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1. Realienbuch - S. 2

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Erdkunde. Ii Sommertagen im Freien machen: während sich die Erde stark erwärmt, nimmt das Wasser im Flusse oder Teiche verhältnismäßig wenig Wärme auf. Folgt dem heißen Tage ein kühler Abend, so wird der Erdboden bald empfindlich kalt, während das Wasser so warm bleibt wie am Tage. So oft wir die Beobachtung auch anstellen, immer finden wir, daß die Erde schnell viel Wärme aufnimmt, sie jedoch ebenso schnell wieder abgibt, daß aber das Wasser sich nur langsam erwärmt und langsam wieder abkühlt. Bei großen Land- und Wassermassen können wir dieselben Erscheinungen beobachten. a) Die Landmassen erwärmen sich im Sommer sehr stark und kühlen sich im Winter stark ab. Gegenden, die weit vom Meere entfernt liegen, haben mithin heiße Sommer und kalte Winter. Ein solches Landklima herrscht z. B. in dem größten Teile des östlichen Deutschlands. Die winde, die aus diesen Gebieten und vor allem aus dem benachbarten Rußland kommen, sind daher im Sommer heiß, im Winter aber kalt und stets trocken. b) Die großen Wassermassen dagegen, die Meere, erwärmen sich im Sommer nur allmählich, halten jedoch die aufgespeicherte Wärme lange zurück. Deshalb sind auch die winde, die von einem Meere her wehen, im Sommer bei weitem nicht so heiß und im Winter nicht so kalt wie die Landwinde. Die Länder, die an das Meer grenzen, haben infolgedessen kühlere Sommer und mildere Winter als die Gegenden mit Landklima. Da die von dem Meere her kommenden winde außerdem reichlich mit wasserdampf beladen sind, erhalten jene Länder auch mehr Nieder- schläge als diese. Ein solches Seeklima hat der westliche Teil von Deutschland, der unter dem Einfluß des nahen Ozeans und der Nordsee steht. 4. Ihre Bewegungen, a) Wellen. Die Oberfläche der Nordsee ist nur selten spiegelglatt. Meist ist sie vom winde bewegt. Die Wellen können bei Sturm eine höhe von mehr als 4 w erreichen. Nöllen die wogen dem flachen Strande zu, so stoßen sie am Meeresboden oder an Felsen, die vom Grunde aufragen (Nlippen, Riffe) aus widerstand. Die Wassermassen überstürzen fid); sie brausen und schäumen dann, und das Meer gerät in Aufruhr. Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich werden kann. Leuchttürme, die man am Strande und auf Inseln errichtet hat, warnen die Seeleute in der Nacht vor den gefahrdrohenden Stellen,- am Tage werden die Schiffer durch fest verankerte, schwimmende Tonnen und andre „Seezeichen" darauf aufmerksam gemacht. Oft scheitern aber trotzdem Schiffe. Um den Schiffbrüchigen Hilfe bringen zu können, hat man an der Rüste zahlreiche Rettungsstationen errichtet. b) Ebbe und Flut (Gezeiten), während in den Teichen und Seen das Wasser im Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies in der Nordsee nicht der Fall, hier können wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten, hat das Wasser den höchsten Stand inne, so beginnt es tiefer und immer tiefer zu fallen. Felsen, die vorher vom Wasser bedeckt waren, kommen zum Vorschein, und der Meeresboden wird auf kleinere oder größere Strecken, oft sogar einige Rilometer weit entblößt. Die Rüstenbewohner eilen dann herbei, um die Gaben einzusammeln, die ihnen das Meer beschert hat. In zahlreichen Wassertümpeln fangen sie Fische, die dort zurück- geblieben sind, und vom feuchten Boden sammeln sie Rrebse und Muscheln. Doch auch vielerlei Vögel stellen sich ein, die hier eine reich gedeckte Tafel finden. Dieses Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, bezeichnet man als

