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1. Realienbuch - S. 68

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
68 Naturlehre. Iv aus pflanzen entstanden ist, und zwar zumeist aus Säumen, an deren Stämmen man oft noch die Jahresringe sehen kann. Die mächtigen Kohlenschichten sind wahrscheinlich dadurch entstanden, daß die Baumstämme in riesigen Massen zusammen- geschwemmt und mit Zand- oder Tonschichten überdeckt wurden. Die Holzmassen verkohlten dann ähnlich wie im Meiler, nur viel langsamer. — vermischt man Braunkohlenpulver mit Wasser, und preßt man daraus Ziegel, die an der Luft ge- trocknet werden, so erhält man die „Naßpreßsteine". Trocknet man dagegen das Kohlenpulver bis zu einem gewissen Grade, so stellt man unter hohem Druck daraus die „Trockenpreßsteine" oder „Briketts" her. ä) Meist tiefer als Torf und Braunkohle finden sich in der Erde oft aus- gedehnte Lager, die aus einer schwarzen, mehr oder weniger glänzenden und häufig fteinharten Kohle, der Steinkohle, bestehen. Die „Steinkohlenflöze" wechseln gewöhnlich mit Schichten aus Sandstein, Kalkstein und Schieferton ab. häufig erkennt man in ihnen noch deutlich Abdrücke von Farnwedeln, Schachtelhalmen und andern Sporenpflanzen. — Die Steinkohle wird als Heizstoff, zum Ausschmelzen der Erze usw. verwendet. Auch Leuchtstoffe werden daraus hergestellt (S. 70). Sie ist daher die wichtigste Grundlage für die Industrie, und der Besitz von Steinkohlenlagern ist für ein Land von sehr großem werte. — Nenne die Steinkohlengebiete Deutschlands! 4. Graphit und Diamant, a) Wenn wir Torf, holz-, Braun- oder Steinkohle verbrennen, bleiben erdige Bestandteile, „Asche", zurück. Die Kohle ist also nicht reiner Kohlenstoff. Fast vollständig rein aber findet er sich im Graphit, d. i. ein schwarzer, glänzender und weicher Stein, der u. a. in Schlesien vorkommt. Da man mit ihm auf Papier schreiben kann, verwendet man ihn zur Herstellung der Bleistifte, die man früher aus dem weit härteren Blei anfertigte. Zu diesem Zwecke wird der Graphit fein gemahlen und mit Wasser und Ton vermengt, Aus der teigartigen Masse preßt man dann lange Stifte, die getrocknet und in holz gefaßt werden. Da der Graphit an der Luft weder schmilzt, noch verbrennt, verwendet man ihn auch als Farbe für eiserne Ofen. Ferner leitet er, wie wir wissen, die Elektrizität gut (5. 53). b) verbrennt man einen Diamanten in reinem Sauerstoff, so erhält man Kohlen- säure, ohne daß 5lsche zurückbleibt. Er ist also vollkommen reiner Kohlenstoff. Vieser seltene und sehr geschätzte Edelstein kommt in Ostindien, Brasilien, sowie in Südafrika, und zwar ge- wöhnlich im Sande der Flüsse vor. Er ist der härteste aller Körper und wird deshalb benutzt, um Glas zu schneiden, Löcher in festes Gestein zu bohren und Buchstaben in Metall zu gravieren. Meist ist er durchsichtig und farblos; doch gibt es auch gelbe, rote, ja schwarze Diamanten. Da er geschliffen das Licht sehr stark bricht, ist er ein überaus wertvoller Schmuckstein. 5. Die Kohlensäure, a) wie wir bereits erfahren haben (5. 61), entsteht beim verbrennen von Holzkohle, d. h. bei der Vereinigung von (fast reinem) Kohlen- stoff mit dem Sauerstoffe, eine Säure, die Kohlensäure genannt wird. Dasselbe beobachten wir, wenn wir einen andern kohlenstoffhaltigen Körper verbrennen. Kohlensäure bildet sich also auch, wenn wir ein brennendes Licht in ein Glasgefäß stellen, das wir verschließen. Sobald aller Sauerstoff verbraucht ist, erlischt das Licht, und die Luft in dem Gefäße ist jetzt sehr reich an Kohlensäure. — hieraus lösen wir ein wenig gelöschten Kalk in viel Wasser auf und erhalten klares Kalkwasser. Gießen wir es in das Gefäß und schütteln, so wird die Flüssigkeit weiß wie Milch („Kalkmilch"), wenn wir dagegen nach dem Erlöschen des Lichtes in das Gefäß reines Wasser gießen, so bleibt dieses ganz klar. Die Trübung muß also dadurch entstanden sein, daß sich die Kohlensäure der Luft mit dem Kalke des Kalkwassers ver- bunden hat. Der weiße Bodensatz, der sich nach und nach bildet, ist kohlensaurer

