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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 116

1880 - Dresden : Salomon
116 tuelle umfaßt die gesammte Bildung, die sich in die drei Stufen: Volksbildung, Wissenschaft und Kunst, gliedert. Die verschiedenen Völker der Erde sind sehr ungleich cultivirt: Cultur- und Naturvölker; Nacht-, Tämmerungs- und Tag- Völker. Auch unter den Culturvölkern giebt es gewaltige Cultur- unterschiede; häufig blühen nur einzelne Zweige der Cultur, oder es sind nur einzelne bevorzugte Individuen und Klassen gebildet. Allgemein ist die Cultur bei den hochcivilisirten Völkern Europas. Uebrigens kommen die Stufen der Cultur, wie sie geschichtlich in Jahrhunderten oder Jahrtausenden bei diesen Völkern sich folgten, bei verschieden hochstehenden Nationen gleichzeitig vor. Die Urahnen aller heutigen Culturvölker nahmen in ihren ersten Ansiedelungen die höchst einfachen und primitiven Nahrungsmittel aus der Ein- fammlnng einiger wildwachsenden Pflanzen und Baumfrüchte und aus der Jagd und Fischerei, Produkte, welche sie höchstens am Feuer ohne irgend welche künstliche Zuthaten bereiteten. Bei den Naturvölkern der Gegenwart findet man die nämliche, vor Jahr- taufenden herrschende Einfachheit der Nahrungsmittel; so bei den asiatisch-russischen Nomaden, bei den Indianern Amerikas und den Eingeborenen Afrikas und der Südfee-Infeln. Die Abbadehs und Bicharis in Nubien nähren sich noch heute, wie die Ichthyo- phagen des Alterthums, nur von Geschenken der Natur, von Muscheln, Mollusken und Fischen. Die Höhlen der Ureinwohner Galliens aus der Steinzeit sind fast identisch mit den Wohnstätten der Troglodyten, welche noch heute zwischen Kofseir und Berenice und in Oberabessinien zu finden sind, und wie die Urahnen der heutigen Culturvölker vor Jahrtausenden ihre Wohnungen bauten, so baut sich noch jetzt der Grönländer seine Hütte aus Baumstämmen, Moos und Steinen halb in die Erde hinein, so errichtet der Hawaiense und Bedschuane seine Hütte aus dem Rohre der Padanuspflauze, so fertigen sich Baschkiren, Kirgisen und Jakuten Zelte, die aus Baumstämmen bestehen, welche mit Birkenrinde, Thierfellen oder rohen, aus Thier- haaren gewebten Stoffen bedeckt find. Auch die Trachten der heutigen Jäger- und Nomadenvölker tragen den Typus der ge- schichtlich ältesten Periode der Kleidung: die Lappen tragen aus Thierfellen zusammengesetzte Kleider, die nordischen Nomaden Nenn- thierkleider, die tungusischen Golden Fischhautjacken, die Hawaiensen eine Kapa aus einer Art Papier, das aus geschlagener Baumrinde bereitet und mit der gewöhnlichen Erdsarbe des sogenannten „Noku" vermittelst einfach eingekerbter und eingeschnittener Hölzer bedruckt wird. Derselbe Parallelismus zwischen der ältesten Culturstufe der

