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1. Realienbuch - S. 21

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 2t bald das vornehmste in Deutschland. Die hausmeier des Frankenreichs unterstützten Boni- satius bei seiner Vekehrungsarbeit, indem sie den Bischöfen Land schenkten und die Kirchen gegen die Heiden schützten. 5ln den Bischofssitzen siedelten sich bald neubekehrte Christen an, so daß auch im Innern Deutschlands Städte entstanden, weil bei den Kirchen nach der Messe (dem Gottesdienste) Handel getrieben wurde, nannte man die Märkte „Messen". 4. Vonifatius stirbt für den Glauben. Als Vonifatius über 70 Zähre alt war, versuchte er noch einmal, die Friesen zu bekehren. Mit zahlreichen Begleitern zog er zu Schisse rheinabwärts und verkündigte das Christentum. Als er an einem Morgen den Altar zur Taufe neubekehrter Christen rüstete, nahte ein wütender Haufe heidnischer Friesen, um ihn zu töten. Tr verbot seinen Begleitern, sich zu verteidigen, und erlag mit ihnen den Streichen der Heiden (755). Seine Leiche wurde im Kloster Fulda, das er selbst gegründet hatte, begraben. 5. Die Klöster. Mit der Ausbreitung des Christentums entstanden in Deutschland zahlreiche Klöster, von hohen Mauern eingeschlossen, erhoben sich die Kirche, die kvohn- und Wirtschaftsgebäude (s. 5lbb. 5. 41). Die Bewohner der Klöster, die Mönche, mußten das Ge- lübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. In grobe Kutten gekleidet, die mit einem Stricke umgürtet waren, führten sie unter einem Vorsteher, dem Abte, ein gemein- sames Leben in Frömmigkeit und Arbeit. Die Mönche vollendeten die Bekehrung der Heiden; sie legten aber auch Sümpfe trocken, machten Wälder urbar und zeigten dem Volke, wie man den Boden bearbeiten muß, um reiche Ernten zu erzielen. Sie sammelten heilkräftige Kräuter und pflegten die Kranken. Bei ihnen fanden verfolgte Zuflucht, Wanderer Obdach und Nahrung, Gebrechliche liebevolle Aufnahme. Fast in jedem Kloster bestand eine Schule, in welcher Geistliche herangebildet und Söhne vornehmer Familien erzogen wurden. Zranke-Schmeil, Realienbuch klusg. A. I. Geschichte. 2. Ruft. (s.) 2 Bonifatius stirbt für den Glauben,

2. Realienbuch - S. 25

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 25 sorgte für die Ausbildung der Geistlichen und forderte von ihnen, daß sie ein vor- bildliches Leben führten. Sie sollten darüber wachen, daß das Volk den Sonntag heiligte, den Gottesdienst besuchte, sowie Vaterunser und Glaubensbekenntnis wußte, heidnische Gebräuche suchte er auszurotten. Um den Kirchengesang zu verbessern, richtete er Gesangschulen ein. Kn Bischofssitzen und in Klöstern wurden Schulen gegründet, in denen die Rinder der freien und hörigen in Religion, Lesen und Schreiben unterrichtet werden sollten. Die Schule am Uönigshofe besuchte der Kaiser nicht selten selbst (Gedicht: lvie Kaiser Karl Schulvisitation hielt). In seinem Testa- ment bestimmte er zwei Drittel seines Vermögens für die Kirche. s) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Karl verstand und sprach die lateinische und die deutsche Sprache; auch lesen konnte er. Das Schreiben aber hatte er in der Jugend nicht gelernt. Tr suchte es später nachzuholen und übte sich darin mit vieler Mühe noch im Mannesalter. Aus fernen Ländern rief er Gelehrte herbei, die der hofschule vorstanden. Sie schufen Lehrbücher und eine Predigtsammlung für Geistliche. Tiner von ihnen hat auch Karls Lebensgeschichte geschrieben. An dem Hose zu Aachen wurde eine Büchersammlung eingerichtet; die alten deutschen Heldengesänge ließ Karl sorgfältig sammeln und ausschreiben, wenn er beim Mahle saß, wurde häufig aus geschichtlichen Schriften vorgelesen. Seine Liebe zur Baukunst zeigte er dadurch, daß er die Marienkirche in Aachen, sowie die Pfalzen zu Ingelheim und Aachen errichtete. f) Sorge für Handel und Verkehr. Um den Handel zu erleichtern, ließ Karl Landstraßen anlegen und bei Mainz eine Brücke über den Rhein schlagen. Tr wollte sogar Donau und Main durch einen Kanal verbinden; das Merk wurde aber nicht ausgeführt. Über Maße und Gewichte traf er Anordnungen; auch ließ er Silber- münzen mit seinem Namen und Titel prägen, die im ganzen Reiche galten. Außer ihm durste niemand im Frankenreiche Geld herstellen lassen (königliches Münzrecht). 5. Kfld wird römischer Kaiser. Der Papst war von mächtigen Feinden aus Rom vertrieben worden und nach Deutschland geflohen. Karl überstieg mit einem Heere die Alpen und führte den Kirchenfürsten wieder zurück. Als er am kveihnachtsfefte in der Peterskirche am Altar kniete, setzte ihm der Papst unvermutet eine goldene Krone auf das Haupt, beugte seine Knie vor ihm und begrüßte ihn als „römischen Kaiser". Da die römischen Kaiser einst das mächtigste Reich der Trde beherrscht hatten, galt dieser Titel als das Zeichen der Weltherrschaft. Die Krönung Karls bedeutete also, daß das untergegangene römische Reich wiederaufgerichtet, die Herrschaft über die christliche Welt aber von den Römern auf die Franken übergegangen sei (800). 6. Letzte Lebenszeit und Tod. Seit Karl römischer Kaiser geworden war, wurde er in der ganzen Welt als der oberste Schirmherr der Christenheit angesehen. Der Ruhm seiner Regierung war bis nach den fernsten Ländern gedrungen, und ein mäch- tiger Fürst des Morgenlandes schickte zu ihm sogar Gesandte mit prächtigen Geschenken. — Rach 46jähriger Regierung verschied Kaiser Karl, über 70 Jahre alt. Sterbend sprach er: „Herr, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" In der von ihm erbauten Marienkirche in Aachen ruht er in einem marmornen Sarge. 7. Entstehung der deutschen Reicher. Vas gewaltige Reich Karls des Großen konnte nur durch einen Mann von außerordentlichen herrschergaben regiert werden. Unter Karls Sohne und Nachfolger, Ludwig dem Frommen, riß überall Un- ordnung ein. Bis an sein Lebensende mußte er mit seinen drei Söhnen', die sich gegen ihn empörten, Krieg führen.

