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2. Der Süden hat zahlreiche Gebirge aufzuweisen. (Das
Riesengebirge mit Schneekoppe — ein Teil des Thüringer-
waldes — ein Teil des Harzes mit dem Brocken — der
Hundsrück, das Eiselgebirge, das hohe Veen, der Taunus,
der Westerwald, der Teutoburgerwald.
Iii. Bewässerung:
1. Die Hauptströme Preußens sind Rhein, Ems, Weser, Elbe,
Oder und Weichsel mit zahlreichen Nebenflüssen.
2. Bedeutende Seen finden wir in Pommern und in West-
und Ostpreußen. (Beispiele.)
Iv. Beschäftigung der Bewohner:
1. Ackerbau treiben alle Provinzen, am meisten Posen, Sachsen,
(Magdeburg — Güldne Aue), Schleswig - Holstein und
Hannover (Marschen!)
2. Wein- und Obstbau. (Rheinprovinz.)
3. Viehzucht.
a. Pferdezucht: Hannover, Schleswig-Holstein, Preußen.
b. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein, Hannover.
c. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover.
6. Schweinezucht: Westfalen, Posen.
e. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide!)
4. Bergbau:
a. Steinkohlen: Rheinprovinz, Westfalen.
d. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen.
c. Zink: Schlesien.
d. Blei: Schlesien und Harz.
e. Silber: Harz.
f. Salz: Provinz Sachsen (Halle, Schönebeck, Staßfurt)
— Hannover (Lüueburg.)
g. Mineralquellen: Hessen-Nassau (Taunus!) und Rhein-
Provinz (Aachen!)
h. Bernstein: West- und Ostpreußen.
5. Gewerbe:
a. Eisenwarenfabrikation: Rheinprovinz und Westfalen
(Solingen, Remscheid, Essen!)
b. Herstellung von Wollwaren und Baumwoll-
waren: Rheinprovinz (Elberfeld und Barmen.)
c. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld)
und Schlesien.
6. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen
(Magdeburg!) und Schlesien,
e. Herstellung von Glaswaren: Schlesien.
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— 80 —
die Fragen aufgeworfen, an deren Hand der Unterricht fortschreiten soll.
Wir werden uns zuerst darüber klar
I. Welche Staaten fuhren noch den Namen Sachsen
und wo liegen sie?
Die Namen der Staaten haben wir schon erwähnt, als wir uns
einen Überblick über die Staaten verschafften, die einstmals den nord-
deutschen Bund bildeten. Nenne die Namen! (Sachsen-Weimar-Eisenach,
Sachsen-Koburg Gotha, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg.) Auch
die Lage der Staateu haben wir damals schon — wenn auch nur ganz
allgemein — bestimmt. (Diese Staaten gehören alle zu Thüringen,
also zu der Landschaft, die sich zwischen Harz und Thüringerwald aus-
breitet.) Nun gilt es aber, die einzelnen Staaten ins Auge zu fassen.
Wir wenden uns zunächst dem größten Staate zu. Welcher ist das?
1. Sachsen-Weimar-Eisenach. Zeige ihn und bestimme seine
Lage! (Sachsen-Weimar-Eisenach ist mehrfach zerstückelt. Wir können
drei Hauptteile unterscheiden. Den einen Teil treffen wir ganz im
Westen des Thüringerwaldes an, an der Werra und Hörsel. Hier
liegt Eiseuach mit der Wartburg, auf der eiust Luther die Bibelüber-
setzuug begann. Der zweite Teil des Großherzogtums liegt im Osten.
Er teilt die reußischen Lande in zwei Stücke und reicht bis an die Grenze
des Königreichs Sachsen. Der dritte Teil endlich, der größte, liegt in
der Mitte Thüringens und wird von Saale und Ilm durchflössen. Hier
finden wir die Städte Weimar und Jena.
2. Wir wenden uns weiter zu dem Herzogtums Sachsen-Koburg-
Gotha. Was lehrt die Karte über die Lage des Staates? (Dieser
Staat zerfällt in zwei Hauptteile. Der eine liegt am Nordabhange, der
andere am Südabhange des Thüringerwaldes. Im nördlichen Teile
liegt die Stadt Gotha, im südlichen die Stadt Koburg, auf deren Feste
Luther während des Reichstages zu Augsburg weilte und das herrliche
Lied: „Ein feste Burg ist unser Gott" gedichtet haben soll.)
