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1. Realienbuch - S. 59

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 59 b) Den durch die Dynamomaschine erzeugten Strom kann man in (gut isolierten) Drähten weiterleiten — z. B. zu elektrischen Glüh- oder Bogenlampen — und ihn so in Licht umsetzen. Leitet man ihn in die Drahtspulen einer andern Dynamomaschine, dann wird der Bnker dieses Elektromotors (Motor heißt Beweger) in Umdrehungen versetzt, verbindet man den Bnker durch einen Treibriemen mit einer Pumpe, einer Mühle oder mit einer andern Brbeitsmaschine, so wird durch den Elektromotor die elektrische Kraft wieder in Brbeitskraft umgewandelt. Man kann mit- hin die Muskelkraft der Tiere, die Kraft des Wassers, des Windes, des Dampfes, kurz jede Brbeits- oder mechanische Kraft in elektrische Kraft umsetzen, diese durch Drähte fortleiten und an einer andern Stelle wieder in Wärme, in Licht oder in mechanische Kraft umwandeln. Mittels solcher elektrischen Uraftübertragung wurden z. B. bei einer Busstellung in Frankfurt a. M. (189k) sämtliche Maschinen durch die Kraft des Neckars bei Lauffen aus einer Entfernung von etwa 175 km betrieben, heutzutage findet die Übertragung elektrischer Uraft vielsach Verwendung. (Führe einige Beispiele an!) — Leitet man den Strom in einen Motor, der unter einem auf Eisenbahnschienen stehenden Wagen angebracht und mit den Bädern ver- bunden ist, so bewegt sich der Wagen (elektrische Straßenbahn!). B. Chemie und Mineralogie. I. von der Luft. 1. Eigenschaften der Lust. Die Erde wird Von einer Lufthülle, der Atmosphäre, umgeben. Sie ist durchsichtig und farblos,- nur dickere, staubfreie Luftschichten er- scheinen blau (blauer Himmel!). Die Luft durchdringt den Erdboden, das Mauer- werk, das holz, sowie die meisten andern Körper und wird auch vom Wasser auf- genommen (Btmung der Fische!). Wie wir bereits früher kennen gelernt haben, ist sie der wichtigste Leiter des Schalles (S. 32), und der Druck „einer Atmosphäre" beträgt 1 kg ($. 16). Ebenso haben wir erfahren, daß erwärmte Luft emporsteigt (Z. 23), und daß die Luft stets Wasserdampf enthält (5. 28). Bauch, Staub und winzige pilzkeime, die Fäulnis, Gärung (5. 83) und Krankheiten hervorrufen können, schweben in ihr. 2. Die wichtigsten Bestandteile der Lust. Wir stellen einen Leuchter mit einem brennenden Lichte in eine Schüssel, die mit Wasser gefüllt ist. Dann stülpen wir eine Glasglocke so über das Licht, daß ihr Band etwas in das Wasser taucht. — Bach einiger Zeit erlischt die Flamme; das Wasser steigt in die Glocke und nimmt einen Teil des Baumes ein, der vorher ganz von Luft erfüllt war. Sn der Luft ist also ein Stoff vorhanden, der zum Brennen notwendig ist. Er wird von dem brennenden Körper gleichsam verzehrt. Sobald das geschehen ist, geht die Flamme aus. Wenn wir ein Stückchen Phosphor, das unter einer Glasglocke in einem Schälchen auf dem Wasser schwimmt, verbrennen, so finden wir, daß die atmosphärische Luft zu 1/5 aus einem Gase besteht, das beim Brennen der Flamme verbraucht wird; man nennt es Sauerstoff (s. u.). Der größere Teil der Luft dagegen ist ein Gas, in dem die Flamme erstickt;' es heißt deshalb Stickstoff. 3. Der Stlcfftofi ist eine färb-, geruch- und geschmacklose Luftart, die die ver-

