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1. Realienbuch - S. 92

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
92 Geschichte. I war die Schlacht schon entschieden. Franzosen und Reichstruppen befanden sich in wildester Flucht, 70 Geschütze waren erobert. Über diesen glänzenden Sieg erhob sich in ganz Deutschland großer Jubel. Friedrich wurde in zahlreichen Volksliedern als Deutschlands Held gefeiert, und selbst am kaiserlichen Hofe zu Wien empfand man Schadenfreude, daß die hochmütigen Franzosen die Schärfe der preußischen Waffen auch einmal kennen gelernt hatten, von der Zeit an übergab -Friedrich die Führung des Feldzugs gegen die Franzosen seinem Schwager, dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig. Dieser erwies sich als geschickter Feldherr und besiegte die Franzosen im Saufe des Krieges noch mehrmals. (1758 bei Krefelö, 1759 bei Minden.) — Inzwischen aber waren die (Österreicher tief nach Schlesien eingedrungen und hatten die Festungen Schweidnitz und Breslau erobert. In Gewaltmärschen eilte Friedrich herbei und trat dem dreimal so starken Feinde, der das kleine preußische Heer spöttisch die „Potsdamer wachtparade" nannte, am 5. Dezember 1757 bei Leuthen entgegen, vor der Schlacht, von deren Ausgang das Schicksal Preußens abhing, versammelte Friedrich seine höheren Offiziere und richtete eine zündende Ansprache an sie. Das preußische Fußvolk warf den Feind, der durch geschickte Truppenbewegungen Friedrichs über das Ziel des preußischen Angriffs getäuscht worden war, auf einem Flügel zurück, und General Zielen sorgte mit der Reiterei dafür, daß er sich nicht von neuem ordnen konnte. Die Erstürmung des Dorfes Leuthen vollendete den Sieg (Gedicht: Thoral von Leuthen). Schlesien war wieder frei. o) l758--l76l. während das preußische Heer gegen die Österreicher im Felde stand, waren die Russen bis Rüstrin vorgedrungen und hatten in der Reumark übel gehaust. Bei Zorndorf, nordöstlich von Rüstrin, griff sie Friedrich an. Sepdlitz ent- schied durch rechtzeitiges Eingreifen mit der Reiterei die blutige Schlacht. Dann eilte der Rönig nach Sachsen zurück, um die Österreicher aufzuhalten. Aber der General Daun wich fortgesetzt dem Rampfe aus. Da wurde Friedrich unvorsichtig und lagerte bei hochkirch in unmittelbarer Nähe der Österreicher in ungünstiger Stellung, obgleich ihn seine Generale dringend warnten. In einer nebeligen Oktobernacht überfiel Daun das preußische Lager. Doch auch in dem furchtbaren Rachtgefechte bewährte sich die preußische Rriegszucht. Friedrich verlor zwar einen großen Teil seiner Geschütze, aber seine Soldaten, die durch den Donner der Ranonen aus dem Schlafe geweckt wurden, ordneten sich so schnell und kämpften mit so todesverachtender Tapferkeit, daß er sich ungehindert zurückziehen konnte. — Trotz der schweren Niederlage vermochte er Schlesien und Sachsen halten. — Im folgenden Rriegsjahre (1759) gelang es den Russen und Österreichern, sich zu vereinigen, so daß sie gemeinsam auf Berlin vordringen konnten. Um die Mark zu retten, stellte sich Friedrich ihnen bei Runersdorf in der Nähe von Frankfurt a. G. entgegen. Seine Truppen, die schon seit 2 Uhr morgens auf dem Marsche waren, hatten anfangs (Erfolg; jedoch an dem glühendheißen Augusttage erlahmte nach und nach ihre Rraft, und sie konnten den frischen feindlichen Truppen nicht mehr wider- stehen. Sepdlitz wurde schwer verwundet und mußte das Schlachtfeld verlassen. Mit Mühe gelang es dem Rönige, mit einer Schar zusammengeraffter Soldaten unter eigener, höchster Lebensgefahr den Rückzug zu decken. 500 Offiziere, 18 000 Mann waren gefallen, der Rest des Heeres strömte aufgelöst nach der Oder zurück. Der preußische Staat schien verloren zu fein; der König selbst brach unter der Wucht des Unglücks körperlich und geistig zusammen und mußte den Oberbefehl abgeben. Aber schon drei Tage später hatte er sich wieder erholt. Die Uneinigkeit der Gegner wurde seine Rettung. Die Russen waren erzürnt, daß sich die Österreicher den Sieg von Runersdorf allein zu-

