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1. Realienbuch - S. 32

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
32 Geschichte. I barn bedrücken (Faustrecht!). — Da ging von dem Kloster Cluny (klüni) in Frankreich an die Christenheit die Mahnung, diese traurigen Zustände zu bessern, von den Geist- lichen verlangten die Cluniazenser strenge Littenreinheit und unbedingten Gehorsam gegen die kirchlichen Oberen. Um den Fehden zu steuern, wurde ein „Gottesfriede" gepredigt, der nach und nach von den christlichen Ländern angenommen wurde: vom Mittwoch abend bis zum Montag früh jeder Woche durfte kein Streit ausgefochten werden, wer zuwiderhandelte, wurde mit dem Kirchenbann belegt, d. h. aus der Rirche aus- geschlossen. Nur durch eine Pilgerfahrt nach Jerusalem konnte er Verzeihung er- langen. 2. Ronrad Ii. stellt die Sicherheit im Reiche wieder her. Kaiser Ronrad griff ebenfalls kräftig ein, um im Reiche wieder geordnete Zustände zu schaffen. Cr zog unermündlich im Lande umher, hielt selbst Gericht ab, schützte die Lchwachen und strafte die Friedensbrecher. Ruch nach außen hin sicherte er das Reich mit starker pand. Besonders gefährdet war die Ostgrenze, über die slawische Völkerschaften nicht selten in Deutschland einbrachen. 5lls ein Llawenfürst einst bei einem solchen Einfalle mehrere tausend Menschen geraubt hatte, eilte der Raiser herbei, nahm ihm nach blutiger Zchlacht seine Beute wieder ab und nötigte ihn zur Unterwerfung. 3. Ronrad richtet die Macht der Raisertumr wieder aus. Die deutschen perzöge hatten in der Zeit nach Otto dem Großen ihre würde wieder erblich gemacht, wenn ein Perzog oder ein mächtiger Vasall Rrieg führte, ja selbst wenn er sich gegen den Raiser empörte, mußten ihm seine Lehnsmannen peeresfolge leisten, weigerten sie sich, so nahn: ihnen der Lehnsherr das Lehen. Ronrad Ii. machte nun die kleinen Lehen erblich. Rur wer von seinen Ltandesgenossen wegen eines Verbrechens ver- urteilt worden war, verlor sein Lehen. Jetzt konnten die Großen des Reiches so leicht keine Empörung mehr wagen, weil sie von ihren Lehnsleuten im Ltiche ge- lassen wurden. Die Erblichkeit der kleinen Lehen war eine Ltütze des Raiserthrons. — Starb ein perzog, so zog Ronrad sein Land als erledigtes Lehen an sich, so daß schließlich nur Lachsen und Lothringen noch unter besonderen perzögen standen. Die Raiserwürde suchte auch er in seinem Pause zu vererben und setzte es durch, daß sein jugendlicher Lohn peinrich zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Mit dem Rönigs- gute ging er sparsam um und wußte die königlichen Einnahmen durch gute Wirt- schaft zu mehren. Leine Regierung war eine glanzvolle Zeit des heiligen römischen Reiches deutscher Ration. 4. Heinrich Iii. hatte von seinem Vater ein starkes Reich übernommen und erweiterte seine perrschaft noch, so daß das heilige römische Reich zu seiner Zeit die größte Rusdehnung hatte. Er war ein ernster und frommer Mann, der der Rirche reiche Lchenkungen überwies. Ehe er bei festlichen Gelegenheiten die Rrone aussetzte, fastete er und ließ sich sogar geißeln. Um die Einheit der Rirche, die durch gleich- zeitige Wahl dreier Päpste gefährdet war, wiederherzustellen, erhob er auf einer Rirchenversammlung den Bischof von Bamberg zum Papste. Lpäter hat er noch dreimal den päpstlichen Ltuhl mit hervorragenden deutschen Rirchenfürsten besetzt. — Bei der Regierung des Reiches zog peinrich besonders die hohen Geistlichen zu Rate, so daß sich die perzöge zurückgesetzt fühlten, und gegen die kleineren Lehnsträger zeigte er sich nicht selten hart und ungerecht. Dadurch entstand im Reiche gärende Unzu- frieöenijeit; sogar Empörungen kamen häufig vor. Ln dieser gefahrvollen Zeit starb peinrich Iii., erst 39 Jahre alt, und hinterließ das Reich einem unmündigen Rinde.

