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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 161

1876 - Dresden : Schönfeld
Türkisches Reich. 161 Schafherden kommen sogar von Siebenbürgen hierher zur Weide. Viel -Federvieh (Truthühner). Die Industrie ist unbedeutend; der Handel aus der Donau ist lebhaft, besonders mit Rohprodukten, der Haupthandel ist in den Hän- den der Armenier und Juden. Die Länge der Eisenbahnen betrug 1873 965 Kilom. Die Haupthäfen sind Braila und Galacz. Der Handelsumsatz hat sich seit 10 Jahren verdoppelt. Die Ausfuhr stieg 1872 auf 128 Mitl. M., beschränkt sich aber auf Rohprodukte, na- mentlich Getreide und Wolle. Die Einfuhr von sogen, leipziger Maaren (Seidenzeugen, Tuchen, Leinen re.), englischen Manufakturen, solinger Eisen- und Stahlwaaren beläuft sich auf 68 Mill. M. Jähr- lich lausen über 1700 befrachtete Schiffe (V2 Mill. Tons) aus der Sulinamündung aus. 1. Moldau, 87o Qm. Jassy, (Jaschi), 90,000 ©., darunter 3o,Ooo Juden, Hauptstadt der Moldau. Ismail mit Tutschkow, 26,000 E., $ an der Kilia (dem nördlichen Mündungsarm der Donau), Getreidehandel, galacz, Fi., 80,000 E., Freihafen. Die Handelssprache ist meist italienisch. 2. Walachei, 133o Qm. Braila, 26,000 E, Fl. erster Handelsplatz Rumäniens, Getreideausfuhr. Bttkurescht, (Bukarest), 200,000 E., in den letzten Jahren wesentlich verschönerte Hauptstadt, Univ. Dschurdschewo (Schurscha), der Hafen von Bukurescht, von den Genuesen gebaut als San Giorgio, 15,000 E. § 229. Türkisches Reich. 66oo Qm. und 87-2 Mill. E., ohne Rumänien u. Serbien, 1667 E. auf 1 Qm. Die türkisch-griechische Halbinsel, von welcher die europäische Türkei den größten Theil einnimmt, bildet die östliche und am reich- sten gegliederte Halbinsel von Südeuropa und ist ihrer Natur nach dem nahegelegenen Kleinasien ebenso verwandt wie Spanien dem gegenüberliegenden Nordafrika. Von diesem Gebiet, speciell von Griechenland, ist unter gedeihlicher Einwirkung der uralten Kultur Aegyptens und Vorderasiens die geistige Entwicklung Europas aus- gegangen, und doch ist das ganze Land nie vollständig von jener Bil- dung erobert worden. Europa und Asien haben auf dieser Völker- brücke von jeher unter welterschütternden Ereignissen mit einander im Kampf gelegen. Die alte Kultur ist größentheils schon durch die Raub- und Mordzüge wilder Horden vom 6. bis 9. Jahrh. n. Christo zerstört und der Rest durch den Fall Constantinopels 1453 zertreten. Bis zum Ende des 17. Jahr, hat die kriegerische Türkenmacht West- europa bedroht, seitdem ist der Verfall unaufhaltsam eingetreten, stück- weise lösen sich die Glieder ab und ringen nach Selbständigkeit. Das unheilvolle Völkergemisch trägt zu dieser Zersetzung wesentlich bei. Die türkisch-griechische Halbinsel mit Kreta liegt zwischen 45 und 35 0 N.; das türkische Reich zwischen 45—39° N. Die Küsten des schwarzen Meeres sind von der Donau bis Köstendsche flach, am Mar- mara-Meer, Hellespont oder Straße der Dardanellen (d. h. Schlösser an beiden Seiten des Sundes) und dem ägäischen Meere mit den Golfen von Saros und Saloniki und den Halbinseln von Gallipoli Rüge, Geographie, 6. Aufl. 11

