Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 313

1876 - Dresden : Schönfeld
Das spanische Amerika. 313 send erhalten über das Meiste aller göttlichen und menschlichen Dinge, in der Gewalt jener üppigen tropischen Natur, die den eingebornen Indianer zu einem Pflanzenleben herabzieht und die auch den einge- wanderten Europäer für sittliche und nationale Gefühle abstumpfte. Die ersten bedenklichen Misstimmungen zeigten sich in Folge der Mis- griffe in der Verwaltung; man suchte sich die Kolonien zu erhalten, indem man sie in Ohnmacht und Abhängigkeit niederhielt. Als aber 1808 die französischen Heere in Spanien einbrachen, wankte das ganze Gebäude der spanischen Herrschaft in Amerika. Und so lösten sich namentlich unter der Führung Bolivars in wenigen Jahren alle Theile selbständig vom Mutterlande und bildeten Republiken; zuerst Chile durch die Kämpfe von 1810—17, zugleich Paraguay u. etwas später (1816) die Laplatastaaten, 1818 folgte Venezuela mit den Nachbar- gebieten, 1821 Mexiko, Centroamerika und Peru und endlich 1824 und 1825 Bolivia und Uruguay. Somit waren die Spanier von dem Festlande ganz verdrängt und behaupten sich kaum noch im schönsten Theile Westindiens, in Cuba. (Nach Gervinus.) § -»s. Meriko. Fast 35,000 Qm., 9 Mill. Einw. Mexiko hat eine herrliche Lage zwischen 2 Oceanen, aber Mangel an guten Häsen. Es bildet vorwiegend ein Hochland im Osten mit flachem Strande. Der Reichthum an edlen Metallen zog im 16. Jahr- hundert die Spanier unter Cortez ins Land. Peru und Mexiko gaben den Spaniern stets die reichste Ausbeute. Das Land, seit 1821 un- abhängig von Spanien, 1823 Föderativ-Republik, war von 1864 bis 1867 Kaiserthum. Seit der Emancipation vom Mutterlande hat die Kultur nur Rückschritte gemacht, da die Anarchie bei den jährlich mehrmal vorkommenden Empörungen und Reqierunqswechseln über- hand nimmt. Die Angabe der kathol. Bevölkerung beruht nur auf Schä- tzungen, etwa 250 Menschen leben auf 1 Qnü, auf dem südl. Plateau am meisten, über 1000; im N. wohnen 25—100, in Californien nur 4 Menschen auf 1 Qm. Die Bevölkerung besteht aus 5 Mill. Indi- anern, 1 Mill. Weißen, ca. 2^/2 Mill. Mischlingen (Mestizos, Zambos, Mulattos u. a.), und wenig Negern. Unter den einheimischen Spra- chen ist die aztekische am weitesten verbreitet; in Pukatan die Maya- Sprache. Die Indianer sind eben so fähig zu anhaltend schwerer Arbeit wie die Neger, aber der größte Theil lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen, in Abhängigkeit von den Grundbesitzern fast wie Skla- ven gehalten. Produkte. 1) Bergbau. Silber gewinnt man in Guanajuato und Zacatecas, von denen das erste in einem einzigen Hauptgang von 1556—1803 100 Mill. Mark Silber u. 200,000 Mark Gold geliefert hat.^ Die Gesamtproduction aller Minen von 1521 — 1852 ergibt ca. 3562 Mill. Pesos. Kupfer, Eisen, Schwefel. Die heißesten

