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1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 137

1880 - Dresden : Salomon
137 oder in runder Zahl zu V300. Setzt man für den Aequatorial- durchmesser 300, so muß man für den Polardurchmesser 299 setzen, und ist der erstere 1719 Beeilen lang, so beträgt die Länge des letztern 1713^Vs0v Meilen, denn 1719 : x — 300 : 299 = 171391/3oo. Endlich beweist man die Abplattung der Erde aus ihrer Axendrehung, wie umgekehrt die Abplattung ein Beweis für die Rotation ist. Im Jahre 1676 behauptete der große Newtou aus theoretischen Gründen, die Anschwellung am Aequator und die dadurch entstandene Abplattung an den Polen könne die Erde nur durch die Axendrehung im frühern flüssigen Zustande erhalten haben. Ein rotirender kugelförmiger Körper plattet sich ab, wenn es die Masse zuläßt; Versuche mit der Centrifugalmaschiue veranschau- lichen das. Einen interessanten Versuch erwähnt Dove. Weuu man Oel, welches auf Wasser schwimmt, aber im Weingeist unter- sinkt, zuerst in Alkohol gießt und dauu diesem so viel Wasser hin- znfügt, daß diese Mischung des schweren Wassers und leichtern Alkohols gerade die Dichtigkeit des Oels erhält, so zieht sich das Oel zu einer vollkommenen Kugel zusammen, die in der durch- sichtigen Mischung frei, wie die Erde im Weltenraum, schwebt; steckt man nun vorsichtig einen Draht durch die Kugel und bringt sie in Drehung, so plattet sie sich zu einem Sphäroid ab, und bei größerer Ro- tationsgeschwindigkeit trennt sich das Oel und rotirt als Ring um die Drehuugsaxe, was zugleich die Entstehung der Salurnsringe veran- schaulicht. Man kann sich auch die Abplattung an Fig. 9 deutlich macheu. Es sei Pp die Erdaxe, Ca ein Erdradius vom Mittel- punkte nach dem Aequator. Denken wir uns in der Kugel die beiden Röhren mit Wasser gefüllt und die Kugel ruhig, so werden die Wassersäulen gleich groß sein, weil beide durch die Schwere nach dem Mittelpunkte C hingezogen werden; rotirt aber die Kugel um die Axe Pp, so wird durch die Schwungkraft das Gleichgewicht gestört, der Zug der Schwere wird unter dem Aequator um V300 vermindert und demgemäß die Wassersäule Fig. 3. p

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 42

1880 - Dresden : Salomon
4 contrastirt mit der tosenden Brandung am Außenrande des Niffes. An der Nordostküste Neuhollands, im Korallenmeer, liegt eine 260 Meilen lange Barriöre, die sich in langen Bänken hinter einander fortzieht, ungefähr parallel der Küste und 4 bis 15 Meilen von derselben entfernt. Die Atolle sind ziemlich kreisrunde Risse, die einen meist durch einen oder mehrere Kanäle, durch welche die Lagune mit dem Meere in Verbindung steht, unter- brochenen fortlaufenden schmalen Ring von Land bilden, der noch nicht 1 m über die Fluthhöhe empor ragt, aber auf der Windseite etwas höher ist als auf der Leeseite. Die Leeseite ist gewöhnlich ein dürrer Strand von Kalksand, dagegen die Wind- seite dicht bewalder. Berkalkende Seepslanzen nämlich, die eine Entblößung zur Ebbezeit vertragen, siedeln sich am Außenrande an. Wind und Wellen weifen abgerissene Trünimer von Korallen auf die Höhe des Riffes, und die Strömungen bringen Früchte und Samen. Nunmehr entfaltet sich eine Inselflora, und der Mensch nimmt das Eiland in Besitz. Die Atolle der Malediven bedecken eine 119 Meilen lange Fläche, und die der Karolinen und der niedrigen Inseln sind noch ausgedehnter. Zu den Korallenbänken gehören die Saya de Malcha- oder Panzerbank und die über 50 Meilen lange Nazarethbank im indischen Oceane. Zweites Kapitel. ^ie Gewässer. § i. Das Wasser. Das Wasser, eine Verbindung von Wasserstoff mit Sauer- stoff, entsteht durch Vereinigung von 2 Volumen des ersteren und 1 Volumen des letzteren. In 100 Theilen finden sich 11,11 Wasser-und 88,89 Sauerstoff. Ganz rem ist destillirtes und siltrirtes Wasser. Das erstere entsteht durch Verdichtung von Dämpfen, wie man es beim Kochen an der untern Deckelseite der Kochgesäße bemerken kann, das letztere dadurch, daß man Wasser durch Fließpapier sickern läßt. In der Natur sind dem Wasser immer fremde Bestandteile beigemischt, die seine Farbe, seinen Geruch und Geschmack bestimmen. Am reinsten ist das Regen-

