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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 97

1827 - Erlangen : Heyder
Westgothen, Longobarden, Burgunder, Baiern u. f. w. Mit ängstlicher Genauigkeit waren die Verhältnisse zwiscken den einzelnen Ständen und besonders die Strafen für Beleidigungen darin abgemessen, so, daß der Mord, Diebstahl, die persönliche Verletzung bis auf ein F-ngerglied herab, oft auch das Schimpfwort, z. B. Fuchs, concacatus u. f. w seine Strafe hatte, die sich darnach richtete, ob der Verletzte ein Fürst, Geistlicher, Vasall, Gemeinsreier oder nur Sklave, ein Deutscher oder Nönier gewesen war. Bei Gerichten emes kleinen Bezirks saß ein Centgraf, bei denen eines ganzen Garies ein Graf vor; man sprach mit Hülfe von Schöffen, nach den geschriebenen oder alt herkömm- lichen Gesetzen; entschied 'bei schwierigen Fallen durch Eide, bei denen man Mitschwörende haben konnte, und durch Ordale oder Gottesurtheile. Wer s^-ne Hand uirverletzt aus einem Kessel siedenden Wassers ziehen, wer über glühende Eisen gehen, wer im Zwei- kampf siegen, wer einen geweihten Bissen ohne zu der- sten verschlingen, oder am längsten mit ausgespannten Armen, in Kreuzesform, stehen konnte, war unschuldig, weil nur diesen die Gottheit habe siegen lassen können I! Geschichte des Mittelalters. Ii. Abschnitt. Von Karl dem Großen bis zum Anfänge der Kreuzzüge. (768 —1096.) Ein außerordentlicher Mann tritt an die Spitze dieses Zeitraums, Karl der Große; ein nicht min- der außerordentlicher Mann fchlleßt ihn, Papst G r e- gorvll.; aber zwischen beiden liegen noch Jahrhun- derte scheinbar voll roher Barbarei, aber wirklich voll großer Entwickelungen. Beide Männer, so ungleich untereinander, sind beide Träger ihrer Zeit und große Werkzeuge zur Fortbildung des menschlichen Geschlechts. Denn indem weltliche Macht und geistliche Größe durch sie auf den höchsten Gipfel gekommen find, tn» 3te Aufl. 7

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 100

1827 - Erlangen : Heyder
ihr» Gesetzgewohnheiten aufzeichnen ; sorgte für bessern Anbau des Landes und bessern Betrieb der Wirthschaft, (auch hier ging er mit seinen eignen Gütern voran, denn man findet Vorschriften von ihm, wie viel Obst, bäume dort gepfl'nzt, oder wie die Eier verkauft wer- den sollten).-- In die Provinzen schickte er vornehme Beamte, um nachzusehen, ob die Gerechtigkeitspflege, die Steuererhebung, das Kriegswesen, ordentlich von den Grafen verwaltet würden, hielt regelmäßige Reicks- versammlungen, wo die ganze bewaffnete Mannschaft, der Nationalheerbann, gemustert, und über Krieg und Frieden und des Landes Bedürfniß gehandelt wurde. Freilich mochten feine vielen Kriege dem armen Volke sehr beschwerlich fallen, und entfernte Beamte ihre Un- tergebenen schwer drücken; aber beides war sein Wille nicht, wenn es auch bei der Größe des Reichs und der Art, wie es erobert wurde, und mit den Waffen behauptet werden mußte, oft unvermeidlich war. Als ein großes Culturband der Völker betrachtete er auch den Handel, und gab weise Vorschriften deswegen, wie er auch durch einen Canal in Franken, Ncdnitz und Altmühl, also Main und Donau, demnach Nordsee und schwarzes Meer, miteinander verbinden wollte. — Auch im Aeußeren kündigte er durch majestätische Größe den Ersten so vieler Völker an, und merkwürdig, wie er gelebt, wurde er nach seinem Tode am 26. Jan. 814 zu Achen begraben; im vollen Kaiserschmuck, auf gold- nem Stuhle sitzend, mit der goldnen Pilgertasche um die Hüfte, mit der Krone auf dem Haupt, das heilige Eoangelium auf seinem Schooß. Aber seine Nachfolger (die Karolinger) glichen ihm wenig. Ludwig der Fromme, Karls Sohn, zerfiel mit seinen Söhnen, die ihn sogar bekriegten, gefangen nah« men und beschimpften, und diese bekämpften sich nach des Vaters Tode (640) selbst, bis sie 843- endlich zu Verdun einen berühmten Vertrag abgeschlossen, dem zufolge vom Frankenreiche Karl der Kahle' den weft- lichen Theil bis zur Maas und Schelde, Rhone und Saone (von nun an Frankreich); Lothar, der älteste, den Kaiserttte! und Italien nebst einem Striche Landes zwischen jenen 4 Flüssen links und dem Rheine rechts

