Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 197

1827 - Erlangen : Heyder
— 1q7 — sich gerissen, und die unglückliche Königin Maria An- toinette, Tochter Maria Theresias, auch aufs Schaffst geschleppt hatten: ergriff man auch ungeheure Maas- regeln, den äußern Feinden zu begegnen. Dag Volk wurde in Masse aufgeboten, ganz Frankreich in ein großes Heereslager verwandelt, und 13 Heere auf ein- mal wurden den Feinden entgegengestellt, die mit fana- tischem Muthe und ihrer Ueberzahl die größten Feld- herrnkünste vereitelten. Um alles Heilige zu vernichten, wurde im Nov. 17q3 sogar die christliche Religion abge- schafft, und ein Tempel der Vernunft errichtet, die Gottheit und Unsterblichkeit geläugnet, und erst am 7. Mai 1794 wurde durch Convenksdecret das höchste Wesen wieder eingesetzt! Um der Finanznoth abzuhel-A fen, war Papiergeld geschaffen worden, Assignaten oder Anweisungen auf den Erlös aus den zu verkau- fenden Nationalgüter; da man jene aber in unvernünf- tiger Menge fabcicirte, verlor endlich ihr Werth so, daß z. B. ein paar Stiefeln gegen 20000 Franken solches Gelds zu stehen kamen. Allein ein Glück für Frankreich war es, daß dieses Schreckenssystem endlich sich selbst vernichten» daß die Revolution, wie Saturn, ihre eigenen Kinder fressen mußte. Der scheußliche Bürger Egalite (Herzog von Orleans) war bereits geopfert, und als Robespierre, der Tausende schon hin- geschlachtet hatte, sich auch an seinen nächsten Blut, collegen vergreifen wollte, wurde er und sein Anhang (28. Zul. 1704) von diesen verhaftet, und der Guil- lotine übergeben. Doch gabs noch manche blutige Stürme, ehe man die Iacobiner und Anarchisten ganz bezwingen konnte. Eine neue Constitution (23. Ock. 1705) erschien, der zufolge 5 Directoren mit einem Rathe der Alten und der 500, an der Spitze der Ge- schäfte stehen sollten. /, Unterdeß war der Krieg lebhaft und meist siegreich für Frankreich fortgesetzt worden; eö war ein Krieg nicht blos gegen die Völker, sondern auch gegen die Verfassungen, die, wo dir Franzosen Meister eines ganzen Landes wurden, nach ihrem Schnitt in Re- publiken sich verwandelten; sc mit dem eben eroberten Holland, aus welchem eine batavische Republik gewor-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 226

1827 - Erlangen : Heyder
— Tsv — Hospodars der Moldau, und kündigte von Jassy auch (7. und 20. März) den Kampf für die Unabhängigkeit des griechischen Volkes an. Eine im Quartier der Griechen zu Constantinopel (im Fanal) vorbereitete Re- solution, sollte gleichzeitig mit seinem Erscheinen vor dieser Stadt losbrechen. Allein ein Verschworner ent- deckte den Plan dem englischen Gesandten, und dieser ihn dem Divan. Aber Kaiser Alexander, aus den Pp- fuarttt sehr gerechnet hatte, erklärte sich stark gegen diese „Jnsurrection," und nun wurden nicht allein seine Hekäristen und andere Anhänger von den Türken total geschlagen, sondern es begann auch ein furchtbares Blutbad gegen die Griechen zu Constantinopel. Unter- deß brach auch der Aufstand in Morea und auf den Inseln los; die Griechen suchten durch die großen Erinnerungen aus der alten Zeit begeistert, dem schwe- ren Druck, unter dem sie schmachteten, sich zu entziehen. Freilich mußten sie erst zu einem Heldenvoik sich wieder durchkämpfen, da die lange Sclaveret auch ihre Sinnes- art verschlechtert hatte. Unglücklich ging es de» Griechen in der Moldau und Wallachei und Constantii nopel. Bei Tergowitsch siel die heilige Schaar Ppst- lantis durch Verratherei am lb.jun., und bei Tergoressi; Ppsilanti floh in das ösireichische Gebiet und fand eine herbe Gefangenschaft zu Munkatsch bis 1827; man sah in Constantinopel griechische Fürstinnen für einen Piaster auf dem Markte in die Sklaverei verkaufen und der rohesten Wollust hingegeben; sah den hochbetagten Patriarch Gregor vor seiner Kirche, die mit 15 andern dem Boden gleichgemacht wurde, aufgeheukt, und die entwaffneten Griechen wie Hunde todtgeschlagen. Um- sonst verwandte sich der edle Stroganoff/-der russische Gesandte, usid vtrließ endlich die Stadt; ucksonst bot Oestreich Vermittlung an; desto glücklicher focht die griechischeflotke mit ihren Brandern gegen den Kapudan Pascha; desto glücklicher Odysseus bei Zeituni, Ger- mano, bet Patras, welches er etnnahm, so wie sich auch Navariuo, Napoli di Ma'lvasia und Tripolizza Theben, Arta, ergaben. Zu ihrem Glücke erklärte auch der'shah von Persien den Türken den-Krieg; focht auch der wilde Despot Ali Pascha von, Zamn« (1ö; Febr.

