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1. Realienbuch - S. 21

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 2t bald das vornehmste in Deutschland. Die hausmeier des Frankenreichs unterstützten Boni- satius bei seiner Vekehrungsarbeit, indem sie den Bischöfen Land schenkten und die Kirchen gegen die Heiden schützten. 5ln den Bischofssitzen siedelten sich bald neubekehrte Christen an, so daß auch im Innern Deutschlands Städte entstanden, weil bei den Kirchen nach der Messe (dem Gottesdienste) Handel getrieben wurde, nannte man die Märkte „Messen". 4. Vonifatius stirbt für den Glauben. Als Vonifatius über 70 Zähre alt war, versuchte er noch einmal, die Friesen zu bekehren. Mit zahlreichen Begleitern zog er zu Schisse rheinabwärts und verkündigte das Christentum. Als er an einem Morgen den Altar zur Taufe neubekehrter Christen rüstete, nahte ein wütender Haufe heidnischer Friesen, um ihn zu töten. Tr verbot seinen Begleitern, sich zu verteidigen, und erlag mit ihnen den Streichen der Heiden (755). Seine Leiche wurde im Kloster Fulda, das er selbst gegründet hatte, begraben. 5. Die Klöster. Mit der Ausbreitung des Christentums entstanden in Deutschland zahlreiche Klöster, von hohen Mauern eingeschlossen, erhoben sich die Kirche, die kvohn- und Wirtschaftsgebäude (s. 5lbb. 5. 41). Die Bewohner der Klöster, die Mönche, mußten das Ge- lübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. In grobe Kutten gekleidet, die mit einem Stricke umgürtet waren, führten sie unter einem Vorsteher, dem Abte, ein gemein- sames Leben in Frömmigkeit und Arbeit. Die Mönche vollendeten die Bekehrung der Heiden; sie legten aber auch Sümpfe trocken, machten Wälder urbar und zeigten dem Volke, wie man den Boden bearbeiten muß, um reiche Ernten zu erzielen. Sie sammelten heilkräftige Kräuter und pflegten die Kranken. Bei ihnen fanden verfolgte Zuflucht, Wanderer Obdach und Nahrung, Gebrechliche liebevolle Aufnahme. Fast in jedem Kloster bestand eine Schule, in welcher Geistliche herangebildet und Söhne vornehmer Familien erzogen wurden. Zranke-Schmeil, Realienbuch klusg. A. I. Geschichte. 2. Ruft. (s.) 2 Bonifatius stirbt für den Glauben,