2. Realienbuch - S. 41

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I (beschichte. 41 D. Deutschland vom Untergange der Hohenstaufen bis zur Reformation. I. Das tttittelalter. I. Die Mrche. i. Ihre Stellung zur weltlichen Obrigkeit. König Lhlodovech, sowie Bonisatius hatten dem Papsttums zuerst Einfluß in Deutschland verschafft. Indem die Kirche mit Hilfe der Frankenfürsten die Lehre des 5lrius und den Islam überwand, gelangte sie zur Einheit. Durch die Krönung der deutschen Könige zu römi- schen Kaisern wuchs ihre Macht. Gregor Vii. machte sie unabhängig von der weltlichen Herrschaft, indem er den Zölibat und die Papstwahl durch die Kardi- näle einführte, sowie die Ein- setzung der deutschen Bischöfe 0' unter Mitwirkung des Pap- stes anstrebte. Zur Zeit der Hohenstaufen und der Kreuz- züge im 12. u. 13. Jahr- hundert erreichte die Kirche ihre höchste Gewalt. Der Papst war Oberherr der Fürsten; ohne seine Be- stätigung war die deutsche Kaiserwahl ungiltig. Der Bann, durch den die Unter- tanen von dem Treueide gegen die Obrigkeit ent- Ein Kloster. bunden wurden, und das „Interdikt", mit dem der Papst Stabte und Länder durch Untersagung aller kirchlichen Handlungen zum Gehorsam zwang, waren die Massen der Kirche. Die Bischöfe hatten durch die Kaiser reichen Besitz an Land und Leuten erhalten und waren die vornehmsten Keichssürsten geworden. Die Geistlichen waren die Träger der Bildung. Durch ihre Kenntnis der lateinischen Sprache und durch ihre Schreibfertigkeit machten sie sich den Fürsten auch für weltliche Geschäfte unentbehrlich. 2. Ihr Linfiuh aus das Volk. Die Kirche pflegte nicht nur Gottesfurcht und christlichen Wandel unter dem Volke, sie nahm sich auch der Schwachen an und schützte sie vor Bedrückungen durch die weltlichen Herren. Die geistlichen Würden- träger behandelten ihre zahlreichen hörigen milde und erhoben sie nicht selten zu freien Dienstleuten. Buch durch ihre Einrichtungen gewann die Kirche Einfluß aus die Bevölkerung. In den Städten entstanden herrliche Dome, die man mit Gemälden

3. Realienbuch - S. 43

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 43 2. Die Fürsten und Die ttaisermacht. ^Ursprünglich besaßen die Kaiser viele Landgüter und Bergwerke. Uber schon unter den Hohenstaufen waren die Uönigs- güter durch fortgesetzte Belehnungen verschwunden, so daß die kaiserlichen Einnahmen sehr abgenommen hatten, ver Uaiser vermochte ohne Einwilligung der Fürsten, die meist ungern Heeresfolge leisteten, keinen Urieg zu führen; nur aus seine eigenen Lehnsleute konnte er zählen. 5o war es ihm oft unmöglich, das Beich gegen äußere Feinde zu schützen und den Frieden im Innern zu schirmen. Die mächtigsten Fürsten nahmen sich das Becht, den Uaiser zu „küren" (wählen) und nannten sich „Kurfürsten". vor der Wahl ließen sie sich aber erst allerlei Vorrechte versprechen. Km liebsten wählten sie einen Fürsten, der wenig Land und Macht besaß, damit sie nicht von ihm zum Gehorsam gezwungen werden konnten. Die Uaiser suchten nun dadurch Macht und Einfluß zu bekommen, daß sie erledigte Beichslehen für sich und ihre eigene Familie behielten; sie gründeten sich eine „hausmacht". 2. Der Kdel. 1. Entstehung der Adels. Vasallen und wohlhabende Freie dienten im Uriege zu Hoffe; denn der Ueiterdienst galt für besonders vornehm. Die sächsischen und fränkischen Uaiser förderten ihn, weil sie für die Uriege mit den Ungarn und die Züge nach dem fernen Italien berittene Streiter brauchten. Um die Zahl der Ueiter zu erhöhen, rüsteten die Uaiser, die großen Vasallen und die Bischöfe für den Uriegsdienst zu Pferde auch ihre Beamten aus. Diese waren unfreien Itandes und dienten ihren Herren an den Höfen und aus den Gütern. Kls Lohn wurde ihnen seit der Mitte des 12. Iahrhunderts Land zu Lehen überlassen. Da diese unfreien „Mannen" bald zu großem Knsehen kamen, wurden auch arme Freie veranlaßt, bei großen Herren Dienste zu nehmen. Bus den langen Uriegssahrten nach Italien und dem heiligen Lande ver- schmolzen die freien Grundherren, die freien und die unfreien Mannen wegen ihres gemeinsamen Beiterdienstes und der Gleichheit der Lebensweise zu einem neuen Itande, dem Bitterst and e. Allmählich übernahmen die Bitter mit ihren Unechten ganz allein den Heeresdienst, wenn ein unfreier vienstmann ein Gut von 5 Hufen Größe (ungefähr 60 ha) zu Lehen trug, hatte er einen Bitter und einen Unecht in das Feld zu stellen. Bus 10 Hufen mußte ein Bitter mit zwei Unechten in den Urieg ziehen, auch wenn das Land nicht Lehen, sondern freies Eigentum war. Kls die kleinen Lehen erblich wurden, vererbte sich auch die Bitterwürde, und nur „Bitterbürtigen" durften Lehen gegeben werden. Die freien Grundherren, die keinem Lehnsherrn zu Diensten verpflichtet waren, genossen unter den Bittern größere Ehre und nannten sich „Freiherrn". Die Bitter, die ihre Lehen unmittelbar vom Uaiser empfangen hatten, hießen Beichsritter. Zur Zeit der Ureuzzüge fingen die Bitter an, ihren Vornamen den Bamen des Ortes beizufügen, wo sie ihre Lehen hatten. Bus diese weise sind die jetzt noch üblichen adeligen Geschlechtsnamen entstanden. 2. Die Mitlerorden. Im heiligen Lande bildeten sich während der Kreuzzüge drei Ritterorden, in denen Rittertum und Mönchtum miteinander vereinigt waren: die Iohanniter, die Templer und die Oeutschritter. wer in sie eintreten wollte, mußte die Ritterwürde besitzen und das Gelübde der Rrmut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. Zweck dieser geistlichen Drden war die Bekämpfung der Ungläubigen, sowie die Pflege der Urmen und Kranken. Z. Ritterliche Erziehung. Für den Uampf zu Bosse war beständige Waffen- übung nötig. Daher erzog man den Unaben schon von Jugend an für den Bitter- dienst. war er sieben Fahre alt, so brachte ihn der Vater an den Hof seines Lehns-