3. An dritter Stelle suchen wir das Herzogtum Sachseu-Mei-
ningen auf. Zeige und bestimme seine Lage! (Meiningen erstreckt sich
sichelförmig am Südfuße des Thüringerwaldes hin und wird vom Ober-
lauf der Werra durchströmt. An der Werra liegt auch die Hauptstadt
des Landes, Meiningen.)
4. Endlich werfen wir noch einen Blick aus das Herzogtum
Sachfeu-Alteuburg. Zeige es und bestimme seine Lage! (Es zer-
fällt in zwei Teile, einen westlichen und einen östlichen Teil. Der öst-
liche Teil wird von der Pleiße durchströmt und liegt dort, wo die Grenze
des Königreichs Sachsen den noch Westen offenen Bogen macht. In
diesem Teile befindet sich auch die Hauptstadt des Laudes, Altenburg.
Der westliche Teil des Herzogtums wird von der Saale durchflössen.
Beide Teile sind durch das Fürstentum Reuß j. Liuie von einander getrennt.
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— 87 —
2. Was kannst du weiter über die Bodenbeschaffenheit Mecklen-
burgs von deiner Karte ablesen? Mecklenburg wird von einem Teile
des baltischen Landrückens, von der Mecklenburger Seenplatte, durchzogen.
Dieser Höhenzug steigt allmählich aus der Ostseeebene aus, bildet sodann
einen breiten, flachen Rücken und fällt dann wieder nach und nach zur
Ebene ab. Der Südwestabhang des Höhenzuges ist unfruchtbares
Heidegebiet. Schildre es! (Sandflächen — Heidekraut — Kiefern —
einsame Gehöfte.) Der größte Teil des Rückens dagegen ist fruchtbares
Ackerland. Am Nordostabhange und in der Ebene am Meere finden
wir ausgedehnte Wiesen.
3. Woher mag es kommen, daß Rücken und Nordostabhang des
Höhenzuges so fruchtbar sind? (Sicherlich gut bewässert.) Prüft, ob
eure Vermutung richtig ist! (Aus dem Rücken des Höhenzuges finden
wir zahlreiche Seen, z. B. den Schweriner See, an dem die Hauptstadt
des größeren Großherzogtums liegt. Aus vielen dieser Seen entwickeln
sich ferner kleine Flüsse, die den Nordostabhang und die Ebene am Meere
bewässern.) Wie wird es um das Gefälle dieser Flüsse bestellt sein?
(Geringes Gefälle, denn allmählicher Abfall des Landrückens!)
4. Schließe aus Bodeubeschaffenheit und Lage auf die Beschäftigung
der Bewohner Mecklenburgs! (Diejenigen, die auf dem Rücken des
Höhenzuges wohueu, werden sich vorzugsweise mit Ackerbau beschäftigen.
Diejenigen, die am Nordostabhange und in der grasreichen Ebene ihren
Sitz haben, werden Viehzucht treiben. Die Küstenbewohner aber werden
sich von Fischfang, Schiffahrt und Handel nähren.) Richtig! Die be-
dentendste Handelsstadt heißt Rostock. Zeige und bestimme ihre Lage!
Von hier aus «geht ein großer Teil des Getreides, welches auf den
fruchtbaren Gefilden Mecklenburgs reift, hinaus in andere Länder, z. B.
nach England. Gieb den Weg an, den die Schiffe nehmen, um nach
England zu gelangen! (Kanal!) Wie mußten sie vor Vollendung des
Nordostseekanals fahren? (Skager Rack!) Welche Vorteile bringt der
Kanal der Stadt? Rostock ist die größte Stadt in Mecklenburg. Selbst
die beideu Hauptstädte (Nenne und zeige sie!) sind kleiner. Wie erklärst
du das! (Lage!)
Fasse zusammen, was wir über Lage, Bodenbeschaffenheit und
Bewässerung der beiden Staaten und über die Beschäftigung ihrer
Bewohner gewonnen haben. Nenne und zeige die erwähnten Städte!
(Rostock, Schwerin, Strelitz!)
7. Das Groftherzogtum Oldenburg.
Ziel: Wir betrachten heute das Großherzogtum, dessen
Hauptland au der Nordseeküste gelegen ist. (Zeigen!)
A. Das Großherzogtum Oldenburg besteht, wie unser Ziel sagt, aus
mehreren Teilen. Wir wollen aber zunächst nur das Hauptland
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Extrahierte Personennamen: Rack
Extrahierte Ortsnamen: Mecklen- Mecklenburgs Nordostabhange Rostock Mecklenburgs England England Rostock Mecklenburg Rostock Schwerin Oldenburg Oldenburg
— 95 —
2. Größe.
Mit Hilfe der Städtezeichen der Handkarte ordnen die Kinder selbst
zu Hause die Hauptstädte nach ihrer Größe. Die Übersicht wird sodann
in der Schule vorgelesen und beleuchtet, so z. B. besonders hervorgehoben,
daß Hamburg ungefähr l/2 Million Einwohner besitzt, also die zweitgrößte
Stadt ist, die wir bis jetzt kennen gelernt haben, daß Gotha, Gera,
Altenburg, Dessau, Schwerin ungefähr gleich groß sind u. s. w.
