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1. Vaterlandskunde - S. 152

1831 - Leipzig : Reclam
152 andern Generalen und Ministern unterhalten haben! In hier ist es auch, sagte Herr Müller, wo er seinen groß- ßen Geist aushauchre, Kurz vor seinem Dqhinscheihen soll er sich auf einem Lehnstuhle uoch eiumal aus sei- nem Zimmer in das Freye haben tragen lassen, und bey'm Anblick der untergeheriden Sonne gesagt haben: „bald werde ich dir naher kommen!" Ganz in der Nahe des Schlosses zeigte Herr Müller seinen Freunden auch den Begrabnißplatz der Lieblingshunde und des Leibpferhes des großen Mannes; jedes dieser Thiere, die er sehr geliebt hat, hatte einen Stein über feinem Grabe mit seinem Namen, Diese Hunde, von der Art der Windspiele, erzählte Herr Müller, waren fast immer um ihn, und hatten es sehr gut; beson- ders stand bey ihm die Hündin, Biche genannt, sehr gut, weil sie ihm im Kriege mit Oestreich einmal das Leben gerettet hatte. Der König hatte sich nehmlich zu Fuß etwas zu weit von seinem Gefolge entfernt, als er plötzlich eine Truppe Feinde auf sich zukommen sah, welcher er nur dadurch entgehen konnte, daß er sich unter einer hölzernen Brücke verbarg und wartete, bis die Feinde vorüber waren. Leicht hätte ihn Biche durch ihr Gebell verrathen können, allein schweigend schmiegte sie sich unter den Mantel ihres Herrn; und als er endlich glücklich wieder zu den Seinigen gekommen war. Zeigte er auf Biche, und sagte: „dies ist meine beste Freundin!" — Die Gesellschaft freuete sich über die Treue diesis Thieres und ging nun weiter, um sich noch mehr in dem großen weitlauftigen Garten, wel- cher zu Sanssouci gehört, umzusehen. Sie fanden mehrere Gange, welche sich zwischen schattigen Gebüschen und unter hohen Baumen hinzogen, trafen mehrere Ge- bäude in demselben an, große Treib - und Gewächshäu- ser, viele Statuen und dergl., bis sie endlich, als sie aus einem dunkelnlaubengange heraustraten, ganz wider Er-

2. Vaterlandskunde - S. 252

1831 - Leipzig : Reclam
252 gen, da Andere die Furcht hindert, es zu thun; mir aber Gott dazu Muth und Freu- digkeit gegeben hat, so muß ich es auch thun! Der Wurf ist geschehen, despapstes Gunst oder Ungunst mag dahin fahre n." Auch zeigt man noch das Stübchen, iu welchem er wohnte; es ist zwar alt und dunkel und Niemand hat gewagt, etwas in demselben zu verändern; aber ge- wiß betritt es Keiner, ohne sich des frommen Mannes und seines großen Werkes mit Liebe und Dankbar- kcit zu erinnern. Luther starb zwar, wie ihr gehört habt, in Eisleben; allein sein Leichnam wurde hie- hergebracht und in der Schloßkirche beygesetzt. Ne- den ihm ruht auch zugleich sein treuer Freund und Gehülfe, Philipp Melanchkhon, dessen ehemali- ges Wohnhaus den Fremden ebenfalls noch gezeigt wird, und über ihren Gräbern sieht man die Bildnisse beys der in Lebensgröße aufgehangt. Auf dem Markte Wit- tenbergs stehet auch eine aus Eisen gegossene Bildsäu- le Luthers, wo er, die Bibel in der Hand, groß und erhaben dasteht, und au welcher man folgende In- schriften lies't: „Glaubet an das Evangeli- um.— Ist' s Gottes werk, so wirch's bestehn, ist's Menschen werk, wird's untergehn.— Ein' feste Burg ist unser G o t t!u — In dem ehemaligen Klostergebaude, worin Luther gewohnt hat, ist jetzt ein Seminar für angehende Prediger errichtet, so daß uns also hier Vieles an den großen Mann er- innert. Gedenket seiner, so oft ihr eure Bibel gebrau- chet, denn er war es, der sie in das Deutsche über- setzte , und sie dadurch für Jedermann zur Quelle des Trostes und der Erbauung öffnete; er war es auch, welcher aus Liebe zur Jugend, da er mit Wehmuch ihre Unwissenheit in der Religionslehre sah, den Ka- techismus verfertigte, nach welchem die Schuljugend

