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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 234

1876 - Dresden : Schönfeld
234 Asien. durchziehen, die östlichen und westlichen Küsten zu verschiedenen Zeiten Regen und zwar, wenn der Monsun von der Seeseite weht. Wo Gebirge fehlen, oder die Inseln nicht sehr groß sind, z. B. in der Halbinsel Malaka, fällt Regen in allen Jahreszeiten. Die Regenmenge steigt in manchen Gegenden bis auf 550 cm., im Chassiageb. in Assam 1600 ein. Doch haben die meisten Stationen im inneren Dekan nur 50—70 cm. aufzuweisen, ja die Stadt Puna leidet troß einer Regen- menge von 150 ein an Wassermangel, da der Regen nicht auf alle Jahreszeiten vertheilt ist. In Folge dieser sehr reichlichen Nieder- schläge, welche allerdings in niedrigen Gegenden eine für Europäer tödliche Malaria erzeugen, ist im südöstlichen Asien die üppigste Vege- tation entfaltet, im Gegensatz zu den dürren, pflanzenarmen Strichen Arabiens und Persiens; denn die ganze Küste vom Indus bis zum Euphrat ist mit wenigen Ausnahmen eine Wüstenei, fast ohne Bäume und Vegetation. Die Monsuns werden durch den äquatorialen Calmen- gürtel im Süden unterbrochen. Hier (z. B. in Singapur) regnet es zu allen Jahreszeiten. Im November tritt mit der größer« Regen- zeit das Ueberfluten der Flüsse ein. Die mittlere Jahrestemperatur schwankt zwischen 200 und 22° R. Die Ursache, weshalb einige niedrig gelegene Seeplätze von der Malariakrankheit verschont sind (Singapur, Surabaja), ist vielleicht in der starken Meeresströmung zu suchen, da diese Städte nicht an offner See, sondern an Meeresstraßen liegen. Gefürchtet sind im chinesischen Meere bis Japan die gefährlichen Wirbel- stürme, chinesisch Tai-fun genannt. § 329. Die Pflanzenwelt Asiens zerfällt in 6 Zonen: 1. Die polare Zone umfaßt das Tündern gebiet, den baumlosen Küstenstrich am Eismeer nördlich vom Polarkreise. Alpentundern gibt's in den sibirischen Grenzgebirgen. 2. Die zweite Zone begreift Sibirien und das Amurland etwa bis zum 500 N., das Waldgebiet Nordasiens zwischen den Tündern und den Steppen. Ungeheure Nadelwälder be- kleiden den Boden; die da-urische Lärche geht um 5° über den Polar- kreis hinaus. Dazwischen breiten sich prachtvolle Wiesen mit lichtem Birkengehölz aus. An Beeren finden sich Heidel-, Brom-, Preißel-, Johannis-, Rausch- und Moosbeeren. Hier ist das Reich der Pelz- thiere. Nach Osten nimmt die Gras und Strauchvegetation an Ueppig- keit zu, namentlich im Amurlande. Im Süden baut man unsere Ge- treide und Gemüse. Getreide bis zum 600 N., Gemüse bis zum Polar- kreise, am Jenissei. 3. Die Steppenzone fällt wiederum mit dem subtropischen Klimagürtel zusammen von Kleinasien bis zur chines. Grenze. Wälder fehlen mit Ausnahme der Südküste des kaspischen und schwarzen Meeres und in einigen Hochgebirgen. Als durststillendes Steppen- gewächs ist überall die Wassermelone beliebt, anderswo bedecken Salz- pflanzen meilenweit den Boden. Die Steppen vom^Altai bis zum kaspischen See ehedem Meeresboden, jetzt mit zahllosen Seen, sind in den tieferen Strichen mit Salzpflanzen bedeckt, die meist gelblich-grau aus- sehen, da die'blätter und Stile mit gelblich-grauem Filz bedeckt sind. Im Frühjahre entfalten namentlich manigfache Zwiebelgewächse leb-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 269