2. Realienbuch - S. 76

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
76 Naturlehre. Iv sie ihn mit viel Wasser. Den weißen Kaltbrei vermengen sie mit Zand zu Mörtel, der in dünner Zchicht zwischen die Zteine des Bauwerkes gelegt wird. Läßt man Kalkbrei lange Zeit an der Luft liegen, so verbindet sich der Kalk wieder mit Kohlen- säure zu hartem Kalksteine (Beweis!). Derselbe Vorgang findet im Mörtel statt, der daher ein überaus wichtiges Bindemittel darstellt: er verbindet die Zteine eines Bauwerks zu einer einzigen, sehr festen Masse. Wenn man tonhaltige Kalksteine brennt, sie dann löscht und mit Zand ver- mengt, erhält man den Zement, der selbst unter Wasser hart wie Ztein wird. Deshalb benutzt man ihn besonders zu Brücken-, Brunnen- und andern Wasser- bauten. 2. Der Gips. Wie wir 5. 72, Nbsch. Zu gesehen haben, verdrängt die Zchwefel- säure aus dem Kalksteine die Kohlensäure und setzt sich an ihre Stelle: es entsteht schwefel- saurer Kalk oder Gips. Er ist im Wasser löslich (hartes Wasser!). Man findet ihn häufig zusammen mit Zteinsalzlagern. — Erhitzen wir Gips, so wird er weiß und brüchig, während Wasser in Dampfform entweicht (Beweis!). Wenn wir zu diesem gebrannten Gips („Gipsmehl") wieder Wasser fügen, so nimmt er es begierig auf und erstarrt rasch zu einer harten Masse. Daher verwendet man Gipsmehl, um haken, Nägel usw. in Zimmerwänden zu befestigen, sowie um daraus Fußböden, Ztuckarbeiten, Nbgüsse, Figuren u. dgl. herzustellen. — Wie der gewöhnliche Gips, so läßt sich auch seine weiße, feinkörnige Nbart, der Nlabaster, leicht mit dem Messer ritzen. Er ist weich und kann daher gut zu Vasen, Zchalen und andern Kunstgegen- ständen verarbeitet werden. — Die wasserhellen, tafelförmigen Arten, die man mit dem Messer in papierdünne Blättchen spalten kann, heißen Marienglas. Ix. Glas- und Tonwaren. 1. Der Tuarz kommt in der Natur außerordentlich häufig vor und bildet als Zand, Kies oder Zandstein oft große Lager, ja ganze Gebirge (Beispiele!). Vielfach ist er (mit Feldspat und Glimmer) ein Bestandteil von „Gesteinen" (Gneis, Granit, Glimmerschiefer, Porphyr, Grauwacke), die gleichfalls Gebirge zusammensetzen (Beispiele!). Der Ouarz glänzt etwas und ist so hart, daß man ihn mit dem Messer nicht ritzen kann. Zchlägt man mit einem Ztahle gegen ein Ztück Ouarz, so springen kleine Ztahlteilchen ab und werden glühend (warum?). Besonders eignet sich hierzu der scharfkantige Feuerstein, der daher früher in jedem haushalte zum Anzünden des Feuers benutzt wurde. Jetzt kann man solche „Zteinfeuerzeuge" noch bei Hirten und Jägern sehen. Zn grauer Vorzeit verfertigten die Menschen aus den scharfkantigen Feuersteinstücken Messer, Äxte, Pfeilspitzen u. dgl. — Ehemisch ist der Ouarz Kiesel- säure. Die wasserhellen Kristalle des Quarzes heißen Bergkristall. Zie werden, ebenso wie die farbigen Ouarzarten, der violette Amethyst, der buntstreifige Achat, der farbenprächtige Opal usw., zu Zchmuckgegenständen verarbeitet. Den reinen Ouarzsand gebraucht man zur 2. Glasbereitung, a) Das gewöhnliche Glas ist durchsichtig, hart und sehr spröde. Erwärmen wir ein Glasrohr, so können wir es biegen, ausziehen, auf- blasen, ja sogar zu feinen, elastischen Fäden spinnen. Bei sehr hoher Temperatur wird das Glas flüssig und läßt sich in Formen gießen.

