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1. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. uncounted

1895 - Leipzig : Voigtländer
i'iiiius.va. Jjaccui Ssonitai Jtrindisl Palermo Castexlamari Rgr.bedeutet Knigreich 5z. (B.) " Herzogtum Mgf. Qo" Markgrafschaft Gf.(ft) - Grafschaft Igf.cl.) Landgraf schaft Elb. >' Erzbistum B. Bistum tl Geisicheesilxwu)en "w Greme,-rajv Italien 'Syraeiu unter den Hohenstaufen Q) Malta ' Geograph. Mellen B. Voigtlnder'e Verlag In Leipzig. Zinktzg. u. Druck v. R- Logs, Leipzig

2. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 68

1909 - Leipzig : Hirt
68 Das Mittelalter. ffte saen, Handelsstdte, unter denen das im 12. Jahrhundert von den Dnen zer-strte Ajuhn (auch Vrneta, d. h. Wendenstadt, genannt) auf Wollin weit bekannt war (Die Sage von der im Meere versunkenen Stadt.) Als erster Fürst von Pommern imrd Swantlbor (um 1100) genannt. Das Christentum wurde um 1125 von Bischof Otto von Bamberg gepredigt, und bald darauf entstand das Bistum Kammin Zugleich begann durch schsische Ansiedler und Klster die Einfhrung des Deutschtums' Einfalle der Danen und der Polen veranlagen 1181 die Herzge Bogislaw und Kasmu, sich unter bte Lehnshoheit des Kaisers zu stellen. In den folgenden Jahr-hunberten war Pommern meist in zwei Herzogtmer, Pommern-Wolgast und Pommern-Stetttn, geteilt. Kmpfe mit benachbarten Fürsten und mchtigen Städten (Stralfunb) fllen bte Geschichte der Herzge. 4. Mecklenburg. Erst Heinrich dem Lwen gelang es, die heidnischen Obotriten zu bezwingen und dem Deutschtum den enbglltgen Sieg zu verschaffen. Doch shnte er sich mtt dem getauften Fürsten Przibislaw (dem Stammvater der jetzigen gro-Herzogltchen Familien) aus und lie ihm sein Land; 1170 wrbe dieser von Friedrich Barbarossa zum deutschen Reichssrsten ernannt. Bald barauf geriet das Laub unter bte Oberherrschaft der Dnen, die bis zur Schlacht bei Bornhved im Jahre 1227 dauerte. Karl Iv. erhob Mecklenburg zum Herzogtum. - Nach mancherlei Teilungen entstanden um 1700 die Linien Schwerin und Strelitz. 5. Schleswig-Holstein. Die kraftvollen holsteinischen Grafen aus dem Hause Schauenburg, das seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts regierte, machten sich verdtent durch Einfhrung des Christentums im slawischen Osten (Wagrien) sowie durch mutigen Kampf gegen den bnifchen Eroberer Waldemar Ii., der 1227 bei Bornhveb eine entscheidende Niederlage erlitt. Als 1326 der mchtige Graf Gerhard Hi., der auch in Schleswig und Dnemark ansgebehnte Besitzungen hatte r^Tr. Waldemar V. von Schleswig die bnifche Krone verschafft hatte' berlie ihm bteser das Herzogtum Schleswig als Lehen und bestimmte durch die Walbemarsche Verordnung", da Schleswig nie mit Dnemark vereinigt werben brste. Walbemar konnte bte Krone nicht lange behaupten; aber die Ver-emtgung Schleswigs als erblichen bnischen Lehens mit Holstein wrbe 1386 von Dnemark durch einen Vertrag anerkannt. So entftanb Schleswig-Holstein. 1460, nach dem Aussterben der fchauenbnrgifchen Grafen, whlten bte schleswig-holsteinischen trtbe trotz der Walbemarschen Verorbnung den mit den Schauenburgern verwanbten Dnenknig Christian I. zum Herzog von Schleswig und Grafen von Holstein, unter der Bebingung, ba die beiden Lnder ihre Freiheiten behalten und ewig zusammenbleiben sollten ungeteilt". Kaiser Friedrich m. erhob Holstein zum Herzogtum. Nur bte Dtthmarscher Bauernrepublik behauptete noch ihre alte Unabhngigkeit, bis ste nach bluttgen Kmpfett (bei Hemmingstedt und Heibe) im 16. Jahrhundert von Dnemark unterworfen wrbe. welfischen Lnder. Heinrich der Lwe rettete von feiner gewaltigen Herrschaft 1181 nur seine mtterlichen Erblande: Lneburg und Braunschweig nebst Kalenberg (Hannover), Gttingen und Grubenhagen. Nach und nach kamen die Er-Werbungen hinzu, die mit ihnen zusammen die Heutige Provinz Hannover und das Herzogtum Braunschweig bilden. Kaiser Friedrich Ii. erhob 1235 bte welfischen Lanbe Zum erblichen Herzogtum B r au tisch weig-Lneburg. ' Westfalen. Nach dem Sturze Heinrichs des Lwen wurbeu in Westfalen bte Erzbtschfe von Eln bte mchtigsten Fürsten. Zunchst kam das Land an der oberen Ruhr und Lenne an Cln, und Friedrich Rotbart ernannte den Erzbischof zum Herzog von Engem und Westfalen. Die Nachfolger vermehrten den Besitz, u. a. oitrch bte Grafschaft Arnsberg und bte Herrschast Bilstein. Unter den erzbischflichen fctabtert ragte Soest hervor, das sich gleich anderen westflischen Stbten der Hansa anschlo. Um 1450 verlor der Erzbischof die Stadt nach mehrjhrigen Kmpfen, der

