hin-

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 15

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
15 gebracht. Gozberts Sohn, Hathan Ii. machte 704 dem heiligen Wilibrord eine reiche Schenkung in Thürin- gen. Einige Jahre darauf wurde das Herzogthum Thürin- gen, ungewiß auf welche Weise, aufgelöst, und mit dem Frankenreiche völlig vereinigt. Als dies geschah, waren die Thüringer noch bei- nahe alle Heiden, nur wenige Vornehme bekannten sich zum Christenglauben, und von diesen die mehrsten nach den von der katholischen Kirche für falsch erklärten Lehren der Arianer. Die rechtgläubigen Regenten der Franken konnten aber nicht dulden, daß ihre Unterthanen Götzen dienten, oder Irrgläubige waren, daher kam es ihnen ganz erwünscht, daß aus England der Mönch Winfried, ein geborner Angelsachse-erschien, um die Thüringer zu bekehren. Dieser beherzte und für seinen Glauben eif- rige Mann war viermal in den Jahren 719, 722, 726 und 736 in Thüringen, um das Christenthum zu pre- digen, und das Heidenthum sowi? den Arianismus auszurotten. Er brachte Schutzbriefe von dem Papst Gre- gor Vi. und von dem fränkischen Großhofmeister Karl Ma r te ll mit, und wandte sich an die Häupter des Volks, die schon dem Christenthume zugethan waren. Er zerstörte den Götzendienst, unterrichtete nebst einigen Gehülfen das Volk, stiftete Kirchen und Klöster, und richtete die bischöf- lichen Sprengel ein. Für das eigentliche Thüringen das Bisthum Erfurt, welches aber bald darauf mit Mainz vereinigt wurde. Nach seinem Tode fetzten seine Gefährten und Schüler das Bekehrungswerk fort, und da ihnen der weltliche Arm der fränkischen Regenten zu Hülfe kam, die harte Strafen gegen die Abgötter verhäng- ten, so wurden die Thüringer alle dem Christenglauben zugewandt. Viertes Capitel. Von den Sorben und der Thüringer Mark. Die Slaven gehören gleich den Deutschen zu den großen europäischen Stammvölkern, wohnten den deut-

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 2

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
2 memi cf) so sehr in Verfall gerathen war, daß es keine Besatzung zur Verteidigung von Britannien mehr hal- ten konnte, da riefen die Britten im Jahre 450 zu ih- rem Schutze gegen die Picten, von denen sie angegriffen wordey waren, die Sachsen herbei. Zwei sächsische Heerführer, Namens Hengift und Horsa, kamen mit einer rüstigen Schaar Krieger und verjagten die Picten, blieben aber selbst im Lande und gründeten daselbst ein ei- genes Fürstenthum. Ihr Beispiel lockte bald mehrere Sachsen zur Übersiedelung nach Britannien, und in weniger als 50 Jahren hatten sie gemeinsam mit den ihnen stammverwandten Angeln das ganze Brittenland sich unterworfen. Die auf dem Festlande zurückgebliebenen Sachsen hatten sich während der Zeit gegen Westen und Süden zu weiter ausgebreitet, kleinere Volksstämme überwältigt oder mit sich vereinigt und die Gebiete in Be- sitz genommen, die von den Franken verlassen worden wa- ren, als diese Gallien besetzten. Das Sachsen land ging nunmehr über den Harz und die Weser hinaus bis an den Rhein. Mit den Franken geriethen sie wieder- holt in Streit, worin sie bald siegten, bald Niederlagen erlitten. Unterlagen sie, so mußten sie eine jährliche Ab- gabe an Kühen oder Pferden leisten; siegten sie, so mach- ten sie sich wieder frei davon. Sie würden wohl noch öf- ters gesiegt haben und den Franken stets gewachsen ge- wesen sein, wenn sie besser zusammengehalten hätten, allein sie waren in vier Genossenschaften, in Westphalen, Ost- phalen, Cngern und Nordelber geschieden; oft führte eine Genossenschaft Krieg, ohne daß ihre Stammverwand- ten Theil daran nahmen. Als um 530 das Thüringer- reich von den Franken zertrümmert wurde, da sollen die Sachsen bei Erklärung der thüringischen Königs- Scheidungen Hilfe geleistet haben. Dafür ist ihnen ein Landgebiet von der Wipper und der Unstrut bis zum Harz und rechts bis zur Elbe zu Theil geworden, wel- ches Nordthüringen, oder-auch Ostphalen genannt wurde. Im Jahr 568 zogen 20,000 Sachsen dem Lon- gobardenkönig Alboin zu Hülfe, als er Italien er- oberte, wo er ihnen auch Wohnsitze anwieß. Als er ih- nen aber nicht verftatten wollte, nach ihren eigenen Rech-