2. Realienbuch - S. 25

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 25 sorgte für die Ausbildung der Geistlichen und forderte von ihnen, daß sie ein vor- bildliches Leben führten. Sie sollten darüber wachen, daß das Volk den Sonntag heiligte, den Gottesdienst besuchte, sowie Vaterunser und Glaubensbekenntnis wußte, heidnische Gebräuche suchte er auszurotten. Um den Kirchengesang zu verbessern, richtete er Gesangschulen ein. Kn Bischofssitzen und in Klöstern wurden Schulen gegründet, in denen die Rinder der freien und hörigen in Religion, Lesen und Schreiben unterrichtet werden sollten. Die Schule am Uönigshofe besuchte der Kaiser nicht selten selbst (Gedicht: lvie Kaiser Karl Schulvisitation hielt). In seinem Testa- ment bestimmte er zwei Drittel seines Vermögens für die Kirche. s) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Karl verstand und sprach die lateinische und die deutsche Sprache; auch lesen konnte er. Das Schreiben aber hatte er in der Jugend nicht gelernt. Tr suchte es später nachzuholen und übte sich darin mit vieler Mühe noch im Mannesalter. Aus fernen Ländern rief er Gelehrte herbei, die der hofschule vorstanden. Sie schufen Lehrbücher und eine Predigtsammlung für Geistliche. Tiner von ihnen hat auch Karls Lebensgeschichte geschrieben. An dem Hose zu Aachen wurde eine Büchersammlung eingerichtet; die alten deutschen Heldengesänge ließ Karl sorgfältig sammeln und ausschreiben, wenn er beim Mahle saß, wurde häufig aus geschichtlichen Schriften vorgelesen. Seine Liebe zur Baukunst zeigte er dadurch, daß er die Marienkirche in Aachen, sowie die Pfalzen zu Ingelheim und Aachen errichtete. f) Sorge für Handel und Verkehr. Um den Handel zu erleichtern, ließ Karl Landstraßen anlegen und bei Mainz eine Brücke über den Rhein schlagen. Tr wollte sogar Donau und Main durch einen Kanal verbinden; das Merk wurde aber nicht ausgeführt. Über Maße und Gewichte traf er Anordnungen; auch ließ er Silber- münzen mit seinem Namen und Titel prägen, die im ganzen Reiche galten. Außer ihm durste niemand im Frankenreiche Geld herstellen lassen (königliches Münzrecht). 5. Kfld wird römischer Kaiser. Der Papst war von mächtigen Feinden aus Rom vertrieben worden und nach Deutschland geflohen. Karl überstieg mit einem Heere die Alpen und führte den Kirchenfürsten wieder zurück. Als er am kveihnachtsfefte in der Peterskirche am Altar kniete, setzte ihm der Papst unvermutet eine goldene Krone auf das Haupt, beugte seine Knie vor ihm und begrüßte ihn als „römischen Kaiser". Da die römischen Kaiser einst das mächtigste Reich der Trde beherrscht hatten, galt dieser Titel als das Zeichen der Weltherrschaft. Die Krönung Karls bedeutete also, daß das untergegangene römische Reich wiederaufgerichtet, die Herrschaft über die christliche Welt aber von den Römern auf die Franken übergegangen sei (800). 6. Letzte Lebenszeit und Tod. Seit Karl römischer Kaiser geworden war, wurde er in der ganzen Welt als der oberste Schirmherr der Christenheit angesehen. Der Ruhm seiner Regierung war bis nach den fernsten Ländern gedrungen, und ein mäch- tiger Fürst des Morgenlandes schickte zu ihm sogar Gesandte mit prächtigen Geschenken. — Rach 46jähriger Regierung verschied Kaiser Karl, über 70 Jahre alt. Sterbend sprach er: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" In der von ihm erbauten Marienkirche in Aachen ruht er in einem marmornen Sarge. 7. Entstehung der deutschen Reicher. Vas gewaltige Reich Karls des Großen konnte nur durch einen Mann von außerordentlichen herrschergaben regiert werden. Unter Karls Sohne und Nachfolger, Ludwig dem Frommen, riß überall Un- ordnung ein. Bis an sein Lebensende mußte er mit seinen drei Söhnen', die sich gegen ihn empörten, Krieg führen.