2. Realienbuch - S. 29

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 29 Lig. 35. so setzen sich kleine Lisnadeln an, die den Keif bilden. — Ähnlich wie der Kaffee in der Kanne durch die darüber gestülpte „Haube" warm gehalten wird, so schützen die Wolken die Erde vor starker Äbkühlung. Daher unterbleiben bei bewölktem Himmel Tau- und Keifbildung. 14. Leitung der Wärme. !>) halten wir eine Stricknadel oder ein Geldstück in eine Flamme, so werden sie in kurzer Zeit unerträglich heiß. Lin brennendes Streichholz aber können wir so lange halten, bis die Flamme unsre Hand fast berührt. — Hn einen Kupferstab und an einen gleich langen n Kupfer a Gleis Glasstab kleben wir mit wachs kleine Ton- oder Schrotkugeln in gleichen Äbständen an. hierauf be- festigen wir die Stäbe so, daß sie mit ihren freien Luden zusammenstoßen. Erwärmen wir sie endlich an dieser Stelle (Fig. 35), so beobachten wir, daß die Kugeln sich nacheinander ablösen, und zwar die an dem Kupferstabe viel schneller als die an dem Glasstabe. — Älle diese Tatsachen zeigen uns, daß sich die wärme in den Körpern von Teilchen zu Teilchen fortpflanzt, daß aber die Körper die wärme nicht gleich schnell leiten. Ls gibt vielmehr gute und schlechte Wärmeleiter. Äls die besten Wärmeleiter haben sich die Ittetalle erwiesen (nenne einige!). Zu den schlechtesten Wärmeleitern gehören Luft und alle lockeren Körper, z. B. holz, Sägespäne, Stroh, Laub, Äsche, haare, wolle, Federn, Schnee, Lis, Wasser. In der Mitte stehen u. a. Glas, Ofenkacheln, Porzellan, Steine, Seide, Leinwand. b) Der eiserne Keifen eines Wagenrades fühlt sich im Winter kälter an als das holz der Speichen. Äuch zwischen der Klinke und den holzteilen der diir beobachten wir denselben Unterschied. Das gut leitende Lisen entzieht nämlich unsrer Hand mehr Wärme als das schlecht leitende holz. Bringen wir im Winter einen Hammer aus der warmen Stube ins Freie, so kühlt sich der eiserne Kopf viel schneller ab als der Holzstiel. — Äus diesen Beobachtungen erkennen wir, daß gute Wärmeleiter die Wärme schneller aufnehmen und sie auch schneller abgeben als schlechte Wärmeleiter. c) hierauf beruht die verschiedene Verwendung der Stoffe im täglichen Leben. Eiserne und kupferne Gefäße benutzt man, um die Speisen schnell zu kochen; in Ton- oder Porzellangeschirr dagegen bringt man sie auf den Tisch. In Käumen, die rasch warm werden müssen, verwendet man eiserne Ofen; Kachelöfen aber setzt man in Zimmer, die längere Zeit warm bleiben sollen. Feuerhaken, Bügeleisen usw. ver- sieht man mit holz- oder Ledergriffen, heiße Töpfe faßt man mit einem Tuche an. Im Winter trägt man wollene Kleider oder Pelze. Äuch versetzt man im Winter die Kellerfenster und umwickelt die Pumpenrohre mit Stroh. Gute Wärmeleiter benutzen wir also, um die Wärme schnell zu verbreiten, schlechte dagegen, um uns vor Wärmeverlust zu schützen, oder um Wärme (bezw. Kälte) zurückzuhalten. Führe andre Beispiele an! 15. Strahlung der Wärme, a) Treten wir an einen stark geheizten Ofen oder an ein offenes Feuer, so wird uns die wärme bald unerträglich, wenn wir aber einen (Ofen-)Schirm zwischen uns und jene Wärmequellen stellen, dann verschwindet das lästige Wärmegefühl augenblicklich. Die Wärme des Ofens oder des Feuers

3. Realienbuch - S. 31

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Haturletjre. 31 Donnern, Klirren, plätschern, Kauschen, Hollen, Zischeln usw. sind gleichfalls Geräusche.) Die angerissene Saite einer Geige gibt einen Gon. wird eine Glocke geläutet, so hört man einen Klang. Da wir alles, was wir mit dem Ohre wahrnehmen, Schall nennen, so sind Knall und Geräusch, Ton und Klang Krten des Schalles. 2. Entstehung des Schalles, a) hält ein wagen auf der Straße still, oder hängt eine Glocke ruhig da, so entsteht kein Schall. Sie müssen erst bewegt werden. Biegt man das freie Ende einer fest eingeklemmten Stricknadel zur Seite und läßt es los, so schwingt die Nadel hin und her. wenn die Schwingungen langsam sind, nehmen wir sie nur mit den Nugen wahr; werden sie aber schneller, so hören wir sie auch: es entsteht ein Schall, halten wir die Nadel fest, so daß sie nicht mehr schwingen kann, dann verstummt auch der Schall. Dasselbe beobachten wir an einer tönenden Saite, einer Stimmgabel usw. Der Schall entsteht also durch hinreichend schnelle Schwingungen eines Körpers. Das rauschende Wasser und der heulende wind zeigen uns, daß nicht nur feste, sondern auch flüssige und luftförmige Körper einen Schall erregen können. b) Die Schwingungen einer tönenden Glasglocke sind zwar nicht sichtbar, aber wir fühlen sie deutlich. Noch besser nehmen wir sie wahr, wenn wir an die Glocke ein frei- hängendes Kügelchen aus holundermark halten: es wird fortgesetzt weggestoßen. — wir befestigen am Tische einen Vlech- trichter, über dessen weite Öffnung ein Trommelfell oder ein Blatt Papier straff gespannt ist, und stellen vor die gegenüberliegende enge Öffnung ein brennendes Sicht (Fig. 37). Schlagen wir mit einem Klöppel kräftig gegen das Fell, so hören wir einen Schall. Gleichzeitig sehen wir, daß die Flamme hin und her zuckt. Die (oft unsichtbaren) Schwingungen des schallerzeugenden Körpers teilen sich also der Luft mit. Dabei entstehen — ähnlich wie im Wasser, in das man einen Stein wirft — in der Luft Wellen, die immer weiter fortschreiten. Zum Unterschiede von jenen Wasserwellen nennt man sie „Schall- wellen" (Fig. 38). Sie gelangen an unser Ohr und werden von uns als Schall empfunden. Sehen wir genauer zu, was bei der Erregung eines Schalles in der Luft vor sich geht! Bewegt sich das freie Ende einer schwingenden Stricknadel schnell nach rechts, so wird die Luft auf der rechten Seite der Nadel zusammengedrängt. Dort entsteht also eine Verdichtung der Luft. Links von der Nadel dehnt sich die Luft infolgedessen aus; dort ! 1^--- entsteht daher eine Verdünnung der 1 ==*. Luft. Schwingt die Nadel zurück, so bildet sich links eine Verdichtung und rechts eine Verdünnung. Dieser Vor- gang wiederholt sich, solange die Nadel schwingt. Da sich nun die Bewegung der Lustteilchen auf die anstoßenden überträgt, schreiten die Verdichtungen und Verdünnungen immer weiter fort. — wirft man einen Stein ins Wasser, so entstehen Wellen, die sich in Kreisen von der Treffstelle aus weiter verbreiten. Die Erhöhungen nennt man Lig. 37. 5ig. 38.