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 44

1880 - Dresden : Salomon
44 soll bereits gebunden sein. Auf dem wasserlosen Monde ist jene Hydratbildung vollendet; auf der Sonne, in deren Gashülle noch Kalium und Natrium als Gas existirt, hat sie noch nicht begonnen. Für die Oekonomie der Natur und die Plastik der Erdoberfläche ist das Wasser von höchster Wichtigkeit. Mit Millionen Zähnen nagt es seit undenklichen Zeiten an den festen Formen der Erd- rinde, reißt hier erdige Theile von ihren Lagerplätzen hinweg, um sie dort wieder abzusetzen, wirkt auflösend und erniedrigt die Berge, füllt die Tiefen aus und sucht im steten Spiele von Wirkung und Gegenwirkung den unerreichbaren Zustand des Gleichgewichts auf. So ist es das Wasser, das hier dem Gebirge und Hügel, dort dem Flachlande die Form giebt und überall, in der Zusammenstellung der von ihm modellirten Bodenelemente, die Landschaft herausbildet. Durch das Wasser verdichten sich die getrennten Kalkschalen der kleinen Seethiere zu dichtem Kalkstein; der Sand wird durch auf- gelöste und eingedrungene Bestandteile zu festem Sandstein; der Flußschlamm durch Lösung und wieder Absetzen von Kieselerde in Thonschiefer und Grauwacke verwandelt; unter Wassl-r findet die Vermoderung abgestorbener Pflanzen zu den drei großen Arten fossilen Brennmaterials statt; Wasser führt die Salze auf die Länder, wo sie, durch Hebungen abgeschnitten, der Steinsalzbildung unterliegen. § 2. Quellen. Das rinnende Wasser nimmt seinen Ausgang aus Quellen. Man versteht unter Quelle eine aus der Erde kommende tropf- bare oder elastische Flüssigkeit an der Stelle ihres Hervortretens, sowie die Stelle ihres Hervortretens selbst. Die Erzeuger der Quellen sind die wässerigen Niederschläge. Das Wasser des Regens, der niederfallenden Nebel und des geschmolzenen Schnees dringt, soweit es nicht verdunstet oder fortfließt, in den porösen, zerklüfteten Boden ein und sinkt hier, rascher oder langsamer, je nach der Natur der vorhandenen Gebirgsart, so lange nieder, bis es auf eine wasserdichte Unterlage, etwa eine Thonschicht, gelangt, die es an weiterem Niedersinken verhindert. Auf dieser Unterlage fließt es nach hydrostatischen Gesetzen weiter, bis es eine Oessnung nach außen findet und als Quelle hervortritt. Der Quellen- reichthum eines Landes hängt hauptsächlich von dem Wassergehalte der Atmosphäre, von der äußern unv innern Gliederung der Erdkruste, von dem Wechsel lockerer und festerer Gebirgsarten und von der Pflanzendecke des Bodens ab. Wie so?

