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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 122

1880 - Dresden : Salomon
Zweiter Theil. Mathematische Geographie. Allgemeines. Die mathematische Geographie betrachtet die Erde als eine mathematische Größe und belehrt uns über ihre Gestalt und Größe, sowie über die Art und Gesetze ihrer Bewegung. Dabei kommt ihr Verhältniß zu andern Sternen in Betracht; sie berührt sich in vielen Punkten mit der Astronomie, weshalb sie auch astrono- mische Geographie genannt wird. Zunächst giebt sie Aufschluß über die mathematische Eintheilung der Erd- und Himmelskugel, weil sie ihr ganzes System auf diese Basis stützt. Im Freien erblickt man einen mehr oder weniger kreisförmig begrenzten Theil der Erdoberfläche, der sich auf dem Meere am meisten dem Kreise nähert, und der um so größer wird, je höher man steigt. Der Punkt in der Mitte der überschauten Fläche heißt Standpunkt, die Kreislinie, in welcher sich Himmel und Erde scheinbar berühren, Horizont oder Gesichtskreis und dessen Ebene Horizontalebene, welche durch die Wasserwage oder Libelle bestimmt wird. Der Standpunkt erscheint als Mittel- Punkt der Himmelskugel wie als Mittelpunkt des Horizontes, der als ein größter Kugelkreis die Himmelskugel in zwei gleiche Hemi- sphären, die sichtbare und unsichtbare, theilt. Man unterscheidet den natürlichen, scheinbaren und wahren Horizont. Der kleine Kreis Fig. 1 sei die Erde und der mit ihm concen- trische die Himmelskugel. Ist nun in a ein Beobachter, der sich ein- mal um sich selbst dreht, so beschreibt die Gesichtslinie, welche die Erdoberfläche in n trifft, welcher Punkt mit Ii" der Himmelskugel

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 181

1880 - Dresden : Salomon
181' als Sterne erster Größe bezeichnet, die schwächsten, nur mit scharfem Auge noch erkennbaren als Sterne sechster Größe. Ueber unserem Horizonte sind c. 5000 Sterne am ganzen Himmel mit bloßen Augen zu erkennen; speziell über dem Horizonte von Berlin 4022. Argelander zählt und schätzt die Sterne erster bis neunter Klasse auf 142000 am ganzen Himmel. Die Sterne, welche nur durch Fernröhre gesehen werden können, heißen teleskopische Sterne; man schätzt ihre Zahl auf 195000. Zum Zwecke leichterer Uebersicht und Bezeichnung haben schon die Alten die Fixsterne in bestimmte Gruppen geordnet, Sternbilder genannt. Die Namen erhielten die Sternbilder nach ihrer Ähnlichkeit mit Menschen und Thiergestalten oder andern Figuren. Die Alten kannten bereits 48 Sternbilder, die alten oder ptolemäischen Sternbilder, welche die Dichter sehr sinnreich mit Mychen und Sagen zu verknüpfen wußten; es waren das die 12 Sterubilder des Thierkreises, die 22 Sternbilder der nördlichen Halbkugel: großer und kleiner Bär, Drache, Cepheus, Cassiopeja, Andrometa, Perseus mit dem Medusenhaupte, Pegasus, kleines Pferd, nördlicher Triangel, Fuhrmann mit der Ziege, Bootes, nördliche Krone, Schlangenträger, Schlange, Herkules, Adler, Pfeil, Geier mit der Leier, Lchwan und Delphin; und die 15 Sternbilder der südlichen Halbkugel: Orion, Wall- fisch, Eridanus, Hase, großer Hund, kleiner Hund, Hydra, Becher, Rabe, Centaur, Wolf, Altar, südlicher Fisch, Schiff Argo, füd- liche Krone. Später kamen noch hinzu: Haare der Berenice und Antinous. In der neuern Zeit und namentlich nach der Ent- decknng Amerikas wurden noch verschiedene andere Sternbilder hinzu- gefügt, die man zusammen die Sternbilder der Neuern nennt: Nennthier, Einsiedler, Erntehüter, poniatowskischer Stier, Friedrichs Ehre, brandenburgisches Scepter und andere Äus der nördlichen Halbkugel; Indianer, Kranich, Phönix, Fliege, südlicher Triangel, Paradiesvogel, Pfau, amerikanische Gans, kleine Wasserschlange, Schwertfisch, fliegender Fisch und Chamäleon auf der südlichen Halbkugel. Noch später kamen noch manche andere hinzu, wie die Karls- eiche, das südliche Kreuz, die große und kleine Wolke und andere, die aber keine allgemeine Annahme fanden. Die auffallenderen Sterne erhielten in diesen Sternbildern eigene Namen; so sind bei uns sichtbar: Wega, Capella, Regulus, Aldebarau, Pollux, Procyon und Beteigeuze nördlich vom Aqua- tor; Rizel, Sirius, Spica, Autares und Fomalhaut südlich vom Aequator. Da die Zahl der Sterne aber zu groß ist, um