3. Vaterlandskunde - S. 317

1831 - Leipzig : Reclam
317 wohnern <m der Lahn und in einer angenehmen gebir- gigen Gegend am merkwürdigsten ist, ist ganz von den übrigen abgesondert und größtentheils von hessischen Landern umschlossen. B. Der Regierungsbezirk Aachen«. Wir haben schon oben angeführt, daß dieser Be- zirk sich durch seine Tuch - und Kasimir - Fabriken \o wie durch seine großen Gerbereien und Nadel - Fabriken vor den übrigen Regierungsbezirken auszeichnet. Wir wollen jetzt seine vorzüglichen Oerter und Kreise naher kennen lernen, und verweilen daher bey der größten und wichtigsten Stadt in demselben, bey Aachen. Diese, 9 3 ,M. von Berlin, gehört zu den ältesten und merkwürdigsten Städten unsers Vaterlandes. Sie war früher die Residenz und Krönungsstadt der deutschen Kaiser, und man kann den marmornen Stuhl daselbst noch sehen, auf welchem die Kaiser bey der Krönung saßen; auch die Gebeine Karls des Großen ruhen hier und über seinem Grabe hangt eine große vergoldete Krone, so wie auch auf dem Markte ein vergoldetes Standbild dieses Wohlrhaters der deutschen Lander sic- her. Diese und noch mehrere andere Sehenswürdig- keiten befinden sich in dem alten Rathhause und in der Domkirche, zwey höchst merkwürdige Gebäude aus der alten Zeit. In der letzten werden außerdem noch ei- ne Menge Gegenstände zum Andenken an Personen aus der biblischen Geschichte aufbewahrt und von den Ka- tholiken ganz besonders werth gehalten, z. B. der wei- ße Rock der Maria, das Schweißtuch Jesu, ein Split- ter vom Kreuze Christi, der Gürtel Christi und der Maria, einige Haare von derselben u. s. w. Alle 7 Jahre werden diese Sachen, die man Reliquien nennt, und als große Heiligthümer verehrt, 14 Tage lang zur Anschauung ausgestellt, und das Volk drängt

4. Vaterlandskunde - S. 185

1831 - Leipzig : Reclam
185 fehlt es in diesen Gebirgen nicht an mancherley fabel- haften und wunderlichen Erzählungen, an denen be- sonders die Gegend der Schneekoppe reich ist, welche vor Alters von einem Berggeiste, mit Namen Rübe- zahl, bewohnt gewesen seyn soll, und von dem man sagt, daß er den Leuten oft in Gestalt eines Zwerges, oder eines Riesen, oder eines wilden fremden Thieres erschienen sey, sie erschreckt, oder sonst seinen Spaß mit ihnen getrieben habe. Oft, erzählt man von ihm, hielt er unsichtbar den Kutschern plötzlich Wagen und Pferde auf; gesellte sich zu Wanderern, führte sie unvermerkt irre oder in Sümpfe, und verschwand dann plötzlich mit höhnendem Gelachter; ließ auf solche, welche ihn beleidigt hatten, einen Steinregen fallen, oder schickte ein Heer Wespen über sie; einer armen Frau, welcher er gewogen war, verwandelte er das Ziegen- futter im Korbe in Goldstückchen, einer andern wieder ihre Butter, die sie zu Markte tragen wollte, in Stei- ne, und was dergleichen mehr von ihm erzählt wird. Jedoch wir müssen nun auch die Flüsse Schlesiens kennen lernen. Die meisten derselben haben ihre Quellten in den Gebirgen, und sind daher auch oft sehr reißend und befinden sich vorzüglich auf der linken Seite der Oder. Der Hauptsiuß ist die uns schon bekannte Oder, welche Schlesien in seiner ganzen Lange durchfließt und daher außerordentlich viel zur Belebung des Handels beitragt. Sie kommt aus dem Oestreichischen und wird schon bei Ratibor schiffbar; auch sie tritt oft aus ihren Ufern, oder durchreißt ihre Damme, und richtet dann gewöhnlich starken Schaden an, wie dies besonders im Jahre 1829 der Fall war. Auf der linken Seite nimmt sie auf: die Oppa, die Ho- tzenplotz, die Neisse, welche auf dem Glatzer Ge- birge entspringt, und einen sehr starken Fall hat, die

