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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 67

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Preußen. 67 Westfalen. Holstein führt jährlich ca. 5000 Schweine aus, Bienenzucht treibt man in Hannover und Preußen, etwas Seidenzucht in Branden- burg (25oo Pfund Rohseide). Der Fischfang ist gering. Außer- dem liefert die See Austern in Holstein, Bernstein an der preußischen Küste. § 90* Die Industrie steht in hoher Blüte; Berlin und Elber- feld sind Plätze ersten Ranges auf dem Continent. Die wichtigsten Industriezweige sind Wollen- und Baumw.-, Leinen-, Seide- und Eisenfabr. Die Streichgarnspinnereien haben ihren Hauptsitz in Aachen und Düren. Die größten Tuchfabriken hat Brandenburg, feinere Waare liefert Schlesien, und vor allem das Rheinland (Aachen). Durch seine Wollsammete fft Berlin bekannt. Der Hauptsitz der Baumwoll- fabrication befindet sich im Rheinland, namentlich in Elberfeld und Barmen; außerdem in Hannover, Eilenburg u. a. Die Zahl der Feinspindeln beläuft sich etwa auf 3 Mill. Die Seidenmanufaktur ist in erster Reihe durch Krefeld vertreten; danach in Elberfeld und Barmen. Schalsabriken bestehen meist in Berlin; ebenso ist Berlin Hauptplatz für die Teppichmanufaktur. Für feine Leinen ist West- falen, außerdem Schlesien und Hannover bekannt. Für Eisen-, Blech- und Drathwaarenfabr. ist Rheinland-Westfalen der Hauptsitz, besonders Remscheid, Hagen. Das großartigste Werk dieser Art ist die Kruppsche Gußstahlfabrik in Essen, welche Kanonen, Geschosse, Achsen rc. liefert. Für Messer, Scheeren, Klingen aller Art ist Solingen, und Remscheid weltbekannt. Waffen, Gewehre liefert Suhl und Sömmerda (Dreiste, Reformator der Jnfanteriebewaffnung, f 1867), ferner Solingen. — Gold- und Silberwaaren, sowie Neusilberwaaren kommen aus Berlin und Hanau. Altena liefert Neusilber-, Messing- und Tomback- bleche. An Nähnadeln producirt Aachen allein gegen 1300 Millionen, welche namentlich nach Nordamerika und Frankreich gehen; Iserlohn liefert die Hälfte. Die berühmtesten Papierfabriken finden sich in Düren. Der Hauptsitz der deutschen Gummi- und Guttapercha- Verarbeitung ist Harburg, außerdem Berlin. Die großartigste Glas- hütte findet sich zu Baruth in der Mark; die bedeutendsten Tafelglas- hütten liegen an der Saar; ausgezeichnetes Porzellan liefert Berlin und Schlesien. Die größten Rübenzuckerfabriken gibts bei Mag- deburg, die Tabaksfabrication hat ihren Sitz in Köln, Duisburg, Magdeburg, Berlin und Osnabrück. Der Hauptsitz der auf Salz be- gründeten Chemikalienfabriken ist Sachsen, besonders Staßfurt; ferner Erfurt und Duisburg. Höchst, Biberich, Elberfeld, Barmen und Crefeld sind durch Anilinfarben und künstliches Alizarin bekannt, Halle und Weißenfels durch Paraffin. § 91. Der Handel. Die Handelsmarine zählt 3000 See- schiffe mit 500,000 Tonnen Last. Die bedeutendsten Seeplätze sind: Stettin, Danzig, Altona, Königsberg, Memel, Stralsund, Swinemünde, Kiel, Flensburg, Harburg, Emden. See- handel wird.vor allem mit England, ferner mit Dänemark, Nieder- lande, Rußland und Skandinavien getrieben. Der Verkehr ist sehr belebt, die manigfachen Jndustrieerzeugnisse und Rohprodukte werden 5*