2. Realienbuch - S. 98

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
98 Geschichte. I Die französische Revolution. Der französische Staat war durch das üppige hofleben der Herrscher in ungeheure Schulden geraten. 5ldel und Geistlichkeit, in deren Händen sich der weit- aus größte Teil des Landbesitzes befand, waren von den allgemeinen Lasten frei. Huf dem Bürger* und Bauernstande dagegen ruhte ein unerträglicher Steuerdruck. Ludwig Xvi., der damaligekönig, der mit einer Tochter Maria Theresias vermählt war, bemühte sich vergeblich, die unglücklichen Zustände zu bessern. — Im Jahre 1789 brach in Paris unter den unzufriedenen Volksmassen ein Aufruhr aus. Edelleute und Geistliche waren bald ihres Lebens nicht mehr sicher und mußten aus Frankreich flüchten. Buch die königliche Familie wollte sich nach Deutschland in Sicherheit bringen, wurde aber unterwegs erkannt und zur Umkehr gezwungen. Ehrgeizige Männer be- mächtigten sich der Herrschaft und bald entstand in Paris eine blutige Schreckensherrschaft. Der Bönig wurde für abgesetzt und Frankreich zur Republik erklärt. Wer in den verdacht kam, ein Freund des Königs oder des Adels zu sein, wurde mit dem Fallbeile hingerichtet, so daß Tausende ihr Leben verloren. Österreich und Preußen wollten dem unglücklichen Könige zu Hilfe kommen und erklärten an Frankreich den Krieg. Sie konnten aber nicht hindern, daß Ludwig Xvi und seine Gemahlin 1793 auf dem Blutgerüste hin- gerichtet wurden. — Die Einrichtungen des französischen Staats wurden durch die Revolution schnell und gewaltsam umgestaltet. Leibeigenschaft und Frondienste wurden abgeschafft, alle Vorrechte und Steuerfreiheiten aufgehoben. Die Bürger waren vor dem Gesetze gleich und konnten zu allen Ämtern in Staat und Heer gelangen. Sie besaßen volle Religionsfreiheit und das Recht, in Wort und Schrift ihre Meinung offen zu äußern. Die Zünfte wurden aufgehoben, Gewerbe- und Handelsfreiheit eingeführt. Das Volk nahm durch gewählte Ab- geordnete an der Regierung des Landes teil. Da diese „bürgerliche Freiheit" aber plötzlich und gewaltsam eingeführt wurde, entstanden in Frankreich lange und blutige Bürgerkriege. Unzählige unschuldige Menschen verloren dabei ihr Leben oder hab und Gut (Lied von der Glocke: der Aufruhr). Auch mit allen benachbarten Völkern wurden die Franzosen durch die Revolution in schwere Kriege verwickelt. In den andern Staaten Europas führte man die bürgerliche Freiheit allmählich und auf friedlichem Wege ein. — Gegen die deutschen Heere wurde in Frankreich das ganze Volk zu den Waffen gerufen. Junge, verwegene Generale erfochten gegen die wohlgeschulten deutschen Truppen Siege, indem sie eine neue Fechtart anwendeten. Bei dieser gingen dichte Schützenschwärme vor den ge- schlossenen Truppenteilen her und brachten den Gegner durch ihr Gewehrfeuer in Unordnung. — Friedrich Wilhelm Ii. trat bald von dem Bündnisse mit Österreich zurück und schloß in Basel mit Frankreich Frieden. Er willigte dabei sogar in die Abtretung seiner Besitzungen am linken Rheinufer und erhielt dafür das versprechen, daß er für diesen Verlust auf andre Weise ent- schädigt werden sollte. Seit dem Frieden von Basel warf man Preußen, dessen früheres Ansehen bedenklich gesunken war, undeutsches Verhalten vor. 3. Preußen beim Tode Friedrich Wilhelms Ii. als Friedrich Wilhelm n. starb, ging der preußische Staat dem verfalle entgegen. Bet Heer und Beamten, die an strenge Aufsicht durch den Herrscher gewöhnt waren, zeigten sich Unsicherheit und Unzuverlässigkeit. Trotz der stetig drohenden Uriegsgefahr und der angewachsenen Be- völkerung war die Armee nur wenig vermehrt worden. Obgleich die Truppen der französischen Republik durch ihre Siege bewiesen, daß ein von Vaterlandsliebe erfülltes Heer die glänzendsten Heldentaten zu verrichten vermochte, und daß die bisherige Uriegführung (der Angriff in enggeschlossenen Reihen) veraltet war, hielt man in Preußen an dem hergebrachten hartnäckig fest. Die Soldaten bestanden noch zum größten Teile aus landfremden Söldnern, die durch den Stock in Zucht gehalten wurden und nebenher meist ein Handwerk betrieben. Die Offiziere waren stolz auf die Siege Friedrichs des Großen, hielten das preußische Heer für unüberwindlich und sahen hoch- mütig auf die andern Stände herab. An der Spitze der Armee standen greise Generale,