3. Realienbuch - S. 59

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 59 vierten Entdeckungsreise erlitt er Schiffbruch und gelangte erst nach langer Zeit und mancherlei Not wieder nach Spanien. Krans und einsam ist er bald darauf gestorben, bis an sein Lebensende fest überzeugt, Indien gefunden zu haben. Erst später stellte es sich heraus, daß Kolumbus einen bisher unbekannten Erdteil, Rmerika, entdeckt hatte. e) Vasco da Gama findet den Seeweg nach Indien. Sechs Fahre danach segelte der Portugiese Vasco da Gama um Rfrüa herum und fand endlich den See- weg nach Indien. Durch diese Entdeckungen nahm der Weltverkehr allmählich andre Wege. Die Portugiesen, die Spanier und besonders die Holländer •— später auch die Engländer bemächtigen sich des Handels. Die deutschen Städte hatten den Schaden davon, denn sie mutzten ihre waren nun von Lissabon und Rmsterdam beziehen. Ruch die früher so einflutzreiche Hansa verlor nach und nach ihre wacht und ihr Rnsehen. 2. Dar Schießpulver. Die Kenntnis des Schießpulvers, dessen Erfindung man fälschlich dem Mönche Berthold Schwarz aus Freiburg i. B. zugeschrieben hat, ist von Ostasien her nach dem Rbendlande gedrungen. Zunächst schoß man nur aus Kanonen große Steine und später auch eiserne Kugeln. Um das Jahr l400 fing man an, Handfeuerwaffen herzustellen. Da diese aber sehr schwer waren, konnte sie der Schütze beim Zielen nicht halten. Er legte sie deshalb auf eine Gabel, die er immer mit sich führte. Dann schüttete er Pulver aus das Zündloch und hielt eine glimmende Lunte daran. Bei Kegen wurde das Pulver naß und die Büchse unbrauch- bar. Rm Ende des l6. Jahrhunderts kamen die Steinschloßgewehre auf. Bei ihnen schlug ein Stück Feuerstein aus Stahl, so daß Funken sprühten, die das Pulver ent- zündeten. Neben dem Feuergewehre blieb aber die Rrmbrust noch lange in Gebrauch. Gegen die Feuerwaffen boten die Burgen und festen Städte, sowie die schweren Küstungen der Kitter keinen rechten Schutz. Es trat infolgedessen allmählich eine große Ver- änderung im Kriegswesen ein. 3. Die frommen Landsknechte. Die Kriege der Schweizer mit den Heeren der Habsburger halten gezeigt, daß die schwer gepanzerten Kitter dem beweglichen Fußvolke nicht gewachsen waren. Da es auch immer sehr lange Zeit dauerte, bis die Kaiser und die großen Fürsten ihre Lehnsleute zu einem Kriege zusammenbrachten, fing man an, Fuß- knechte zu mieten. So kamen die Söldnerheere der Landsknechte auf. Drohte ein Krieg, so be- auftragte der Landesfürst einen erprobten Kriegsobersien mit der Rufstellung eines Heeres. Dieser erwählte die Hauptleute und ließ die Werbetrommel in Städten und Dörfern rühren. Da strömten aus allen Ländern verwegene Gesellen herzu, die meist schon früher um Sold gedient hatten; aber auch zahlreiche Bauernsöhne und arme Edelleute nahmen Handgeld. Der monat- liche Sold betrug etwa 20 Mark. Büchsenschützen und Leute, die mit Brust- und Kückenpanzer, Rrm- und Beinschienen ausgerüstet waren, erhielten als ,,Doppelsöldner" höheren Lohn. Die Offiziere wurden sehr hoch bezahlt. Ein bekannter Landsknechtführer war Georg von Frunds- berg, den man „den Vater der Landsknechte" nannte. Die Kleidung besorgte sich jeder selbst. Sie bestand aus einer Lederjacke mit geschlitzten Rrmeln, aus einer kurzen, weiten Hose, langen Strümpfen und derben Schuhen. Der Kopf war mit einer Stahlhaube bedeckt. Rls Waffe diente ein Spieß von 4-6m Länge und ein mächtiges zweihändiges Schwert. Man teilte die Landsknechte in Gruppen von ungefähr 400 Mann ein, von denen 25 — 30 mit Büchsen versehen waren. Jedes dieser „Fähnlein" hatte einen Hauptmann, einen Leutnant, einen Feldwebel und einen Fähnrich, der ein kräftiger Mann sein mußte; denn die Fahne war gewaltig groß und schwer. Ruch ein Trommler und ein Pfeifer gehörten dazu. Ein wichtiges Rmt im Söldnerheere hatte der profoß, der Verräter und andre Ver- brecher anklagte. Das Urteil sprachen die Landsknechte selbst, hatte der Rngeklagte den Tod