1876 - Dresden : Schönfeld
Hinterindien. 269 trieben wurde, nun sich aber über Centralasien, China und Hinterindien verbreitete. Er zählt gegen 300 Mill. Bekenner. Buddha gilt als Fleisckwerdung Gottes.' Er wurde getauft, lernte die Sprachen, um alle Volker zu lehren, lebte unter Fasten und Kasteien in der Wüste. Zehn Gebote sind ihm geoffenbart (nicht tödten, nicht stehlen, nicht schwören und lügen u. a.). Der Charakter seiner Religion ist Milde, Gleichheit, Brüderlichkeit, im Gegensatz zur Härte und Anmaßung des Brahmanismus. Er predigte Mitleid und Barmherzigkeit auch gegen die Thiere. Jeder Birmane muß einmal in seinem Leben Mönch ge- wesen sein ld. h. das gelbe Kleid der Pungyi getragen haben). Birma ist das Land des naiven Gespensterglaubens. Nirgends gibt es mehr goldschimmernde Pagoden (Tempel, zuweilen sogar mit Landkarten und Glocken geschmückt), die Klöster sind mehr Schulen als Kirchen, und ein eigentlicher Gottesdienst fehlt. Von 6—13 Jahren gehen die Knaben in die Schule und lernen lesen und schreiben. Man schreibt weiß auf schwarz d. h. mit Specksteinschrift auf schwarzgefärbten Tafelbüchern. — Die Malereien der Birmanen sind besser als die der andern südasiat. Völker, weil sie mehr Verständnis für Perspektive haben. Auch üben sie Musik und haben Dichter und Schauspiele. — Die Hauptnahrung bildet Reis, da nach der Lehre Buddhas kein Thier getödtet werden darf. Selbst Eier scheut man sich zu kochen, um das Leben nicht zu vernichten. Hühner ißt man nur, wenn sie vor Alterschwäche sterben. Die gefangenen Fische läßt man auf dem Sande verschmachten; man hat sie d,ann nicht getödtet, sie starben frei- willig. Produkte. 1. Metalle, besonders Eisen, gibt es in Menge; aber es wird wenig ausgebeutet. Petroleum wird zum Brennen der Lampen verwendet. 2. Reis, Baumwolle, Indigo, Mais, Weizen, Tabak (geringe Gartenkultur), viel Nutzholz. 3. Nur als Zugthiere werden gehalten Ochsen, Büffel, Pferde, Elephanten. Die Industrie liefert treffliche Goldarbeiten, Holzschnitzereien, lackirte Waaren, Serden- gewebe. Nur die Chinesen treiben das Gewerbe fabrikmäßig. Der Handel über See ist in den Händen der Europäer, welche auch den Jrawadi auswärts Verbindung mit den inneren Provinzen Chinas an- streben. Eine Münze besteht nicht, Silber gilt nach dem Gewicht. Zum Rechnen wie zum Beten dient der Rosenkranz, der in den Kreuz- zügen nach Europa kam. Ausfuhr von Tikholz, Baumwolle, Wachs, Stangenlack. Einfuhr von Baumwollzeugen, Waffen, Opium, Spi- rituosen, Zucker. Awa, „die Stadt der Kleinodien und Juwelen", trauert in einsamer Verödung, die Trümmer sind mit dichten Pflanzenwuchs umhüllt. Amara- pura, „die Stadt der Unsterblichen", ist verfallen. Nur hier und da ist noch ein Haus bewohnt; das von Chinesen bewohnte Quartier ist allein noch gut erhalten. Um sie zu vertreiben, hat der König befohlen, einen Canal mitten durch das Stadtviertel zu graben. Denn wenn der Herrscher die Stadt ver- läßt, ist sie dem Verderben geweiht. Nach Kriegsunglück Pflegen die birmani- schen Könige gewöhnlich ihre Hauptstadt zu verändern und dies ist Ursache, daß alle Reiche Hinterindiens so viele verfallene Residenzen aufzuweisen haben. Mandalay, feit 1858 Residenz, liegt nördlich von der verlassenen Hauptstadt, östlich vom Jrawadi, in schattenloser sumpfiger Ebene, die früher dem Reis- bau diente. Außer den birmanischen Einwohnern und den Mohammedanern

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 262

1876 - Dresden : Schönfeld
262 Vorderindien. Rinder, der Dak-Ochse, sehr wichtig als Lastthier, Moschusthrere. Die Industrie liefert Metallarbeiten, Webereien, Färbereien, Götzenbilder, Räucherstangen. Handelskarawanen gehen nach China. Hlassa (d. h. Land der Geister), 25,000 Einw., Sitz des Dalai-Lama, Mittelpunkt der Karawanen aus Jnnerasien und wichtiger Stapelplatz. H 369. 5. Die Tributstaaten Chinas (4000 Qm., 9 Mill. Einw.); Korea (Kora'i oder Kao-li) ist dicht bevölkert, industriell und civilisirt, aber vollständig für Europa verschlossen. Die Westseite ist wegen der vielen Inseln fast unbekannt. Die Produkte sind wie in China. Handel mit Japan. Hauptstadt Kjöng, etwa 200,000 E. Annam siehe § 381. § 370. Vorderindien. (71,500 Qm., 238 Mill. Einw.) Vorderindien ist das am reichsten gesegnete Tropenland Asiens. Im Indus- und Gangesgebiet hat sich frühzeitig die hohe Kultur der arischen Stämme entwickelt. Durch riesige Gebirgswälle ist es, ähnlich wie Italien, im -Morden und Nordosten geschützt.. Aber durch das Thor der Chaiberpässe sind seit Alexander dem Großen fremde Erobe- rer ins Land eingedrungen und haben sich besonders in dem nördli- chen Theile festgesetzt. Gegenwärtig ist der größte Theil unter der Herrschaft der Briten und bildet den werthvollsten Colonialbesitz der englischen Krone. Die Bevölkerung besteht vorzugsweise aus hellfarbigen arischen und dunkeln Drawidavölkern, welche die Urbewohner des Landes bilden. Die arischen Stämme, von Nw. eingewandert, wohnen im N., die Drawida in Dekan. Jene bestehen aus eigentlichen Hindu, Mahratten, Radschputen, Sikhs u. a. Die Sanskritsprachen (80 Dialekte) finden sich im N. und die Drawidasprachen im S. Die heiligen Schriften der Hindus (die Vedas) sind in der ausgestorbenen Sanskritsprache vielleicht schon 1400 Jahre v. Chr. geschrieben. Am verbreitetsten ist das Hindustani, das von 100 Mill. Menschen ver- standen wird und sich immermehr zur Universalsprache heranbildet: das Bengali wird von 30 Mill. gesprochen. Unter den Darwidasprachen ist das Tamil am verbreitetsten. Zu diesem Grundstamm der Bevöl- kerung sind als Eroberer von Nw. her Mongolen und Perser einge- wandert. Die Parsi, aus der Westküste, stehen an Civilisation und Kenntnissen den Europäern am nächsten. Dazu kommen als Händler Juden und Armenier und endlich seit dem 16. Jahrhundert Europäer, zuerst Portugiesen, später Engländer, gegenwärtig die Herren fast der ganzen Halbinsel. — Die herrschende Religion für mindestens 150 Mill. E. ist der Brahmanismus, ehemals mit 4 Kasten: Brahmanen, Kschetrja, Waißja und Sudra. Die Sanskritbezeichnung der Kasten ,,Varna" d. i. Farben, deutet darauf, daß der Unterschied der Stände von einem Unterschied der Hautfarbe ausgegangen. Die ganze Lehre vom Brahma mit ihrem Gebot der Fügsamkeit in die bestehende Welt- ordnung, des stillen friedlichen Daseins und der Zähmung der Sinne,