3. Realienbuch - S. 106

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
106 Geschichte. I 10. Napoleon; Zug nach Rußland. Rlexander I. Von Rußland hatte die Kontinentalsperre gegen England nicht aufrechterhalten und dadurch Napoleons Zorn erregt. Vieser beschloß daher, auch Rußland zu unterwerfen. Im Frühjahr 1812 setzte sich ein ungeheures Heer (300 000 Franzosen, 200000 Rheinbundstruppen, 100 000 Italiener, Polen u. a.) gegen Rußland in Bewegung. Österreich mußte 30 000 Mann Hilfstruppen stellen, und Friedrich Wilhelm wurde gezwungen, die Hälfte seines Heeres mit gegen Rußland ins Feld zu senden. „Die große Rrmee" zog durch Preußen, und wiederum wurden dem verarmten Lande große Lieferungen an Lebensmitteln, Pferden usw. auferlegt. Rn der russischen Grenze hielt Napoleon Musterung über das Heer, von jeder Rbteilung mit dem donnernden Rufe: „Es lebe der Kaiser!" begrüßt. Nur eine Truppe erwartete ihn schweigend und stolz: die Preußen unter General Port. — Die russische Rrmee wurde in zwei mörderischen Lchlachten besiegt und ging immer tiefer in das Innere des großen Reiches zurück. Bald zog Napoleon in Moskau, der alten Hauptstadt Rußlands, ein, wo sein Heer nach den langen Märschen während des winters Erholung zu finden hoffte. Rber die Franzosen fanden die Ltadt von der Bevölkerung verlassen. Damit sie nicht in Moskau überwintern konnten, wurde die Ltadt wenige Tage später von den Russen angezündet und ging mit allen Vorräten in Flammen auf. Napoleon, der vergeblich versucht hatte, mit Rlexander I. wegen des Friedens zu verhandeln, mußte den Rückzug befehlen. Da das Land bei dem ersten Durch- märsche schon ausgesogen war, litt das Heer große Not. Das Fleisch gefallener Pferde wurde ein gesuchter Leckerbissen. Bald gesellte sich zu dem Hunger ein noch grimmigerer Feind: der russische Winter. Durch Mangel an Nahrung und Kälte gingen viele Tausende von Kriegern elend zugrunde. Dazu wurde das zurückziehende Heer unaufhörlich von Lcharen russischer Reiter beunruhigt, so daß sich jede Ordnung löste, von der stolzen Rrmee erreichten noch ungefähr 30 000 Mann die preußische Grenze, ein Haufe von zerlumpten, völlig entkräfteten Bettlern. Napoleon war den Trümmern seines Heeres in einem Zchlitten vorausgeeilt, um in Frankreich und in den Rheinbundstaaten neue Rüstungen anzuordnen. — Nls der Untergang der großen Rrmee in Preußen bekannt wurde, beherrschte der Gedanke: „Das sind Gottes Gerichte!" alle volkskreise. 11. Die Befreiungskriege, a) Der vertrag von Tauroggen. Die preu- ßischen Truppen unter Port, die in den russischen Ostseeprovinzen gefochten hatten, waren dem schrecklichen Lose der großen Rrmee entgangen. Port glaubte jetzt die Zeit für Preußens Befreiung gekommen. Daher schloß er am Ende des Jahres 1812 in Tauroggen eigenmächtig mit den Russen einen vertrag, nach dem seine Truppen nicht mehr für Frankreich fechten sollten. Die Provinz Ostpreußen begann unter seiner Leitung gewaltig gegen Napoleon zu rüsten. Friedrich Wilhelm 111., der sich in Berlin im Bereiche der Franzosen befand, mißbilligte öffentlich Parks kühnen Zchritt, wenn er auch im Herzen seinem Generale zustimmte. Dank seinem vorsichtigen Verhalten konnte er sich un- gehindert nach Breslau begeben, wo er Herr seiner Entschließungen war. b) Preußens Erhebung. Unter Zcharnhorsts Leitung wurde eifrig zum Kriege gerüstet. Um 3. Februar 1813 erließ der König den ..Rufruf zur Bildung freiwilliger Fägerkorps", in die junge Männer eintraten, die selbst für ihre Rusrüstung sorgen konnten. Ruch Freikorps bildeten sich, unter denen das des Majors von Lützow das berühmteste wurde (Gedicht: Lützows wilde Jagd). In ihm dienten der Turnvater Zahn und der Freiheitsdichter Theodor Körner, der noch in demselben Fahre den Heldentod starb