4. Realienbuch - S. 117

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 117 gerühmt. Er ist auch sein Leben lang in Wesen und Lebensweise einfach geblieben und hat bis zum Tode durch eiserne pflicht- treue seinem Volke ein leuchtendes Vorbild gegeben, von Jugend an zeigte der Prinz eine Vorliebe für den Soldatenstand und erwarb sich bald eine gründliche Kennt- nis des militärischen Dienstes. Im Jahre 1814 begleitete er seinen Vater in den Krieg und zog zweimal mit in Paris ein. Ms er älter geworden war, nahm er in der Rrmee bald eine führende Stel- lung ein. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der geistvollen Prinzessin Rugusta von Sachsen-Weimar. Die The wurde mit zwei Kindern gesegnet, dem nachmaligen Kronprinzen Friedrich Wil- Wilhelm I. Helm und der Prinzessin Luise, die sich später mit dem Großherzoge von Baden vermählte. — Rn der Spitze der preußischen Truppen warf Prinz Wilhelm 1848 den in Baden ausgebrochenen Volksaufstand nieder. (S. 114,4.) Ms Friedrich Wilhelm Iv. 1858 in Krankheit verfiel, übernahm er unter dem Titel „Prinzregent" für ihn die Regierung und bestieg 1861 nach dem Tode seines Bruders den preußischen Königsthron. Tr ließ sich mit seiner Gemahlin in Königsberg feierlich krönen. 2. Verbesserung der Leerer. Wenn Preußen das alte Rnsehen, das es durch den vertrag von Olmütz eingebüßt hatte, wiedererlangen wollte, so bedurfte es eines starken Heeres. Seine erste Rufgabe erblickte König Wilhelm daher in der Verbesserung und Vermehrung der Truppen, deren Zahl nicht mehr im rechten Verhältnisse zu der angewach- senen Bevölkerung stand. Die Rnzahl der Regimenter wurde neröoppelt; die Fußtruppen wurden mit dem Zündnadelgewehre bewaffnet; die Rrtillerie erhielt gezogene hinterlade- kanonen. Um das Heer schneller kriegsbereit machen zu können, trennte der Kriegs- minister von Roon, der den König in diesen Fragen beriet, die Landwehr von den jüngeren Soldaten und bildete aus ihr besondere Truppenteile. Die dreijährige Dienst- zeit wurde streng durchgeführt. — Bei diesen Plänen stieß der König aber auf den Widerstand des Abgeordnetenhauses, das die dazu nötigen Geldmittel nicht bewilligen wollte. Um diö schwierigen Verhandlungen mit der Volksvertretung zu führen, wurde der bisherige Gesandte in Paris, Otto von Bismarck, vom Könige an die Spitze der Regierung berufen. - 3. (Dtto von Bismarck, geboren 1815 in Schönhausen, stammte aus einer Höelsfamitie der Rltmark. Er besuchte in Berlin das Gymnasium zum grauen Kloster und studierte in Göttingen und Berlin die Rechte. Dann trat er in den Staatsdienst, verließ diesen aber wieder und bewirtschaftete seine väterlichen Güter an der Elbe. In der Heimat erwarb er sich bald ver- trauen und wurde zum Deichhauptmann gewählt, dem die (Oberaufsicht über die schützenden Elbdämme oblag. 1847 kam er als Abgeordneter in den Landtag, wo er mit großer Schärfe die Rechte des Königs vertrat. Er wurde deshalb auch von Friedrich Wilhelm Iv. zum Ge- sandten beim Bundestage in Frankfurt ernannt. Dort erkannte Bismarck, daß eine Einigung des deutschen Vaterlandes nie möglich sein werde, solange beide Großmächte, Österreich und Zranke-Schmeil, Realienbuch Ausg. A. tz Geschichte. 2. stufl. 8 Wilhelm I.