C. Ergebnisse.
Wir haben kennen gelernt:
Die Staaten Norddeutschlands,
I. Das Königreich Preußen. (Vergl. S. 63—65.)
Ii. Das Königreich Sachsen. (Dresden.)
1. Lage: Es grenzt an Böhmen, Bayern, Thüringen, Preußen,
2. Gestalt und Größe: Dreieck — 15000 qkm.
3. Bodenbeschaffenheit: Gebirge (Erzgebirge,Lausitzergebirge,
Elbsandsteingebirge) Tiefland (Fruchtebene bei Leipzig!)
4. Bewässerung: Weiße Elster mit Pleiße, Elbe, Mulde
(Freiberger und Zwickauer Mulde) — Heilsame Quellen
(Elster!)
5. Ortschaften: Pirna, Dresden, Potschappel — Freiberg,
Zwickau — Elster, Plauen, Leipzig — Chemnitz — Mark-
neukirchen — Olbernhan.
3. Beschäftigung der Bewohner, Ackerbau, Obst- und
Weinbau, Bergbau (Erzgebirge!) und Steinbrecherei
(Pirna!), Gewerbe (Baumwollen- und Wollenverarbeitung,
Leinweberei, Klöppelei, Herstellung von Musikinstrumenten
und Spielwaren, Maschinenbau,Porzellanfabrikation), Handel
(Leipzig!).
7. Geschichtliche Erinnerungen: Schlachten bei Leipzig 1632
und 1813 — Überfall bei Hochkirch — Schlachten bei
Bautzen und Dresden.
Iii. Das Groszherzogtnm Mecklenburg - Schwerin.
(Schwerin.)
1. Lage. Ostsee.
2. Gestalt und Größe: Abgerundet — fast so groß wie das
Königreich Sachsen.
3. Bodenbeschaffenheit: Landrücken (Seen, Waldungen,
Ackerland).
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J
Zweite metkodische Einheit.
klarheitsstuft.
1. Die Provinz Pommern.
Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern-
staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der
Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden
befand, von Pommern. (Zeigen!)
Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie
sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf
das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir
im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe
gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte
richten. Wir fragen daher:
1. Wo liegt diese Landschaft?
2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden?
3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben?
4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen?
Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus-
gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei
ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur
durch kurze Hinweise unterstützt — dar:
1. Wo liegt Pommern?
Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran-
denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen
westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen
Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern
gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten.
(Vergl. Deutschland I, S. 53.)j
2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden?
Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der
den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an
Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe
in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf
— 97 —
Viii. Das Herzogtum Sachsen-Meiningen. (Meiningen.)
1. Lage und Gestalt: Südabhang des Thüringerwaldes —
Werra. — Sichelförmig.
2. Bodenbeschaffenheit: Thüringerwald!
3. Bewässerung: Werra.
4. Ortschaften: Meiningen. Sonneberg.
5. Beschäftigung der Bewohner: Lebhafte Industrie (Glas-
Hütten, Porzellanfabriken, Eisenwerke, Herstellung von Spiel-
waren).
Ix. Das Herzogtum Altenburg. (Altenburg.)
1. Lage: 2 Hauptteile. (Ostteil an der Pleiße — Westteil
an der Saale).
2. Größe: Das kleinste deutsche Herzogtum.
3. Bodenbeschaffenheit: Hügelig.
4. Bewässerung: Saale, Pleiße.
5. Beschäftigung der Bewohner: Ackerbau und Viehzucht.
6. Ortschaften: Altenburg.
7. Geschichtliche Erinnerungen: Prinzenraub in Altenburg.
X. Das Herzogtum Anhalt. (Dessau.)
1. Lage und Gestalt. 2 Hauptteile (Ostteil: Elbe — West-
teil: Unterharz).
2. Bodenbeschaffenheit: Hügelland im Westteile, Ebene im
Ostteile.
3. Bewässerung: Elbe mit Mulde und Saale.
4. Ortschaften: Dessau, Köthen.
5. Beschäftigung der Bewohner:
a. Ostteil: Ackerbau (Rüben!) und Viehzucht.
b. Westteil: Bergbau.