3. Deutsche Geschichte bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 69

1909 - Leipzig : Hirt
70. Einzelherrschaften. 69 Soester Fehde". Soest hatte sich unter den Schutz des Herzogs von Kleve gestellt, in dessen Landeshoheit es nun berging. Auerdem bestanden im wesentlichen folgende Einzelherrschaften: die von Karl dem Groen gegrndeten Bistmer Mnster (dessen Gebiet sich weit nach Norden erstreckte), Minden und Paderborn, die Abtei Corvey ( 51,1), die bis ins 16. Jahrhundert vereinigten Grafschaften Tecklenburg und Lingen, die Grafschaft Ravensberg, die im 14. Jahrhundert an Jlich kam, die vereinigten Grafschaften Mark und Altena, die im 14. Jahrhundert an Kleve fielen, und das Frstentum Siegen. Die einzige Freie Stadt war das durch seinen Handel auf-blhende Dortmund, die Nebenbuhlerin von Soest. Durch den Verfall der Hansa ging auch Dortmund zurck; doch nahm im 16. Jahrhundert die Metallindustrie einen neuen Aufschwung, als man anfing, die Steinkohle in ihren Dienst zu stellen. Dieser schwarze Edelstein" war schon uni 1300 bei Dortmund und Essen gefrdert, aber bei dem groen Holzreichtum des Landes zunchst wenig gebraucht worden. 8. Sachsen und Thringen. Von den Lndern Heinrichs des Lwen erhielt ein Sohn Albrechts des Bren zwei getrennte Elblandschaften mit der schsischen Herzogs-wrde. Seine Nachkommen begrndeten durch Teilung die Herzogtmer Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg. Dieses erhielt die Kurwrde. 1423 wurde es nach dem Aussterben des herzoglichen Geschlechts an Friedrich den Streit-baren aus dem Hause Wettin, Markgrafen von Meien und Landgrafen von Thringen, verliehen. Unter seinen Shnen Friedrich dem Sanftmtigen und Wilhelm entbrannte ein Bruderkrieg, infolgedessen der Ritter Kunz von Kau-fungen den schsischen Prinzenraub" verbte, indem er Friedrichs Shne Ernst und Alb recht entfhrte. Sie wurden durch den Leipziger Teilungsvertrag 1485 die Begrnder von zwei herzoglichen Linien: die ernestinifche erhielt Thringen und Wittenberg (Kurfrstentum Sachsen), die albertinische Meien (Herzogtum Sachsen mit Dresden und Leipzig). 1547 folgte die Abtretung Wittenbergs mit der Kurwrde an die albertinische Linie, während die ernestinische im Besitz der sachsen-thrin-gischen Lande blieb. 9. Bayern. Mit dem (verkleinerten) Herzogtum Bayern wurde 1180 der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach belehnt, der durch seine Treue und seinen Heldenmut in Italien dem Kaiser Friedrich Rotbart groe Dienste geleistet hatte. Sein Geschlecht (frher nach der Stammburg Scheyern benannt) hatte schon zur Zeit Heinrichs I. die bayrische Herzogswrde und seitdem das dortige Pfalzgrafenamt bekleidet. Ottos Sohn Ludwig I. erhielt vom Kaiser Friedrich Ii. auch die Rheinpfalz. Nach wiederholten Teilungen wurde am Anfang des 16. Jahrhunderts Bayern wieder zu einem Herzogtum vereinigt, fr das die Unteilbarkeit gesetzlich bestimmt wurde, während sich in der Rheinpfalz (zu der auch die Oberpfalz gehrte) das Wittelsbacher Geschlecht in mehrere Linien verzweigte. 10. Schwaben. Das Herzogtum Schwaben oder Alemannien war seit der Zeit Heinrichs Iv. im Besitze der Staufer. Schon während ihrer Regierung wurden manche weltliche und geistliche Besitzungen unabhngig, und nach dem Tode Konradins 1268 blieb das Herzogtum unbesetzt. Die wichtigsten Gebiete sind folgende: a) Wrttemberg. Die ursprngliche Grafschaft war ein kleiner Landstrich am Neckar mit der Stammburg Wirtineberg bei Stuttgart. Unter den Grafen, als deren erster ein Konrad um 1100 genannt wird, und deren geschichtlich sichere Reihe mit Ulrich I. im 13. Jahrhundert beginnt, ragt Eberhard der Greiner hervor, der 1388 den Schwbischen Stdtebund besiegte. Das tatkrftige, kluge Geschlecht ver-einigte nach und nach die umliegenden, schon geographisch zusammengehrigen Gebiete, von denen die Pfalzgrafschaft Tbingen die bedeutendste war, zu einem Ganzen. Auch die burgundische Grafschaft Mmpelgard kam im 15. Jahrhundert (durch Erbschaft) an Wrttemberg. Unter Eberhard im Barte, dem reichsten Fürsten", wurde es 1495 zum Herzogtum erhoben.