4. Realienbuch - S. 33

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 33 Genaue versuche haben gezeigt, daß ein Schall erst nach 0,1 Sek. in unserm Ohre ganz verklungen ist. Lin Echo kann also nur dann entstehen, wenn der zurück- geworfene Schall wenigstens 0,1 Sek. später an unser Ohr gelangt als der ursprüng- liche. Sn dieser Zeit muß der Schall aber von dem Orte seiner Entstehung bis zur wand und wieder zurück eilen. Da nun der Schall in 0,1 Sek. 34 »> zurücklegt, muß die Wand mindestens 34m:2 = 17 m von der Stelle entfernt sein, wo der Schall entsteht. b) wenn die wände uns näher sind, dann trifft der zurückgeworfene Schall unser Ohr, noch ehe der ursprüngliche ganz verklungen ist. Infolgedessen entsteht, wie wir in großen Sälen, in Kirchen u. dgl. beobachten können, ein Nachhall (Name!), wodurch die Nede oder der Gesang undeutlich werden. —- warum unterbleibt der Nachhall, wenn man die wände mit weichen Stössen behängt, oder wenn der Saal mit Menschen dicht angefüllt ist? c) In unsern Stuben vernehmen wir auch leise gesprochene Worte deutlich. Die wände, von denen die Schallwellen abprallen, sind uns nämlich so nahe, daß die zurückgeworfenen Schallwellen mit den direkten gleichzeitig an unser Ohr gelangen, hierdurch wird der Schall verstärkt. Die Schallwellen verbreiten sich, wie wir gesehen haben, nach allen Seiten. Der Schall wird daher besonders im Freien schnell so schwach, daß er von unserm Ohre nicht mehr ver- nommen werden kann. Spricht man aber in eine etwa 2—3 ein weite Nähre, so werden die Schallwellen darin zusammengehalten und nach ein und derselben Nichtung geleitet. Mit Hilfe eines solchen Schallrohres (Name!) kann man daher nach entfernten Räumen sprechen (3. B. in Häusern und Fabriken von einem Stockwerke zum andern, auf Schiffen von der Kommandobrücke nach dem Maschinenraume usw.). Spricht man in die enge (Öffnung eines Trichters, dann werden die Schallwellen durch die wände des Rohres verhindert, sich seitlich auszubreiten. Sie verlassen daher den Trichter in der Richtung des Rohres, verwendet man ein 1,5—2 m langes, trichterförmiges Rohr, so kann man sich mit einem solchen Sprachrohre (Name!) selbst im Freien auf große Ent- fernungen verständlich machen. Steckt man die Spitze eines Trichters in das Ghr, so werden die Schallwellen in der weiten (Öffnung gesammelt und in dem Rohre zusammengedrängt. Dadurch wird der Schall verstärkt. Ein derartiges Werkzeug ist das Hörrohr (Name!), das von Schwerhörigen benutzt wird. 6. Musikinstrumente. 0) wollen wir Töne erzeugen, so bedienen wir uns der Musikwerkzeuge oder Musikinstrumente. Bei Geige, Naß, Gitarre, Zither, Klavier usw. werden die Töne durch schwingende Saiten erzeugt: Saiteninstrumente. Tönende Platten benutzen wir bei Glocken und Necken, tönende häute bei Trommel und pauke: Flächeninstrumente. In Trompete, Pfeife usw. entstehen die Töne durch schwingende Luftsäulen: Nlasinstrumente. 5tuch der menschliche Kehlkopf ist ein Musikinstrument, auf dem wir ver- schieden hohe Töne hervorbringen können. — Beirrt Geigenspiele beobachten wir, daß der Ton um so höher ist, je dünner und kürzer eine Saite, und je straffer sie gespannt ist. Ähnlich wird bei der Trommel der Ton höher, je fester man das Trommelfell spannt, von zwei Platten, die aus demselben Stoffe bestehen, gibt die kleinere und dünnere einen höheren Ton als die größere und dickere. 5ln den ge- wöhnlichen Weiden- und Kinderpseifen können wir feststellen, daß der Ton um so höher ist, je kürzer die schwingende Luftsäule ist. b) Der Ton einer Saite klingt stärker, wenn sie statt frei in der Luft auf der Geige ausgespannt ist. Stellt man eine angeschlagene Stimmgabel mit ihrem Zranke-Schmeil, Nealienbuch. Nusg. A. Iv. Naturlehre. 2. flufl. Z