2. Realienbuch - S. 6

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Erdkunde. Ii den Brandungswellen und der Verwitterung nur schwachen widerstand leistet, wird Helgoland durch Felseinstürze immer kleiner. Line große Düne, die früher mit dem Unterlande zusammenhing, ist durch den Knprall der wogen bereits losgerissen worden. Wan ist aber bemüht, die Insel durch Schutzbauten vor einer weiteren Zertümmerung zu bewahren. Kuf dem höchsten Teile des Oberlandes befindet sich ein Leuchtturm, dessen Licht in der Nacht den Schiffen den weg zur Tlb- und Wesermündung zeigt. Im Kriegsfalle ist Helgoland ein wichtiger Stützpunkt für unsre Flotte (warum?). Schiffahrt, Fischerei, Lotsendienst und besonders der Fremdenverkehr (Seebäder!) bilden die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner Helgolands wie aller deutschen Nordseeinseln. 2. Die Ostsee. 1. Ihr Wasser, a) Die Ostsee ist ein rings von Land umschlossenes Nleer, ein „Binnenmeer". Nenne die angrenzenden Staaten! von allen Seiten führen ihr zahl- reiche Flüsse große Wassermassen zu. Da der Zufluß die Verdunstung überwiegt, ist ihr Salzgehalt (etwa l l^ Salz in 100 l Wasser) geringer als der der Nordsee. Beide Meere sind durch drei schmale Straßen (s. S. l) miteinander verbunden. Infolge- dessen findet zwischen ihnen ein beständiger Kustausch von Wasser statt. Da aber die Verbindungsstraßen flach sind und das Wasser der Ostsee leichter ist als das der salzreicheren Nordsee, fließt aus der Ostsee viel mehr Wasser ab, als ihr aus der Nordsee zuströmt, wegen des geringen Salzgehaltes frieren die Häfen der Ostsee im Winter meist zu, so daß die Schiffahrt eingestellt werden muß. Die Bildung der Eisdecke wird noch dadurch begünstigt, daß im Winter von Osten her sehr kalte winde wehen, und daß ein Wechsel von Ebbe und Flut, also ein regelmäßiges Steigen und Fallen des Wassers, nicht stattfindet. Km Ende des winters entzieht das schmelzende Eis der Luft viel Wärme (s. Iv, 5. 25),- daher verzögert sich in den Küstenlandschaften die Knkunst des Frühlings. b) Die Ostsee ist ein flaches Meer. Ihre Tiefe beträgt durchschnittlich nur 40—50 m. Die zahlreichen Buchten, die sich an der Küste finden (nenne sie und ihre Teile!), eignen sich vortrefflich zur Knlage von Häsen. Daher sind dort auch große Handels- orte entstanden (s. Z. 8 u. 9). häufig senkt sich aber der mit feinem Sande bedeckte Meeresboden ganz allmählich, so daß man stellenweise weit in das Wasser gehen kann. Die Ostsee besitzt daher einen vortrefflichen Badestrand, der alljährlich von vielen Bewohnern des Binnenlandes aufgesucht wird. Der lebhafte Fremdenverkehr, sowie die Schiffahrt und der Fischfang (besonders auf Hering und Dorsch) gewähren den Bewohnern der Küsten und der Inseln (Bügen, Fehmarn, Klsen) einträgliche Beschäftigung. 2. Gefährdung der Allsten. weht an den Küsten der Ostsee ein starker wind landeinwärts, dann entstehen häufig große Überschwemmungen, die ähnliche Ver- wüstungen anrichten wie die Sturmfluten der Nordsee. So ist z. B. die Insel Bügen durch Einbrüche des Meeres sehr zerrissen worden. Dem Wechsel von Wasser und Land, sowie den prachtvollen Buchenwäldern, die große Teile der Insel bedecken, verdankt aber Bügen hohe landschaftliche Beize. Kls schönster Ort gilt das Vorgebirge Stubbenkammer mit seinen schneeweißen Kreidefelsen, die über 130 m steil zum Meere abfallen, viele tausend Fremde suchen alljährlich Bügen auf, um sich an der herr- lichen Natur zu erfreuen, oder in einem der zahlreichen Bäder Kräftigung zu suchen. Der wind fügt dem Küstenlande oft auch noch dadurch schweren Schaden zu, daß er die Dünen, die er gebaut hat, wieder abträgt.^ Treibt er den Zand landeinwärts, so werden — wie dies besonders auf den Nehrungen vor-