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 22

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 22 — im Beisein vieler Fürsten der zunächst aus Holz erbaute Dom zu Schwerin geweiht. Auch Klöster wurden angelegt, 1170 Doberan, 1172 Dargun, beide Niederlassungen der Cister-cienfer. Beide Stiftungen fielen dem Wendenaufstande 1179 zum Opfer; Doberan ward 1186 an feiner jetzigen Stelle wiederaufgebaut, Dargun 1216 wiederhergestellt. Um alles heidnische Wesen auszurotten, befahl Berno, daß die christlichen Gotteshäuser auf solchen Stellen errichtet würden, wo früher heidnische Tempel gestanden hatten. Ferner suchte er die Abneigung der Wenden gegen den christlichen Gottesdienst dadurch zu vermindern, daß er den heidnischen Götzen christliche Heilige unterschob. So zerstörte er im Lande der Kessiner den heiligen Hain des Götzen Goderak und befahl statt seiner die Verehrung des heiligen Gotthard. Die segensreiche Wirksamkeit Bernos wurde von seinen Zeitgenossen allgemein anerkannt. Papst und Kaiser achteten ihn hoch, die Fürsten schätzten ihn wegen seiner Weisheit und suchten bei ihm Rat in schwierigen Fällen. Wahrscheinlich vermittelte Berno 1167 auch die Aussöhnung Pribislavs mit Heinrich dem Löwen. Mit Recht darf Bischof Berno der Apostel Mecklenburgs genannt werden. 2. ßischos frunmarb. 1193—1237. — Nach zweijährigem Streit um das Recht der Bischofswahl bestieg der Wende Brunward den bischöflichen Stuhl von Schwerin. Brunward erwies sich als ein würdiger Nachfolger Bernos und versorgte besonders den Süden und Osten des Landes mit christlichen Stiftungen. Er erneuerte 1216 das Kloster Dargun, stiftete 1222 das Benediktinerkloster Dobbertin, welches bald in ein Nonnenkloster verwandelt wurde, und 1223 das Cistercienser-Nonnenkloster zu Rühn. Auf Einführung und Handhabung kirchlicher Rechtsordnung und christlicher Sitten nahm Bischof Brunward besonders bedacht. 3. Sistümer. — Mecklenburg verteilte sich in kirchlicher Beziehung auf die 5 Bistümer: Schwerin, Ratzeburg, Lübeck, Havelberg und Kammin. Das Bistum Ratzeburg umfaßte den größten Teil des westlichen Mecklenburg einschließlich Wismar. Die Residenz des Bischofs war Schönberg. Klöster befanden sich in Eldena und Rehna. Im Sprengel dieses Bistums erhielt sich das heidnische Wesen am längsten. d ^ Zum Bistum Lübeck gehörte in Mecklenburg nur die Insel Dem Bischof von Havelberg gehörte das Land südlich der Elde und Peene, im wesentlichen das heutige Mecklenburg-Strelitz. Der Sprengel des Bischofs von Kammin erstreckte sich von Osten her weit ins Land hinein, ungefähr in der Ausdehnung Neu-brandenburg-Gnoien keilförmig auf ,Krakow zu. Während die