3. Realienbuch - S. 78

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
78 Naturlehre. Iv aus der gereinigten, zähen Tonmasse formt der Töpfer auf der „Drehscheibe" verschiedene Gefäße, die getrocknet und dann gebrannt werden. Sie sind aber porös (Blumentöpfe!). Sollen sie zum aufbewahren von Flüssigkeiten dienen, so müssen sie daher wie die Porzellangefäße mit einer Glasur überzogen werden. Da diese aber vielfach giftige Bleiverbindungen enthält, darf man Lßwaren nie lange in irdenem Geschirr stehen lassen. Insbesondere soll man gekochte Früchte, Essig- gurken und saure Speisen nicht darin aufbewahren, da die Säuren das Blei leicht auflösen. 6. Ver Lehm ist eine durch Sand und Balk stark verunreinigte Tonart. Die gelbe Farbe, die er gewöhnlich besitzt, verdankt er einer Eisenverbindung, dem Ocker. Der Lehm findet sich an vielen Orten und liefert uns in den Ziegelsteinen das wichtigste Baumaterial. Zu diesem Zwecke wird er gereinigt und zu einer zähen, gleichartigen Masse durchgeknetet, aus der die Ziegel in holzformen „gestrichen" oder mit Hilfe von Maschinen geformt werden. Die getrockneten Ziegel brennt man in Ofen. Dabei werden sie steinhart und rot. Sehr harte Ziegel nennt man „Blinker". Der Löß und der Mergel sind kalkreiche Lehmarten, durch die der ackerboden sehr fruchtbar wird. Über die Entstehung der Lößlager s. Ii, S. 78. X. von den Metallen. 7. Die Edelmetalle (S. 60). 1. Vaz Gold ist das am meisten geschätzte Edelmetall. Man findet es häufig, aber gewöhnlich nur in kleineren Mengen im Innern der Gebirge, und zwar vor- wiegend in Ouarzgängen. wenn die goldhaltigen Gesteine verwittern, wird das Gold vom Ivasser fortgeschwemmt. Daher enthält fast jeder Flußsand (Rhein!) ein wenig Gold. Da Gold schwerer als Sand ist, kann man es von ihm durch fließendes Wasser leicht trennen; während der Wasserstrom den Sand wegspült, bleiben die Goldkörnchen zurück („Goldwäsche"!). Das wertvolle Metall findet sich besonders in Nordamerika, australien, Südafrika und im Ural. Das Gold ist so geschmeidig und dehnbar, daß es sich zu ganz dünnen Blättchen („Blattgold") aushämmern läßt. Da es aber sehr weich ist und sich deshalb leicht abnutzt, verwendet man zur Rnfertigung von Schmucksachen, Münzen usw. nie reines Gold, sondern „legiert", d. h. vermischt es mit härteren Metallen, zumeist mit Silber oder Bupfer. Unsre Goldmünzen z. B. sind „Legierungen" von 900 Teilen Gold und 100 Teilen Bupfer,- man sagt, sie haben einen „Feingehalt" von 900. 2. Dar §llber kommt sowohl gediegen, als auch in Verbindung mit andern Stoffen, in „Erzen" vor. Es wird zu Schmuckgegenständen, zu verschiedenen Speise- gerätschaften (Beispiele!), sowie zu Münzen verarbeitet, und zwar wie das Gold nur in Legierungen. Unsre Reichsmünzen z. B. enthalten 900 Teile Silber und 100 Teile Bupfer. — Silberne Löffel werden schwarz, wenn wir damit Eier, Pilze oder andre eiweiß-, d. h. schwefelhaltige Speisen essen. Silber und Schwefel vereinigen sich nämlich zu Schwefelsilber. (Das Schwarzwerden eines silbernen Löffels in kochenden Pilzen beweist also nicht, daß diese giftig sind!) Dasselbe erfolgt auch an andern: Silbergerät, denn in der Lust sind stets geringe Mengen des uns bereits bekannten Schwefelwasserstoffs (S. 72, Ubsch. Zb) vorhanden.

