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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 12

1827 - Erlangen : Heyder
12 Theil noch vorhanden sind), und eine sehr scharfe Ab- sonderung in 4 erbliche Stämme: Braminen (Priester und Gelehrte), Kschetryas (Krieger), Waischyas oder Banianen (Gewerbetreibende) undsudtas oder dienen- de; unter denen die Priester- und Soldaten-Ka ste n, als die befehlenden, wahrscheinlich früher Eroberer des Landes gewesen waren. An ihren ungeheuer« Pagoden und Tempelgrotten, wie denen zu Carli, Ellore, Ele- phante und Salsette scheinen ganze Völker und Jahr- hunderte gebaut zu haben; aber die Baukunst und die Religion unterstützten sich wechselsweise. Nur historische Thatsachen weisen sich wegen Entfernung und Zerstück- lung des Volkes in ältester Zeit kaum nach. Ein noch seltsameres Schauspiel bietet das Volk von China dar. Schon früh gereift zu mannigfacher Kultur (Schrift, Compaß, Sterndeutung, Staatsver- fassung erscheinen dort sehr früh) blieb es auch unbe- weglich ohne Vor- und Rückschritt mit strenger Ab- sonderung von allen andern Völkern stehen, und noch heute erhalten nach tausenden von Jahren die Bonzen die Religion ihres Foh und die einfachen Siltenfprüche des chinesischen Gesetzgebers Con-fu-tsee (Confucius 650 v. Chr.) aufrecht. An ihrer Erstarrung und Selbst- zufriedenheit prallte fremde Kultur und fremder Einfluß ab; sie schützte mehr als ihre 200 vor Christus gegen nördliche Nomadenhorden aufgeführte 100 Meilen lange Mauer. Zwischen dem Indus und Tigris blüheten nach und nach mehrere Staaten auf, von denen Medien in den letzten Jahrhunderten dieses Zeitraums erst bedeu- tend, und Bactria, nördlich davon durch den berühmten Gesetzgeber Zerduscht — Zoroaster um 6oo v. Chr. — berühmt war. Sein Lichtgesetz, noch in den heiligen Zendbüchern erhalten, leitete alle Dinge von dem Ur- wesen, der Zeit ohne Gränzen, Zeruane Akerene her, welches Ormuzd, oder das gute Wesen, und Ahriman, das böse Wesen schuf. Beide (auch Licht umd Finster- uiß) waren mit einem Hofstaate von guten und bösen Geistern umgeben. Der Kampf beider Machte endet nach 12000 Jahren mit dem Siege des Lichtes und des Guten. Zerdüfchk kannte Unsterblichkeit der Seele,

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 124

1827 - Erlangen : Heyder
124 ten auch einzelne Familien sich das höchste Ansehen kn diesen Städten zu verschaffen, wie die Visconti, (spater die Sforza) in Mailand, die Medici, reiche Kaufleute und Beförderer der Künste und Wissenschaften in Flo- renz, in Mantua die Gonzaaa^. in Ferrara und Mo- dena die Este. In Venedig und Genua blieb die Republik unter Dogen; der Handel war Seele beider Staaten. Aus deutschem Hause stammend, hoben sich die Grafen von Savoyen. In Spanien hakten sich allmählig aus den ein- zelnen christlichen Staaten zwei größere Königreiche, Aragonien und Kastilien, unter eigenen Königen ge^ bild'els'wahrend das arabische Kalifat im Süden eine Provinz nach der andern verlor. Die—der Mahlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien, mit Isar bella von Kastilien (14öq) leitete endlich die Vereini- gung beider Staaten ein, wenn sie auch völlig erst 1516 statt fand. Große Verdienste um das Land halte der weise Minister Zsimene^. Aber schon wurde auch 1484 die Inquifftion in Spanien eingeführt, und dadurch der große Character des Volkes immer mehr verdüstert und eingeschüchtert. Endlich ging aud)j_4g2 das Königreich Granada aus muhamedanischen in christ- liche Hände über, und Zu gleicher Zeit wurde Amerika entdeckt. Die Grafschaft Portugal wurde erst 113q ein Königreich und 1253 Älgarbren dazu erworben. Die neue Linie der unachten Burgunder seit 1383 zeichnete sich durch die Eroberungen von Eeuta und Tanger in Afrika und durch Seeentdeckungen aus, die des Han- dels wegen, worauf des Landes Lage schon hinwies, unternommen wurden. Vor allem galt es dem reichen Ostindien, wohin man gern einen Seeweg entdeckt hatte. Allmählig fand man, auf Betrieb des thatigen Prinzen Heinrich, (des Schiffers) die Azoren, die Kap- verdischen Inseln, fand Guinea, 1452, (machte leider aber auch die ersten Negersklaven!) und als man wahr- nahm, daß unter dem Aequator doch das Meer nicht siedend sei, die Erde nicht in Flammen stehe, kam man ollmählig bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung i486 (welches Bartholomäus Draz entdeckte), und bald

