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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 50

1907 - Leipzig : Freytag
50 neue Kirchen gebaut. Aber die eine wurde von der Obrigkeit geschlossen, die andere niedergerissen. Da beschwerten sich die Protestanten beim Kaiser Matthias, der sie an seine Regierung in Prag verwies. Da sie hier eine ablehnende Antwort erhielten, rotteten sie sich zusammen, strmten das Prager Schlo und warfen zwei von den Ratsherren zum Fenster hinaus. Das war das Zeichen zu einem allgemeinen Aufstande, der den Anfang des Dreiigjhrigen Krieges bildet. Um diese Zeit starb nmlich Kaiser Matthias, und zu seinem Nach-folger wurde Ferdinand Ii. gewhlt. Die Bhmen aber whlten einen Gegenknig, den protestantischen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. Dieser war gewarnt worden, die gefhrliche Krone anzunehmen. Aber feine Gemahlin drngte ihn dazu und sagte, sie wolle lieber an einer kniglichen Tafel Brot essen, als an einem kurfrstlichen Tische schwelgen. Deshalb nahm er die Krone an. Aber während sein Gegner Ferdinand sich zum Kriege vorbereitete, verschwendete er Zeit und Geld mit glnzenden Festen. Ein kaiserliches Heer unter dem Feldherrn Tilly berraschte ihn. Am Weien Berge bei Prag wurden die einigen in einer einstndigen Schlacht geschlagen, während er selbst beim ppigen Mahle fa. Entmutigt floh er nach Holland. Weil er nur einen Winter lang regiert hat, hat man ihn spttisch den Winterknig genannt. 26. Wallenstein. Wallenstein, der mit seinem eigentlichen Namen Albrecht von Waldstein hie, war der Sohn protestantischer Eltern in Bhmen. Er wurde aber in einer Jesuitenanstalt erzogen und trat spter zur katholischen Kirche der. Auf weiten Reisen lernte er in Italien den Sterndeuter Seni kennen, der ihm eine glnzende Zukunft vorhersagte. Mach Deutsch-land zurckgekehrt, gelangte er in den Besitz eines unermelichen Ver-mogens und trat in das Heer des Kaisers. An der Spitze eines selbst-geworbenen Regimentes zeichnete er sich in der Schlacht am Weien Berge aus, und der Kaiser ernannte ihn zum Herzog von Friedland. Um diese Zeit bekam der Kaiser Krieg mit Christian Iv. von Dnemark. Er selbst konnte aus Mangel an Geld kein Heer werben. Da erbot sich Wallenstein, dem Kaiser aus eigenen Mitteln ein Heer zu verschaffen. Den Sold desselben wollte Wallenstein aus eigener Tasche zahlen; fr seinen Unterhalt aber sollte das Heer selbst sorgen durch Raub und Plnderung, nach dem Grundsatze der damaligen Zeit: der Krieg msse deit Krieg ernhren. Die Werbetrommel ertnte, und schnell war ein groes Heer beisammen. Mit demselben besiegte Wallenstein den Grasen Ernst von Mansfeld bei Dessau, während der kaiserliche

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 51

1907 - Leipzig : Freytag
51 Feldherr Tilly die Dnen schlug. Darauf belagerte Wallenstein die feste Stadt Stralsund. Er prahlte: Stralsund mu herunter, und wenn es mit Ketten am Himmel hinge." Aber er mute die Belagerung der Stadt aufgeben, ohne sie erobert zu haben. Trotzdem wurde der Dnenkmg zum Frieden gentigt und Wallenstein vom Kaiser zum Herzog von Mecklen-brg ernannt. Aber die brigen Fürsten waren neidisch auf das Glck Wallensteins. Auch wurden immer neue Klagen laut der seine Truppen, die in Feindes-wie in Freundesland raub-teu und plnderten. Deshalb sah sich der Kaiser ge-ntigt, Wallenstein abzu-setzen. Dieser empfing die Nachricht scheinbar gefat. Er entlie die Truppen reich beschenkt. Dann dankte er in einem Briefe dem Kaiser fr alles Gute und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Hier lebte er mit frstlicher Pracht und gab seiner Umgebung glnzende Feste, während er selbst die Einfachheit liebte. Er trug gewhnlich groe Stlp-stiefel, ein braunes Leder-koller, darber einen roten Mantel und auf dem Haupte einen Hui mit einer wallen-den roten Straufeder. W-nn er so finster und m 2j Menfteil, einsam durch die Hallen seines Schlosses schritt, flte er seiner Umgebung Grauen ein. Man sagte, er sei fest" oder gefroren", d. h. keine Waffe knne ihn verwunden. Auch Wallenstein selbst war dem Aberglauben ergeben. Er las in den Sternen und glaubte zu groen Dingen berufen zu sein, vielleicht sogar zu einem Knigsthrone. , ar. f. Um diese Zeit geschah es, da der Schwedenkmg Gustav Adolf mit einem auserlesenen Heere in Deutschland landete, um den Kaiser zu bekriegen. Nachdem Tilly bei Leipzig geschlagen worden war, hatte der