4. Realienbuch - S. 80

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
80 Naturlehre. Iv Diese Legierungen werden zur Herstellung von Kunstgegenständen und Gerätschaften aller Rrt benutzt. Die bekanntesten Legierungen sind das Messing (etwa 3 Geile Kupfer und 1 Teil Zink,- Verwendung?) und die Bronzen (Kotguß), die haupt- sächlich aus Kupfer und Zinn bestehen (Statuenbronze, Glocken- und Kanonen- metall). Unsre Kupfermünzen sind Legierungen aus 95 Teilen Kupfer, 4 Teilen Zinn und I Teile Zink. 4. Dar Blei wird vorwiegend aus dem Bleiglanze (5. 71) gewonnen, der sehr häufig vorkommt. Vas bläulichweiße, glänzende Metall verbindet sich leicht mit dem Zauerstoffe der Luft: es „läuft an", indem sich Bleioxyd bildet. Da das Blei weich, geschmeidig und dehnbar ist, läßt es sich leicht verarbeiten. Infolge seiner Billigkeit findet es auch vielfache Verwendung. Man benutzt es zur Herstellung von Zchrotkugeln und andern Geschossen, zum Einfassen von Fensterscheiben, zur Her- stellung von Dachplatten usw. wie wir schon erfahren haben (5. 78), sind Blei- verbindungen sehr giftig. Da sich aber das Metall in hartem, insbesondere kohlensäure- haltigem Wasser nur sehr schwer auslöst, kann man trotzdem Bleiröhren bei Wasser- leitungen verwenden. — halten wir ein Ztück Blei über eine Flamme, so beobachten wir, daß es leicht schmilzt („Bleigießen"!). Noch leichter schmilzt seine Legierung mit Zinn, die daher vom Klempner und Zinngießer als „Schnellot" verwendet wird. Einige Bleiverbindungen, z. B. die rote Mennige und das Bleiweiß, dienen als wichtige Maler- und Rnstrichfarben. 5. Dar Zinn findet sich zumeist im Zinnstein (Erzgebirge, England, Malakka). Es ist silberweiß, sehr weich, geschmeidig und dehnbar. Man kann es zu papier- dünnen Blättern ausschlagen, die uns als „Stanniol" bekannt sind, und zum ver- packen von Tee, Schokolade, Käse usw. dienen. Da es schwer oxydiert, „verzinnt" man eiserne und kupferne Gefäße. Dem Zinn ist äußerlich 6. öfl$ Zink sehr ähnlich. Es erweist sich auch wie jenes Metall gegen Wasser und Luft sehr widerstandsfähig. Man verarbeitet es daher zu Badewannen, Dachrinnen und andern Gegenständen, die dem Wasser oder der feuchten Luft ausgesetzt sind. Da seine Salze aber giftig sind, kann es zu Küchengeräten nicht verwendet werden. Beim verbrennen von Zink entsteht „Zinkweiß", das als Rnstrichfarbe benutzt wird. Rus der Legierung mit Kupfer und Nickel, dem „Neusilber", stellt man allerlei Gerät- schaften her. 7. Do$ Eisen ist das nützlichste und wichtigste aller Metalle (Beweis!). Ob- wohl es gediegen nur selten vorkommt, sind seine Verbindungen überaus verbreitet. Sie finden sich in der Rckererde, in vielen Gesteinen, die dadurch gelb, braun oder rot gefärbt werden, in fast allen Gewässern, im Blute der Menschen und Tiere, sowie im Blattgrün der Pflanzen. Ruch seine Erze (Magneteisen-, Koteisen-, Brauneisen-, und Spateisenstein) sind sehr häufig. a) Gewinnung. Die Eisenerze werden zunächst zerkleinert („gepocht") und von den beigemengten erdigen oder steinigen Massen möglichst gesondert. Dann „röstet" man sie, wodurch Wasser und Kohlensäure verflüchtigt werden. Um das Schmelzen zu befördern, setzt man den so „zubereiteten" Erzen ein geeignetes „Fluß- mittel" (S. 77) zu. Nun kommen sie in den angeheizten „Hochofen", der bis 30 m hoch und mit feuerfesten Steinen ausgemauert ist. Eine Lage Erze wechselt stets mit einer Schicht Koks oder Holzkohle ab. Mittels großer Gebläsemaschinen wird von unten Luft in die Flammen geblasen, hierdurch wird die Hitze im (Ofen so

5. Realienbuch - S. 21

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 2t bald das vornehmste in Deutschland. Die hausmeier des Frankenreichs unterstützten Boni- satius bei seiner Vekehrungsarbeit, indem sie den Bischöfen Land schenkten und die Kirchen gegen die Heiden schützten. 5ln den Bischofssitzen siedelten sich bald neubekehrte Christen an, so daß auch im Innern Deutschlands Städte entstanden, weil bei den Kirchen nach der Messe (dem Gottesdienste) Handel getrieben wurde, nannte man die Märkte „Messen". 4. Vonifatius stirbt für den Glauben. Als Vonifatius über 70 Zähre alt war, versuchte er noch einmal, die Friesen zu bekehren. Mit zahlreichen Begleitern zog er zu Schisse rheinabwärts und verkündigte das Christentum. Als er an einem Morgen den Altar zur Taufe neubekehrter Christen rüstete, nahte ein wütender Haufe heidnischer Friesen, um ihn zu töten. Tr verbot seinen Begleitern, sich zu verteidigen, und erlag mit ihnen den Streichen der Heiden (755). Seine Leiche wurde im Kloster Fulda, das er selbst gegründet hatte, begraben. 5. Die Klöster. Mit der Ausbreitung des Christentums entstanden in Deutschland zahlreiche Klöster, von hohen Mauern eingeschlossen, erhoben sich die Kirche, die kvohn- und Wirtschaftsgebäude (s. 5lbb. 5. 41). Die Bewohner der Klöster, die Mönche, mußten das Ge- lübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. In grobe Kutten gekleidet, die mit einem Stricke umgürtet waren, führten sie unter einem Vorsteher, dem Abte, ein gemein- sames Leben in Frömmigkeit und Arbeit. Die Mönche vollendeten die Bekehrung der Heiden; sie legten aber auch Sümpfe trocken, machten Wälder urbar und zeigten dem Volke, wie man den Boden bearbeiten muß, um reiche Ernten zu erzielen. Sie sammelten heilkräftige Kräuter und pflegten die Kranken. Bei ihnen fanden verfolgte Zuflucht, Wanderer Obdach und Nahrung, Gebrechliche liebevolle Aufnahme. Fast in jedem Kloster bestand eine Schule, in welcher Geistliche herangebildet und Söhne vornehmer Familien erzogen wurden. Zranke-Schmeil, Realienbuch klusg. A. I. Geschichte. 2. Ruft. (s.) 2 Bonifatius stirbt für den Glauben,