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 47

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 47 Meere, veranlassen die Landleute, ein feines mit Fischöl getränktes Netz vor dem Gesicht zu tragen. Wanderheuschrecken schwärmen von den südrussischen Steppen zuweilen bis nach Schlesien. d) Das Meer. Der wichtigste Fisch ist der Thunfisch, dessen Wanderungen bereits die Griechen und Phönizier ins schwarze Meer nachgefolgt sind. Der Hauptfang findet bei Constantinopel und an der französisch-italienischen Küste statt. Verschiedene Krebsarten (Heuschrecken- krebs, Furchenkrebs, Meerspinne) dienen als Speise. Die rothe oder edle Koralle wird bei Sicilien, den Balearen und Dalmatien gefischt. Badeschwämme bilden im griechischen Archipelagus einen bedeutenden Handelsartikel. § 54, Die Völker Europas. Als Reste der Urbevölkerung sind die heutigen Finnen und Lappen, Kelten und Basken anzusehen. Die kaukasische Rasse, speciell der indogermanische Stamm, beherrscht den Continent. Die Slaven wohnen im Osten, die Germanen im Nord- westen, die Romanen im Süden. Diese drei hauptsächlich bilden die indogermanische Familie. Zu den Slaven gehören die Russen, Polen, Litauer, Tschechen, Wenden, Bulgaren, Serben, Bosnier, Slavonier, Kroaten, Slovaken. Zu den Germanen gehören die Deutschen, Vlaaminge, Holländer, Friesen, Dänen, Schweden, Norweger und Engländer. Zu den Romanen gehören die Franzosen, Portugiesen, Spanier, Italiener, Proven^alen, Rumänen. Außerdem gehören zu den Jndogermanen die Griechen, Albanesen und Kelten (Waliser und Gälen). Germanen gibt's etwa 91 Millionen, Romanen 84 Millionen, Slaven 80 Mil- lionen. Die Slaven nehmen den Angeheuren Raum vom Ural bis zum bayerischen Walde ein; Jahrhunderte lang sind sie nach Westen vorgedrungen und bildeten eine große Menge von patriarchalisch ein- gerichteten Gemeinwesen, aus welchen im Laufe der Zeit einige größere Staaten erwuchsen. In Südeuropa drangen sie bis zum Peloponnes. Aus dem nördlichen Deutschland sind sie wieder verdrängt. Charakte- ristisch ist ihre passive Ausdauer und große Zähigkeit; aber in geistiger Regsamkeit und Originalität sind sie hinter den Germanen und Ro- manen zurückgeblieben. Nicht weniger als 1/5 aller Slaven sind Bauern, der Bürgerstand fehlt fast ganz. Die bäuerlichen Massen sind von der europäischen Kultur noch gar nicht berührt, und die griechische Kirche hat für den Aufschwung nichts gethan. Der Slave hat die Fähigkeit, seiner individuellen Meinung zu entsagen; daraus erklärt sich seine politische Unfähigkeit und Ohnmacht. Die Slaven sind binnenländische Leute, der See feind. Rußland verdankt seine Kultur zumeist den Germanen. Bei den Germanen finden wir die Dreitheilung der Stände: Bauer, Bürger, Adel. Sie lieben die freie Beweglichkeit: Selbstverwaltung im Staat (Föderativstaaten), freie Forschung, keine Hierarchie der Kirche; sie sind die Vertreter des Protestantismus. Bei ihrer Beweglichkeit sind sie mehr als andere Europäer zur Wanderung geneigt. Allein in diesem Jahrhundert sind 8 Mill. Germanen in die Kolonien ausgewandert. Sie haben die Weltherrschaft und den Welt- handel in den Händen, ihre Kolonien allein gedeihen. Sie sind See- leute ersten Ranges. Von den 151/2 Mill. Tonnen der Rhederei aller

