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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 78

1827 - Erlangen : Heyder
78 r ns behauptete (193— 211), der seinen Söhnen die Lehre hinterließ: die Soldaten zu bereichern, alles Uebrige für nichts zu achten. Das that C a r a c a l l a, und ermordete seinen Bruder Geta in den Armen seiner Mutter. Spater wählten die Soldaten einen ^jähri- gen Knaben Bassianus Heliogabalus (gegen den kurz vorher anerkannten Macrinus), unbedingt den elen- desten und abscheulichsten aller Römischen Kaiser (218 bis 222). Selbst in Wetberkleidern gehend- bildete er sich einen Senat ans Weibern; Tänzer, Kutscher, Darbiere, bekleideten Staatsämter. Er hieß Frau und Königin, gieng auf Gold- und Silberstaub spazieren, und war in seinen Lüsten arger als das Vieh. Wie ein solches schlug man ihn auch todt. Ein besserer Fürst war A le xa n d er S ev e r u s (222 — 235), un- ter welchem sich das Neu - Persische Reich erhob. Nach ferner Ermordung bestieg ern gewesener lhraztscher Bauer, Ma x t m tn u s (235 — 238) den Thron. Gor- dian und Philipp sind weniger wichtig, als Dectus (249 — 251), unter dem die Gothen von dem schwarzen Meere her das Reich anfaiien und ihn erschlagen. Auch die Franken, Alemannen, Völkerbündnisse, die sich in Deutschland aus kleinen Stammen gebildet hatten, wurden den römischen Granzen immer gefährlicher, während der Perserkünig Sapor Anstalt machte, alle Asiatisch-römische Provinzen, als zu Persien gehörig, wieder zu erobern. Unter Gallienus sorgloser Ne- gierung machten sich 18—19 Statthalter in den Pro- vinzen unabhängig (die sogenannten 30 Tyrannen) bis Claudius Ii. (268 — 270) endlich aus Mösien die Gothen zurückwarf, und Aurelian (270 — 75) auch die Vandalen, Alemannen und andere deutsche Völker schlug, und als Wiederhersteller des römischen Reiches galt. Er vernichtete auch das Reich der Ze- nobia, der Wittwe des Augustus Odenathus, weiches sich von Palmyra (Tadmor, Salomos Gründung) über Syrien, Aegypten und Thetle Kleinasiens erstreckte. Nun folgte auf den würdigen, aber zu alten Tacitus, der die Werke des Geschichtschreibers, aus dessen Hause er stammte, durch Abschriften vervielfältigen ließ, der Kai- ser Aurelius Probus (276 — 282), welcher gegen die •' v • . .

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 81

1827 - Erlangen : Heyder
81 Nachahmung. — Doch wieder zu Constantln und feinen Nachfolgern. Mit Constantkns Verlegung des Kaisersitzes nach Conftantinopel, wodurch zwar die östlichen Gränzen besser gesichert wurden, aber auch Rom sichtbar zu ver- fallen anfing, hing eine neue Reichseintheilung in 4 Hauptstatthalterschaften (kraekectura Orienns, llly- rici, ltaliae et Galliarum) mit 13 Diöcesen und 1 lg Unterprovtnzen und eine Menge neuer Titel und Würden, im Hof-, Civil- und Milikärstaat zusammen; die, wenn Formen und Namen das öffentliche Glück hättest gründen und etwas mehr als bloßen orientali- schen'glanz geben können, das römische Reich sehr glücklich hätten machen müssen! Von Constantins 3 Söhnen behielt nach langem Kampfe, der von Eunuchen beherrschte üppige Constanttus (337 — 3ö1) die Negierung, bis der schon 354 zum Cäsar ernannte Flavius Iulianus (361— 3ö3) die Alleinherr- schaft erhielt; der letzte und talentvollste aus Consian- lins Hause, der bereits die Rheingränze siegreich ge- deckt hatte, und tief nach Deutschland etngedrungen war; ein trefflicher Fürst, wenn er gleich von dem sehr sinkenden Christenthume wieder zum Heidenthum zurücktrat. Unter den folgenden Kaisern: Jovtan, Valen- linian I., Valens (363 — 378), war nicht allein ein fortwährender und immer bedenklicherer Kampf ge- gen die Deutschen am Rhein und an der Donau, son- dern es erfolgte auch 375 der in seinen Folgen so wichtige Uebergang der Hunnen nach Europa oder der Anfang der sogenannten großen Völkerwan- derung, die gerade 100 Jahre spater dem westlich- römischen Reiche ein Ende machte. Sie ist eine Masse von Völkerbewegungen vom äußersten Asien 1560 Mei- len weit bis an die Säulen des Hercules in Spanien, i>ie nur die Richtung von Nordosten nach Südwesten, und das Vordringen roherer Stämme in elvlltsirter« Länder mit einander gemein haben. Von den Hoch- ebenen Mittelasiens brachen die Hunnen, ein mogoli- sches Nomadenvolk, vielleicht von noch östlicher» Völ- kern gedrängt, oder aus Mangel an Weide, nach We- Zte Aufl. , / \ 6