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 26

1827 - Erlangen : Heyder
folgte ihm (436—-465.). Der Natlonalkrieg gegen die Griechen wurde nun durch 2 Millionen Streiter (die bunteste Musterkarte von wenigstens 50 ganz ver, fckiedenen Volksstämmen) begonnen, aber schon bei Ther- mopyla und Artemisium zu Land und Wasser aufge- halten, gelang zwar die Verbrennung des verlassenen Athens, mislang aber die Seeschlacht von Salamis (Themistokles Meisterstück 480) so, daß der König für seine Brücke über den Heilespont bange gemacht, eiligst zurückging. Die unter Mardonius zurückgelaffenen Truppen wurden hierauf von Pausaniaö und Aristides (47y) bei Platää und Mykale, zu Wasser und Land, an Einem Tage geschlagen. Dieser unglückliche Krieg, die Serailregierung dieses und der folgenden Könige, die ungeregelte Erbfolge, die Größe des Reichs selbst, wo die entfernteren Statthalter sich für kleine Könige zu halten und sich zu empören ansingen, die schlechte Organisation der Heere trugen sichtbar zum Verfall eines Reiches bei. welches zwar 4 Hauptstädte (Ecba- tana, Susa, Babylon und Persepolis als Todtenresi- denz, von deren einer zur andern das ungeheure Hof- lager fast noch nomadisch herumzog) aber vier Haupt- kräfte des Staates nicht hatte, nämlich Einheit, Gehor- sam, gute Verfassung und Verwaltung. Ferxes fiel durch Mörderhand, und die folgenden Regierungen zeigten den Verfall des Reiches noch sichtbarer. Gegen das kleine Griechenland mußte man ein Vertheidi- gungs - und Bestechungssystem annehmen , konnte Aegypten und andere Satrapien kaum in Gehorsam erhalten, und sah im Bruderkampse des Artaxerxes Ii. mit dem jüngern Cyrus (4si) sogar 10000 Griechen, für den letztern bet Kunaxa fechten, und unter Feno- phon sich mitten durch die glücklichern Feinde gegen 200 Meilen weit fast unversehrt zurückziehn. Später hätte ein spartanischer König Ageßlaus vielleicht das persische Reich gestürzt, wenn ihn nicht Kriege, durch persisches Gold in Griechenland selbst entzündet, zurückgerufen hätten. Schon behauptete sich mancher König Persiens nur dukch Ausrottung des ganzen übrigen königlichen Hauses; und mehrere starben selbst gewaltsamen Todes.