5. Realienbuch - S. 132

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
132 Geschichte. I wald hat der große, eiserne Kanzler, „der getreue Eckart" des deutschen Volkes, nicht wieder verlassen. In Friedrichsruh schloß er am 30. Juli 1898 die Rügen zur ewigen Ruhe. Sein Grabmal trägt die von ihm selbst bestimmte Inschrift: „Fürst v. Bismarck, ein treuer, deutscher Diener Kaiser Wilhelms I". 5. Heer und Flotte. Unermüdliche Urbeit verwendet Kaiser Wilhelm darauf, das Heer schlagfertig zu erhalten. Der wachsenden volkszahl entsprechend, ist es ver- mehrt worden und zählt jetzt in Friedenszeiten über eine halbe Million Soldaten. Da die Dienstzeit bei den meisten Waffengattungen auf zwei Iahre herabgesetzt ist, muß mit erhöhtem Eifer an der Ausbildung der Soldaten gearbeitet werden. — Sodann hat sich Kaiser Wilhelm die besondere Aufgabe gestellt, eine achtunggebietende Flotte zu schaffen. Torpedoboot und Panzerschiff. Das deutsche Gewerbe hat sich gewaltig entwickelt. Millionen von Urbeitern stellen nur waren her, die nach dem Auslande verkauft werden, so daß Deutschland eine welt- handelsmacht geworden ist. „Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser!" Um den Absatz der Handelserzeugnisse in überseeischen Ländern zu sichern und die Machtstellung des Reiches zu erhalten, ist dem deutschen Volke eine Flotte „bitter not". Der im Iahre 1895 fertiggestellte Kaiser Wilhelms-Kanal ermöglicht eine schnelle, ungehinderte Vereinigung der Nordsee- und Gstseegeschwader. Admiral Prinz Heinrich, der Bruder des Kaisers, ist von Iugend auf für den Seemannsberuf erzogen und nimmt in der Kriegsflotte dre höchste Stellung ein; ein Sohn des Kaisers, Prinz Adalbert, gehört ebenfalls der Marine an. 6. Die Kämpfe in China. Heer und Flotte haben auch in den letzten Iahren ihre Tüchtigkeit beweisen müssen. In Peking, der Hauptstadt Chinas, wurde 1900 der deutsche Gesandte meuchlerisch ermordet, und chinesische Soldaten schlossen die europäischen

6. Realienbuch - S. 9

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 9 Die älteste Gottheit aller deutschen Stämme war der strahlende Himmelsgott Tiu, an den heute noch der Dienstag erinnert. Man dachte sich ihn als einen ein- armigen Mann von schrecklichem Kussehen, dessen Knblick niemand zu ertragen ver- mochte. Er trug als Waffe ein blitzendes Schwert, galt als Lenker der Schlachten und als Schützer des Rechts. Nach siegreichen Kämpfen wurden ihm nicht selten die Ge- fangenen geopfert. Sn Niederdeutschland nannte man ihn auch „Sachsnot" oder ,,Er". Km Tage der Sommersonnenwende (2l. Juni) brannte nian ihm zu Ehren auf den Bergen Freudenseuer an. Man schwenkte dabei brennende Neisigbüsche schnell im Kreise herum, so daß ein feuriges Nad, eine Sonne, entstand. (Sn manchen Gegenden Deutschlands hat sich diese Sitte bis auf den heutigen Tag erhalten.) Fröhliche Ge- lage beschlossen das Fest. Sn späterer Zeit galt als der höchste der Götter der Kllvater Wodan. Er hatte den Himmel und die Erde, sowie die andern Götter und die Menschen ge- schaffen. Er führte das ungeheure Heer der abgeschiedenen Seelen und machte, be- kleidet mit weitem, wehendem Mantel und mit dem Wolkenhute auf dem Haupte, als Windgott Getreide und Gbstbäume fruchtbar. Sn hohen, weit sichtbaren Bergen hielt er sich mit Vorliebe auf. vielerlei geheimnisvolles wissen und zauberhafte Kenntnisse teilte er denen mit, die von ihm auserwählt waren, wenn in den Urwäldern der Sturm- wind brauste, so meinte man, Wodan reite auf seinem achtfüßigen Rosse mit dem immer- treffenden Wurfspieße in der Hand durch die Luft (Sage vom wilden Jäger!). Der Wolf und der Rabe, sowie die Esche, aus der man die Speere anfertigte, waren ihm heilig. Man opferte ihm auf hohen Bergen Rosse, deren Fleisch man dann verzehrte. Die Pferdeschädel nagelte man an die Bäume und an die Giebel der Häuser. Sn einigen Gegenden Riederdeutschlands nennt man den Mittwoch noch heute „Gunstag", d. h. wodanstag. Die im Kampfe gefallenen Helden wurden von den Schlachtjungfrauen, den Walküren, zu Wodan in die Götterburg Walhalla gebracht, hier fand ein fröhliches Fortleben statt, bei dem Kampf und heitere Gelage abwechselten, wer aber auf dem Krankenbette starb, kam in das finstere Reich der bleichwangigen Hel. Die Gemahlin Wodans war die flachshaarige Frija, die Göttin der Fruchtbarkeit der Erde und die Schützerin der Ehe. Mit der Spindel in der Hand fuhr sie durch das Land und segnete die Krbeiten der Frauen. Shr war der Freitag geweiht. Bei manchen Stämmen wurde der Gott Donar hoch verehrt, nach dem der Donners- tag seinen Namen hat. Er war ein junger, riesenhafter Mann mit langem, rotem Barte und trug einen großen Hammer in der rechten Hand, wenn er zornig blickte, so blitzte es, und wenn er in seinen Bart blies, entstand großer Sturm. Fuhr er mit seinem Bocksgespann über die Wolken, dann rollte der Donner. Den Menschen, be- sonders den Landleuten, erwies er viele Wohltaten. Er wendete von ihnen und ihren Viehherden Krankheiten ab und sandte den Saaten erquickenden Regen. Sn den Bergen hausten Zwerge, die die Erdschätze bewachten; in den Gewässern wohnten Rixen, in Wald und Feld Elfen. Gleich den Menschen waren aber auch die Götter sündhaft und mußten unter- gehen. Rach dem Götterende entstand ein schönerer Himmel und eine schönere Erde, auf der es kein Leid und keine Schuld gab. l2. Gefolgschaften, wenn ein angesehener Edeling einen Kriegszug unternehmen wollte, kamen aus verschiedenen Stämmen kriegslustige Männer herbei, um ihn frei- willig zu begleiten. Sie schwuren ihm den Eid der Treue, und es galt ihnen als