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 71

1827 - Erlangen : Heyder
71 die Geschichte. Sie selbst leiteten sich vom Teut oder Thuiskon und dessen Sohne Mann ab, verehrten in ihren heiligen Hainen einen Wodan, Thor, die Freia, Hertha (Erde), glaubten unsterbliches Leben in Wal- halla, standen bald unter Priestern als Nationalbc- amten, bald unter Fürsten, (Vorderste) und Königen: im Kriege unter Herzogen (Heerzog). Thierfelle, bald auch Linnen, waren ihre Kleidung; Schwert, Schild und kurzer Spieß ihre Waffen; Edle, Gemeinfreie und Leibeigne die Bestandtheile sedes Stammes. Roh wa- ren sie vor Bekanntschaft mit den Römern, die ihre Tapferkeit fürchteten, gewiß noch, hatten nur wenig Städte, und schreiben und lesen (eigentlich lateinische Worte) lernten sie wohl erst von den Römern; aber unverdorben und kräftig, waren sie schneller Entwicklung fähig; freiheitsliebend und von frühster Zeit mit den Waffen vertraut, stets bereit zur Vertheidigung wie zum Angriff; gute Sitten, Keuschheit, Achtung vor dem Alter u. s. w. galten mehr, als an andern Or- ten die Gesetze dafür. — In England waren die Briten und Galen, in Schottland oder Caledonien die Sco- ten und Picten, nicht deutschen Stammes.— Nun zu Octavian zurück. Der römische Senat hatte ihm den Ehrentitel Au- gust us, oder der Unverletzliche, Ehrfurchtswürdige, er- theilt, und dieser dafür so viel als möglich von den Formen der Republik beibehalten, da ihm ohnehin der Imperator-, Cónsul- und Tribuntitel vereint die höchste Würde sicherten; auch ließ er sich alle 10 oder 5 Jahre hitten, die höchste Gewalt wieder zu übernehmen. Der Senat blieb Staatsrath, wenn auch ein Macenas, Agrippa, Messala eigentlich die geheimen Rathe und Minister waren. Stehende Heere und Leibwachen (co- hortes praetorianaß) kamen auf; die Legionen standen in den Provinzen in stehenden Lagern. So traf er eine Menge anderer wichtiger Einrichtungen für das wahre Wohl des Staats, und machte vergessen, wie er zur Herrschaft gekommen war. Ohnehin waren in den lan- gen Bürgerkriegen die wildesten Republikaner gefallen, und wenn wirklich einige Verschwörungen vorkamen, so wurden sie doch schnell unterdrückt, und Angust hättt

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 79

1827 - Erlangen : Heyder
Deutschen, von Negensburg aus. eine große Mauek bis gegen den Rhein zur Beschützung des römischen Reichs (Teufelsmauer) erbauete, die Perser zum Frieden brachte und Weinberge am Rheine anlegte. Sein großes Wort, es endlich noch dahin zu bringen, daß die Welt keines Soldaten mehr bedürfe, kostete ihm das Leben. Dann kamen Carus. Numerianus und Carinus. In dieser Periode des wildesten Soldatendespotis- mus, gewahrte die, selbst durch Verfolgungen immer weiter verbreitete, christliche Religion noch den einzigen erfreulichen Anblick; aber es bildete sich auch schon eine Art von Hierarchie, indem die Anfangs einander ganz gleichen Lehrer der Gemeinden, bald nach der Größe derselben, und besonders in den Hauptstädten, einen höhern Rang einnehmen und mehr Gewalt an ihre Titel knüpfen wollten, als billig war. Die Verfolgun- gen hatte theils die Verwechslung der Christen mit den von den Römern sehr gehaßten Zudem theils der Widerstand- den sie manchen Kaisern leisteten, die gött- liche Verehrung auch von ihnen verlangten, und die Meinung veranlaßt, daß sie eine sehr rebellische und staarsgefährltche Secte wären. Allein die römischen Christen hielten lieber in Gräbern und Katakomben ihren Gottesdienst, oder ließen sich eher hinrichten. (Märtyrer) als daß sie von ihrem Glauben ließen. Denn damals tvar der Kelch noch hölzern, der Glaube golden! In solcher Zeit möchten freilich die Bischöfe oder Aufseher noch wenig um ihren Rang zu streiten Ursach haben; allein der christlichen Kirche stand bald eine große po- litische Veränderung bevor.'- Denn nachdem Diocle- t i a n (284 — 305) zuerst förmliche Mttregenten unter dem Titel August und Cäsar, und damit Theilungen des Reichs eingeführt, aber sich auch zuerst das orien- talische Diadem aufgesetzt hatte, und endlich Con- stanti» der Große (306 — 337) über einen Theil des Reichs zur Regierung gekommen war: so suchte sich dieser zur nachdrücklichern Bekämpfung seiner 5 Mit- regenten durch die Annahme des Christenthums zir, in den Ländern der übrigen sogleich eine hülfreiche Partei zu schaffen, so daß es ihm nach lljähriger.