4. Realienbuch - S. 48

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
48 Geschichte. r konnte jeder freie Deutsche werden; der Freigraf aber mußte ein Westfale sein. Die Feme trat an den uralten Gerichtsstätten unter freiem Himmel öffentlich zusammen und verfuhr ganz, wie es feit alten Zeiten üblich war. Die berühmteste Gerichts- ftätte befand sich in Dortmund. Zpäter wurden auch geheime Zitzungen eingeführt, die zu belauschen bei Todesstrafe verboten war. Die Feme richtete nur schwere Ver- brecher. Sie lud auch vornehme Übeltäter vor ihren Richterstuhl und verurteilte sie zum Tode, wenn sie schuldig waren oder nicht erschienen. Die jüngsten Zchöffen vollzogen das Urteil und steckten neben den Hingerichteten ein bloßes Messer in einen Baum zum Zeichen, daß ihn die „Feme" gerichtet habe. Die heilige Feme erreichte um das Jahr 1400 ihr größtes Unsehen und war in ganz Deutschland gefürchtet. Zpäter mißbrauchte sie ihre Macht, so daß sie die Landesfürsten zu unterdrücken suchten. 4. Der Bürgerstand. 1. Entstehung der Ztädte. Die ältesten Ztädte Deutschlands hatten die Römer an der Donau und am Rheine gegründet (5. 13). Zpäter siedelten sich an den Bischofs- sitzen, an den Raiserpfalzen, an größeren Burgen, an den Rreuzungspunkten der Handels- straßen und in der Nähe der Flußmündungen Freie und hörige an. wuchs der Grt, so erhielt er vom Raiser das Recht. Märkte abzuhalten. Im 13. Jahrhundert ent- standen aus diese weise zahlreiche Ztädte. Die ersten Bürger, die Häuser oder Land inner- halb der Ztadtbesestigung besaßen, waren Freie. Ruch Leute ritterlichen Ztandes zogen nicht selten in benachbarte Ztädte und bauten dort ihre Tdelhöse, die sie noch besonders mit Mauern umgaben. Sie beteiligten sich bald an dem Handel und bildeten mit den wohl- habenden Freien die „Geschlechter", vom Ende des 12. Jahrhunderts an wanderten zahlreiche hörige und Unfreie in die Ztädte. Sie betrieben gewöhnlich ein Handwerk, konnten jedoch auch Grundbesitz erlangen und das Bürgerrecht erwerben. 5o bildete sich in den Ztädten durch die Mischung von Freien und Freigewordenen ein neuer 51and von freien Leuten. Rus dem vom Raiser eingesetzten Marktgerichte, das beim Handel aus- gebrochene Ztreitigkeiten schlichtete, entwickelte sich die Obrigkeit, der „Rat", derztadt. Die Geschlechter hielten die Besetzung der Ratsstellen für ihr Vorrecht; aber als sich die Hand- werker zu Berufsgenofsenschaften, „Zünften" (5. 51), zusammengeschlossen hatten, for- derten auch sie Rnteil an der Verwaltung. In fast allen deutschen Städten gab es zwischen Geschlechtern und Zünften deshalb lange, erbitterte Ztreitigkeiten, die meist zugunsten der Zünfte ausliefen, war die 5tadt volkreich und mächtig geworden, so suchte sie sich von der Herrschaft des Landesherrn, in dessen Gebiete sie lag, unabhängig zu machen. Gelang es ihr. so daß sie nur den Raiser als Oberherrn anerkannte, dann war sie eine freie „Reichs- stadt". Die andern Ztädte nannte man „Landstädte". Im Mittelalter waren aber die Ztädte nicht so volkreich wie in der Gegenwart; Nürnberg z. B. hatte zur Zeit seiner höchsten Blüte nur etwa 20000 Einwohner. 2. Das Aussehen der Ztädte. Die mittelalterlichen Ztädte hatten enge und winkelige Ztraßen. Die Häuser waren hoch und so gebaut, daß das obere Geschoß meist über das untere vorsprang. In den oberen Stockwerken kamen sich die Häuser dadurch oft so nahe, daß man sich über die Straße die Hände reichen konnte, und daß Lust und Licht nur wenig Zugang fanden. Das erste Obergeschoß ruhte häufig auf Zäulen, so daß an den Häuserreihen entlang bedeckte Gänge, „Lauben", her- liefen. Die Gebäude standen gewöhnlich mit den Giebeln nach der Straße; sie waren aus holz aufgeführt und mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Brach eine Feuersbrunst aus,