7. Realienbuch - S. 35

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
I Geschichte. 35 6. Kampf mit Rudolf von Schwaben. Trotzdem sich Heinrich mit dem Papste versöhnt hatte, setzten ihn die deutschen Fürsten ab und wählten den herzog Rudolf von Schwaben, der besonders von den Sachsen unterstützt wurde, zum Kaiser. Ruch der Papst begünstigte die Wahl und sprach den Bann zum zweiten Male über Heinrich aus. Uber jetzt fand dieser in Deutschland zahlreiche Rnhänger. Besonders die Städte und die kleinen Vasallen (der niedere Ndel) waren auf seiner Seite. Nach mehrjährigem Bürgerkriege verlor Rudolf in einer Schlacht (in der Nähe von Merseburg) die rechte Hand und erlag der Verwundung (1080). Sterbend soll er gesagt haben: „Vas ist die Hand, mit der ich dem König Heinrich Treue geschworen habe." Tr liegt im Dome zu Merseburg begraben, wo die vertrocknete rechte Hand noch heute gezeigt wird. — Das Herzogtum Schwaben gab Heinrich an Friedrich von Staufen, der ihm gegen Rudolf tapfer beigestanden hatte. 7. Gregor; Tod. Einige Jahre darauf zog Heinrich mit Heeresmacht nach Rom, setzte einen neuen Papst ein, ließ sich von ihm krönen und belagerte Gregor Vii. in der Tngelsburg. Da kam diesem aber der herzog der Normannen (5. 26), die in Süditalien ein Reich gegründet hatten, mit einem großen Heere zu Hilfe, so daß Heinrich sich zurückziehen mußte. Die Normannen befreiten Gregor Vii. und führten ihn mit sich nach Süditalien. Dort starb er im folgenden Jahre mit den Worten: ,,Ich habe die Gerechtig- keit geliebt und die Ungerechtigkeit gehaßt! darum sterbe ich in der Verbannung!" 8. Heinrich; §eben;ende. In Deutschland erwarteten den Kaiser neue Kämpfe! denn ein neuer Gegenkaiser war gewählt worden. Nachdem dieser besiegt war, empörte sich Heinrichs ältester Sohn. Tr unterlag jedoch ebenfalls und starb bald darauf. Der traurige Bürgerkrieg hörte aber nicht auf! denn nun erhob auch der zweite Sohn des Kaisers (Heinrich V.) die Waffen gegen seinen Vater. The der Kampf entschieden war, starb Heinrich Iv., 56 Jahre alt. weil er bis an seinen Tod im päpstlichen Banne ge- wesen war, blieb seine Seiche fünf Jahre an ungeweihter Stätte. Dann erst erfolgte die Beisetzung im Dome zu Speyer. — Heinrich Iv. war ein bedeutender Herrscher und ein gewandter Staatsmann, der auch in der schlimmsten Sage sich noch zu helfen wußte. Die Heftigkeit seiner Jugend war bald ernster Selbstbeherrschung und ver- zeihender Milde gewichen. 9. Ende des Invefliturflreites. Unter Heinrich V., dem letzten Kaiser aus dem fränkischen Hause, wurde der Streit um die Investitur der Bischöfe auf friedlichem Wege bei- gelegt. von nun an erfolgte die Wahl des Bischofs von den Geistlichen der vomkirche. Der Kaiser belehnte den Gewählten dann mit dem Zepter, dem Zeichen der weltlichen Macht, und hierauf fand die kirchliche weihe durch den Papst statt. e) Die staufischen Kaiser. I. Friedrich I. 1152 —1190. 1. Hohenstaufen und Welfen. Nach Heinrichs V. Tode wählten die Fürsten den Herzog Lothar von Sachsen zum Kaiser. Tr vermählte seine einzige Tochter mit dem Herzog Heinrich dem Stolzen von Bayern, der dem Hause der Welfen angehörte und gab seinem Schwiegersöhne sein eigenes Stammland Sachsen, so daß dieser nun zwei große Herzogtümer beherrschte. Im Bunde mit ihm machte Kaiser Lothar den hohenstaufischen Brüdern Friedrich von Schwaben und Konrad von Franken große Sandgebiete streitig, die sie von dem erloschenen fränkischen Kaiserhause geerbt hatten. Damit begann ein langer, verderblicher Kampf zwischen den mächtigen Fürstenfamilien der Hohenstaufen und der Welfen. Durch ihn wurde die Macht Deutschlands lange Zeit gelähmt, während das Papst-