3. Realienbuch - S. 98

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
98 Erdkunde. Ii Baumtoollenroaren und andre europäische Erzeugnisse dagegen ein. Line Eisenbahn führt von dem hauptorte Lome in das Innere; eine andre Bahn führt an der Rüste entlang. — Da Togo schon verhältnismäßig dicht bevölkert ist und ein für Europäer un- gesundes Rlima besitzt, eignet es sich nicht zur Unsiedlung deutscher Uuswanderer. Ls hat für uns aber als Plantagenkolonie (Name!) großen Wert. 2. Kamerun liegt wenige Grade nördlich vom üquator und zwar dort, wo der Busen von Guinea am tiefsten in das Land einschneidet. Die Rüste ist nur kurz,- ihre Länge entspricht ungefähr der Entfernung von Bremen bis Frankfurt a. Ni. weiter nach dem Innern zu aber breitet sich die Rolonie aus und reicht im Norden bis zum Tsadsee. Insgesamt nimmt sie eine Fläche ein, die ungefähr so groß wie Deutschland ist. Das Rüstenland ist meist flach und z. T. sumpfig. Unmittelbar am Meere steigt aus der Rüstenebene das gewaltige Ramerungebirge auf, das eine höhe von 4000 m erreicht. Zeine unteren hänge, sowie der Rüstenabsall des inneren Hoch- landes erhalten durch westliche Zeewinde viel Niederschläge. Diese Gegenden sind daher mit dichten Urwäldern bedeckt, in denen Elefanten, Uffen, (Gorilla, Zchimpanse), buntgefiederte Vögel (Papageien), Zchlangen u. a. Tiere leben. Ulligatoren und Fluß- pferde bevölkern die Gewässer. Da es in dieser Wildnis an wegen fehlt — nur wenige Negerpfade find vorhanden —, können die europäischen Reisenden nur müh- sam in das Land eindringen. Uuf dem fruchtbaren Boden der Rüstenebene und der unteren Bergabhänge, wo tropische Hitze herrscht, hat man Pflanzungen (Plantagen) angelegt, in denen Rautschuk und Rakao gewonnen werden. Unmittelbar an der Rüste liefern Rokospalmen, in den Urwäldern Glpalmen hohen Ertrag. — Die weiten Hoch- flächen des Innenlandes werden zumeist von Grassteppen eingenommen, auf denen Untilopen, Zebras, Giraffen u. a. Tiere weiden. Die Bewohner Rameruns (3% will.) sind Neger, die an der Rüste Handel treiben, im Hinterlande aber von Viehzucht und Uckerbau leben. — Durch den Mangel an bequemen wegen wird auch in Ramerun der Verkehr ungemein erschwert. Für die Europäer ist besonders der Uufenthalt in dem heißfeuchten Rlima der Rüstenland- schaften sehr gesundheitsschädliche viele von ihnen erliegen alljährlich dem Fieber. Ii. Südafrika. 1. Das Kongobecken. Im Züden vom Flachsudan breitet sich ein weites Hochland aus. Es fällt in Stufen zu einem großen Becken ab, das vom Rongo, dem wasserreichsten und breitesten Ztrome Ufrikas, durchflossen wird. Da der Rongo kurz vor seiner Mündung die westlichen Randgebirge des Beckens durchbrechen muß, bildet er in seinem Unterlaufe zahlreiche Wasserfälle und Ztromschnellen, die der Schiffahrt außerordentlich hinderlich sind. Un den reich bewässerten Ufern des Stromes und seiner großen Nebenflüsse findet sich dichter Urwald, dessen Glpalmen und Farbhölzer für den Handel Bedeutung haben; auch Rautschuk wird dort gewonnen. Ruf den Hochflächen dehnen sich aber Gras- fluren aus, auf denen Giraffen, Zebras, Untilopen und viele andre Tiere leben. In den Wäldern Hausen u. a. Elefant, Nashorn und zahllose Uffen. — Die Bewohner des Landes sind wie im Sudan Neger, bei denen die Menschenfresserei noch verbreitet ist. Der größte Teil des Rongogebietes steht als Kongostaat unter der Hoheit des Rönigs der Belgier. Un der atlantischen Rüste haben aber auch Franzosen und Portugiesen Besitzungen erworben.

4. Realienbuch - S. 5

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii Naturgeschichte. 5 ab. Daher sind Zehengänger leichtfüßiger als Sohlengänger. Mit den stumpfen Krallen und den schwieligen Polstern unter den Zehen können sich die Hunde endlich kräftig in die Unebenheiten des Bodens stemmen. — Der Dachshund hat starke Krallen, die sich vortrefflich zum wühlen eignen. ä) Das Gebiß des Hundes ist dem der Katze fast gleich. In den langgestreckten Kiefern hat aber eine größere Unzahl von Backenzähnen Platz. Sie sind zwar nicht so scharf wie die Katzenzähne, aber stärker als jene. Darum vermag der Hund selbst große Knochen zu zermalmen. Der Wolf hat etwa die Größe und Gestalt eines Schäferhundes. Sein Kleid ist grau oder schwärzlich wie der Erdboden (Bedeutung?). Er betreibt die Hetzjagd. Daher besitzt er auch einen sehr scharfen Geruch und ist ein schneller, ausdauernder Läufer, vom Hunger gepeinigt, überfällt er sogar den Menschen. In Deutschland ist er gänzlich ausgerottet. — Der kleinere §uchs hat ein graurotes Fell und einen langen, buschigen Schwanz. Der senk- rechte Augenstern zeigt an, daß er wie die Katze ein vorwiegend nächtliches Tier ist. Seine Nahrung besteht besonders aus Mäusen; doch stellt er auch dem Milde nach, plündert Vogel- nester, raubt Gänse, Hühner u. dgl. Die Vorsicht, List und Schlauheit, die er auf seinen Streif- zügen bekundet, haben ihn sprichwörtlich gemacht. Er bewohnt unterirdische Baue. 3. Die Marder. Der Baum- oder Edelmarder bewohnt vorwiegend die Bäume des Waldes. Sein Kleid, das ein wertvolles pelzwerk liefert, ist bis auf einen gelben Kehlfleck unschein- bar braun gefärbt (Bedeutung?). Der langgestreckte, sehr biegsame Kumpf endet in einen langen, buschigen Schwanz. Die Hinterbeine zeichnen sich vor den kurzen Vorderbeinen durch größere Sänge und Stärke aus. Die Zehen sind mit scharfen Krallen bewehrt. Durch das alles ist der Marder befähigt, gewandt zu schleichen, durch das dichteste Dickicht zu schlüpfen, vortrefflich zu springen und ausgezeichnet zu klettern. Rlle Giere,