3. Realienbuch - S. 15

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 15 Nähe der Muldemündung und besitzt bedeutende Zuckerfabriken. Zu Unhalt gehören außerdem die Städte Bernburg (35) an der Saale, Eöthen (23) und Zerbst (18). Landwirtschaft und Industrie bilden die Hauptbeschäftigung ihrer Bewohner. Im südlichen Teile der Landschaft, unweit des industriereichen sächsischen Berglandes (5. 21), liegt Leipzig (503). Durch seine Lage in der Mitte Deutsch- lands ist es der Knotenpunkt vieler Verkehrsstraßen (jetzt Eisenbahnen) und daher eine wichtige Handelsstadt. Leine Messen und Märkte, zu denen die Kaufleute einst aus allen Ländern herbeiströmten, waren schon in alter Zeit berühmt. Uuch heute noch ist der pelzhandel Leipzigs sehr bedeutend. Für den deutschen Buchhandel und die damit verbundenen Gewerbe ist die Ltadt ein hauptsitz. In Leipzig befindet sich auch eine seit vielen Jahrhunderten berühmte Universität, sowie das höchste deutsche Gericht, das Reichsgericht. — von den zahl- reichen kleineren Städten, die in der Uähe Leipzigs liegen, merken wir Zeitz (31) mit ansehnlichem Maschinenbau undultenburg (39) mit Zigarrenfabriken. Sie wurden durch die Großstadt Leipzig in ihrem kvachstum gehindert. Nur das benachbarte halle (170) ist in neuerer Zeit zu hoher Bedeutung gelangt. Es liegt wie Leipzig in sehr fruchtbarer Umgebung und besitzt ebenfalls eine altberühmte Universität. Dazu kommt noch, daß die schiffbare Saale an ihm vorüberfließt, und daß sich in der Uähe reiche Bodenschätze (Braunkohlen, Salz) finden, die das Emporkommen verschiedener Industrien begünstigt haben. Uußerdem hat Preußen die Stadt zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkte gemacht und dadurch einen Teil des Verkehrs von Leipzig, das im Königreiche Lachsen liegt, abgelenkt. Da sich aber der Verkehr des sächsischen Berglandes nach Leipzig hinzieht, während der Handel Thüringens (5. 24) vornehmlich auf halle gerichtet ist, können beide Ltädte ungestört nebeneinander blühen. In der Magdeburger Börde baut man außer Getreide besonders Zuckerrüben, Zichorien und Gemüse (Kohl, Gurken, Zwiebeln). Die Landschaft ist überaus ertragreich und deshalb dicht bevölkert,- die Bewohner leben in Wohlstand. Der Boden birgt auch Latz und Kohlen. Bei Ltaßfurt (18) befindet sich das größte deutsche Lteinsalzlager. Gegenwärtig wird jedoch das Lteinsalz an Bedeutung noch von den Lalzen übertroffen, die die oberen Lchichten des gewaltigen Lagers bilden. Lie werden zu fehr geschätzten Düngemitteln verarbeitet, sowie zur Herstellung von Loda, Glaubersalz, Bittersalz usw. verwendet. Gleichfalls wichtige Lalzstädte sind Uschersleben (28) und Lchönebeck au der Elbe (18). Der größte Grt des Ge- bietes ist Magdeburg (241). Es liegt dort, wo sich die wichtige Elbstraße mit dem Ztraßenzuge kreuzt, durch den West- und Ostdeutschland verbunden werden (Berlin, Frankfurt a. D. und Posen liegen an ihm). Um beide Wege im Kriegs- falle zu schützen, hat man die Ltadt befestigt. Da in der Börde der Zuckerrübenbau in hoher Blüte steht, ist Magdeburg der hauptsitz des deutschen Zuckerhandels. Uber auch für die übrigen Bodenerzeugnisse ist es ein wichtiger Markt. Dazu tritt eine lebhafte Fabriktätigkeit (Maschinen, Zichorien, Lchokolade, Tabak). Magdeburg besitzt eine ruhm- reiche Geschichte, von hier aus wurden Ehristentum und Deutschtum in die östlichen Gebiete unsres Vaterlandes verpflanzt (Otto d. Gr.). — Im Uordosten von Magde- burg liegt jenseits der Elbe Burg (24) mit Tuch- und Lchuhfabriken. 5. Die Landschaft an der unteren Elbe. Da früher der verkehr nach dem Meere fast ausschließlich auf Landwegen erfolgte, und da die Elbe auf ihrem Laufe durch das Tiefland die flachen Ufer oft überschwemmte, haben sich an dem Strome