5. Vaterlandskunde - S. 238

1831 - Leipzig : Reclam
238 Häuser angebracht sind, tragt sehr viel zur Verschö- nerung des Ganzen bey, obgleich die Stadt an und für sich altmodisch gebaut ist. Denn ihr Ursprung reicht bis in die ältesten Zeiten. Sie hat jetzt Ö3oo E., welche mehrere Fabriken unterhalten und besonders starke Bierbrauerei treiben. Am merkwürdigsten ist in derselben der Dom mit seiner sehenswerthen Kirche, in welcher sich eine der größten Orgeln Deutschlands von 4öoo Pfeifen und noch mehrere andere Merk- würdigkeiten, besonders viele Grabmaler befinden. Un- ter diesen wird auch eine Hand gezeigt, die Hand des Kaisers Rudolph von Schwaben, welche ihm hier in der Schlacht bey Hohenmölsen i. I. 1080 abge- hauen wurde, und außerdem sieht man noch einen in Stein gehauenen Raben, an der Wand des Domschlofies, von welchem folgende Geschichte erzählt wird. Ein Bi- schoff von Merseburg hatte einst emen Raben so an sich gewöhnt, daß er oft an sein Fenster und durch dasselbe auch in seine Stube kam. . Plötzlich^ vermißte der Bischoff einen sehr werthvollen Ring, und da Nie- mand als sein Bedienter um ihn gewesen war, fiel der Verdacht des Diebstahls auf denselben. Dieser wird daher gefangen gesetzt, und nach damaliger Sit- te durch allerhand Martern zum Gestandniß gezwun- gen. Nach einiger Zeit wird das Schloßdach auöge- bessert, und, was ' kein Mensch ahnen konnte, der Ring nebst mehreren andern Sachen findet sich in dem Neste des Raben! Er wird dem Bischoffe, der eben beym fröhlichen Mahle sitzt, gebracht. Er starrt ihn an, nimmt ihn mit zitternder Hand und winkt seinen Gasttn in der Angst seines Herzens, ihn allein zu las- sen. Nach einem Jahre trug man Len Bischoff, nach- dem Kummer und Harm sein Leben verzehrt harren, zum Grabe. Zum Andenken an diese Begebenheit und also auch zugleich zum Zeugniß der Unschuld des Be- »

6. Vaterlandskunde - S. 15

1831 - Leipzig : Reclam
15 und Gewerbe, so daß die Brandenburger sich glücklich priesen, unter seinem Scepter zu stehen; allein bald sahen si-e sich getauscht. Seine allzugroße Gutmüthigs feit, die Niemandem etwas abschlagen konnte/ seine Prachtliebe bey der Tafel, bey seinem Hofstaate, in der Kleidung, indem man Hosen trug, wozu oft 100 Ellen Zeug gehörten, Pluderhosen genannt, in der Er- bauung von Jagd- und Lustschlössern, und seine Ver- gnügungssucht kosteten dein Staate nicht nur ungeheure Summen, sondern verbreiteten auch unter den übrigen Standen große Ueppigkeit im Essen und Trinken, und hatten allerlei Ausschweifung und Schwelgerei zur Folge. Daher kam es auch, daß er dem Staate bey seinem Tode eine große Schuldenlast hinterließ, obgleich er je- doch auch mit einigen andern Fürsten Verbindungen schloß, wodurch dem Lande in der Folge große Vorlheile erwuch- sen, so wie er auch der erste Kurfürst war, welcher sick- öffentlich zur e v a n g e l i s ch e n K i r ch e bekannte. Wenn nun auch unser Vaterland unter diesem Regenten bey seinen sonst trefflichen Anlagen und bey seiner Gutmü- thigkeit und Milde hatte glücklicher seyn können, als es am Ende seiner Regierung war, so steigt unsere Achtung und Bewunderung um so höher bei seinem ausgezeichne- ten Sohne und Nachfolger Johann George, welcher von i5yi bis 1l9l regierte, und uns durch seine Tu- gend mit der Schuld seines Vaters anssöhnet. Johann George, gewöhnlich der gute Wirth genannt, schrankte sich ein, und ehe zehn Jahre vergingen, war nicht nur sein Land frey von Schulden, sondern es war auch noch Vorrath in den Kassen; obgleich er immer mit einem seiner Würde und seinen Einkünften angemessenen Anstande lebte. Ordnung, Mäßigkeit und Anständigkeit trat unter ihm an die Stelle der Völlerey und Schwel- gerey; durch ernste und strenge Gesetze schrankte er den unmäßigen Aufwand im Essen und Trinken, in der Klei-