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 169

1876 - Dresden : Schönfeld
Montenegro, Griechenland. 169 vielfach deutsche Handwerker beschäftigt. Der Landmann treibt mehr Waldwirtschaft und Viehzucht als Ackerbau. In ganz Serbien gibt es nur 1500 Juden, da die Serben großes Geschick zum Handel haben. 9/io des Bodens ist unbebaut, nur 42 Qm. Ackerland, beson- ders für Mais. Der Bergbau liegt darnieder, vor der Türkenherr- schast wurde Silber und Kupfer abgebaut. Die großen Waldungen bestehen vorherrschend aus Eichen und liefern sehr viel Knoppern. Handel mit Oesterreich, Türkei und Walachei. Export von Vieh und Rohhäuten, Holz, Wachs, Honig, Wolle, Talg, Knoppern. Der Transit- verkehr ist von allen Durchgangszöllen frei. Eine Eisenbahn wird von Belgrad nach Nisch gebaut. Belgrad (d. h. weiße Burg), Fl., 27,000 E., Hpt.- u. Residenzstadt von Serbien, Univ. Lebhafter Handel; wichtige strategische Lage, am Zusammen- fluß der Save und Donau, auf vorspringendem Felsen. Semendria, Fl., Hauptexporthafen des Landes. Oeftlich davon Po^arewac, unbedeutende Kreisstadt, 7000 E. Friede von Paffarowitz 1718. Waljewo, durch seine günstige Lage eine der bedeutendsten Städte mit großen Märkten. In der Mitte des Landes liegt Kragujewatz, 6000 E., Hauptwaffenplatz. H 241. Das Fürftenthum Montenegro (Tschernagora, d. h. schwarzer Berg). 80 Qm. und 120,000 Einw. Mit dem Namen Karadagh (d. h. schwarzer Berg) bezeichnet der Türke jedes felsige und unfruchtbare Bergland. So heißt auch Montenegro in allen Sprachen der Halbinsel „schwarze Berge", obgleich diese nur aus grauweißen Kalkfelsen bestehen. Glücklich und gut wird mit „weiß", unglücklich und böse mit „schwarz" bezeichnet. Die Bevölkerung ist christlich (griechisch), treibt wenig Ackerbau, mehr Viehzucht. Ihr Markt ist Cuttaro (österreichisch): im Lande gibt es keine Kaufleute und Hand- werker. Städte fehlen. § 242 Königreich Griechenland. 910 Qm. und iy9 Mill. Einw. 1600 Einw. auf 1 Qm. (1870.) Griechenland ist für die Geschichte der Kultur klassischer Boden, aber die Denkmäler seiner einstigen Größe sind bis auf wenige Reste verschwunden. Seit zweitausend Jahren hat das griechische Volk keine Rolle mehr in der Geschichte gespielt. Die jahrhundertelange Fremdherrschaft und Knechtschaft chat mit der zunehmenden Verödung und Verarmung des schönen Landes auch die Verwilderung des Volkes verschuldet. Obwohl seit 40 Jahren von der Türkenherrschaft befreit, haben sich die Griechen noch nicht wieder zu einem geordneten Staats- wesen erheben können. Das Königreich Griechenland umfaßt vom alten Griechenland den Mittlern und südlichen Theil: Hellas und Peloponnes, nebst den be- nachbarten östlichen und westlichen Inseln. Es liegt zwischen 361/2 0 (Cap Matapan) und 39 9 N. (Pindosgebirge), die Inseln mitgerechnet zwischen 36 0 und 409 N. und zwischen 37 0 und 44° O. Die Küsten sind überall steil und zu Häfen geeignet, sumpfige Niederungen liegen nur am Golf von Patras. Jeder der größeren Golfe (Golf von