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 147

1827 - Erlangen : Heyder
147 — denn Luther starb kurz vor dem schmalkaldtschen Kriege am 18- Febr. 1546 im Orte seiner Geburt. Dagegen war der edle Zwingli schon 1531 in einem Religions- kriege der Eidgenossen untereinander eines schönen Todes gestorben. — Es konnte nicht fehlen, daß sich in jedem Staate, wo die Reformation Eingang fand und herrschend wurde, die frühern Verhältnisse fast gänzlich ändern mußten. Der Landesfürst erhielt statt des Papstes die höchste Gewalt in Kirchensachen; die vorhandenen reichen Erz- bißthümer, Bißthümer, Abteien, Klöster, wurden aufgelöset, und ihre Einkünfte meistens zu frommen Zwecken, für Schulen, Universitäten u. s. w. angewen- det; die Ungeheuern Summen, die sonst nach Rom stoßen, blieben nun im Lande, dessen Fürst seine Macht nicht mehr mit dem Papste thetlen durfte, und in ein engeres Verhältniß mit seinem Volke trat. Zu- gleich kam auch für die untern Stände höhere Bil- dung, da sie dem Aberglauben entrissen, und größerer Thätigkeit zugeführt wurden. Die Leibeigenschaft des armen Bauern verschwand immer mehr. Die Wissen- schaften gediehen um so besser, je mehr der Geist des Protestantismus, ein Geist des freien Forschens und des Kampfes mir der Unwissenheit war und ein Herr, schen der Vernunft bezweckte. Für Deutschland beson- ders wirkte noch die Reformation auf Ausbildung der Sprache, auf's Entstehen einer Nationalerziehung und Nationalliteratur. Sehr schmerzlich aber mußte jener Abfall in vieler Hinsicht der römischen Curie sein. Kein Wunder also, daß sie auf Mittel sann, wettern Verlusten vorzu- beugen, daß sie bleibende Gesandtschaften (Nunciaru- ren) ft einer Anzahl Länder errichtete, und einen Or- den sehr begünstigte, der sich die treueste Anhäng- lichkeit an den Papst und den Kampf gegen die Ver- nunft und gegen den Protestantismus vorschrieh Ums Jahr 1534 stiftete ein schwärmerischer Spanier, I g n atz von Lvjola (von Christus, wie vor gab, selbst ermuntert, der ihn mit Satan zugleich in G>ssa!r eines Werbeoffizters erschien!) die Gesellschaft Jesu oder der Zesutten. Paul In. bestätigte den 10 *

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 90

1827 - Erlangen : Heyder
Streitigkeiten über die doppelten Naturen, Personen, Willen u. f. w. in Christa eine Menge Lehren zu. Tage brachten, deren zu genaue Untersuchung glücklicherweise der einfach fromme Christ zu seinem Heile nicht bedarf. Außerdem führten für schwache Regenten wohl auch Weiber, Verschnittene, Mönche die Negierung. Die benachbarten drohenden Völker, wie Bulgaren, Perser, Hunnen, wußte man durch Tribute zu beschwichtigen, und als die Araber Consiantinopet selbst belagerten, schleuderte man gegen ste das auch unter dem Wasser brennende, unverlöschliche griechische Feuer. Unter vie- len Kaisern zeichnet sich Iustinian I..aus (521 —505), der nicht allein Italien wieder eroberte, sondern auch für sein Reich ein nach ihm benanntes Gesetzbuch aus ältern Duellen und neuern Edicten Zusammentragen ließ (Codex Justin ia ja eus), welches noch jetzt viel Anse- hen genießt. Mit allen feinen Verdiensten aber um die Rechtswissenschaft konnte er die Parteien der Grü- nen und Blauen (die von der Rennbahn sich bald über Stadt und Hof verbreiteten, und Hof- und Volks- faction wurden) nicht unterdrücken. Mit den philo- sophischen Schulen zu Athen gieng dies freilich leich- ter! Im 6ten Jahrhundert brach der sogenannte Bil- derstreit in Eonßantinopel aus, indem einige christliche Kaiser die Bilder aus den Kirchen entfernten, die frei- lich ganz irrig angebetet wurden. War auch die Ab- sicht gut, so wurde doch der Streit darüber sehr heftig, und der Bischof von Rom, der längst auf eine gute Gelegenheit gewartet hatte, von den Kaisern Coustan- tinopets sich ganz los zu machen, erklärte sich für die Bilder, schloß sich an die fränkischen Majordomen an, und riß sich von Byzanz los. Auch über den Rang neben dem Patriarchen von Constantinepel, wie über die Lehre des Ausganges des heiligen Geistes vom Va- ter und Sohn zugleich (nach römischer) und vom Va- ter allein (nach griechischer Meinung) war man irr Streit gerathen. Ströme Blutes fioffen über jenen Bildersireit, der endlich doch zurückgenommen werden mnßte, so wie auch das weife Unternehmen, das Mönch- thumc'aufzuhehen, scheiterte. Doch gehörten gerade Leo Isaurirr, und Consilntin V., nnter devev
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