4. Realienbuch - S. 18

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 Erdkunde. Ii 2. Var Münfterland und die Cölner Bucht. Südlich Von den Moorgegenden greift das Tiefland bei Münster und bei Töln weit in das mitteldeutsche Gebirgsland ein. a) Vas Münsterland (prov. Westfalen), das sich zwischen Teutoburgerwald und dem rechtsrheinischen Teile des Schiefergebirges erstreckt, ist ein slachwelliges Gebiet, dessen Fruchtbarkeit von Norden nach Süden zunimmt. In der Soester Nörde, am Fuße des mitteldeutschen Gebirgslandes, ist der Loden am ertragreichsten. Daher findet sich hier auch eine dichtere Bevölkerung als in dem übrigen Münsterlande. Die Bewohner treiben vorwiegend Uckerbau und Viehzucht (westfälischer Schinken!). Sie wohnen in einzeln liegenden Gehöften, die inmitten der zugehörigen Feldmark errichtet und von Gbst- bäumen und kleinen Tichenbeständen umgeben sind. Der größte Grt des Münster- landes ist Münster (81) am Dortmund-Tms-Kanal. Ts hat bedeutenden Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und besitzt eine Universität. Un der Lippe liegt das industriereiche Hamm (38) und im südöstlichsten Teile der Landschaft die Bischofs- stadt Paderborn (26). b) Die Tölner Bucht (Uheinprov.) schiebt sich wie ein Neil zwischen die beiden Flügel des Rheinischen Schiesergebirges ein (5. 28). Das Land ist durchweg von frucht- baren Feldern bedeckt. Un dem untersten Teile des deutschen Uheinlaufes dehnen sich Marschen aus, auf denen besonders Viehzucht getrieben wird. Um Überflutungen zu verhindern, ist hier der Strom eingedeicht worden. Da die Gebirge zu beiden Seiten des Flachlandes — im Osten das Uuhrgebiet, im Ivesten die Gegend von Bachen — außerordentlich reich an Kohlen sind, bildet trotz der Fruchtbarkeit des Bodens nicht die Landwirtschaft, sondern die Industrie den Haupterwerbszweig der Bewohner. In Töln (429) befinden sich Baumwoll- und Wollspinnereien, sowie Eisengießereien und Maschinenfabriken. Da der Rhein hier schon eine bedeutende Breite und Tiefe be- sitzt, können kleinere Seeschiffe die Stadt erreichen. Dazu kommt noch, daß Töln ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt ist. hier kreuzt die früher genannte Handelsstraße, die Deutschland von Westen nach Osten durchzieht, den großen Verkehrsweg, der dem Rheintale folgt. Daher hat sich die Stadt zu dem bedeutendsten Handelsplätze West- Deutschlands entwickelt. Um die wichtigen Straßen im Kriege schützen zu können, ist Eöln stark befestigt worden, hochberühmt ist auch der prächtige Tölner Dom (Turmhöhe 136 m). —- Stromabwärts liegt Düsseldorf (233), eine ansehnliche Industrie- und Handels- stadt, die besonders durch ihre Malerschule bekannt ist. Dann folgt Duisburg (192) mit dem größten Binnenhafen Europas. Unterhalb Wesel (23) verläßt der Rhein Deutschland. — Buch im Westen der Landschaft sind viele wichtige Fabrikorte aufge- blüht. Wir merken nur München-Gladbach (61) mit Baumwollen- und Maschinen- industrie und Erefeld (110) mit Seiden- und Zamtfabrikation. 5. politische Verhältnisse.*) 1. Das deutsche Tiefland gehört fast ganz dem Königreich Preußen an. Der größere östliche Teil des preußischen Landrückens und sein nördliches Vorland werden von der Provinz Ostpreußen eingenommen. — Den Westen des preußischen und den Osten des pommerschen Landrückens umfaßt die provinzwestpreußen. — Der größere westliche Teil des pommerschen und ein Stück des Mecklenburgischen Landrückens, sowie die Insel Rügen gehören zur Provinz Pommern. — Der holsteinische Landrücken, wie überhaupt der deutsche Teil der Halbinsel Iütland, sowie die Inseln Ulfen, Fehmarn,, die *) Vgl. auch die Übersicht über die 5taaten des Deutschen Reiches, 5. 39 bis 42.

5. Realienbuch - S. 22

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Erdkunde. Ii Elbsandsteingebirge mit Elbtal. Die Uusläufer des Lausitzer Berglandes und des Llbsandsteingebirges schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. In seiner Mitte liegt Dresden (514). Da die Elbe die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Deutschland und Böhmen ist (täglich gehen etwa 50 schiffe über die Grenze!), und da man ihr Tal auch zur Unlage von Eisenbahnen benutzt hat, ist Dresden eine große Handelsstadt geworden. Die Lteinkohlen, die man unweit der Stadt fördert, begünstigten aber auch ein Aufblühen der Industrie (Zigaretten-, Zchokoladen- und Maschinenfabriken), hierzu kommt, daß Dresden die Hauptstadt des Königreiches Lachsen ist, für deren Verschönerung die sächsischen Fürsten unablässig gesorgt haben. Sie errichteten prächtige Bauwerke und legten wertvolle Kunstsammlungen an. Dadurch wurde Dresden eine der schönsten deutschen Städte und eine Pflegestätte deutscher Kunst (Kunstakademie, Konservatorium für Musik, Technische Hochschule). Landhäuser, Lchlösser, Weinberge und freundliche Dörfer schmücken die Umgebung der Ltadt. — Elbabwärts liegt die alte Stadt Meißen (32), deren porzellanwaren weltberühmt sind. 3. Dar Erzgebirge, über dessen Kücken die sächsisch-böhmische Grenze verläuft, erreicht im Fichtel- und im Keilberg höhen von mehr als 1200 m. Nach Lüden fällt es steil zum Tgertale (5. 50) ab,- nach Norden aber senkt es sich allmählich zu einem Berglande, in das seine beiden Hauptflüsse, die Freiberger- und die Zwickauer Mulde, tief einschneiden. Das Erzgebirge (Name!) und fein nördliches Vorland waren in früheren Zeisen reich an Erzen. („Silber hegen seine Berge". Freiberg,' 31.) Die Bewohner