7. Vaterlandskunde - S. 23

1831 - Leipzig : Reclam
23 Sorgen für das Wohl seines Volkes. Im Sommer stand er gewöhnlich um 4 Uhr auf, und als er sich einstmals weigerte aufzustehen, ließ sich der Kammerdiener, wel- cher ihn wecken mußte, nicht abhalten, zu sagen: „Euer Majestät haben befohlen, um 4 Uhr geweckt zu wer- den; ich darf Sie nicht langer im Bette lasten!" wor- auf der König aufstand und den Gehorsam seines Kam- merdieners lobte. Ja, er wollte sich den Schlaf ganz abgewöhnen; allein die Natur zwang ihn, von seinem Vorhaben abzustehen, und er mußte sich doch wenig- stens 6 Stunden Schlafs in jeder Nacht gönnen. Bcy allen seinen Kriegen und vielen Ausgaben, die er jedoch nicht für sich, sondern zum Besten des Landes verwen- dete, hinterließ er dennoch bey seinem Tode einen Schatz von vielen Millionen Thalern, und schrieb in seinem Te- stamente: „mein Schatz gehört nicht mir, son- dern dem Staate;" so wie er auch zu sagen pfleg- te: „der Staat ist reich, ich aber bin arm." Am i/ten August 178.6 starb er endlich, der große Kö- nig, den man mit Recht den Einzigen nennt, bewun- dert und geachtet von seinen Zeitgenossen, gefürchtet und geschätzt von seinen Feinden, geliebt und beweint von seinen Unterthanen, besonders von seinen Soldaten, wel- che mit unaussprechlicher Liebe an ihm hingen, obgleich er sehr streng gegen sie war. Sein Nachfolger Frie- drich Wilhelm Ii., sein Bruderssohn, zeichnete sich zwar durch Leutseligkeit und Milde aus, so wie er auch schon früher unter Friedrichs Fahnen sich den Ruhm der Tapferkeit erworben hatte; ließ sich aber von Günstlin- gen regieren und von der Liebe zum Vergnügen Hinreißen, was wir bey seinem Vorgänger nicht sindeu. Sowohl hierdurch, als auch durch einige kostspielige Feldzüge wur- de die Schatzkammer bald geleert, obgleich sich auch das Land unter seiner Regierung, besonders durch die Thei- lung Polens, fast um ein Drittheil vergrößerte. Dieses,

8. Vaterlandskunde - S. 63

1831 - Leipzig : Reclam
besserung der Wegs Zum Vesten des Landes und beson- ders zum Vesten des Handels gethau worden, und wird in diesen Augenblicken immer noch gethau. Wie nützlich sind nicht ferner für den Handel und für jeden Menschen die Posten, welche in unserm Vaterlande vorzüglich gut sind, und andern Landern Zum Muster dienen können? Durch sie kann man Maaren, Briefe, Gelder und an- dere Sachen sehr schnell und sicher bis in die entfern- testen Gegenden senden, oder man kann auch selbst mit ihnen sehr billig, indem man für die Meile nur 6 Sgr. bezahlt, fahren. Um recht gut und schnell reisen zu können, sind auch in vielen Postanstalten Eilwagen oder Schnellp osten eingerichtet, welche in drei Vier- telstunden wenigstens eine Meile Meges fahren, und auf welchen die Meile 10 Sgr. kostet. Zur Beförderung des Handels in unserm Vaterlande dienen auch die vielen schiffbaren Flüsse, welche durch Anlegung vieler Kanäle häufig mit einander verbunden sind, und die Nahe der Ostsee. Fast immer sieht man daher auf dem Rheine, der Weser, Elbe, Oder und Weichsel großeckkah- ue, mit allerley Maaren beladen, fahren; und in den Städten an der Ostsee trifft man große Seeschiffe an, welche unsere vaterländischen Produkte und Fabrikate in andere Lander, und dafür wieder die Produkte und Fa- brikate anderer Lander in unser Vaterland führen. Preu- ßische Handelsschiffe gehen daher nach Schweden, Hol- land, England, Frankreich, ja selbst bis nach Afrika und Amerika. Welch' eine Menge Geld hierdurch im Umlauf kommt, und wie groß der Handel unsers Vaterlandes überhaupt ist, kann man daraus sehen, daß iur Jahre 102 5 für mehr als 70 Millionen Thaler Maaren aus andern Landern eingeführt, und dagegen für 91 Millio- nen Thaler von unserm Vatcrlande ausgeführt wurden. Welche Maaren sind es aber, die ausgeführt werden? Es sind Wolle und wollene Maaren, Getreide, Leirisaa-