8. Realienbuch - S. 40

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
40 Geschichte. I verschiedenen wegen nach dem Morgenlande (1096). Das Hauptheer wurde von dem Herzog von Lothringen, Gottfried von Bouillon, befehligt. 4. Eroberung von Antiochia und Jerusalem. Nach langen Märschen durch wüsten und über unwegsame Gebirge, unter häufigen Kämpfen mit dem tapferen Feinde gelangten die Kreuzfahrer endlich vor die Hauptstadt Syriens, das feste Nntiochia. Sie eroberten es nach einer Belagerung von acht Monaten, wenige Tage danach wurden sie jedoch von einem gewaltigen Türkenheere in der Stadt eingeschlossen. Bald entstand große Not unter den hart belagerten Kreuzfahrern, so daß ihnen nur noch die Wahl zwischen dem Hungertode und dem Untergange durch Feindeshand blieb. Als ihre Leiden auf das höchste gestiegen waren, verbreitete sich die Nachricht, daß man unter dem Hochaltäre der Kirche des heiligen Petrus Lanze gefunden habe, mit der bei der Kreuzigung die Seite des Heilands geöffnet worden fei. Da erfüllte frohe Zuversicht und neue Kampfeslust die entmutigten Herzen der Krieger. Sie machten einen wütenden Ausfall und schlugen das viel zahlreichere Heer der Türken in die Flucht. — Im folgenden Frühjahre (1099) erreichten die Kreuzfahrer Palästina. Als sie endlich die heilige Stadt Jerusalem erblickten, erhob sich lauter Jubel im ganzen Heere. Alle Mühen und. Gefahren waren vergessen, und andächtig küßten die rauhen Krieger den Boden, über den einst der Herr geschritten war. Uber noch war Jerusalem in den Händen der Feinde. Das Kreuzheer war auf ungefähr 30000 Mann zusammengeschmolzen und litt Mangel an Lebensmitteln und Wasser. Trotzdem wurde sofort mit der Belagerung begonnen. Nach fünf Wochen erstürmten die Kreuzfahrer mit dem Kufe „hilf Gott!" die Mauern Jerusalems. Gottfried von Bouillon gehörte zu den ersten, die in die Stadt eindrangen Unter den Feinden wurde ein furchtbares Blutbad angerichtet. Als die Kampfeswut verflogen war, legten die Kreuz- fahrer die Waffen ab und dankten Gott am heiligen Grabe für das gelungene große Werk. 5. Vas Königreich Jerusalem. Das eroberte Land erhielt den Namen „König- reich Jerusalem". Gottfried von Bouillon, der zum Könige gewählt wurde, wollte sich aber nicht dort mit einer goldenen Krone schmücken, wo der Heiland eine Dornen- krone getragen hatte und nannte sich nur „Beschützer des heiligen Grabes". Tr starb schon im folgenden Jahre (1100) und wurde in der Grabeskirche beigesetzt. Sein Bruder und dessen Nachkommen haben 87 Jahre über das Königreich Jerusalem geherrscht. Dann ging es aber wieder an die Türken verloren, obgleich noch sechs Kreuz- züge nach dem heiligen Lande unternommen wurden. In ihren Händen ist es noch heute. 6. Wirkungen der Kreuzzüge. Die Teilnahme an einem Kreuzzuge durfte niemandem verwehrt werden. Unfreie, die das Kreuz nahmen, wurden dadurch freie Männer. So kam es, daß die Lasten der hörigen erleichtert werden mußten; denn jeder hörige, der nach dem heiligen Lande zog, um sich der Bedrückung zu entziehen, war für seinen Herrn verloren. — Handel und Verkehr nahmen einen gewaltigen Auf- schwung. Seide, Teppiche, Waffen, Gewürze wurden vom Morgenlande eingeführt. Durch den gewinnbringenden Handel wuchs der Reichtum und die Macht der Städte. -— Die Kreuzfahrer schauten auf ihren Zügen fremde Länder und erlebten Abenteuer. Sie kamen mit Kriegern andrer Völker in Berührung und lernten besonders auch die hochgebildeten Araber und Griechen kennen. Ihre oft rohen Sitten wurden dadurch ver- feinert ; Sänger und Dichter empfingen lebhafte Anregung. Da sehr viele Kreuzfahrer umkamen, wurden auch viele Lehen erledigt. Diese wurden von den Lehnsherren gewöhnlich eingezogen, so daß durch die Kreuzzüge die Macht der Fürsten erheblich stieg. Die Kirche stand zu dieser Zeit im höchsten Ansehen.