5. Realienbuch - S. 57

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 57 2. Der Nurverein zu Reuse. Zu dieser Zeit hatten die Könige von Frankreich den päpstlichen Stuhl unter ihren Einfluß zu bringen verstanden, so daß nur französische Geistliche zu Päpsten gewählt wurden. Sie bewogen diese sogar, nicht in Nom, sondern in Frankreich zu leben. Dort haben die Päpste 75 Jahre lang ihren Wohnsitz gehabt. — Französische Ränke brachten es dahin, daß der Papst den Kaiser Ludwig nicht anerkannte, ihn in den Bann tat und alle versuche einer Aussöhnung zurückwies. Da kamen die Kurfürsten 1538 auf dem Königsstuhl seinem turmartigen Bauwerke) zu Reuse a. Rh. zusammen und erklärten, ,,die Kaiserwürde stamme von Gott, und ein rechtmäßig gewählter Kaiser sei auch ohne die päpst- liche Krönung Reichsoberhaupt". 5. Rarl Iv. und die Goldene Vulle (1356). Rach Ludwig von Bayern kam Karl Iv. von Luxemburg zur Regierung. Er gründete im Osten des Reiches eine große ^aus- macht, indem er Schlesien, mit seinem Erblande Böhmen vereinigte, vie Mark Brandenburg brachte er durch Kauf an sich (5.73,2). Um das Reich kümmerte er sich wenig, aber in seinen eigenen Ländern war er ein guter Herrscher, der für strenge Ordnung und vortreffliche Rechtspflege sorgte. In seiner Hauptstadt Prag gründete er vie erste deutsche Hochschule (Universität). Unter seiner Regierung wurde ein wichtiges Reichsgrundgesetz, die goldene Bulle, erlassen (so ge- nannt nach der goldenen Kapsel, die das daranhängende Siegel enthielt). Darin wurde be- stimmt, daß drei geistliche und vier weltliche Fürsten (die Erzbischöfe von Mainz, Trier und Eöln, der König von Böhmen, der Markgraf von Brandenburg, der Pfalzgraf bei Rhein und der Herzog von Sachsen-Wittenberg) den Kaiser wählen sollten. 5lls Stadt der Wahl wurde Frankfurt a. M., als Krönungsort Rachen bestimmt, vie sieben Kurfürsten erhielten große Vor- rechte, ihre Länder waren erblich und durften nicht geteilt werden. 4. Raiser Sigismund 1410—1437. Als Sigismund, Karls Iv. Sohn, Kaiser wurde, herrschte in der Thristenheit große Verwirrung. Drei Päpste gab es zu gleicher Zeit. In Prag war ein kühner Hochschullehrer, Johann huß, aufgetreten und hatte in seinen predigten auf mancherlei Mißstände in der Kirche hingewiesen. Dabei waren von ihm Grundsätze verbreitet worden, die der kirchlichen Lehre widersprachen. Um die Einheit der Christenheit wiederherzustellen und über Johann huß zu entscheiden, wurde eine Kirchenversammlung nach Konstanz am Bodensee berufen. Sie dauerte von 1414—1418 und war zugleich Reichstag, viele geistliche und weltliche Fürsten, Geistliche, Ritter und fahrendes Volk, wohl an 80 000 Menschen, kamen zusammen. Es wurde die Absetzung aller drei Päpste beschlossen und ein neuer Papst gewählt. Johann huß war im vertrauen auf den Schutz, den ihm der Kaiser versprochen hatte, auch gekommen. Er wollte seine Lehren nicht widerrufen und wurde 1415 als Ketzer verbrannt. Sein Tod rief bei seinen zahlreichen Anhängern in Böhmen große Erbitterung hervor, und fast 20 Jahre lang verwüsteten sie in den furchtbaren Hussiten- kriegen die Nachbarländer. In Konstanz setzte Kaiser ^Sigismund den Burggrafen Friedrich Vi. von Nürnberg, der ihm bei seiner Wahl treue Dienste geleistet hatte, zum erblichen Verweser der Mark Brandenburg ein. Später belehnte er ihn dort auch feierlich mit der Kur- und Erzkämmererwürde (1415). — Nach Sigismunds Tode wurde wieder ein habsburgischer Kaiser gewählt. Seit dieser Zeit (1438) bis zur Auflösung des alten deutschen Reiches (1806; s. 5. 100) blieb die Kaiserkrone ununterbrochen bei dem Hause Habsburg. 5. Maximilian 1.1493—1519. von den Habsburgischen Kaisern wurde Maximilian I. der volkstümlichste. Er war ein kühner Jäger (Gedicht: Die Martinswand) und ein Freund ritterlicher Übungen. Obgleich die Blütezeit des Rittertums längst vorüber war, veranstaltete er noch Turniere und beteiligte sich selbst daran. Deshalb bekam er den Beinamen „der letzte Ritter". — Um Frieden und Ordnung zu erhalten, wurde unter seiner Regierung auf einem Reichstage ein „ewiger Landfriede" eingesetzt, d. h. bei Strafe der Reichsacht wurden alle Fehden verboten. Damit dieses Gesetz auch durchgeführt werden konnte, teilte man das Reich in zehn Kreise und setzte über jeden einen Fürsten als Kreisobersien. Streitigkeiten sollten friedlich durch das neu-