5. Realienbuch - S. 68

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
68 Naturlehre. Iv aus pflanzen entstanden ist, und zwar zumeist aus Säumen, an deren Stämmen man oft noch die Jahresringe sehen kann. Die mächtigen Kohlenschichten sind wahrscheinlich dadurch entstanden, daß die Baumstämme in riesigen Massen zusammen- geschwemmt und mit Zand- oder Tonschichten überdeckt wurden. Die Holzmassen verkohlten dann ähnlich wie im Meiler, nur viel langsamer. — vermischt man Braunkohlenpulver mit Wasser, und preßt man daraus Ziegel, die an der Luft ge- trocknet werden, so erhält man die „Naßpreßsteine". Trocknet man dagegen das Kohlenpulver bis zu einem gewissen Grade, so stellt man unter hohem Druck daraus die „Trockenpreßsteine" oder „Briketts" her. ä) Meist tiefer als Torf und Braunkohle finden sich in der Erde oft aus- gedehnte Lager, die aus einer schwarzen, mehr oder weniger glänzenden und häufig fteinharten Kohle, der Steinkohle, bestehen. Die „Steinkohlenflöze" wechseln gewöhnlich mit Schichten aus Sandstein, Kalkstein und Schieferton ab. häufig erkennt man in ihnen noch deutlich Abdrücke von Farnwedeln, Schachtelhalmen und andern Sporenpflanzen. — Die Steinkohle wird als Heizstoff, zum Ausschmelzen der Erze usw. verwendet. Auch Leuchtstoffe werden daraus hergestellt (S. 70). Sie ist daher die wichtigste Grundlage für die Industrie, und der Besitz von Steinkohlenlagern ist für ein Land von sehr großem werte. — Nenne die Steinkohlengebiete Deutschlands! 4. Graphit und Diamant, a) Wenn wir Torf, holz-, Braun- oder Steinkohle verbrennen, bleiben erdige Bestandteile, „Asche", zurück. Die Kohle ist also nicht reiner Kohlenstoff. Fast vollständig rein aber findet er sich im Graphit, d. i. ein schwarzer, glänzender und weicher Stein, der u. a. in Schlesien vorkommt. Da man mit ihm auf Papier schreiben kann, verwendet man ihn zur Herstellung der Bleistifte, die man früher aus dem weit härteren Blei anfertigte. Zu diesem Zwecke wird der Graphit fein gemahlen und mit Wasser und Ton vermengt, Aus der teigartigen Masse preßt man dann lange Stifte, die getrocknet und in holz gefaßt werden. Da der Graphit an der Luft weder schmilzt, noch verbrennt, verwendet man ihn auch als Farbe für eiserne Ofen. Ferner leitet er, wie wir wissen, die Elektrizität gut (5. 53). b) verbrennt man einen Diamanten in reinem Sauerstoff, so erhält man Kohlen- säure, ohne daß 5lsche zurückbleibt. Er ist also vollkommen reiner Kohlenstoff. Vieser seltene und sehr geschätzte Edelstein kommt in Ostindien, Brasilien, sowie in Südafrika, und zwar ge- wöhnlich im Sande der Flüsse vor. Er ist der härteste aller Körper und wird deshalb benutzt, um Glas zu schneiden, Löcher in festes Gestein zu bohren und Buchstaben in Metall zu gravieren. Meist ist er durchsichtig und farblos; doch gibt es auch gelbe, rote, ja schwarze Diamanten. Da er geschliffen das Licht sehr stark bricht, ist er ein überaus wertvoller Schmuckstein. 5. Die Kohlensäure, a) wie wir bereits erfahren haben (5. 61), entsteht beim verbrennen von Holzkohle, d. h. bei der Vereinigung von (fast reinem) Kohlen- stoff mit dem Sauerstoffe, eine Säure, die Kohlensäure genannt wird. Dasselbe beobachten wir, wenn wir einen andern kohlenstoffhaltigen Körper verbrennen. Kohlensäure bildet sich also auch, wenn wir ein brennendes Licht in ein Glasgefäß stellen, das wir verschließen. Sobald aller Sauerstoff verbraucht ist, erlischt das Licht, und die Luft in dem Gefäße ist jetzt sehr reich an Kohlensäure. — hieraus lösen wir ein wenig gelöschten Kalk in viel Wasser auf und erhalten klares Kalkwasser. Gießen wir es in das Gefäß und schütteln, so wird die Flüssigkeit weiß wie Milch („Kalkmilch"), wenn wir dagegen nach dem Erlöschen des Lichtes in das Gefäß reines Wasser gießen, so bleibt dieses ganz klar. Die Trübung muß also dadurch entstanden sein, daß sich die Kohlensäure der Luft mit dem Kalke des Kalkwassers ver- bunden hat. Der weiße Bodensatz, der sich nach und nach bildet, ist kohlensaurer