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 44

1880 - Dresden : Salomon
44 soll bereits gebunden sein. Auf dem wasserlosen Monde ist jene Hydratbildung vollendet; auf der Sonne, in deren Gashülle noch Kalium und Natrium als Gas existirt, hat sie noch nicht begonnen. Für die Oekonomie der Natur und die Plastik der Erdoberfläche ist das Wasser von höchster Wichtigkeit. Mit Millionen Zähnen nagt es seit undenklichen Zeiten an den festen Formen der Erd- rinde, reißt hier erdige Theile von ihren Lagerplätzen hinweg, um sie dort wieder abzusetzen, wirkt auflösend und erniedrigt die Berge, füllt die Tiefen aus und sucht im steten Spiele von Wirkung und Gegenwirkung den unerreichbaren Zustand des Gleichgewichts auf. So ist es das Wasser, das hier dem Gebirge und Hügel, dort dem Flachlande die Form giebt und überall, in der Zusammenstellung der von ihm modellirten Bodenelemente, die Landschaft herausbildet. Durch das Wasser verdichten sich die getrennten Kalkschalen der kleinen Seethiere zu dichtem Kalkstein; der Sand wird durch auf- gelöste und eingedrungene Bestandteile zu festem Sandstein; der Flußschlamm durch Lösung und wieder Absetzen von Kieselerde in Thonschiefer und Grauwacke verwandelt; unter Wassl-r findet die Vermoderung abgestorbener Pflanzen zu den drei großen Arten fossilen Brennmaterials statt; Wasser führt die Salze auf die Länder, wo sie, durch Hebungen abgeschnitten, der Steinsalzbildung unterliegen. § 2. Quellen. Das rinnende Wasser nimmt seinen Ausgang aus Quellen. Man versteht unter Quelle eine aus der Erde kommende tropf- bare oder elastische Flüssigkeit an der Stelle ihres Hervortretens, sowie die Stelle ihres Hervortretens selbst. Die Erzeuger der Quellen sind die wässerigen Niederschläge. Das Wasser des Regens, der niederfallenden Nebel und des geschmolzenen Schnees dringt, soweit es nicht verdunstet oder fortfließt, in den porösen, zerklüfteten Boden ein und sinkt hier, rascher oder langsamer, je nach der Natur der vorhandenen Gebirgsart, so lange nieder, bis es auf eine wasserdichte Unterlage, etwa eine Thonschicht, gelangt, die es an weiterem Niedersinken verhindert. Auf dieser Unterlage fließt es nach hydrostatischen Gesetzen weiter, bis es eine Oessnung nach außen findet und als Quelle hervortritt. Der Quellen- reichthum eines Landes hängt hauptsächlich von dem Wassergehalte der Atmosphäre, von der äußern unv innern Gliederung der Erdkruste, von dem Wechsel lockerer und festerer Gebirgsarten und von der Pflanzendecke des Bodens ab. Wie so?