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 52

1907 - Leipzig : Freytag
52 atfer den Schweden fem H-er mehr entgegenzustellen. In seiner Not wandte er sich an Wallenstein. Darauf hatte dieser nur gewartet. Aber irojdent lie er den Kaiser lauge bitten. Daun stellte er sogar Bedingungen. Erst als diese erfllt waren, lie er wieder die Werbetrommel rhren Scharenweise strmten die Soldaten zu Walleusteius sieggewohnten Fahnen, wo sie reiche Beute und ein lustiges Leben zu finden hofften. Mit seinem neuen Heere zog Wallenstein gegen Gustav Adolf. Bei Ltzen kam es zur Schlacht zwischen den beiden grten Feldherren jener Zeit. Gustav p: Abb. 28. Lagerleben. (Originalzeichnung von August Patek.) Adolf fiel, aber die Schweden siegten. Wallenstein zog sich nach Bhmen zurck und hielt ein strenges Strafgericht der Soldaten und Offiziere. Dann sah er unttig zu, wie die Schweden den Kaiser bedrngten. Als dieser ihn zum zweitenmal absetzen wollte, sann er auf Verrat. Er wollte zu den Schweden bergehen, um vielleicht mit ihrer Hlfe König von Bhmen zu werden, und glaubte der Ergebenheit seiner Offiziere sicher zu sein. Aber fast alle fielen von ihm ab. Als er sich in Eger mit den Schweden vereinigen wollte, wurde er auf Anstiften des Obersten Buttler ermordet (1634). Er fiel als Opser seines ungebndigten Ehrgeizes.

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 53

1907 - Leipzig : Freytag
53 27. Gustav Adolf. Schweden war zur Zeit des Dreiigjhrigen Krieges ein groes und mchtiges Reich. Als König herrschte der dasselbe Gustav Adolf, der sich durch Frmmigkeit und Tapferkeit auszeichnete. Dieser landete i. I. 1630 mit einem ausgesuchten Heere an der Kste Deutschlands, teils um seinen Glaubensgenossen, den Protestanten, Hlfe zu bringen/ teils um eigene Eroberungen zu machen. Aber die protestantischen Fürsten wollten anfangs nichts von ihm wissen. Trotzdem schlug er den kaiserlichen Feldherrn Tilly, der schon 36mal gesiegt hatte, in der blutigen Schlacht bei Breitenfeld. Jetzt schlssen sich die meisten protestantischen Fürsten dem Sieger an. Wie im Triumphe durchzog er Norddeutschland und lie sich berall huldigen. Erst in Sddeutschland, am Lechflusse, wagte Tilly, ihm eine neue Schlacht anzubieten. Aber er wurde zum zweitenmale geschlagen und in der Schlacht verwundet, so da er bald darauf starb. Jetzt eroberte Gustav Adolf auch ganz Bayern. Er hielt seinen Einzug in Mnchen und bedrohte die Hauptstadt des Kaisers, Wien. In dieser hchsten Not wandte sich der Kaiser an Wallenstein. Nachdem dieser ein Heer geworben hatte, standen sich die beiden Feldherren erst sieben Wochen lang in ver- schanzten Lagern bei Nrnberg gegenber, ohne da einer den andern anzugreifen wagte. Dann zogen sie nach Norden, und bei Ltzen, unweit Leipzig, kam es zu einer groen Schlacht. Vor derselben stimmte Gustav Adolf mit seinem Heere Kirchenlieder an. Dann begann der 9166129- Schwedenstein bei Kampf, in dem der Sieg lange hin und her S^en- schwankte. Der König, der im dichtesten Getmmel die Seinigen anfeuerte, sank, mit Wunden bedeckt, tot zu Boden. Aber die Schweden, der den Tod ihres Knigs erbittert, blieben Sieger. Erst am andern Tage fanden sie fernen entstellten Leichnam unweit eines groen Steines, der seitdem der Schwedenstein genannt wird. Die trostlose Knigin, die ihrem Gemahl nach Deutschland gefolgt war, geleitete auch feinen Leichnam nach Schweden zurck. In Stockholm wurde er in der Gruft feiner Vter beigesetzt. 28. Ludwig Xit. niwtnba renb des Dreiigjhrigen Krieges, - Nach Wallenstems Ermordung (1634) dauerte der groe Krieg noch vierzehn

