Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 96

1880 - Dresden : Salomon
96 keine Spur von Than finden, obschon es ringsum stark gethaut hat. Wie kommt das? Für die Vegetation, namentlich in regenarmen Gegenden und Zeiten, ist der Thau sehr wichtig, da er den Pflanzen Feuchtigkeit bringt. Die Temperatur, bei welcher das überflüssige Wasser sich verdichtet und ausscheidet, ist der Siittigungs- oder Thaupunkt (siehe p. 94). Wird die mit Feuchtigkeit gesättigte Luft abgekühlt, so kann der Wasserdampf, der sonst durchsichtig ist wie die Lust, als solcher nicht mehr bestehen; er scheidet sich aus derselben aus und bildet kleine Bläschen, welche die Luft mehr und mehr undurchsichtig machen, wenn sie in größern Massen angehäuft sind. Diese Wasserbläschen schweben in der Luft trotz ihrer größern specifischen Schwere, weil sie im Vergleich zu ihrer Oberfläche eine geringe Masse haben. Diese mehr oder minder dichte, die Luft trübende Anhäufung von Wasserbläschen in der Atmosphäre heißt Nebel. Er tritt besonders häufig in dem vom Golfstrom beeinflußten Großbritannien und Newsoundland auf. Daß über Flüssen, Seen und feuchten Auen sich häufig Nebel bilden, kommt daher, daß die mit Feuchtigkeit gesättigte warme Luft sich mit Luftschichten mischt, welche durch Berührung mit dem kälteren Wasser oder Boden schon eine niedrigere Temperatur angenommen haben und die Verdichtung des Wasserdampfes bewirken. In den großen Sandwüsten der alten Welt, wo Regen und Thau mangeln, kommen auch keine Nebel vor. Was der Nebel über der Erdoberfläche ist, das sind die Wolken in der Höhe. Ersteigt man einen Berg, so kann man in einen Nebel gelangen, der, vom Fuße des Berges aus gesehen, als Wolke erscheint. Wegen ihrer großen Leichtigkeit können die kleinen Wasserbläschen, welche die Wolken bilden, nur langsam niedersinken; auch werden sie oft am Niedersinken durch einen auf- steigenden Luftstrom gehindert, weshalb sie in der Luft schweben und von ihr fortgetragen werden. Als Segler der Lüfte eilen die Wolken bald mehr, bald weniger. Howard unterschied 3 Haupt- arteu von Wolken: Federwolke oder eirrus, Haufenwolke oder cumulus und Schichtwolke oder stratug, und vier Uebergangs- formen: die fedrige Haufenwolke, cirro-cumulus, auch Schäfchen genannt, die fedrige Schichtwolke, cirro-stratus, die streifige Haufenwolke, cumulo-stratus, und die Regenwolke, nimbus. Die Federwolke besteht ans sehr zarten, bald mehr streifigen, bald mehr locken- oder federartigen Massen, welche in Höhen von 6500 m schweben und wahrscheinlich ans kleinen Schneeflöckchen oder Eisnadeln bestehen. Sie erscheinen nach schönem Wetter

2. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 97

1880 - Dresden : Salomon
97 zuerst am Himmel. Die Haufenwolke zeigt große halbkugel- förmige Massen, die sich auf horizontaler Basis aufthürmen und oft einem Gebirge mit verschiedenen Gipfeln, glänzend be- leuchtet oder dunkel fchattirt, gleicken. Sie bilden sich gewöhnlich, wenn dnrch den aufsteigenden Luftstrom die Dunstbläschen in höhere Luftschichten gelangen, in denen sie sich verdichten. Die ©fl)id)tä Wolke besteht aus horizontalen Wolkenstreifen. Sie bildet sich häufig nach Tagen, deren Temperatur gegen die der Nacht stark absticht. Der Cirroftratus erscheint bei uns als eine Wolkenbank am westlichen Himmel, wenn Südwestwinde in der höhern und bald auch in der tiefern Atmosphäre den Nordostwind zu verdrängen anfangen. Der Cumuloftratus überzieht oft den ganzen Himmel mit einem Blauschwarz und geht endlich in den Nimbus über, der ein gleichförmig graues Ansehen hat und den Regen spendet, weil die Wasserbläschen durch fortwährende Verdichtung von Wasser- dämpfen größer und schwerer werden, zusammenfließen und förm- liche Tropfen bilden. Der eigentliche Wolkeugiirtel ist die ge- mäßigte Zone. In der Gegend der Windstillen ist am Vor- mittag der Himmel heiter, Nachmittags bilden sich Wolken, und dann folgt regelmäßig, fast zur bestimmten Stunde, Regen. Der mit Feuchtigkeit beladene aufsteigende Lnftstrom kühlt sich eben in den höhern Luftschichten ab, ein Theil des Wasserdampfes scheidet sich aus und fällt in den Nachmittagsstunden als Regen herab. In der gemäßigten Zone entsteht der Regen meist dadurch, daß wasserhaltige wärmere Lustschichten horizontal mit kühleren zusam- mentreffen; in der heißen Zone steigt wasserhaltige Luft vertical in höhere kühlere Regionen und giebt so zur Regenbildung Anlaß. Ist die Temperatur sehr niedrig, so verwandeln sich die Dunst- Häschen in feine Eiskrystalle, die auf ihrem Wege zur Erde ent- weder durch auf sie condensirte Feuchtigkeit der Luft wachsen, oder, wenn die Niedern Luftschichten zu warm sind, schmelzen. Dieser feste Niederschlag heißt Schnee. Außer Regen und Schnee nimmt die Feuchtigkeit der Luft manchmal die Form von Hagel an, ans kleinen oder größern Eisstückchen, sowie die Form von Graupeln, aus kleinen dicht gefilzten Schneebällchen bestehend. Die Hagelwetter ereignen sich hauptsächlich zur heißen Jahreszeit und während der Tageshitze; sie sind stets von Gewittererscheinungen begleitet, und die Bildung der Hagelkörner geht im Nn vor sich in Folge plötzlicher Er- niedrigung der Temperatur. Entsprechend deu 3 klimatischen Zonen, unterscheidet man auf jeder Halbkugel eine Zone des flüssigen, eine des Veriinder- 7 ■

3. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 166

1880 - Dresden : Salomon
166 Die dunkle Scheibe, Fig. 30, ist die verfinsterte Sonne, die Strahlenhülle ist die Corona, und die dunklern Hervorragungen in derselben sind die Protuberanzen. Die Corona ist ein heller weißer Streifen um die dunkle Mondscheibe in der Höhe von Flg 30. ///, 38000 Meilen, welcher wahrscheinlich durch das vom Sonnen- körper ausgehende Licht, das durch die Sonnenatmosphäre zurück- geworfen wird, entsteht. Jedenfalls findet nun ein Verbrennungs- Prozeß statt, infolge dessen sich Schlackenmassen bilden, über welchen sich in der Aeqnatorialzone die Sonnenatmosphäre etwas abkühlt. Durch diese Abkühlung nähern sich alle Stoffe, welche nach den schwarzen Linien des Sonnenspectrums in der Sonnenatniosphäre in einem gasartigen Zustande vorhanden sind, dem Uebergangs- stadium der Dünste und Wolken (Hos der Flecke, penumbra); diese senken sich herab und werden von oben durch neue ersetzt. Die Schlackenfelder haben in der Mitte ein dunkleres Aussehen, weil dort die Verdichtung am größten ist. Um das Schlacken- feld herum sendet der Sonnenkörper noch seine ganze Gluth nach oben hin, deshalb müssen die über und um dasselbe im Dunst-

4. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 122

1880 - Dresden : Salomon
Zweiter Theil. Mathematische Geographie. Allgemeines. Die mathematische Geographie betrachtet die Erde als eine mathematische Größe und belehrt uns über ihre Gestalt und Größe, sowie über die Art und Gesetze ihrer Bewegung. Dabei kommt ihr Verhältniß zu andern Sternen in Betracht; sie berührt sich in vielen Punkten mit der Astronomie, weshalb sie auch astrono- mische Geographie genannt wird. Zunächst giebt sie Aufschluß über die mathematische Eintheilung der Erd- und Himmelskugel, weil sie ihr ganzes System auf diese Basis stützt. Im Freien erblickt man einen mehr oder weniger kreisförmig begrenzten Theil der Erdoberfläche, der sich auf dem Meere am meisten dem Kreise nähert, und der um so größer wird, je höher man steigt. Der Punkt in der Mitte der überschauten Fläche heißt Standpunkt, die Kreislinie, in welcher sich Himmel und Erde scheinbar berühren, Horizont oder Gesichtskreis und dessen Ebene Horizontalebene, welche durch die Wasserwage oder Libelle bestimmt wird. Der Standpunkt erscheint als Mittel- Punkt der Himmelskugel wie als Mittelpunkt des Horizontes, der als ein größter Kugelkreis die Himmelskugel in zwei gleiche Hemi- sphären, die sichtbare und unsichtbare, theilt. Man unterscheidet den natürlichen, scheinbaren und wahren Horizont. Der kleine Kreis Fig. 1 sei die Erde und der mit ihm concen- trische die Himmelskugel. Ist nun in a ein Beobachter, der sich ein- mal um sich selbst dreht, so beschreibt die Gesichtslinie, welche die Erdoberfläche in n trifft, welcher Punkt mit Ii" der Himmelskugel

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 126

1880 - Dresden : Salomon
126 § 1. Gestalt der Erde. Globus. Karte. Die Alten hatten eine falsche Vorstellung von der Gestalt der Erde. Homer betrachtete sie als eine ruhende Scheibe, um- flössen vom Ocean und überwölbt von dem auf Säulen ruhenden Himmel, als dessen westlichste Stütze der Atlas galt, Thales als eine auf dem Wasser schwimmende Scheibe, Anaximander als einen Cylinder, dessen obere Fläche bewohnt sei; Pythagoras be- hanptete bereits Die Kugelgestalt, und Aristoteles giebt jetzt noch geltende Beweise dafür. Die richtige Ansicht brach sich nur all- mälig Bahn. Noch um 530 behauptete Cosmas Indicopleustes, die Erde sei eine viereckige Scheibe, überdeckt vom Firmaments und von einem erhabenen Rande umgeben. Jetzt zweifelt niemand mehr, daß die Erde kugelförniig ist. Die wichtigsten Beweise für die Kugelgestalt der Erde sind aber folgende: 1. Alle Himmelskörper sind kugelförmig, die Erde ist auch ein Himmelskörper und wird deshalb keine Ausnahme machen. 2. Die Erde ist wiederholt nach verschiedenen Richtungen umsegelt worden, zuerst von Magelan 1519, dann dreimal von Cook 1768—1779, und jetzt gehört eine Weltumsegelung nicht mehr zu den Seltenheiten; man gelangt immer bei fortwährender Vorwärtsbewegung zum Ausgangspunkt zurück, was nicht der Fall sein könnte, wenn die Erde nicht kugelförmig wäre. 3. Von sich uns nähernden hohen Gegenständen sehen wir in der Ebene oder auf dem Meere zuerst die Spitze und allmälig das Ganze, von sich entfernenden aber erst das Ganze, zuletzt die Spitze, was nicht der Fall sein könnte, wenn die Erdoberfläche nicht wie die Oberfläche einer Kugel gekrümmt wäre. 4. Bei Mondfinsternissen wirft die Erde stets einen kreis- förmigen Schatten auf den Mond, einen immer kreisrunden Schatten kann nur eine Kugel in jeder Lage werfen, deshalb muß die Erde kugelförmig sein. 5. Die Sonne geht den Bewohnern im Osten eher auf als den Bewohnern im Westen; ebenso bemerkt man andere Sterne am Himmel, wenn man eine Reise von Norden nach Süden macht und umgekehrt; das könnte nicht der Fall sein, wenn die Erdoberfläche nicht nach Art der Kugeloberfläche gekrümmt wäre. 6. Der Horizont ist überall kreisförmig; der Halbmesser desselben in der Ebene beträgt für die gewöhnliche Größe eines