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 105

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Schweiz. 105 dagegen wird jährlich für fast 2^2 Mill. Fr. Butter eingeführt. Das Vieh bleibt von Mitte Mai bis Mitte September auf den Bergweiden (Alpen). Nur in dieser Zeit sind die Sennhütten (Gaden) von den Sennen (Hirten) bewohnt. In Graubünden übersommern jährlich 40—50,000 bergamasker Schafe. Im Canton Tessin treibt man Bie- nen- und Seidenzucht. § 154. Die Industrie ist sehr bedeutend, sie beschäftigt 1/3 des Volks und liefert in Appenzell außer-Rhoden, St. Gallen und Zürich Baumwollenwaaren (2 Mill. Feinspindeln) und Musselinstickereien; in Zürich und Basel Seiden waaren, glatte Zeuge und Bänder; in Bern Leinen und Damast; in Aargau (Dorf Wohlen), Baselland und Luzern Stroh- und Roßhaargeflecht: in Genf und Neuenburg Uhren und Juwelierarbeiten; Maschinenbau in Zürich, Schaffhau- sen u. a.; im berner Oberlande Holzarbeiten. Für die deutsche Schweiz zumal sind die Jndustriethäler und -Dörfer viel charakteristischer als die Industriestädte. Handel. Verhältnismäßig hat die Schweiz unter allen Staaten des Festlandes den stärksten auswärtigen Handel, besonders groß ist der Absatz nach Nordamerika, Brasilien und der Levante. Daher finden sich schweizer Consuln in allen Welttheilen. Diese Resultate sind er- zielt durch die Handels- und Zollfreiheit (seit 1849 keine Binnenzölle mehr), durch die billige Administration und das Fehlen des stehenden Heeres. Die Einfuhr unifaßt an Verzehrungsstoffen: Vieh, Getreide und Mehl, Wein, Butter und Colonialwaaren, ferner: Eisen, Baum- wolle, Seide und daraus gefertigte Waaren. Die Ausfuhr umfaßt Käse, Baumwollen- und Seidenwaaren, Strohgeflechte und Uhren. Die Haupthandelsplätze sind Basel, Genf, Zürich. Das Eisenbahnnetz breitet sich über die ganze Hochebene aus, über- steigt aber nirgends die Alpen. 1873.: 1400 Kilom. Eisenbahnen, 5800 Kilom. Telegraphenlinien. § 155. Die 22 Cantone. A. Südwestliche Gruppe, überwiegend französisch. 1. Bern: Bern, Ul., 36,000 E., Sitz der Bundesregierung. Bank, Münze. Thun am See, Stapel des Oberlandes. Meiringen, im Haslithal. Burgdorf, 5000 E., im reichen Emmenthal, Fabriken. Das Münsterthal an der Birs im Jura nördl. vom Weißenstein. Jnterlaken zwischen 2 Seen inmitten des berner Oberlandes. 2. Wallis: Oberwallis mit den Städten Brieg und Leuk ist deutsch, llnterwallis mit Sion (Sitten), 5000 E., Martigny (Martinach) und St. Maurice hat französ. redende Bewohner. 3. Waadtland: Bex, Salzwerk im Rhonethal. Montreux am Ostufer des Genfersees, klimat. Kurort. Vevey (Vivis), 8000 E., eine der lieblichsten Schweizerstädte. Lausanne, 27,000 E., herrliche Lage nahe am See. Morges, (Morsee), lebhafter Handelsplatz am See. Val Orbe, Dorf im Jura, Uhren- fabrik. 4. Genf: Genf, 47,000 E., mit den Vororten 67,000 E., Universität, die reichste Stadt der Schweiz, großstädtisches Leben. 3 Banken, bedeutende In- dustrie in Uhren und Goldarbeiten. 5. Freiburg: Gruyere, Ul., Käsefabr. Freiburg im Uechtlande, 11,000 E. Murten am See gl. N., X 1476. 6. Neuenburg: (Keueimtsl): Neuenburg, 13,000 E. La Chaux de