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 47

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 47 Meere, veranlassen die Landleute, ein feines mit Fischöl getränktes Netz vor dem Gesicht zu tragen. Wanderheuschrecken schwärmen von den südrussischen Steppen zuweilen bis nach Schlesien. d) Das Meer. Der wichtigste Fisch ist der Thunfisch, dessen Wanderungen bereits die Griechen und Phönizier ins schwarze Meer nachgefolgt sind. Der Hauptfang findet bei Constantinopel und an der französisch-italienischen Küste statt. Verschiedene Krebsarten (Heuschrecken- krebs, Furchenkrebs, Meerspinne) dienen als Speise. Die rothe oder edle Koralle wird bei Sicilien, den Balearen und Dalmatien gefischt. Badeschwämme bilden im griechischen Archipelagus einen bedeutenden Handelsartikel. § 54, Die Völker Europas. Als Reste der Urbevölkerung sind die heutigen Finnen und Lappen, Kelten und Basken anzusehen. Die kaukasische Rasse, speciell der indogermanische Stamm, beherrscht den Continent. Die Slaven wohnen im Osten, die Germanen im Nord- westen, die Romanen im Süden. Diese drei hauptsächlich bilden die indogermanische Familie. Zu den Slaven gehören die Russen, Polen, Litauer, Tschechen, Wenden, Bulgaren, Serben, Bosnier, Slavonier, Kroaten, Slovaken. Zu den Germanen gehören die Deutschen, Vlaaminge, Holländer, Friesen, Dänen, Schweden, Norweger und Engländer. Zu den Romanen gehören die Franzosen, Portugiesen, Spanier, Italiener, Proven^alen, Rumänen. Außerdem gehören zu den Jndogermanen die Griechen, Albanesen und Kelten (Waliser und Gälen). Germanen gibt's etwa 91 Millionen, Romanen 84 Millionen, Slaven 80 Mil- lionen. Die Slaven nehmen den Angeheuren Raum vom Ural bis zum bayerischen Walde ein; Jahrhunderte lang sind sie nach Westen vorgedrungen und bildeten eine große Menge von patriarchalisch ein- gerichteten Gemeinwesen, aus welchen im Laufe der Zeit einige größere Staaten erwuchsen. In Südeuropa drangen sie bis zum Peloponnes. Aus dem nördlichen Deutschland sind sie wieder verdrängt. Charakte- ristisch ist ihre passive Ausdauer und große Zähigkeit; aber in geistiger Regsamkeit und Originalität sind sie hinter den Germanen und Ro- manen zurückgeblieben. Nicht weniger als 1/5 aller Slaven sind Bauern, der Bürgerstand fehlt fast ganz. Die bäuerlichen Massen sind von der europäischen Kultur noch gar nicht berührt, und die griechische Kirche hat für den Aufschwung nichts gethan. Der Slave hat die Fähigkeit, seiner individuellen Meinung zu entsagen; daraus erklärt sich seine politische Unfähigkeit und Ohnmacht. Die Slaven sind binnenländische Leute, der See feind. Rußland verdankt seine Kultur zumeist den Germanen. Bei den Germanen finden wir die Dreitheilung der Stände: Bauer, Bürger, Adel. Sie lieben die freie Beweglichkeit: Selbstverwaltung im Staat (Föderativstaaten), freie Forschung, keine Hierarchie der Kirche; sie sind die Vertreter des Protestantismus. Bei ihrer Beweglichkeit sind sie mehr als andere Europäer zur Wanderung geneigt. Allein in diesem Jahrhundert sind 8 Mill. Germanen in die Kolonien ausgewandert. Sie haben die Weltherrschaft und den Welt- handel in den Händen, ihre Kolonien allein gedeihen. Sie sind See- leute ersten Ranges. Von den 151/2 Mill. Tonnen der Rhederei aller

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 9

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Wasser. 9 Wasser, von den Landmassen scharf begrenzt, nicht wie die Lust freie Bewegung nach allen Seiten hin hat, so folgt daraus, daß einerseits die Meeresströmungen eigenthümliche Abweichungen erleiden, anderer- seits aber in diesen Abweichungen beständiger sind. Einen wesentlichen Einfluß auf diese Strömungen übt auch die Bodenformation des Oceans aus. So hat sich im nördlichen atlantischen Ocean eine förm- liche Kreisbewegung gebildet, welche das Sargassomeer als ruhiges Centrum umfließt. Der bekannteste und wichtigste Theil dieser Strö- mungen heißt der Golfstrom, der, an der blauen Farbe seines Wassers erkennbar, aus dem Golf von Mexiko kommt und an der Küste der Vereinigten Staaten entlang von der Neufundlandsbank aus, dem Hauptfischplatz des Oceans, sich nach der britischen und skandina- vischen Küste wendet, um sich bei Spitzbergen im Eismeere zu ver- lieren. Ein ähnlicher Kreis wie im nordatlantischen Ocean findet sich im südatlantischen; dieser berührt sich südlich vom Caplande mit einem dritten im indischen Ocean (um die Mascarenen und Madagascar), daher am Cap die stürmische See entsteht. Die Strömungen sind vielfach das Gängelband der Schifffahrt gewesen. Das Meer, die bequemste völkerverbindende Straße, befördert mit der leichterworbenen Weltkenntnis der Anwohner und der Erweite- rung ihres Gesichtskreises wesentlich die Kultur des Landes. Aber nicht allen Küstenbewohnern ist von der Natur die Gabe verliehen, seetüchtig zu werden. Küstenvölker, welche sich dem flüssigen Element nicht anvertrauen mögen, verkümmern am Ufer, während seetüchtige Nationen mit der Herrschaft über .die See, auch zugleich im Lande erstarken. Das seetüchtigste Volk der Neuzeit sind die Germanen. Wirbel und Strudel entstehen, wo die schnelle Wasserströmung auf Felsen trifft, so die Charpbdis bei Messina, der Salt- und Mael- strom bei dem Lofoten, der Euripusstrudel bei Euböa. Die Wellen, der Wellenschlag, entstehen unter dem Einfluß des Windes. Tiefer als 32 m. wird das Meer nicht mehr bewegt. An steilen Felsen und Klippen entsteht die Brandung; das Zurückrollen der Wellen heißt die Widersee, die höchste Höhe der Wellen ist auf 12 m. gemessen, durch I. C. Roß im nordatlantischen Ocean. § 13. Die Landseen sind in den Einsenkungen des Bodens durch Zusammenfluß des Regenwassers entstanden, oder beim Aussteigen der Landmassen aus dem Meere gebildet. Jene enthalten Süßwasser, diese ursprünglich Salzwasser (Seewasser), doch kann der Salzgehalt allmählich durch ein- und ausmünd^rde Flüsse verringert werden oder ganz verschwinden. Die durch Regen gebildeten Seen finden sich am zahlreichsten, wo die meisten Regen fallen, also in der Zone der dop- pelten tropischen Regen (§ 26) und in der gemäßigten Zone, wo zu allen Jahreszeiten Niederschläge stattsinden. Die meisten großen Seen sind oceanischen Ursprungs. Die Landseen haben nur zum Theil Abflüsse; Seen mit Abflüssen sind meist Süßwasserseen. Nach ihrer Lage unterscheidet man Gebirgsseen (Alpenseen, Gletscherseen, Krater- oder Trichterseen), Thal- und Niederungsseen. Nach ihrer Verbindung mit Flüssen unterscheidet man: Quell-, Fluß- und Mündungsseen. Die