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 176

1880 - Dresden : Salomon
176 seine ort den Polen bemerkbare überaus starke Abplattung. Seine Entfernung von der Sonne beträgt 108, von der Erde zur Zeit der Opposition 82, zur Zeit der Conjunction 133 Mill. Meilen. Er bewegt sich in 11,856 Iahren um die Sonne und hat vier Monde: I, Ii, Iii Iv. 5. Saturn P erscheint dem Auge in bläulichem Lichte und in langsamem Fortrücken; 2v2 Jahr verweilt er in demselben Zeichen des Thierkreises. Von der Sonne ist er 200, von der Erde zur Zeit der Opposition 229 und zur Zeit der Conjunction 165 Mill. Meilen entfernt. In 29,420 Iahren bewegt er sich um die Sonne, in 10 Stunden 29 Minuten und 7 Secunden um seine Axe. Sein Durchmesser beträgt 15680 Meilen. Auf seiner Oberfläche zeigt er ähnliche Streifen wie Jupiter, die man hier auf Stürme in der dichten Atmosphäre oder auf große Fluth- wellen etwaiger Flüssigkeiten deutet. Der Saturn ist der lockerste der Planeten; seine Dichtigkeit ist geringer als die des Wassers. Merkwürdig ist das System von concentrischen Ringen, welches den Saturn in der Ebene seines Aequators umgiebt. Steht die Erde in verlängerter Ringebene, so erscheint der Ring als gerade Linie oder verschwindet ganz, sonst nur als Ellipse. Der innerste Ring ist sehr dunkel und rückt der Saturnkugel immer näher, in einem Jahre um c. 16 Meilen; der darauf folgende ist breiter und Heller. Nach einem Zwischenraum von 350 Meilen folgen noch mehrere schmale Ringe dicht nach einander. Der Durchmesser des Ringsystems beträgt 38000 Meilen. Außerhalb der Ringe bewegen sich 8 Trabanten (Mimas, Enceladus, Thetis, Dione, Rhea, Titan, Hyperion und Iapetus) um den Saturn, von denen 3 leicht zu sehen sind. 6. Uranus 6' von Hörschel 1781 entdeckt, ist dem unbe- waffneten Auge unsichtbar. Er ist c. 75 mal größer als die Erde, hat aber nur 14 mal mehr Masse als diese, da er nicht so dicht ist. Seine Entfernung von der Sonne beträgt 360 Mill. Meilen. Er wird 400 mal schwächer erleuchtet als die Erde und bewegt sich um die Sonne in 83 Iahren 271,16 Tagen. Nach Herschel umkreisen ihn 6 Monde: doch sind zwei davon nicht wieder beobachtet worden (Ariel, Umbriel, Titania und Oberon). Diese Monde machen eine merkwürdige Ausnahme von den sonst in unferm Planetensystem herrschenden Verhältnissen, indem sie sich von Osten nach Westen um den Uranus bewegen und zwar in Bahnen, welche fast rechtwinkelig auf der Uranusbahn stehen. 7. Neptun ^ ist etwa so groß als Uranus und ist ein Stern achter Größe, also dem unbewaffneten Auge unsichtbar.

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 182

1880 - Dresden : Salomon
182 jedem einen Namen geben zu können, bezeichnet man die Sterne eines Sternbildes mit Ziffern oder lateinischen und griechischen Buchstaben und zwar den hellsten mit a, den folgenden mit ß :c. So bezeichnet man den Sirius mit a des großen Hundes, die Beteigeuze mit u im Orion, die Spica mit « der Jungfrau, den Polarstern mit a ursae minoris. Die drei Sterne im Orion, welche ziemlich eine gerade Linie bilden, deren Verlängerung den Sirius trifft, heißen Gürtel des Orion oder Iacobsstab. Die Fixsterne sind außerordentlich weit von unserer Erde entfernt. Nächst der Sonne ist der uns nächste Fixstern der Stern a im Sternbilde des Centanren. Seine Entfernung von 4v2 Bill. Meilen oder 224520 Sonnenweiten nennt man eine Sternenweite. Einzelne noch wahrnehmbare Sterne sind um 500 Sternenweiten von der Erde entfernt. Obgleich die Fixsterne an der innern Fläche der Himmelshohlkugel als fest geheftet erscheinen, so sind sie doch nach den neuesten Forschungen und Beobachtungen nicht ohue Bewegung. Von mehr als 3000 Fixsternen weiß man, daß sie eine Bewegung besitzen. So sind die beiden hellsten Sterne im Orion in 100 Iahren um 5,i und 3,5 Secuudeu fortgerückt und im Sternbild des Schiffes hat sich ein Stern fünfter Größe um 187 Secunden fortbewegt. Unsere Sonne selbst steht nicht still im Weltenraume, wie sich aus der Beobacht- uug der Veränderlichkeit der Entfernung von 2163 Fixsternen ergeben hat; sie bewegt sich jetzt nach einem gewissen Punkte im Sternbilde des Hercules, überhaupt vielleicht um den Stern Alcione in den Plejaden und zwar in 221u bis 27v2 Mill. Iahren. Die Bewegung erkennt man namentlich an den Doppel- fternen. Zwei Sterne nämlich, welche weniger als 5 Winkel- secunden von einander abstehen, erscheinen dem bloßen Auge als ein Stern und sind nur durch das Teleskop von einander zu unterscheiden. Bei 650 Doppelsternen ist die Bewegung in meist sehr flachen Ellipsen um einen gemeinschaftlichen Schwerpunkt jetzt schon vollkommen sicher gestellt, bei 60 bereits berechnet und bei 12 mit der Erfahrung vollkommen übereinstimmend gefunden. Veränderliche Sterne glänzen in verschiedenen Zeilen mit verschiedener Helligkeit. Merkwürdig sind die Nebelflecken und Stern« Haufen, die sich durch das Teleskop in eine Unzahl von einzelnen kleinen Sternen auflösen. Am bekanntesten davon ist die Milch- straße, die Via laetea der Alten. Sie erscheint als weißer Nebel- streifen, der sich durch das Himmelsgewölbe hinzieht und dasselbe wie ein Gürtel umschließt. Sie geht östlich am Sirius vorüber, zwischen dem Orion und dem kleinen Hunde hindurch nach den