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 268

1876 - Dresden : Schönfeld
268 Hinterindien. Iii. Französische Besitzungen. 9 Qm., 265,000 Einw. Die Aus- und Einfuhr der Kolonien beträgt ungefähr 8 Mill. Thlr. Tschandranagar nördlich von Calcutta, in Verfall, 26,000 E. Pondit- scherri (Pondichery), 25,Ooo E., schwieriger Hafen. Karikal, 50,000 E., fast unzugänglich vom Meere aus. Iv. Selbständige Staaten. 1. Kaschmir, etwa 2800 Qm., 3 Mill. E. Berühmte Schalweberei*) fein Paar Schals werden in V3 Jahr von 23 Webern gearbeitet; der Arbeitslohn beträgt ca. 400 Thlr.). Die Wolle wird aus Osttürkistan bezogen. Srinag- ger (= Sonnenstadt) oder Kaschmir, 1500—2000 m. ü. d. M. In der Provinz Ladükh ist die Hauptstadt Leh, 4000 C., 3000m. ü, d. M., Haupt- stapel für die Kaschmirwolle. Durchgangshandel zwischen Indien und China. 2. Nepal. 2600 Qm., etwa 2 Mill. E., ausgezeichnetes Kupfer und Eisen. Khatmandu, Hauptstadt, 50,000 E. 3. Bhutün. 470 Qm., eine wohlbewäfferte, fruchtbare Gebirgslandschaft. Hauptstadt Punaka, Sommerresidenz Tassisudon (= heilige Glaubensfeste). § 378. Hmderindieil. 41,000 Qm. 25 Mill. Einw. „Gleich ivorderindien bildet die hinterindische Halbinsel die ins südliche Meer auslaufende Abdachung des schneeigen Massengebirges, um das sich der asiatische Continent gruppirt. Bis zu seinen äußersten Endpunkten ist das Land von gigantischen Flüssen durchströmt, die in der Länge ihres Laufes dichtrankende Urwälder bespülen und in ihre Deltas schlammige Niederungen einschließen. In einem so bestimmt in Flußgebiete und Bergsysteme gegliederten Lande nehmen die am späte- sten eingedrungenen Eroberer die fruchtbaren Thäler längs der Stroin- user ein, wogegen sich die Hügel mit einem Gemisch wilder Stämme ts. g. Eingeborne) füllen." Unter den Nationen Hinterindiens sind die bedeutendsten: I. Die Myammarasse in Birma und Arakan, 2. die große Rasse der Thai in Siam, 3. die Khom oder Khamen in Kambodscha, 4. die Annamiten, 5. die Malaien in Malaka. Der "Name der Jndochinesen, den man allen Bewohnern beigelegt hat, zeigt den Uebergang von den Indern zu den Chinesen; zu der chine- sischen Seite gehört jetzt allerdings nur Annam. § 379. Birma fast 9000 Qm., 4 Mill. E. Die Birmanen, Myamma oder Byamma sind mongolischer Abstammung, in der Kultur niedriger stehend, als Inder und Chinesen. Der „goldfüßige" König ist unumschränkter Herr. Der Weiße Schirm ist das Symbol seiner Macht. Jedermann ist Sklave des Königs, die Steuern werden sehr willkürlich erhoben. Der Buddhismus, obwohl hier nicht entstan- den, hat im Lande eine zweite Heimat gefunden. Buddha oder Gau- rama lehrte im 6. Jahrhundert v. Ehr. in Indien, erkannte die heili- gen Veda nicht an, und predigte auch gegen das Kastenwesen der Brahmanen. Der Kampf zwischen beiden Lehren dauerte lange, bis im 6. Jahrhundert n. Ehr. der Buddhismus aus Vorderindien ver- *) In Kaschmir heißt das Gewebe Duschala, die Schreibweise Shawl i)t nur englisch, okmw französisch.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 224