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 47

1880 - Dresden : Salomon
47 Häutchen in Folge der leichten Oxidirbarkeit der Oxydnlverbin- düngen des Eisens durch den Sauerstoff der Luft. Die Schwefel- Wässer haben einen Geruch nach faulen Eiern und einen süß- lichen Geschmack, was von ihrem Gehalt an Schwefelwasserstoffgas herrührt, das in vielen Fällen von einer Zersetzung des Gypses oder anderer schwefelsaurer Gase durch organische Substanzen ent- steht: Aachen, Burtscheid, Warmbrunn, Baden bei Wien, Baden in der Schweiz, Weilbach. Andere Mineralquellen enthalten Salpeter, freie Schwefelsäure oder Salzsäure und Boraxsäure. Jnkrustirende Mineralquellen, die doppelt kohlensauren Kalk in großer Menge gelöst enthalten, setzen denselben als nn- löslichen neutralen kohlensauren Kalk ab und überziehen Gegen- stände, welche sie bei ihrem Fließen berühren, mit einer Kruste: Karlsbader Sprudel, Abano bei Padua. Der so erzeugte Stein heißt Tnss oder, falls die Masse im Bruche ein kristallinisches Gefüge hat, Sinter. Die Quellen in Island setzen in ähnlicher Weise Kieselerde ab; die Eisenwasser dagegen Eisenocker: Schandau. Die Naphthaquellen bringen Erdöl herauf, das auf dem Wasser schwimmt; ist dasselbe zähflüssig, so kommt es dem Asphalt oder Erdpech nahe. Die Insel Tscheleken im Kaspisee hat gegen 1500 Naphthaquellen, welche jährlich 6 Mill. Kilogramm geben: Baku, Irawaddithal, Karpathen, Pennsylvanien. Die Quellen sind von großer Bedeutung. Sie sind die natürlichen Ausgänge für das unterirdische Wasser, sie verleihen der Landschaft Reize, sie stimmen poetisch (die Hippocrene!), sie spenden Trinkwasser, befruchten den Boden und fördern mannig- faltig die Cultur. Dürfen wir uns wundern, daß die Alten die Quellen beseelten und in aumuthige Nymphen verwandelten? § 3. Bäche, Flüsse, Ströme. Nach den Gesetzen der Schwere fließt das Quellwasser immer nach den tiefer liegenden Stellen der Erdoberfläche und vereinigt sich zu Bächen, Flüssen und Strömen. Diese drei Gewässer haben mit einander das gemein, daß sie in einer Vertiefung, der Rinne oder dem Bette, von Seitenerhöhungen begrenzt, fließen. Bach nennt man jedes natürlich fließende Gewässer, das überall zu durchwaten und größer als ein Fließ oder Riesel und kleiner als ein Fluß ist. Faulbäche haben wenig Gefälle, trübes Waffer und schlammigen Grund und finden sich in Niederungen, Moor- und Bruchgegenden; Regenbäche, dnrch Regen erzeugt,