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 170

1876 - Dresden : Schönfeld
170 Griechenland. Lamia mit Rvripos, Golf von Aegina, Golf von Nauplia, Marathonisi, Koron, Arkadia, Patras, Lepanto oder Korinth und Arta) bildete, als ein Kesselthal, in alter Zeit den Mittelpunkt des maritimen Verkehrs der Hellenen und bei aller nationalen Einheit, den Mittelpunkt einer besonderen Völker- und Staatenentwicklung. Die Flüsse: Jri (Eurotas) und Ruphiä (Alpheios in Morea und Aspropotaino (Acheloos) in Rumelien sind wasserarm und ohne Schiffahrt. Bo den gestalt. Kein Land von gleich geringem Umfange hat einen solchen Wechsel von Boden, Klima und landschaftlicher Natur: ein merkwürdiges Ineinander von Land und Meer. Der größte Theil des Landes ist Hügel- und Gebirgsland, Ebenen sind Ausnahmen: daher die Bewohner entweder Seeleute oder Gebirgsvölker. Der Pindos zergliedert sich an der Nordgrenze des Reichs in 3 Gebirgs- arme: Othrys, 2300 in., Oeta mit den Thermopylen, welche aber, da das Meer zurückgetreten ist, keinen Engpaß mehr bilden, und Par- nasses (Liäkura) 2100 m. Nach Attika ziehen vielgestaltige Berg- gruppen: Helikon (Zagora) 1700 in., Kithäron (Elatea Berg) 1400 in., Hymettos (Trelo Vuni) 800 m. Die Gebirge von Attika, welche in Cap Kolonnäs d. h. Säulencap (Sunion) endigen, und die von Euböa setzen''sich auf den Kykladen fort, unter denen namentlich der Krater, den die Insel Santorin bildet, sehr merkwürdig ist. Im Peloponnes, welcher durch den Isthmus von Korinth mit dem Norden zusammenhängt, herrscht Plateaubildung vor: das hohe Weideland Arkadien ist von Randgebirgen umgeben, die terrassenförmig zum Meer abfallen. Im 2400 ni. hohen .Taygetos-Gebirge (Pentedaktylon- Gebirge), welches im Cap Matapan (Tänaron) nusläuft, das lange für den südlichsten 'Punkt Europas gegolten hat, wohnen in der Land- schaft Maina die Mainoten, welche auch unter der Türkenherrschaft ihre Freiheit bewahrt haben. Die So-Spitze des Peloponnes endigt im hohen, wegen seiner Stürme gefürchteten Vorgebirge Malta (Malea). Klima. Die mittlere Temperatur von Athen beträgt 13,7 0 R., die größte Winterkälte — 3 0 R.; die höchste Sommerhitze (32 o R.) wird durch Seewind gekühlt. Regen fällt vom Mai bis October gar nicht. (Wenn in Deutschland etwa fünf ganz heitere Tage im Jahre Vorkommen, so kommen in Athen etwa nur fünf ganz trübe Tage vor.) Tage ohne Sonnenscheiii und Nächte ohne Sterne sind höchst selten. § 243. Bevölkerung. Die alten Griechen oder Helenen waren von jeher wesentlich ein Randvolk, ein Küstenvolk, auf die Jnselbrücke zwischen Europa und Asien verstreut, wie die Malaien zwischen Asien und Australien, „eine dünne Menschenkrume überall aus barbarischem Untergründe über weite Küstensäume oberflächlich gelagert, aber un- vergängliche Spuren durch die Kraft ihres Geistes hinterlassend." Durch die vernichtenden Kämpfe des Mittelalters seit Justinian, durch die Ueberschwenimung des Landes mit avarischen und slavischen Horden, durch die Einbrüche der Bulgaren und die Einwanderung der Albanesen sind die Nachkommen der alten Hellenen auf dem festen Lande meist vernichtet und die Ueberbleibsel mit barbarischen Elementen versetzt.