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 116

1876 - Dresden : Schönfeld
116 Königreich Belgien. Stadt ihre eminente Bedeutung als Handelsemporium und Vermittlungspunkt zw. N. u. S. Festung ersten Ranges. Hier erfand Jacquard (geh. zu Lyon 1752) im Jahre 1802 eine mechanische Vorrichtung zur Kunstweberei, die Jac- quardmaschine, nebst der Erfindung der Schnellschützc das wichtigste und nütz- lichste, was die gesamte Webekunst seit den ältesten Zeiten gefördert hat. Lyon liefert mehr als die Hälfte aller französischen Seidenwaaren. t40,000 Arbeiter. Fabrication von Seidenwaaren aller Art, im Werthe von 375 Mill. Frc. Schals, Galanterie- und Modewaaren, Hüte. Handel mit roher Seide, Wein, Korn. Bank von Lyon, 4 bedeutende Messen. Lyon ist der industrielle Mittel- punkt von Südfrankreich. Kohlen von der Loire, Eisen und Blei der Cevennen, Früchte der Provence, Wein von Burgund, Wolle und Seide aus dem Rhone- thale kommen hier in Handel. Rive de Gier, 13,000 E., sehr bedeutende Steinkohlenlager. St. Eticmrc, 86,000 E. in der Stadt, 111,000 E. in der Gemeinde, großartige Industrie, Seidenband- und Sammetfabriken, Wasfen- sabrik (Gewehre), Quincaillerie, Eisenwaaren. 33. Herzogthum Burgund (Dép. Côte A’or, Yonne, Sáone et Loire, Ain). Chalon-sur-Saône, 20,000 E.. Handel. Le Creusot, 21,000 E., sehr bedeutende Fabrikstadt, westlich vom Canal du centre, südlich von Au tun, (Augustodunum), 10,000 E., mit vielen römischen Alterthümern. Beaune, 11,000 E., an der Còte d'or, Weinbau und Handel. Dijon, 40,000 Einw., bedeutender Handel. Auxerre, Fl„ 15,000 E., Handel, Weinbau. 34, Fr e i g r afs ch aft B il r g und (Oberburgund) oder Fr anche-Comté (Dép. Doubs, Jura, Haute-Saône). Besancon, Fl., 40,000 E., sehr starke Festung; Uhren,,seidene Strümpfe. Montbéliard (Mömpelgard), 6000 E., Fabriken. Belfort, Festung. 8000 E. Belageriing 1670, Schlacht 1871. § 171. 3^5. Insel Corsica (Dép. Corse). 160 Qm., 250,000 iteti. E., Korsen. Das dichtbewaldete Corsica lieferte bereits den Carthagern und Genuesen vorzügliches Schiffsbauholz. Produkte: Wein, Oel, Kastanien; auch Baumwolle und Jitdigo. Das Gebirge erhebt sich in Monte Rotondo 2600 m., 9/10 des Landes sind unbebaut. Eisenbahnen fehlen. Bastia, 17,000 Einw, Handel und Fabrication von Oel. Seife und Wachs. Ajaccio, 16,000 E., befestigter Hasen, Handel mit Oel und Wein Napoleon 1. geboren. Zur Orientirung gruppire man die Städte nach den Flüssen. § 172. I. Kolonien. Afrika: Algerien, 12,000 Qm., fast 2% Mill. Einw. — Senegambien, Kolonie am Ogowe, Insel Réunion. St. Marie (Madagascar), Mayotte und Dependenzen. Afrikan. Besitz ohne Algier 4600 Qm. 440,000 Einw. Asien: Indien ; Pondichéry, Karikal, Ianaon, Mahé, Chandernagor). Conchinchina (Saïgong), Asiatische Besitzungen: 1000 Qm., Fyg Mill. Einw. Amerika: Martinique, Guadeloupe und Depeitdenzen, Gua- yana, St. Pierre und Miqueloir bei Neufundland. Amerikanische Besitzungen: 1700 Qm., 345,000 E. Océanien: Loyalitäts-Inseln, Neucalcdoitien, Mar- quesas-J., 376 Qm., 63,000 E, Gesamtsumme der Kolonien mit Algerien ca. 17,500 Qm. mit 53/4 Mill. E. Ii. Schul; stuntett. Königreich Kambodja xit Hiilterindien und mehre In- selgruppen in Australien (Taiti, Pauinotu u. a.). 535 Qm. u. 51/, Mill. Einw. (1870.) 9500 Einw. auf 1 Qm. Belgien, ehemals einen Hanpttheil der spanischen Niederlande bildend, ist der jüngste monarchische Staat Europas, welcher erst 1830 von Holland getrennt mtd selbständig geivorden ist. Belgien ist vor- herrschend Industriestaat, und liegt, von Holland, Deutschland und Frankreich begrenzt, auf der Grenze des romanischen und germanischen Elements, neigt aber in seiner Kultur entschieden zum romanischen, französischen Wesen.