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 183

1880 - Dresden : Salomon
183 Sternbildern des Persens und der Cassiopeja und kehrt über Schwan, wo sie besonders stark und glänzend ist, Adler und Scorpion wieder zum Ausgangspunkte zurück. Vom Nordpol bleibt sie c. 20° entfernt, dem Südpol nähert sie sich etwas mehr, und ihre Breite schwankt zwischen 4 — 22°; in der Nähe des südlichen Kreuzes, wo sie auch einen mächtigen Arm südlich aus- sendet, ist die geringste, zwischen Schlangenträger und Antinous die größte Breite. Sie soll aus etwa 18 Mill. Sterueu bestehen, die aber durch die einzelnen Theile des Gürtels ungleich vertheilt sind. Welchen Einblick eröffnet dies in das Universum! Wie groß ist Gottes Welt! § 17. Entstehung der Sternenwelt. Wir wissen, wie nach der mosaischen Schöpfuugsgeschichte die Welt entstanden ist. Manche Gelehrte haben eigene Theorien über die Entstehung des Alls aufgestellt. Es sind Hypothesen, die mehr oder weniger den Schein der Wahrheit für sich haben. Der Philosoph Kant stellte zuerst eine mechanische Theorie von der Entwicklung unseres Planetensystems auf. Er behauptete nämlich, daß alle Stoffe, aus denen sich die Himmelskörper unserer Sonnenwelt gebildet, ursprünglich in ihren elementaren Grund- stosf aufgelöst, den Weltraum erfällt hätten. Durch Gravitation der Stoffe habe sich zunächst ein Centralkörper, die Sonne, ge- bildet, worauf durch Wirkung der Schwungkraft und Zurück- stoßungskraft ganz fein zertheilter Stoffe die Planetenwelt ent- standen sei. La Place gab in seiner „Mechanik des Himmels" eine andere Hypothese. Nach seiner Meinung soll sich vermöge einer aus- nehmend großen Wärme die Atmosphäre der Sonne über alle Planetenbahnen hinaus erstreckt haben und sich erst nach und nach in ihre jetzigen Grenzen zurückgezogen haben. Hieraus seien die Planeten an den durch fortschreitende Abkühlung entstandenen Grenzen dieser Atmosphäre durch die Verdichtung der Zonen, welche sich bei ihrer Abkühlung und Verdichtung auf der Ober- fläche der Sonne absetzen mußten, entstanden. Auf ähnliche Weise hätten sich dann aus der Atmosphäre der Planeten die Trabanten oder Satelliten gebildet. Nach den Gesetzen der Schwere mußte die Masse, aus der unser Sonnensystem sich bildete, Kugelgestalt annehmen. Durch eine nicht in ihr liegende Macht, die Schwung- kraft, erhielt sie Axendrehnng in der Richtung von West nach