5. Realienbuch - S. 6

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
6 Naturgeschichte. Iii denen er gewachsen ist, fallen ihm zur Leute. Gleich dem Stcflt= oder Hausmarder,der einen mehr grauen pelz mit weißem Kehlslecke be- sitzt, stellt er dem Haus- geflügel eifrig nach. — Der dunkelbraune 3lti$ ist ein eifriger Vertilger von Mäusen, Hamstern und Kreuzottern, plün- dert aber auch Hühner- ställe. — Das kleine Wiefel trägt seinem Aufenthaltsorte ent- sprechend ein braun- rotes, erdfarbeneskleid. Es verfolgt besonders Hamster und Mäuse (Körper schlangenartig biegsam; Leine kurz). — Das große Wiefel oder Hermelin legt im herbste das Erdkleid ab und zieht einen weißen Winterpelz an (Bedeutung?). Der Dachs ist ein plumpes Tier und ein Sohlengänger wie der Bär. Daher ist er wie dieser ein Kllesfresser. Mit den scharfen Krallen gräbt er im Loden nach Wurzeln, Knollen und allerlei Kleintieren, und mit der rüsselförmigen Schnauze durch- wühlt er nach ihnen die modernde Laubdecke. Die nahrungsarme Zeit verbringt er schlafend (warum?) in einer Erdhöhle, die er mit den langen Krallen gegraben hat. Dort hält er sich während der wärmeren Jahreszeit auch am Tage auf. Das Grau und Schwarz des Felles machen ihn bei seinen nächtlichen Streifzügen nicht auffällig. Der Fischotter ist ein Wassertier. Im Schwimmen und Tauchen ist er Meister. Der breitgedrückte Kops, der kurze hals und der schlanke Kumpf bilden gleichsam einen Keil, der das Wasser leicht durchschneidet. Der lange Schwanz dient als Steuer. Die Leine, deren Zehen durch Schwimmhäute verbunden sind, bilden wirksame Kuder. Mund, Nasenlöcher und Ohren sind verschließbar. Da sich der Otter besonders von Fischen nährt, ist er ein sehr schädliches Tier, hochgeschätzt voin Menschen wird aber sein pelz. Baum- oder Edelmarder. 4. Der braune Sär (Länge 2 m). 1. Früher war der Lär über ganz Europa verbreitet. Jetzt findet er sich nur noch in den Hochgebirgen, sowie in den dichten Waldungen Kußlands. Wegen seiner Käubereien an Wild und Weidetieren wird er überall eifrig verfolgt. Mich schätzt man seinen braunen, zottigen pelz, vor dem Menschen ergreift er regelmäßig die ; in die Enge getrieben, wird er ihm aber ein furchtbarer Gegner. 2. Der Lär ist ein plumpes Tier. Da er zudem mit den nackten Sohlen der Füße auftritt (Sohlengänger), ist er viel langsamer als die Zehengänger unter den Kaubtieren. Dom Kaube allein vermag er sich daher nicht zu ernähren. Z. Was ihm an Schnelligkeit fehlt, ersetzt er einigermaßen durch große Le- weglichkeit der Gliedmaßen und durch riesige Kraft. Er vermag sich aus die