4. Realienbuch - S. 107

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 107 (Gedicht: Theodor Körners Grab). Hm 28. Februar schlossen Friedrich Wilhelm Iii. und Hlexander I. ein Bündnis, um „Europa freizumachen". Hm Geburtstage der ver- storbenen Königin Luise (10. März) stiftete der König den Orden vom Eisernen Kreuze, und am 17. März erließ er den berühmten „Hufruf an mein Volk", in dem er alle Stände zu den Waffen rief. „Keinen andern Husweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang", heißt es darin. Line gewaltige Begeisterung ergriff das preußische Volk, das durch die maßlosen Bedrückungen aufs äußerste erbittert war. wer Waffen tragen konnte, trat in das Heer ein: der Handwerker verließ seine Werk- stätte, der Beamte die Schreibstube. Die Universitäten und höheren Schulen verödeten; denn Lehrer und Schüler wollten ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllen. „Der König rief, und alle, alle kamen." wer nicht waffenfähig war, half mit seinem hab und Gut. Der Bauer gab sein letztes Uoß her, der Bürger seinen Goldschmuck und sein Silbergeschirr. 150 000 goldene Trauringe wurden eingeliefert und zu Münzen ge- prägt; die Geber erhielten dafür eiserne mit der Inschrift „Gold gab ich für Eisen!" Line schlesische Zungfrau schnitt ihr schönes haar ab, verkaufte es und schenkte den Erlös für die Befreiung des Landes. Die Dichter Hrndt, Körner, Schenkendorf, Kleist und Kückert begeisterten Volk und Heer durch zündende Freiheitslieder. Preußen stellte bei 5 Millionen Einwohnern 270000 Krieger ins Feld. Die militärisch nicht aus- gebildeten Männer von 17—40 Jahren bildeten die „Landwehr"; sie trugen an der Wachstuchmütze ein Kreuz mit der Inschrift: „Mit Gott für König und Vaterland". Hnfangs waren sie nur mangelhaft mit Waffen und Kleidung ausgerüstet, erwiesen sich aber doch schon nach wenigen Monaten als brauchbare Feldtruppen. Der Ober- befehl über die Hrmee wurde auf Scharnhorsts Kat dem General Blücher übertragen, der später von den russischen Kriegern wegen seines ungestümen Vorgehens den Kamen „Marschall vorwärts" erhielt. o) Lützen und Bautzen. Die vereinten Preußen und Küssen griffen Napoleon, der mit Hilfe des Kheinbundes ein überlegenes Heer zusammengebracht hatte, bei Lützen (Großgörschen) an. Lin langes, blutiges Kingen entspann sich. Napoleon, der mit Staunen die Todesverachtung der preußischen Truppen sah, rief grimmig aus: „Diese Bestien haben etwas gelernt!" Die Schlacht blieb ohne Entscheidung; aber am Hbende beschlossen die Küssen gegen den willen Friedrich Wilhelms und der preußischen Generale den Kückzug. — (Scharnhorst war in der Schlacht schwer verwundet worden. Er reiste trotzdem im Dienste des Königs nach Österreich, um über ein Bündnis zu ver- handeln. Unterwegs starb er jedoch.) Drei Wochen später kam es bei Bautzen zu einer zweiten Schlacht, die ebenfalls mit dem Kückzuge der Preußen und Küssen endete. Napoleon hatte den Sieg aber furchtbar teuer erkaufen müssen. „Keine Fahne, kein Geschütz, keine Trophäe; ist das ein Sieg!" rief er zornig am Hbende der Schlacht, wegen feiner schweren Verluste bot er den Verbündeten einen Waffenstillstand an, der auch angenommen wurde. Unterdessen konnten die russischen Heere näher herankommen und die preußischen Landwehrtruppen eingeübt werden. Österreich, Schweden und England schlossen sich dem Bündnisse gegen Napoleon an. ck) Die Schlachten bei Großbeeren, an der Katzbach, bei Dresden und Dennewitz. Die verbündeten, die nunmehr Napoleon an Truppenzahl überlegen waren, stellten drei Heere gegen ihn auf. Die Hauptarmee, die aus Österreichern, Küssen und einem preußischen Korps unter General von Kleist zusammengestellt war, wurde von dem österreichischen Fürsten Schwarzenberg befehligt. Bei ihr hielten sich die Kaiser

