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1. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 68

1909 - Leipzig : Klinkhardt
— 68 — Der Markt. Wer ist denn in den Ferien auf dem Markte gewesen? (Zch - - - 3d? - . . Ich bin mit meiner Mutter gewesen, auf dem Grünmarkt; da hat sie Kohlrabi und Kraut und Zwiebeln geholt, und die Marktfrauen haben immer gesagt zu meiner Mutter: Na, junge Frau, was mitnehmen? . . . Zu meiner Mutter sagen sie „Madam", die ist aber auch dicker wie deine. . . . Und meine Mutter hat Weinbeeren gekauft, die schmecken fein. . . . Und ich habe das Netz getragen, das war schwer, ganz voll Möhren. . . . Und ich mußte eine Stange Meerrettig tragen, den ißt mein Vater gern zu warmen Würstchen. . . . Und meine Mutter hat grüne Bohnen gekauft; sie sagte: Ts wird nun nicht mehr viel geben. . . . Und wir haben Pilze geholt und abends gegessen, mit Bratkartoffeln. . . . Und meine Mutter hat Preiselbeeren gekauft, solche rote, aber die schmecken schlecht; aber wenn sie gekocht sind, und Milch dazu, dann schmeckt's fein. . . . Und wir haben solche schwarze Beeren geholt, da inacht meine Mutter Suppe von, und schneidet Brotstückchen hinein, und Sonntags Zwieback. . . . Ich weiß, das sind Holunderbeeren, meine Tante in Tula hat einen ganzen Busch voll. . . . Und die Gurken wären schon zu teuer geworden, sagt meine Mutter. . . . usf.) Auch dieses Thema kann mehrfach auftreten und bietet reichlich Anlaß zu sprachlicher und mimischer Darstellung, zu Zeichnen und Formen. H5. Das Aarusfell. (Herr Lehrer, gestern bin ich auf dem Karussell gefahren. . . . Ich auch. . . . Ich zweimal. . . . Ich auf einem schwarzen Pferd, das konnte wackeln. . . . Ich auf einem weißen. . . . Mein Bruder hat mit schieben helfen. . . . Unser Heinrich hat Leierkasten gedreht, er konnte es aber nicht ordentlich. . . .) Und du? (Ich habe auf einem Pferde gesessen, aber meine Mama hatte noch Angst, da hat mich unsre Martha gehalten; aber das nächste Mal kann ich alleine. . . . Und es sollte fünf Pfennige kosten, ich habe aber bloß einen Dreier bezahlt, und die Karussellfrau sagte: Na meinetwegen, weil du so eine kleine Griefe bist. . . .) (Und dann haben wir zu krause Karussel gespielt. Unsere Mücke hat den großen Regenschirm genommen von der Großmutter, und dann hat sie ihre Puppen drunter gesetzt, und dann hat sie den Schirm ge- dreht, und ich habe den Leierkasten dazu gespielt, aber mit einer Mund- harmonika. . . .) Nun malen wir etwas vom Karussell! Pferde, Kutschen, die plane, den Leierkasten. Nun wollen wir noch Karussell spielen, draußen unter der kleinen t?inde im Schulhofe. Wer will Pferd sein? Sechs Zungen. Und du

2. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 39

1909 - Leipzig : Klinkhardt
39 gestellt, hoch gehalten. — Die betreffenden Übungen müssen freilich motiviert erscheinen, vielleicht dadurch, daß man sich beim ungeordneten Geklapper der Tafeln die Ohren zuhält und so lange wartet, bis auch das letzte Rind fertig ist. Wie bei jeder andern Ordnungsübung muß auch hier das Rind selbst ihre Notwendigkeit empfinden. vorgemacht und geübt wird weiter das Abwischen der Schiefertafel, das Auswaschen des Schwammes — wer keinen hätte, merkt seinen Mangel allein —, das Spitzen des Schieferstifts auf einigen groben Zeilen oder an paffenden Steinstufen. - Die Behandlung der übrigen Schulgeräte folgt später. 8. Bewegungen irn freien. (Auf dem Schulhofe, dem Spielplätze oder einer nahen wiese.) Die Rinder stellen sich paarweise an. Der Lehrer führt sie nach dem Spielplatz, Hier kommen zunächst die ortseingesessenen Spiele zu ihrem Recht, also etwa: Bäckchen, Bäckchen, schiele nicht — Ratze und Maus — Haschen — Rauerhaschen -— Schwarzer Mann — Häschen in der Grube — Der Zaun, der wird geflochten — Schwarze Röchin — Waschweiber — wir wolln die goldne Brücke baun — Adam hatte sieben Söhne — Der Sandmann ist dcv. weiter käme in Betracht das j)aradiesspiel (Himmel und Hölle), das Murmelspiel, Ballspiele, auch Spielen im Sande, endlich turnerische Bewegungen wie Marschierern, Hüpfen, Springen, Hinken, Tanzen uff. Selbstverständlich sollen in diesen ersten Schultagen die Rinder nicht neue Spiele gelehrt bekommen, dazu wird sich später oft Gelegenheit finden. Zur jetzt handelt es sich um ein Eingewöhnen in die neuen Verhältnisse unter möglichster Anlehnung an des Rindes bisheriges Leben. Dazu muß eben der Lehrer die bodenständigen Spiele der Rlcinen kennen und verwenden. Alle diese Tätigkeiten, Bewegungen, Vorübungen sind nach und nach den Rindern nahe zu bringen und in vielfacher Wiederholung von ihnen auszuführen. Besonders wichtig ist hierbei ein passender Wechsel, der einzutreten hat, wenn die Rinder in der einen Tätigkeit ermüden. Dieser Gedanke beherrscht ja überhaupt die verhältnismäßig freiere Gestaltung der Erziehung und des Unterrichts im ersten Schuljahre. 1 1 Gute praktische Spielbücher sind: Hundert Schulspicle, herausgegeben vom Lehrerkollegium in Schlettau, Dresden, Huhle — und Stangenberqcrs Spiele für die Volksschule, bearbeitet von H. Schröer, Leipzig, Rlinkhardt.

3. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 71

1909 - Leipzig : Klinkhardt
71 sagte: Dann wird's teurer. . . . Ich habe eine große Tüte mit getragen, und der Kaufmann hat mir eine ganze Hand voll Rosinen gegeben. . . . Ich habe Zuckerplätzchen gekriegt, und meine Mutter hat auch Rosinen gekauft, drei ganze Tüten voll. . . . wir haben Rosinen gekauft — ich weiß nicht, wie die heißen — ohne Kernl, weil die meinem Vater in die Zähne kommen. . . . Kleine Rosinen hat meine Mutter auch gekauft, vierzig Pfennige das Pfund. . . . Und meine hat noch Mandeln gekauft und Zucker. . . . wir haben süße Mandeln, es gibt auch bittere. . . . Za, bittere hat meine Mutter auch mitgenommen, aber die schmecken schlecht. . . . Und Mehl auch, aber das wurde zu viel, und da wollte es der Kaufmann uns hinschicken, und mir hat er eine Feige gegeben. . . . Meine Mutter hat gesagt: wir nehmen das Mehl vom Bäcker. . . . Und meine Mutter hat ihre Marken mit zum Kaufmann gebracht. . . . Meine auch, und das hat grade zur Backware gelangt, hat der Kaufmann gesagt. . . . usf.) ^9« Die Schaufenster. Das Thema ist in der Zeit vor Weihnachten so überreich, daß die Kinder mit ihren Berichten kaum fertig werden. Ulan lasse sie aber nicht bloß erzählen von den Dingen, die sie gesehen haben, sondern auch von ihren Hoffnungen und wünschen und von alledem, was die andern dazu gesagt haben. Auch lasse man gegenseitig ihre wünsche und Urteile begründen. Endlich wird das Formen und Malen der betreffenden Gegenstände einen breiten Raum einnehmen. 50. Lin Weihnachtsmärchen? Run muß ich euch auch noch eine hübsche Weihnachtsgeschichte er- zählen, die sich jemand für artige Kinder ausgedacht hat. Ihr Kinder, habt ihr schon einmal etwas vom alten Niklas oder Ruprecht gehört und von seinen kleinen, bärtigen Zwergen? Der soll vor Weihnachten gar viel zu tun haben, um den artigen Kindern eine Freude zu bereiten. In einer Felsenhöhle tief drin in einem Berge wohnt der alte Vater Niklas. Dort schläft er das ganze Iahr, und um ihn herum liegen viele kleine §eute — kleiner noch als ihr, aber mit großen Bärten; £>as find Zwerge. Alle schlafen, liegen aber ganz weich; denn der Boden * * Grüllich hat dies Märchen in seinen „ Entwürfen" nach Wiedemanns „weihnachtszauber" bearbeitet, wir folgen Grüllichs Darstellung und geben damit zugleich eine Probe von der gemütstiefen Art seines Wirkens.

4. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 72

1909 - Leipzig : Klinkhardt
ist mit grünem Moos bedeckt, und das ist so weich wie Samt. Ls ist ganz still in der Höhle, und nur ein kleines Lämpchen brennt. Aber alle schlafen doch nicht. Line enge Treppe führt aus der Höhle hinauf, und oben ist ein kleiner Felsenspalt; da kann man weit hinaussehen ins Land. Dort hält einer von den Zwergen Macht Tag und Nacht. Allemal, wenn die Sonne hinter den Bergen aufgeht und die Molken vergoldet, steigt ein andrer Zwerg hinauf, nimmt den Spieß und wallst. 3jt das dreihundertmal geschehen, dann bläst der letzte Zwerg in eine silberne Trompete. Da erwachen alle Schläfer unten in der Höhle. Die Zeit war nun wieder einmal um. Die Troinpete erklang. Basch fuhren alle Schläfer ans dem Schlafe empor. Der Vater Niklas stand auf und rief seinen Zwergen zu: „Auf, ihr Zwerge! Zn die Merkstatt! Meihnachten ist bald da. Nun müssen wir wieder an unsre Arbeit. Seid rührig, denn es gibt heute viel zu schaffen. Ls müssen die Sägen geschärft und die Äxte geschliffen werden; denn morgen geht es in den Mald. Mir wollen Thristbäume holen. Auch müßt ihr Kreuze zimmern für die Bäumchen, und die Schlitten müßt ihr herzuholen, damit wir die waldbäumchen daraufladen können." — So sprach Niklas. Flink sprangen die Zwerge auf und gingen an ihre Arbeit. Der eine schärfte die Sägen und raspelte mit einer Feile (?) gar fleißig zwischen den Zähnen der Säge; zwei andere schleiften die Äxte am Schleifsteine; andere holten die Schlitten herbei; wieder andere trugen Bretter herzu, zerschnitten sie und mallsten Kreuze daraus. Das war ein Leben in der Merkstatt! Überall pochte, hämmerte und klirrte es. Bald war alles bereit. Nun kam Vater Niklas, besah sich alles und sagte zuletzt freundlich zu seinen Zwergen: „Seid fleißig gewesen, Kinder! Freut inich! Nun könnt ihr ruhen bis morgen abend! Morgen abend aber geht's hinaus in den Wald!" Die Zwerge legten sich nieder und ruhten den ganzen Tag aus von ihrer Arbeit. Nun ward es aber Albend. Die Sonne war schon unter- gegangen, und die Sternlein blitzten schon am Himmel, und setzt kain auch der Mond dort hinter den Bergen herauf. Da ging Vater Niklas zu seinen Zwergen und schwang eine Glocke und sprach: „Steht auf, Kinder! Die Nacht ist gekommen. Die Sterne funkeln ain klaren Himmel und der Mond wird uns leuchten zu unsrer Arbeit, vergeßt nichts! Nehmt Sägen, Äxte, Schlitten und was wir brauchen mit!" Alle waren gleich bereit. Bald zog die Schar zur Felsenspalte hinaus, voran ging der Vater Niklas, auf einen langen Stab gestützt; die Zwerge schritten hinter ihm drein. Ls war ein prächtiger Winterabend. Die Äste und Zweiglein im Walde waren wie mit Silber bestreut und der Mond mit seinen Sternlein

5. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 42

1909 - Leipzig : Klinkhardt
42 Tafel jedesmal abwischen, da können fast alle mithelfen. (Herr Lehrer, das nächste Mal möchte ich mithelfen, ich auch, ich auch.) Nun wollen wir sie malen. — weiter Ausschneiden des Gestells aus starken: Packpapier; die stütze des Gestells fertigt man aus einem eng zusammengedrehten Papierröllchen von der richtigen Länge. Gin Stück Schieferpapier, das die Rinder sich zuschneiden, vertritt die Stelle der Tafel. Die Lviese. Gin Gang nach der wiese wird angekündigt. Da beginnen sofort die Rinder zu erzählen, wann sie schon draußen gewesen seien, welche wiesen sie besucht hätten, wer mitgegangen sei, aus welcher Veranlassung — ob Spazier- gang oder Geschäftsgang oder freies Herumstreifen der Rinder — sie hinausgekommen wären, was sie draußen gesehen hätten, daß sie einen Blumenstrauß mit nach Hause gebracht, daß die Mutter ihn in ein Glas gestelli habe usf. Manches Nebensächliche kommt dabei zum Vortrag; man lasse es gewähren, wir wollen ja nicht mit der Zeit geizen, wenn wir den Rindern Gelegenheit geben können, ihre Erfahrungen und Neob- achtungen darzulegen — vgl. Sprachbildung. Rommen die Rinder zu weit abseits, so sind sie schnell mit einer Frage, einer Aufforderung zum Thema zu bringen, z. B.: Wer hat einen Blumenstrauß mit nach Hause gebracht? Auch auf dem Wege nach der wiese setzen sich die Erzählungen fort. Nun mag der Lehrer auch die Rinder zu Worte kommen lassen, die weniger impulsiv sind, die ruhigeren. Auf der Wiese selbst wird zweierlei die Rinder des ersten Jahrgangs interessieren: Blumen und Spiele. Sie werden selbst fragen, ob sie Blumen pflücken dürfen. Man erlaubt: „von jeder Sorte (Art) eine!" Nun stiebt der Schwärn: auseinander. Aber schon im nächsten Augen- blick kommen die Fragen. Man vertröstet zunächst, „bis auch die ander:: Rinder deine Blume gefunden haben". Der Wiesenrand bietet gute Sitz- gelegenheit. Nun muß der Lehrer beantworten: wie alle die Blumen heißen, warum die Gundermann heißt und die andere Löwenzahn, jene Wiesenschaumkraut und diese Ruckuckslichtnelke, die wieder Knöterich und andere Hahnenfuß. Dann entsteht eine lebhafte Diskussion, denn manche Rinder wissen es besser als der Lehrer und nennen den Löwenzahn Mai- blume oder Hundeblume oder Retten- oder Kuhblume, den Hahnenfuß Butterblume usf. Andere ergreifen des Lehrers Partei und vertrauen seiner Autorität, bis man erklärt, daß beide recht haben, und wie das komme. Dann soll der Lehrer das „niedliche Köpfchen" des Klees bewundern, andere behaupten sofort, das ihrige fei viel größer, und nun wird verglichen, weiter soll er sehen, wie dies Gänseblümchen „noch schläft", wie die Wickenblüten „Gänsemarsch" machen u. v. a. m.

6. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 75

1909 - Leipzig : Klinkhardt
75 für die braven Rinder! Ach, wie rannen da dem Vater und der Mutter Freulentränen über die kvangen! Ivie jubelten die Rinder. ,,Das (fchnst-- kind ist dagewesen!" ... Wißt ihr, wer da zum Fenster hineinschaute? Das war Vater Niklas, und ihm lief auch eine Träne in den weißen Bart. — 51(. Der Christbaum. (Herr Lehrer, in der Steinstraße gibt's Christbäume zu verkaufen. . . . Ja, ganz große und auch niedliche kleine. . . . wir haben schon einen, der liegt im Reller. . . .) Braucht bloß noch das Christkind zu kommen und ihn anzuputzen. (3a, wir hatten goldne Nässe drauf. . . . And Äpfel, da war auch Gold dran. . . . Und Zuckerzeug! . . . Und Pfefferkuchen! . . . Herr- Lehrer, aber das Beste war die Schokolade. . . . Und an unserm Baum waren Retten. . . . An unfernr auch, goldene. . . . An unserm bunte und silberne noch. . . . Auf unserm war Schnee, aber kein richtiger. . . . Und auf unserm war Lhristkindelhaar, das flimmert so und glänzt, das ist wirklich eine Fracht. . . . Und Glaskugeln hatten wir drauf. . . . Und Glasvögel mit einem richtigen Schwanz. . . . Und feine Glöckchen, die klingelten. . . .)x Nicht wahr, der Christbaum ist der schönste Bauin, den wir auf Crden kennen. (Herr Lehrer, so heißt ein Lied, meine große Schwester singt es irnmer. . . . Bitte, sagen Sie es uns noch einmal!) Der Christbaum ist der schönste Baum — wollen wir das auch lernen? Za? Zhr könnt es ja schon! (Der Christbaum ist der schönste Baum . . .) — wiederholt — den wir auf Crden kennen. Oie Kinder wiederholen auch diesen Satz mehrfach. Lin andermal lernen wir's weiter. Für das erste Schuljahr mögen diese beiden Zeilen genügen. Hört schön darauf, wie es eure größeren Geschwister singen! Aber wißt ihr auch fd]on, wie es kommt, daß wir den herrlichen Baum haben? (Za, weil's Christkind seinen Geburtstag hat.) Da möchte ich euch wohl die Geschichte erzählen, wie das Christkind geboren worden ist P1 2 1 Wenn die Lektion in der Weise gehalten werden kann, daß tatsächlich ein Christbaum angeputzt wird, so ist das jedenfalls die wirksamste und ohne Zweifel die beste Art. 2 Zch möchte hiermit und mit ähnlichen Angaben keineswegs die Frage er- ledigen, wieviel und welche biblischen Geschichten dem ersten Schuljahre darzubieten seien. Diese Frage ist nur im Rahmen einer selbständigen Arbeit zu lösen, und da die Meinungen mehr denn je einander gegenüberstehen, sich also offenbar noch nicht abgeklärt haben, so scheint dazu jetzt noch nicht die rechte Zeit zu sein. Znsbe- fondere wolle man die hier gemachten Angaben nicht in dem Sinne auffassen: Nur diese Geschichten, sondern in dem andern: Zuin weihnachtsfest unbedingt diese Geschichte.

7. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 44

1909 - Leipzig : Klinkhardt
44 Mit Vergnügen lernen die Rinder den bekannten Volksreim: Maikäfer, fliege, Dein Vater ist im Kriege, Deine Mutter ist in Pommerland, pommerland ist abgebrannt, Maikäfer, fliege! Simrock. \o. Die Lrdbeeren. Gestern habe ich Erdbeeren abgenommen in meinem Garten. Es find noch genug dran. Jedes Rind darf sich eine holen. Stellt euch an! (Herr Lehrer, meine Mama hat gestern welche auf dem Markte gekauft, die waren ganz groß und süß. . . . Und wir haben auch noch Zucker dran getan. . . . Und wir Huben Erdbeersuppe gehabt, solche kalte. . . . Ich weiß, die Martha meint Erdbeerkaltschale. . . . Wir haben jedes eine Untertasse gekriegt, aber nicht voll. . . . Za, meine Mutter sagt, die wären teuer, da dürfen wir nicht so stopfen. . . . Wir müssen Brot dazu essen.) Wenn ihr euch draußen eine gepflückt habt, braucht ihr kein Brot dazu zu essen. Bloß etwas warten sollt ihr mit dem Essen, bis ich es euch sage. I^lun Zellt's hinaus. (Aber das sind große, solcl^e große habe ich noch gar nicht gesehen . . . Herr Lehrer, darf ich mir so eine große abpflücken?) Gewiß, vergiß auch ihr grünes Mützchen nicht abzupflücken! (hier ist eine große, die sieht noch weiß aus ... die ist gewiß noch nicht reif . . . Herr Lehrer, der Rarl will eine unreife abpflücken. . . . Nicht wahr, das darf man nicht! . . . U leine Mutter hat gesagt: Von unreifen Beeren wird man krank.) Da hat deine Mutter ganz recht, aber diese weiße Beere hier ist reif. Seht, ich habe noch mehr Erdbeerfträuchlein hier, die weiße Beeren tragen, das ist eine besondere Sorte, (Herr Lehrer, warum ist denn hier so ein Draht?) Das ist ein Drahtring; den habe ich um die Erdbeerpflanze herumgesteckt, daß die Erdbeeren nicht auf der Erde schmutzig werden sollen. (Und warum liegen denn solche Späne hier? . . . Nun, siehst du denn nicht: auch darum.) Ganz recht, das nennt man Holzwolle. Ich hatte nicht so viel Drahtringe, und da habe ich um einige pflanzen Holzwolle gelegt. — Zeichnen und Modellieren einer Erdbeere, Ausschneiden aus grünem und rotem Papier, wobei noch eine ganze Anzahl Wahrnehmungen betreffs der Form gemacht werden (z. B.: Meine ist rund wie eine Rugel. . . . Meine ist ein bißchen spitz. , . . Meine ist unten wie breit gedrückt. . . . Wie macht man denn die Pünktchen dran?). Nimm ein Hölzchen und drücke mit der Spitze hinein! Lin alter Bauin auf -ein Schulhofe. Indem man mit den Rindern vorbeigeht, saßt man nach einem tief hängenden Ast. (Herr Lehrer, aber der hat die Aste weit unten! . . . Ja,

8. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 77

1909 - Leipzig : Klinkhardt
77 Das ist das Jesuskind. Sogleich wird die Lampe angezündet. Auch die anderen Schläfer werden wach. Die Frauen bringen Tücher herbei, um das Rind einzuwickeln: denn Rleider hatte Maria nicht mitgebracht. Aber wohin sollten sie das Rind legen? Line wiege hatten sie natürlich nicht, und eine Bettstelle findet man in einem Stalle auch nicht, aber da steht eine Rrippe, in die sonst das Futter für die Tiere hineingeschüttet wird. Nasch war etwas Stroh hineingelegt und das Rind darauf. Und das ist nun des Jesuskindes erstes Bettlein gewesen, chier schlief es ruhig, wenn auch nur auf Stroh, in der ersten Nacht seines Lebens. wo aber waren die Schafe dieses Stalles? Die sind draußen im Feld. Nur im Winter, wenn es stark regnet und kalt wird, kommen sie in den Stall. Und bei ihnen sind draußen die chirten, die halten rings^ umher wacht. Sie saßen auf einem chügel und spielten die Flöte. Und während der khund um die schlafende Herde herumlief, schauten sie hinauf zu den goldenen Sternen und sprachen dann wieder von alten Zeiten, von ihres Volkes großen Propheten. Die hatten es immer und immer gesagt, daß einst der Heiland kommen sollte. Und dann klagte wohl einer über die Not der Zeit, da sie kaum das liebe Brot verdienen könnten, da ein fremder Raifer im Lande herrscht, und was ich alles noch weiß. . . . Und während sie sitzen und seufzen und sagen: Ach, daß uns Hilfe käme — da schrecken sie auf einmal zusammen: Heller Tag wird's um sie her, und in dem Licht steht ein Lngel vor ihnen in einem glänzenden weißen Rleide. Aber dieser beruhigt sie sofort und sagt: „Fürchtet euch nicht, ich habe eine gute Nachricht für euch, eine frohe Botschaft! — Euch ist heute der Heiland geboren. Geht nur hin! Zn eurem Stall werdet ihr das Rindlein finden, in windeln gewickelt und in einer Rrippe liegend." Und ehe sie sich noch erholen von Schreck und Freude und Staunen, da sehen sie der Lngel Heer wie eine Sommerwolke. Die sind nicht zu zählen und sie singen so schön: „Ehre sei Gott in der Höhe, Und Frieden auf Erden, Und an den Menschen ein Wohlgefallen." Sobald die Lngel verschwunden sind und es ringsum wieder Nacht geworden ist, eilen die Hirten zu ihrem Stall nach Bethlehem und finden das Rindlein, und sie werden nicht müde, alles zu erzählen; und wer am meisten aufhorcht und sich am meisten freut, das ist — ihr könnt es euch denken — Maria. Uni* da man nun vergessen hat, Zesu Geburtstag aufzuzeichnen, so seiern wir mitten im Winter, wenn die Tage ganz kurz sind, das Fest

9. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 78

1909 - Leipzig : Klinkhardt
78 der heiligen Nacht, der Weihnacht, das Christfest. Dann werden die Weihnachtskuchen gebacken und fröhliche Weihnachtslieder gesungen und endlich, woran ihr wohl die größte Freude habt, die Lichter an dein Christbaum angezündet. Dann ist es, als wenn „alle Jahre wieder" das Christkind selber käme, uni den Kindern seine Gaben auszuteilen und ihre Herzen froh zu machen. Und in allen Kirchen wird vom Christkind erzählt und von seiner Mutter und von den Hirten auf dem Felde und den Cngeln droben. Und alles singt und jubelt und klingt: O, du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! — So klingt die Stunde aus, zu der zweckmäßigerweise die letzte Schul- stunde am Tage genommen wird. Denn nicht Abfragen und wiedererzählen soll jetzt folgen. Wir wollen ein inniges, sinniges Untertauchen, ein Ver- senken des Gemüts, nicht ein Hervorzerren der gehabten Cindrücke an die Oberfläche. „Überlegt euch die schöne Geschichte und geht still nach Hause !" Das ist darum die eine Möglichkeit. Die andere wäre, ein gutes Bild zu zeigen und die Kinder es anschauen zu lassen, vielleicht auch einmal ohne laute Nede. Tine dritte endlich wäre, ein Weihnachtslied zu be- ginnen. „wollen wir nicht auch ein Weihnachtslied lernen?" Ihr Kinderleiu kommet, o kommet doch all, Zur Krippe her kommet in Bethlehems Stall nsf. 35. Der Winter. Nun ist doch endlich der Winter gekommen, (Herr Lehrer, wir haben gestern schon einen Schneemann gebaut. . . . Und wir auch, und dann haben wir ihn eingeschossen mit Schneebällen. . . . Und dann haben wir die Mädels geworfen, daß sie quiekten. . . . Und ich habe einen Schnee- ball grade an den Hals gekriegt. ... Da ist er aber dann ausgerissen— Nein, ich habe mir bloß den Schnee runtergeputzt, dann habe ich wieder mitgemacht. . . . Und unten bei Stiehlers ist eine große, lange Schinder sgleitbahnj, da waren gestern die großen Jungen drauf; aber nachher gehen wir hin, da haben die großen noch Schule. . . . Wenn die Leute nur nicht Asche hingeftreut haben! . . . Am besten gehts Schindern mit Holzpantoffeln. . . . Ich kann auch Kauermänne! machen beim Schindern... Herr Lehrer, aber die Mädels können nicht richtig schindern, die schlappen immer mit einem Beine. . . .) wißt ihr, wenn einmal passendes Wetter ist, dann werden wir einen Schneemann bauen 1 . (Aber formen können wir schon hier in der Schul- stube einen. . . . Und malen auch. . . .) 1 vergl. die Bemerkung am Schlüsse dieses Teils, Seite 8^.

10. Anschauungsunterricht und Heimatkunde für das 1. bis 3. (bezw. 4.) Schuljahr - S. 92

1909 - Leipzig : Klinkhardt
92 Endlich mag berichtet werden, wie nach einigen Wochen Bettücher und Überzüge in die Wäsche kommen. Zeichnen eines Bettes in verschiedenen Ansichten. Ausschneiden und Zusammenfügen eines huppenbettchens aus Rarton oder starkem Papier. Rätsel. I. was ist fertig und wird doch jeden Tag gemacht? 2. Federn hats und kann nicht fliegen, Beine hats und kann nicht kriechen, Stille steht es immerzu, Dienet uns zur süßen Ruh. Alle Tag' schlüpfst du hinein, Rate nur, was mag das fein? 67. Der Tez-j-ich. Zch habe auf dem Fußboden meiner Stube eine schöne Decke liegen. Das ist ein Teppich. Manche Rinder haben auch einen Teppich zu fjaufe, in der Wohnstube vielleicht. Manche haben Läufer. Das sind ganz schmale Teppiche, auch auf den Treppen kann man sie sehen. Da läuft sich's ganz leise drauf. Und auf dem Teppich läuft sich's auch so leise, daß die Leute, die drunter wohnen, gar nichts hören. Andere Rinder haben Linoleum in den Stuben, daß die Farbe nicht so abgetreten wird. Die Eltern sagen, das hielte auch den Fußboden warm. Und man braucht es auch nicht zu klopfen wie den Teppich, bloß zu wichsen, wenn der Teppich geklopft werden soll, wird er über eine Stange gehängt. Dann wird draufgeschlagen, und da kommt fürchterlicher Staub heraus. Formen eines Teppichs, eines Läufers, auch mit einfachen, selbst- gewählten Mustern. Rätsel. welcher Läufer kann nicht laufen? 68. Die Uhr. Nun, Nudi, das war heute höchste Zeit! (Za, mein Vater sagte, sie hätten die Turmuhr vorgerückt, und an unsrer zu Hause wäre es noch gar nicht so spät gewesen.) Za, wenn doch die Uhren alle gleich gehen wollten! was für eine habt ihr denn in eurer Stube? (Das ist so ein Rasten, und unten baumelt so ein Ding...... Herr Lehrer, ich weiß, das ist ein Schwingel. . . . Meine Großmutter sagt, das wäre eine Schleuder. . . . Mein Vater sagt anders, aber das kann ich nicht sagen. . . .) vielleicht Perpendikel? (Za, so wird's gewesen sein; bitte, sagen Sie's noch einmal!) herpendikel — wird versucht und geübt, aber nur von denen, die sich
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