1876 - Dresden : Schönfeld
224 Asien. wie alle Häfen an diesem Meerbusen, durch ein Korallenriff gebildet wird. Getreidehandel nach Arabien. Fajüm, das Land der Rosen, ein rings von den Bergen der libyschen Wüste umschlossenes Becken, ist eigentlich eine Oase. Hier lag der Mörissee. An Fruchtbarkeit wetteifert Fajüm mit den besten Distrikten des Delta. Die Hauptstadt Medinet-Fajüm producirt sehr viel Rosenöl, -Wasser und -Essig. Kairo sel Kühirah d. h. Siegreiche), 350,000 E„ Hauptstadt mit einer Citad elle, schönen Moscheen, interessanten Mamelukengräbern und sehr beweg- tem, buntem Volksleben, Der Hafen am Nil heißt Bulak, 4000 E. Zwei Meilen von Kairo liegen auf dem linken Ufer die Pyramiden von Giseh und die Ruinen von Memphis. Von Sues am. rothen Meere, 14,000 Einw., 7^, führt der Suescanal ans Mittelmeer zum Hafen Port Said, 9000 E., Der Canal, 22 deutsche Ml. lang, hat 8 m. Tiefe, 58 m. Breite. Im Jahre 1672 liefen 1378 Schiffe mit 85,000 Tonnen in Port Said und 794 Schiffe mit 660,000 Tonnen in Sues ein. _ 2. Unterägypten. Alexandrien, 220,000einw., zur Hälfte Europäer. A. ist der wichtigste Handelshafen des Landes mit dem besten Hafen. Handel 1873: Ausfuhr 290 Mill Mark. (Baumwolle, Weizen, Bohnen, Mokka- kasfee, Gummi, Zucker). Einfuhr von Manufakturen, Bauholz und Maschinen. Von geringer Bedeutung sind die beiden Häfen Raschid (Rosette), 15,000 E. und Damiüt (Damiette), 30,000einw., Reisausfuhr, an den beiden einzigen Nilarmen, welche jetzt noch direkt ins Meeer gehen. Tanta h, im Delta, 55,000 E., große Messe. In Thaleinsenkungen der libyschen Wüste liegen die Oasen Siua, die große u. kleine Oase, mit Spuren des Christenthums. Oase Siua, 6000 E. Eine Stunde südöstlich von dem Hauptorte Siua-Kebir (d. h. Groß-Siua) liegen die Ruinen des altberühmten Tempels des Amun-Ra (Jupiter Ammon). 814,000 Qm., -gegen 600 Mill. Einw., (beinahe 1000 auf 1 Qm.) Begrenzung und Ausdehnung von 1° N. bis 78° N. (von Cap Buru oder C. Romania bei Singapur bis Cap Tscheljuskin): von 440 D. bis 208° O. (von C. Baba bis Ostcap.) Andere wichtige Vorgebirge sind: C. Comorin, die Südspitze von Vorderindien, C. Mesandom und C. el Hadd in Amün. Asien bildet */3 der ge- samten festen Erde. Die Küstenlänge beträgt 7700 Meilen. Aus- gezeichnet durch Steilküsten und trefflichen Ankergrund sind die Küsten des Mittelmeeres, die Westküsten Indiens, die Gestade Südchinas und Japans. Halbinseln: Kamtschatka, Korai (Korea oder Kaoli), Hinterindien mit Malaka, Vorderindien, Arabien, Kleinasien. Meerestheile. Asien als der größte Continent ist auch der einzige, der von 4 Oceanen bespült wird. A. Das nördliche Eis- meer ist nördl. von Sibirien sehr seicht und wenig gegliedert; seine Theile sind: 1. Obischer Meerbusen, 2. Beringsstraße. B. Die an das Festland von Asien grenzenden Theile des Großen Oceans sind sämtlich durch vulkanische Jnselreihen abgeschlossen. 1. Beringsmeer. 2. Ochotskisches, 3. Japanisches, 4. Ostchinesisches Meer (Tong-Hai) mit dem gelben Meer, (Hwang-Hai), 5. Südchinesisches Meer (Ran-Hai) mit dem Meerbusen von Tong-king und Siam, 6. Indischer Archipel mit der Mindoro- u. Solosee, oder Celebessee, Molukkensee, Bandasee, H 317