6. Realienbuch - S. 11

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii Naturgeschichte. 11 wie sie die Raubtiere gebrauchen, fehlen also.) Außerdem werden die oberen Vorderzähne durch die gespaltene Oberlippe (Hasenscharte) bei ihrer Arbeit freigelegt. o) Alle Pflanzenstoffe müssen sorgfältig zerkleinert werden (s. Rind), damit sie verdaut werden können. Da sich nun der Unterkiefer beim Rauen von hinten nach vorn bewegt, bilden die Backenzähne Zeilen, die die Nahrung zerreiben. ä) Das Eichhörnchen vermöchte keine Haselnuß zu öffnen, keinen Fichtenzapfen zu entblättern u. dgl., wenn er nicht handartige Vorderfüße besäße, mit denen es die Gegenstände festhalten könnte. 3. Dar Eichhörnchen und seine feinde. Edelmarder, Füchse, Falken und Eulen stellen dem Eichhörnchen beständig nach. Da es ein arger Waldverderber ist, wird es auch vom Menschen unablässig verfolgt. Gegen die zahlreichen Feinde ist es durch das Leben auf den Bäumen, durch feine große Behendigkeit und durch das meist rotbraune Uleid geschützt, das das Eierchen in den Baumironeri ganz unauffällig macht. Zeinem scharfen Ohre entgeht nicht leicht ein Ton. (Die Ohr- muscheln tragen während der kälteren Jahreszeit Haarbüschel.) Mit den klugen Augen überschaut es beständig die Umgebung. Durch die handartigen Vorderfüße ist es befähigt, sich ein schützendes Tieft zu bauen. Für die nahrungsarme Zeit werden Vorrats- kammern angelegt. Trotzdem gehen in strengen Wintern gar viele Eichhörnchen zugrunde. Das zierliche Tier wäre längst ausgerottet, wenn es sich nicht so stark vermehrte. 2. Der Hase (Länge bis 75 cm). 1. Der Hase ist ein vielgeplagter Bewohner unsrer Felder. Alle Uaubsäugetiere, die meisten Uaubvägel, sowie die Uaben, Urähen und Elstern stellen dem Hasen unablässig nach. vor allen Dingen aber wird er des wohl- schmeckenden Fleisches wegen vom Menschen verfolgt. a) Den Feind bemerkt er schon von weitem. Gesicht und Geruch sind zwar ziemlich schwach. Das Gehör da- gegen ist ungemein scharf; schon das leiseste Geräusch weckt ihn aus dem Zchlafe. Die großen Ohrmuscheln können nach allen Zeiten hin bewegt werden. b) Die Färbung des Felles stimmt in voll- endetem Maße mit der des Bodens überein. Solange Schädel emes lwgetieres es irgend angeht, duckt sich der Hase; dann aber 0) ergreift er in großen Sprüngen die Flucht. Da er eine schlanke Gestalt besitzt, durchschneidet er leicht die Luft. Durch plötzliches Strecken der langen und kräftigen Hinterbeine wird der Uörper weit fortgeschnellt. Mit den stark bekrallten Zehen stemmt er sich beim Abspringen in die Unebenheiten des Bodens. ck) Die erwähnten Schutzmittel würden den Hasen aber vor völliger Ausrottung nicht schützen, wenn er sich nicht so stark vermehrte. s) Infolge seiner Wehrlosigkeit ist er ein furchtsames Tier. während des Tages ruht er meist in sicherem versteck oder auch in der Grube, die er sich gescharrt hat. 2. von der Nahrung der Hasen. Uohl und Rüben sind die Lieblingsspeise des Hasen; aber auch alle andern Feldfrüchte verschmäht er nicht. Im Winter muß er sich oft mit Baumrinde begnügen. (Benagen der Obstbäume!) a) Zein Gebiß ist fast genau wie das des Eichhöruchens gebaut. Die Ober- lippe besitzt gleichfalls eine „Hasenscharte".