5. Länderkunde, Verkehrsgeographie, Elementare mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 175

1911 - Leipzig : Hirt
§ 158—159. D. Mitteldeutsches Gebirgsland. — 6. Sächsisches Gebirgsland._175 vielfach zur Teichbildung (Bild J) geführt (Hubertusburg, Moritzburg, Königswartha), deren viele auch künstlich angelegt sind. Hier wird großartige Teichwirtschaft betrieben, die bei dem sandigen Boden ertragreicher ist als Land- Wirtschaft. Dem Berkehr ist dieses Flachland natürlich durchaus günstig. § 158. Die Bewohner. Die Bevölkerung Sachsens bestand nach der Völker- Wanderung aus slawischen Sorben. Im 19. Jahrhundert wurde das Land durch die Deutschen wiedererobert (um 930 Bau der Grenzfeste Meißen unter Heinrich 1.), und die Sorben wurden dem Deutschtum und Christentum gewonnen, hauptsächlich durch die Markgrafen aus dem noch jetzt regierenden Hause Wettin. 1423 wurde die Kurwürde erworben, und seit 1806 ist Sachsen Königreich. Die heutigen Bewohner sind, außer etwa 40 000 Wenden in der Lausitz^, den Thüringern nahe verwandte Mitteldeutsche, deren Mundart das Obersächsische^ ist. Die im Sw wohnenden Vogtlünder stehen den Franken näher. Die Bevölkerung des Königreichs Sachsen ist fast rein evangelisch (94%), das Herrscherhaus katholisch. Die Besiedlung Sachsens ist außerordentlich dicht. Auslöoooqkm wohnen 4,8 Millionen Menschen, also im Mittel 320 E. auf 1 qkm3. Somit ist Sachsen weit dichter bevölkert als die übrigen deutschen Staaten (mit Ausnahme von Hamburg, Bremen, Lübeck), ja auch als England und Belgien. Nur die Sandgegenden im No Sachsens sind verhältnismäßig dünn bevölkert. Die Ursachen dafür liegen in der günstigen Lage Sachsens, in der Frucht- barkeit des Landes und im Vorkommen reicher Kohlen- und Erzlager. Um diese herum sind große vielseitige Industriezentren entstanden. Im Erzgebirge und in der Lausitz hat die Industrie vielfach die nur kärglichen Verdienst liefernde Form der Heimarbeit angenommen. Ist Sachsen auch ein echtes Industrieland, das seinen Getreidebedarf bei weitem nicht selbst zu decken vermag, so steht doch seine Landwirt- schast in hoher Blüte und ernährt etwa den sechsten Teil der Einwohner. Mehr als ein Viertel des Bodens ist noch für den sorgfältig gepflegten und ertragreichen Wald übriggeblieben (Fig. 38, S. 206). Am waldreichsten ist die Gegend um Schwarzenberg und Auerbach, am Wald- ärmsten die von Leipzig. § 159. Das Königreich Sachsen ist aus der Mark Meißen hervor- gegangen. Für die Verdeutschung des 0 hat es bis zur Erwerbung der polnischen Königskrone dieselbe Bedeutung wie Brandenburg-Preußen gehabt. Zwar hat Sachsen 1815 die Hälfte seines früheren Gebietes verloren, aber die Blüte feiner Industrie, seines Handels und Verkehrs und 1 Die Wenden sind in der Mehrzahl evangelisch (80%); die katholischen Wenden wohnen um das Kloster Marienstern. ^ Wohl zu unterscheiden von dem im alten Herzogtum Sachsen von Hannoveranern und Braunschweigern gesprochenen Niedersächsischen. 3 Nach den vorläufigen Ergebnissen der Volkszählung von 1910.

6. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 181

1902 - Leipzig : Roßberg
— 181 — Der fränkischen Linie war die glänzendste Zukunft vorbehalten.*) Sie erlangte den Kurhut von Brandenburg, die Königskrone von Preußen und die Kaiserkrone des neuen Deutschen Reiches. Wiederholt griffen die hohenzollernschen Burggrafen entscheidend in die Reichsgeschichte ein. Karl Iv. erhob sie in den Reichssürstenstand. Durch Kauf. Pfand, Erbschaft und Geschenke der Kaiser, deren pflichttreue Beamte sie waren, erwarben sie allmählich ein ausgedehntes Gebiet am oberen Main und am Fichtelgebirge, die fränkischen Fürstentümer Ansbach und Bayreuth, welche bis 1805 im Besitze der Hohenzollern geblieben und dann an Bayern gefallen sind. 2. Friedrichs I. Tätigkeit. Friedrich übernahm die Mark als ein „halbverlorenes" Land; denn im Innern herrschte völlige Rechtlosigkeit, und der äußere Umfang war durch die Raublust der Nachbarn sehr zusammengeschmolzen, es waren nur noch die Altmark, die Mittelmark und die Priegnitz beisammen. Wenn nun auch Friedrich namentlich in der Zeit seiner Statthalterschaft Ruhe und Ordnung wiederherstellte, die Ritterburgen zertrümmerte, die Quitzows zur Flucht nötigte und einen Landfrieden gebot, so war er doch im Reiche zu viel beschäftigt, als daß er in den Marken einen dauernden Frieden hätte durchsetzen können. Er wurde nämlich nach dem Konstanzer Konzil vom Kaiser Sigismund zum Reichsverweser ernannt; als solcher hatte er bei der häufigen Abwesenheit des Kaisers im Reiche viel Zeit und Mühe aufzuwenden; sodann zog er dreimal gegen die Husiten ins Feld, die ihn dafür in der Mark heimsuchten. Zwischen ihm und dem Kaiser trat später eine Entfremdung ein, als Sigismund das Kurfürstentum Sachsen-Wittenberg, das 1422 durch das Aus-sterben der dortigen Askanier erledigt war, dem Wettiner Friedrich dem Streitbaren von Thüringen und Meißen übertrug. Nach Sigismunds Tode (1437) standen sich zum erstenmale ein Hohenzoller und ein Habsburger bei der Kaiserwahl gegenüber; die Fürsten entschieden sich für den Habsburger Albrecht Ii., den Schwiegersohn Sigismunds. 3. Friedrichs Lebensende. Friedrich hatte mit zunehmendem Alter die Regierung in der Mark seinem Sohne Friedrich übertragen und sich häufig in seinem Stammlande ausgehalten; dahin siedelte er 1437 ganz über, um seinen Lebensabend auf derkadolz-bur g bei Nürnberg zu verbringen. Hier starb er im Jahre 1440. *) Die schwäbischen Hohenzollern trennten sich später (1576) in die beiden Linien Hechingen und Sigmaringen. Ihre Häupter verzichteten im Jahre 1849 zu Gunsten des preußischen Staates aus ihre landesherrlichen Rechte. Seitdem gehören die hohenzollernschen Lande zum preußischen Staat und sind der Rheinprovinz zugeteilt. Die Linie Hechingen ist ausgestorben, das Haupt der Linie Sigmaringen ist der Fürst Leopold von Hohenzollern.