9. Vaterlandskunde - S. 142

1831 - Leipzig : Reclam
142 lin viel erzählen; besonders auch von den schönen und großen Kirchen, wohin z. B. die Garnisonkirche gehört, in welcher das Mililair seinen Gottesdienst har, mit vielen im Kriege erbeuteten Fahnen; die prächtige Dom- kirche, die katholische Kirche und eine andere, auf de- ren Thurme sich eine Spieluhr befindet, welche oey jeder halben und vollen Stunde durch das Airschlagen kleiner Glocken einige Melodieen spielt, u. s. w. Außer- dem kommt msn auch oft auf große freye Plätze, die zum Lheil mir Bäumen' und Statuen besetzt, zum Theil aber auch leer sind, und zu Marktplatzen benutzt werden. Am schönsten hierunter haben mir der Parade- und Exerzierplatz, der Platz vor dem Jeughanse, wel- ches einer der schönsten in der Welt seyn soll, und der Wilhelmsplatz gefallen. Um den letzter», der mir Baumen bepflanzt ist, stehen die Sta- tuen der großen Generale Schwerin, Winterfeld, Keith, Seidlitz, Ziethen und des Fürsten Leo- pold von Dessau, die treuen Gefährten Friedrichs des Großen, welche so manche Schlacht mir ihm ge- kämpft haben. Au andern Platzen sieht man auch die mit großer Kunst verfertigten Sratuen der Generale Scharnhorst, B ü lo w und des Marschall V l ü ch e r, die sich in dem letzten Kriege so großen Ruhm erwor- den und sich um unser Vaterland so sehr verdient gemacht hüben. Hast du denn auch den König, unser» theuern Laudesvater, in Berlin gesehn? fragte die Mutter. Oft genug, sagte Ferdinand mit erheitertem Gesicht; rcher am'meisten habe ich ihn in der Kirche gesehen, wohi n er jeden Sonntag mit den Prinzen und Prinzessinnen zu gehen pflegt. O, ich sage euch) es ist ein rührender Anblick, ihn hier in der Mitte der Stinigen'und von sei- nen treuen Unterthanen umgeben in frommer, Andacht und mit hohem Ernste stehen zu sehen. Da betet man mit ganzer Seele die Worte des frommen Kirche/nge-

10. Vaterlandskunde - S. 149

1831 - Leipzig : Reclam
149 zum Theil mit sehr kostbare» Gerathschaften versehen waren. Am meisten gefielen aber den Fremden die Zimmer,, in welchen Friedrich der Große gewohnt hatte, nicht etwa, weil sie die schönsten waren, was sie in der That nicht sind, sondern weil sie sich dabey zu- gleich seines großen Geistes und seiner Thaten erin- nerten. Hier sahen sie noch die Stühle und Sopha's, auf welchen der große Mann gesessen hatte, und sie konnten nicht umhin, sich ebenfalls einmal darauf nie- derzulaffen; das Schreibepult, ganz mit Tinte be- spritzt, an welchem er gearbeitet harte, mehrere Bü- cher u. s. w., was sie alles mit einer gewißen Ehrfurcht betrachteten. Von dem Schlosse führte Herr Müller seine Freunde weiter, zeigte ihnen in der Mitte der Stadt den schönen Wilhelmsplatz, mit seinen schonen Anlagen und von den prächtigsten Hausern umgeben, und den Kanal, welcher von der Havel durch die Stadt geht, und von mehrern Holz-, Torf- und Obst-Käh- nen befahren wurde.. Auf. einem andern Platze zeig- te er ihnen das sogenannte Tabaks-Collegium (ein kleines Häuschen von Wasser und Baumen um- geben), wobey sich die Gesellschaft Friedrich Wil- helms I. erinnerte, der sich hier oft bey einer Pfeife Tabak mit seinen Generalen und Rachen unterhalten hatte, und führte sie dann in das große militäri- sche Waisenhaus. Hier sahen sie eine Menge Kna- den in Uniform auf einem großen Hofe, mit lustigen Spielen oder mit Ererciren beschäftigt. Herr Müller erzählte, daß diese Kinder, mehrere Hundert an der Zahl, hier Unterricht, Kleidung, Unterhalt und noch viele andere Vortheile genössen, daß diese wohlthatige Anstalt von Friedrich Wilhelm I. 1722 gestiftet sey und auch noch eine große Anzahl Mädchen dazu ge- höre. Mit dankbaren Gefühlen für die Liebe des Kö- nigs zu den verlassenen Waisen seiner Krieger verlie-
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