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 173

1876 - Dresden : Schönfeld
Italien. 173 kommen- aber die Lebenskraft des Volks, dessen Stämme durch die Energie der Römer aus verschiedenen Elementen in Eins verschmolzen waren, konnte nicht so leicht wie die griechische gebrochen werden. Trotz unaufhörlicher innerer Parteiungen, Zersplitterungen und Kämpfe entwickelt es im 13. und 14. Jahrhundert die erste herrliche Blüte moderner Literatur und der bildenden Künste in den Handelsplätzen, welche besonders in der Zeit der Kreuzzüge reich geworden waren. Dazu gesellte sich seit dem 16. Jahrhundert die Pflege der Musik. So wurde Italien für den german. Norden das Land der Bildungs- stätten, wohin Künstler und Gelehrte zogen, um neben den reichen Kunstschätzen, die fast in jeder Stadt zu finden sind, sich auch an dem herrlichen Klima und der entzückenden Natur zu erfreuen. Die größten Städte repräsentiren diese Eigenthümlichkeiten etwa so: Rom vergegen- wärtigt in seinen Denkmälern die zweifache Weltherrschaft, Mailand die Kämpfe des Bürgerthums um politische Freiheit, Venedig die Pracht einer mächtigen Handelsrepublik, Florenz die Wiedergeburt (Renaissance) Italiens, Neapel seine unvergleichlich schöne Natur. Italien erstreckt sich vom 47° N. (M. Silvella) bis 37° N. (C. Passero); vom 24° O. (Genövre) bis 36° O. (C. Otranto), und ist durch größere Halbinseln aus der Ostseite, durch größere Inseln und kleinere Inselgruppen auf der Westseite gegliedert. Die Küsten. Vom Golf von Triest bis Rimini liegen Lagunen an den Flachküsten, von Rimini an ziehen sich großenteils Fels- und Steilküsten. Flach sind der Nordrand ,des Monte Gargano, die Küsten der Halbinsel Apulien, das Nordufer des Golfs von Squillace, das Ostufer des Golfs von Salerno bei Pästum, die Küsten des tyrrheni- schen Meeres von Gaeta bis Spezia, hier nur mit einzelnen Felsvor- sprüngen bei Gasta, Terracina, Civita vecchia, M. Argentario, Piom- bino und Livorno. Besonders reich an Häfen ist die Küste des Busens von Genua. Die Häfen des ionischen und adriatischen Meeres sind weniger zugänglich. Flüsse. 1. Die Piave, die Brenta u. der Bacchiglione sind Küstenslüsse. 2. Die Etsch (Adige), gehört nur in ihrem untern Laufe zu Italien. 3. Der Po, 88 M. lang, von der Mündung des Ticino schiffbar, ist der einzige große Fluß Italiens. Er entspringt am Monte Viso und fließt durch eine der reichsten und bevölkertsten Ebenen Europas. Den ganzen untern Lauf begleiten mächtige Dämme, damit er die tieferliegenden Landschaften mcht überflute. — Neben- flüsse. a. links von den Alpen: die Dora riparia, vom Mont Cenis, Dora baltea vom Mont Blanc. Die folgenden Nebenflüsse gehen durch die reizenden Alpenseen: der Ticino durch den Lago maggiore, die Adda durch das Veltlin oder Val Tellina und durch den Comersee, der Oglio, durch den Jseosee, der Mincio (im obern Laufe Sarca genannt) durch den Gardasee, d. rechts: der Tanaro und der Reno, welcher fast den ganzen Apennin durchbricht, und in dessen malerischem Thal die Eisenbahn von Bologna nach Florenz führt. Die Flüsse der Halbinsel sind meist Küstenflüsse, mit geringer oder keiner Schiffahrt. Die größeren fließen auf der westlichen Abdachung. 4. der