6. Realienbuch - S. 36

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
36 Naturlehre. Iv glatter Oberfläche werfen mithin das meiste Licht in einer bestimmten Dichtung zurück. Da wir in ihnen ein Bild von uns erblicken, uns also in ihnen spiegeln können, nennen wir sie Spiegel. Ist ihre Oberfläche eben, so heißen sie 7. ebene Spiegel, u) In einem Stubenspiegel (beschreibe ihn!), der an der wand hängt, erblicken wir nicht nur unser eigenes Bild, sondern zugleich die Bilder andrer Gegenstände. Dabei scheinen die Bbstände zwischen den Bildern ebenso groß zu sein wie die zwischen den Gegenständen selbst. Wir sehen ferner die Bilder um so näher hinter dem Spiegel, je näher sich die Gegenstände vor dem Spiegel befinden. Endlich entsprechen auch die Größe und die Gestalt der Bilder denen der Dinge. Bewegen wir aber einen Gegenstand nach rechts, so bewegt sich sein Bild nach links, heben wir unsern linken Brm empor, so hebt unser Spiegelbild den rechten. Legen wir den Spiegel auf den Fußboden, so erscheint darin unser Bild mit dem Kopfe nach unten. , Die in einem ebenen Spiegel ent- stehenden Bilder befinden sich also ebensoweit hinter dem Spiegel, wie die Gegenstände vor dem Spiegel liegen. Die Bilder gleichen deu Gegenständen in Größe und Gestalt, aber die Seiten erscheinen vertauscht, wie sind diese Erscheinungen zu erklären? b) wir legen einen Spiegel (Fig. 40) in die Sonne und stellen senkrecht da- rauf ein Brett (B). Dann halten wir einen Pappdeckel, in den wir ein kleines Loch gebohrt haben, so darüber, daß ein Sonnenstrahl durch das Loch an dem Brette entlang auf den Spiegel fällt. Bn der Stelle, wo der Lichtstrahl den Spiegel trifft, bemerken wir einen Hellen Punkt, von dem aus der zurückgeworfene Strahl an dem Brette entlang nach C läuft. Ittit Hilfe eines Winkelmessers können wir leicht feststellen, daß der ein- fallende und der zurückgeworfene Lichtstrahl mit der Fläche des Spiegels gleiche Winkel bilden. Ein senkrecht (etwa von D nach Ä) auffallender Strahl wird also in sich selbst zurückgeworfen. e) Nun werden wir leicht verstehen, wie in dem Spiegel (Fig. 41) ein Bild von dem Pfeile ab zu- stande kommt. Die Spitze a des Pfeiles entsendet nach allen Seiten geradlinig Lichtstrahlen. Einige — wir zeichnen nur zwei — fallen auf den Spiegel in die Nähe von c und werden von dort aus unter gleichen Winkeln zurück- geworfen. Für ein in 0 befindliches Buge aber er- scheint es, als ob sie von einem Punkte a hinter dem Spiegel herkämen, nämlich von dem Schnittpunkte ihrer Nückverlängerungen. Ebenso werden die von dem andern Endpunkte des Pfeiles auf den Spiegel in die Bähe von d fallenden Lichtstrahlen zurückgeworfen, während das Buge ihren Busgangspunkt in b zu finden glaubt. Zig. 40. Lin Lichtstrahl, der durch das Loch L des Pappdeckels P auf den Spiegel Sp fallt, wird von A nach <7zurückgeworfen. 0 Zig. 41. Durch den Spiegel Sp werden die von a kommenden Lichtstrahlen bei c, die von b kommenden bei d in ein etwa bei 0 befindliches Rüge zurückgeworfen.