7. Realienbuch - S. 112

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
112 Erdkunde. Ii hindern, ist das Innere des Erdteils schwer zugänglich. Eigentliche Waldungen gibt es so gut wie gar nichts nur in den östlicheren Gegenden finden sich parkartige Land- striche. Die Bäume und Sträucher haben dort immergrüne, meist harte Blätter, die vielfach die Schmalseite der Sonne zukehren, so daß sie wenig Schatten spenden. Da dort auch Weideland vorhanden ist, wird Viehzucht (Schafe, Binder, Pferde) getrieben. Uußer wolle, die als die beste der Erde gilt, werden Fleisch (in gefrorenem Zustande) und Felle ausgeführt. Die Weidetiere sind aber erst von den Europäern eingeführt worden. Die einheimischen Säugetiere sind, vorwiegend Beuteltiere, zu denen u. a. das Känguruh gehört. Buch eierlegende Säugetiere kommen vor (Schnabeltier). Die Vogelwelt ist reich an Papageien und Kakadus. 3. Bewohner. Die Ureinwohner Uustraliens, die dunkelfarbigen Uustral- schwarzen, bewohnen das Innere des Erdteils. Ihre Zahl ist stark im Ubnehmen be- griffen, so daß sie in nicht zu ferner Zeit ausgestorben sein werden. Die ein- gewanderten Europäer (besonders Engländer und Deutsche) haben sich namentlich in dem fruchtbaren Südosten, und zwar in der Nähe der erz- und steinkohlenreichen Gebirge angesiedelt. Dort liegen auch die beiden wichtigsten Hafenstädte des Fest- landes, Melbourne (melbörn; 508) und Sydney (ßidne; 511). 4. Die Insel Cazmllnlen ist gleichsam die südliche Fortsetzung des australischen Festlandes. Da sie ein mildes, regenreiches Klima besitzt, ist sie fruchtbar (Gbst, Weizen, Hafer). Die dichtbewaldeten Berge sind reich an nutzbaren Mineralien (Erze und Edelsteine). 5. politische Verhältnisse. Australien bildet mit Tasmanien eine Kolonie des Britischen Reiches. Das Land gliedert sich in einzelne Staaten, die unter der selb- ständigen Verwaltung ihrer Bewohner stehen. Der Zusammenhang mit dem „Mutter- lande" ist daher ein sehr loser; nur der oberste Beamte, der Generalgouverneur, wird von dem englischen Könige ernannt. 2. Die Inseln. Nördlich und östlich vom australischen Festlande ragen aus dem Großen Ozean sehr viele Inseln auf. Nach ihrer Lage unterscheidet man sie in festlandnahe und fest land ferne Inseln. I. Die festlandnahen Inseln umsäumen die Küste Uustraliens in einem flachgekrümmten Bogen. Sie sind durchweg gebirgig und besitzen zum Teil feuer- speiende Berge. Um nördlichsten liegt die große Insel Neuguinea (etwa l1^ mal so groß als Deutschland), die noch wenig erforscht ist. Da sie ein feuchtes,, tropisches Klima hat, ist sie fast überall mit dichten Urwäldern bedeckt (Palmen, Baumfarne usw.). — Nach Osten und Südosten schließen sich mehrere Gruppen kleiner Inseln an, von denen wir den Bismarck-Urchipel und die Salomoninseln merken. Die Bewohner aller dieser Inseln heißen Papua. Es find dunkelfarbige Menschen, die vielfach noch dem Laster des Menschenfressens ergeben sind. In der Herstellung von hölzernen Gegenständen (Metalle kannten sie bisher nicht) und von Töpferwaren sind sie geschickt. Sie wohnen meist in Hütten, die auf pfählen er- richtet sind (warum?). Ihr wichtigstes Haustier ist das Schwein. Den südlichen Ubschluß in der Reihe der festlandnahen Inseln bildet die Doppel- insel Neuseeland; es ist die einzige große australische Insel, die nicht in den Tropen liegt. Da Neuseeland fruchtbaren Boden und ein für den Unbau günstiges Klima