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 56

1907 - Leipzig : Freytag
56 hatte er bereits. Aber damit nicht zufrieden, lie er durch ein besonderes Gericht untersuchen, welche Städte und Lnder frher einmal mit dem Elsa vereinigt gewesen wren. Alle diese erklrte er dann fr sein Eigentum. So besetzte er auch mitten im Frieden die deutsche Stadt Straburg. Das Deutsche Reich war infolge des Dreiigjhrigen Krieges und der Trkengefahr zu schwach, den Raub zu verhindern. Ludwigs Xiv. Ende. Aber auch das eigene Land hat Ludwig Xiv. schwer geschdigt. Die Religion der Hugenotten, so hieen die franzsischen Protestanten, suchte er zu unterdrcken. Die Folge davon war, da viele auswanderten und in anderen Lndern eine Zuflucht fanden. Ferner hatten die vielen Kriege und die prchtige Hofhaltung zu Versailles groe Geldsummen gekostet. Die Bewohner muten drckende Steuern bezahlen, und das Land verarmte. Ludwig selbst sprach vor seinem Tode zu seinem Nachfolger: Ahme mir nicht nach; ich habe zu groen Aufwand gemacht und den Krieg zu sehr geliebt." Bei seinem Tode folgte ihm nicht der Segen sondern der Fluch seines Volkes. Als man ihn zu Grabe trug, mute der Leichenzug Seitenstraen einschlagen, um der Wut des emprten Pbels zu entgehen. 29. Friedrich Vi. Lurggraf von Nrnberg. Die Hoheuzollern. Im Schwabenlande, unweit vom Hohen-ftaufen, erhebt sich ein anderer Berg, der Zollern genannt. Auf ihm stand in alten Zeiten eine mchtige Burg, die vor ungefhr fnfzig Jahren fchner und stattlicher wieder aufgebaut worden ist. Hier hauste ein mchtiges Grafengeschlecht, die Grafen von Hohenzollern, die durch Tapferkeit und Tchtigkeit von Jahrhundert zu Jahrhundert immer hher und hher stiegen und jetzt als Kaiser auf dem Throne Deutschlands sitzen. Die Grafen von Hohenzollern waren zu allen Zeiten treue Anhnger der mittelalterlichen Kaiser, besonders nachdem sie von diesen zu Burg-grasen von Nrnberg ernannt worden waren. In mancher Schlacht trugen sie des Reiches Sturmfahne voran, manchem Kaiser haben sie zur Krone verholfen. So wies Burggraf Friedrich Iii. bei der Kaiserwahl zuerst auf Rudolf von Habsburg hin. Friedrich Iv. kmpfte in der Mhl-dorfer Schlacht auf der Seite Kaiser Ludwigs und erhielt dafr den Ehrennamen Retter des Reiches". Friedrich Vi. lenkte die Wahl der deutschen Fürsten auf Kaiser Sigismund. Friedrich wird Markgraf und Kurfürst von Brandenburg. 1417. Kaiser Sigismund zeigte sich dankbar fr die Treue seines Burggrafen. Damals lag an der Grenze des Reiches die Mark Branden-brg. Diese wurde von kaiserlichen Markgrafen verwaltet, die das

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 57

1907 - Leipzig : Freytag
57 Christentum im Lande verbreiten und die Mar? gegen die heidnischen Nachbarn verteidigen sollten. Aber die letzten Markgrafen hatten das Land arg vernachlssigt. Die Raubritter durften wieder ihr Unwesen treiben, und die unglcklichen Bewohner wandten sich an den Kaiser um Hlfe. Da sah sich dieser nach einem tchtigen Manne um, dem er die wmmmmmm .. 'z - ' , 4s* wbossm Abb. 31. Burg Hohenzollern in ihrer jetzigen Gestalt. Mark anvertrauen knne, und seine Wahl fiel auf Friedrich Vi., Burggrafen von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern. Als dieser in die Mark kam, nannten ihn die mrkischen Raubritter spottweise Nrnberger Tand" und erklrten: Wenn es auch ein ganzes Jahr Burggrafen regnet, so wollen wir unsere Burgen doch halten." Aber Friedrich sammelte ein tchtiges Heer und verschaffte sich auch eine Kanone. Wegen ihrer Schwer-

7. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 58

1907 - Leipzig : Freytag
58 flligkeit wurde sie von den Bauern die faule Grete" genannt. Aber Friedrich zerstrte damit die Burgen der Raubritter und stellte in der Mark wieder Ruhe und Ordnuug her. Wegen seiner Verdienste wurde er von Kaiser Sigismund auf immer mit der Mark belehnt und gleichzeitig zum Kur- surften ernannt. So hieen diejenigen deutschen Fürsten, die den neuen Kaiser zu whlen hatten. Von jetzt ab nannte er sich Friedrich I., Kurfürst von Brandenburg. Bald darauf zog er mit dem Kaiser in den Hussitenkrieg und mute lauge von Brandenburg fern sein. In dieser Zeit fhrte seine Ge-mahlin Elisabeth fr ihn die Regierung. Sie war eine bayrische Prinzessin und wurde vom Volke die schne Else" genannt. Mit Strenge hielt sie die Ordnung im Lande aufrecht, wute sich aber auch durch Milde und Freund- Abb. 32. Burg Hohenzollern in ihrer frheren Gestalt. (Aus Stillfried-Kugler.) lichkeit die Herzen ihrer neuen Untertanen zu gewinnen. Als Kaiser Sigis-mund starb, boten die deutschen Fürsten dem Kurfrsten Friedrich die Krone an. Er aber lehnte sie ab, um sich ganz seinem neuen Lande zu widmen. Er starb nach reichgesegneter Regierung auf der Kadolzburg in Franken und wurde im Kloster Heilsbronn bei Ansbach begraben. 30. Friedrich Wilhelm I. der Groe Kurfürst". Jugendzeit. Der zehnte Nachfolger Friedrichs I. auf dem kurfrstlichen Stuhle von Brandenburg war Friedrich Wilhelm. Er wurde im Jahre 1620 geboren. Wegen der Unruhen des dreiigjhrigen Krieges wurde er als siebenjhriger Knabe von Berlin nach Kstrin in Pommern gebracht, wo er seine Erziehung erhielt. Hier machte es einen tiefen Ein-

8. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 61

1907 - Leipzig : Freytag
61 Truppen am Ende des Krieges entlassen. Friedrich Wilhelm aber behielt sie auch zur Friedenszelt, um sie auf den Krieg einzuben. Er hatte das erste stehende Heer in Brandenburg. Einer der tapfersten Generle des Groen Kurfrsten war Georg Dersslinger. In seiner Jugend war er, so erzhlt die Sage, ein Schneidergeselle. Als er sich einst der die Elbe setzen lassen wollte, wurde er von dem Fhrmanne abgewiesen, weil er kein Geld hatte. Da sah er, da die Soldaten unentgeltlich bergesetzt wurden. Kurz entschlossen warf er Schere und Elle in die Elbe und vertauschte die Nadel mit dem Schwerte. Er trat in den Dienst des Kurfrsten und brachte es bis zum Feldmar-schall. Einst spottete an der kurfrstlichen Tafel der fran-zsische Gesandte der den ge-wesenen Schneider. Da sprang der alte Derfflinger ausschlug an seinen Degen und sprach: Jawohl hier ist der Mann, und hier ist die Elle, mit der ich meine Feinde messe." Die Schlacht beifehr-Bellin. Bald hatte der Groe Kurfürst Gelegenheit, sein neues Heer zu erproben. Als König Ludwig Xiv. seinen Raubzug gegen die Nieder-lande unternahm, zog Friedrich Wilhelm dem Prinzen von Oranien zuhlse, Aberludwig m s6. $cnimal bc8 wben storfilrftm. veranlate dasr die Schweden, in Brandenburg einzufallen. Anfangs muten sich die Bauern, mit Dresch-flegeln und Sensen bewaffnet, selbst gegen die Feinde wehren. Sie schrieben auf ihre Fahrten: Wir sind Bauern von geringem Gut Und dienen unfern Kurfrsten mit unserm Blut." Aber kaum hatte der Kurfürst, der mit seinem Heere am Rhein stand, die Kunde vernommen, als er aufbrach, um sein Land zu schtzen. Mit 6000 Dragonern ritt er in Eilmrschen nach Brandenburg und war in Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe B 5

9. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 74

1907 - Leipzig : Freytag
74 neue Kirchen gebaut. Aber die eine wurde von der Obrigkeit geschlossen, die andere niedergerissen. Da beschwerten sich die Protestanten beim Kaiser Matthias, der sie an seine Regierung in Prag verwies. Da sie hier eine ablehnende Antwort erhielten, rotteten sie sich zusammen, strmten das Prager Schlo und warfen zwei von den Ratsherren zum Fenster hinaus. Das war das Zeichen zu einem allgemeinen Aufstande, der den Anfang des Dreiigjhrigen Krieges bildet. Um diese Zeit starb nmlich Kaiser Matthias, und zu seinem Nach-folger wurde Ferdinand Ii. gewhlt. Die Bhmen aber whlten einen Gegenknig, den protestantischen Kurfrsten Friedrich V. von der Pfalz. Dieser war gewarnt worden, die gefhrliche Krone anzunehmen. Aber seine Gemahlin drngte ihn dazu und sagte, sie wolle lieber an einer kniglichen Tasel Brot essen, als an einem kurfrstlichen Tische schwelgen. Deshalb nahm er die Krone an. Aber während sein Gegner Ferdinand sich zum Kriege vorbereitete, verschwendete er Zeit und Geld mit glnzenden Festen. Ein kaiserliches Heer unter dem Feldherrn Tilly berraschte ihn. Am Weien Berge bei Prag wurden die Seinigen in einer einstndigen Schlacht geschlagen, während er selbst beim ppigen Mahle sa. Entmutigt floh er nach Holland. Weil er nur einen Winter lang regiert hat, hat man ihn spttisch den Winterknig genannt. 41. Wallenstein. Wallenstein, der mit seinem eigentlichen Namen Albrecht von Waldstein hie, war der Sohn protestantischer Eltern in Bhmen. Er wurde aber in einer Jesuitenanstalt erzogen und trat spter zur katholischen Kirche der. Aus weiten Reisen lernte er in Italien den Sterndeuter Seni kennen, der ihm eine glnzende Zukunft vorhersagte. Mach Deutsch-land zurckgekehrt, gelangte er in den Besitz eines unermelichen Ver-mgens und trat in das Heer des Kaisers. An der Spitze eines selbst-geworbenen Regimentes zeichnete er sich in der Schlacht am Weien Berge aus, und der Kaiser ernannte ihn zum Herzog von Friedland. Um diese Zeit bekam der Kaiser Krieg mit Christian Iv. von Dnemark. Er selbst konnte aus Mangel an Geld kein Heer werben. Da erbot sich Wallenstein, dem Kaiser aus eigenen Mitteln ein Heer zu verschaffen. Den Sold desselben wollte Wallenstein aus eigener Tasche zahlen; fr seinen Unterhalt aber sollte das Heer selbst sorgen durch Raub und Plnderung, nach dem Grundsatze der damaligen Zeit: der Krieg msse den Krieg ernhren. Die Werbetrommel ertnte, und schnell war ein groes Heer beisammen. Mit demselben besiegte Wallenstein den Grafen Ernst von Mansfeld bei Dessau, während der kaiserliche

10. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 75

1907 - Leipzig : Freytag
75 Feldherr Tilly die Dnen schlug. Darauf belagerte Wallenstein die feste Stadt Stralsund. Er prahlte: Stralsund mu herunter, und wenn es mit Ketten am Himmel hinge." Aber er mute die Belagerung der Stadt aufgeben, ohne sie erobert zu haben. Trotzdem wurde der Dnenknig zum Frieden gentigt und Wallenstein vom Kaiser zum Herzog von Mecklen-brg ernannt. Aber die brigen Fürsten waren neidisch auf das Glck Wallensteins. Auch wurden immer neue Klagen laut der seine Truppen, die in Feindes-wie in Freundesland raub-ten und plnderten. Deshalb sah sich der Kaiser ge-ntigt, Wallenstein abzu-setzen. Dieser empfing die Nachricht scheinbar gefat. Er entlie die Truppen reich beschenkt. Daun dankte er in einem Briefe dem Kaiser fr alles Gute und zog sich auf seine Gter in Bhmen zurck. Hier lebte er mit frstlicher Pracht und gab seiner Umgebung glnzende Feste, während er selbst die Einfachheit liebte. Er trug gewhnlich groe Stlp-stiefel, ein braunes Leder-toller, darber einen roten Mantel und auf dem Haupte einen Hut mit einer wallen-den roten Straufeder. Wenn er so finster und einsam durch die Hallen 6'85- seines Schlosses schritt, flte er seiner Umgebung Grauen ein., Man sagte, er sei fest" oder gefroren", d. h. keine Waffe knne ihn verwunden. Auch Wallenstein selbst war dem Aberglauben ergeben. Er las in den Sternen und glaubte zu groen Dingen berufen zu sein, vielleicht sogar zu einem Knigsthrone. Um diese Zeit geschah es, da der Schwedenknig Gustav Adolf mit einem auserlesenen Heere in Deutschland landete, um den Kaiser zu bekriegen. Nachdem Tilly bei Leipzig geschlagen worden war, hatte der
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