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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 141

1876 - Dresden : Schönfeld
Skandinavien. 141 ober Zelten als Nomaden (Waldlappen) oder als Fischer (Fischerlappen). Die Renthierlappen sind manchmal im Besitz von 1000—2000 Thieren (ä ¡0—12 Thlr.). Die Küstenlappen, Fischerlappen oder Seesinnen sind viel ärmlicher. Norwegen hat ähnliche soeiale Verhältnisse wie die Schweiz. Die Hauptbeschäftigung ist Seefahrt und Fischfang. Seit 1814 ist das Land mit Schweden unter einem Könige vereinigt. Es besteht also zwischen beiden Ländern eine Personalunion. Der Storthing oder Reichstag wird gebildet zu 2/a aus freien Bauern. Seit 1821 existirt kein Adel mehr. 1839 sind die Zünfte aufgehoben. Die Sprache der Städter ist dänisch, nimmt aber in neuer Zeit alt- skandinavische, isländische Wortformen an, Die lutherische Kirche steht unter 5 Bischöfen. Die Volksbildung ist allgemein. Christiania hat eine Universität. Schwedens Bevölkerung ist am dichtesten in Malmöhus-Län, 3300 Einw. auf 1 Qm., 9 andere Län haben über 1000, am ge- ringsten ist sie in Norbotten-Lün, 33; durchschnittlich kommen 571 E. auf 1 Qm. In der constitutionellen Monarchie ist der Reichstag in 2 Kammern gesondert. Die lutherische Staatskirche steht unter einem Erzbischof von Upsala und umfaßt beinahe die ganze Bevölkerung. Der König und die Mitglieder des Staatsrathes, sowie jeder, der ein priesterl. Amt bekleidet, sollen sich zur lutherischen Lehre bekennen. Wer eine andere Confession annimmt, wird Landes verwiesen. Doch gibt es einige Katholiken, Juden und Mormonen. Die Volksbildung ist fast allgemein. Die Universitäten befinden sich in Upsala und Lund. In Lappmarken leben 7000 Lappen' und 27,000 Finnen. § 208. Bergbau wird am meisten im Süden der 'Halbinsel betrieben. An Eisen ist Skandinavien .sehr reich, doch ist die Aus- beute schwierig. Das beste Eisen liefert Danmora. 1871 produeirte Schweden 6 Mill. Ctr. Roheisen, 30,000 Ctr. Kupfer aus Röraas (spr. Rörohs) und Fühlun. In Schonen sind geringe Kohlenlager ent- deckt. Salz fehlt ganz. Feldspath zur Porzellansabrieation wird meist in den Skären von Stockholm gebrochen. Ackerbau. Norwegen hat kaum 60 Qm. Ackerland, daher müssen mindestens 800,000 Tons Getreide eingeführt werden. Schwedens Ackerbau ist in stetem Wachsen, so daß Getreide einen Hauptausfuhr- artikel bildet. Im Küstenlande reicht der Ackerbau bereits bis zum nördlichen Ufer des botnischen Meerbusens, doch beträgt das eigentlich angebaute Land nur 500 Qm. Die Anwohner des Lulea leben ausschließlich von Ackerbau. Mit der fortschreitenden Kultur und Ent- sumpfung des Landes wird auch das Klima milder. Die Wald- wirtschaft ist sehr wichtig; bedeutende Holzausfuhr geschieht aus Drammen, Christiania u. a. Städten. Doch hat bereits der Holz- reichthum in den zugänglichen Distrikten bedeutend abgenommen, so daß z. B. die Kupfererze von Röraas aus Mangel an Holz nicht mehr im Lande ausgeschmolzen werden können. Die Viehzucht ist auf den Bergweiden sehr bedeutend. Man zieht im S. Rinder, Schafe und dauerhafte Pferde (sichere Berg- steiger), Schweine und Ziegen; Renthiere sind der Hauptreichthum der