7. Römische Geschichte - S. 123

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 42. Das Kaiserreich bis zur Reichsteilung. 123 mit dem Drängen des für seinen Soldatengott (Mithra) eifernden Galerius Antrieb für Diokletian zur Verfolgung. Die Kirchen werden zerstört, die heiligen Schriften verbrannt, die Güter eingezogen. Märtyrertum! Das Christentum geht unbesiegt aus den Verfolgungen hervor. Duldung schon durch Diokletians unmittelbare Nachfolger. Gleichstellung der christlichen mit der heidnischen Religion durch Konstantin, dessen Mutter Helena bereits Christin ist (Konstantin, als Kaiser auch "heidnischer Oberpriester, wohl nie getauft. Sage von der Taufe vor seinem Tode). Das von ihm 325 berufene Concil zu Nicäa entscheidet gegen Arius’ Lehre zu gunsten der athanasianischen, daß der Gottessohn Christus mit Gottvater gleiches Wesens sei. Julian, der tüchtige Neffe Konstantins, macht noch einmal den Versuch, die alte Götterwelt (philosophisch umgedeutet) wiederzuerwecken und den Heiden die Liebesthätigkeit der Christen einzupflanzen. Ausschließung der Christen von Lehr- und Staatsämtern. Spott und Federkampf gegen sie. Christen werden zum Wiederaufbau zerstörter heidnischer Tempel gezwungen. Sein Tod durch den Pfeil eines Christen auf einem Zuge gegen die Neuperser bezeichnet den Sieg des Christentums (seine letzten Worte: „tandem vicisti, Galilaee!“). Der Arianismus erhält sich besonders bei den Germanen. Byzantinische Hofkirche. Der Bischof von Rom gewinnt an Bedeutung und wird in der Mitte des 5. Jahrh, das Haupt der katholischen Kirche. Unter den Nachfolgern Julians beginnen bereits Heiden Verfolgungen, Zerstörung von Tempeln (das „Serapeum“ in Alexandrien) und Götterbildern, Verfolgung von Philosophen (Hypatia in Alexandrien). Die Kirche eine Schranke kaiserlicher Willkür unter Theodosius (Bischof Ambrosius von Mailand verwehrt dem Kaiser den Eintritt in die Kirche vor Ablegung der Buße wegen einer Greuelthat in Thessalonich). Das Heidentum flüchtet von den Städten in die Gaue („pagani“). Iv. Die Nachfolger Konstantins. Die Söhne und Neffen Konstantins, die sich nach dessen Bestimmung in die Augustus- und Cäsarenwürde teilen sollten, fallen durch Verwandtenmord bis auf dessen zweiten Sohn Constantius, der Alleinherrscher wird, und dessen Neffen Julian. Letzterer! Cäsar in Gallien, wird 361 nach tapferen Thaten gegen Allemannen und Franken (357 Schlacht bei Straßburg) aus Mißtrauen vom Kaiser abberufen, aber von seinem Heere zum Augustus erhoben (361—363). Ein Philosoph auf dem Thron! Uber sein Verhalten Wmtzecäwt-indmäen und seinen Tod s. o. für Internationale Schulbuchs orsuiung Braunschweig Ii Ll!Ll!_J.u«,V 325 36i—363