6. Realienbuch - S. 25

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 25 sorgte für die Ausbildung der Geistlichen und forderte von ihnen, daß sie ein vor- bildliches Leben führten. Sie sollten darüber wachen, daß das Volk den Sonntag heiligte, den Gottesdienst besuchte, sowie Vaterunser und Glaubensbekenntnis wußte, heidnische Gebräuche suchte er auszurotten. Um den Kirchengesang zu verbessern, richtete er Gesangschulen ein. Kn Bischofssitzen und in Klöstern wurden Schulen gegründet, in denen die Rinder der freien und hörigen in Religion, Lesen und Schreiben unterrichtet werden sollten. Die Schule am Uönigshofe besuchte der Kaiser nicht selten selbst (Gedicht: lvie Kaiser Karl Schulvisitation hielt). In seinem Testa- ment bestimmte er zwei Drittel seines Vermögens für die Kirche. s) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Karl verstand und sprach die lateinische und die deutsche Sprache; auch lesen konnte er. Das Schreiben aber hatte er in der Jugend nicht gelernt. Tr suchte es später nachzuholen und übte sich darin mit vieler Mühe noch im Mannesalter. Aus fernen Ländern rief er Gelehrte herbei, die der hofschule vorstanden. Sie schufen Lehrbücher und eine Predigtsammlung für Geistliche. Tiner von ihnen hat auch Karls Lebensgeschichte geschrieben. An dem Hose zu Aachen wurde eine Büchersammlung eingerichtet; die alten deutschen Heldengesänge ließ Karl sorgfältig sammeln und ausschreiben, wenn er beim Mahle saß, wurde häufig aus geschichtlichen Schriften vorgelesen. Seine Liebe zur Baukunst zeigte er dadurch, daß er die Marienkirche in Aachen, sowie die Pfalzen zu Ingelheim und Aachen errichtete. f) Sorge für Handel und Verkehr. Um den Handel zu erleichtern, ließ Karl Landstraßen anlegen und bei Mainz eine Brücke über den Rhein schlagen. Tr wollte sogar Donau und Main durch einen Kanal verbinden; das Merk wurde aber nicht ausgeführt. Über Maße und Gewichte traf er Anordnungen; auch ließ er Silber- münzen mit seinem Namen und Titel prägen, die im ganzen Reiche galten. Außer ihm durste niemand im Frankenreiche Geld herstellen lassen (königliches Münzrecht). 5. Kfld wird römischer Kaiser. Der Papst war von mächtigen Feinden aus Rom vertrieben worden und nach Deutschland geflohen. Karl überstieg mit einem Heere die Alpen und führte den Kirchenfürsten wieder zurück. Als er am kveihnachtsfefte in der Peterskirche am Altar kniete, setzte ihm der Papst unvermutet eine goldene Krone auf das Haupt, beugte seine Knie vor ihm und begrüßte ihn als „römischen Kaiser". Da die römischen Kaiser einst das mächtigste Reich der Trde beherrscht hatten, galt dieser Titel als das Zeichen der Weltherrschaft. Die Krönung Karls bedeutete also, daß das untergegangene römische Reich wiederaufgerichtet, die Herrschaft über die christliche Welt aber von den Römern auf die Franken übergegangen sei (800). 6. Letzte Lebenszeit und Tod. Seit Karl römischer Kaiser geworden war, wurde er in der ganzen Welt als der oberste Schirmherr der Christenheit angesehen. Der Ruhm seiner Regierung war bis nach den fernsten Ländern gedrungen, und ein mäch- tiger Fürst des Morgenlandes schickte zu ihm sogar Gesandte mit prächtigen Geschenken. — Rach 46jähriger Regierung verschied Kaiser Karl, über 70 Jahre alt. Sterbend sprach er: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" In der von ihm erbauten Marienkirche in Aachen ruht er in einem marmornen Sarge. 7. Entstehung der deutschen Reicher. Vas gewaltige Reich Karls des Großen konnte nur durch einen Mann von außerordentlichen herrschergaben regiert werden. Unter Karls Sohne und Nachfolger, Ludwig dem Frommen, riß überall Un- ordnung ein. Bis an sein Lebensende mußte er mit seinen drei Söhnen', die sich gegen ihn empörten, Krieg führen.