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 142

1876 - Dresden : Schönfeld
142 Skandinavien. nördlichen Lappen. An Raub- und Pelzthieren sowie an Jagdwild ist kein Mangel. Die Brüteplätze der Eidergänse sind Privatbesitz. Auch von anderen Seevögeln werden Eier, Federn und Fleisch benutzt. Der Ertrag der Fischerei, jährlich auf 12—15 Mill. Thlr. veran- schlagt, bedingt die Existenz der Norweger. Der Hauptfang der Häringe geschieht südlich von Bergen, namentlich am Eingang des großen, Bukn- fjord. An dem Fange im Februar nehmen 4000 Böte mit 20000 Menschen theil. 1866 wurden 700,000 Tonneil gefangen. Die meisten werden nach der Ostsee ausgeführt. Aus Lofoten werden jährlich 29 Mill. Dorsche, an der Küste Finnmarkens 15 Mill. gefangen. In den Sommermonaten wird das Polarmeer ausgebeutet. Nördlich von Bergen, besonders beim Lofoten, ist der Hauptsangplatz des Kab- liau, nördlich von Tromsö liegt die Zone des Sey, einer Schelfisch- art, welche meist an die Russen verkauft wird. Alle Landgewässer sind voll von Lachsen und Forellen; alle größeren Flußmündungen Nor- wegens sind von Engländern gepachtet. H 209. Die Industrie ist in Schweden bedeutender als in Norwegen, aber fast nur für den Bedarf des Landes. In seinen zahl- reichen Wasserfällen besitzt Schweden einen großen Nationalreichthum, der zum Theil den Mangel an Kohlen ersetzen kann, insofern durch das fallende Wasser eine Menge Mühlen, Sägen und Eisenwerke in Bewegung gesetzt werden. So ist z. B. der Sturz der Trsllhättafälle allein auf 225,000 Pferdekräfte berechnet, d. h. 20 mal mehr als die Dampfkraft der schwedischen Handelsflotte. Namhafte Fabriken finden sich nur in Stockholm und Norrköping. 1866 gabs bereits 77 Tuch- fabriken und 15 Baumwollfabriken. Schiffswerften gibt's in Stockholm, Gothenburg und Bergen, Sägemühlen bei Drammen. Fabrication von Zündhölzchen, besonders in Jönköping; 1872 wurden über 12 Mill. Psd. in alle Welt versendet. Die Branntweinproduction mindert sich in Folge hoher Steuern. Die Eisen- und Stahlindustrie deckt noch nicht den Bedarf des Landes. Der Handel. Der Binnenhandel ist nur im S. belebter, im N. hemmen strenge Winter und große Entfernung den Verkehr. Norwegen führt hauptsächlich Fische, Holz und Eisen aus, Schweden dagegen Getreide, Holz und Eisen, so daß zwischen Norwegen und Schwe- den ein Austausch von Fischen und Getreide stattfindet. Norwegen handelt hauptsächlich mit Hamburg, Schweden dagegen mit England und Deutschland. 1872 führte Norwegen für 157 Mill. Mark ein und für 115 Mill. M. aus. Eingesührt wurden Colonialwaaren, Baum- wolle, Wein, Getreide, Vieh; ausgeführt Eisen, Kupfer, Thran, Fische (Häringe), Hummer, Holz. Die Haupteinsuhr hat Christiania, die -Ausfuhr Bergen. In Schweden tvurde 1872 eingeführt für 220 Mill. M., aus- geführt für 200 Mill. M. Die Waarenaussuhr ist von 1831—40 um 50%, 1840—50 um 15%, 1850—60 um 140% gestiegen. Die Einfuhr umfaßt Wolle, Colonialwaaren, Leder, Baumwolle, Kohlen; die Ausfuhr: Holz, Getreide, Rohkupfer und^Eisen. In Norwegen liefen 1872 5400 beladene Schiffe ein mit 300,000