6. Realienbuch - S. 78

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
78 Geschichte. I Mark senden. In einer von ihm veranlaßten Flugschrift heißt es daher: „was sind Rhein, Elbe, Oder, Weserstrom heute anders als fremder Nationen Gefangene? Gedenke, daß du ein Deutscher bist!" — Das dem brandenburgischen Hause gehörige schlesische Fürstentum Fägerndorf, dessen Herzog während des Rrieges vertrieben worden war, behielt der Raiser widerrechtlich für sich. 5. Einrichtung einer einheitlichen Verwaltung. Zur Unterhaltung des Heeres waren große Geldsummen erforderlich. Das Recht aber, Steuern auszuschreiben, be- saßen in den einzelnen Landesteilen, von denen jeder eine andre Verwaltung und Besteuerung hatte, die Stände, d. h. die Vertreter des Adels und der Städte. Sie weigerten sich nicht selten, Steuern zu bewilligen, oder wälzten sie auf den Bauern- stand ab, während sie selbst abgabenfrei blieben. Besonders die ostpreußischen Stände wollten nicht zu den allgemeinen Rosten beitragen und pochten auf alte Vorrechte. Der Rurfürst mußte gegen ihre Führer schließlich Gewalt anwenden. Dann wurde in allen brandenburgischen Besitzungen unter der Aufsicht kurfürstlicher Beamten für die Städte eine Verbrauchssteuer auf Mehl, Bier und Tabak, für das flache Land dagegen eine Grundsteuer d. h. Ackersteuer eingeführt. So mußten alle, auch Adel und Bürger, zu den allgemeinen Lasten beitragen. Die Einnahmen flössen in die gemeinsame Staats- kasse. Indem Friedrich Wilhelm die Macht der Stände brach und eine einheitliche Verwaltung für alle seine Lande von Ostpreußen bis Rleve einrichtete, ist er der Begründer des brandenburgisch-preußischen Staates geworden. 6 Friedrich Wilhelm wird in Preußen unabhängiger herzog. Im Jahre 1656 brach zwischen Polen und Schweden ein Rrieg aus. Friedrich Wilhelm hätte die unwürdige polnische Lehnshoheit über Preußen, die dem Grdenslande einst mit Gewalt aufgezwungen war, gern abgeschüttelt (S. 76). Aber auch die Schweden waren dem Rurfürsten nicht freund- lich gesinnt und hatten bisher immer versucht, ihn in seinen Rechten auf Pommern zu ver- kürzen. Obgleich Friedrich Wilhelm also keinen Anlaß hatte, den polen oder Schweden zu helfen, mußte er sich an dem Rriege beteiligen,- denn das Herzogtum Preußen lag zwischen den beiden Gegnern. Tat er es nicht, so wurde Preußen verwüstet und von dem Sieger jeden- falls behalten. Unter dem Zwange der Verhältnisse tratfriedrichwilhelm auf Schwedensseite, und die Polen wurden von den vereinten Schweden und Brandenburgern in der dreitägigen Schlacht bei Warschau geschlagen. Schon hierbei hatten sich dieschweden nicht als ehrliche Bundesgenossen erwiesen nach dem Siege ließen sie sogar den Rurfürsten im Rampfe gegen polen allein. Da trat Friedrich Wilhelm kurz entschlossen auf des Polenkönigs Seite. Dieser sicherte ihm dafür die Befreiung von der Lehnshoheit über Preußen, sowie die Lande Lauen- burg und Bütow zu, die früher zu Hinterpommern gehört hatten. Diese Abmachungen wurden im Frieden von Gliva 1660bestätigt. So war der Rurfürst unabhängiger herzog von Preußen und damit ein selb st ändigereuropäischerlandesherr geworden. Ludwig Xiv. von Frankreich. Frankreich war damals das mächtigste Land Europas. Rönig Ludwig Xiv. führte eine glänzende Hofhaltung, die von vielen deutschen Fürsten nachgeahmt wurde, so daß französische Sitten, französische Rleidertracht und Sprache in Deutschland eindrangen. — Um sein Reich zu vergrößern, mißbrauchte Ludwig Xiv seine Macht zu „Raubkriegen" gegen die Niederlande und Deutschland. Die Schwäche des deutschen Reiches be- nutzteer, um mitten im Frieden Straßburg an sich zu reißen (1681). Die schöne deutsche Rhein- pfalz ließ er in eine Wüste verwandeln und die wehrlosen Städte Speper, Worms, Heidelberg u. a., sowie über 1000 Dörfer niederbrennen. Nicht einmal die alten deutschen Raisergräber in Speper blieben verschont. Das herrliche Heidelberger Schloß wurde in die Luft gesprengt. Don dieser Zeit an sah das deutsche voll die Franzosen als seine Erbfeinde an. — Ludwig Xiv. hob auch das Edikt