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 29

1827 - Erlangen : Heyder
- 29 - aus unbedeutenden Streitigkeiten zwischen Korinth uttv Korcyra entsprungen, war eigentlich ein Kampf der. Aristokratischen und Demokratischen Parteien, die sich fast in allen Staaten Griechenlands gebildet hatten, und wenn er sich wider Erwarten mit dem Untergange der letzteren und Athens endete: so schien sich zu bo stätigen, daß die Volksherrschaft doch auf schwächer» Füßen stehe, als die. welche von den Vornehmer« und Gebildetern ausgcht. Zwar hatte noch beim Anfänge des Kriegs Athen einen Mann, Perikles, der für ein Ideal eines Staatsmannes in einer Republik gelten konnte, indem er mit großem Sinne alles und jedes umfaßte, im höchsten Glück und Unglück nie die Besonnenheit verlor, und dem Volke doch nie merken ließ, daß er es beherrsche, wohl aber, daß er es auf diese Höhe gebracht habe, Ungtückli, cherweise rieth beim Anfänge des Krieges der freilich alt gewordene Staatsmann zum Vertheidigungssystem gegen die Peloponnesier auf dem Lande, und zum An- griffskriege auf dem Meere. Fast die ganze Bevölke- rung der offenen Landschaft Attika drängte sich nun in Athen und zwischen den langen Hasenmauern zusam- men, weil die Spartaner regelmäßig alle Jahr das offene Land verwüsteten. Dies erzeugte Uebervölkerung und Hunger und endlich eine furchtbare Pest, an wei- cher endlich Perikles selbst erkrankte und starb (429). Ein Gerber, Kleon, gelangte mit seiner Stentorstimme bald zu Perikles Einfluß, und verleitete das Volk zu den wildesten Maasregeln gegen abgefallene Bundes- genossen; doch blieb er glücklicherweise in einem Tref, fen bei Amphipolis, mit dem spartanischen Feldherrn Brasidas zugleich. Zwar schloß man einen 50jährigen Frieden, allein Athen bekam an den jungen und schönen Alcibiades, dem Liebling und Schüler des Sokrates, einen Volksführer, der seine herrlichen Talente mehr zu seiner als des Staates Größe nutzte, und sich nur im Kriege geltend machen zu können glaubte. Dieser fetzte es mit seiner populären Beredsamkeit durch, daß man den Segestanern in Sicilien gegen die Syrakusaner Hülse schicken oder eigentlich Sicilien für Athen erobern sollte Eine trefflich bemannte Flotte ging »uch dahin ab, unter ' ,A ' J ------------------------—----------------------J_____mi&är