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 119

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Belgien. 119 soviele Schiffe mit einer Gesamtladung von 3 Mill. Tonnen. Den Binnenhandel vermittelt das vollständigste Netz von Eisenbahnen, (1874: 3370 Kilometer), Canälen und Straßen in ganz Europa. Die Länge der Telegraphenlinien beträgt 4400 Kilom. Die bedeutendsten Handelsplätze sind Brüssel, Gent, Brügge, Lüttich. Seeplätze: Ant- werpen und Ostende. § 177* 9 Provinzen. 1. Süd-Brabant. Brüssel (Bruxelles), 14., 171,000 E. in der inneren Stadt; mit den 8 angrenzenden Gemeinden 314,000 E. Brüssel, die natür- liche Hauptstadt des Landes, liegt an der Grenze der beiden Stämme und Sprachen. Die Unterstadt, mit bürgerlichem Verkehr und Handel, ist in Sitte und Sprache vlaamisch. Die Oberstadt, der Sitz der Regierung und der höheren Stände, trägt französischen Charakter. Am Marktplatz, dem Mittelpunkte der Stadt, liegen das gothische Rathhaus, die alten malerischen Zunfthäuser, das Kornmagazin (Egmont u. Hoorn). Watestloo, X 1815. Löwen (Leuven, Louvain), Fl, 34,000 E., im 14. Jahrhundet mit 200,000 E. und 4000 Tuch- manufakturen. 2. Antwerpen. Mecheln, Fl., 36,000 Einw., Knotenpunkt der Eisen- bahnen. Antwerpen (Anvers), Fl., 127,000 E., erster Seehafen, mit ganz vlaamischer Bevölkerung. 1874 sind 4500 Schiffe (2 Mill. Ton.) eingelaufen. Haupteinfuhrartikel: Kaffee und Petroleum, Oelsamen, Häute, Wolle. Gene- raldepot der London-Liebigs-Fleischextrakt-Compagnie. — Zuckerraffinerien, Branntweinbrennereien, Schiffswerft. Antwerpen trieb schon im 11. Jahrh. Häringsfang; seine Hauptblüte fällt ins 14—16 Jahrhundert. — Osterlings- haus, das alte Lagerhaus der Hansa. Die Stadt des Rubens mit berühmter gothischer Kathedrale. Jetzt ist es der Hauptwaffenplatz des Landes. Im No. die Campine. 3. Oftflandern. Der Hauptsitz der Leinen-Industrie liegt im Waeslande, Audenaarde, Fl., 8000 C., sehr bedeut. Lederfabr. Gent (Gand), am Zu- sammenfluß von Schelde und Lys, ähnlich wie Namur an Maas u. Sambre; 121.000 E., sehr bedeutender Handel. Bank von Flandern, Baumwoll- und Flachsspinnereien und Webereien, Brauereien. Berühmte Blumenkultur in 400 Treibhäusern. Schiffswerft. Im 14. Jahrhundert zählte die Stadt 40.000 Wollenweber, im 15. Jahrh. war sie die volkreichste Stadt Europas. In ihrer Bauart erscheint die Stadt alterthümlicher als Antwerpen. Neues Aufblühen der Stadt seit der Einführung der Bauwoll-Jndustrie im I. 1803. 4. Westflandern. Brügge (Bruges), 47,600 E. Im 13. Jahrhundert Stapelplatz für die Hansa, im 14. Jahrhundert Mittelpunkt des Welthandels, seit Antwerpens Aufblühen gesunken. Schiffswerften, zahlreiche Fabr. (Hafen Sluis holländ.). Ostende, 17,000 E., einziger bedeutender Hafen an der See, nach London in 10 Stunden, nach Dover in 4—5 Stunden. Der Gesamthandel repräsentirte 8 Mill. Thlr. Bedeutende Fischereien, Austern- bänke. Seebad. Courtray (Kortryk), Fl., 23,000 E., bedeutende Fabriken. 5. Hennegau (le Hainaut). Tournay (Doornik), Fl, 31,000 E., sehr bedeutende Fabriken, besonders in Teppichen. Mon s (Bergen), 23,000 Einw., großartiger Steinkohlenbergbau. Charleroy, Fl, 12,000 Einw., mit sehr gewerbreicher Umgebung. 6. Namur. Namur (Namen), Fl, 23,000 E., Messerschmiede. 7. Luxemburg liefert Holz und Eisen. Bouillon, von der Semoy umflossen, Stammhaus Gottfrieds von B. 8. Lüttich (bis 1794 deutsches Bisthum). Spaa, 5000 E., im vorigen Jahrhundert das besuchteste Bad in Europa, Holzwaaren. Bcrviers, im industriellen Vesdrethal, 32,000 E., Fabr. feiner Tuche. Lüttich (Luik, Liège), Fl, 106,000 E., besteht aus einer Berg- u. Thalftadt mit schöner Umgebung, weltberühmte Waffen, besond. Schußwaffen, Maschinen, Leder, Sattlerarbeiten, Tuch. Seraing, 25,000e., Dorf mit großartiger Maschinenfabrik, von John Cockeril (-j- 1840) angelegt und zahlreiche andere Fabr. in sehr schöner Lage am Fl. Herstal bei Lüttich. (Pippin von Heriftal).

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 96

1876 - Dresden : Schönfeld
96 Kaiserthum Oesterreich. bürgen. Die bedeutenden Waldungen liefern Holz, Pottasche, Gerber- rinde, Knoppern, Terpentin und Harz. Schöne Eichenwälder stehen an der Drau und Sau. H 137. Die Viehzucht ist in den Alpen, Böhmen und Ungarn vorzüglich, in anderen Gebieten nicht ausreichend. Die meisten Pferde haben Ungarn und Galicien; Rindvieh ist ausgezeichnet in den Alpen, in Ungarn, Galizien und Böhmen; Schafe, seit 1763 durch Merinos veredelt, 21 Mill., sind besonders in Ungarn, Siebenbürgen und Böhmen. Kammwolle kommt ausschließlich aus Ungarn. Ziegen gibts in den Gebirgsgegenden, Schweine in Ungarn, Geflügel in Böhmen (böhm. Fasanen); den feinsten Honig liefert Siebenbürgen und Kärnten. Seidenbau wird in Tirol und Siebenbürgen getrie- den. Die Jagd ist noch immer bedeutend, obwohl in Abnahme; die Fischerei, besonders in der Theiß, hat aber sehr abgenommen. § 138. Industrie. Das Land ist durchaus noch abhängig von der ausländischen Industrie, obgleich es in einzelnen Zweigen, so namentlich in der Glasfabrication und Tuchweberei sich aus- zeichnet. Die Industrie richtet sich mit Ausnahme der Baumwolle fast nur aus die Veredlung einheimischer Produkte, Böhmen hat die meisten Fabriken. Der Gesamtwerth der industriellen Production wird auf 1000 Mill. Fl. geschätzt. Die Wollenfabrication hat in Böhmen Mähren, Schlesien und Niederösterreich (Brünn, Reichenberg, Bielitz) ihren Sitz. Baumwollsabrication (1872: 1,900,000 Spindeln) in Böhmen, Mähren, Schlesien, Oesterreich. Die größte Flachs- spinnerei ist in Trautenau in Böhmen. Hier befindet sich der größte Garnmarkt und eine Garnbörse. Die Bleichen sind, außer im Norden Böhmens (Rumburg, Schönlinde, Reichenberg), unzureichend. Die Verarbeitung der Seide geschieht hauptsächlich in Wien. Der Maschi- nenbau ist unbedeutend: Eisen- und Stahlwaaren producirt Oesterreich unter der Enns und Böhmen (Steier, Nixdorf). Für Thonwaaren ist die Miesbach'sche Ziegelei am Wienerberge die größ- te des Continents; andere Fabriken finden sich in Böhmen (bei Karls- bad). Das ordinäre Glas und das Spiegelglas kann die Concurrenz im Auslande nicht mehr halten; die Fabrication des feinsten Glases ist in Böhmen vorzüglich Die Salz- und Tabaksfabrication ist Monopol. Die Rübenzuckerfabriken (in Mähren) decken die Hälfte des Consums. Einen bedeutenden Aufschwung hat die Bierproduc- tion gewonnen und zwar besonders in Mähren u. Unterösterreich. § 139. Der Handel verfolgt besonders 3 Wege: die Donau hinab ins schwarze Meer, dem Laus der Elbe folgend nach Sachsen, und den Seehandel vom adriatischen Meere aus. Am bedeutendsten ist er nach dem Zollverein, Rußland und der Levante. Es gibt zwei Zollgebiete, ein binnenlündisches und ein maritimes. Das erste umfaßt das ganze Binnenland der österreichisch-ungarischen Monarchie mit Aus- nahme der Freihäfen Triest und Fiume; das maritime Zollgebiet bildet Dalmatien. Mittelpunkte des Binnenhandels sind Wien, ferner Prag, Brünn, Pest, Lemberg, Brody, Bozen. Große Märkte werden in Prag,