7. Realienbuch - S. 2

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 Erdkunde. Ii Sommertagen im Freien machen: während sich die Erde stark erwärmt, nimmt das Wasser im Flusse oder Teiche verhältnismäßig wenig Wärme auf. Folgt dem heißen Tage ein kühler Abend, so wird der Erdboden bald empfindlich kalt, während das Wasser so warm bleibt wie am Tage. So oft wir die Beobachtung auch anstellen, immer finden wir, daß die Erde schnell viel Wärme aufnimmt, sie jedoch ebenso schnell wieder abgibt, daß aber das Wasser sich nur langsam erwärmt und langsam wieder abkühlt. Bei großen Land- und Wassermassen können wir dieselben Erscheinungen beobachten. a) Die Landmassen erwärmen sich im Sommer sehr stark und kühlen sich im Winter stark ab. Gegenden, die weit vom Meere entfernt liegen, haben mithin heiße Sommer und kalte Winter. Ein solches Landklima herrscht z. B. in dem größten Teile des östlichen Deutschlands. Die winde, die aus diesen Gebieten und vor allem aus dem benachbarten Rußland kommen, sind daher im Sommer heiß, im Winter aber kalt und stets trocken. b) Die großen Wassermassen dagegen, die Meere, erwärmen sich im Sommer nur allmählich, halten jedoch die aufgespeicherte Wärme lange zurück. Deshalb sind auch die winde, die von einem Meere her wehen, im Sommer bei weitem nicht so heiß und im Winter nicht so kalt wie die Landwinde. Die Länder, die an das Meer grenzen, haben infolgedessen kühlere Sommer und mildere Winter als die Gegenden mit Landklima. Da die von dem Meere her kommenden winde außerdem reichlich mit wasserdampf beladen sind, erhalten jene Länder auch mehr Nieder- schläge als diese. Ein solches Seeklima hat der westliche Teil von Deutschland, der unter dem Einfluß des nahen Ozeans und der Nordsee steht. 4. Ihre Bewegungen, a) Wellen. Die Oberfläche der Nordsee ist nur selten spiegelglatt. Meist ist sie vom winde bewegt. Die Wellen können bei Sturm eine höhe von mehr als 4 w erreichen. Nöllen die wogen dem flachen Strande zu, so stoßen sie am Meeresboden oder an Felsen, die vom Grunde aufragen (Nlippen, Riffe) aus widerstand. Die Wassermassen überstürzen fid); sie brausen und schäumen dann, und das Meer gerät in Aufruhr. Das ist die Brandung, die den Schiffen leicht gefährlich werden kann. Leuchttürme, die man am Strande und auf Inseln errichtet hat, warnen die Seeleute in der Nacht vor den gefahrdrohenden Stellen,- am Tage werden die Schiffer durch fest verankerte, schwimmende Tonnen und andre „Seezeichen" darauf aufmerksam gemacht. Oft scheitern aber trotzdem Schiffe. Um den Schiffbrüchigen Hilfe bringen zu können, hat man an der Rüste zahlreiche Rettungsstationen errichtet. b) Ebbe und Flut (Gezeiten), während in den Teichen und Seen das Wasser im Laufe eines Tages gleich hoch steht, ist dies in der Nordsee nicht der Fall, hier können wir vielmehr ein regelmäßiges Sinken und Steigen beobachten, hat das Wasser den höchsten Stand inne, so beginnt es tiefer und immer tiefer zu fallen. Felsen, die vorher vom Wasser bedeckt waren, kommen zum Vorschein, und der Meeresboden wird auf kleinere oder größere Strecken, oft sogar einige Rilometer weit entblößt. Die Rüstenbewohner eilen dann herbei, um die Gaben einzusammeln, die ihnen das Meer beschert hat. In zahlreichen Wassertümpeln fangen sie Fische, die dort zurück- geblieben sind, und vom feuchten Boden sammeln sie Rrebse und Muscheln. Doch auch vielerlei Vögel stellen sich ein, die hier eine reich gedeckte Tafel finden. Dieses Zurückweichen des Wassers, das etwa 6 Stunden währt, bezeichnet man als