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 49

1880 - Dresden : Salomon
49 Meeresküste sehr nahe liegen, entspringen und sich nack kurzem Laufe, ohne zur Entwicklung eines Stromsystems zu gelangen, in's Meer ergießen, nennt Ritter unentwickelte Flüsse; die Steppen- slüsse dagegen, welche während ihres Laufes durch weite Länder- strecken wohl ein Flußnetz bilden, aber nicht in's Meer, sondern in abgesonderte Wasserbecken münden, worin das zugeführte Wasser entweder verdunstet oder in den Boden sinkt, nennt er continen- tale Flüsse. Bei den entwickelten oceanischen Strömen, die in den Ocean münden, lassen sich nach der Beschaffenheit ihres Fluß- bettes drei Hauptstufen ihres Laufes unterscheiden, die allmälig in einander übergehen. In der Nähe des Quellenbezirks findet sich der Oberlauf mit stark gegen den Horizont geneigtem Bette, weshalb das Gefälle bedeutend ist. Die Uferränder sind meist hoch und steil, das Flußbett ist schmal und oft sehr ties, das Flußthal spaltartig, geradlinig oder zickzackförmig mit ein- und ausspringenden, correspondirenden Ecken. Da, wo der Strom aus dem Gebirgsland heraustritt, wo das Flußbett nickt mehr von der Struktur des Gebirges abhängig ist, beginnt sein Mittel- laus. Nunmehr wird sein Lauf regelmäßiger und seine Geschwindig- keit gleichförmiger. Im Allgemeinen hält er eine und dieselbe Furche inne, welche zugleich die tiefste Linie des ganzen von seinem Systeme eingenommenen Beckens bezeichnet. Thal und Betr fallen nicht mehr, wie im Oberlaufe, zusammen, die Ge- birgsränder treten mehr und mehr zurück, und in der dadurch offen gelassenen Thalsohle hat sich der Fluß selbst sein Bett ge- graben. Dabei wählt der Fluß nicht immer den kürzesten Weg zur Niederung, sondern in dem nachgebenden, von ihm selbst und seinen Nebenflüssen angeschwemmten Boden, je nach dem größern oder geringem Widerstand, den er fand, macht er größere oder kleinere Windungen, die man mäandrische Krümmungen nennt, nach dem Mäander in Kleinasien, den solcke Windungen charakteri- siren. Große Krümmungen schneidet der Fluß später manchmal selbst ab, indem er sich im angeschwollenen Zustande durch eine zwei nahe gelegene Stellen seines Laufes trennende Landenge Bahn bricht. Hierdurch entstehen Sandbänke, Inseln, Werder und Auen, welche im Mittellause nicht selten sind: Rhein von Basel bis Bingen. Einschnürungen des Flusses kommen auch im Mittellaufs vor, wenn derselbe dnrch Stufenland führt und die Gebirge ihn einengen, so daß er plötzlich beträchtlich schmäler wird. Eine solche Erscheinung fiuden wir bei dein Rheine von Bingen bis Bonn, die sich daraus erklärt, daß zwischen Basel

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 108

1880 - Dresden : Salomon
108 und der Sprache. Sind die so charakteristischen Merkmale, die sich durch die Geburt fortpflanzen, vielen Geschlechtern gemeinsam, so bilden diese Geschlechter eine Ratze. Entscheidend für die Ein- theilung der Menschen in Rayen sind die körperlichen Verschieden- heiten. Auffallend ist vor allen Dingen die verschiedene Farbe der Haut und des Haars, sowie die Form des letzteren. Es finden sich alle nur möglichen Abstufungen von der blauschwarz glänzenden Haut der ausgeprägtesten Negerra?e bis zur blendenden Weiße germanischer Frauen und von den blonden langen Seiden- locken der letzteren bis zur schwarzen krausen Wolle der ersteren. Die Farbe der Haut rührt von einem besonderen Färbestoff her, der in die sogenannte Schleimschicht abgelagert wird, welche zwi- schen der farblosen Oberhaut und der darunter liegenden Leder- haut sich findet und aus jungen Zellen besteht. Dieser Färbestoss fehlt aber der weißen Haut im Allgemeinen und findet sich nur bei den Weißen au einzelnen Theilen. Je mehr von diesem Pig- ment abgesetzt wird, desto dunkler wird die Haut. Den drei großen Continenten entsprechen drei Farben: Afrika entspricht das Schwarz, Asien das Gelb, Amerika das Roth. Die Farbe der Augen, nämlich der Iris, geht vom hellen Blau bis zum dunklen Schwarz durch alle Nüanyen, sowie durch jene von Grau, Grün und Brauu hindurch. Sie rührt ebenfalls von einem auf der hintern Fläche der Iris abgelagerten Pigment her; bei Pigmentmangel erscheint das Auge blau. Aehnlich ist es mit der Farbe des Haars. Auch hier stehen der schwarze Neger und der blonde Germane und Slave aus der äußersten Stufe der Pigmentirung. Die Farbe des rochen Haars soll von einem größern Antheil an Schwefel herrühren. Die Haare der Europäer sind drehrund, ihr Querschnitt ist ein Kreis; bei den Negern ist der Querschnitt des Haars eine Ellipse. Neuerdings sind die Formenverschiedenheiten des Schä- dels die wichtigste Grundlage der Rayeneintheiluug geworden. Der Schädel ist die Blüthe des Skelets, das er mit dem Becken, dem Brustkorbe und der Wirbelsäule bildet, der Sitz des Gehirns, des Organs der edelsten Functionen. Man kann sich den Kopf als eine vorn und an den Seiten etwas flach gedrückte Halbkugel vor- stellen, welche mit einem Theile der unteren ebenen Fläche auf dem oberen Ende der Wirbelfäule anfliegt, die aber in sehr ver- schiedeuen Formen auftritt. Betrachtet man nun den Schädel von oben und bestimmt den Längs- und Querdurchmesser desselben, so ergiebt sich ein bestimmtes Ba'haumß, nach welchem Retzius die Schädel in Langköpfe (Dolichocephale) und Kurzköpfe

