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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 269

1876 - Dresden : Schönfeld
Hinterindien. 269 trieben wurde, nun sich aber über Centralasien, China und Hinterindien verbreitete. Er zählt gegen 300 Mill. Bekenner. Buddha gilt als Fleisckwerdung Gottes.' Er wurde getauft, lernte die Sprachen, um alle Volker zu lehren, lebte unter Fasten und Kasteien in der Wüste. Zehn Gebote sind ihm geoffenbart (nicht tödten, nicht stehlen, nicht schwören und lügen u. a.). Der Charakter seiner Religion ist Milde, Gleichheit, Brüderlichkeit, im Gegensatz zur Härte und Anmaßung des Brahmanismus. Er predigte Mitleid und Barmherzigkeit auch gegen die Thiere. Jeder Birmane muß einmal in seinem Leben Mönch ge- wesen sein ld. h. das gelbe Kleid der Pungyi getragen haben). Birma ist das Land des naiven Gespensterglaubens. Nirgends gibt es mehr goldschimmernde Pagoden (Tempel, zuweilen sogar mit Landkarten und Glocken geschmückt), die Klöster sind mehr Schulen als Kirchen, und ein eigentlicher Gottesdienst fehlt. Von 6—13 Jahren gehen die Knaben in die Schule und lernen lesen und schreiben. Man schreibt weiß auf schwarz d. h. mit Specksteinschrift auf schwarzgefärbten Tafelbüchern. — Die Malereien der Birmanen sind besser als die der andern südasiat. Völker, weil sie mehr Verständnis für Perspektive haben. Auch üben sie Musik und haben Dichter und Schauspiele. — Die Hauptnahrung bildet Reis, da nach der Lehre Buddhas kein Thier getödtet werden darf. Selbst Eier scheut man sich zu kochen, um das Leben nicht zu vernichten. Hühner ißt man nur, wenn sie vor Alterschwäche sterben. Die gefangenen Fische läßt man auf dem Sande verschmachten; man hat sie d,ann nicht getödtet, sie starben frei- willig. Produkte. 1. Metalle, besonders Eisen, gibt es in Menge; aber es wird wenig ausgebeutet. Petroleum wird zum Brennen der Lampen verwendet. 2. Reis, Baumwolle, Indigo, Mais, Weizen, Tabak (geringe Gartenkultur), viel Nutzholz. 3. Nur als Zugthiere werden gehalten Ochsen, Büffel, Pferde, Elephanten. Die Industrie liefert treffliche Goldarbeiten, Holzschnitzereien, lackirte Waaren, Serden- gewebe. Nur die Chinesen treiben das Gewerbe fabrikmäßig. Der Handel über See ist in den Händen der Europäer, welche auch den Jrawadi auswärts Verbindung mit den inneren Provinzen Chinas an- streben. Eine Münze besteht nicht, Silber gilt nach dem Gewicht. Zum Rechnen wie zum Beten dient der Rosenkranz, der in den Kreuz- zügen nach Europa kam. Ausfuhr von Tikholz, Baumwolle, Wachs, Stangenlack. Einfuhr von Baumwollzeugen, Waffen, Opium, Spi- rituosen, Zucker. Awa, „die Stadt der Kleinodien und Juwelen", trauert in einsamer Verödung, die Trümmer sind mit dichten Pflanzenwuchs umhüllt. Amara- pura, „die Stadt der Unsterblichen", ist verfallen. Nur hier und da ist noch ein Haus bewohnt; das von Chinesen bewohnte Quartier ist allein noch gut erhalten. Um sie zu vertreiben, hat der König befohlen, einen Canal mitten durch das Stadtviertel zu graben. Denn wenn der Herrscher die Stadt ver- läßt, ist sie dem Verderben geweiht. Nach Kriegsunglück Pflegen die birmani- schen Könige gewöhnlich ihre Hauptstadt zu verändern und dies ist Ursache, daß alle Reiche Hinterindiens so viele verfallene Residenzen aufzuweisen haben. Mandalay, feit 1858 Residenz, liegt nördlich von der verlassenen Hauptstadt, östlich vom Jrawadi, in schattenloser sumpfiger Ebene, die früher dem Reis- bau diente. Außer den birmanischen Einwohnern und den Mohammedanern