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 226

1876 - Dresden : Schönfeld
226 Asien. dem russ. und chines. Reiche. Nebenfl. rechts: Sungari, Ussuri, (Grenzfluß). 2. Pe-Ho, nicht weit von Pe-king. 3. Der Hwang-Ho (gelber Fluß), 600 Mln. lang, mündet seit 1850 in den Golf von Pe- tschi-li. Wegen seiner schnellen Strömung und der Sandbänke als Handelsweg wenig geeignet, durch Ueberschwemmungen und Ver- heerungen gefährlich, fließt er in einem von Dämmen umgebenen er- höhten Bette. 4. Der Iang-Lse-kjang (blauer Fluß), 6—700 Ml. lg., geht durch die reichsten Provinzen Chinas und ist 175 Mln. mit Seeschiffen zu befahren. 5. Der Tschu-tjang (Kantonfluß) ist aus 3 Quellen gebildet; dem West-, Nord- und Ostfluß, von denen der Westfluß oder Si-kjang der größte ist. 6. Mekhong, eigentlich Me- nam Khong, d. h. Meer von Khong oder Strom von Kambodja; im mittleren Lauf wird die Schiffahrt sehr schwierig, so daß er nicht mit Schiffen bis zu den innerchinesischen Provinzen befahren werden kann. 7. Die Menam, d. h. Mutter der Gewässer, 200 Ml. lang, befruchtet gleich dem Nil das breite Delta durch periodische Ueberflutungen. Tiefes Fahrwasser, in der Nähe der Mündung liegt Bangkok. § 319. C. Gebiet des indischen Oceans. 1. Saluün, wegen Stromschnellen ist die Schiffahrt schwierig. 2. Jrr'iwadi, 250 Ml. lg.,-' der Hauptstrom der Reiches Birma, bildet in seinem von England beherrschten Mündungslande ein weites sumpfiges Delta, wo viel Reis gebaut wird. 3. Brahmaputra, 4—500 Ml. lg. Der Hauptquell liegt nicht in Tibet am Himalaja als Dsangbotsu, son- dern entspringt in der Nähe der Quellen des Jang-tse-kjang als Lohit. Brahmaputra, d. h. Brahmas Sohn heißt er erst in Indien, wo er in der Landschaft Assam das Tiefland betritt; an der Mündung mit den Gangesarmen verbunden, bildet er das ungesunde Delta der Sander- bans (nach engl. Schreibweise Sunderbund). 4. Der Ganges (Ganga), der heilige Strom der Inder, 400 Ml. lang, entspringt aus einem Gletscher des Himalaja 4500 m. ü. M. und fließt durch die frucht- barsten Landschaften Vorderindiens. Der wichtigste Nebenfluß, die Djamna, dringt mit siedend heißen Quellen unter dem Schnee her- vor. 5. Godaweri, 175 Ml. lang, und 6. Krischnä, 170 Mln. fließen durch d. Plateau v. Dekan zum Golf v. Bengalen. 7. Nar- bad a (Nerbudda), fließt, das Plateau v. Dekan in N. begrenzend, in ent- gegengesetzter Richtung. 8. Der Sindh (Indus, d. h. Strom), 400 Ml. lang, begleitet zuerst auf der Nordseite die Hochgebirgsketten der Hi- malaja, umfließt sie dann in Nordwesten und trennt sie' in einem engen unzugänglichen Felsenthal vom Hindukusch, wird von Attok schiffbar u. nimmt von der linken Seite 5 Flüsse (Pandschnab, wonach das Land Pandschab heißt) auf, von denen der Satladj in Tibet entspringt und den Himalaja durchbricht. 9. Tigris (im obern Laufe Didjleh oder Schatt genannt), 250 Mln. lang, und 10. Euphrat (Frat), 400 Ml. lg., westlich vom Ararat, entspringend, umfließen zusammen Mesopotamien, den Sitz frühester Kultur in Vorderasien; nach der Vereinigung mit dem Tigris wird der Strom Schatt-el-Arab genannt. 1)? Gebiet des Mittelmeeres. 1. Rion südlich vom Kau- kasus. 2. Kysyl Jrmak (rother Fluß). Der größte Fluß Klein-