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 128

1876 - Dresden : Schönfeld
128 Großbritannien- und Irland. Steinsalz bei Northwich (südl. v. Manchester) und Winsford (in Somerset). 1861 producirte man l1^ Will. Tons, und davon die Hälfte in Cheshire. Ausgeführt wurden 700,000 Tons, besonders nach Nordamerika. Daß kein Salzmonopol mehr besteht, ist ein großer Segen für die Landwirthschaft, namentlich für die Viehzucht. Außer- dem ziehen Industrie und Handel unermeßlichen Gewinn daraus, da z. B. die englische Soda mit dem Fabrikate des Festlandes con- curriren kann. § 190. Der Ackerbau steht wegen der Pachtverhältnisse gegen den anderer Länder zurück, ist aber besser in Schottland als in Eng- land und Irland Das Korn reicht nicht aus, so daß ca. 141/2 Mill. Quarter Getreide und Mehl, vorzüglich Weizenmehl, für 120—140 Mill. Thlr. Angeführt werden muß. England baut im Süden Weizen, in der Mitte und im Norden Gerste und Roggen, Schottland Hafer, Irland Kartoffeln. — Holz mangelt; daher geschehen bedeutende Zufuhren aus den Ostseehäfen und von Norwegen. Außer- dem sind Hopsen in Kent, Flachs in Schottland und Irland, Aepfel in Sw. Englands (Eider) zu nennen. Bei der Vortrefflichkeit der Wiesen und Weiden ist die Vieh- zucht von jeher, und naturgemäß, mehr gepflegt als der Ackerbau. Die englischen Rassepferde sind berühmt. Man zählt 10 Mill. Rinder (Chesterkäse), 34 Mill. Schafe, Schweine zieht man vorzüglich in Irland, Ziegen in Wales. Fischerei. Die Häringsfischerei lieferte 1862 fast 800,000 Faß in England, 700,000 F. in Schottland. Die Hauptsitze sind Parmouth in England, und Wick in Nordschottland. Der Kabliaufang findet aus der Doggerbank und bei Neufundland statt. Die besten Austern kommen aus dem Themsebusen und werden von Colchester und Whit- stable aus verschickt. — Die Angelfischerei ist eine Lieblingsbeschäfti- gung des Volks. Die Seefischerei, besonders der Wallfischfang, ist die beste Schule für die Bildung der Seeleute. Dundee nimmt hinsicht- lich der Walfischerei mit 3l unter allen europ. und amerik, Häfen den ersten Rang ein. H 191. Die Industrie ist die erste auf der Erde an Bedeutung und Umfang. Es besteht volle Gewerbesreiheit. Die Industrie ist befördert durch die Erfindungen: 1589 des Strumpfwirkerstuhls (Wil- liam Lee), 1733 der Schnellschütze (Kay), 1758 der Scheermaschine (Everett), 1765 Verbesserung der Dampfmaschine (James Watt), 1769 der vervollkommneten Spinnmaschine (Arkwright), 1775 des englischen irdenen Geschirrs (Töpfer Wedgewood), 1799 der Spindel auf beweg- lichen Wagen (Crompton), 1785 des Maschinenwebstuhls (Cartwright), 1800 der Walzwerke, 1809 der Bobinetmaschine (Heathcoat), 1810 der Kammgarnmaschinenspinnerei, 1811 der Papiermaschine, 1821 der ersten Eisenbahn für Gütertransport zwischen Stockton und Darling- ton, 1825 der ersten Eisenbahn für Personentransport zwischen Liver- pool und Manchester, 1825 der vervollkommneten Flachsspinnmaschine (Marshall).