7. Realienbuch - S. 39

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 39 B und B' sind die Mittelpunkte der Äugeln, zu denen man die Außen- flächen der Linse vervollständigen kann- tn — Mittelpunkt: B Mb = Achse: B und B — Brennpunkte der Linse. 10. Die erhabene Linse, ->) Ein linsenförmig geschliffenes Glas, das also kreisrund und in der Mitte dicker als am Rande ist, nennt man eine erhabene Linse (Ag. 47). Die beiden Rußenflächen sind so gekrümmt, daß sie einen Teil von der Oberfläche je einer Rugel bilden würden. Die Linie, welche die Mittelpunkte der beiden Rugeln verbindet, geht durch die Mitte der Linse, und man nennt sie Rchse der Linse. >>) Richten wir eine erhabene Linse so gegen die Lonne, daß die Sonnenstrahlen parallel zur Rchse auf- fallen, und halten wir ein Blatt Papier nahe hinter die Linse, so erblicken wir auf ihm einen Hellen Rreis. Dieser wird größer oder kleiner, je mehr oder weniger wir das Blatt entfernen. 3n einer bestimmten Entfernung erscheint er zu einem leuchtenden Punkte zusammengezogen (Fig. 47). Lassen wir diesen auf die Hand fallen, so fühlen wir eine empfindliche Wärme, und leicht entzünd- liche Rärper brennen an, wenn wir sie in diesen Brennpunkt bringen („Brennglas"!). Die mit der Rchse einer erhabenen Linse parallelen Strahlen werden mithin so gebrochen, daß sie sich auf der andern Leite der Linse in dem Brennpunkte sammeln („Sammellinse"!). Der durch die Mitte der Linse gehende „hauptstrahl" aber wird nicht gebrochen (warum?). Die Entfernung des Brennpunktes von der Linse heißt — wie beim Hohlspiegel — Brennweite. Mit Hilfe eines Längenmaßes können wir leicht feststellen, daß der Brennpunkt zugleich der Mittelpunkt der zugehörigen Rugel ist. Je stärker daher die Linse ge- krümmt ist, desto stärker bricht sie auch die durchgehenden Lichtstrahlen. c) Betrachten wir durch eine erhabene Linse die Schrift eines Buches oder irgend einen andern Gegenstand, der sich innerhalb ihrer Brennweite befindet (Fig. 48), so sehen wir auf derselben Seite der Linse ein a' vergrößertes, aufrechtes Bild des Gegenstandes. Wir verfolgen nämlich die Lichtstrahlen, die bei ihrem Durchgänge durch die Linse auseinandergehen, bis dahin, wo sie sich scheinbar vereinigen. Es kommt uns daher vor, als gingen sie von dem Bilde ab' aus. 5tg. 48. _ , , Die Linse bricht die von ab ausgehen- Dte erhabene Linse benutzen wir deshalb als Der- den Strahlen so, daß sie von a b Ver- größerungsglas oder Lupe. zukommen scheinen. d) Stellen wir (in einem verdunkelten Zimmer) ein brennendes Licht so vor eine erhabene Linse, daß es sich außerhalb der Brennweite, aber nahe am vie von dem Gegenstände ab kommenden Lichtstrahlen werden durch die Linse zu dem Bilde a b1 vereinigt. Brennpunkte befindet (Fig. 49), so zeigt sich auf der andern Seite der Linse ein vergrößertes, umgekehrtes Bild" des Lichtes, das wir auf einem Papierschirme leicht auffangen können. Rücken wir das Licht weit von dem Brennpunkte ab

8. Realienbuch - S. 34

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
34 Geschichte. I 3. Papst Gregor Vii. Huf dem päpstlichen Stuhle saß damals Gregor Vii. Er war der Sohn eines italienischen Zimmermanns und hieß eigentlich Hildebrandt. Schon als Mönch hatte er sich durch tugendhaften Wandel und große Gelehrsamkeit ausgezeichnet. Sobald er zum Oberhaupte der Kirche erwählt worden war, ver- folgte er mit Festigkeit und gewaltiger Willenskraft das Ziel, die Kirche von der weltlichen Herrschaft unabhängig zu machen und sie durch Abstellung aller Mängel und Mißbräuche zur höchsten Macht der Erde emporzuheben. Zu diesem Zwecke untersagte er die Simonie, d. h. die Erwerbung geistlicher Rmter durch Kauf oder Bestechung (vgl. Rp.-Gesch. 8, 12). Die Bischöfe sollten von den Geistlichen der bischöflichen vomkirche gewählt und vom Papste bestätigt werden,- ihre Einsetzung (Investitur) durch den Kaiser oder andre weltliche Fürsten wurde für unzulässig erklärt, weiter wurde bestimmt, daß die Päpste ohne Bestätigung durch den Kaiser von den vornehmsten Geistlichen, den Kardinälen, erwählt wurden. — Den Zölibat, d. h. die alte Vorschrift, daß die Geistlichen ehelos sein sollten, suchte Gregor Vii. in der ganzen Christenheit streng durchzuführen, und er verbot dem christlichen Volke, verheirateten Priestern zu gehorchen, sowie bei ihnen Messe zu hören. 4. Beginn des Bampfer zwischen Kaiser und Papst. Durch das verbot der Simonie und der Investitur der Bischöfe kam es zwischen Gregor Vii. und Kaiser Heinrich Iv. zu offenem Zwiespalte. Rls der Kaiser die Bischöfe weiter ernannte, be- legte Gregor Vii. vier von ihm eingesetzte Bischöfe und einige seiner Ratgeber mit dem Kirchenbann, wer im Banne war, wurde von Gottesdienst und Sakramenten aus- geschlossen und durste nach seinem Tode nicht kirchlich beerdigt werden. Dem Kaiser selbst verbot der Papst Investitur und Simonie und forderte ihn auf, Buße zu tun. Daraufhin berief Heinrich Iv. eine Kirchenversammlung nach Worms und ließ den Papst für unrechtmäßig gewählt und für abgesetzt erklären, hieraus sprach Gregor Vii. über Heinrich den Bann aus und entband alle seine Untertanen von dem Eide des Gehorsams. 5. Banosta. Rls die Nachricht, daß Heinrich im Banne sei, nach Deutschland kam, empörten sich die Sachsen von neuem. Die süddeutschen Fürsten hatten schon längst ungern bemerkt, wie des Kaisers Macht gewachsen war. Sie beschlossen, einen andern König zu wählen, wenn Heinrich nicht innerhalb eines Jahres vom Banne entbunden sei. Sie luden auch den Papst ein, auf einem Reichstage zu Rugsburg zu erscheinen und über Heinrich die Entscheidung zu fällen. Um zu verhindern, daß der Reichstag zustande kam, und um den Fürsten den Grund zu seiner Rbsetzung zu nehmen, mußte Heinrich vom Banne loskommen. Er beschloß daher, eiligst selbst nach Rom zu ziehen und mit dein Papste Versöhnung zu suchen. Die ihm feindlich gesinnten Herzoge von Schwaben und Bayern, die erreichen wollten, daß er im Banne blieb und die Krone verlor, hielten jedoch alle deutschen Rlpenübergänge besetzt. Da zog Heinrich, begleitet von seiner treuen Gemahlin und seinem kleinen Sohne, mit wenigen Gefährten auf einen: weiten Uniwege nach Frankreich, von dort aus überschritt er unter- großen Gefahren aus dem mit Schnee und Eis bedeckten Passe des Mont Lenis die West- alpen und langte endlich glücklich in der Po-Ebene an. Der Papst, der schon auf dem Wege nach Rugsburg war, glaubte, der Kaiser nahe in feindlicher Rbsicht und zog sich, da mehrere norditalische Fürsten auf der Seite Heinrichs standen, nach dem festen Schlosse Kanossa zurück, vor dem Eingänge desselben erschien Heinrich Iv. an drei hintereinander folgenden Tagen als reuiger Sünder in Büßertracht. Rm Rbende des dritten Tages fand er mit seinen Begleitern Einlaß und wurde durch den Papst vom Banne losgesprochen.