7. Teil 3 - S. 1

1895 - Leipzig : Wunderlich
Srste methodische Einheit. A. klarheitsstuft. 1 Die Provinz Brandenburg. Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver. 3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg, die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte. Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben, werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung fortzuschreiten hat. 1. Wo liegt die Landschaft? In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine« festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz? (Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog- tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen. 2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des deutschen Reiches Streusandbüchse? In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor- *) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt, der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I. den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!) Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1

8. Lehrstufe 3 - S. 202

1867 - Leipzig : Teubner
202 Spree abwärts bislübben; 3) 145.000letten amknrischen Haff; 4) 144.000 Dänen in Nordschleswig; 5) 11000 Wallonen in der Rheiuprovinz südl. von Aachen und 5) 600 Zigeuner, zerstreut. Die deutsche Sprache ist die herrschende; auch in den Gegenden mit nicht- deutscher Bevölkerung wird sie in den Städten von den gebildeten Ständen gesprochen. §. 330. Ständeverschiedenheit. Außer den Standesherren, z. B. den Fürsten v. Hohenzollern-Hechingen und - Sigmaringen, v. Hohenlohe, den Grasen v. Stollberg u. a., welche ge- wisse Ehrenvorrechte genießen, sind alle Staatsbürger vor dem Gesetze gleich. §. 331. Religionsverschiedenheit. Preußen ist der vorzugsweise protestantische Großstaat, denn es hat gegen 1572 Mill. Protestanten (meist Unirte), 7.800.000 Katholiken, die meisten am Rhein, in den früher geistlichen Gebieten und in Hohenzollern, die wenigsten in Pommern, Brandenburg und Schleswig-Holstein; die Polen sind alle katholisch. 14000 sind Mennoniten, 43000 Dissidenten, 1500 Griechen und 315000 Juden. §.332. Gestaltung des preußischen Staates Das Königreich Preußen ist aus der sächsischen Nordmark (Soltwedel) erwachsen, mit der Albrecht d. Bär 1133 belehnt ward und die 1143, um ihn für den Verlust des Herzogtums Sachsen zu entschädigen, von letzterem getrennt und durch die Ostmark vergrößert wurde; seitdem nannte sich A. Markgraf von Brandenburg und wurde durch die Unterwerfung der Mittel- mark, Priegnitz und Ukermark der Begründer der deutschen Herrschaft unter den Wenden. Seine Größe verdankt aber Brandenburg erst den Hohenzollern. 1417 belehnte K. Sigismund den Burggrafen v. Nürnberg Friedrich Vi. v. Zollern, der auch die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth besaß, mit dem Kurfürstenthum Brandenburg. Sein 535 Ühm. großes Gebiet wuchs unter seinen Nachfolgern durch Kauf, Vertrag und Erbschaft, während Ansbach und Bayreuth an eine Seitenlinie kamen und erst 1792 heimfielen; 1618 kam das Herzogtum Preußen hinzu (das 1226 — 83 vom Deutschritterorden erobert und germanisirt, 1410 ein polnisches Lehen geworden war, das aber der Hoch- meister Albrecht v. Brandenburg 1525 in ein weltliches erbliches Herzogtum verwandelt hatte), 1609 das Herz. Cleve, die Grafsch. Ravensberg und Mark mit Limburg, durch den Westfäl. Frieden Hinterpommern mit dem Bisth. Cammin und Lauenburg, d. Erzbisth. Magdeburg, Bisth. Halberstadt u. a., 1686 d. Schwiebusser Kreis. Friedrich Wilhelm I., der große Kurfürst, befreite 1660 das Herzogth. Preußen aus der Lehensabhängigkeit vonpolen undschwe- den, worauf es unter seinem Sohne Friedrich I. 1701 zumkönigreiche erhoben wurde. K. Friedrich Wilhelm I. erwarb Geldern und 1720 von Schweden Vor- pommern bis an die Peene. Zur Großmacht erhob Preußen Friedrich d. Gr., der Schlesien mit Glatz 1742 eroberte, 1744 Ostfriesland erbte. Bei der 1. Thci- lung Polens 1772 erhielt Preußen Westpreußen und den Netzedistrict, bei der