5. Realienbuch - S. 109

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 109 -— Hn demselben Tage hatte aber Napoleon der Hauptarmee bei Dresden eine schwere Niederlage beigebracht und sie in die böhmischen Grenzgebirge zurückgeworsen. Um sie völlig abzuschneiden, sandte er ihr eine Truppenabteilung in den Rücken. Diese wurde jedoch am folgenden Tage vom General von Kleist vollständig eingeschlossen, so daß sie sich gefangen geben mußte. — Napoleon machte noch einen zweiten versuch, Berlin zu nehmen, und sandte seinen tüchtigsten Feldherrn gegen Bernadotte. Rbermals suchte dieser einer Schlacht auszuweichen, aber Bülow und Tauentzien stellten sich bei Dennewitz, nörd- lich von Wittenberg, den Franzosen entgegen und erfochten einen entscheidenden Sieg. e) Die Völkerschlacht bei Leipzig. (Gedicht: Die Leipziger Schlacht.) Nach der Schlacht an der Uatzbach hatte Blücher bei Wartenburg, wo Port in einem glänzenden Nacht- gefechte den Übergang erzwang, die Elbe überschritten. Die Heere der verbündeten bildeten nunmehr einen großen nach Westen offenen Halbkreis um Napoleon, der seine Truppen bei Leipzig zusammengezogen hatte, hier kam es am 16. und 18. Oktober 1813 zur großen Entscheidungsschlacht, in der über 1/2 Million Soldaten fast aller Völker Europas um den Sieg rangen und über 1000 Kanonen gegeneinander donnerten. Im Süden von Leipzig entbrannte um das Dorf Wachau ein furchtbarer Kampf, und es gelang Napoleon wiederum, Erfolge zu erringen. Im Norden der Stadt aber, bei Möckern, erfocht Blücher einen blutigen Sieg. Fünfmal wurde das Dorf von Parks heldenmütigen Truppen, die hier ungeheure Verluste erlitten, genommen, aber erst beim sechsten Male konnten sie sich darin halten. Nm 17. Oktober, einem Sonntage, ruhten die Waffen. Napoleon versuchte, mit seinem Schwiegervater, dem Kaiser von Österreich, zu unterhandeln, wurde jedoch abgewiesen. Der 18. Oktober brachte die Entscheidung. Die verbündeten nahmen nach hartnäckigem Kampfe das stark besetzte Dorf probsthei da und warfen die Franzosen auf Leipzig zurück; Napoleon mußte den Rückzug antreten. Sächsische und württembergische Truppen, die nicht mehr für den fremden Eroberer ihr Blut vergießen wollten, waren während der Schlacht zu den verbündeten übergetreten. Bayern hatte sich schon acht Tage vorher von Napoleon losgesagt. — Htn 19. Oktober wurde Leipzig erstürmt; Königsberger Landwehr drang zuerst in die Stadt. Um die verbündeten Truppen aufzuhalten, befahl Napoleon, die Elsterbrücke zu sprengen. Sie flog aber zu früh in die Luft, und Tausende von Franzosen gerieten dadurch in Gefangenschaft oder fanden in den Fluten ihren Tod. Die drei Monarchen zogen unter dem Jubel der Bevölkerung in Leipzig ein. Alexander I. umarmte Blücher auf offenem Marktplatze und nannte ihn den „Befreier Deutschlands". Friedrich Wilhelm Iii. beförderte den alten Helden zum Feldmarschall. — Napoleon floh mit der geschlagenen Armee dem Rheine zu. Tin bayrisches Heer versuchte, ihm den Weg zu verlegen, wurde aber von ihm zur Seite gedrängt. Der Rheinbund löste sich auf. k) Das Kriegsjahr 1814. Nach der Schlacht bei Leipzig unterhandelte der Kaiser Franz mit Napoleon über den Frieden. Blücher und die preußischen Generale fürchteten, daß „die Feder verderben werde, was das Schwert errungen". Aber die Verhandlungen scheiterten an inapoleons maßlosen Forderungen, und der Kampf wurde wieder aufgenommen. Blücher überschritt in der Neujahrsnacht bei Taub den Rhein; die andern Heere folgten, und der Krieg wurde nach Frankreich hineingetragen. Napoleon zeigte sich noch oft als der alte Meister der Kriegskunst und brachte den verbündeten Heeren mehrere blutige Niederlagen bei. Nur dem vorwärtsdrängen Blüchers war es zu danken, daß die verbündeten Ende März 1814 vor Paris standen. Am 31. März 1814 zogen die drei Monarchen in Frankreichs Hauptstadt ein.

6. Realienbuch - S. 2

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Erdkunde. Ii Sommertagen im Freien machen: während sich die Erde stark erwärmt, nimmt das Wasser im Flusse oder Teiche verhältnismäßig wenig Wärme auf. Folgt dem heißen Tage ein kühler Abend, so wird der Erdboden bald empfindlich kalt, während das Wasser so warm bleibt wie am Tage. So oft wir die Beobachtung auch anstellen, immer finden wir, daß die Erde schnell viel Wärme aufnimmt, sie jedoch ebenso schnell wieder abgibt, daß aber das Wasser sich nur langsam erwärmt und langsam wieder abkühlt. Bei großen Land- und Wassermassen können wir dieselben Erscheinungen beobachten. a) Die Landmassen erwärmen sich im Sommer sehr stark und kühlen sich im Winter stark ab. Gegenden, die weit vom Meere entfernt liegen, haben mithin heiße Sommer und kalte Winter. Ein solches Landklima herrscht z. B. in dem größten Teile des östlichen Deutschlands. Die winde, die aus diesen Gebieten und vor allem aus dem benachbarten Rußland kommen, sind daher im Sommer heiß, im Winter aber kalt und stets trocken. b) Die großen Wassermassen dagegen, die Meere, erwärmen sich im Sommer nur allmählich, halten jedoch die aufgespeicherte Wärme lange zurück. Deshalb sind auch die winde, die von einem Meere her wehen, im Sommer bei weitem nicht so heiß und im Winter nicht so kalt wie die Landwinde. Die Länder, die an das Meer grenzen, haben infolgedessen kühlere Sommer und mildere Winter als die Gegenden mit Landklima. Da die von dem Meere her kommenden winde außerdem reichlich mit wasserdampf beladen sind, erhalten jene Länder auch mehr Nieder- schläge als diese. Ein solches Seeklima hat der westliche Teil von Deutschland, der unter dem Einfluß des nahen Ozeans und der Nordsee steht. 4. Ihre Bewegungen, a) Wellen. Die Oberfläche der Nordsee ist nur selten spiegelglatt. Meist ist sie vom winde bewegt. Die Wellen können bei Sturm eine höhe von mehr als 4 w erreichen. Nöllen die wogen dem flachen Strande zu, so stoßen sie am Meeresboden oder an Felsen, die vom Grunde aufragen (Nlippen, Riffe) aus widerstand. Die Wassermassen überstürzen fid); sie brausen und schäumen dann, und das Meer gerät in Aufruhr. Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich werden kann. Leuchttürme, die man am Strande und auf Inseln errichtet hat, warnen die Seeleute in der Nacht vor den gefahrdrohenden Stellen,- am Tage werden die Schiffer durch fest verankerte, schwimmende Tonnen und andre „Seezeichen" darauf aufmerksam gemacht. Oft scheitern aber trotzdem Schiffe. Um den Schiffbrüchigen Hilfe bringen zu können, hat man an der Rüste zahlreiche Rettungsstationen errichtet. b) Ebbe und Flut (Gezeiten), während in den Teichen und Seen das Wasser im Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies in der Nordsee nicht der Fall, hier können wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten, hat das Wasser den höchsten Stand inne, so beginnt es tiefer und immer tiefer zu fallen. Felsen, die vorher vom Wasser bedeckt waren, kommen zum Vorschein, und der Meeresboden wird auf kleinere oder größere Strecken, oft sogar einige Rilometer weit entblößt. Die Rüstenbewohner eilen dann herbei, um die Gaben einzusammeln, die ihnen das Meer beschert hat. In zahlreichen Wassertümpeln fangen sie Fische, die dort zurück- geblieben sind, und vom feuchten Boden sammeln sie Rrebse und Muscheln. Doch auch vielerlei Vögel stellen sich ein, die hier eine reich gedeckte Tafel finden. Dieses Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, bezeichnet man als