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 167

1880 - Dresden : Salomon
167 zustande befindlichen Stoffe verbrennen und auflodernde Flammen erzeugen, welche um sich eine größere Helligkeit verbreiten, als sie der Sonnenkörper selbst besitzt, und als stammende Berge er- scheinen. Es sind das eben die Protuberanzen. Die Sonne ist demnach ein glühender Körper, umgeben von einer Atmosphäre, die aus zwei wolkenartigen Schichten besteht, von denen die äußere, stark leuchtende Photosphäre heißt. In dieser Atmosphäre ver- brennen viele Stoffe, während andere im gasartigen Zustande darin vorkommen. Aus den dunkeln Linien des Favbenspectrums lassen sich diese Stoffe genau bestimmen. Bis jetzt hat man folgende ermittelt: Barium, Zink, Kupfer, Kobalt, Nickel, Eisen, Mangan, Chrom, Magnesium, Calcium, Natrium, Oxygenium und Hydrogenium. Es ist diese Ermittelung durch die Spektral- analyse geschehen, die von Bunsen und Kirchhof entdeckt worden und deren Gegenstand die Zerlegung des Lichtes in die einzelnen farbigen Lichtarten ist. Sobald das Licht, welches durch ein Prisma geleitet wird, Licht von verschiedenen Farben, also von verschiedener Schwingungsdauer besitzt, so wird es beim Durch- gang durch ein Prisma in seine Lickttheile aufgelöst, indem die farbigen Lichtarten eine um so stärkere Ablenkung von der frühern Richtnng des Lichtstrahles erfahren, je kürzer ihre Schwingungs- dauer ist. Zerlegt man das Sonnenlicht durch ein Prisma, so erhält man, bunt neben einander gereiht, die sämmtlichen Farben, in derselben Ordnung, wie wir sie im Regenbogen bewundern, dessen Entstehung im Grunde keine andere ist, als eine Zerlegung des Sonnenlichtes in zahllose Regentropfen. Die Reihe von farbigen Streifen, welche man durch die Zerlegung des Lichts erhätt, heißt Spectrum desselben, der Apparat aber zur Zer- legung des Lichtes in feine farbigen Bestandtheile, Spectroscop oder Speetralapparat. Im Spectrum bemerkt man dunkle Linien, welche als Unterbrechungen des farbigen Prismenbildes aufzu- fassen sind und die die Stoffe erkennen laffen, durch welche die Flammen entstanden sind. Durch vielfache Versuche hat man gefunden, daß das vom Monde und von den Planeten zurück- geworfene Sonnenlicht ein Spectrum mit genau denselben Li- nien giebt. § 12. D er Kalender. Der Rillender enthält die Eintheilung der Zeit in gewisse Perioden und verschiedene astronomische Zeichen, die zur kürzeru Bezeichnung astronomischer Gegenstände eingeführt worden und