8. Realienbuch - S. 18

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 Erdkunde. Ii 2. Var Münfterland und die Cölner Bucht. Südlich Von den Moorgegenden greift das Tiefland bei Münster und bei Töln weit in das mitteldeutsche Gebirgsland ein. a) Vas Münsterland (prov. Westfalen), das sich zwischen Teutoburgerwald und dem rechtsrheinischen Teile des Schiefergebirges erstreckt, ist ein slachwelliges Gebiet, dessen Fruchtbarkeit von Norden nach Süden zunimmt. In der Soester Nörde, am Fuße des mitteldeutschen Gebirgslandes, ist der Loden am ertragreichsten. Daher findet sich hier auch eine dichtere Bevölkerung als in dem übrigen Münsterlande. Die Bewohner treiben vorwiegend Uckerbau und Viehzucht (westfälischer Schinken!). Sie wohnen in einzeln liegenden Gehöften, die inmitten der zugehörigen Feldmark errichtet und von Gbst- bäumen und kleinen Tichenbeständen umgeben sind. Der größte Grt des Münster- landes ist Münster (81) am Dortmund-Tms-Kanal. Ts hat bedeutenden Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und besitzt eine Universität. Un der Lippe liegt das industriereiche Hamm (38) und im südöstlichsten Teile der Landschaft die Bischofs- stadt Paderborn (26). b) Die Tölner Bucht (Uheinprov.) schiebt sich wie ein Neil zwischen die beiden Flügel des Rheinischen Schiesergebirges ein (5. 28). Das Land ist durchweg von frucht- baren Feldern bedeckt. Un dem untersten Teile des deutschen Uheinlaufes dehnen sich Marschen aus, auf denen besonders Viehzucht getrieben wird. Um Überflutungen zu verhindern, ist hier der Strom eingedeicht worden. Da die Gebirge zu beiden Seiten des Flachlandes — im Osten das Uuhrgebiet, im Ivesten die Gegend von Bachen — außerordentlich reich an Kohlen sind, bildet trotz der Fruchtbarkeit des Bodens nicht die Landwirtschaft, sondern die Industrie den Haupterwerbszweig der Bewohner. In Töln (429) befinden sich Baumwoll- und Wollspinnereien, sowie Eisengießereien und Maschinenfabriken. Da der Rhein hier schon eine bedeutende Breite und Tiefe be- sitzt, können kleinere Seeschiffe die Stadt erreichen. Dazu kommt noch, daß Töln ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt ist. hier kreuzt die früher genannte Handelsstraße, die Deutschland von Westen nach Osten durchzieht, den großen Verkehrsweg, der dem Rheintale folgt. Daher hat sich die Stadt zu dem bedeutendsten Handelsplätze West- Deutschlands entwickelt. Um die wichtigen Straßen im Kriege schützen zu können, ist Eöln stark befestigt worden, hochberühmt ist auch der prächtige Tölner Dom (Turmhöhe 136 m). —- Stromabwärts liegt Düsseldorf (233), eine ansehnliche Industrie- und Handels- stadt, die besonders durch ihre Malerschule bekannt ist. Dann folgt Duisburg (192) mit dem größten Binnenhafen Europas. Unterhalb Wesel (23) verläßt der Rhein Deutschland. — Buch im Westen der Landschaft sind viele wichtige Fabrikorte aufge- blüht. Wir merken nur München-Gladbach (61) mit Baumwollen- und Maschinen- industrie und Erefeld (110) mit Seiden- und Zamtfabrikation. 5. politische Verhältnisse.*) 1. Das deutsche Tiefland gehört fast ganz dem Königreich Preußen an. Der größere östliche Teil des preußischen Landrückens und sein nördliches Vorland werden von der Provinz Ostpreußen eingenommen. — Den Westen des preußischen und den Osten des pommerschen Landrückens umfaßt die provinzwestpreußen. — Der größere westliche Teil des pommerschen und ein Stück des Mecklenburgischen Landrückens, sowie die Insel Rügen gehören zur Provinz Pommern. — Der holsteinische Landrücken, wie überhaupt der deutsche Teil der Halbinsel Iütland, sowie die Inseln Ulfen, Fehmarn,, die *) Vgl. auch die Übersicht über die 5taaten des Deutschen Reiches, 5. 39 bis 42.