7. Realienbuch - S. 18

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 Erdkunde. Ii 2. Var Münfterland und die Cölner Bucht. Südlich Von den Moorgegenden greift das Tiefland bei Münster und bei Töln weit in das mitteldeutsche Gebirgsland ein. a) Vas Münsterland (prov. Westfalen), das sich zwischen Teutoburgerwald und dem rechtsrheinischen Teile des Schiefergebirges erstreckt, ist ein slachwelliges Gebiet, dessen Fruchtbarkeit von Norden nach Süden zunimmt. In der Soester Nörde, am Fuße des mitteldeutschen Gebirgslandes, ist der Loden am ertragreichsten. Daher findet sich hier auch eine dichtere Bevölkerung als in dem übrigen Münsterlande. Die Bewohner treiben vorwiegend Uckerbau und Viehzucht (westfälischer Schinken!). Sie wohnen in einzeln liegenden Gehöften, die inmitten der zugehörigen Feldmark errichtet und von Gbst- bäumen und kleinen Tichenbeständen umgeben sind. Der größte Grt des Münster- landes ist Münster (81) am Dortmund-Tms-Kanal. Ts hat bedeutenden Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und besitzt eine Universität. Un der Lippe liegt das industriereiche Hamm (38) und im südöstlichsten Teile der Landschaft die Bischofs- stadt Paderborn (26). b) Die Tölner Bucht (Uheinprov.) schiebt sich wie ein Neil zwischen die beiden Flügel des Rheinischen Schiesergebirges ein (5. 28). Das Land ist durchweg von frucht- baren Feldern bedeckt. Un dem untersten Teile des deutschen Uheinlaufes dehnen sich Marschen aus, auf denen besonders Viehzucht getrieben wird. Um Überflutungen zu verhindern, ist hier der Strom eingedeicht worden. Da die Gebirge zu beiden Seiten des Flachlandes — im Osten das Uuhrgebiet, im Ivesten die Gegend von Bachen — außerordentlich reich an Kohlen sind, bildet trotz der Fruchtbarkeit des Bodens nicht die Landwirtschaft, sondern die Industrie den Haupterwerbszweig der Bewohner. In Töln (429) befinden sich Baumwoll- und Wollspinnereien, sowie Eisengießereien und Maschinenfabriken. Da der Rhein hier schon eine bedeutende Breite und Tiefe be- sitzt, können kleinere Seeschiffe die Stadt erreichen. Dazu kommt noch, daß Töln ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt ist. hier kreuzt die früher genannte Handelsstraße, die Deutschland von Westen nach Osten durchzieht, den großen Verkehrsweg, der dem Rheintale folgt. Daher hat sich die Stadt zu dem bedeutendsten Handelsplätze West- Deutschlands entwickelt. Um die wichtigen Straßen im Kriege schützen zu können, ist Eöln stark befestigt worden, hochberühmt ist auch der prächtige Tölner Dom (Turmhöhe 136 m). —- Stromabwärts liegt Düsseldorf (233), eine ansehnliche Industrie- und Handels- stadt, die besonders durch ihre Malerschule bekannt ist. Dann folgt Duisburg (192) mit dem größten Binnenhafen Europas. Unterhalb Wesel (23) verläßt der Rhein Deutschland. — Buch im Westen der Landschaft sind viele wichtige Fabrikorte aufge- blüht. Wir merken nur München-Gladbach (61) mit Baumwollen- und Maschinen- industrie und Erefeld (110) mit Seiden- und Zamtfabrikation. 5. politische Verhältnisse.*) 1. Das deutsche Tiefland gehört fast ganz dem Königreich Preußen an. Der größere östliche Teil des preußischen Landrückens und sein nördliches Vorland werden von der Provinz Ostpreußen eingenommen. — Den Westen des preußischen und den Osten des pommerschen Landrückens umfaßt die provinzwestpreußen. — Der größere westliche Teil des pommerschen und ein Stück des Mecklenburgischen Landrückens, sowie die Insel Rügen gehören zur Provinz Pommern. — Der holsteinische Landrücken, wie überhaupt der deutsche Teil der Halbinsel Iütland, sowie die Inseln Ulfen, Fehmarn,, die *) Vgl. auch die Übersicht über die 5taaten des Deutschen Reiches, 5. 39 bis 42.