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 129

1876 - Dresden : Schönfeld
Großbritannien und Irland. 129 Die Hauptsitze der Industrie sind: Lancashire für Baumwoll- verarbeitung, Porkshire für Wollverarbeitung, Staffordshire, Warwick und Worcester für Eisen- und Thonverarbeitung. Die Baumwolle ist im 17. Jahrhundert zuerst in Manchester verarbeitet. 1784 kam die erste Baumwolle aus Nordamerika. Damals zählte Manchester mit Salford 27,000 E., Liverpool 34,000 E.. Glas- gow 43,000 E.; jetzt dagegen das zehnfache. Und in Nordirland ist Belfast die einzige größere Stadt, deren Bevölkerung wächst, weil sie nächst Manchester und Glasgow zu den wichtigsten Fabrikplätzen gehört. 1867 wurden 9 Mill. Ctr. rohe Baumwolle verbraucht; man bezieht sie vorzugsweise aus den vereinigten Staaten, aus Ostindien, Aegypten und Brasilien. Das Centrum der Fabrication in England ist Man- chester mit den umliegenden Blackburn, Oldham, Bolton, Preston; in Schottland Glasgow, in Irland Belfast. 1872 gabs 39^2 Mill. Fein- spindeln*) und 500,000 Arbeiter, in Lancashire allein 25 Mill. Spin- deln. Man hat berechnet, daß in 10 Arbeitsstunden täglich 14 Mill. d. Meilen Garn gesponnen wird, d. h. in jeder Minute soviel, daß man den Faden 4 mal um die Erde wickeln könnte. Wolle. Die Wollenindustrie ist bereits im 14. Jahrhunderte aus den Niederlanden eingeführt. Die Zahl der Fabriken belief sich 1870 auf 1830 mit 2^/2 Mill. Spindeln. Außer der im Lande gewonnenen Wolle wird von Australien, Capland, Ostindien, Norddeutschland, Süd- amerika noch eingesührt; Hauptplütze dieser Industrie sind Leöds, Hudders- field, Stroud (bei Bristol) für Tuche; Bradford, Glasgow, Aberdeen, Edinburgh, Dublin für Stoffe und Mollengarn; Paisley (bei Glas- gow) und Norwich für Schals; London, Worcester, Kilmarnock in Schottland für Teppiche. Die Leinenindustrie hat ihre Hauptsitze in Barnslep (zwischen Leeds und Sheffield), Leeds und Dundee. Segeltuch macht man in Liverpool und Hüll. Die Leinenindustrie ist auch die einzige, die noch in ganz Irland, namentlich in Ulster florirt; doch geschieht der Export größtentheils über Schottland und England. Die Seidenfabr., seit dem 17. Jahrhundert eingeführt, hebt sich immer mehr. Manchester, Dublin und London liefern Bänder. London und Marseille sind die Hauptseidenmärkte Europas. Die Metallwaaren sind sehr wichtig in allen Arten. Eisen- und Stahlwaaren, besonders Messerund Scheeren, liefert Sheffield; Kupfer- und Messingwaaren Birmingham und Wolverhampton. Birmingham liefert die größten Dampfmaschinen, aber auch Nägel, Stecknadeln, Stahlfedern rc. Birmingham, Sheffield und Wolverhamp- ton sind die 3 wichtigsten Plätze für diese Industrie. Die besten Näh- nadeln in Reddich bei Warwick. Sheffield, schon im 13. Jahrhundert bekannt, verwendet schwedisches Eisen zu seinem besten Stahl, doch werden seine Klingen von denen aus Solingen und Remscheid an Güte Übertrossen. Die Thonwaarenfabr. hat ihren Sitz in Staffordshire im *) Auf dem europ. Continent nur 18^ Mill, Rüge, Geographie, 6. Aufl, 9