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 111

1827 - Erlangen : Heyder
111 der edle Walter vom Thurm zu Limoges mit seinem treuen Löwen und tausende von hochgebornen Herren mit ihren Mannen und Reisigen, zusammen wohl 300,000 Franzosen, Lothringer, Flandrer, Normannen, Jtaliäner, brachen am 15. Aug. 1096 auf. Nach unsäg- lichem Kampfe und Elend kamen durch Ungarn, Bul- garenland, das Griechenreich, Kleinasiens Türkenstaaten, nur noch 40,000 Mann vor Jerusalem, und am I 5. Zuli 101)9 wehte nach blutigem Sturme dir Kreuzes- fahne auf den Zinnen der heiligen Stadt. Der edle Gottfried nahm demüthig die angetragene Königskrone nicht an, sondern nannte sich nur Baron von Jerusa- lem und Schutzherr des heiligen Grabes. Erst sein Bruder Balduin wurde (1100) König auch dem Na- men nach. So begann eine Reihe Unternehmungen, welche einer umgekehrten Völkerwanderung von Westen nach Osten glichen, in gleichfalls 200jahren gegen 7,000 000 nach Asien führten, von denen kaum ein Zehutheil die Heimath wieder sah. Es war das erstemal, daß alle germanischen Völker zu einem großen Plane sich ver- einten; neu, aber zeitgemäß war die Idee, und Fürst und Bauer, (der durch Theilnahme frei wurde) Ritter und Kaufmann. Fromme und Sünder, nahmen gleich freudig daran Theil. Bald wurde das neue Königreich von Antiochia an längst des Mittelmeeres bis gegen Aegypten hin ausgedehnt, aber ohne neue Züge und Verstärkungen hätte es sich schwerlich behaupten können. Wirklich zogen nun immer neue Schaaren aus, besonders 1147, wo zum erstenmal ein deutsches Heer mit seinem Kö- nige Konrad ll 1. und Frankreichs Ludwig der siebente dahin aufbrachen. Allein, so wie dieser Zug Jerusalem fast gar nicht erreichte, wurden auch hier die Könige immer schlaffer, die Feinde aber immer zahlreicher und thatiger. So gelang es dem sarazenischen Beherrscher Aegyptens Sa ladin (1187), sich Jerusalems wieder zu bemächtigen, und nur seinen großen Eigenschaften verdankte eö die heilige Stadt, wenn ein menschlicher Sieger dort einzog. Zwar unternahmen auf diese Schreckenskunde sogleich der römische Kaiser, Fried-