7. Realienbuch - S. 12

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
12 Erdkunde. Ii Eine Hauptstraße in Berlin. befindet sich das Brandenburger Tor mit dem Standbild der Ziegesgöttin in einem mit vier Bossen bespannten Wagen. Gehen wir durch das Tor, so gelangen wir in einen großen park, den Tiergarten. Pier durchschreiten wir die Siegesallee, an deren Zeiten die 32 Denk- mäler der brandenburgisch-preußischen Fürsten errichtet sind. Zie endet in dem Bönigsplatze, dem schönsten Platze Berlins. In seiner Mitte erhebt sich die hohe Ziegessäule mit der Bo- russia, dem Zinnbilde Preußens. Nn der Gstseite des Platzes ist das Neichstagsgebäude erbaut worden, vor dem das Vismarckdenkmal seinen Platz gefunden hat. Berlin ist ferner die bedeutendste deutsche Industriestadt. Besonders Wäsche- und Modegegenstände (fertige Bleider), Sammet, Plüsch und Teppiche, Wachstuch, Linoleum, Maschinen und elektrische Anlagen, Buchbinder-, Gold-, Silber-, Bronze-, Bupfer-, Nickel- und Neusilberwaren werden dort hergestellt. Die Folge dieser regen Gewerbtätigkeit ist ein lebhafter Pandel. Gefördert wurde er durch die günstige Lage der Ztadt zwischen Meer und Mittelgebirge, zwischen Oder und Elbe, sowie zwischen Weichsel und Weser. Ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz, das auch die Stadt selbst durchzieht (Berlin hat Bahnen auf, unter und über der Erde), stellt die Verbindung mit allen Gegenden unsres Vaterlandes und mit den Nachbarländern her. Die bereits genannten Banäle (sie verbinden Berlin mitpamburg undstettin, mit Magdeburg und Breslau) begünstigten ebenfalls den Nusschwung des Pandels. Berlin wird alljährlich von etwa 40000 Frachtschiffen aufgesucht. Berlin ist endlich auch pauptsitz der deutschen Wissenschaft. Wie die Universität, die von etwa 10000 Studierenden besucht wird, erfreuen sich die Nkademien der Wissenschaften und der Bünste, die Technische pochschule (im Nachbarorte Tharlottenburg), die Landwirt- schaftliche pochschule, die Bergakademie, die zahlreichen Bibliotheken und Sammlungen des höchsten Nnsehens.

8. Realienbuch - S. 26

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Erdkunde. Ii sich den weg zum Fuße des Gebirges. Die schroffen Felsenmauern der Roßtrappe und des Hexentanzplatzes bilden das Tor, durch das sie in das Tiefland tritt. Die wichtigste Nahrungsquelle der Bewohner ist der Wald. Im Oberharz findet sich vorwiegend Nadel-, im Unterharz Laubwald. Tr liefert Bau- und Brennholz, Holz- kohlen, Teer, Pech und Beeren. Der Trzreichtum des Harzes wird in zahlreichen Berg- werken ausgebeutet. Bei Nndreasberg und Ulausthal im Oberharz gewinnt man besonders Blei und Silber, bei Mansfeld und Tisleben (25), in den südöstlichen 5lus- läufern des Unterharzes, vorwiegend Uupfer und Silber. Zum Betriebe der Werke dient im Oberharz vielfach das Wasser der Flüsse, das zu diesem Zwecke in Teichen gestaut wird. Da beim Schmelzen der Trze giftige Gase entstehen, ist in diesen Gegenden ein großer Teil des Waldes abgestorben, viele Wälder sind aber auch niedergeschlagen worden, um das holz als Stützen und Träger in den Bergwerken zu verwenden, oder um für die zahlreiche Bevölkerung Uckerland zu gewinnen. In dem kalten, rauhen Ober- harze gedeiht freilich nur noch die anspruchslose Kartoffel; auf den Hochflächen des Unterharzes aber baut man alle Getreidearten an. — Tine besondere Vorliebe haben die Harzbewohner für Stubenvögel; ihre Kanarienvögel (Undreasberg) sind weit und breit berühmt. Da der harz reich an Uaturschönheiten ist, werden alle Grte des Gebirges, sowie die Städte an seinem Fuße (Goslar; 18. Wernigerode; 13) von vielen „Sommerfrischlern" aufgesucht. 2. Dar nördliche Harzvorland ist ein fast ebenes Gebiet, aus dem nur wenige niedrige Kücken hervorragen. Der Fruchtbarkeit des Bodens verdanken die Städte Ouedlinburg (25; bedeutende Gemüse- und Blumensamenzucht), Halber- stadt (46; Ucker- und Gartenbau, sowie Industrie), und Braunschweig (136; Getreide, Zuckerrüben, Gemüse, besonders Spargel) ihre Blüte. 3. politische Verhältnisse. Der harz und sein nördliches Vorland gehören zu drei Staaten. Den größten Teil besitzt das Königreich Preußen, von Osten her greift die Provinz Sachsen und von Westen die Provinz Hannover ein. In das übrige Gebiet teilen sich die Herzogtümer Braunschweig und Unhalt. 5. Das Hessische und das Weserbergland. Zwischen Thüringen und dem Rheinischen Schiefergebirge dehnt sich eine hügelige Landschaft aus. Ihr südlicher Teil wird als hessisches, ihr nördlicher als Weser- bergland bezeichnet. 1. Da§ hessische Bergland ist eine flachwellige Hochfläche, die von einzelnen Berggruppen und bewaldeten Höhenzügen überragt wird. Im Süden ragen vogels- berg und Rhön auf, die beide ein rauhes Klima besitzen („Dreiviertel Jahre ist es dort Winter, das andre Vierteljahr — kalt", sagt ein Sprichwort). Der vogelsberg ist ein sanft ansteigender Bergkegel, der Rest eines vor Jahrtausenden erloschenen feuer- speienden Berges (Vulkans). Östlich vom vogelsberge liegt die Rhön, eine von vielen Kuppen gekrönte Gebirgsmasse (z. T. vulkanischen Ursprungs). In den Dörfern an ihrem Fuße herrscht rege Gewerbtätigkeit (Leinen- und Baumwollenweberei). Uns der Rhön entspringt die Fulda. Un dem Flusse liegt die gleichnamige Stadt Fulda (20), die durch Bonifatius bekannt ist. Bei Münden (11) vereinigt sich die Fulda mit der Werra (Ouelle?) zur Weser. — Im allgemeinen ist das hessische Bergland wenig fruchtbar und daher nur dünn bevölkert.