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 161

1876 - Dresden : Schönfeld
Türkisches Reich. 161 Schafherden kommen sogar von Siebenbürgen hierher zur Weide. Viel -Federvieh (Truthühner). Die Industrie ist unbedeutend; der Handel aus der Donau ist lebhaft, besonders mit Rohprodukten, der Haupthandel ist in den Hän- den der Armenier und Juden. Die Länge der Eisenbahnen betrug 1873 965 Kilom. Die Haupthäfen sind Braila und Galacz. Der Handelsumsatz hat sich seit 10 Jahren verdoppelt. Die Ausfuhr stieg 1872 auf 128 Mitl. M., beschränkt sich aber auf Rohprodukte, na- mentlich Getreide und Wolle. Die Einfuhr von sogen, leipziger Maaren (Seidenzeugen, Tuchen, Leinen re.), englischen Manufakturen, solinger Eisen- und Stahlwaaren beläuft sich auf 68 Mill. M. Jähr- lich lausen über 1700 befrachtete Schiffe (V2 Mill. Tons) aus der Sulinamündung aus. 1. Moldau, 87o Qm. Jassy, (Jaschi), 90,000 ©., darunter 3o,Ooo Juden, Hauptstadt der Moldau. Ismail mit Tutschkow, 26,000 E., $ an der Kilia (dem nördlichen Mündungsarm der Donau), Getreidehandel, galacz, Fi., 80,000 E., Freihafen. Die Handelssprache ist meist italienisch. 2. Walachei, 133o Qm. Braila, 26,000 E, Fl. erster Handelsplatz Rumäniens, Getreideausfuhr. Bttkurescht, (Bukarest), 200,000 E., in den letzten Jahren wesentlich verschönerte Hauptstadt, Univ. Dschurdschewo (Schurscha), der Hafen von Bukurescht, von den Genuesen gebaut als San Giorgio, 15,000 E. § 229. Türkisches Reich. 66oo Qm. und 87-2 Mill. E., ohne Rumänien u. Serbien, 1667 E. auf 1 Qm. Die türkisch-griechische Halbinsel, von welcher die europäische Türkei den größten Theil einnimmt, bildet die östliche und am reich- sten gegliederte Halbinsel von Südeuropa und ist ihrer Natur nach dem nahegelegenen Kleinasien ebenso verwandt wie Spanien dem gegenüberliegenden Nordafrika. Von diesem Gebiet, speciell von Griechenland, ist unter gedeihlicher Einwirkung der uralten Kultur Aegyptens und Vorderasiens die geistige Entwicklung Europas aus- gegangen, und doch ist das ganze Land nie vollständig von jener Bil- dung erobert worden. Europa und Asien haben auf dieser Völker- brücke von jeher unter welterschütternden Ereignissen mit einander im Kampf gelegen. Die alte Kultur ist größentheils schon durch die Raub- und Mordzüge wilder Horden vom 6. bis 9. Jahrh. n. Christo zerstört und der Rest durch den Fall Constantinopels 1453 zertreten. Bis zum Ende des 17. Jahr, hat die kriegerische Türkenmacht West- europa bedroht, seitdem ist der Verfall unaufhaltsam eingetreten, stück- weise lösen sich die Glieder ab und ringen nach Selbständigkeit. Das unheilvolle Völkergemisch trägt zu dieser Zersetzung wesentlich bei. Die türkisch-griechische Halbinsel mit Kreta liegt zwischen 45 und 35 0 N.; das türkische Reich zwischen 45—39° N. Die Küsten des schwarzen Meeres sind von der Donau bis Köstendsche flach, am Mar- mara-Meer, Hellespont oder Straße der Dardanellen (d. h. Schlösser an beiden Seiten des Sundes) und dem ägäischen Meere mit den Golfen von Saros und Saloniki und den Halbinseln von Gallipoli Rüge, Geographie, 6. Aufl. 11

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 179

1876 - Dresden : Schönfeld
Italien. 179 gibt es gute Arten, Salerner, Montefiasconer (Lst-est), aber die Be- handlung ist schlecht. Lacrimä Christi gibt's nicht mehr. Südfrüchte erntet man in reicher Fülle: Apfelsinen, Citronen, Pommeranzen, Oran- gen zumal in Sicilien; Orangen finden sich zwar schon an den Alpen- seen, aber sie müssen bis Rom im Winter zugedeckt werden. Erst von hier an werden sie im Freien allgemein. Ferner Mandeln, Feigen, Johannisbrot südl. von Neapel, weiße Rosinen, Korinthen, Trüffeln, Melonen, Süßholz, Safran, Saflor. Der beste Hanf gedeiht bei Bologna, Baumwolle in Sicilien, Apulien und Malta. Das nördlichste Palmen-Wäldchen findet sich bei San Remo (zwischen Nizza und Genua), dann erscheinen Palmen erst wie- der südlich von Rom. Aloe, Myrthen, Oleander, Lorbeer. Viehzucht. Treffliche Pferde züchtet man in Neapel, in den Gebirgen viel Maulpsel und Esel; Rindvieh in den Ebenen; Büffel in den Maremmen, da ihnen die Malaria nicht schadet, Schafe mit grober Wolle in Piemont und Abruzzen, die apulische Ebene dient als Winterquartier. — Die Seidenzucht, am meisten in Piemont, liefert die Hälfte der europäischen Seide. Bienenzucht findet sich allenthalben. Die Fischerei an allen Küsten liefert: Thun- fische, Sardellen, Makrelen, Austern bei Tarent, Korallen bei Sicilien und Sardinien. H 254. Die Industrie, im Mittelalter ein Muster für die andern europäischen Staaten, ist sehr gesunken. Es fehlt der Nerv jeder großen Industrie, weil Brennmaterial fehlt; die Wasserkraft der Flüsse ist zu unsicher. Im N. ist sie. lebhafter als im S. Vor allem concentrirt sie sich in den großen Städten. Bon Bedeutung sind noch die Seidenwaaren, besonders in Norditalien. Die wichtigsten Seiden- märkte sind in Racconigi (Piemont) südlich von Turin, Como (Lom- bardei), Parma (Emilia), Prato (Toscana), Cosenza (Calabrien). 1868 wurden auf diesen Märkten; über 12 Mill. Ctr. Cocons (Werth 45 Mill. Frc.) verkauft; doch muß die ganze Production auf das doppelte (25 Mill. Thlr.) angeschlagen werden. Bergamo Hab den Hauptstapel; Bologna ist der Hauptsitz der Verarbeitung. 1866 gabs über 4000 Seidenspinnereien (50,000 Spindeln). Seit alter Zeit berühmt ist die Glasfabrication, namentlich in Venedig und Florenz. Die Glas- werke in Murano bei Venedig beschäftigen 5000 Menschen, man fabricirt besonders Glasperlen. Auch in Thonwaaren leistet man vorzügliches: Fayence hat von Faenza seinen Namen, ferner Majolica und Porzellan. Tuche fabricirt man in Florenz, Pisa, Turin und Neapel, Baumwollenwaaren in Neapel (Cava, Nocera, Castella- mare), Mailand und Turin; Lederwaaren kommen von Mailand Rom, Neapel, Genua, Lucca, ebendaher berühmte Handschuhe; Pergament aus Rom. Strohhüte werden ganz besonders in Flo- renz und Umgegend gemacht, weil das Landvolk sich überall mit Strohflechterei beschäftigt. Marostica, südwestlich von Bassano, ist der Hauptplatz für das sog. venetianische Geflecht und Magliageflecht (Zackengeflecht). Ferner sind zu nennen Bijouterien (Silberfiligran), Mosaik und Korallenarbeiten in den Hauptstädten; Mosaik in 12*