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 261

1876 - Dresden : Schönfeld
Tas chinesische Reich. 261 Opium. Als einer der besten Häfen des Reichs vermittelt er hauptsächlich den Handel mit Südchina. Im Hasen leben auf Böten über 19,000 Chinesen. In Hong-kong u. Kanton bestehen 6 deutsche Handelshäuser. Macao (spr. Macau), auf einer Halbinsel, 72,000 E. (7000 Europäer), seit 1556 von den Portugiesen gepachtet, 1862 dauernd in ihren Besitz übergegangen. Hauptplatz für Ver- schiffung der Kuli nach Westindien. Auf der Insel Hai-nan (758 Qm.), der Freihafen Hutscheu oder Kiung-tschöu, 200,000 E. Im Innern des Lan- des Nan-tschang, großer Porzellanhandel. Wu-tschang, Han-Yang und Hail-ken (d. h. Mund des Handels), Freihafen am Jang-tse-kjang., zu- sammen 1 Mill. E. (1862). Hauptplatz für Theehandel. Han-köu liegt im Mittelpunkte eines Systems von Land- und Flußwegen, einer der wichtigsten Handelsplätze des centralen China. Kiu-kjang unterhalb Han-köu am Jang- tse-kjang, beherrscht den Theehandel auf dem Pojangsee. Dieser See ist der Mittelpunkt ausgedehnter Wasserstraßen, die bis Schanghai führen. In der südlichen Provinz 4)ün-nan die Hauptstadt Tali-fu. Die Mohammedaner in Pünnan sind Reste der großen Heerzüge, welche bis auf Dschengis-chan Indien überschwemmten. , § 367. 2. die Mandschurei, etwa 17,000 Qm. 3 Mill. E., schwach bevölkert. Die Mandschu sind theils Nomaden, theils Acker- bauer, nach Sprache und Sitte chinesisch geworden. Produkte: Reis, Hanf, Baumwolle, ausgezeichneter Tabak, Vieh: Heimat der berühmten officinellen Ginsengwurzel (spr. Dschinseng), wichtigster Handelsartikel des Landes. Hauptstadt Girin-ula, 120,000 E., Sarghandel, große Sargmacherzunft. Bis Girin sind 1364 russische gefahren. Mukden, 170,000 C. 3. Die Mongolei. 61,000 Qm.., 2 Mill. Einw., ist fast nur von Nomaden bewohnt. Die Mongolei bietet im allgemeinen den Anblick einer einförmigen Steppe, die von Schluchten und tiefen Erd- spalten unterbrochen ist. Das nördliche Gebiet der Ch alchasmongo- len, welche sich den Russen unterworfen haben, hat Wald- u. Wiesen- gründe. Der Mongole ist ein vollendeter Hirt, gutmüthig, leichtgläubig, ein Freund von Gesängen und Märchen. Produkte: Etwas Getreide, im N. Holz; Schafe, zweihöckerige Kamele, kleine Pferde; viele Fische. Der Handel wird von Chinesen vermittelt, welche mit Kamelen und Ochsenkarren das Land durchziehen u. Vieh gegen Thee, Zeuge, Eisen- waaren und dgl. enttäuschen. Die Reise von Pe-king nach Kiachta geschieht in 40 Tagen. Im Quellgebiet der großen chines. Flüsse ist die Heimat des Rhabarber. Kwai-wa-tsching, früher Kuku-choto (d. h. blaue Stadt), w.-n.-w. von Pe-king, großer Kamelmarkt, ist eine ganz chinesische Stadt geworden, welche mit ihrem Handel einen sehr bedeutenden Theil der Mongolei beherrscht. Großkuren (Urga) auf der Straße von Pe-king nach Kiachta. Lamakloster mit 30,000 Mönchen. Maimatschin, 6000 E-, Grenzstation. Haupthandel mit Rußland über Kiachta. Die Dsungarei (Thian-schan pe-lu), mit sehr gemischter Bevöl- kerung, ist theils zu Ostturkistan gehörig, theils von Rußland besetzt. H 368. 4. Tibet (30,000 Qm., 6 Mill. E.). Die herrschende Religion ist der Buddhaismus; der Priesterstaat steht unter dem Dalai- Lama (d. h. Meer der Weisheit). Die Bewohner treiben Viehzucht und Ackerbau, die dichteste Bevölkerung lebt 3—3500 in. über M. Ein wichtiger Marktplatz, Gartok (Gardoch) liegt sogar 4870 m. ü. M. Produkte: Gold, Eisen, Alaun, Steinsalz, Edelsteine, etwas Getreide, besonders Gerste; Rhabarber; bedeutende Viehzucht, Pferde, Schafe,