8. Realienbuch - S. 133

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 133 Gesandtschaften ein. Lin Entsatzversuch, der durch Truppen verschiedener europäischer Länder unternommen wurde, mißlang. Ais die kleine Abteilung auf dem Rückzüge einmal in besonders gefährliche Lagen geriet, ertönte aus den Reihen der fremden Rrieger der Ruf: „Die Deutschen an die Spitze!" Der Tüchtigkeit deutscher Inatrosen und ihres Führers war das Gelingen des Rückzugs vornehmlich zu danken. Später wurden die in Peking eingeschlossenen Europäer von einer größeren, aus Truppen ver- schiedener Länder zusammengesetzten Abteilung befreit. Unter Führung des deutschen Generals Grafen Waldersee, der mit 20 000 Mann nach Ostasien entsandt wurde, gelang es dann den europäischen Truppen, Friede und Ordnung wiederherzustellen. — Auch die Flotte erkämpfte sich in Thina Lorbeeren. Lei der Erstürmung der an der Meeresküste gelegenen chinesischen Befestigungen hielt das kleine Ranonenboot,,Iltis" trotz großer Verluste unerschütterlich in furchtbarem Gefchützfeuer aus und trug zum Gelingen des Angriffs das meiste bei. 7. Die Ueionien. Im Jahre 1890 tauschte das Reich gegen ostafrikanisches Gebiet von England die Insel Helgoland ein,- 1897 wurde die Lucht von Riautschou auf 99 Jahre von Thina gepachtet. Durch Rauf kamen die im Stillen Ozeane liegenden Rarolinen, Ladronen und Palau-Inseln von Spanien an Deutschland, und später wurde noch die wertvolle Samoagruppe erworben. Die von wilden Völkerschaften bewohnten Rolonien bereiten dem Reiche nicht selten Schwierigkeiten. So brach in Südwestafrika 1904 ein blutiger Aufstand aus, zu dessen Unterdrückung ungefähr 15 000 Mann frei- willig hinauszogen. Lei den ungeheuern Schwierigkeiten des Feldzuges in dem wilden und wasserarmen Lande haben die deutschen Rrieger glänzend bewiesen, daß die alten Tugenden der Väter: Tapferkeit, Rriegszucht und williges Ertragen von Anstrengungen in Heer und Flotte noch lebendig sind. 8. Handel und Verkehr. In den letzten Jahrzehnten haben Handel und Ver- kehr eine ungeahnte Ausdehnung erhalten. Das Reich nimmt unter den Seehandel treibenden Völkern den zweiten Platz ein, und der vermerk auf den Waren ,,In Deutsch- land angefertigt" gilt in der ganzen Welt als Empfehlung. Durch die deutschen Dampf- schiffahrtsgesellschaften, deren Schiffe wegen ihrer Seetüchtigkeit und Schnelligkeit be- rühmt sind, und durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes ist der Verkehr unendlich gewachsen. Auch hier sucht Raiser Wilhelm anzuregen und zu fördern; er hat selbst ausgesprochen: ,,Wir stehen im Zeichen des Verkehrs!" 9. wijsenschast und Rnnft. Wissenschaft und Runst erfreuen sich in Deutsch- land hoher Blüte. Auf den Technischen Hochschulen, die durch Raiser Wilhelm den Universitäten gleichgestellt sind, empfangen Baumeister und Ingenieure eine vorzügliche Ausbildung. An der Verbesserung der höheren Schulen, der Lehrer- seminare, der Fortbildungs- und Volksschulen wird unermüdlich gearbeitet, damit sie den veränderten Verhältnissen der neuen Zeit entsprechen. — Rünstler und Dichter erfahren machtvolle Förderung, prachtvolle Bauwerke, wie das Reichstagsgebäude, das Herrenhaus, der neue Dom, die Raiser Wilhelms- und Raiser Friedrichs-Ge- dächtniskirche schmücken die Reichshauptstadt. In der Siegesallee ließ Raiser Wilhelm die Marmorstandbilder der Rönige von Preußen, sowie der Rurfürsten und Mark- grafen von Brandenburg durch hervorragende Bildhauer errichten und machte sie der Stadt Berlin zum Geschenk. Vor dem Rönigsschlosse erhebt sich das Rationaldenkmal für Wilhelm 1 und vor dem Reichstagsgebäude das gewaltige Standbild seines eisernen Ranzlers, des Schmiedes der deutschen Einigkeit. Zranke-Schmeil, Nealienbuch Ausg. A. I. Geschichte 2. stuft. 9