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 124

1827 - Erlangen : Heyder
124 ten auch einzelne Familien sich das höchste Ansehen kn diesen Städten zu verschaffen, wie die Visconti, (spater die Sforza) in Mailand, die Medici, reiche Kaufleute und Beförderer der Künste und Wissenschaften in Flo- renz, in Mantua die Gonzaaa^. in Ferrara und Mo- dena die Este. In Venedig und Genua blieb die Republik unter Dogen; der Handel war Seele beider Staaten. Aus deutschem Hause stammend, hoben sich die Grafen von Savoyen. In Spanien hakten sich allmählig aus den ein- zelnen christlichen Staaten zwei größere Königreiche, Aragonien und Kastilien, unter eigenen Königen ge^ bild'els'wahrend das arabische Kalifat im Süden eine Provinz nach der andern verlor. Die—der Mahlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien, mit Isar bella von Kastilien (14öq) leitete endlich die Vereini- gung beider Staaten ein, wenn sie auch völlig erst 1516 statt fand. Große Verdienste um das Land halte der weise Minister Zsimene^. Aber schon wurde auch 1484 die Inquifftion in Spanien eingeführt, und dadurch der große Character des Volkes immer mehr verdüstert und eingeschüchtert. Endlich ging aud)j_4g2 das Königreich Granada aus muhamedanischen in christ- liche Hände über, und Zu gleicher Zeit wurde Amerika entdeckt. Die Grafschaft Portugal wurde erst 113q ein Königreich und 1253 Älgarbren dazu erworben. Die neue Linie der unachten Burgunder seit 1383 zeichnete sich durch die Eroberungen von Eeuta und Tanger in Afrika und durch Seeentdeckungen aus, die des Han- dels wegen, worauf des Landes Lage schon hinwies, unternommen wurden. Vor allem galt es dem reichen Ostindien, wohin man gern einen Seeweg entdeckt hatte. Allmählig fand man, auf Betrieb des thatigen Prinzen Heinrich, (des Schiffers) die Azoren, die Kap- verdischen Inseln, fand Guinea, 1452, (machte leider aber auch die ersten Negersklaven!) und als man wahr- nahm, daß unter dem Aequator doch das Meer nicht siedend sei, die Erde nicht in Flammen stehe, kam man ollmählig bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung i486 (welches Bartholomäus Draz entdeckte), und bald

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 79

1827 - Erlangen : Heyder
Deutschen, von Negensburg aus. eine große Mauek bis gegen den Rhein zur Beschützung des römischen Reichs (Teufelsmauer) erbauete, die Perser zum Frieden brachte und Weinberge am Rheine anlegte. Sein großes Wort, es endlich noch dahin zu bringen, daß die Welt keines Soldaten mehr bedürfe, kostete ihm das Leben. Dann kamen Carus. Numerianus und Carinus. In dieser Periode des wildesten Soldatendespotis- mus, gewahrte die, selbst durch Verfolgungen immer weiter verbreitete, christliche Religion noch den einzigen erfreulichen Anblick; aber es bildete sich auch schon eine Art von Hierarchie, indem die Anfangs einander ganz gleichen Lehrer der Gemeinden, bald nach der Größe derselben, und besonders in den Hauptstädten, einen höhern Rang einnehmen und mehr Gewalt an ihre Titel knüpfen wollten, als billig war. Die Verfolgun- gen hatte theils die Verwechslung der Christen mit den von den Römern sehr gehaßten Zudem theils der Widerstand- den sie manchen Kaisern leisteten, die gött- liche Verehrung auch von ihnen verlangten, und die Meinung veranlaßt, daß sie eine sehr rebellische und staarsgefährltche Secte wären. Allein die römischen Christen hielten lieber in Gräbern und Katakomben ihren Gottesdienst, oder ließen sich eher hinrichten. (Märtyrer) als daß sie von ihrem Glauben ließen. Denn damals tvar der Kelch noch hölzern, der Glaube golden! In solcher Zeit möchten freilich die Bischöfe oder Aufseher noch wenig um ihren Rang zu streiten Ursach haben; allein der christlichen Kirche stand bald eine große po- litische Veränderung bevor.'- Denn nachdem Diocle- t i a n (284 — 305) zuerst förmliche Mttregenten unter dem Titel August und Cäsar, und damit Theilungen des Reichs eingeführt, aber sich auch zuerst das orien- talische Diadem aufgesetzt hatte, und endlich Con- stanti» der Große (306 — 337) über einen Theil des Reichs zur Regierung gekommen war: so suchte sich dieser zur nachdrücklichern Bekämpfung seiner 5 Mit- regenten durch die Annahme des Christenthums zir, in den Ländern der übrigen sogleich eine hülfreiche Partei zu schaffen, so daß es ihm nach lljähriger.

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr
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