9. Realienbuch - S. 36

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
36 Geschichte. I tum immer mächtiger wurde. — Kaiser Lothar schenkte im Jahre 1134 die Nordmark (die heutige Rltmark) an Rlbrecht den Bären aus dem Hause Rnhalt. Vieser vergrößerte sein Gebiet durch Eroberungen aus dem rechten Elbufer und nannte sich „Inarkgras von Brandenburg". 2. Friedrich Barbarossa. Rls Lothar starb, kam die Kaiserkrone an das Haus der Hohenstaufen. Der zweite Kaiser aus diesem Geschlechte war Friedrich I. Unter ihm erreichte das Reich seinen höchsten Glanz. Cr war ein ritterlicher Herr von mitt- lerer Größe mit blauen Rügen und blondem Haupthaar. Wegen seines rötlichen Bartes nannten ihn die Italiener Barbarossa, d. i. Rotbart. Nachdem er in Rachen gekrönt worden war, unternahm er einen Umritt (Königsritt) durch das ganze Reich und stellte überall den Landfrieden her. — In dem Kampfe zwischen Hohenstaufen und Welfen hatte das welfische Haus Bayern verloren. Um dem langen Streite ein Ende zu machen, gab Friedrich I. dem Lohne Heinrichs des Ltolzen, dem jungen Heinrich dem Löwen, Bayern wieder zurück. Dieser eroberte von den Wenden Holstein, Mecklenburg und Pommern und siedelte in den neugewonnenen Ländern Lachsen an. 3. Rümpfe in Italien. Um in Italien Ruhe und Ordnung herzustellen, hat Friedrich sechsmal über die Rlpen ziehen müssen, darunter viermal mit Heeresmacht. Die Ltädte in Uorditalien waren durch den Handel mit dem Morgenlande und mit Deutschland mächtig geworden und hatten sich von der deutschen Königsgewalt fast freigemacht. Rm übermütigsten waren die Bewohner von Mailand. Rls der Kaiser ihnen untersagte, die Uachbarstädte zu bedrücken, zerrissen sie das kaiserliche Lchreiben und verjagten die Boten. Da auch in Rom Rufruhr herrschte und der Papst zur Flucht ge- nötigt worden war, zog Friedrich mit 1800 Rittern nach Italien, führte den vertriebenen Kirchensürsten zurück und wurde von ihm zum Kaiser gekrönt. Bald darauf brach jedoch in Rom eine furchtbare Empörung gegen ihn aus. Cr geriet in große Lebensgefahr und wurde nur durch die Tapferkeit Heinrichs des Löwen gerettet. Da er mit seinem kleinen Heere sich in Italien keinen Gehorsam erzwingen konnte, kehrte er nach Deutschland zurück. Die Italiener wollten das Heer auf dem Rückzüge vernichten. Sie besetzten an einer engen Wegstelle in dem Etschtale, durch das die Ztraße nach Deutschland führte, eine Felsen- burg und drohten, das deutsche Heer durch Felsblöcke und Baumstämme zu zerschmettern. Ein kühner Ritter, Dtto von Wittelsbach, erkletterte jedoch mit einer Rnzahl von Kriegern unter großer Lebensgefahr einen Felsen, dessen Zpitze sich über die Burg erhob, und zwang die Italiener dadurch, den Weg freizugeben. Wenige Jahre später zog Friedrich I. mit einem großen Heere wieder nach Italien. Mailand wurde belagert und mußte sich ergeben. In der Po-Ebene hielt Friedrich einen großen Reichstag ab, auf dem die Pflichten der lombardischen Ltädte festgesetzt wurden. Rn die Lpitze der Ltädte sollten Beamte des Kaisers gestellt werden; auch das Recht, Münzen zu prägen und Lteuern auf Bergwerke, Lalzquellen und Wege zu erheben, behielt sich der Kaiser vor. Die Ltreitigkeiten hörten jedoch nicht auf. Der neue Papst Rlexander, dem Friedrich die Rnerkennung verweigerte, sprach den Bann über den Kaiser aus, und die stolzen Mailänder wollten sich der Ordnung, die aus dem Reichstage bestimmt worden war, nicht fügen. Da erklärte Friedrich die trotzige Ltadt in die Reichsacht, nahm sie nach zweijähriger Belagerung zum zweiten Male ein und zerstörte sie vollständig. Trotz dieses strengen Ltrafgerichts entbrannten die Kämpfe bald von neuem. Kaum zehn Jahre später war Mailand wieder ausgebaut. Die Ltädte verbündeten