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 312

1876 - Dresden : Schönfeld
312 Das spanische Amerika. 8. Neu--Mexiko, seit 1850 Territorium, 10,000 E. Viehzucht, etwas Ackerbau. Der Metallreichthum ist noch nicht ausgebeutet. 9. Arizona, 1854 von Mexiko erworben, seit 1863 Territorium, 18,000 E. Ohne Straßen und schiffbare Flüsse. Die Heimath unstäter Apache-Indianer und weißer Abenteurer, reich an Gold und Silber. 10. Alaska, das ehemalige russische Amerika, nebst den Ale-uten. 70,000 Eingeborene (nach andern Angaben kaum 25,000 Eingeb.) und 460 Europäer aus 27,175 Qm. Sitcha, 2000 E. Hafen. Die Ale-uten mit brennenden Vulkanen; nördlich davon ist die Beringssee so seicht daß die Walfischer überall Anker werfen können. § 442. Pas (panische Amerika umfaßt alle ehemaligen spanischen Kolonien Amerikas von Mexiko bis Chile. Der Grund zu diesem weitgedehnten Colonialbesitz wurde durch die Eroberungszüge des Cortes u. Pizarro gelegt. Den großen Volks- massen der Eingebornen in den Reichen von Tenochtitlan (Mexiko), Cusco (Peru) u. Bogota wurden ,,die Flügel geknickt". Die dreihun- dertjährige spanische Herrschaft theilt sich nach den Jahrhunderten in drei Gruppen. 1) Das 16. Jahrh. ist durchaus militärisch. Mit rücksichtsloser Härte vernichteten die beutegierigen Eroberer die Keime einheimischer Kultur und knechteten das Volk. 2) Der Unterdrückung und Vertilgung der Indianer setzte sich im 17. Jahrh. die Geistlichkeit nachdrücklichst entgegen. Es ist die hierarchische Zeit. Bereits in den wenigen Jahren von 1524—40 waren über 10 Mill. Indianer getauft; unter ihnen breiteten im 17. Jahrh. die Jesuiten ihre Mission aus, von Californien bis Chile u. errichteten ihren theokratischen Staat unter den Guaranis'am Paraguay. Aber diese Art der Bekehrung, sowie Vermischung spanischer und indianischer Elemente im Leben und Glauben hat die Staaten und Völker des spanischen Amerika mit gei- stiger, sittlicher und politischer Unfruchtbarkeit geschlagen. (Ter große Vorsprung Nordamerikas liegt mit darin begründet, daß hier die Indi- aner verdrängt werden). 3) Dazu trat im merikantilen 18. Jahrh. ein durchaus verwerfliches Colonialsystem, welches jede selbstthätige Entwicklung in den Pflanzlanden hemmte. Die ganze Versorgung der Kolonien lag einer einzigen Stadt, Sevilla (seit 1720 Cadiz), ob. Rhederei und Schisfbesitz war den Amerikanern untersagt, wie die ge- ringste Industrie. Hohe Zölle erschwerten den Verkehr; Monopole steigerten die Preise ins Ungeheure. (In Buenos Ayres kostete der Hufbeschlag eines Pferdes 5 Pesos, das Pferd selbst nur 2 Pesos.) Erst seit 1765 wurde der Verkehr freier. Verhängnisvoll für die Indianer war die Austreibung der um die Eingebornen hochverdienten Jesuiten im Jahre 1767; für die Fortbildung der Weißen war sie eine Nothwendigkeit. Jahrhunderte lang hatten sich Weiße und Indi- aner blindlings regieren lassen. Eine dünne Bevölkerung lag zerstreut über ungeheuere Länderstrecken, getrennt in verbindungslose Provinzen, abgeschnitten in wenige weit auseinander gelegene Städte (verschwin- dende Oasen der Civilisation in den Continenten, deren Inneres Wild- nis war), getheilt in die verschiedensten Stämme und Rassen, unwis-
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 3
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 0
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 1
93 0
94 0
95 3
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 27
2 0
3 2
4 0
5 0
6 23
7 2
8 0
9 0
10 0
11 12
12 0
13 2
14 21
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 14
21 0
22 0
23 2
24 15
25 0
26 0
27 0
28 6
29 5
30 0
31 3
32 38
33 0
34 27
35 0
36 6
37 0
38 2
39 5
40 1
41 0
42 8
43 1
44 1
45 15
46 0
47 7
48 6
49 0
50 0
51 1
52 1
53 13
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 3
67 0
68 2
69 0
70 6
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 16
77 0
78 58
79 0
80 0
81 5
82 1
83 58
84 0
85 0
86 24
87 31
88 1
89 2
90 13
91 0
92 0
93 7
94 15
95 10
96 6
97 0
98 1
99 0
100 1
101 56
102 0
103 0
104 44
105 1
106 0
107 29
108 2
109 51
110 11
111 0
112 0
113 66
114 11
115 0
116 0
117 1
118 0
119 34
120 0
121 0
122 15
123 1
124 0
125 0
126 7
127 16
128 0
129 13
130 4
131 3
132 0
133 18
134 42
135 5
136 4
137 32
138 16
139 9
140 0
141 0
142 5
143 0
144 0
145 1
146 0
147 0
148 1
149 8
150 0
151 0
152 5
153 19
154 1
155 0
156 0
157 0
158 0
159 66
160 28
161 0
162 0
163 0
164 4
165 2
166 0
167 0
168 6
169 0
170 0
171 0
172 2
173 3
174 6
175 6
176 3
177 1
178 28
179 2
180 10
181 0
182 0
183 12
184 35
185 5
186 21
187 6
188 50
189 0
190 0
191 0
192 0
193 54
194 1
195 30
196 0
197 9
198 0
199 3