6. Realienbuch - S. 24

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
24 Erdkunde. Ii den „Park Deutschlands" nennt, wird im Sommer von vielen Fremden aufgesucht. Dadurch erwächst den Bewohnern reicher Verdienst. Über auch der Wald selbst ist eine wichtige Erwerbsquelle. Zein holz wird zu Bauten verwendet, sowie zu Pappe, Papier und Zpielwaren (5 onneb erg; 15) verarbeitet. In den zahlreichen Glashütten und Porzellanfabriken dient es als Feurungsmittel. Dort werden sowohl einfache Glas- scheiben, Flaschen und Böhren, als auch wertvolle Instrumente und zierlicher Christ- baumschmuck, sowohl schlichte Tassen und Teller, als auch prächtige Vasen und Figuren hergestellt. In Suhl (14) befinden sich große Gewehrfabriken, und in Buhla (6) verfertigt man aus Meerschaum besonders Zigarrenspitzen und Tabakpfeifen. Bm Süd- abhange des Thüringerwaldes liegen einige Städte, die als Hauptstädte kleiner Staaten Bedeutung haben: Loburg (22) und Meiningen (16). 3. Dfl$ Thüringer Hügelland, h) Den nordwestlichen Teil des Thüringer Hügel- landes bildet das Eichsfeld, das durch die Seine zur Weser und durch die Unstrut zur Saale entwässert wird. Die Gegend südlich vom oberen Seinetale (oberes Eichsfeld) ist eine wenig fruchtbare Hochfläche,- die Sandschaft nördlich des Flusses (unteres Lichsfeld) hat aber fruchtbareren Boden, auf dem der Uckerbau lohnt, wo sich die Bewohner vom Feldbau allein nicht zu ernähren vermögen, betreiben sie auch Seinen- und Wollen- weberei, oder sie suchen in benachbarten Gegenden Verdienst. 1>) Der übrige, größere Teil desgebietes besteht aus einerbeihe von Hügel- ketten und breiten Talmulden. Er senkt sich nach Osten und Bordosten zur Saale, die die Gewässer des fast allseitig abgeschlossenen Sandes sammelt. Die Unstrut, die vom Eichsseide kommt, ist ihr größter Uebenfluß. Infolge der reichlichen Bewässerung, des ausgezeichneten Uckerbodens und des verhältnismäßig milden Ulimas sind namentlich die Talbecken sehr fruchtbar und daher dicht bevölkert. Un der oberen Unstrut liegt Mühl- hausen (34), dessen Bewohner sich mit Ucker- und Gartenbau, sowie mit Industrie be- schäftigen (Weberei, Tabakfabriken). Ein besonders ertragreicher Landstrich ist die „Gol- dene Uue" (Uame!), die sich zwischen dem harz und dem sagenumwobenen Byffhäuser (Barbarossa; Baiser-Wilhelm-Denkmal) ausbreitet. Un dem Straßenzuge, der von Westen nach Osten durch die Goldene Uue führt, liegt Nordhausen (30; Branntwein- brennereien und Tabakfabriken). In einer andern fruchtbaren Gegend Thüringens, deren Bevölkerung vorwiegend Gartenbau treibt, ist Erfurt (99) durch seine Blumen- und Ge- müsesämereien weltberühmt geworden. Bei der Stadt kreuzen sich zwei Straßen, die das Hügelland von Borden nach Süden und von Westen nach Osten durchziehen. Deshalb ist Erfurt zugleich ein wichtiger Verkehrsmittelpunkt. Un der Straße, die in westlicher Bichtung verläuft, liegen noch drei Hauptstädte thüringischer Staaten: Eisenach (35; Wartburg), Gotha (37) und Weimar (31; Schiller und Goethe). Dort, wo diese Straße die Saale trifft, vereinigt sie sich mit einer andern, die dem Saaletale folgt. Un ihr finden sich Budolstadt (12), Iena (26; Universität), Uaumburg (25), sowie — allerdings bereits im Tieflande — Weißenfels (31), Merseburg (20) und Halle ($. 15). 4. Politische Verhältnisse. Der Frankenwald gehört zum Königreich Bayern. Das Land mit den Städten Halle, Merseburg, Weißenfels, Uaumburg, Nordhausen, Mühlhausen, Erfurt und Suhl ist im Besitze der preußischen Provinz Sachsen. In das übrige Gebiet teilen sich folgende Staaten: das Herzogtum Sachsen-Meiningen am Südwestabhange des Thüringer- waldes mit der Hauptstadt Meiningen,