10. Realienbuch - S. 12

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 Geschichte. I am Rheine feste Burgen an; dann fiel er in das deutsche Gebiet ein. Da er aber wußte, wie unwegsam Deutschland war, und wie schwer er dort Nahrungsmittel für seine Gruppen finden würde, fuhr er auf Schissen den Rhein hinab und suchte vom Meere her die an der Nordsee wohnenden Stämme zu unterwerfen. — Bei einem späteren Zuge legte er an der Lippe eine Burg an und drang sogar bis an die Elbe vor. Dort trat ihm eine weißgekleidete deutsche priesterin entgegen und weissagte ihm seinen nahen Tod. Er kehrte um und zog im Tale der Saale dem Rheine zu. Nus dem Marsche stürzte er mit dem Pferde, brach den Oberschenkel und starb kurze Zeit danach (Ge- dicht: Drusus' Tod). — Nun sandte stuguftus seinen andern Stiefsohn Tiberius nach Deutschland. Rls einst deutsche Fürsten als Gesandte zu diesem arglistigen Manne kamen, ließ er sie gefangen nehmen. Die treulos verratenen konnten diese Schmach aber nicht ertragen und töteten sich selbst. Tiberius benutzte auch die Uneinigkeit der Deutschen und reizte die Stämme zum Kriege gegeneinander. Ruf diese kveise unter- warf er nach und nach das Land zwischen Rhein und Elbe. 6. Hermann, Deutschlands Befreier. Die Römer betrachteten nun Deutschland als eine Provinz ihres Reiches. Rls Tiberius nach Rom zurückgekehrt war, wurde der Feldherr varus zum Statthalter von Deutschland ernannt. Er mißbrauchte sein Rmt, um sich Reichtümer zu sammeln, und führte an Stelle des uralten deutschen Rechtes römisches Recht ein. Bei Gericht sprach man die römische Sprache, die der Deutsche nicht verstand. Rus geringer Ursache wurden freie Deutsche von den römischen Gerichtsdienern körperlich gezüchtigt, und römische Rechtsgelehrte brachten manchen wohlhabenden Mann um seinen ganzen Besitz. Ungerechte Steuern wurde dem Volke auferlegt und mit härte ein- getrieben. Die Männer wurden sogar gezwungen, in das römische Heer einzutreten. — Diese Schmach wollten die Deutschen nicht länger ertragen. Die gemeinsame Not machte sie einig, und die Führer der Stämme verbanden sich heimlich, um die Knecht- schaft abzuschütteln. Das Haupt des Bundes war Hermann, ein Fürst der Cherusker, die an kveser und Rller wohnten. Rls Jüngling hatte er in den Diensten der Römer gestanden und die römische Kriegskunst kennen gelernt. Im Rlter von 25 Jahren aber war er wieder in die Heimat zurückgekehrt, varus betrachtete ihn als einen Freund der Römer. Ein andrer Theruskerfürst, Segest, war Hermann feindlich gesinnt, weil dieser seine Tochter Thusnelda geraubt und geheiratet hatte. Er warnte varus,- dieser aber glaubte ihm nicht. Rn einem bestimmten Tage i. I. 9 n. Ehr. empörte sich, wie es verabredet war, zuerst ein volksstamm, der weit entfernt an der Ems wohnte. Sofort brach varus mit drei Legionen (ungefähr 18 000 Mann) auf, um den Rufstand zu unterdrücken. Die deutschen Stammesfürsten bekamen von ihm den Befehl, den Heerbann, d. h. alle waffenfähigen Männer, zusammenzurufen und mitzuziehen. Nach einigen Tagen gelangten die Römer in den Teutoburger kvald, auf dessen sumpfigen Waldwegen sie nur langsam vorwärts kamen. Sturm und Regen machten den Marsch immer be- schwerlicher. Da sielen plötzlich die Deutschen von allen Seiten über die Römer her. In dem dichten Walde war es diesen unmöglich, in geschlossenen Reihen zu kämpfen, wie sie gewohnt waren; ihre Kriegskunst nützte ihnen also hier nichts. Ein Teil der Reiterei schlug sich zwar mühsam durch und erreichte die Römerfeste an der Lippen die Hauptmasse des Heeres aber wurde völlig vernichtet, varus tötete sich selbst, um nicht in Gefangenschaft zu geraten. — Schrecklich war die Rache, die die Sieger an ihren bisherigen Unterdrückern nahmen. Die gefangenen Führer des Heeres wurden den
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