8. Römische Geschichte - S. 117

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 41. Geistesleben und Sittenzustände etc. 117 Dagegen Unterschied von arm und reich noch immer sehr groß. Schwinden freier Landbevölkerung, in den militärischen Ansiedelungen Halbfreie (s. o. § 39, S. 114, Anm.). Zusammendrängen in den Städten, wo viele besitzlos. Ii. Denken und Fühlen, a) Unter Verlust des Nationalgefühls hellenisches Weltbürgertum, b) Vielfach knechtische Gesinnung und in der Nähe des Thrones höfische Schmeichelei (unabhängige Gesinnung bewahrt von Männern wie Thrasea Pätus und Agricola, Tacitus’ Schwiegervater). c) Verbreitung der Bildung auf weitere Schichten. Blühendes geistiges Leben in den Provinzen, d) Das griechische Ideal schöner Menschlichkeit bildet sich zur Idee der Humanität um, die sich auch im täglichen Leben bethätigt (Sorge für Waisen, Kranke und Alte), e) Die Staatsreligion, von den Kaisern geschützt, wird durch Aufnahme der Kaiserverehrung erweitert (Opfer für den „Genius“ des Kaisers. Vgl. die Kaisertage der russischen Kirche). Apollo der Gott der Gebildeten. Daneben Verehrung fremder Gottheiten. Aber- und Unglaube wie früher (vgl. § 34, Ii.). f) Die Philosophie, die Religion der Gebildeten, wendet sich vorzugsweise den sittlichen Aufgaben der Menschen zu. Die Lehren der Stoa werden auf Straßen gepredigt und durch Katechismen (Epiktets Enchiridium) allgemein zugänglich gemacht. Stoische Hauskapläne. Glauben und Wissen sucht die neuplatonische Schule in mystischer Gottesweisheit zu vereinigen (Stifter Philo aus Alexandrien). In beiden Anklänge an christliche Sittenlehre (der Kaiser Mark Aurel), g) Das Christentum, von unscheinbaren Anfängen ausgehend, hat bereits Anhänger im Heere und gewinnt solche selbst auf dem Throne (die Mutter Alexander Severus’ Christin). Christenverfolgungen unter Nero, Domitian, Decius, selbst unter Mark Aurel (s. u. § 42, Iii.). Iii. Sitte. Der Sitten Verwilderung in den Großstädten thaten weder die Gesetze des August, noch das von einzelnen gegebene Beispiel der Sittenstrenge Einhalt. Anfangs sogar steigende Verrohung in den blutigen Schauspielen er Arena. Erbschleicherei, Testamentsfälschung, Giftmord nicht seltene Verbrechen. In den Landstädten und den Provinzen reinere sittliche Zustände. Seit Trajan die schon früher*) I L7gl" Verg' Ecl" Iv’ 5 ff ; ”Magnus ab integro saeclorum nascitur ordo itü, Zt .. Z?°i ", vnt Saturnia r=gna' Iam nova c.elo demit- alt0- vg!. Suet. Vesp. 4. Tac. hist. V, 13.

9. Römische Geschichte - S. 122

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
122 Vierter Zeitraum. — § 42. Das Kaiserreich bis zur Reichstellung. 324 und Britannien unter dem Cäsar Constantius Chlorus mit den Hauptstädten Trier und York. Die Hoffnung Diokletians, die Nachfolge im Kaisertum durch Ernennung eines erbberechtigten Cäsars für jeden Au-gustus gesichert zu sehen, erfüllt sich nicht. Nach Diokletians Abdankung*) erheben sich blutige Kämpfe unter den um die Augustuswürde streitenden Gegenkaisern, aus denen endlich -337 Konstantin, der Sohn des Constantius Chlorus, als Alleinherrscher hervorgeht.**) Byzanz wird Reichshauptstadt und erhält den Namen Konstantinopel. Jene vier Reichsteile (Oriens, Illyricum, Italia, Gallia) werden „Praefe cturen , die wieder in Diöcesen und Statthalterschaften eingeteilt werden. , Eine allgemeine von 4 zu 4 Jahren sich wiederholende Reichsschatzung (indictio) wird angeordnet. Zeitrechnung nach dieser („aera indictionum“) vom 1. September 312 an durch das ganze Mittelalter hindurch. Iii. Die Christen werden mit wachsender Zahl den Heiden ein Anstoß. Die Zurückhaltung von heidnischen Festfeiern, die Versagung der Opfer für den Kaiser, die A sonderung von anderen bei engem Zusammenschluß unter einander, die Verachtung des weltlichen und damit auch des staatlichen Lebens, die Hoffnung auf baldige Wiederkunft des Messias als Weltenkönigs machen sie als staatsgefahrlich verdächtig. Daher Verfolgungen, nach der neromschen, die nur einen kleinen Teil traf, gerade unter den tüchtigsten Kaisern. So unter Trajan, Antoninus Pius, Mark Aurel, Sep-timius Severus, allgemeiner unter Decius, am schlimmsten und schrecklichsten unter Diokletian. Die Christen, anfangs in kleinen Gemeinden vor den Verfolgungen sich in das Verborgene zurückziehend (Katakomben), schließen sich a -mählich zu einer großen Gemeinschaft zusammen. Eine mit weltlichen Mitteln wohl ausgestattete Kirche entsteht mit eigenen Oberen und Gliederung ihrer Dienerschaft, der staatlichen ähnlich. Die Vorstellung von einer durch die Christen drohenden Gefahr für die Reichseinheit und Besorgnis vor Verschwörungen (zweimal Brand im Palast) in Verbindung *) Er zog sich nach Salona in Illyrien zurück und lebte dem Gartenbau. Ruinen seines Palastes zu Spalato. **) Sein Kampf mit Maxentius, dem Sohne Maximians, wegen der Sage von der Erscheinung eines Kreuzes mit der Inschrift: „In hoc signo vinces“ merkwürdig.