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 55

1880 - Dresden : Salomon
55 eine thonige Unterlage haben, oder in den Kratern erloschener Vulkane und in alten Erdfällen, so bildet sich ein See ohne sicht- baren Zu- und Abfluß. Nack ihrer Lage unterscheidet man die (See'n in Alpen-, Gebirgs-, Niederungs-, Steppen- und Strandsee n; nach der Beschaffenheit des Seewassers in Süßwasser-, Salz- und Natronsee'n. Der große Salzsee in Utah enthält ungefähr 20 Proc. Kocksalz, so daß kein lebendes Wesen in seinem sonst außer- ordentlich klaren und reinen Wasser leben kann. Kohlen- und schwefelsaures Natron finden sich im Wansee und in mehreren See'n bei Debreczin, die in der heißesten Jahreszeit meist austrocknen und einen reichen Ertrag von Soda gewähren. Die mineralischen Bestandteile, welche die Flüsse den See'n zuführen, fallen bald zu Boden, deshalb ist das Wasser klar und oft so durchsichtig, daß man bei ruhiger Beschaffenheit der Oberfläche den Boden in der Tiefe erkennen kann, wenn anders die Lichtstrahlen noch den Boden erreichen und von ihm zurückgeworfen werden. Ist der See aber so tief, daß trotz der Durchsichtigkeit des Wassers die Lichtstrahlen nicht auf deu Grund gelangen können oder werden die in kleinen Mengen zum Boden gelangten und von ihm zurück- geworfenen Lichtstrahlen vom Wasser verschluckt, so wird derselbe ein vollkommener Spiegel, welcher das Angesicht des Himmels treu reslectirt. Das Niveau der See'n bleibt sich im Allgemeinen gleich, wenn nickt der Ausfluß momentan verstopft oder der Zufluß ver- stärkt wird. Am Wetter- und am Genferfee hat man bemerkt, daß ein veränderter Luftdruck ein Steigen oder Fallen des Wasser- spiegels bewirken kann. Diese Erscheinung ist am Gensersee unter dem Namen les Seiches bekannt und besteht darin, daß der Wasserspiegel unregelmäßig und ohne Wellenschlag steigt, bei Gens bis über 1 m. Das Steigen gilt als ein Vorbote der Wetter- Veränderung. Wenn Wasser unter gewissen örtlichen Verhältnissen sich in einer Vertiefung dergestalt ansammelt, daß es nicht ablaufen kann, sondern mit allerlei erdigen und pflanzlichen Stoffen sich ver- mischt und verdickt, so entstehen Sümpfe, Moräste, Maremmen, Brüche, Moore. Der Sumpf unterscheidet sich vom Morast dadurch, daß er durch deu Einfluß der Witterung nie austrocknet und sein schweres, trübes Wasser mit animalischen und vegetabilischen Substanzen chemisch verbunden ist: Küsten-, Gebirgs- und Cypressen- sümpfe. Sümpfe sind besonders häufig an solchen Flüssen, welche

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 56

1880 - Dresden : Salomon
56 mit geringem Gefälle große Ebenen durchlaufen, und auf großen horizontalen Ebenen, wo das Quell- und Regenwasser keinen ge- nügeudeu Abfluß hat. Die Substanz der Sümpfe ueunt man Moor, bestehend aus Humussäure, Pflanzenfasern, Harz, Ex- tractivstoff und Wasser; ist diese schwarze Substanz besonders häusig in einem feuchten und uuangebauten Landstrich, so nennt man den letzteren Moor, in Süddeutschland Moos und Ried. Die Grünmoore sind mit einem grünen Nasen und oft hochwachsenden Gräsern überzogen; die Hochmoore sind hoch gelegen; in den Schwarz- und Heidemooren wachsen fast nur Torfpflauzeu, Erica vulgaris und Erica tetralix; die Torf- moore geben nur ausnahmsweise eine kümmerliche Weide, sind aber wegen des Torfstichs von Werth. Bruch ist eine Sumpf- wiese oder ein in weiten Niederungen gelegenes Weichland, das wegen zu großer Nässe zum Frnchtbau nicht benutzt werden kann: Oder-, Netze-, Warthe- und Obrabrnch. Am Niederrhein heißt ein solches Land Poll, am Main Lohr, in Preußen Luch, in Thüringen Ried. Die meisten Brüche lassen eine Entwässerung zu. Friedrich der Große eroberte sich au der Warthe und Oder „mitten im Frieden eine ganze Provinz". Was heißt das? § 6. Das Meer. Weltmeer oder Ocean heißt die große zusammenhängende Wassermasse, welche die ausgedehnten Vertiefungen der Erdober- fläche füllt und das Festland von allen Seiten umgiebt und durch Biunenmeere, Meerbusen und Meerengen vielfach gliedert. Das Meerwasser ist salzig und bitter, und dies hat wichtige Folgen: 1) der Salzgehalt macht im Vereine mit anderen Stoffen, be- sonders mit thierischen und pflanzlichen Resten, das Seewasser für den Menschen ungenießbar; 2) er macht das Seewasser schwerer als das Süßwasser des Festlandes, weshalb z. B. dasselbe Schiff im Meere weniger Tiefgang als im Flusse hat; 3) er läßt das Seewasser nicht bei 100° E., sondern erst bei 104° C. sieden und bei —7° C. gefrieren; 4) er hält die schnelle Verdunstung auf und beschränkt so den Niederschlag anf ein wohlthätiges Maß; 5) er wird beim Gefrieren und Verdunsten ausgeschieden, weshalb das Meereis süß ist und die entsteigenden Wasserdämpfe salzfrei sind; 6) er bewirkt mit die beständige Circulation des Wassers im Oceau, weil er immer darnach strebt, die durch an- dere Einflüsse verursachten Störungen seiner gleichförmigen Ver-