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 145

1880 - Dresden : Salomon
145 In S stehe erst einmal statt der Sonne die Erde und in dem Mittlern Kreise bewege sich die Sonne. Rückt sie von A nach B, so sieht man sie von 8 aus nach dem Sternbilde des Stiers zu stehen; rückt sie von B nach C, so geht sie aus dem Sternbild des Stiers nach dem der Zwillinge :c. Ist aber 3 die Sonne und bewegt sich in dem Mittlern Kreise die Erde, so wird man ebenfalls die Sonne nach einem andern Sternbilde sich bewegen sehen, nämlich von dem der Waage nach dem des Scorpion, wenn wir mit der Erde von A nach B nns bewegen. Schon die älteren Astronomen haben die scheinbare Sonnen- bahn in 12 gleiche Theile, jeden zu 30 °, getheilt und nach den Sternbildern dieser Bahn genannt. Da die Namen dieser Stern- bilder meist aus dem Thierreiche genommen sind, so nannte man diese Bahn Zodiaeus oder Thierkreis. Die 12 gleichen Theile der Sonnenbahn oder die himmlischen Zeichen fallen übrigens nicht mit den gleichnamigen Sternbildern zusammen, sondern sind gegenwärtig um 300 von einander entfernt. Der Grund davon kann erst weiter unten angegeben werden. Die sechs ersten Zeichen, die Frühlingszeichen Widder, Stier und Zwillinge, sowie die Sommerzeichen Krebs, Löwe und Jungfrau, liegen auf der nörd- lichen Himmelshemisphäre und heißen darum nördliche Zeichen; die sechs letzteren dagegen, die Herbstzeichen Waage, Scorpion und Schütze, sowie die Winterzeichen Steinbock, Wassermann und Fische, liegen auf der südlichen Himmelshemisphäre und heißen deshalb südliche Zeichen. Auch heißen die drei ersten und die drei letzten zusammen aussteigende, die sechs mittleren hingegen niederfteigende Zeichen. Warum wohl? § 7. Beweise für die Revolution. Von einer Sonnenbahn kann in Wirklichkeit keine Rede sein, da nicht die Sonne sich um die Erde, sondern die Erde sich um die Sonne dreht. Schon die Größenverhältnisse dieser Weltkörper machen es wahrscheinlich, daß sich die kleinere Erde um die viel größere Sonne bewegt; ebenso spricht dafür die Thatfache, daß alle übrigen Planeten um die Sonne kreisen. Bereits ältere Astronomen waren überzeugt, daß Merkur und Venus, welche Planeten der Sonne am nächsten stehen, sich um die Sonne be- wegen; das ersieht man aus dem sogenannten egyptischen Welt- systeme, das weiter unten betrachtet wird. Da die Bahnen dieser Planeten zwischen Sonne und Erde liegen, so kann der Fall ein- treten, daß wir sie als dunkle Körper vor der Sonnenscheibe vor- 10

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 9

1827 - Erlangen : Heyder
0 Ansehen erhielt. Alles dies weifet die Geschichte nur sparsam nach, aber es muß fast so gewesen sein. So werden uns nur einige Erfindungen der frühe- sten Zeit, z. B. der Saiteninstrumente durch Jubal, der Kunst Metalle zu bearbeiten durch T u b a l, nanr» Haft gemacht, die aber schon manches vorhergegangene voraussetzen. Die ersten Erfindungen müssen die näch- sten Dedürfnisse der Menschen befriedigt haben; und diese sind Obdach, Kleidung und Nahrung. Baum und Höhle gaben die natürliche Wohnung, aber auch Anlaß zu künstlicherem Anbau aus Zweigen, Pfählen oder Erdwänden; daß ausfallende Körner oder in die Erde herabgebogene Zweige neue Pflanzen und Baume gaben, führte auf Ackerbau und Anpflanzung, Bear- beitung und Düngung der Erd». Daß manche Thiere, die man meist nach ihrer Stimme nannte, sich mehr an den Menschen gewöhnten, machte, daß man bald auf Erhaltung und Fortpflanzung derselben bedacht war; die Milch derselben war schmackhaft, nicht min- der ihr Fleisch; ihr Fell konnte Bedeckung werden. Der wilden Thiere erledigte man sich mit der Keule (der natürlichsten Verstärkung der Faust) oder dem ge- schwungenen Steine (Schleuder); Thierknochen ver- schärften die Spitze der Stange zur Lanze, und ein getrockneter Darm an beiden Enden eines biegsamen Holzes befestigt, gab nicht allein Ton, sondern auch einem daran gehaltenen zugespihten Stabe größere Schnellkraft. In Felsenspalten oder unter Vaumwur- zeln fand man glänzenderes Gest«n (Metall), das sich mit schweren Steinen breit oder spitzig schlagen ließ. Der zündende Blitz oder zufällige Reibung mehrerer Hölzer erzeugte das Feuer, dessen Werth man bald einsah, es ganz besonders hoch hielt, verehrte, und zu seiner fortdauernden Unterhaltung besondere Männer anftellte. Vielleicht war dies der erste Ursprung der Feuer-Priester. Andere führte die allgemeine Tren- nung in weite Steppen, wo nur die Heerde alleinige Nahrung und der Nomadischen Lebensart den Ursprung, gab. Ueber Stäbe gelegte Felle waren die ersten Zelte. Andere kamen in Wälder, wo Jagd — andere an Flüsse» wo Fischfang den Hunger stillen kehrte. Manche gelan-