9. Realienbuch - S. 20

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Geschichte. I Schicksal und die Todesstunde ist jedem Menschen unabänderlich bestimmt. Ls ist daher völlig gleich, ob er sich ängstlich vor Gefahren hütet, oder ob er sich in das wildeste Schlachtgetümmel stürzt. Der Glaube Mohammeds mutz mit Feuer und Schwert ausgebreitet werden. Der Tod unter der mit dem Halbmonde, dem heiligen Zeichen des Islams, geschmückten Fahne führt mit Sicherheit in das Paradies. Die Lehren von dem unabänderlichen Schicksale und dem Glaubenstode haben die Mohammedaner zu unerschrockenen Streitern gemacht und zur Ver- breitung der neuen Religion viel beigetragen. Raum 100 Jahre nach Mohammeds Tode hatten die Rraber bereits Rgppten und Nordafrika ihrem Glauben unterworfen. Dann überschritten sie die Straße von Gibraltar, besiegten die Westgoten und gründeten in Zpanien ein Neich. Man nannte sie hier ,,Mauren", hierauf versuchten sie auch das Frankenreich zu erobern. Da trat ihnen aber Rarl Martell entgegen, schlug sie in der gewaltigen Zchlacht bei Tours (tuhr) und Poitiers (poatjeh) im Jahre 732 und rettete so das Abendland und das Ehriften- tum. Die Mauren zogen sich wieder nach Zpanien zurück, wo ihr Mich noch fast 800 Jahre lang bestanden hat. Erst zur Zeit der Reformation wurden die letztens Mauren aus Zpanien vertrieben. — Im Morgenlande stellte sich das oströmische Reich dem Vordringen des Islams entgegen. Im Jahre 1453 aber gelang es den mohammedanischen Türken, die Oströmer zu überwältigen, Ronstantinopel zu erobern und in Europa einzudringen. It. Bonifötius. 1. Erste Ausbreitung §er Christentums unter den Deutschen. Durch römische Zoldaten und Raufleute war das Christentum zuerst in die Römerstädte am Rhein und an die deutschen Grenzen gebracht worden. Während der Völkerwanderung aber wurde die christliche Zehre dort wieder vernichtet. - von den deutschen Ztämmen bekannten sich zuerst die Goten (Z. 10) und die Rngelsachsen zum Christentum, zur Zeit Thlodovechs folgten die Franken (Z. 14). Rber die Zachsen und die östlich des Rheines unter fränkischer Herrschaft stehenden Rlamannen, Lagern, Hessen und Thüringer waren Heiden geblieben. Ihre Bekehrung erfolgte im 7. und 8. Jahrhundert. Der größte „Rpostel der Deutschen" war Winfried, der vom Papste den Namen Bonifatius erhielt. 2. Bonifatius bekehrt die Hessen und Thüringer. Bonifatius stammte aus edlem angelsächsischen Geschlecht. Rls Jüngling schon wurde er Mönch und kam nach Deutschland, um bei der Bekehrung der Friesen zu helfen. Diese hielten aber hartnäckig am Heidentums fest, so daß die Rrbeit fast erfolglos war. Nachdem Bonifatius sich später in Rom den Zegen des Papstes erbeten hatte, begann er die Bekehrung der Hessen und Thüringer. Bei Geismar, in der Nähe der Stadt Fritzlar, stand eine uralte Eiche, die dem Wodan geweiht war und dem heidnischen Volke als heilig galt. Mutig be- gann Bonifatius mit seinen Begleitern den mächtigen Stamm zu fällen. Mit scheuer Furcht schaute das Volk zu und erwartete, ein Blitzstrahl werde die Frevler zerschmettern. Rls aber der gewaltige Baum unter den kräftigen Rxthieben der christlichen Glaubens- boten krachend zur Erde stürzte, verloren die Hessen das vertrauen zu den alten Göttern und nahmen die neue Zehre an. Rus dem holze der Eiche baute Bonifatius eine Rapelle. 3. Bonifatius wirb Erzbischof von Mainz, überall, wo Bonifatius das Christen- tum verkündigt hatte, erbaute er Gotteshäuser und setzte Priester ein. Für größere Rirchen bestellte er Bischöfe, denen er die Rufsicht über die Priester und Rirchen der ganzen Gegend übertrug. So wurden die Bistümer Erfurt, Würzburg u. a. gegründet. Die Bischöfe mußten geloben, den Papst in Rom als ihr Oberhaupt anzusehen. Bonifatius selbst führte von Mainz aus als Erzbischof (höchster Bischof) die Oberaufsicht. Das Erzbistum Mainz wurde