9. Das Mittelalter, die neuere und die neueste Zeit - S. 96

1893 - Leipzig : Voigtländer
— 96 — Ottokar beim Untergänge der Staufer bei weiten: der mächtigste unter den deutschen Fürsten. Baiern gehörte seit 1180 Dm Wittelsbachern, welche auch die Rheinpfalz, ein Stück des alten Herzogtums Franken, erhielten. Dieses war nach dem Aussterben der salischen Kaiser unter viele geistliche und weltliche Große geteilt worden. Zwischen den in Baiern und der Rheinpfalz herrschenden wittelsbachischen Linien war fortwährender Streit. Außerdem bildete sich auf dem fränkischen Gebiete die Burggrafschafl Nürnberg, aus der später die Markgrasschasten Ansbach und Bayreuth entstanden, und kam in den Besitz des Geschlechts der Hohenzollern. Diese standen fest zum Kaiser und erweiterten durch geschickte Benutzung der Umstände, durch Eroberung, Kauf, und Erbverträge stetig ihr Gebiet. 3m allen Herzogtum Schwaben, welches nach dem Sturze der Staufer in viele Gebiete zerstückelt wurde, traten besonders die Zähringer in Baden, deren Nachkommen noch jetzt dort herrschen, und die Grafen von Württemberg hervor. Auch die Habsburger kamen dort immer mehr zu Ansehn und Macht. Im Nordosten waren die askanischen Markgrafen von Brandenburg die bedeutendsten Fürsten (s. S. 70). Hauptstadt des Sande* war Brandenburg a. d. Havel; Berlin begann unter ihnen sich zu heben. Albrechts des Bären Nachfolger wirkten energisch in seinem Geiste, erweiterten das Landesgebiet, besonders durch die Erwerbung großer Teile von Pommern, später auch von Polen und der Lausitz, und erwarben eine fast unbeschränkte Macht. Der letzte Assanier in Brandenburg war Walde-mar, welcher 1319 starb. In den Wirren, welche die bairische Herrschaft nach seinem Tode in der Mark hervorrief, trat der falsche Waldemar auf. In Sachsen hatte bei dem Zerfall des alten Herzogtums Bernhard von Askanien den (kleinen) Teil erhalten, welcher von da ab das Herzogtum Sachsen hieß, die Gegenden von Wittenberg und Lauenburg. Um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts trat die Teilung in Sachsen-Wittenberg und Sachsen-Lanenburg ein. 1423 starben die Assanier in Sachsen ans, und nunmehr erhielten die Wettiner das Land (s. S. 71). Brannschweig-Lünebnrg war dem alten Welsenstamme geblieben (s. S. 76) und hatte den Herzogstitel erhalten. In der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts entstanden daraus die beiden Länder Brannschweig-Wolfenbüttel (später das Herzogtum Braunschweig) und Lüneburg-Celle (später das Land Hannover). Außer den zahlreichen Fürstentümern bestanden in Deutschland eine große Menge von geistlichen und weltlichen Herrschaften, sowie von städtischen Landesgebieten. Vielen von ihnen waren schon durch die «Staufer die

10. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 140

1891 - Dresden : Höckner
— 140 — 2. Während so der Versuch Friedrichs I., sich ein selbständiges Herrschaftsgebiet auch jenseits der Alpen zu schaffen, an dem Widerstande der Lombarden vollständig gescheitert zu sein schien, hatte im Norden Heinrich der Löwe, seit 1162 nicht mehr an den Römerzügen beteiligt, die baltischen Slawen seiner Herrschaft unterworfen und mit Hilfe der Kirche (Bistümer Oldenburg-Lübeck, Mecklenburg, Ratzeburg-Schwerin) und freiwilliger Einwanderer namentlich aus Westfalen und dem fränkischen (flämischen) Niederrheinlande auch christlich-deutsche Gesittung begründet. Rücksichtslos machte Heinrich seine herzogliche Gewalt aber auch innerhalb Sachsens geltend; den Widerstand der dadurch bedrohten Großen brach er mit Gewalt oder durch kaiserliche Vermittelung. Wie schon vorher durch den Bund mit dem see-gewaltigen König Waldemar I. von Dänemark, so gewann der Herzog jetzt eine weitere Stütze seiner säst königlichen Macht durch seine Vermahlung mit Mathilde von England der Tochter Heinrichs Ii., 1168 (s. Lieblingssitz in Braunschweig, Pfalz in Dankwarderode mit dem ehernen Löwen, Blasiusdom). 3. Das seither freundschaftliche Verhältnis zwischen Kaiser und Herzog wurde indessen getrübt, seitdem Friedrich I. in Deutschland Ersatz für die schweren Verluste in der Lombardei zu finden suchte. Daher behielt er nach dem Tode Friedrichs von Rotenburg Schwaben samt dessen ausgedehnten fränkischen Allodien für sich, gewann von seinem verschwenderischen Oheim Welf durch reiche Vorschüsse die Aussicht auf bessert reiches Erbe, erwarb auch sonst durch Kauf ober Vertrag eine Masse von Gütern in Franken und Schwaben, sowie zahlreiche Kirchenlehen und täuschte enbtich durch die Krönung seines 4jährigen Sohnes Heinrich (116lj) des Herzogs ehrgeizige Hoffnungen. 4. In Italien hatte sich während Friedrichs I. mehrjähriger Abwesenheit der lombardische Städtebund auch über die Städte der Romagna und der Marken (um Ancona) ausgedehnt und selbst Pavia zum Anschluß gezwungen, durch die Erbauung von „Alessandria" am Tanaro aber ein festes Bollwerk gegen die staiifische Herrschaft geschaffen. Darum zog Friedrich zum fünften Male nach Italien (5. Römerzug 1174—78). Er zerstörte Susa, dann Asti, die erste Bundesstadt, woraus Pavia sofort wieder auf feine Seite trat, mußte jedoch die Belagerung des hartnäckig verteidigten Alessandria aufheben. Im Angesicht einer neuen allgemeinen Erhebung der Lombardei sah er sich von Heinrich dem Löwen auf einer persönlichen Zusammenkunft in Parten-
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