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 270

1876 - Dresden : Schönfeld
370 Hinterindien. Indiens leben in der Stadt Armenier, „die Juden des Orients", als die Ban- quiers des Königs. — Am Salwan liegen die Tributstaaten der Schans (Thai) und Läua (Laos). § 380, Thai (d. h. freie Männer) oder Schau (Siam) 14,500 Qm. 5 Mill. Einw. Die Bevölkerung besteht aus 1^/5 Mill. Sia- mesen, 1v2 Mill. Chinesen. 1 Mill. Laos, */2 Mill. Malaien und Kambodschen u. a. Der Buddhismus, die despotische Regierung und die Bildung ist der von Birma ähnlich, ebenso die Produkte. Die Industrie liefert Metallarbeiten in Gold, Kupfer und Eisen: kostbare Seidenzeuge. Der Handel wird am meisten von Chinesen betrieben, welche auch am obern Menam wohnen bis gegen 17° 51. Soweit gilt auch die kleine Courantmünze von Porzellan; weiter südlich statt dessen die Kaurimuschel. Ausfuhr von Reis, Sapanholz, Zucker, Pfeffer, Sesamsaat, Stocklack, Tikholz, Kokosnußöl, Kaffee, Karda- mome, Gummigutti, -Benjamin (Benzoegummi), Baumwolle, Rohr, Indigo, Rosenholz, Rinderfellen hauptsächlich nach China. Einfuhr von Baumwollenzeugen, rothem und grünem Tuch, chinesischen Seiden- zeugen, europäischen Kurzwaaren, Waffen, Opium. Jährlich lausen in Bangkok ca. 600 Segelschiffe, 250,000 Tons ein und ebenso viele aus. Der Handelsumsatz belief sich 1872 auf 15 Mill. Thlr. Bangkok sd. Stadt der wilden Oelbäume), 500,000 E. (200,000 Chinesen.) Hauptstapelartikel sind Zucker und schwarzer Pfeffer. Handelsumsatz 12 Mill. Thlr. nach Singapur. Schiffe von starkem Tonnengehalt können nicht über die Barre des Menam bis Bangkok gelangen. Bangkok, das Venedig des Morgenlandes, liegt auf vielen schlammigen Inseln, vom Hauptarme des Stromes getheikt, 9 Meilen von der Mündung. Nakhon-wat oder Ongkor, nördlich vom' See Talisap mit großartigen Tempel- und Palast-Ruinen. § 381. Anuam 9000 Qm. 101/2 Mill. E. (nach andern 20—25 Mill.). Die Bevölkerung besteht im R. aus Annamesen, im S. aus Kambodschen; daneben wohnen Malaien und Chi- nesen. — Die Religionen des Confucius und Buddha bestehen neben einander. Die Regierung ist despotisch. Produkte wie in Birma. Der Handel besteht größtentheils in Binnenhandel, weil die Ein- wohner das Land nicht verlassen dürfen. Der Handel mit dem Aus- lande ist in den Händen der Chinesen. Kescho, 150,000 E. In Ko-tschin-tsching (Kochin-China, mittleres Land) liegt Hüö, Hauptstadt, 50—100,000 E. Turon, Hafen. Meder-Kambodscha, 1000 Qm., 1^/3 Mill. E., ist seit 1862 französische Kolonie, aber für Europäer ungesund. Die Produkte sind wie in den andern hinterindischen Staaten, das wichtigste ist Reis. Die Chinesen bilden die Handel- und gewerbtreibende Klasse. Der ganze Verkehr geschieht ausschließlich zu Wasser. 6 Prov. Saigon, 70,000 E., Hauptstadt, 1., bis dahin können große Handels- schiffe gelangen. Ausfuhr von Reis. Handelsumsatz 1869: 20 Mill. Thlr. Vor der Mündung des Mekhong beherrscht die wichtige Insel (Pulo) Kondor das südchinesische Meer. Das Königreich Kambodscha ist französ. Va- sallenstaat. __ Auf der Halbinsel Malaka liegen mehrere Malaienstaaten. Die Malaien und Polynesier sind stammverwandt. Sie bilden meist ein Randvolt an den Küsten; nur in Ceylon bewohnen sie auch das Binnenland. Rach Osten erstrecken sie sich bis zu den Philippinen und Neu-Guinea.

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 263

1876 - Dresden : Schönfeld
Vorderindien. 263 der Entsagung und asketischen Vernichtung des Körpers, der btttertsten Grausamkeit gegen sich selbst und des zartesten Mitgefühls für Pflan- zen und Thiere hat von der alten Thatkrast nichts übrig gelassen. In der Askese werden die Inder von keinem andern Volk übertroffen. Sie wollen nicht, wie die andern Völker Gewißheit von der Unsterb- lichkeit der Seele, sondern Gewißheit vom Tode erhalten. Es quält sie die Angst, ewig leben zu müssen. Bei einer solchen Lebens- und Weltanschauung sind die Inder und ihr reiches Land so oft die Beute fremder Eroberer geworden. Sie verehren zahllose (330 Mill.) Götter, darunter Wischnu, als Erhalter der Welt, Ganescha, der bei allen Andachten zuerst angerusen wird, Krisch na, den volkstümlichsten Gott, Dschaganath, ebenso beliebt, dessen Heiligthum in Puri das Mekka des Brahmanismus, Ram, den vergötterten Volkshelden, Kali, die Gemahlin Schiwa's in deren Dienste die Thag, fanatische Mörder- banden, wehrlose Wanderer überfielen, bis die Engländer sie ausrot- teten, Ganga, die Göttin des Ganges u. a. Ihre Tempel heißen Baghawatti, d. h. heiliges Haus, daraus entstand das Wort Pagode. § 371* Die Einteilung in 4 Hauptkasten paßt für die Gegen- wart nicht mehr; namentlich fehlt die Kriegerkaste (Kschetrja). Es lassen sich vielmehr folgende Hauptgruppen sondern: Brahmanen (Prie- ster), Kayaten (Schreiberkaste), Jats und Radschputen (kriegerisch, aber nicht die reine Kriegerkaste), Ackerbau- u. Viehzucht-treibende, Handels-, Handwerkerkasten und Sudras, welche knechtische Arbeiten verrichten. Die Brahmanen und Jats leben besonders im Nw., die Kayaten sind zahlreich in den englischen Finanzbureaus beschäftigt. Unter den Han- delskasten sind aus dem Pandschäb die Khutris (Kschetrja) zu nennen. Sie sind die großen Kaufleute im Westen u. reisen nach Centralasien: dort heißen sie Multuni. In Afghanistan heißen sie Hindkis und nehmen eine Stellung ein, wie die Juden in Deutschland zur Zeit ihrer Bedrückung. Die zahlreichste Kaufmannskaste sind die Banjanen, sie sind über See bis nach der Ostküste Afrikas verbreitet. Zu den arbeitenden Klaffen der Sudras gehören die Kuli, welche als Tage- löhner in die europäischen Plantagen-Kolonien auswandern und an Stelle der befreiten Neger arbeiten. — Zwar haben die Engländer schon manchen der grausamen Religionsgebräuche gemildert oder, wie die Wittwenverbrennung, gehindert; allein der Unterschied der Stände, das Kastenwesen, greift so tief in alle Lebensverhältnisse ein, daß in dieser Beziehung eine Ausgleichung nicht gelingen will. Bei dieser schroffen Abgeschlossenheit ist es auch erklärlich, daß das Christenthum nur wenige Anhänger findet. Nur Leute der niedrigsten Kaste oder solche, die aus ihrer Kaste ausgestoßen waren, also ihre bürgerliche Stellung schon eingebüßt hatten, sind bekehrt worden. Außer den Anhängern des Brahmanismus (150 Mill.) leben im Nordwesten viele Mohammedaner (30 Mill.) und an der Westküste Parsi, sowie in Cey- lon Buddhisten. Die Zahl der Christen beträgt etwa 1% Mill. — Schulbildung besteht nur für Knaben, für Brahmanen gibt es höhere Schulen, in welchen Sanskritsprache, Sagenlehre, Himmelskunde, Stern- deuterei, Kastenordnungen u. Gesetzkunde gelehrt werden. Der größte