10. Realienbuch - S. 90

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
90 Geschichte. Große Kurfürst hatte seinen Nachkommen eingeschärft, beim Nussterben der Habsburger An- spruch auf die schlesischen Herzogtümer zu erheben. Maria Theresia aber nahm mutig den Kampf um ihr Erbe und die Kaiserkrone auf. 5. Der Erste Schlesische Krieg. Friedrich bot Maria Theresia an, ihr gegen ihre Feinde zu helfen und die Wahl ihres Gemahls zum Kaiser zu unterstützen, wenn sie ihm Schlesien überließe. Sie lehnte jedoch das Ansinnen des Königs ab, das nach ihrer Meinung unerhört war. Da überschritt dieser schnell entschlossen mit 20 000 Mann die österreichische Grenze und nahm in kurzer Zeit den größten Teil Schlesiens, wo nur geringe kaiserliche Besatzungen standen, in Besitz. Im Jahre 1741 kam es zwischen Österreichern und Preußen zu der Schlacht bei Mollwitz. Gleich zu Knfang warf die österreichische Keiterei die preußische völlig über den Haufen. Sodann aber zeigte sich die Überlegenheit des preußischen Fußvolks. Unerschütterlich hielt es den feindlichen Ueitern stand, ging hierauf unter dem Oberbefehl des Generals Grafen Schwerin wie eine „lebende Mauer" in schnurgeraden Linien enggeschlossen auf den Feind los und schlug ihn gänzlich in die Flucht. — 3m folgenden Jahre besiegte Friedrich die Österreicher nochmals. Da schloß Maria Theresia, die von ihren andern Feinden hart bedrängt war, mit ihm den Frieden zu Breslau, in dem sie Schlesien mit der Grafschaft Glatz an Preußen abtrat. (Karte!) — Friedrich richtete in der neuerworbenen Provinz sogleich preußische Verwaltung ein, hob Truppen aus und baute Festungen. Außerdem ver- besserte er seine Keiterei und sammelte einen Kriegsschatz; denn er wußte wohl, daß Maria Theresia versuchen würde, Schlesien zurückzuerobern. 6. Der Zweite Schlesische Urieg. Nach dem Frieden von Breslau hatte sich Maria Theresias Lage erheblich gebessert. Der Kurfürst von Bayern, der als Karl Vii. deutscher Kaiser geworden war, wurde von ihr aus seinem Lande vertrieben. Dann richtete sie ihr Augenmerk auf die Wiedererwerbung Schlesiens, „der perle in der Krone des Hauses Österreich", und schloß mit dem Kurfürsten von Sachsen zu diesem Zwecke ein Bündnis. Da zog Friedrich zum zweiten Male das Schwert und rückte in Böhmen ein. Bei hohenfriedberg (1745) fiel er unvermutet über die vereinigten Österreicher und Sachsen her und erfocht einen herrlichen Sieg. Die preußische Keiterei tat sich hier glänzend hervor. Die Bayreuth-Dragoner überritten 18 feindliche Bataillone und eroberten 66 Fahnen. Koch in demselben Jahre schlug Leopold von Anhalt-Dessau die sächsischen Truppen bei Kesselsdorf. Bald darauf wurde in Dresden der Friede ge- schlossen (1745). Friedrich blieb im Besitz von Schlesien, erkannte aber Maria Theresias Gemahl Franz als Kaiser an. — Durch die beiden ersten Schlesischen Kriege war Preußens Macht so gestiegen, daß es im deutschen Keiche ebenbürtig neben Österreich trat; zugleich war es eine Großmacht geworden, deren Stimme im Kate der Völker Europas gehört werden mußte. Den jungen Preußenkönig aber nannte man „Friedrich den Großen". 7. Zehn Jahre Friedenzzeit. In der nun folgenden Friedenszeit war der König eifrig für das wohl des Landes tätig. Das Heer vermehrte er auf 140 000 Mann und führte zur Ausbildung der Truppen alljährliche große Herbstübungen (Manöver) ein. Er sammelte auch einen Kriegsschatz von 14 Millionen Talern. — Erholung fand Friedrich in der Beschäftigung mit Kunst und Wissenschaft. Kuf einer Anhöhe bei Potsdam ließ er nach selbstentworfenen Plänen das Lustschloß Sanssouci (Ohne Sorge) errichten und ver- sammelte dort einen Kreis gelehrter Männer um sich. Der König schmückte sein Schloß mit herrlichen Gemälden und mit auserlesenen Werken der Bildhauerei. Eifrig pflegte er die Musik und spielte selbst bei den abendlichen Konzerten meisterlich die Flöte. In Berlin
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