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 143

1876 - Dresden : Schönfeld
Norwegen und Schweden. 143 Last, 12,700 Schiffe mit 766,000 Last (= 31/* Tons) aus. In Schweden liefen 6700 Schiffe ein (270,000 Last) und 15,000 Schiffe aus (714,000 Last). Die norwegische Handelsflotte zählte 1872 7400 Schiffe (1,187,000 Tons Last), die schwedische nur 3900 Schiffe (400,000 Tons). Die norwegische Flotte ist eine der größten in Europa. Göte- borg, Hernösand und Sundsvall haben in Schweden, Arendal in Nor- wegen die größte Rhederei. Haupthandelsplätze sind Stockholm, Gothenburg, Christiania, Drammen, Bergen. Für Eisenbahnen bietet zwar das Land wenig günstigen Boden, doch hat bereits Südschweden den Anfang zu einem Netze von Linien gemacht. Sie reichen vom Sund und von Gothenburg bis Geste und Fahlun und laufen in Stockholm zusammen, von wo auch die Bahn nach Christiania vollendet ist. Sogar von Drontheim nach Röraas in Norwegen hat der Bau begonnen. Die Länge der schwedischen Bah- nen betrug 1874 2600 Kilom., der Telegraphenlinien 7000 Kilom.; in Norwegen gab's 500 Kilom. Eisenbahn, und 6200 Kilom. Tele- graphenlinien gehen seit 1870 bis Hammersest, submarine Leitungen durch die Ostsee nach Rußland, Deutschland (Rügen) und durch den Sund nach Dänemark. § 2iv. L Königreich Norwegen (Norge). 5752 Qm. und 1,763,000 Einwohner. 308 Einwohner auf 1 Qm. Norwegen ist so groß wie Großbritannien und Irland, hat aber nur halb so- viel Einw. als London. Nach neuerer Eintheilung hat es 18 Aemter 6 Stiftern. Christiania mit den Vorstädten 83,000 E., Hauptstadt des Landes und zweite Handelsstadt, sehr schön gelegen, (Tlw nach Hamburg und Kopenhagen, Kiel, Bergen. Frederikshald , 9000 E., Holzhandel. Drammen, 13,000 E., Hauptplatz für den Holzhandel. Arendal, 7000 E., auf und zwischen Inseln und Klippen, ein Klein-Venedig, bedeutende Eisengruben. Christiansand, 11.000 E., Handel, Schiffahrt, nach Hamburg, Bergen, Drontheim. Sta- vanger, 18,000 E., Hauptausfuhr von gesalzenen Häringen. Bergen, 30.000 E., sicherer Hafen, erste Handelsstadt, der Stadttheil Tydskebrüggen einst hanseatisch. Hauptstapel für Häringe und Stockfische. Holz- und Pelzhandel. Obstbau. 72=^ nach Hamburg, Drontheim, Christiania. Drontheim. (Tron- dhjem), 21,000 E., die alte Krönungsstadt, der Bauart nach die schönste in Norwegen, Norwegische Reichsbank, 72-^ nach Bergen und Hamburg, nach Hammersest in 7 Tagen, Handel mit Fischen und Thran. Die Kupfererze von Röraas werden nach England ausgeführt. Röraas, das wichtigste Kupfer- werk. Tromsö, 6972° N., hat eigentlich keinen Hafen, sondern zwischen den Klippeninseln nur eine geschützte Rhede, handelt mit Fischen, Thran u. Pelz- werk. Hammersest, die nördlichste Handelsstadt, auf der Insel Kwalö (Wal- fischinsel). Hauptverkehr mit Rußland. H 211. 2. Königreich Schweden (Sverige). 8078 Qm. und 41/4 Mill. Einw. (1869.) 571 Einw. auf 1 Qm. 1. Das eigentliche Schweden (Swealand). Stockholm (d. h. Insel in der Meerenge), 147,000 E., Residenz, erste Handels- und Fabrikstadt. Aus Inseln und Halbinseln gelegen, im südlichen Stadttheil Södermalm mit ter- rassenförmig nebeneinanderlaufenden Straßen. Ausfuhr für 10 Mill. pr. Thlr. (Eisen, Kupfer, Getreide, Holz). 73w nach Petersburg, Stettin, Lübeck, Kopen- hagen, Amsterdam, Gothenburg (durch den Canal in 70 bis 80 Stunden).
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