Xi. Das Herzogtum Braunschweig. (Braunschweig.)
1. Lage und Gestalt: 3 Hauptteile.
a. Nördlich vom Harze: Aller und Oker,
d. Westlich vom Harze: Weser.
c. Im Unterharze: Bode.
2. Bodenbeschassenheit: Der an Oker und Aller gelegene
Hauptteil ist Tiesebene, die beiden anderen Teile sind gebirgig.
3. Bewässerung: Aller mit Oker und Leine, Weser, Bode.
4. Ortschaften: Braunschweig.
5. Beschäftigung der Bewohner: Ackerbau und Bergbau.
6. Geschichtliche Erinnerungen: Heinrich der Löwe.
Xii. Das Fürstentum Lippe-Detmold. (Detmold.)
1. Lage und Gestalt: Vom Teutoburger Wald bis zur Weser.
— Abgerundet.
Zaschendorf, Teutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 7
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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Extrahierte Personennamen: Größe Bode Bodenbeschassenheit Bode Heinrich Heinrich
— 18 —
war. Stralsund ist nämlich eine Jnselstadt. Es ist vollständig von
Wasser umgeben und hängt nur durch drei Dämme mit dem Festlande
zusammen. Von Stralsund aus gelangt man am schnellsten nach Schweden
Warum? Endlich finden wir in Pommern auch die Stadt Kolberg.
Kolberg ist berühmt als Badeort, und zwar kann man hier nicht allein
in den Fluten der Ostsee baden, sondern auch in dem heilsamen Wasser
einiger Salzquellen. Man hat dieses Wasser in Röhren gefaßt und in
bequem eingerichtete, schöne Baderäume geleitet.
3. Pommern besitzt eine fleißige und kräftige*) Bewohner-
schaft, die treu zum Vaterlaude steht. Die Beschäftigung dieser
Bewohner hängt in der Hauptsache von der Lage des Wohnsitzes ab.
Diejenigen Pommern, die nahe am Strande der Ostsee wohnen, sind
meist Fischer und Schiffer. Die, welche ihre Wohnung auf dem thon-
reichen, fetten Boden Vorpommerns haben, treiben Landwirtschaft.
Diejenigen aber, die auf dem dürftigen, stellenweise mit Kiefernwald be-
deckten pommerschen Landrücken, also rechts von der Oder, Hausen, be-
schäftigen sich besonders mit Schafzucht und Gänsezucht.**)
Daß Pommerns Bewohner treu und fest zum Vaterlande stehen,
lehrte uns die Geschichte des siebenjährigen Krieges. Wir wissen z. B.,
daß Pommern nach der Schlacht bei Kollin, als Friedrich Ii. in große
Bedrängnis geraten war, 5000 Mann Soldaten auf seine Kosten stellte,
daß Stettin eine kleine Flotte zusammenbrachte u. s. w. (Vergleiche
Archenholz, Geschichte des siebenjährigen Krieges. I. S. 59.)
Zusammenfassung und Einpräguug.
2. Die Provinzen West- und Ostpreußen.
Ziel: Wir lernen heute die Landschaft näher kennen,
die dem ganzen Hohenzollernstaate den Namen gegeben hat.
Wir reden von den Provinzen Ost- und Westpreußen, die einst
zu den nnwirtsamsten Gegenden unseres Vaterlandes gehörten.
(Zeigen.)
Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts angegeben
haben, wann und wie die Provinzen in den Besitz der Hohenzollern ge-
kommen sind und wie es kam, daß der Name Preußen auf den ganzen
Staat übertragen worden ist, wird der Stoff an der Hand folgender
Fragen bearbeitet;
I. Wo liegen diese Provinzen?
Die Karte lehrt nns:
A. Ostpreußen bildet den östlichsten Teil des deutscheu Vaterlandes
Es wird begrenzt von der Ostsee (Kurisches lind frisches Haff!) von
*) „Je fester die Hand, desto näher nach Pommern." (Sprichwort.)
**) Pommern steht in der Schafzucht obenan in Mitteleuropa. Auf seine 11/2
Million Einwohner kommen mehr als doppelt so viel Schafe. (Kirchhoff.)
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Personennamen: Fischer Schiffer Friedrich_Ii Friedrich Kirchhoff
Endlich besitzt Dresden auch eine herrliche Umgebung. In
der nächsten Nähe der Stadt befindet sich der „große Garten".