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 26

1827 - Erlangen : Heyder
folgte ihm (436—-465.). Der Natlonalkrieg gegen die Griechen wurde nun durch 2 Millionen Streiter (die bunteste Musterkarte von wenigstens 50 ganz ver, fckiedenen Volksstämmen) begonnen, aber schon bei Ther- mopyla und Artemisium zu Land und Wasser aufge- halten, gelang zwar die Verbrennung des verlassenen Athens, mislang aber die Seeschlacht von Salamis (Themistokles Meisterstück 480) so, daß der König für seine Brücke über den Heilespont bange gemacht, eiligst zurückging. Die unter Mardonius zurückgelaffenen Truppen wurden hierauf von Pausaniaö und Aristides (47y) bei Platää und Mykale, zu Wasser und Land, an Einem Tage geschlagen. Dieser unglückliche Krieg, die Serailregierung dieses und der folgenden Könige, die ungeregelte Erbfolge, die Größe des Reichs selbst, wo die entfernteren Statthalter sich für kleine Könige zu halten und sich zu empören ansingen, die schlechte Organisation der Heere trugen sichtbar zum Verfall eines Reiches bei. welches zwar 4 Hauptstädte (Ecba- tana, Susa, Babylon und Persepolis als Todtenresi- denz, von deren einer zur andern das ungeheure Hof- lager fast noch nomadisch herumzog) aber vier Haupt- kräfte des Staates nicht hatte, nämlich Einheit, Gehor- sam, gute Verfassung und Verwaltung. Ferxes fiel durch Mörderhand, und die folgenden Regierungen zeigten den Verfall des Reiches noch sichtbarer. Gegen das kleine Griechenland mußte man ein Vertheidi- gungs - und Bestechungssystem annehmen , konnte Aegypten und andere Satrapien kaum in Gehorsam erhalten, und sah im Bruderkampse des Artaxerxes Ii. mit dem jüngern Cyrus (4si) sogar 10000 Griechen, für den letztern bet Kunaxa fechten, und unter Feno- phon sich mitten durch die glücklichern Feinde gegen 200 Meilen weit fast unversehrt zurückziehn. Später hätte ein spartanischer König Ageßlaus vielleicht das persische Reich gestürzt, wenn ihn nicht Kriege, durch persisches Gold in Griechenland selbst entzündet, zurückgerufen hätten. Schon behauptete sich mancher König Persiens nur dukch Ausrottung des ganzen übrigen königlichen Hauses; und mehrere starben selbst gewaltsamen Todes.

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 29

1827 - Erlangen : Heyder
- 29 - aus unbedeutenden Streitigkeiten zwischen Korinth uttv Korcyra entsprungen, war eigentlich ein Kampf der. Aristokratischen und Demokratischen Parteien, die sich fast in allen Staaten Griechenlands gebildet hatten, und wenn er sich wider Erwarten mit dem Untergange der letzteren und Athens endete: so schien sich zu bo stätigen, daß die Volksherrschaft doch auf schwächer» Füßen stehe, als die. welche von den Vornehmer« und Gebildetern ausgcht. Zwar hatte noch beim Anfänge des Kriegs Athen einen Mann, Perikles, der für ein Ideal eines Staatsmannes in einer Republik gelten konnte, indem er mit großem Sinne alles und jedes umfaßte, im höchsten Glück und Unglück nie die Besonnenheit verlor, und dem Volke doch nie merken ließ, daß er es beherrsche, wohl aber, daß er es auf diese Höhe gebracht habe, Ungtückli, cherweise rieth beim Anfänge des Krieges der freilich alt gewordene Staatsmann zum Vertheidigungssystem gegen die Peloponnesier auf dem Lande, und zum An- griffskriege auf dem Meere. Fast die ganze Bevölke- rung der offenen Landschaft Attika drängte sich nun in Athen und zwischen den langen Hasenmauern zusam- men, weil die Spartaner regelmäßig alle Jahr das offene Land verwüsteten. Dies erzeugte Uebervölkerung und Hunger und endlich eine furchtbare Pest, an wei- cher endlich Perikles selbst erkrankte und starb (429). Ein Gerber, Kleon, gelangte mit seiner Stentorstimme bald zu Perikles Einfluß, und verleitete das Volk zu den wildesten Maasregeln gegen abgefallene Bundes- genossen; doch blieb er glücklicherweise in einem Tref, fen bei Amphipolis, mit dem spartanischen Feldherrn Brasidas zugleich. Zwar schloß man einen 50jährigen Frieden, allein Athen bekam an den jungen und schönen Alcibiades, dem Liebling und Schüler des Sokrates, einen Volksführer, der seine herrlichen Talente mehr zu seiner als des Staates Größe nutzte, und sich nur im Kriege geltend machen zu können glaubte. Dieser fetzte es mit seiner populären Beredsamkeit durch, daß man den Segestanern in Sicilien gegen die Syrakusaner Hülse schicken oder eigentlich Sicilien für Athen erobern sollte Eine trefflich bemannte Flotte ging »uch dahin ab, unter ' ,A ' J ------------------------—----------------------J_____mi&är
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