9. Realienbuch - S. 22

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Erdkunde. Ii Elbsandsteingebirge mit Elbtal. Die Uusläufer des Lausitzer Berglandes und des Llbsandsteingebirges schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. In seiner Mitte liegt Dresden (514). Da die Elbe die wichtigste Verbindungsstraße zwischen Deutschland und Böhmen ist (täglich gehen etwa 50 schiffe über die Grenze!), und da man ihr Tal auch zur Unlage von Eisenbahnen benutzt hat, ist Dresden eine große Handelsstadt geworden. Die Lteinkohlen, die man unweit der Stadt fördert, begünstigten aber auch ein Aufblühen der Industrie (Zigaretten-, Zchokoladen- und Maschinenfabriken), hierzu kommt, daß Dresden die Hauptstadt des Königreiches Lachsen ist, für deren Verschönerung die sächsischen Fürsten unablässig gesorgt haben. Sie errichteten prächtige Bauwerke und legten wertvolle Kunstsammlungen an. Dadurch wurde Dresden eine der schönsten deutschen Städte und eine Pflegestätte deutscher Kunst (Kunstakademie, Konservatorium für Musik, Technische Hochschule). Landhäuser, Lchlösser, Weinberge und freundliche Dörfer schmücken die Umgebung der Ltadt. — Elbabwärts liegt die alte Stadt Meißen (32), deren porzellanwaren weltberühmt sind. 3. Dar Erzgebirge, über dessen Kücken die sächsisch-böhmische Grenze verläuft, erreicht im Fichtel- und im Keilberg höhen von mehr als 1200 m. Nach Lüden fällt es steil zum Tgertale (5. 50) ab,- nach Norden aber senkt es sich allmählich zu einem Berglande, in das seine beiden Hauptflüsse, die Freiberger- und die Zwickauer Mulde, tief einschneiden. Das Erzgebirge (Name!) und fein nördliches Vorland waren in früheren Zeisen reich an Erzen. („Silber hegen seine Berge". Freiberg,' 31.) Die Bewohner

10. Realienbuch - S. 1

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii. Erdkunde. (Europa. A. Deutschland. I. Die deutschen Meere und das deutsche Tiefland. Durch Norddeutschland erstreckt sich von Osten nach Westen ein weites Tiefland. Ls wird von zwei Landrücken, einem nördlichen und einem südlichen, durchzogen und durch den Lauf der Rller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Norden reicht es bis an die Gestade der beiden deutschen Ineere, bis an die Nord - und Ostsee, im Süden bis an den Fuß des deutschen Mittelgebirges. 7. Die Nordsee. 1. Ihre Lage. Die Nordsee ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Nach Westen setzt sie sich in eine Meeresstraße, den „Ran al", fort, die Frankreich und England voneinander scheidet. Durch Skagerak und Rattegat steht sie mit der Ostsee in Verbindung, und im Norden geht sie in den Atlantischen Ozean über. 2. Ihr Wasser, rh Die Gewässer des Festlandes enthalten stets etwas Salz, meist allerdings so wenig, daß wir es nicht schmecken („Süßwasser"), wenn wir jedoch bedenken, welch große Wassermassen sich durch die Ströme (nenne die deutschen Zuflüsse der Nordsee!) tagtäglich in das Meer ergießen, so erkennen wir, daß ihm dadurch fortgesetzt auch große Mengen von Salz zugeführt werden. Trotz der Zu- flüsse ändert sich aber die höhe seines Wasserstandes nicht. In dem Maße, wie ihm Wasser zufließt, geht es also wieder verloren. Das Wasser verdunstet, bildet Nebel und Wolken und fällt als Regen oder Schnee wieder herab. Das Salz verdunstet aber nicht mit (versuch!); es sammelt sich daher im Laufe der Zeit im Meere in großen Mengen an. So enthalten z. 13. 100 1 Nordseewasser etwa 31 /2 kg Ialz. b) Da Salzwasser größere Lasten tragen kann und schwerer gefriert als Züßwasser (versuch!), ist der Salzgehalt des Meeres für die Schiffahrt von Wichtigkeit. — Das Raden in der salzigen Flut und der Aufenthalt in der reinen, staubfreien Seeluft sind der menschlichen Gesundheit dienlich. Daher suchen alljährlich viele Tausende von Be- wohnern des Binnenlandes die Nordsee auf, um sich zu kräftigen. 0) An der Rüste sieht das Wasser zumeist gelblich aus; weiter draußen nimmt es eine tiefblaue Färbung an. Dort ist es oft so klar, daß man metertief hinabsehen und das Treiben der Fische beobachten kann. Besonders Hering und Rabeljau sind häufig anzutreffen. Im vergleich zum offenen Weltmeere (Ozeane) ist die Nordsee flach; ihre Tiefe beträgt durchschnittlich nur 90 m, die der Ozeane aber 3600 w. 3. Ihr Einfluß aus dar Klima. wenn wir in einem Rachelofen, der einen eisernen Unterbau besitzt, Feuer anzünden, so wird das Eisen schneller warm als die Racheln. Erlischt aber das Feuer, so erkaltet das Eisen sehr bald, während die Racheln ihre Wärme noch stundenlang behalten. Eine ähnliche Beobachtung können wir an heißen Zranke-Schmeil, Nealienbuch. stusg. A. Ii. Erdkunde. 2. stufi. 1
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