Er hat Ähnlichkeit mit dem Tiergarten Berlins, denn er hat
wie jener schattige Alleen, kleine Seen, schöne Bildsäulen und
prächtige Grasplätze aufzuweisen. Schön ist auch die weitere
Umgebung der Stadt. Wer das nicht glauben will, der mag
nur einal eine Fahrt in das nahe Elbsandsteingebirge oder
nach dem Städtchen Meißen antreten.
Dresden wird jährlich von Tausenden von Fremden besucht.
Könnte doch auch ich einmal die schöne Stadt in Augenschein
nehmen!
3. Rechnen.
Der Rechenunterricht nimmt — vielleicht als Wiederholung der
Division im unbegrenzten Zahlenraume — Gelegenheit, festzustellen, wie
viel Einwohner in den einzelnen Staaten auf 1 qkm*) kommen, und klärt
so den Schüler über die Dichtigkeit der Bevölkerung auf. — Auf Grund
der Ergebnisse der Berechnung ordnen dann die Schüler die Staaten selbst
nach der Dichtigkeit der Bevölkerung. (Hausaufgabe.)
*) Unterlagen dazu im Anhange.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
— 104 —
a. Der östliche Teil breitet sich zu beiden Seiten der Donau
aus und wird begrenzt von Österreich, Württemberg, Baden,
Hessen, Preußen, Thüringen und Sachsen.
b. Der westliche Teil liegt auf dem linken Rheinufer und ist
umschlossen von Baden, Hessen, Preußen und Elsaß-Lothringen.
2. Über die Bodenbeschafsenheit dieser Gebiete kannst du dich
auf Grund des früheren Unterrichts (Bergl. 1. Abt. S. 120 ff., 142 ff.)
und mit Hilfe der Karte selbständig aussprechen. Sprich zunächst über
das Hauptland!
Das Hauptland hat drei Hauptbodenformen aufzuweisen.
a. Im Süden finden wir Teile der Alpen, also Teile eines
Hochgebirges. Hier liegt ja der höchste Berg des deutschen
Vaterlandes, die Zugspitze, die sich 3000 in hoch erhebt.
Hier ragt auch der finstere Watzmann empor. (Vergl. 1. Abt.
S. 120 und 124.)
b. Der mittlere Teil Bayerns gehört der süddeutschen Hoch-
ebene an, die von den Alpen im Süden, von dem deutschen
Jura im Nordwesten und von dem Böhmer- und Bayer-
wald im Nordosten begrenzt wird.
e. Der nördliche Teil Bayerns endlich ist ein Teil des
schwäbisch-sränkischen Stufenlandes, das sich zwischen Jura,
Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald
und Schwarzwald ausdehnt.)
Welche deutscheu Mittelgebirge kommen demnach für den
Hauptteil Bayerns in Betracht? (Böhmerwald, Bayerwald,
Fichtelgebirge, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Jura.)
Sprich nun weiter über die Bodenbeschaffenheit Rheinbayerns!
— Hier können wir zwei Teile unterscheiden.
a. Der westliche Teil gehört dem Hardtgebirge und seinen
Ausläufern an.
b. Der östlichere Teil gehört zur oberrheinischen Tiefebene.
Fasse zusammen, was wir bis jetzt über Bayerns Bodenbeschaffenheit
gesagt haben! (Wir finden in Bayern die verschiedensten Bodenformen.
Zu Bayern gehören Teile eines Hochgebirges, einer Hochebene, eines
Stufenlandes und einer Tiefebene, ferner ganz oder teilweise mehrere der
deutschen Mittelgebirge.) Schildere diese Bodeusormeu! (Die Schüler
wiederholen in zusammenhängender Rede, was sie im Vorjahre gelernt
haben. Sie erzählen von den aussichtsreichen Bergen, von den blauen
Seen, grünen Matten und wildreichen Wäldern, von den Lawinen und
Wetterwassern, von den Dörfern und von den Sennhütten der Alpen.*)
Sie berichten von den rauschenden Wäldern des Böhmerwaldes, Fichtel-
gebirges und Spessarts, von den Sumpf- und Moorflächen des Rhön-
*) 1. Abt. S. 127.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
— 112 —
Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun
mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft
hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.)
5, Das Groftherzogtum Baden.
3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils
in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt.
Wir reden vom Großherzogtume Baden.
I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer!
(Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und
von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es
wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern,
vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten-
tum Hohenzollern und von der Schweiz.)
Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin!
(Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem
Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt
sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der
Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst,
Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume
sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier
kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch
die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des
April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder
oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern
rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin,
vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler-
hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt.
Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben
von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund
dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben!
(Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares
Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche
Waldungen und grasreiche Matten.
Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der
reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird
nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch —
wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse.
Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist
dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald
der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]