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 240

1876 - Dresden : Schönfeld
240 Asien. und Japaner gehören sämtliche^ asiatische Kulturvölker zu den Jndo- germanen oder Semiten. Die Semiten stehen in manchen Leistungen den Jndogermanen nach. So ist in der Poesie Lyrik und Spruchweis- heit besonders gepflegt, das Drama verkümmert. Philosophie, Natur- wissenschaft, Malerei und Plastik hat sich nie selbständig entwickelt. Im Staatsleben schwanken sie zwischen Despotismus und Anarchie. Dabei fehlt es an einem selbständigen Soldatenstande und den aus ihm sich entwickelnden ehrgeizigen Charakteren. Unumschränkte Ober- herrschaft gestehen sie nur Gott zu. Bei größerer Machtentfaltung ist stets die Religion im Spiel; darum zerfallen die semitischen Reiche bald wieder. Dagegen sind die Semiten die Schöpfer des Monotheis- mus, Judenthum, Christenthum, Islam mit den dazu gehörigen Be- griffen des Prophetenthums und der Offenbarung. Den Chinesen fehlt der Sinn für Religion, für eine Glaubenslehre fast ganz, nur eine Sittenlehre ist übrig geblieben. Ihr Sinn wird ganz durch das irdische Leben beansprucht; darüber hinaus denken sie nicht. Sie sind praktisch und thätig, aber nüchtern und poesielos. Die indogermani- schen, voran die arabischen (indischen) Völker haben eine ganz andere religiöse Entwickelung. Die älteste Religion, der indische Brahmanis- mus, ist in den alten heiligen Schriften, den Veden niedergelegt. Im Veda haben wir die schlichteste Gestalt des arischen Naturglaubens. Der Avesta-Zend (die Lehre des Zoroaster in Persien) tritt, obgleich ein Absenker der Veda-'Religion, doch bewußt gegen die Anbetung der Naturgötter auf und strebt nach einer geistigeren, sittlicheren Gottheit. Der Buddhaismus, ebenfalls aus dem Brahmanenthum hervorgegangen, bezeichnet trotzdem den schroffsten Gegensatz gegen die Religion der Brahmanen, er leugnet die vedischen Götter und verkündigt neue phi- losophische und sociale Lehren. Von der Gesamtbevölkerung der Erde rechnet man 31% Buddhisten, 30% Christen, 16% Mohammedaner, 13% Brahmanisten, 0,3% Juden, den Rest Heiden. Der Buddhais- mus ist im ganzen chinesischen Reich, Japan, Hinterindien, Nepal und Ceylon verbreitet; in China ist er nur geduldet, in Hinterindien Staats- religion; in Tibet, wo über % der Einwohner Mönche sind, besteht er unter der Form des Lamaismus. Der Brahmanismus beschränkt sich auf Indien. Der Mohammedanismus umfaßt die Schiiten in Persien, die Sunniten m der Türkei, Arabien, Türkistan, Indien und Sibirien. Die Lehre des Confucius (Kon-fu-tse) hat Anhänger in China, die des Zoroaster (Zerduscht) in Persien und Indien. Die Parsi in Indien sind allen Asiaten an Kultur überlegen. Ihre Reli- gion beruht jetzt aus dem strengsten Monotheismus*). Das Christen- thum ist am meisten in den Kolonien, der Schamanismus in Nord- asien verbreitet. *) Anm.: Der Katechismus der indischen Parsi enthält folgende Glaubens- sätze: Wir glauben an einen Gott, den Schöpfer der Welt, des Himmels und der Erde. Wer an einen anderen Gott außer diesem Gott glaubt, ist ein Un- gläubiger. Gott hat weder Gesicht noch Form, weder Farbe noch Gestalt und ist an keinem bestimmten Orte Er ist so groß, daß wir ihn weder loben noch beschreiben, noch ihn mit unserm Geiste erfassen können. (Vgl. Max Müller, Essays, 1., 154).