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 302

1876 - Dresden : Schönfeld
302 Amerika. Kopfhaar, von kräftigem u. gewandtem Körperbau, aber stehen geistig noch tiefer als die Mulatten, find rachsüchtig u. tückisch. In Mexiko nennt man sie Chinos (Chinesen). Von diesen Mischungen hat sich Chile am meisten rein erhalten, daher ist dort die Staatsentwicklung weiter vorgeschritten als in den andern romanischen Gebieten. Abgesehen von den europäischen Kolonien sind die wichtigsten Staaten die nordamerikanische Union und Brasilien. § 4271 Rückblick. Amerika heißt die neue Welt; es nimmt die westliche Hemisphäre ein, wie die 3 Erdtheile der alten Welt die östliche. Statt der Begriffe Orient und Oceident in der compakten Landmasse der alten Welt treten hier Nord und Süd einander gegen- über. Die alte Welt hat ihre größte Länge von O. nach W., die neue von N. nach S.; beide haben eine Länge von ungefähr 1900 Mln.; aber die alte Welt ist doppelt so breit als die neue. Dort lausen die bedeutendsten Gebirgszüge von O. nach W., hier von N. nach S. Die alte Welt ist die Welt der Hochebenen, die neue die Welt der Tief- ebenen. Auf der östl. Erdhalbe ziehen die großen Gebirgsrücken von den Pyrenäen bis zum Himalaja durch die Mitte der Landmassen u. bestimmen durch die nördliche und südliche Abdachung im wesentlichen den Laus der''Flüsse nach diesen Richtungen; auf der westl. Erdhalbe ist der Hochgebirgsrücken hart ans Westgestade des Continents gerückt und mit dem einseitig entwickelten Lauf der Flüsse nach der östlichen Seite zu einem, dem atlantischen Ocean, die natürliche Richtung des Verkehrs üben dieses Meer mit der alten Welt geboten. Das Gesicht Amerikas ist bestimmt gegen Osten gerichtet. In Folge der großen Ausdehnung der alten Welt von O. nach W., in Folge der Richtung der Hauptgebirgsketten u. Tafellande ,,konnten die wandernden Völker- stämme von dem einen Ende bis zum andern über einen fast 2000 Meilen weit ausgedehnten Raum ihren gewohnten abenteuerlichen Wan- derungen nachgehen, ohne einen großen Wechsel in der sie umgebenden Thier- und Pflanzenwelt zu gewahren. Sie wechselten den Wohnsitz, das Land, ja sogar den Erdtheil, aber nicht das Klima, nicht die Lebens- weise. In der neuen Welt ist gerade umgekehrt die Ausdehnung der Gegenden gleicher Klimate nur klein, aber die Zahl der Abwechselung sehr groß/' Im Gegensatz zu der großen Manigfaltigkeit im Bau der alten Welt zeichnet sich die neue durch Einfachheit aus. Hier laufen 2 Halbcontinente mit den Spitzen nach S. aus. Eine lange Gebirgs- kette verbindet beide; große Ebenen sind derselben in O. vorgelagert, welche gegen den atlantischen Ocean wieder durch mäßige Bergketten abgeschlossen sind. Die klimatischen Contraste der alten Welt liegen nordsüdlich bei einander (z. B. Hindustan — Tibet; Lombardei — Alpenland). Die klimatischen „Sprünge" der neuen Welt zeigen sich ostwestlich (z. B. in Californien). Daraus erklärt sich in der neuen Welt der allmähliche Uebergang der Pflanzen- und Thierzonen von N. nach S.; der schroffe Wechsel von O. nach W. Die Regenfülle der neuen Welt, die großen Tiefländer haben hier aus verhältnismäßig beschränkterem Raume größere, wasserreiche Ströme und größere Süß- wasserseen hervorgerufen als in der alten Welt. Dieser Einfluß des
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