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 185

1880 - Dresden : Salomon
185 körper an und zwar nach dem Parallelogramm der Kräfte. Auf diese Weise entstand der Neptun. Dieser erzeugte bei seinem Umlaufe um den Centralkörper oder die Sonne durch seine An- ziehungskraft eine Fluthwelle auf der Sonne, welche zur Zeit des Perihelisums am größten war. Hatte sich nnn bei fortschreitender Verdichtung des Centralkörpers, der Sonne, seine Rotation hin- reichend beschleunigt, so wurde die zur größten Höhe angewachsene Fluthwelle abgeschleudert, und es entstand der Uranus, der dann in ähnlicher Weise nach einer langen, langen Zeit den Saturn hervorrief :e. Die Monde sind durch Abschleuderungen von den Planeten, um den sie kreisen, in analoger Weise entstanden. Vergl. Spiller: „Die Weltschöpfung vom heutigen Standpunkte der Wissenschaft." § 18. Kometen und Meteoriten. Kometen oder Haarsterne sind vielleicht kosmische Wolken oder Nebelmassen, aus denen sich Welten bilden. Sie setzten früher als angebliche Unglückspropheten die Welt in Angst und Schrecken und vermögen doch gar keine Wirkung auszuüben. Die Erde ist vielleicht fchon manchmal mitten durch einen Kometen hindurch- gegangen, ohne daß jemand nur die mindeste Wirkung verspürt hätte; das letzte mal war dies der Fall am 24. Juni 1819. Die Kometen werden erst sichtbar, wenn sie aus den Tiefen des Weltalls in unser Planetensystem treten, indem dann das Sonnen- licht von seinen Stofflheilchen zurückgeworfen wild. Je näher ein Koniet der Sonne kommt, desto schneller bewegt er sich aus seiner verschlungenen Bahn und desto mehr werden auch Stoff- theilchen durch den ihm widerstehenden Weltäther abgerissen von der kugelförmigen Dnustmafse, so daß durch das Zurückbleiben dieser Theilchen sich ein leuchtender Schweif bildet, der sich mit zunehmender Annäherung an die Sonne verlängert. Mit zu- nehmender Entfernung von der Sonne aber nimmt die Geschwindig- keit des Kometen fortwährend ab, zugleich verkürzt sich der Schweif unv der Stern rundet sich ab, wie er vorher war. Die Kometen bewegen sich in allen Richtungen; die Form ihrer Bahn läßt sich schwer bestimmen. Von Elliptidtät zeigt sich keine Spur; die Bahnen siud vielleicht Parabeln oder Hyperbeln, denn diese Formen sind krumme Linien, die nicht zusammenschließen, sondern mit ihren Aesten ins unbestimmt Unendliche verlaufen. Allerdings würden wir sie nur einmal sehen, wenn ihre Bahnen so beschaffen wären. f»eorp-£ i; nt-instffi/l international« Schult».. -.-hurtf