9. Realienbuch - S. 22

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Erdkunde. Ii Elbsandsteingebirge mit Elbtal. Die Uusläufer des Lausitzer Berglandes und des Llbsandsteingebirges schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. In seiner Mitte liegt Dresden (514). Da die Elbe die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Deutschland und Böhmen ist (täglich gehen etwa 50 schiffe über die Grenze!), und da man ihr Tal auch zur Unlage von Eisenbahnen benutzt hat, ist Dresden eine große Handelsstadt geworden. Die Lteinkohlen, die man unweit der Stadt fördert, begünstigten aber auch ein Aufblühen der Industrie (Zigaretten-, Zchokoladen- und Maschinenfabriken), hierzu kommt, daß Dresden die Hauptstadt des Königreiches Lachsen ist, für deren Verschönerung die sächsischen Fürsten unablässig gesorgt haben. Sie errichteten prächtige Bauwerke und legten wertvolle Kunstsammlungen an. Dadurch wurde Dresden eine der schönsten deutschen Städte und eine Pflegestätte deutscher Kunst (Kunstakademie, Konservatorium für Musik, Technische Hochschule). Landhäuser, Lchlösser, Weinberge und freundliche Dörfer schmücken die Umgebung der Ltadt. — Elbabwärts liegt die alte Stadt Meißen (32), deren porzellanwaren weltberühmt sind. 3. Dar Erzgebirge, über dessen Kücken die sächsisch-böhmische Grenze verläuft, erreicht im Fichtel- und im Keilberg höhen von mehr als 1200 m. Nach Lüden fällt es steil zum Tgertale (5. 50) ab,- nach Norden aber senkt es sich allmählich zu einem Berglande, in das seine beiden Hauptflüsse, die Freiberger- und die Zwickauer Mulde, tief einschneiden. Das Erzgebirge (Name!) und fein nördliches Vorland waren in früheren Zeisen reich an Erzen. („Silber hegen seine Berge". Freiberg,' 31.) Die Bewohner

10. Realienbuch - S. 1

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Erdkunde. (Europa. A. Deutschland. I. Die deutschen Meere und das deutsche Tiefland. Durch Norddeutschland erstreckt sich von Osten nach Westen ein weites Tiefland. Ls wird von zwei Landrücken, einem nördlichen und einem südlichen, durchzogen und durch den Lauf der Rller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Norden reicht es bis an die Gestade der beiden deutschen Ineere, bis an die Nord - und Ostsee, im Süden bis an den Fuß des deutschen Mittelgebirges. 7. Die Nordsee. 1. Ihre Lage. Die Nordsee ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Nach Westen setzt sie sich in eine Meeresstraße, den „Ran al", fort, die Frankreich und England voneinander scheidet. Durch Skagerak und Rattegat steht sie mit der Ostsee in Verbindung, und im Norden geht sie in den Atlantischen Ozean über. 2. Ihr Wasser, rh Die Gewässer des Festlandes enthalten stets etwas Salz, meist allerdings so wenig, daß wir es nicht schmecken („Süßwasser"), wenn wir jedoch bedenken, welch große Wassermassen sich durch die Ströme (nenne die deutschen Zuflüsse der Nordsee!) tagtäglich in das Meer ergießen, so erkennen wir, daß ihm dadurch fortgesetzt auch große Mengen von Salz zugeführt werden. Trotz der Zu- flüsse ändert sich aber die höhe seines Wasserstandes nicht. In dem Maße, wie ihm Wasser zufließt, geht es also wieder verloren. Das Wasser verdunstet, bildet Nebel und Wolken und fällt als Regen oder Schnee wieder herab. Das Salz verdunstet aber nicht mit (versuch!); es sammelt sich daher im Laufe der Zeit im Meere in großen Mengen an. So enthalten z. 13. 100 1 Nordseewasser etwa 31 /2 kg Ialz. b) Da Salzwasser größere Lasten tragen kann und schwerer gefriert als Züßwasser (versuch!), ist der Salzgehalt des Meeres für die Schiffahrt von Wichtigkeit. — Das Raden in der salzigen Flut und der Aufenthalt in der reinen, staubfreien Seeluft sind der menschlichen Gesundheit dienlich. Daher suchen alljährlich viele Tausende von Be- wohnern des Binnenlandes die Nordsee auf, um sich zu kräftigen. 0) An der Rüste sieht das Wasser zumeist gelblich aus; weiter draußen nimmt es eine tiefblaue Färbung an. Dort ist es oft so klar, daß man metertief hinabsehen und das Treiben der Fische beobachten kann. Besonders Hering und Rabeljau sind häufig anzutreffen. Im vergleich zum offenen Weltmeere (Ozeane) ist die Nordsee flach; ihre Tiefe beträgt durchschnittlich nur 90 m, die der Ozeane aber 3600 w. 3. Ihr Einfluß aus dar Klima. wenn wir in einem Rachelofen, der einen eisernen Unterbau besitzt, Feuer anzünden, so wird das Eisen schneller warm als die Racheln. Erlischt aber das Feuer, so erkaltet das Eisen sehr bald, während die Racheln ihre Wärme noch stundenlang behalten. Eine ähnliche Beobachtung können wir an heißen Zranke-Schmeil, Nealienbuch. stusg. A. Ii. Erdkunde. 2. stufi. 1
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