7. Realienbuch - S. 1

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Erdkunde. (Europa. A. Deutschland. I. Die deutschen Meere und das deutsche Tiefland. Durch Norddeutschland erstreckt sich von Osten nach Westen ein weites Tiefland. Ls wird von zwei Landrücken, einem nördlichen und einem südlichen, durchzogen und durch den Lauf der Rller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Norden reicht es bis an die Gestade der beiden deutschen Ineere, bis an die Nord - und Ostsee, im Süden bis an den Fuß des deutschen Mittelgebirges. 7. Die Nordsee. 1. Ihre Lage. Die Nordsee ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Nach Westen setzt sie sich in eine Meeresstraße, den „Ran al", fort, die Frankreich und England voneinander scheidet. Durch Skagerak und Rattegat steht sie mit der Ostsee in Verbindung, und im Norden geht sie in den Atlantischen Ozean über. 2. Ihr Wasser, rh Die Gewässer des Festlandes enthalten stets etwas Salz, meist allerdings so wenig, daß wir es nicht schmecken („Süßwasser"), wenn wir jedoch bedenken, welch große Wassermassen sich durch die Ströme (nenne die deutschen Zuflüsse der Nordsee!) tagtäglich in das Meer ergießen, so erkennen wir, daß ihm dadurch fortgesetzt auch große Mengen von Salz zugeführt werden. Trotz der Zu- flüsse ändert sich aber die höhe seines Wasserstandes nicht. In dem Maße, wie ihm Wasser zufließt, geht es also wieder verloren. Das Wasser verdunstet, bildet Nebel und Wolken und fällt als Regen oder Schnee wieder herab. Das Salz verdunstet aber nicht mit (versuch!); es sammelt sich daher im Laufe der Zeit im Meere in großen Mengen an. So enthalten z. 13. 100 1 Nordseewasser etwa 31 /2 kg Ialz. b) Da Salzwasser größere Lasten tragen kann und schwerer gefriert als Züßwasser (versuch!), ist der Salzgehalt des Meeres für die Schiffahrt von Wichtigkeit. — Das Raden in der salzigen Flut und der Aufenthalt in der reinen, staubfreien Seeluft sind der menschlichen Gesundheit dienlich. Daher suchen alljährlich viele Tausende von Be- wohnern des Binnenlandes die Nordsee auf, um sich zu kräftigen. 0) An der Rüste sieht das Wasser zumeist gelblich aus; weiter draußen nimmt es eine tiefblaue Färbung an. Dort ist es oft so klar, daß man metertief hinabsehen und das Treiben der Fische beobachten kann. Besonders Hering und Rabeljau sind häufig anzutreffen. Im vergleich zum offenen Weltmeere (Ozeane) ist die Nordsee flach; ihre Tiefe beträgt durchschnittlich nur 90 m, die der Ozeane aber 3600 w. 3. Ihr Einfluß aus dar Klima. wenn wir in einem Rachelofen, der einen eisernen Unterbau besitzt, Feuer anzünden, so wird das Eisen schneller warm als die Racheln. Erlischt aber das Feuer, so erkaltet das Eisen sehr bald, während die Racheln ihre Wärme noch stundenlang behalten. Eine ähnliche Beobachtung können wir an heißen Zranke-Schmeil, Nealienbuch. stusg. A. Ii. Erdkunde. 2. stufi. 1

8. Realienbuch - S. 26

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Erdkunde. Ii sich den weg zum Fuße des Gebirges. Die schroffen Felsenmauern der Roßtrappe und des Hexentanzplatzes bilden das Tor, durch das sie in das Tiefland tritt. Die wichtigste Nahrungsquelle der Bewohner ist der Wald. Im Oberharz findet sich vorwiegend Nadel-, im Unterharz Laubwald. Tr liefert Bau- und Brennholz, Holz- kohlen, Teer, Pech und Beeren. Der Trzreichtum des Harzes wird in zahlreichen Berg- werken ausgebeutet. Bei Nndreasberg und Ulausthal im Oberharz gewinnt man besonders Blei und Silber, bei Mansfeld und Tisleben (25), in den südöstlichen 5lus- läufern des Unterharzes, vorwiegend Uupfer und Silber. Zum Betriebe der Werke dient im Oberharz vielfach das Wasser der Flüsse, das zu diesem Zwecke in Teichen gestaut wird. Da beim Schmelzen der Trze giftige Gase entstehen, ist in diesen Gegenden ein großer Teil des Waldes abgestorben, viele Wälder sind aber auch niedergeschlagen worden, um das holz als Stützen und Träger in den Bergwerken zu verwenden, oder um für die zahlreiche Bevölkerung Uckerland zu gewinnen. In dem kalten, rauhen Ober- harze gedeiht freilich nur noch die anspruchslose Kartoffel; auf den Hochflächen des Unterharzes aber baut man alle Getreidearten an. — Tine besondere Vorliebe haben die Harzbewohner für Stubenvögel; ihre Kanarienvögel (Undreasberg) sind weit und breit berühmt. Da der harz reich an Uaturschönheiten ist, werden alle Grte des Gebirges, sowie die Städte an seinem Fuße (Goslar; 18. Wernigerode; 13) von vielen „Sommerfrischlern" aufgesucht. 2. Dar nördliche Harzvorland ist ein fast ebenes Gebiet, aus dem nur wenige niedrige Kücken hervorragen. Der Fruchtbarkeit des Bodens verdanken die Städte Ouedlinburg (25; bedeutende Gemüse- und Blumensamenzucht), Halber- stadt (46; Ucker- und Gartenbau, sowie Industrie), und Braunschweig (136; Getreide, Zuckerrüben, Gemüse, besonders Spargel) ihre Blüte. 3. politische Verhältnisse. Der harz und sein nördliches Vorland gehören zu drei Staaten. Den größten Teil besitzt das Königreich Preußen, von Osten her greift die Provinz Sachsen und von Westen die Provinz Hannover ein. In das übrige Gebiet teilen sich die Herzogtümer Braunschweig und Unhalt. 5. Das Hessische und das Weserbergland. Zwischen Thüringen und dem Rheinischen Schiefergebirge dehnt sich eine hügelige Landschaft aus. Ihr südlicher Teil wird als hessisches, ihr nördlicher als Weser- bergland bezeichnet. 1. Da§ hessische Bergland ist eine flachwellige Hochfläche, die von einzelnen Berggruppen und bewaldeten Höhenzügen überragt wird. Im Süden ragen vogels- berg und Rhön auf, die beide ein rauhes Klima besitzen („Dreiviertel Jahre ist es dort Winter, das andre Vierteljahr — kalt", sagt ein Sprichwort). Der vogelsberg ist ein sanft ansteigender Bergkegel, der Rest eines vor Jahrtausenden erloschenen feuer- speienden Berges (Vulkans). Östlich vom vogelsberge liegt die Rhön, eine von vielen Kuppen gekrönte Gebirgsmasse (z. T. vulkanischen Ursprungs). In den Dörfern an ihrem Fuße herrscht rege Gewerbtätigkeit (Leinen- und Baumwollenweberei). Uns der Rhön entspringt die Fulda. Un dem Flusse liegt die gleichnamige Stadt Fulda (20), die durch Bonifatius bekannt ist. Bei Münden (11) vereinigt sich die Fulda mit der Werra (Ouelle?) zur Weser. — Im allgemeinen ist das hessische Bergland wenig fruchtbar und daher nur dünn bevölkert.