8. Realienbuch - S. 16

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
16 Naturgeschichte. Ili a) Dies geschieht durch die Backenzähne, die sich mit Mühlsteinen vergleichen lassen. Indem sich nämlich der Unterkiefer fortgesetzt von einer Seite zur andern bewegt, wird die Nahrung zwischen ihnen zerrieben. Sie haben daher auch breite Uronen und stumpf- höckerige Uauflächen, und sie sind ferner sehr groß und in großer Unzahl vorhanden, oben und unten jederseits sechs. — Da diese Zähne nur in großen Niesern Platz finden können, be- sitzt das Uind einen lang- gestreckten Nops. Dolchartige Eckzähne, wie sie die Raub- tiere haben, fehlen dem Rinde (warum?). b) Die grob gekaute Nah- rung gelangt durch die Zpeise- röhre (8.) in den ersten, sehr großen (Pansen, ?.) und sodann in den zweiten, kleineren Ubschnitt des Magens (Netzmagen, N.). Nachdem sie hier aufgeweicht ist, steigt sie, zu kleinen Ballen geformt, in das Maul zurück. Pier wird sie nochmals gekaut (Wiederkäuer!). Darauf wird sie wieder verschluckt und gelangt durch eine Rinne (R.) in die dritte Ubteilung des Magens (Blättermagen, R). Erft im letzten Ubschnitte (Labmagen, D) erfolgt die eigentliche Verdauung. 2. Dar Ninö und seine feinde, a) Durch den scharfen Geruch entdeckt das Rind seine schlimmsten feinde, die Giftpflanzen. — Die großen Uugen blicken blöde in die Welt, und trotz der beweglichen, tütenförmigen Ohrmuscheln hat das Rind kein scharfes Gehör. b) Die Fliegen, von denen es gepeinigt wird, vertreibt es besonders mit Hilfe seines Fliegenwedels, des langen Schwanzes. e) Ris Waffe dienen dem Rinde die Hörner. Zie sind hohl und umschließen wie Scheiden je einen großen Rnochenzapfen. Nächst dem Rinde sind Schaf und 3iege die wichtigsten Haustiere unter den Wieder- käuern (Beschreibe sie und gib an, welchen Nutzen sie uns gewähren!) Die Ltammeltern beider waren Felsenbewohner. Daher sind sie auch vortrefsliche Kletterer. — Die Gemse ist eine Bewohnerin der europäischen Hochgebirge. Felsen, die für den Menschen unersteiglich sind, nimmt sie wie im Fluge, hierzu wird sie durch den kurzen, gedrungenen Leib, die langen, starken Beine und die dicken, weit spreizbaren Hufe befähigt, die zudem an der Unter- fläche ausgehöhlt sind und scharf schneidende Ränder haben. 2n den nach hinten gebogenen, spitzen Hörnern besitzen beide Geschlechter eine wirksame Waffe gegen Feinde. Das braune und dünne Sommerkleid geht mit (Eintritt kalter Witterung in einen schwarzen, dichten und langhaarigen winterrock über (Bedeutung?). 2. Das Neh (Schulterhöhe I rrr). Das Reh nährt sich von allem, was der Wald bietet: von Blättern und Rnospen der Bäume und Sträucher, von Gräsern, Eicheln, Bucheckern usw. (verdauungs-

9. Realienbuch - S. 18

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 Naturgeschichte. Iii 3. Das einhöckerige Kamel oder Dromedar (Schulterhöhe bis 2,25 m). Seit undenklichen Zeiten ist das Kamel in Ksien vom Mittelmeere bis nach Indien und in ganz Nordafrika ein unentbehrlicher Hausgenosse des Menschen. Allein durch dieses Tier werden die wasser- und pslanzenarmen Steppengebiete jener Gegenden für den Menschen bewohnbar; denn es gibt seinem Herrn alles, was zum Leben notwendig ist (Fleisch, Milch, haut und haare). Mit seiner Hilfe ist es auch nur möglich, die Sand- und Einhöckeriges Kamel oder Dromedar. Steinwüsten zu durchreisen. Darum bezeichnet der Araber seinen treuen, meist braun behaar- ten Gehilfen als „das Schiss der wüste", als das wir das Kamel auch betrachten wollen. 1. Cs ist ein großes und starkes Tier, das darum schwere Lasten tragen kann (bis 400 kg). 2. Da die Zehen in eine breite, schwielige Sohle eingebettet sind (große Trag- flächen!), vermag das Tier ohne einzusinken über den losen, scharf schneidenden, glühend- heißen Sand dahinzuschreiten. 5. Die Hornschwielen, die sich an der Brust, am Ellbogen- und Hand- gelenke, sowie am Knie- und Fersengelenke finden, dienen dem lagernden Tiere als Schutzpolster. 4. während der Keife erhält das Kamel nur ein paar Hände voll Getreidekörner oder Bohnen als Futter für den ganzen Tag. Scharf schneidende oder dornige wüsten- pslanzen bilden sonst seine Nahrung. Vermöge des harten, unempfindlichen Maules und der kräftigen Zähne kann es diese Gewächse wohl verzehren. Zum Aufnehmen der