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 146

1880 - Dresden : Salomon
146 übergehen sehen, wie aus Fig. 16 zu ersehen ist. Der große Kreis sei die Venusbahn, auf der sich die Venus in der Rich- tung von I, Ii, Iii, Iv um 8, die Sonne, bewegt; E sei die Erde. In der Züchtung von I nach Ii entfernt sich die Venus von der Sonne, in der Richtung von Ii nach Iii nähert sie sich derselben, entfernt sich wieder von Iii nach Iv und nähert sich abermals von Iv nach I. Von der Erde aus gesehen, scheint es aber, als ob sie sich in der Tangente Ii' Iv' entferne und nähere. In I erscheint die volle erleuchtete Scheibe, in Ii der erleuchtete Halbkreis, in Iii wendet sie uns die dunkle Scheibe zu und in Iv scheint wieder der erleuchtete Halbkreis. In Iii kann die Venns die Erdbahn schneiden und geht dann über die Sonnenscheibe weg, was in jedem Jahrtausend 16mal vorkommt; der letzte Venusdurch- gang war im December 1874. Bemerken wir die Venus als Abendsternoderhesperusbald nach Sonnenuntergang und merken einen Stern, bei dem sie steht, so sehen wir sie an den folgenden Abenden nach Sonnenuntergang immer weiter östlich davon, bis sie endlich nach 6 Monaten ihren östlichen Abstand von der Sonne, etwa 46 Va °, erreicht und am längsten über dem Horizonte bleibt. Hierauf nähert sie sich wieder der Sonne, bewegt sich westlich am Himmel und geht in immer kür- zerer Zeit nach Sonnenuntergang und endlich gleichzeitig mit der Sonne unter. Sie verschwindet nun als Abendstern und kommt als Morgenstern oder Lucifer am östlichen Himmel vor Sonnen- ansgang wieder zum Vorschein. Nunmehr bewegt sie sich nach Westen von der Sonne und erreicht in 3 Monaten, also nicht in 6, ihren westlichen Abstand, worauf sie sich wieder ostwärts bewegt und täglich kürzere Zeit vor Sonnenaufgang gesehen wird. Die
   bis 10 von 50 weiter»  »»
50 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 50 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 0
4 3
5 0
6 3
7 24
8 0
9 0
10 6
11 2
12 3
13 0
14 2
15 0
16 1
17 0
18 1
19 5
20 0
21 21
22 1
23 1
24 1
25 1
26 1
27 1
28 2
29 0
30 0
31 5
32 0
33 0
34 5
35 0
36 0
37 6
38 1
39 0
40 0
41 0
42 4
43 0
44 0
45 7
46 1
47 0
48 3
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 2
3 5
4 0
5 0
6 4
7 0
8 3
9 0
10 0
11 0
12 12
13 0
14 2
15 4
16 5
17 6
18 0
19 0
20 5
21 8
22 0
23 1
24 0
25 0
26 1
27 8
28 2
29 2
30 6
31 0
32 1
33 3
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 3
42 5
43 2
44 0
45 4
46 0
47 0
48 2
49 0
50 2
51 0
52 2
53 0
54 0
55 1
56 6
57 0
58 2
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 3
66 1
67 0
68 1
69 0
70 1
71 1
72 1
73 1
74 3
75 1
76 0
77 2
78 0
79 0
80 0
81 25
82 0
83 2
84 0
85 2
86 0
87 0
88 0
89 3
90 0
91 0
92 15
93 0
94 0
95 1
96 1
97 0
98 8
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 3
2 2
3 1
4 7
5 2
6 9
7 2
8 2
9 21
10 7
11 1
12 2
13 1
14 2
15 5
16 13
17 0
18 0
19 16
20 3
21 4
22 3
23 2
24 53
25 1
26 3
27 13
28 3
29 10
30 7
31 5
32 6
33 21
34 35
35 0
36 1
37 4
38 2
39 6
40 9
41 0
42 1
43 2
44 3
45 6
46 6
47 19
48 10
49 10
50 2
51 2
52 1
53 2
54 6
55 6
56 1
57 2
58 8
59 29
60 0
61 0
62 5
63 10
64 1
65 1
66 0
67 1
68 1
69 0
70 1
71 2
72 1
73 13
74 20
75 7
76 5
77 6
78 1
79 9
80 4
81 31
82 3
83 30
84 3
85 11
86 0
87 6
88 16
89 10
90 1
91 17
92 2
93 2
94 3
95 32
96 0
97 3
98 10
99 3
100 16
101 0
102 7
103 22
104 4
105 1
106 2
107 5
108 6
109 22
110 13
111 0
112 5
113 2
114 0
115 5
116 1
117 0
118 4
119 14
120 4
121 3
122 3
123 0
124 18
125 3
126 14
127 28
128 4
129 4
130 0
131 39
132 5
133 0
134 4
135 1
136 38
137 2
138 2
139 1
140 4
141 0
142 1
143 9
144 3
145 6
146 9
147 11
148 9
149 0
150 11
151 0
152 8
153 0
154 1
155 7
156 6
157 1
158 3
159 9
160 4
161 3
162 12
163 9
164 50
165 6
166 8
167 1
168 1
169 1
170 5
171 6
172 13
173 19
174 1
175 58
176 10
177 26
178 7
179 11
180 53
181 9
182 20
183 25
184 18
185 3
186 10
187 6
188 2
189 10
190 1
191 7
192 15
193 19
194 6
195 5
196 1
197 12
198 5
199 9