9. Realienbuch - S. 61

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 61 Seehandelsplätze unsres Erdteils. Die Bevölkerung der kleinen Küstenorte beschäftigt sich vielfach mit Fischerei (Sardinen und Sardellen). 8. Die Bewohner der Halbinsel sind Romanen und bekennen sich fast aus- schließlich zur römisch-katholischen Kirche. Die früheren Bewohner unternahmen kühne Seefahrten (Kolumbus, vasco da Gama), sammelten große Reichtümer und waren die Herren der Welt. Daran erinnert noch die portugiesische Sprache in Südamerika und die spanische in Westindien und Mexiko. Die Bevölkerung wurde aber träge und ver- armte. Portugal besitzt jedoch noch viele Kolonien. Die Volksbildung ist in beiden Ländern sehr gering. 8. Frankreich. Frankreich nimmt den Westen des europäischen Festlandes ein. Es ist ungefähr so groß wie Deutschland, hat aber weniger Einwohner (39 will.), von den Nachbar- ländern wird es auf fast allen Seiten durch z. T. schwer wegbare Gebirge oder durch Meere (nenne sie!) geschieden. Nur im Nordosten fehlt gegen Deutschland und Belgien eine natürliche Grenze. Die Landesgrenze verläuft dort vom Lothringischen Stufenlande aus zunächst über das Hochland der Nrdennen, dann durch ein weites Tiefland und endet schließlich an der Straße von Ealais (kalä). Obgleich Frankreich von zwei Meeren bespült wird, ist es wenig gegliedert. Nur zwei Halbinseln, die Bretagne (brötanj) und die Normandie (normangdi), sind vorhanden. Die zu Frankreich gehörige Insel Korsika haben wir bereits erwähnt (5. 58). wie die Karte zeigt, ist besonders der Osten des Landes gebirgig. Die Pyrenäen, die westalpen, den Schweizer Jura und den Wasgenwald, von denen einzelne Teile zu Frankreich gehören, haben wir früher bereits kennen gelernt. Im Westen der tiefen Senke, die von Rhone und Saone (ßohn) durchflossen wird, erhebt sich das Französische Mittelgebirge. Nußerdem werden noch die beiden Halbinseln und ihre Nachbargebiete (Bretagne und Normandie) von einem niedrigen Berglande durch- zogen. Tiefland findet sich an dem Mittel- und Unterlaufe der großen Flüsse, an der Seine (ßähn), Loire (loar), Garonne und Saone-Rhone. Mir betrachten daher folgende Landschaften: das Französische Mittelgebirge, das Bergland der Bretagne und der Normandie, das Tiefland an der Seine, das Tiefland an der Loire, das Tiefland an der Garonne und das Tiefland an der Saone-Rhone. I. Dar französische Mittelgebirge ist ein Hochland, das meist vulkanischen Ursprungs ist und von einzelnen Berggruppen und Gebirgsketten überragt wird. Es steigt steil aus der Saone-Rhone-Ebene auf und senkt sich, wie der Lauf der Gewässer (Loire, Seine, Marne und Maas) erkennen läßt, nach Westen und Norden. Die höhen er- halten viele Niederschläge, haben aber ein rauhes Klima. Feldbau kann deshalb nur wenig betrieben werden; auch Wälder fehlen fast gänzlich. Die dünn bevölkerten Flächen dienen vorwiegend als Schafweiden. Die Täler dagegen find gut angebaut (wein, Obst, Getreide). Dort, wo das Gebirge Kohlenschätze birgt, herrscht ein sehr reger Gewerbfleiß. In St. Etienne (hängt etiän; 147) befinden sich große Waffenschmieden, Fabriken für die verschiedensten Maschinen und Eisengeräte, sowie Seidenbandwebereien. Im Nordosten geht das Gebirge in das Lothringische Stufenland über, dem sich die französischen Teile des Rheinischen Schiefergebirges, die kohlenreichen Nrdennen, anschließen. In diesem Gebiete Frankreichs liegen zum Schutze der Grenze viele Festungen, von denen wir nur Verdun (werdöng) merken. Bei