10. Realienbuch - S. 19

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Iii Naturgeschichte. 19 Nahrung vom Boten (lange Beine!) und zum Abreißen von Baumzweigen wird es durch einen langen hals befähigt. 5. Bei dieser Nahrung würde das Kamel aber nicht bestehen können, wenn es nicht in dem Fette seines Höckers einen Vorrat von Nahruugsstoffen mit auf die Heise genommen hätte. 6. Keines unsrer Haustiere vermöchte schon wegen des Wassermangels eine größere wüste zu durchschreiten. Das Kamel aber kaun selbst bei größter Hitze mehrere Tage des Wassers entbehren. Das Vorhandensein einer Quelle wittert es bereits einige Kilometer weit. 7. Die pflanzen- und wasserarme wüste kann nur ein schnelles Tier durch- queren (warum?). Mit den langen, weit ausgreifenden Beinen schreitet das Kamel schnell dahin. Dabei zeigt es sehr große Ausdauer. Was das Dromedar für die genannten Länder ist, ist das zweihöckerige Kamel oder Trampeltier sür die öden Steppen des mittleren und östlichen Asiens (Abb. s. Ii, §.86). 8. Ordnung. Unpaarzeher. Das Pferd. 1' Das Pferd ist der wichtigste Gehilfe des Menschen in Krieg und Frieden (Beweis!). Je nach der Verwendung, die es findet, unterscheidet man Last-, Kutsch-, Neit- und Nennpserde. Auch Größe und Färbung des edlen Tieres sind verschieden (Beweis!). Nach dem Tode nützt es uns noch durch alle Teile seines Körpers, (wozu verwendet man Fleisch, haut, Fett, haare, Knochen?) -—wodurch ist das Pferd nun befähigt, ein Gehilfe des Menschen zu sein? a) Ts ist ein großes und starkes Tier. Spannt man es vor den wagen, so läßt man die Last an der breiten Brust angreifen. Aus dem festen, sanft gebogenen Kücken trägt es den Keiter mit bewundernswerter Ausdauer dahin. b) Infolge der schlanken Gestalt ist es zum schnellen Lause wohl befähigt. Dabei streckt es den Kopf und den seitlich zusammengedrückten hals, der mit einer Mähne geschmückt ist, nach vorn. So bildet der Körper einen spitzen Keil, der die Lust leicht durchschneidet. c) Zum Schnelläufer machen es ferner die langen, leichten, aber dabei doch sehr kräftigen Beine, die den Boden nur mit der Spitze je einer Zehe berühren. Das Endglied der Zehe ist von einem festen hornschuh, dem Hufe, umschlossen. Mit ihm stemmt sich das Pferd kräftig in die Unebenheiten des Bodens ein. Um die Hufe gegen zu starke Abnützung zu schützen, werden sie mit Eisen beschlagen. ä) Auch durch die geistigen Eigenschaften ist das Pferd zum Dienste für den Menschen wohl geeignet: willig läßt es sich Zaum und Zügel anlegen, und mit Aufbietung aller Kraft zieht es den schweren Wagen. Es gehorcht dem Zurufe des Führers; es versteht Lob und Tadel; es kennt den Ton der Trompete und den Wirbel der Trommel, und mutig trägt es den Keiter in den Kampf. 2. Das Pferd ist ein Pflanzenfresser wie das Kind, mit dem wir es Punkt für Punkt vergleichen wollen (S. 15, 1). A. Es nimmt eine große Menge von Nahrung zu sich, a) Mit den sehr beweglichen Lippen erfaßt es den Büschel Gras und zieht ihn in das Maul. Die Zunge ist kürzer als beim Kinde und ohne Kauhigkeiten. 2
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