10. Römische Geschichte - S. 111

1907 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Vierter Zeitraum. — § 41. Geistesleben und Sittenzustände usw. 111 Antiochia, Ephesus, Smyrna, in Griechenland Korinth, Athen, Byzanz, in den Donauländern Sirmium, Vindobona (Wien), in Gallien Massilia, Lugdunum (Lyon), Tolosa (Toulouse), Augusta Trevirorum (Trier), in Spanien Gades, Cordoba, Tarraco u. a. Dazu Entstehung von Lagerstädten, aus denen ein großer Teil unserer Rheinstädte von Basel bis Köln und Xanten und unserer Donaustädte von Augsburg bis Salzburg und Wien erwuchs. d) Schwinden des Standesunterschiedes, Aussterben des alten senatorischen Adels, an dessen Stelle ein Reichsadel. Die Ritter, Leute niedern Standes, ja nicht selten Freigelassene in hohen Ämtern. Dagegen war der Unterschied von arm und reich besonders in Italien sehr groß. Auch in den Provinzen regte sich die Flucht vom Lande nach den Großstädten. In den militärischen Ansiedelungen Halbfreie (s. o. § 39, S. 108, Anm.). Ii. Denken und suhlen, a) Unter Verlust des Nationalgefühls hellenisches Weltbürgertum, b) Vielfach knechtische Gesinnung und in der Nähe des Thrones höfische Schmeichelei, c) Verbreitung der Bildung ans weitere Schichten. Blühendes geistiges Leben in den Provinzen, d) Die Staatsreligion, von den Kaisern geschützt, wurde durch Aufnahme der Kaiserverehrung erweitert (Opfer für den „Genius" des Kaisers). Daneben Verehrung fremder, besonders ägyptischer und syrischer Gottheiten. Aber- und Unglaube wie früher (bei den Legionen in den Provinzen vorzüglich der Mithrasdienst). e) Die Philosophie, die Religion der Gebildeten, wendete sich vorzugsweise den sittlichen Aufgaben der Menschen zu (Sorge für Waisen, Kranke und Alte). Die Lehren der Stoa wurden öffentlich gepredigt und durch Katechismen (Epiktets Enchiridium) allgemein zugänglich gemacht. Stoische Hauskapläne. Glauben und Wissen suchte die neuplatomscbe Schule in mystischer Gottesweisheit zu vereinigen (Stifter Philo aus Alexandrien). In beiden Anklänge an christliche Sittenlehre (der Kaiser Mark Aurel fügte zu den Hauptgeboten der Stoa „Sustine“ und „Abstine“ das „Adiuva“). f) Das Christentum, von unscheinbaren Anfängen ausgehend, hatte bereits Anhänger im Heere und gewann solche selbst auf dem Throne (die Mutter Alexander Severus' Christin). Christenverfolgungen unter Nero, Domitian, Decius, selbst unter Mark Aurel. Iii. Sitte. Der Sittenverwilderung in den Großstädten taten weder die Gesetze des Augustus, noch das von einzelnen gegebene Beispiel der Sittenstrenge Einhalt. Anfangs sogar steigende
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