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 22

1880 - Dresden : Salomon
22 § 5. Die Gebirgsarten. , Das Material, das die Gebirge und überhaupt die feste Erdkruste bildet, nenut man Gebirgs- oder Felsarten. Dieselben bestehen aus Mineraltheilchen oder Mineralaggregaten. Die wich- tigsten Elemente, denen diese Theilchen angehören können, sind: Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlenstoff, Silicium oder Kieselerde, Calcium oder Kalkerde, Magnesium oder Talkerde, Aluminium oder Thonerde, Ferrum oder Eisen, Kali und Natron. Kalk, Talk, Thon- und Kieselerde bilden vorzugsweise, in ihren verschiedenen Mischungsverhältnissen chemisch verbunden, die be- kannten Felsarten; besonders wichtig ist die Kieselerde, von deren zahlreichen Verbindungen, den Silicaten, am häusigsten eine vor- kommt, nämlich der Quarz (eine Verbindung von Kieselerde mit Sauerstoff), aus dem ein beträchtlicher Theil der ganzen Erd- rinde besteht. Besteht das Gestein, wie Kalkspath und Gyps, aus Theilchen eines und desselben Materials, so ist es ein einfaches; besteht es aber, wie Granit und Gneis, aus Theilchen verschiedener Mineralien, so ist es ein gemengtes. In manchen Gebirgsarten sind die Theilchen klystallinisch mit einander verwachsen, in anderen nur mechanisch verbunden oder auch durch ein Cement verkittet; darnach giebt es kry st a klinische, mechanisch verbundene und lockere Gesteine. Als Cement treten kohlensaurer Kalk uuv Eisen- oxydhydrat auf, wodurch gröbere Kiesmaffen zu Conglomeraten, Sandmaffen zu Sandsteinen und staubartige Massen zu Thon und Mergel verbunden werden. Von der Größe, Form, Vertheilungs- und Verbindnngs- weise der individuellen Theilchen hängt die Struktur der Ge- steine ab. Bei der körnigen Struktur bilden die Mineral- theilchen kleine Kugeln, ans concentrischen Schalen oder radialen Strahlen gebildet; bei der schiesrigen dünne, parallele Blättchen, weshalb sich der Stein leicht nach einer Richtung hin spalten läßt; bei der Porphyr artigen zeigt die gleichartige Grundmasse einzelne Krystalle ausgesondert; bei der mandelstein- artigen sinden sich in der Grundmasse mandelförmige, theilweise oder ganz gefüllte Blasenräume; bei der Schlackenstruktur ist es ähnlich; bei der O o lithstruktur (Oolith, Rogenstein) besteht das Gestein aus kleinen caviararligen Körnern, die durch wenig Grundmasse zusammengebacken und im Innern compact oder aus