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 264

1876 - Dresden : Schönfeld
264 Vorderindien. Theil des Landes steht unter britischer Herrschaft, theils unmittelbar, theils mittelbar. § 372. Produkte. Der Bergbau ist verhältnismäßig gering: man gewinnt vortreffliches Eisen, Kupfer u. Waschgold, schon in alten Zeiten war im Abendlande indischer Stahl berühmt. Diamanten wer- den in Golkonda geschnitten und geschliffen. Rubine, Berylle, Topase, Chrysolithe, Katzenaugen, Carneole, Achate, Jaspis re. kommen beson- ders aus Dekan; Kohlen, Salpeter und Salz aus den Bergwerken im Pendschab. Seesalz gewinnt man aus den Seen in Radschastun und an den Küsten von Bengalen und Madras. Ackerbau. Drei Viertel der Einwohner treiben Ackerbau, aber in unvollkommener Weise, weil es an Ackergeräthschaften u. an Geld fehlt. Opium kommt aus Benares, Patna und Malwa. Regelmäßige Opiumsendungen gehen erst seit 1798 nach China; denn das Opium- rauchen ist dort erst seit dem Anfang des 18. Jahrhund, eingeführt. Der Baumwollenbau ist seit 1860 bedeutend gestiegen. Die feinste Wolle kommt aus Dekan (Amravati). Gewürze: Cardamom wird hauptsächlich von der Malabarküste, Zimmt von Ceylon auf den euro- päischen Markte gebracht, ferner Cassia, eine gewürzreiche Rinde von zimmtähnlichem Geschmack, von der Malabarküste, Ingwer (der einge- machte Ingwer kommt meist aus China) und Gelbwurz (gelber Ingwer). Pfeffer*) wächst von Malabar bis Borneo. Die Anpflan- zung von Chinarindenbäumen im südlichen Dekan lnilgherrygebiet) ist gelungen. Die Theepflanzungen verbreiten sich von Assam aus längs des ganzen Himalaja. Sesam zur Oelgewinnung geht meist nach Marseille zur Bereitung des Lucca-Oeles. Die ausgepreßten Oelkuchen dienen als Nahrung der niedrigen Voltsklassen. Hanf dient zur Be- reitung des Haschisch, welches von Marocco bis China von mehr als 300 Mill. Menschen geraucht wird. Der große Reichthum an Faser- pflanzen (dahin gehört auch Jute) ist in Indien noch wenig ausge- beutet. Die Stelle des Tabak ersetzt die Nuß der Arekapalme; dieselbe bildet den Hauptbestandtheil des Betel und ist daher neben dem Reis der wichtigste Handelsartikel Südasiens. Das Betelkauen färbt das Zahnfleich ziegelroth und die Zähne schwarz. Indigo**) wächst in ganz Indien wild, Bengalen producirt am meisten. Reis, das Haupt- nahrungsmittel, gibt in der Regel 35-fache Ernte. Ferner sind als *) Man unterscheidet schwarzen, weißen, Cayenne- und langen Pfeffer. Der schwarze Pfeffer der Malabarküste ist von der besten Qualität. Der weiße Pfeffer ist dasselbe Gewächs, nur anders behandelt. Cayennepfeffer wächst in beiden Indien und.wird am meisten von den Engländern gebraucht. Langer Pfeffer kommt aus Malabar und Bengalen. Der schwarze Pfeffer allein hat eine Stelle im Welthandel. Gesamtproduction jähriich 52 Mill. Pfd. u. zwar liefert Sumatra Westküste 20, Ostküste 8^/2, die Inseln der Malakastr. 3%, malaiische Halbinsel 3%, Borneo 3a/3, Siam 8, Malabar 5 Mill. Pfd. im Gesamtwerth von bl/.2 Mill. Thaler. Der Pfefferhandel ist ausschließlich in englischen Händen. Europa eonsumirt 18 bis 20 Mill. Pfd., davon England allein 3v2 Mill. Pfd. **) Die Gesamtproduction beträgt 14^ Mill. Pfd., davon kommen aus Indien 12, Java 11/6, Manilla */* und Centroamerika 5/e Mill. Pfd.
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