9. Realienbuch - S. 51

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Ii Erdkunde. 51 man bei Karlsbad auch vorzügliche Porzellanerde findet, sind dort berühmte Porzellan- fabriken entstanden, ßn einem Moldaunebenflusse liegt Pilsen (78). In der Um- gebung der Stadt dehnen sich mächtige Lager von Steinkohlen und Eisenerzen aus, durch die sich in Pilsen eine lebhafte Industrie entwickelt hat (Maschinenfabriken, Bierbrauereien). Unweit der Hauptstadt Prag (mit Vororten 520), die an der Moldau gelegen ist, fördert man gleichfalls Steinkohlen. Infolgedessen werden in Prag wichtige Gewerbe betrieben (Maschinenbau, Baumwollenweberei u. a.). Da die Stadt dort angelegt ist, wo sich in der Mitte des Landes die Hauptverkehrsstraßen kreuzen, ist sie zu einem bedeutenden Handelsplätze geworden. Das holz des Böhmerwaldes dient in vielen Glashütten des Gebirges als Brennstoff. Es wird aber auch in die waldarmen Niederungen verschickt. Besonders Budweis (45) an der Moldau ist durch lebhasten Holzhandel zu Unsehn gekommen. Um Ubhange des Sudeten- zuges wird in vielen Orten (Reichenderg; 35) Moll- und Leinenweberei betrieben. Die Bergwiesen dienen zur Viehzucht. — von den Bewohnern Böhmens sind 1js Deutsche, 2/3 Slawen. Die beiden Volksstämme leben in erbitterter Feindschaft. 2. Mähren wird durch die March zur Donau entwässert. Da das Land fruchtbar ist, bilden Uckerbau (Getreide, Flachs, Gemüse, Obst) und Viehzucht (Pferde) die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner. In einzelnen Gegenden gewinnt man auch Eisen und Kohlen. Die Hauptstadt Mährens ist Brünn (117; Mollweberei). 3. In Österreichisch-Zchlesien, das sich an dem Uordostabhange des Mäh- rischen Gesenkes (Sudeten) und dem Uordwestabhange der Mestkarpaten ausbreitet, ist der Boden weniger ergiebig; es besitzt aber ansehnliche Industrie (Tuch- und Leinen- weberei). Die Hauptstadt ist Troppau (28). Hi. Die Karpatenlänöer. Die waldreichen Ksttpcltcit sind die nordöstliche Fortsetzung der Ulpen. Sie beginnen bei preßburg und enden am Eisernen Tore, einer schmalen, klippenreichen Rinne, in der die Donau das Gebirge durchbricht. In einem weit ausgreifenden Bogen, der nach Mesten offen ist, umschließen sie das große ungarische Tiefland, das von der Donau durchflossen ist. Mit ihrem Uußenrande fallen sie zum osteuropäischen Tieflande ab. Uuf dieser Seite, die im Minter von den kalten Ostwinden getroffen wird, liegt die Waldgrenze des Gebirges sehr tief. Die meisten Flüsse, die auf den Karpaten ent- springen, strömen der Donau zu (Theiß und pruth). Der Dnjestr führt seine Gewässer selbständig zum Schwarzen Meer, und die Weichsel fließt zur Ostsee. Einzelne Teile des Gebirges find reich an Mineralschätzen (Gold, Silber, Eisen, Blei, Kohle, Salz). — Um Nord- und Uordostabhange der Karpaten liegen die öster- reichischen Länder Galizien und die Bukowina. Das Gebiet in der Südostecke des Gebirgszuges wird von Siebenbürgen eingenommen, das zu Ungarn gehört. I. Galizien und die Bukowina. Da beide Länder den Uordostwinden ausgesetzt sind, haben sie sehr warme Sommer, aber auffallend kalte Minter (Landklima!). Uckerbau (Getreide, Hanf, Tabak) und Viehzucht bilden die wichtigsten Erwerbszweige der Be- wohner; doch sind auch ansehnliche Bodenschätze vorhanden: so bei Mieliczka (7) Steinsalz und bei der Festung Krakau (100) an der Meichsel Steinkohlen. Uußerdem wird Erdöl in so großen Mengen gewonnen, daß Galizien eins der ersten Petroleum- länder der Erde ist. Die Hauptstadt Galiziens ist Lemberg (176), die der waldreichen Bukowina Ezernowitz (75). 4

