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1. Teil 3 - S. 16

1895 - Leipzig : Wunderlich
J Zweite metkodische Einheit. klarheitsstuft. 1. Die Provinz Pommern. Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern- staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden befand, von Pommern. (Zeigen!) Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte richten. Wir fragen daher: 1. Wo liegt diese Landschaft? 2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden? 3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben? 4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen? Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus- gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur durch kurze Hinweise unterstützt — dar: 1. Wo liegt Pommern? Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran- denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten. (Vergl. Deutschland I, S. 53.)j 2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden? Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die

2. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

3. Teil 3 - S. 14

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 14 — b. Spandau (Festung — Pulverfabrik — Waffenfabrik.) c. Potsdam (Schöne Lage!). d. Brandenburg (Geschichte!). e. Frankfurt (Meßstadt!). f. Küstrin (Festung). g. Lübben (Hauptort des Spreewaldes). h. Fehrbellin (Moore — 1675). 5. Geschichtliche Erinnerungen. Außerdem merken wir den Satz: Die Großstadt hat ihre Vor- züge, aber auch ihre Nachteile. D. Anwendung. 1. Weise die Richtigkeit des Satzes nach: Die Großstadt hat ihre Vorzüge, aber auch ihre Nachteile! 2. Wende auf die Provinz Brandenburg die früher gewonnenen Sätze an: a. Fleiß und Ausdauer bleiben nirgends unbelohnt. b. Wasferüberflnß und Wassermangel machen den Boden unfruchtbar. 3. Was wirst du dir ansehen, wenn du einmal nach Berlin kommen solltest? 4. Woran erinnert die steinerne Schale vor dem Museum zu Berlin? 5. Welche Vorteile hat der Ausenthalt in einer kleinen Stadt? 6. Warum ueuut man die Provinz Brandenburg manchmal „das Herz Deutschlands"? 7. Warum reisen jährlich so viele Leute in den Spreewald? 8. Welche eigentümlichen Gebräuche der Wenden im Spreewalde sind dir bekannt? 9. Erkläre: des deutschen Reiches Streusandbüchse, Oderbruch, Spree- Wald, Meßstadt, Tiergarten, Opernhaus, Unter den Linden, Branden- burger Thor. 10. Wo liegen die Städte Spandau, Potsdam, Lübben, Küstrin^ Frankfurt, Brandenburg? 11. Erkläre: Frankfurt a. O Zur Konzentration des Unterrichts. 1. Lesen und Besprechen: a. Aus Jütting und Weber (Vaterland): Im Spreewalde — Berlin, die deutsche Kaiserstadt. b. Muttersprache Iv. Ausgabe B.: Der Spreewald — Berlin. 2. Aufsatz:

4. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 29

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 29 875 das Kaiserhaus der Lothringer stirbt aus (P. Nicolaus 1). 876 f Ludwig der Deutsche. Seine Söhne Karlmann (f 880), Ludwig der Jüngere (f 882), Karl der Dicke. 877 f Kaiser Karl der Kahle. 884 Kaiser Karl der Dicke vereinigt das ganze Frankenreich; wird 887 abgesetzt (f 888). — Die Königreiche Hoch- und Niederburgund. 887—899 Kaiser Arnulf (von Kärnthen), schlägt die Normannen bei Löwen (891). Kriege mit Suatopluk von Mähren; Hilfe der Magyaren. 899—911 Ludwig das Kind, der letzte'karolinger in Deutschland. Die Babenberger Fehde; Erzbischof Hatto von Mainz. Raubzüge der Magyaren. —Karl der Einfältige, König der Westfranken. Herzogtum Normandie. 911 918 Konrad 1 von Franken. Lothringen tritt zu den Westfranken über. Macht der Sachsenherzoge. 919'—1024 die sächsischen Kaiser. 919—936 König Heinrich 1 der Sachse, begründet die Einheit des deutschen Reiches. Lothringen, die Mark Schleswig, die wendischen Marken (Meissen 929) und Böhmen. Städtebau. Rittertum. ^933 Heinrich schlägt die Ungarn bei Merseburg. 936—973 Otto 1 der Große. Seine Mutter Mathilde. Blutige Kriege mit den Wenden; Hermann (Herzog der Sachsen) und Markgraf Gero. Ausbreitung des Christentums. Züge nach Jütland gegen die heidnischen Dänen. 939 Eberhard von Franken, Giselbert von Lothringen und des Königs Bruder Heinrich (später Herzog der Baiern) empören sich. — Züge in das karolingische Frankreich. 951 Otto 1 wird König von Italien und heiratet die verwitwete Königin Adelheid. Ottos Sohn Ludolf von Schwaben und Schwiegersohn Konrad der Rothe von Franken, Herzog von Lothringen, empören sich. Ottos Bruder Brun, Erzbischof von Köln. 955 die Ungarnschlacht auf dem Lechfelde bei Augsburg. Herzog Konrad f. Die Mark Österreich wird hergestellt. 962 Otto 1 wird zu Rom als Kaiser gekrönt: das heilige römische Reich deutscher Nation. 965 f Markgraf Gero. Teilung der Marken: Meissen, die Ostmark (Lausitz) und die Nordmark. Erzbistum Magdeburg. Miesco von Polen wird Christ und Lehnsmann des Reichs.

5. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 35

1880 - Leipzig : Arnoldi
Zweiter Kursus. Ii. Geschichte des Mittelalters. 35 1347 -j- Kaiser Ludwig-. Karl 4 von Böhmen —1378. 1348 Stiftung der Universität Prag, der ersten in Deutschland. 1349 Günther von Schwarzburg Gegenkönig. Der schwarze Tod. 1356 die goldene Bulle ordnet das Wahlrecht der Kurfürsten. 1361 Adrianopel wird von den osmanischen Türken erobert. 1378—1415 die Kirchenspaltung: Päpste zu Rom und zu Avignon. 1378—1400 Wenzel von Böhmen. — Sein Bruder Sigismund, Markgraf von Brandenburg, König von Ungarn. Unfug des Faustrechts: Fürsten- und Herrenvereine, Städtebünde. Die heilige Feme. Herrschaft der deutschen Hanse auf der ‘Oster- und Westersee*. 1386 Sieg der Schweizer Eidgenossen bei Sempach über Herzog Leopold von Österreich und die Ritterschaft. Leopold *{-. Wladislav Jagiello von Litthauen wird König von Polen. Die Jagellonen —1572. 1388 Schlacht bei Döffingen. Graf Eberhard der Greiner von Württemberg siegt über den oberdeutschen Städtebund. 1397 die kalmarische Union der drei skandinavischen Reiche. 1400 Wenzel von den Kurfürsten der deutschen Krone entsetzt. König Ruprecht Clem (von der Pfalz) —1410. 1402 Schlacht bei Angora: Sultan Bajazet 1 (der Blitz) Gefangener des Tataren Timur (Tamerlan). 1409 Konzil zu Pisa: drei Päpste. — Universität Leipzig. 1410 drei Könige: Wenzel, Sigismund, Jost von Mähren (f 1411). 1410—1437 Kaiser Sigismund, König von Ungarn. 1414—1418 Konzil zu Constanz (Papst Johann 23). Ende der Kirchenspaltung. 1415 Jo. H^jss wird verbrannt. — Sigismund überläl'st die Mark Brandenburg an Friedrich, Burggrafen von Nürnberg. Heinrich 5 von England schlägt die Franzosen bei Azincourt. Entdeckungsfahrten der Portugiesen an der Küste von Afrika. Prinz Heinrich der Seefahrer. 1419 j König Wenzel. Der Hussitenkrieg—1434. Derblinde Johann Zizka f 1424. Prokop der Große und der Kleine. 1423 Markgraf Friedrich der Streitbare von Meissen (aus dem Hause Wettin) empfängt die sächsische Kurwürde. 1429 Johanna d’Arc, die Jungfrau von Orleans (f 1431). 1431—1443 (1449) Konzil zu Basel. 1433 Baseler Kompaktaten mit den Hussiten. 1437 f Sigismund, der letzte Luxemburger.

6. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 40

1880 - Leipzig : Arnoldi
40 Zweiter Kursus. Iii. Die neuere Geschichte. 1629 kaiserliches Restitutionsedikt gegen die Protestanten. Lübecker Friede des Kaisers mit König Christian 4. 1630.Reichstag zu Regensburg: Wallenstein wird entlassen. — Letzter Hansetag: Verfall der deutschtitstaster^” 16^0 16;tö,gch wedisch-deutscher Krieg. Guatg.y Adolf Königv. Schweden^Schutzher7det?iilfehen Protestasfenl 1631 Brand Magdeburgs. Tilly. Pappenheim. — ßmcgtohd^T von -Brandenburg mid Jphaailjreorg von Sachsen ver-Qjind^n sich mit Gustav Adolf. ^ r Segt. 7/17_Schlacht bei Breitenfeld. Tilly geschlagen. äs1 -Lech. Vgallflnstpiin und Gustay Adolf"lagern bei Nürnberg. 1 —^-= Schlacht beplützen: Gustav Adolf f. Pappenheim Wallensteins "tüickzug nach^Böhmen. 1634 Wlüastßins Tod zueger.~^- Sieg~der Kai^lichen bei .^oidlingen über Bernhard von Sachsen-Weimar und den Schwede^ Horn. ^” "* -*■ ----- 1635 Prager Friede des Kaisers mit Kursachsen; die Lausitzen sächsisch. Brandenburg u. a. Reichsstände treten dem Frieden bei. 1635 1648 schwedisch-französischereroberungskrie0'. Axel Oxenstjerna. Richelieu. 1637 f Ferdinand 2. Kaiser Ferdinand 3 ( — Iit.:)T). — Da^ herzogliche Haus von Pommern stirbt aus. ' 1639 Bernhard von Weimar f am Oberrhein. Conde. Turenne. __________ Baner, schwedischer Oberfeldherr (f 1641). :l640 Friedrich Wilhelm v.brandenburg, der grofsekurfürst (—1688). — Portugal reifst sich von Spanien los. Das lange Parlament; englische Revolution. 1642 f Richelieu. — Piccolomini -wird bei Leipzig von dem Schweden Torstenson geschlagen. 1643 1715 Ludwig 14 (fünfjährig) König von Frankreich. Kardinal Mazarin. 1645 Sieg Torstensons bei Jankau in Böhmen. Karl 1 von England wird bei Naseby von dem Parlaments-■ heere besiegt. 1648 wes11 ä 1 ischer Friede zu Münster und Osnabrück. Lutheranern und Reformierten wird freie Religionsübun0, im ganzen Reiche zugesichert (1624 Normaljahr. Säkularisationen). Die Schweiz und die Niederlande werden als unabhängige Freistaaten anerkannt. Frankreich erhält den österreichischen Eisass, Schweden Vorpommern und Rügen, Wismar, Herzogtum Bremen und Verden.

7. Geschichtstabellen zum Auswendiglernen - S. 5

1880 - Leipzig : Arnoldi
Erster Kursus. Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 5 Iii. Die neuere Zeit 1517—1871. 1517 Oct. 31. D. Martin Luthers Thesen gegen den Ablafshandel._ Anfang der Reformation. Papst Leo 10. 1519 Karl 5 von Spanien wird als Kaiser erwählt. König Franz 1 von Frankreich. Suleiman, Sultan der Osmanen. Ulrich Zwingli, Reformator in Zürich. 1521 Luther vor dem_reichstage zu Worms. Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen. 1530 Augsburgische Konfession der Protestanten. Philipp Me-lanchthon. Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen. 1540 Ignatius Loyola stiftet den Jesuitenorden. — Jo. Calvin, Reformator zu Genf. 1546 f Luther. Schmalkaldischer Krieg. Moriz wird Kurfürst von Sachsen. 1555 Augsburger Religionsfriede. 1558 f Kaiser Karl 5 im Kloster. Sein Sohn Philipp 2 folgt ihm in Spanien und den Niederlanden, sein Bruder Ferdinand 1 von Österreich als Kaiser. Königin Elisabeth von England. 1563 Schlufs des katholischen Konzils zu Trient. 1572 die Pariser Bluthochzeit. — Aufstand der Vereinigten Niederlande. Wilhelm von Oranien. 1588 die ‘unbesiegliche* spanische Armada geht an den britischen Küsten zu Grunde. 1589 Heinrich 4 Bourbon, König von Frankreich. 1618 der dreifsigj äh ri g^ Krjeg. — Kaiser Ferdinand 2. Kurfürst Maximilian von Baiern. 1631 Gustav Adolf, König von Schweden, schlägt den Tilly bei * ~Breitenfeld. 1632 Gustav Adolf.fällt in der Schlacht bei Lützen. Wallenstein. 1634 Wallensteins Tod za Eger. 1648 westfälischer Friede. Lutheraner und Reformierte erhalten freie Religionsübung. Franzosen und Schweden werden mit deutschen Reichslanden entschädigt. 1661—1715 Ludwig 14, regierender König von Frankreich. 1675 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg schlägt die Schweden bei Fehrbellin. 1683 Niederlage der Türken vor Wien. Karl von Lothringen. Johann Sobieski, König von Polen. — Prinz Eugen.

8. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 78

1891 - Dresden : Höckner
— 78 — und bis in ihr eigenes Gebiet verfolgt. 791 begann Karl den Krieg, überließ aber die Fortführung desselben seinem Sohne 796 Pippin bis 796 (Erstürmung der avarischen „Ringe"). Die wachsende Zerrüttung des avarischen Reiches im Innern und die Erhebung seiner slawischen Unterthanen brachen die Kraft desselben. Das avarische Land wurde fränkischen Markgrafen unterstellt, neben denen selbständig der Markgraf der baierischen Ostmark (Nieder-Österreich zwischen Enns und Wiener Wald) regierte. Einen zweiten großen Grenzbezirk bildete Karentanien mit Istrien, Liburnien (Nord-Dalmatien) und Friaul. 10. Durch die sächsischen und baierisch-avarischen Kriege war Karl zugleich auch mit den Slawen in Berührung gekommen. Schon 780 hatte er die Obotriten in Mecklenburg sür sich gewonnen. Mit ihrer und der Sorben (an der Saale) Hilfe unterwarfen sich 789 auch die Milzen (von der Priegnitz bis zur Ostsee) seiner Hoheit. Im Südosten wurde im Anschluß an die Erfolge Taffilos die Bekehrung der südslawischen Völker dem 798 zum Erzbistum erhobenen Salzburg übertragen. — So hat Karl nach Nordosten wie nach Südosten christlich-germanischer Gesittung neue Bahnen eröffnet. fr) Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums und die Sicherung der Reichsgrenzen. 1. Die politische und kirchliche Vereinigung fast der gesamten germanisch-romanischen Bevölkerung des ehemaligen römischen Weltreichs und die thatsächliche Weltstellung des fränkischen Großkönigs drängte nach einem staatsrechtlichen Abschluß, und dieser fand sich in der von der römischen Kirche aus- und umgebildeten theokratischen Idee eines römisch-christlichen Weltkaisertums. Zur Erneuerung der kaiserlichen Würde aber bot das Papsttum um so bereitwilliger die Hand, je abhängiger dasselbe von dem mächtigen Schutze des Frankenkönigs war und je weniger sich das griechische Kaisertum des erhobenen Anspruchs fähig zeigte (Kaiserin Irene). 2. Papst Leo Iii. hatte dem König gleich nach seiner Erhebung auf den Stuhl Petri die Schlüssel zum Grabe des h. Petrus und die Fahne der Stadt Rom als Zeichen der Huldigung übersandt. Hilfesuchend (Überfall in Rom) war er sodann 799 im Lager zu Paderborn erschienen und vom königlichen Gesandten nach Rom zurückgeführt worden. Als Karl nun selbst gegen Ende 800 dorthin kam, befestigte er ihn in seiner Stel-

9. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 92

1891 - Dresden : Höckner
— 92 — 2- Vermöge einer solchen Selbstbeschränkung gelang es ihm, sowohl die Herzöge Bnrkard von Schwaben und Arnulf von Baiern, diesen freilich nur gegen Überlassung des königlichen Rechtes, die Bischöfe seines Landes zu ernennen, wie durch kluge Benutzung der westfränkischen Wirren 926 auch den Herzog Giselbert von Lothringen zur Anerkennung seiner Oberhoheit zu bringen und dadurch die Einheit des Reiches wiederherzustellen (Giselberts Vermählung mit Heinrichs Tochter Gerberge). 3. In seinem sächsischen Stammlande übernahm Heinrich mit Energie die Abwehr der äußeren Feinde. Als 924 die Ungarn ins Land brachen, mußte er sich freilich zunächst noch begnügen, durch einen jährlichen Tribut einen 9jährigen Waffenstillstand zu erkaufen. Doch die so gewonnene Frist benützte er eisrig zur Anlage oder zum Ausbau fester Plätze in den Grenzgegenden (Merseburg, Quedlinburg, Goslar) mit stehender Besatzung (jeder 9. Mann der benachbarten königlichen Vasallen) und zur Ausbildung einer stattlichen Lehnsreiterei. 4. Diese erprobte er zunächst in dem Grenzkriege gegen die Slawen. Zuerst unterwarf er 928 die Heveller auf beiden Seiten der Havel und an der unteren Spree (Brennabor—brandenburg), dann die Dalemiucier durch die Einnahme ihres Hauptplatzes Jana bei Lommatzsch (Burg Meißen) und zwang durch einen Zug bis vor Prag den Böhmenherzog zur Huldigung (Tribut). Unterdessen unterjochten die sächsischen Grenzgrafen die Redarier zwischen Havel und Peene, die Obotriten und Wilzen nordwestlich und westlich von jenen bis zur Ostsee. 929 Ein allgemeiner Aufstand der Unterworfenen wurde 929 in der blutigen Schlacht bei Lenzen niedergeworfen und später auch die Lausitzer (Lebusa) und Milzener im Gebiete der Spree zur Anerkennung der sächsischen Herrschaft gezwungen, die beim Ablauf des ungarischen Waffenstillstandes das ganze Land zwischen Elbe und Oder umspannte. 5. Als nunmehr die Ungarn in 2 Haufen abermals in Sachsen einbrachen, wurde der eine von dem sächsischen Aufgebot in die Sümpfe des Drömling gejagt, der andere vom König selbst mit 933 seiner Reiterei 933 bei Ri ade (Dorf Rietheburg a. d. Unstrut) zersprengt und vernichtet. — Aber auch die alte Nordgrenze stellte Heinrich wieder her, indem er 934 die Eider überschritt und die Dänen (Gorm der Alte) aus dem Gebiete nördlich derselben

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 96

1891 - Dresden : Höckner
— 96 — rische Ostmark aufs neue; denn die Baiern dehnten ihre Macht allmählich wieder von der Enns die Donau abwärts aus. Zwei ^sahre nach der Ungornfchlcicht starb auch ßubotf, nachdem er seine Schuld durch tapfere Thaten gegen bte Slawen und in Italien gesühnt hatte. 4. Während dieser Bürgerkriege hatten sämtliche Slawenstämme des Norbens sich gegen bte deutsche Oberherrschaft erhoben. Nach langen und Mutigen Kämpfen (Schlacht an der Reckenitz 955) der beiben Markgrafen Hermann Billung und 960 Gero vollendete Otto selbst auch hier (bis 960) die Unterwerfung. Später bezwang Gero auch noch die aufständischen Lausitzer und machte Polen bis zur Warthe tributpflichtig. Mit herzoglicher Gewalt gebot Graf Hermann Billung zur Sicherung der Gebiete der Wagrier und Obotriten über den östlichen Teil Sachsens und verband damit auch die dänische Markgrafschaft an der Eider. Aus den südlichen slawischen Landen erwuchsen nach Geros Tode die Nordmark, Ostmark und Thüringische Mark. In diesen slawischen Gebieten wurden nach und nach Bistümer gegründet: Havelberg,Brandenbnrg-Merseburg, Zeitz (später Naumburg), Meißen, außerdem Posen für Polen (Herzog Mieczy-jlatn), alle unter dem 967 errichteten Erzbistum Magdeburg; dazu kamen in Dänemark (König Blaatand) Schleswig, Ripen, Aarhus, diese wie Oldenburg (spater Lübeck) in Wagrien unter dem Erzbistum Bremen. d. (Dttos I. Bund mit der Kirche und die Herstellung des abendländischen Kaisertums. 1. Nachdem selbst die Banbe der Verwanbtschaft sich nicht stark genug erwiesen hatten, das Herzogtum und den trotzigen Laien-abel fest an das Königtum zu ketten, schloß Otto I. um so enger den Bunb mit der Kirche, die ihrerseits selbst auch des königlichen Schutzes gegen die Übergriffe der weltlichen Großen be-bürste. Daher verstärkte er die Macht der Bischöfe durch massenhafte Landschenkungen, durch Übertragung des Markt-, Zoll- und Münzrechtes, vor allem aber durch Verleihung einer erweiterten Immunität. • Damit räumte er ihnen freilich auch obrigkeitliche (gräfliche) Rechte ein, verfügte aber auch frei über ihre Ernennung (sein Bruder Bruno Erzkanzler und Erzbischof von Köln, sein Sohn Wilhelm Erzbischof von Mainz) und zog sie als die Träger der damaligen Bildung im höchsten Maße zum Hof-
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