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 141

1880 - Dresden : Salomon
141 b. Der Pariser Physiker Foucault setzte 1851 die wissen- schaftliche Welt durch seine Pendelversuche, womit er direct die Rotation der Erde bewies, in Erstaunen. Sein Beweis beruht aus den Gesetzen des Pendels: 1. die Dauer kleiner Schwingungen eines und desselben Pendels ist von ihrer Bogenweite unabhängig: Gesetz der gleichen Zeitdauer der Pendelschwingungen, des Iso- chronismns; 2. die Dauer der Schwingungen ist von dem Gewichte des Körpers, der am Pendelfaden hängt, und der Natur seiner Substanz unabhängig; 3. die Schwingungsdauer hängt von der Länge des Pendels ab; die anfängliche Schwingungsebene des Pendels bleibt fortwährend dieselbe, so lange es schwingt (Gesetz des Jsoklinismns), da die Anziehungskraft der Erde die Bewegung des Pendels nur in vertikaler, uie in horizontaler Lage bestimmt. Das Foucanltfche Experiment beruht namentlich auf dem letzten Satze. Hängt man in unserer Gegend ein Pendel auf, welches nach allen Seiten hin leicht schwingen kann, und giebt ihm einen Schwung in der Richtung der Nordlinie, so gewahrt man nach einiger Zeit, daß es nicht mehr in dieser Richtung, sondern mehr in der Rich- tnng von Nordwest nack Südwest schwingt. Könnte man ein Pendel über dem Nordpol aufhängen, so würde man die Ver- ändernng der Richtung seiner Schwingungsebene recht äugen- scheinlich wahrnehmen können. In Fig. 12 sei Ps die Erdaxe, Pn eine Verlängerung derselben, Bn eine Tangente, welche die ver- lungerte Erdaxe in N schneidet, Pbs und Po8 seien Meridiane. Ueber dem Nordpol P werde ein Pendel auf- gehängt und von N nach B in Schwingungen versetzt. Rotirt nun die Erde, so muß etwa nach einer Stunde der Ort B nach D gerückt sein, während ein um 15° westlich von B gelegener Ort C nach B ge- kommen ist. Nach dem Gesetze der Trägheit behält die Schwingungsebene des Pendels die ursprüngliche Rich- tung bei; es wird also noch wie in B schwingen, wenn auch bereits ein an-- derer Punkt C an dessen Stelle gerückt ist. ebene bildet nach einer Stunde, binnen welcher B nach I) rückt, mit dem Meridiane von B einen Winkel von 15 0 und nach 24 Die Schwingungs-

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 51

1880 - Dresden : Salomon
51 fließenden Wassertheilchen haben müßten, damit ebensoviel Wasser hindurchgehe, als bei ungleicher Geschwindigkeit in verschiedenen Punkten des Profils wirklich durchfließt. Zur Messung der Ge- schwindigkeit hat man besondere Instrumente, Rheometer oder Strommesser genannt: die Schwimmer sind hohle Kugeln, welche bis zu einer bestimmten Linie eintauchen und in gewissen Zeiten gewisse Strecken fortschwimmen; beim hydrometrischen Pendel oder Stromquadranten zeigt ein vom Strome fort- gezogenes Pendel den mit der senkrechten Linie gebildeten Winkel an, welcher um so größer ist, je rascher das Wasser fließt. Oskar Peschel unterscheidet ^uer- und Längenströme. Die Querströme fließen stets vom Innern der Wölbung einer trockenen Erdstrecke mehr oder weniger senkrecht und auf dem kürzesten Wege nach der Küste; die Längenströme fließen parallel mit der großen Achse continentaler Erhebungen. Kommt ein Stromgebiet zwischen zwei Gebirgen in eine muldenförmige Einfenkung zu liegeu, so werden die Nebenflüsse auf beiden Ufern gleichmäßig vertheilt sein, wie wir das beim Mississippi sehen. Gewöhnlich liegt aber die Thalsohle der Ströme nicht gerade in der Mitte, sondern dem einen Gebirge, häufig der uiedern Erhebung, näher, ald dem andern, der höhern Bodenform; die Donau ist von den Alpen weiter als vom schwäbischen Iura und bayerischen Wald entfernt, meil vermuthlich die Alpen später ausstiegen als die genannten Mittelgebirge. Dann liegen die Nebenflüsse vor- herrschend auf der eiuen Seite. So finden sich bei der Weser, Elbe und Oder Anfangs die Nebenflüsse auf der linken Seite, und im Unterlaufe tritt ein einziger, aber größerer Niederungsfluß auf der rechten Seite hinzu. Zugleich berühren die deutschen Ströme der nördlichen Abdachung durch ihre rechten Nebenflüsse das Stromgebiet des zunächst östlich gelegenen Flusses sehr nahe. Wie erklärt sich das? Die Flüsse sind für den Hausbalt der Natur und die Cultur- entwickelung der Menschheit von der größten Bedeutung. Sie sind die natürlichen Abzugsgräben, in welchen der Ueberschuß an Regen, den weder der Boden noch die Onellen brauchen, dem Meere zugeführt wird; sie sind gleichsam die belebenden und erfrischenden Adern der Erde: ihre Dünste füllen die Atmosphäre mit Feuchtig- keit, ihren Bahnen folgt die Vegetation in kräftigerer Fülle, ihre Betten beherbergen viele Thiergeschlechter, ihre Arbeit reinigt den Boden von einer Menge modernder Stoffe und überschüttet die Uferlandschaften mit fruchtbarer Erde; sie sind die Naturbahnen aus dem Innern der Länder nach dem Meere, das wandernde 4*