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 39

1880 - Dresden : Salomon
39 häufig wandern und neue Wohnsitze aufsuchen. Sollte sich hier- aus nicht die räthselhafte Ausbreitung der tropischen Menschenrasse von Madagaskar bis zur Osterinsel und von den Sandwichsinseln bis Neuseeland erklären? Einzelne Inseln der Südsee, die in der Nähe vulkanischer Bildungen liegen, sind auch gehoben worden. Neuseeland neigt sich wie ein Segelboot auf die Seite, da die Ostküste sich hebt und die Westküste sich senkt. Ceylon wird auch gehoben. Diese Insel giebt sich durch ihre eigenthümliche Pflanzen- und Thierwelt als Ueberrest eines zertrümmerten Continentes (Lemuria) zu erkennen, wird aber bald einem anderen Continente angehören, wenn die Erhebung fort- geht, und durch die madreporische Adamsbrücke mit Vorderindien verbunden werden. Die arabischen Ufer des rothen Meeres heben sich auch, wie man an dem alten Hasen Dschidda ersieht, der jetzt ganz von der See abgesperrt ist, früher aber kleineren Schiffen zugänglich war. Mnrchifon beweist aus den Strand- linien und der Lage des Treibholzes, daß auch Nordsibirien im Aufsteigen begriffen ist. An der Westküste Südamerikas finden sich durchgängig Merk- male eines Aufsteigens. Darwin entdeckte auf der Insel Chiloe alte Strandlinien 70 in über dem jetzigen Meeresspiegel; nördlich von Concepcion in Chile erheben sich solche von 182 bis 227 m, bei Valparaiso sogar bis zu 365 m über dem Niveau des Meeres. Die Wüste Atacama scheint erst in den letzten geologischen Epochen aus dem Meere sich erhoben zu haben. Noch jetzt heißen einige Vorgebirge bei den Eingeborenen Hapui, was sonst Insel be- deutet. Bei Arica hat sich die Strandlinie in 40 Jahren 128 m in die See geschoben, und bei Callao entdeckte Darwin 28 m über dem Meeresspiegel Muschelbänke, in denen er einen Mais- kolben und baumwollenen Faden fand, so daß dort seit dem 15. Jahrhundert, da zuerst Mais in dieser Gegend gebaut wurde, eine vertikale Hebung von 28 m stattgesunden haben muß. Ueber die Ursachen der Hebungen und Senkungen sind die Gelehrten verschiedener Meinung. Bischof stellte folgende Theorie auf: 1) die Hebungen rühren von Zersetzungen der Silicat- gefteine her, verursacht durch die Kohlensäure, welche aus be- deutenden Tiefen kommt; 2) das zersetzte Gestein gewinnt bedeutend an Volunien und hebt ein darüber liegendes unzersetztes Gestein. Friedrich Mohr dagegen sucht die Ursache in dem Wasser. Das die Erde durchdringende Wasser ist das allgemeine Lösungsmittel, welches alle Stoffe mit einander in Berührung und Wechsel- Wirkung bringt. Durch das Wasser entstehen chemische Veränder-

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 167

1880 - Dresden : Salomon
167 zustande befindlichen Stoffe verbrennen und auflodernde Flammen erzeugen, welche um sich eine größere Helligkeit verbreiten, als sie der Sonnenkörper selbst besitzt, und als stammende Berge er- scheinen. Es sind das eben die Protuberanzen. Die Sonne ist demnach ein glühender Körper, umgeben von einer Atmosphäre, die aus zwei wolkenartigen Schichten besteht, von denen die äußere, stark leuchtende Photosphäre heißt. In dieser Atmosphäre ver- brennen viele Stoffe, während andere im gasartigen Zustande darin vorkommen. Aus den dunkeln Linien des Favbenspectrums lassen sich diese Stoffe genau bestimmen. Bis jetzt hat man folgende ermittelt: Barium, Zink, Kupfer, Kobalt, Nickel, Eisen, Mangan, Chrom, Magnesium, Calcium, Natrium, Oxygenium und Hydrogenium. Es ist diese Ermittelung durch die Spektral- analyse geschehen, die von Bunsen und Kirchhof entdeckt worden und deren Gegenstand die Zerlegung des Lichtes in die einzelnen farbigen Lichtarten ist. Sobald das Licht, welches durch ein Prisma geleitet wird, Licht von verschiedenen Farben, also von verschiedener Schwingungsdauer besitzt, so wird es beim Durch- gang durch ein Prisma in seine Lickttheile aufgelöst, indem die farbigen Lichtarten eine um so stärkere Ablenkung von der frühern Richtnng des Lichtstrahles erfahren, je kürzer ihre Schwingungs- dauer ist. Zerlegt man das Sonnenlicht durch ein Prisma, so erhält man, bunt neben einander gereiht, die sämmtlichen Farben, in derselben Ordnung, wie wir sie im Regenbogen bewundern, dessen Entstehung im Grunde keine andere ist, als eine Zerlegung des Sonnenlichtes in zahllose Regentropfen. Die Reihe von farbigen Streifen, welche man durch die Zerlegung des Lichts erhätt, heißt Spectrum desselben, der Apparat aber zur Zer- legung des Lichtes in feine farbigen Bestandtheile, Spectroscop oder Speetralapparat. Im Spectrum bemerkt man dunkle Linien, welche als Unterbrechungen des farbigen Prismenbildes aufzu- fassen sind und die die Stoffe erkennen laffen, durch welche die Flammen entstanden sind. Durch vielfache Versuche hat man gefunden, daß das vom Monde und von den Planeten zurück- geworfene Sonnenlicht ein Spectrum mit genau denselben Li- nien giebt. § 12. D er Kalender. Der Rillender enthält die Eintheilung der Zeit in gewisse Perioden und verschiedene astronomische Zeichen, die zur kürzeru Bezeichnung astronomischer Gegenstände eingeführt worden und