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 263

1876 - Dresden : Schönfeld
Vorderindien. 263 der Entsagung und asketischen Vernichtung des Körpers, der btttertsten Grausamkeit gegen sich selbst und des zartesten Mitgefühls für Pflan- zen und Thiere hat von der alten Thatkrast nichts übrig gelassen. In der Askese werden die Inder von keinem andern Volk übertroffen. Sie wollen nicht, wie die andern Völker Gewißheit von der Unsterb- lichkeit der Seele, sondern Gewißheit vom Tode erhalten. Es quält sie die Angst, ewig leben zu müssen. Bei einer solchen Lebens- und Weltanschauung sind die Inder und ihr reiches Land so oft die Beute fremder Eroberer geworden. Sie verehren zahllose (330 Mill.) Götter, darunter Wischnu, als Erhalter der Welt, Ganescha, der bei allen Andachten zuerst angerusen wird, Krisch na, den volkstümlichsten Gott, Dschaganath, ebenso beliebt, dessen Heiligthum in Puri das Mekka des Brahmanismus, Ram, den vergötterten Volkshelden, Kali, die Gemahlin Schiwa's in deren Dienste die Thag, fanatische Mörder- banden, wehrlose Wanderer überfielen, bis die Engländer sie ausrot- teten, Ganga, die Göttin des Ganges u. a. Ihre Tempel heißen Baghawatti, d. h. heiliges Haus, daraus entstand das Wort Pagode. § 371* Die Einteilung in 4 Hauptkasten paßt für die Gegen- wart nicht mehr; namentlich fehlt die Kriegerkaste (Kschetrja). Es lassen sich vielmehr folgende Hauptgruppen sondern: Brahmanen (Prie- ster), Kayaten (Schreiberkaste), Jats und Radschputen (kriegerisch, aber nicht die reine Kriegerkaste), Ackerbau- u. Viehzucht-treibende, Handels-, Handwerkerkasten und Sudras, welche knechtische Arbeiten verrichten. Die Brahmanen und Jats leben besonders im Nw., die Kayaten sind zahlreich in den englischen Finanzbureaus beschäftigt. Unter den Han- delskasten sind aus dem Pandschäb die Khutris (Kschetrja) zu nennen. Sie sind die großen Kaufleute im Westen u. reisen nach Centralasien: dort heißen sie Multuni. In Afghanistan heißen sie Hindkis und nehmen eine Stellung ein, wie die Juden in Deutschland zur Zeit ihrer Bedrückung. Die zahlreichste Kaufmannskaste sind die Banjanen, sie sind über See bis nach der Ostküste Afrikas verbreitet. Zu den arbeitenden Klaffen der Sudras gehören die Kuli, welche als Tage- löhner in die europäischen Plantagen-Kolonien auswandern und an Stelle der befreiten Neger arbeiten. — Zwar haben die Engländer schon manchen der grausamen Religionsgebräuche gemildert oder, wie die Wittwenverbrennung, gehindert; allein der Unterschied der Stände, das Kastenwesen, greift so tief in alle Lebensverhältnisse ein, daß in dieser Beziehung eine Ausgleichung nicht gelingen will. Bei dieser schroffen Abgeschlossenheit ist es auch erklärlich, daß das Christenthum nur wenige Anhänger findet. Nur Leute der niedrigsten Kaste oder solche, die aus ihrer Kaste ausgestoßen waren, also ihre bürgerliche Stellung schon eingebüßt hatten, sind bekehrt worden. Außer den Anhängern des Brahmanismus (150 Mill.) leben im Nordwesten viele Mohammedaner (30 Mill.) und an der Westküste Parsi, sowie in Cey- lon Buddhisten. Die Zahl der Christen beträgt etwa 1% Mill. — Schulbildung besteht nur für Knaben, für Brahmanen gibt es höhere Schulen, in welchen Sanskritsprache, Sagenlehre, Himmelskunde, Stern- deuterei, Kastenordnungen u. Gesetzkunde gelehrt werden. Der größte
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