10. Realienbuch - S. 77

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iv Naturlehre. 77 b) Das Glas wird in „Glashütten" hergestellt, indem man reinen Ouarzsand zusammen mit Soda oder Pottasche und Kalkstein in einem sehr heißen Ofen schmilzt. Mit Hilfe eines langen, eisernen Rohres, der „pfeife", geben die Glasbläser der noch glühenden, zähen Masse die gewünschte Form eines Trinkglases, einer Flasche u. dgl. Sie verfahren dabei ähnlich wie die Rinder beim Herstellen von Seifenblasen. — Um Glasscheiben zu erhalten, bläst man erst große Zylinder. Diese werden der Länge nach aufgeschnitten oder gesprengt und dann glatt gestreckt. — Die großen „Spiegelscheiben" der Schaufenster u. dgl. werden „gegossen". Man bringt die flüssige Glasmasse auf eine glatte Platte und walzt sie aus. — Setzt man zu der Glasmasse geeignete Metalloxyde, so erhält man gefärbte Gläser. Die grüne oder braune Farbe des Flaschenglases z. B. wird durch Zusatz von Eisenoxyd erzeugt. Durch einen Zusatz von Zinnoxyd erhält man das „Milchglas", das z. B. zur Her- stellung von Lampenglocken Verwendung findet. 3. Der Ton ist außerordentlich verbreitet und findet sich in oft mächtigen Lagern. In trockenem Zustande kann man ihn leicht zerreiben. Rühren wir ihn aber mit Wasser an, so läßt er sich kneten und formen. Stellen wir aus der „plastischen", zähen Masse eine Schale oder dgl. her und füllen sie mit Wasser, so sehen wir, daß es durch den Ton nicht zu sickern vermag. Deshalb bilden die Tonlager „undurch- lässige" Schichten, über denen sich oft viel Grundwasser (S. 62) ansammelt. Da der Ton begierig Wasser aufnimmt, klebt er an der Zunge, hauchen wir ihn an, oder erwärmen wir ihn, so nehmen wir einen Geruch wie von verbrannten Rnochen wahr, den sog. „Tongeruch". Legen wir einen Tonklumpen in das lebhaft brennende Feuer eines Gfens, so wird er steinhart. Bei diesem „Brennen" werden nämlich die schmelzbaren Bestandteile des Tones flüssig. Dieser glasartige „Fluß" durchdringt die andern, unschmelzbaren Bestandteile und verbindet sie beim Erkalten fest miteinander. Tin wichtiger Bestandteil des Tones ist ein sehr leichtes, silberweißes Metall, das Aluminium. Da es bei gewöhnlicher Temperatur nicht oxydiert, und sich ferner bequem ausziehen, walzen, sowie hämmern läßt, wird es zu Löffeln, Dosen, Feldflaschen und andern Gebrauchsgegenständen, sowie zu Schmucksachen verarbeitet. — Der Ton ist durch Zersetzung (Verwitterung) feldspathaltiger Gesteine entstanden und häufig durch andre Stoffe verunreinigt. Der reinste Ton ist die weiße 4. Porzellanerde, aus der Teller, Tassen, Vasen und viele andre Porzellan- gegenstände hergestellt werden. Die Porzellanerde widersteht aber dem stärksten Feuer. Um sie zu schmelzen, muß sie daher mit einem „Flußmittel" (Feldspat, Ouarz und Ralk) vermischt werden. Alle diese Stoffe werden fein zermahlen, sorg- fältig gereinigt und zu einem plastischen Teige verarbeitet, aus dem man Teller, Tassen usw. formt. Nachdem die fertigen Gegenstände getrocknet sind, werden sie zunächst schwach gebrannt, wobei die Flußmittel die Porzellanerde durchdringen wie Gl das Papier. Da die Gegenstände aber eine feste, glatte Oberfläche erhalten müssen (warum?), werden sie in eine milchartige Flüssigkeit getaucht, in der jene Flußmittel gleichfalls enthalten find, und nochmals gebrannt. Infolgedessen bedecken sie sich mit einem dünnen, glasartigen Überzüge, mit einer „Glasur". 3. Der Töpferton ist meist gelb oder rötlich gefärbt, mit Ralk und Eisen verunreinigt und ohne Zusatz eines Flußmittels schmelzbar. Man verwendet ihn zur Herstellung von Töpfen, Tellern, Schüsseln und allem andern „irdenen Geschirr".
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