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 43

1880 - Dresden : Salomon
43 und Schneewasser, besonders auf hohen Bergen; dann kommt das Flußwasser, hierauf das Wasser der Landseen, das Quell- und Brunnenwasser und endlich das Meerwasser. Im Meerwasser finden sich außer Salz noch Kalk, Chlor, pflanzliche und thierische Stoffe. Das Wasser der Pumpbrunnen enthält gewöhnlich Kalk und Magnesia, weshalb es hart ist und die Seife nicht vollständig auflöst. Das Wasser ist 773 mal schwerer als Luft von 0°, und bei 15° C. ist es sogar 819 mal schwerer als Luft von derselben Temperatur. Das Volumen des Wassers ist wie das aller andern Körper von der Temperatur abhängig; beim Erkalten zieht es sich zusammen, aber diese Bolnmenverminderung erfolgt nur bis zu der Temperatur von etwa 4° Wärme, unterhalb derselben findet wieder Ausdehnung statt bis zum Gefrieren, mag dies nun wie gewöhnlich bei 0° oder, wenn es ganz ruhig ist, bei niederer Temperatur erfolgen. Dieser Umstand ist für die Oekouomie der Natur von großer Wichtigkeit. Kühlt sich nämlich beim Eintritt der kalten Jahreszeit die Oberfläche der Gewäffer ab, so sinkt das erkaltete und mithin schwerer gewordene Wasser zu Boden, während wär- meres aufsteigt. Aber auch dieses kühlt sich ab und sinkt eben- falls; dieser Prozeß wiederholt sich, bis die ganze Wassermasse eine Temperatur von -{- 4° hat und ihre größte Dichte erreicht. Bei weiterer Abkühlung nun muß das kälter gewordene Wasser, welches wieder specisisch leichter geworden ist, auf der Oberfläche bleibe» und das darunter liegende Wasser vor weiterer Abkühlung schützen. Bei strenger Kälte kann sich eine starke Eisdecke bilden, aber immer wird sich in einer gewissen Tiese eine Temperatur von -{-4° finden, so daß die Wasscrthiere bestehen und leben können. Die gesammte Wassermasse hat mau auf V24000 des Ge- fammtgewichts der Erde berechnet. Wir finden das Wasser auf der Erde in verschiedenen Aggregatzuständen und im steten Wechsel und Kreislauf begriffen: Chemisch gebunden kommt es vor iu vielen Mineralien, selbst Granit und Basalt enthalten hygroskopisches Wasser, auch in Pflanzen und Thieren findet es sich in diesem Aggregatzustande, in Dampfgestalt unter der Erd- rinde und in der Aimosphäre, in starrer Fvrm oder als Eis in den Polargegenden und Hochgebirgen und in tropfbar fiüfsiger Form in Quellen, Flüssen, Seen und im Meere. Unausgesetzt vermindert sich das Wasser durch Bildung von Hydraten beim Verwilterungsprozeß der Gesteine, wodurch das Wasser chemisch gebunden wird; V17 der ursprünglichen Wassermenge der Erde
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