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 21

1880 - Dresden : Salomon
21 der Oberfläche eines Gebirges, Fig. 1, bald nur am Fuße, Fig. 2, Sig- l. 8'a-2- bald steigt es bis zum Kamme empor und bildet Hochgipfel, Fig. 3. Fig. 3. Die Erhebung erfolgte dann entweder in linearer Ausdehnung oder central um einen Knotenpunkt, und so entstanden Ketten- und Massengebirge. Fand die Erhebung auf der einen Seite einer Spalte, also einseitig statt, so entstand ein Gebirge mit einseitigem Steilabhang, wie das Erzgebirge, Fig. 4; fand sie zu beiden Seiten einer Spalte statt, so entstand ein Gebirge mit gleichen Abhängen, wie die Alpen, Fig. 5; fand sie zwischen zwei Hauptspalten statt, so entstand eingebirgemiteinerhochfläche, wiedasfichtelgebirge, Fig. 6. Sig- 4. Fig. 5.

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 29

1880 - Dresden : Salomon
Iv. Recent, geologische Neuzeit. d) Miocäne Tertiärforma- tionen und zwar: Braun- kohlen-, Steinsalz- u. Molassesor- mation. o) ?Iioeän6 Tertiärsornia- tionen und zwar: Sub- apenninen- formation u. kaspische For- mation. a) Diluvium oder Ausge- schwemmtes. b) Aluvium oder Ange- schwemmtes. Sand, Thon, Braunkohle, Steinsalz, Nagel- fluhe, Mergel. Mergel, Sand, Kalkstein mit bra- kischen Muscheln. Sand, Lehm, Löß, Geschiebe. Erra- tische Blöcke. Kalkige, sandige und thonige Ab- lagerungen von Quellen, Flüssen, Seen u. Meeren. Meeresmuscheln u. Ueberreste von Landthieren und Landpflanzen. Meeres - Organis- men, die noch le- benden gleichen. Knochen von aus- gestorbenen Sau- gethieren u. Mu- schein. Ueberreste von jetzt noch lebenden Thier- u. Pflan- zenspecies. Norddeutschland, Teplitzer und Mainzer Becken, Galizren, Nord- rand der Alpen. Norddeutschland, Oberitalien, Um- gebung d. Kaspi- sees. Europäische Nie- derungen. Auch die „Knochenhöh- len" in Franken und im Harz ge- hören dieser For- mation an. Ueberall die ober- sten Erdschichten umfassend. Nagelsluhe nennt man in der Schweiz ein Eon- glomerat, das ans Schichten abgela- gerter Rollsteine besteht, die mit- telst eines kalk- haltigen Eements mit einander ver- bunden sind. Brakwasser ist eine Mischung von Meer- und Süß- Wasser. Die erratischen Blöcke in Nord- deutschland nennt man auch nor- dische Geschiebe, weil sie aus Schweden stam- me». Diese Bildungen gehen noch jetzt vor fit. Die Producte der Ver- witterung und mechanischen Zer- reibung der Ge- birgsarten ge- hören dazu.
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