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 26

1827 - Erlangen : Heyder
folgte ihm (436—-465.). Der Natlonalkrieg gegen die Griechen wurde nun durch 2 Millionen Streiter (die bunteste Musterkarte von wenigstens 50 ganz ver, fckiedenen Volksstämmen) begonnen, aber schon bei Ther- mopyla und Artemisium zu Land und Wasser aufge- halten, gelang zwar die Verbrennung des verlassenen Athens, mislang aber die Seeschlacht von Salamis (Themistokles Meisterstück 480) so, daß der König für seine Brücke über den Heilespont bange gemacht, eiligst zurückging. Die unter Mardonius zurückgelaffenen Truppen wurden hierauf von Pausaniaö und Aristides (47y) bei Platää und Mykale, zu Wasser und Land, an Einem Tage geschlagen. Dieser unglückliche Krieg, die Serailregierung dieses und der folgenden Könige, die ungeregelte Erbfolge, die Größe des Reichs selbst, wo die entfernteren Statthalter sich für kleine Könige zu halten und sich zu empören ansingen, die schlechte Organisation der Heere trugen sichtbar zum Verfall eines Reiches bei. welches zwar 4 Hauptstädte (Ecba- tana, Susa, Babylon und Persepolis als Todtenresi- denz, von deren einer zur andern das ungeheure Hof- lager fast noch nomadisch herumzog) aber vier Haupt- kräfte des Staates nicht hatte, nämlich Einheit, Gehor- sam, gute Verfassung und Verwaltung. Ferxes fiel durch Mörderhand, und die folgenden Regierungen zeigten den Verfall des Reiches noch sichtbarer. Gegen das kleine Griechenland mußte man ein Vertheidi- gungs - und Bestechungssystem annehmen , konnte Aegypten und andere Satrapien kaum in Gehorsam erhalten, und sah im Bruderkampse des Artaxerxes Ii. mit dem jüngern Cyrus (4si) sogar 10000 Griechen, für den letztern bet Kunaxa fechten, und unter Feno- phon sich mitten durch die glücklichern Feinde gegen 200 Meilen weit fast unversehrt zurückziehn. Später hätte ein spartanischer König Ageßlaus vielleicht das persische Reich gestürzt, wenn ihn nicht Kriege, durch persisches Gold in Griechenland selbst entzündet, zurückgerufen hätten. Schon behauptete sich mancher König Persiens nur dukch Ausrottung des ganzen übrigen königlichen Hauses; und mehrere starben selbst gewaltsamen Todes.