10. Realienbuch - S. 62

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
62 Erdkunde. Ii Seban, das jetzt keine Befestigungen mehr besitzt, würde am 2. September 1870 der Kaiser Napoleon Iii. gefangen genommen. 2. Dar Vergland der Bretagne und der Normandie ist ein wenig fruchtbares Gebiet, das sich mehr zur Viehzucht als zur Lanbwirtfchaft eignet. Befonbers in der Uormanbie finbet man große Binberherben. Die Bewohner suchen ihren Unter- halt auch vielfach als Fischer aus der 5ee. Freilich ist die Schiffahrt an den klippen- reichen, steil zum Meere absallenben Büsten sehr gefahrvoll. In der Bretagne liegt Brest (bräft; 84), in der Normanbie Cherbourg (fdjärbur; 43). Beibe (Orte besitzen wichtige Häsen für die französische Kriegsflotte. 3. Dar (¿ieflstttb an bet Seilte gleicht einem großen Becken, das rings von höhen umschlossen ist. Im Zübosten breitet sich die Champagne (schangpanj) aus. Sie erhält wenig Uieberschläge, die in dem burchlässigen und von der Sonne stark erwärmten Breibe- boben schnell versickern. Uns den magern, staubigen Felbern können daher nur bürstige Saaten gebethen, wo aber der Boben mit Ton und 5anb gemischt ist, liefert er reiche Erträge. Uns den sonnigen Abhängen vieler Hügel und an den hohen Flußusern der Marne (Ueben- sluß der Seine) haben biebewohner mit großer Zorgsaltweingärten angelegt(Champagner, b.i. Schaumwein). Un der Marne liegt das berühmte Schlachtselb von Chalons (schalong) unbnorbwestlichbavonbeims(rängs;108),biealtebrönungsstabtbersranzösischenbönige. Der äußerste Uorben umschließt das Gebiet der oberen Scheibe. Cr erhält mehr Uegen (ozeanisches Blima!) und ist sehr fruchtbar. Daher blühen hier Uckerbau (Zucker- rüben, Getreibe), (Obstbau und Viehzucht (Uinber, Geflügel). In der Nähe der großen Stein- kohlenlager am Fuße der Urbennen ist aber auch eine bebeutenbe Gewerbtätigkeit ent- stanben. Sille (lil; 211; Festung) besitzt Spinnereien, lvebereien, Maschinenfabriken, Branereien und Zuckerfabriken. St. Ouentin (häng kangteng; 50) ist der Mittelpunkt eines Inbustriebezirkes, in dem mehr als 130 000 Urbeiter mit der Verarbeitung der Baumwolle beschäftigt sinb. Obgleich die Büste Uorbsrankreichs durch eine Meeres- strömung immer mehr versanbet, liegen bort wichtige Hasenorte, von Calais (60) aus ist England vom europäischen Festlanbe in kürzester Seefahrt zu erreichen, und £e Havre (lö awr; 130), das an der trichterförmig erweiterten Münbung der Seine entstanben ist, hat als hanbelsstabt große Bebeutung. Bleineren Seeschiffen ist es möglich, stromauf- wärts bis Bauen (ruang; 116) zu gelangen. Diese Stadt kann daher als der Seehasen von Paris (23/4 Mill.), der hauptstabt Frankreichs, bezeichnet werben. Paris liegt im Mittelpunkte des großen Tieslanbbeckens zu beiben Seiten der schiffbaren Seine, hier treffen sich neben andern wichtigen Straßen auch zwei Biege, die aus Deutschland kommen: einer von Straßburg aus, der Marne solgenb (Bhein-Marne-Banal), der anbre von Cöln und Uachen her, der an dem Uorbranbe des Bheinischen Schiefer- gebirges entlang führt. Paris ist durch seine kunstgewerblichen Iverkstätten weltbekannt geworben. Sie liefern befonbers hochgeschätzte Schmuckgegenstänbe für Bleibung und Wohnung. Die Umgebung von Paris ist lanbschastlich ungemein schön. In weitem Breise um die Stadt erheben sich Hügel und Unhöhen, die für den Kriegsfall mit Be- sestigungswerken versehen sinb. Fruchtselber und Gemüsegärten, aber auch Walbungen behnen sich bazwischen aus. Zübwestlich von Paris liegt inmitten prächtiger Gärten und Unlagen Versailles (wersaj; 55), in bessen Schlosse Bönig Wilhelm 1. von Preußen am 18. Januar 1871 die beutsche Baiserwürbe annahm (s. I S. 124). 4. Dar Tiefland an der Loire ist sehr fruchtbar und überall vortrefflich angebaut (Getreibe). Man nennt es daher den „Garten Frankreichs". Um norblichsten
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