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 190

1876 - Dresden : Schönfeld
190 Spanien. Maulthiere und Esel verwendet, namentlich in der Mancha. Einen für Spanien charakteristischen Stand bilden die Maulthiertreiber, Arrieros. Zahme Rinder finden sich in ganz Spanien; sie dienen vielfach zum Ziehen der plumpen Holzkarren, von denen ganze Ka- wanen das Land durchziehen. Wilde Stiere werden in den Ge- birgen gezüchtet' für die Stiergesechte. Das beste Vieh gibt es im Norden, mit wichtiger Milchwirthschaft. Die Schafzucht ist zwar seit Jahrhunderten sehr wichtig, aber längst vom Auslande überflügelt. Lange Zeit haben die übertriebenen Privilegien der Schäfergesellschaften den Aufschwung des Ackerbaues gehemmt. Man zählt 22 Mill. Schafe. Ziegen hält man namentlich in der S. Nevada, vortreffliche Schweine in Estremadura, Hühner überall, Truthühner in Andalusien und Estremadura. Bienenzucht treibt man in Estremadura und S. Mo- rena. Die Seidenzucht hat ihren Hauptsitz in Valencia u. Murcia (jährlich 21l'o Mill. Pfd. Seide). Cochenille gewinnt man nur um Malaga und Valencia, da nur im Süden die Cacteen gedeihen, auf denen die Thiere leben. Die Fischerei wird im größten Maßstabe an den Küsten Gali- ciens, Valencias, Cataloniens und bei Cadiz getrieben und liefert Sar- dinen, Thunfische und Lachse. Barcelona betheiligt sich besonders an ocean. Fischerei/ § 270. Die Industrie hat in den letzten Jahren bedeutende Fortschritte gemacht. Dazu hat die Entwicklung des Eisenbahnnetzes wesentlich beigetragen. Das Land befriedigt nicht nur seinen Bedarf an Geweben und Metallwaaren, sondern führt'auch davon aus. Ihren Hauptsitz hat die Industrie in den nördlichen und östlichen Provinzen. Catalonien und die baskischen Provinzen zeiynen sich vor allen aus; ihnen nach strebt Galicien. Der Hauptpla; ist Barcelona und die Baumwollenindustrie steht oben an (la/a Mill. Feinspindeln). Feine Tuche kommen aus der Umgegend vor Barcelona, aus Tarrasca und Manresa. Die Korkstöpselfabrication, di' ebenfalls hier ihren Sitz hat, liefert jährlich über 1000 Mill. für 3^2 Mill. Thlr. Valencia ist bedeutend durch Seidenspinnerei uno Weberei, Murcia durch Espartflechterei. Die Mehlfabrication cöncentrirt sich in Altca« stilien. Die Ausfuhr von Mehl ist besonde's von Santander aus sehr- bedeutend. Unter den Metallen steht die schvunghaft betriebene Eisen- verarbeitung oben an und wird in aller Küstenprovinzen getrieben. Toledo liefert blanke Waffen. Sevila liefert Cigarren und Schnupftabak, auch werden hier die fünften Handschuhe gemacht. Corduan kommt von Cordova. Große Bierbrauereien sind meist von Deutschen gegründet in Madrid, Barcelona, Valencia, Coruña, San- tander und Bilbao. Handel. Spanien besitzt über 80 Häsen, die meisten am Ocean. Die Einfuhr betrug 1866 95 Mill. Thlr., de Ausfuhr 93 Mill. Thlr. Spanien steht also noch weit hinter den meäten europ Ländern zurück. Schiffsverkehr. Ueber See sind 1867 ein- und ausgelaufen: ca. 12,000 Schiffe mit 2 Mill. Tonnen Ladung. Die drei wichtigsten Verkehrslünder sind Frankreich, England, Cuba, Der Handel mit
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