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 29

1827 - Erlangen : Heyder
- 29 - aus unbedeutenden Streitigkeiten zwischen Korinth uttv Korcyra entsprungen, war eigentlich ein Kampf der. Aristokratischen und Demokratischen Parteien, die sich fast in allen Staaten Griechenlands gebildet hatten, und wenn er sich wider Erwarten mit dem Untergange der letzteren und Athens endete: so schien sich zu bo stätigen, daß die Volksherrschaft doch auf schwächer» Füßen stehe, als die. welche von den Vornehmer« und Gebildetern ausgcht. Zwar hatte noch beim Anfänge des Kriegs Athen einen Mann, Perikles, der für ein Ideal eines Staatsmannes in einer Republik gelten konnte, indem er mit großem Sinne alles und jedes umfaßte, im höchsten Glück und Unglück nie die Besonnenheit verlor, und dem Volke doch nie merken ließ, daß er es beherrsche, wohl aber, daß er es auf diese Höhe gebracht habe, Ungtückli, cherweise rieth beim Anfänge des Krieges der freilich alt gewordene Staatsmann zum Vertheidigungssystem gegen die Peloponnesier auf dem Lande, und zum An- griffskriege auf dem Meere. Fast die ganze Bevölke- rung der offenen Landschaft Attika drängte sich nun in Athen und zwischen den langen Hasenmauern zusam- men, weil die Spartaner regelmäßig alle Jahr das offene Land verwüsteten. Dies erzeugte Uebervölkerung und Hunger und endlich eine furchtbare Pest, an wei- cher endlich Perikles selbst erkrankte und starb (429). Ein Gerber, Kleon, gelangte mit seiner Stentorstimme bald zu Perikles Einfluß, und verleitete das Volk zu den wildesten Maasregeln gegen abgefallene Bundes- genossen; doch blieb er glücklicherweise in einem Tref, fen bei Amphipolis, mit dem spartanischen Feldherrn Brasidas zugleich. Zwar schloß man einen 50jährigen Frieden, allein Athen bekam an den jungen und schönen Alcibiades, dem Liebling und Schüler des Sokrates, einen Volksführer, der seine herrlichen Talente mehr zu seiner als des Staates Größe nutzte, und sich nur im Kriege geltend machen zu können glaubte. Dieser fetzte es mit seiner populären Beredsamkeit durch, daß man den Segestanern in Sicilien gegen die Syrakusaner Hülse schicken oder eigentlich Sicilien für Athen erobern sollte Eine trefflich bemannte Flotte ging »uch dahin ab, unter ' ,A ' J ------------------------—----------------------J_____mi&är

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 96

1827 - Erlangen : Heyder
- 96 - Bande an sich zu knüpfen wünschten. Dafür mußten die Beliehenen dem Verleiher (Lehnsherr) sich zu ganz besonderer Treue und Dienstbarkeit verbinden, so lange sie' das sogenannte Lehen behalten wollten. Diese Dienste waren entweder Kriegs - oder Hofdienste, und weil wiederum mit solchen Diensten, zum Beispiel dem Militairbefehl in einem Distrikte, oder einer Hofwürde gewisse Vortheile und wenigstens größerer Schutz von Seiten des Lehnherrn verbunden waren, suchte man sehr eifrig, Mann, Dienstmann oder Vasall eines Mächtiger» zu werdend Allein indem diese Leute nur dem Lehnherrn besonders verpflichtet waren, wurden sie dem Interesse deö Staates entfremdet, und oft gegen den wahren Staatsvortheil gebraucht. Nun traf sich besonders späterhin wohl gar, daß ein solcher Lehnbe- sitzer den geliehenen mit dem eigenen Besitz vermischte oder sich in seinem Lehen so fest setzte, daß er nicht ohne Gefahr wieder verdrängt werden konnte, also auf Lebenszeit; wohl gar auch erblich das Lehn erhielt; traf es sich wohl auch, daß wer z. B. ein Richter- oder Grafenamt über einen ganzen Bezirk oder Gau zu Lehen hatte, dieses Amt und seinen Bezirk durch lan- gen Besitz, wie sein erbeigen oder Allode betrachtete, und daß man endlich fast alle Aemter, Würden, Titel, Güter in solche Lehen verwandelte, daß es also wenig eigentlich Ganzfreie mehr gab, sondern sich alles den Mächtiger« zu Dienst verschrieb, und diese dadurch ein der allgemeinen Freiheit sehr gefährliches Ansehen er» hielten, indem ihre Mannen bald ein stehendes, immer, gleichviel für welchen Zweck, kampffertiges Heer bilde- ten, und die übrigen Freien in knechtischem Gehorsam hielten'. So fiel denn auch die Freiheit der Berathung auf den allgemeinen Reichstagen oder Volksversamm- lungen immer mehr weg, und ein neuer Stand, aber auch ein Staat im Staate bildete sich. Selbst Geist- liche erhielten die Güter der Kirchen unter der Lehns- form und mußten dafür Hof- oder Kriegsdienste thun. Nicht minder eigenthümlich waren die verschiedenen, bis ins üte Jahrhundert hinaufreichenden Gesetzbücher de einzelnen germanischen Völker, z. B. der Franke»
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