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 62

1827 - Erlangen : Heyder
62 und vom Feldzug gegen Juba zu Nom gehalten hakte; wo er gegen 60 Millionen Thaler und 2622 goldene Kranze in den öffentlichen Schatz legte, und jedem ge- meinen Soldaten 1000 Thaler, (den Offizieren nach Verhältniß mehr) jedem römischen Burger eine Mine (20 Thlr.) schenkte; jedem Miethsmann in Nom die Miethe auf ein Jahr bezahlte; wochenlange Spiele, be- sonders Feld-und Seeschlachten, (letztere in dazu ge- grabenen ungeheueren Bassins), Gefechte zwischen 1200 Menschen und 40 Kriegselephanten aufführen ließ, das ganze römische Volk in 22000 Gemächern ffpeisete, und jedem derselben 2 Faß des kostbarsten Weines gab. Auch nach der Schlacht von Munda hielt er wieder einen Triumph, aber — über Mitbürger. Cäsar war lebenslänglicher Dictator und Impera- tor, also Herr des Reiches, wenn er auch die Kurz- sichtigen durch Beibehaltung her republikanischen Formen vorerst noch täuschte; das Volk hing ihm an, der Se- nat, den er auf Y00 vermehrte, von ihm ab. Aber während er selbst manche treffliche Einrichtung machte, mit Sostgenes Hülfe durch einen neuen nach ihm ge- nannten Calender die Zeitrechnung richtiger bestimmte, war seine eigene Zeit abgelaufen, wenn auch seine Rechnung noch schwerlich abgeschlossen war. Denn es stand ja für den Ehrgeitziqen noch Etwas zu erreichen: die Krone und die förmliche Monarchie. In einigen Männern, obgleich sie dem Cäsar ihr Leben verdankten, war noch alkrepublicanischer Geist; sie folgten, exaltirt wie sie wären- ihrem Gefühle, ohne zu bedenken, daß die alte Republik nie wieder hergestellt werden konnte, weil der Staat zur Monarchie gereift. Brutus und Cassius stellten sich an die Spitze einer Ver- schwörung, die an den Idus des März (15. Mrz. 44) auöbrach. Im Senate, bei der Bildsäule des Pompe- jus, wurde Cäsar (obgleich vorher gewarnt) von Casca, Cimber, Brutus und andern mit 23 Wunden nieder- gestoßen. Zwar begnadigte der Senat die Mörder Mit reichen Statthalterschaften, als sie rathlos selbst Nicht wußten, waö nun werden sollte; aber Marcus Antonius, der Cónsul, entflammte das Volk zu blutiger Rache, um als Demagog an Cäsarö Stelle
   bis 10 von 16 weiter»  »»
16 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 16 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 2
7 1
8 0
9 0
10 7
11 3
12 1
13 0
14 5
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 3
32 0
33 0
34 1
35 0
36 0
37 4
38 0
39 0
40 1
41 1
42 4
43 1
44 0
45 2
46 1
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 0
5 0
6 0
7 0
8 2
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 2
15 1
16 1
17 6
18 0
19 0
20 3
21 1
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 4
32 0
33 2
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 0
40 0
41 3
42 2
43 1
44 0
45 1
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 1
56 6
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 1
63 0
64 1
65 0
66 1
67 1
68 1
69 0
70 0
71 0
72 1
73 0
74 1
75 1
76 0
77 1
78 0
79 0
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 0
86 0
87 1
88 1
89 1
90 0
91 0
92 5
93 0
94 1
95 0
96 1
97 1
98 7
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 2
3 1
4 7
5 2
6 9
7 2
8 2
9 21
10 7
11 1
12 2
13 1
14 2
15 5
16 13
17 0
18 0
19 16
20 3
21 4
22 3
23 2
24 53
25 1
26 3
27 13
28 3
29 10
30 7
31 5
32 6
33 21
34 35
35 0
36 1
37 4
38 2
39 6
40 9
41 0
42 1
43 2
44 3
45 6
46 6
47 19
48 10
49 10
50 2
51 2
52 1
53 2
54 6
55 6
56 1
57 2
58 8
59 29
60 0
61 0
62 5
63 10
64 1
65 1
66 0
67 1
68 1
69 0
70 1
71 2
72 1
73 13
74 20
75 7
76 5
77 6
78 1
79 9
80 4
81 31
82 3
83 30
84 3
85 11
86 0
87 6
88 16
89 10
90 1
91 17
92 2
93 2
94 3
95 32
96 0
97 3
98 10
99 3
100 16
101 0
102 7
103 22
104 4
105 1
106 2
107 5
108 6
109 22
110 13
111 0
112 5
113 2
114 0
115 5
116 1
117 0
118 4
119 14
120 4
121 3
122 3
123 0
124 18
125 3
126 14
127 28
128 4
129 4
130 0
131 39
132 5
133 0
134 4
135 1
136 38
137 2
138 2
139 1
140 4
141 0
142 1
143 9
144 3
145 6
146 9
147 11
148 9
149 0
150 11
151 0
152 8
153 0
154 1
155 7
156 6
157 1
158 3
159 9
160 4
161 3
162 12
163 9
164 50
165 6
166 8
167 1
168 1
169 1
170 5
171 6
172 13
173 19
174 1
175 58
176 10
177 26
178 7
179 11
180 53
181 9
182 20
183 25
184 18
185 3
186 10
187 6
188 2
189 10
190 1
191 7
192 15
193 19
194 6
195 5
196 1
197 12
198 5
199 9