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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 24

1827 - Erlangen : Heyder
24 Nördlich von dem im Anfänge dieses Zeitraums sehr mächtigen Medien, lag die dazu eroberte gebir- gige Landschaft Persis. Einem Manne aus dieser Pro- vinz hatte der medische König, Astyages, durch böse Träume gewarnt, seine Tochter vermählt und den von ihr gebornen Knaben Cyrus zu tödten befohlen. Wun- derbar gerettet (man liebte es, nachher berühmten Män- nern, besonders Staatenstiftern wunderbare Zugend- schicksale anzudichten) wuchs er, der kühnste seiner Mit- gespielen, heran, und sah mit Jammer seine persischen Landsleute unter medischem Zoche. Nicht einmal jener Wahl mochte es bedürfen, die er seinen nomadischen Persern zwischen dem Tage der mühsamen Urbarma- chung eines Ackers und dem Tage des darauf gehalte- nen frohen Schmauses ließ, um die muthigen Bergbe- wohner zur Selbstbefreiung zu begeistern. Im I. 560 erlag Astyages in der Schlacht von Pasargada und das medische Reich gehorchte dem Eyrus. Sodann wendete sich Cyrus gegen Lydien, den größten Staat in Klein- asien, unter dem reichen Krösus, dem Schwager des Astyages. Ein thörichtes Vertrauen auf seine Schätze (von dem ihm selbst der weise Solo« nicht hatte hei- len können) und auf den Doppelsinn delphischer Orakel- fprüche, wich nach seiner Besiegung und Gefangen« nehmung erst auf den Scheiterhaufen zu Sardes. Doch schenkte ihm Cyrus das Leben. Damit kamen auch die kleinasiatischen Griechen unter Persische Herr- schaft. Nur die Phocäer wanderten aus und brachten sich und den Oelbaum und Weinstock endlich nach Masstlia. Mit kluger Kaufmannspolittk unterwarfen sich Phöniziens Städte freiwillig. Babylon wurde nach Ableitung des hindurchfileßenden Euphrat erobert (536) und so sielen alle Länder Vorderasiens, bis auf Arabien, unter die persische Herrschaft. Damit endete auch das 70jährige Babylonische Exil der Juden, aber nur die Aermern kehrten zur Heimath zurück. Doch der Herrscher.vom Oxus und Indus bis zum Mittelmeere war noch nicht zufrieden. Die durch Karavanenhan- del bereicherten Nomadenvölker Mittelasiens lockten seine Eroberungslust; aber er erlag einer Königin der Massageten, Tomyris, welche, so geht die Sage, des

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 39

1827 - Erlangen : Heyder
30 mußte. Schon als Knabe seufzte der Bucephalusbän- diger, daß sein Vater ihm nichts zu erobern übrig -lassen würde. Aber sein Vater hatte ihm wenigstens trefflich vorgearbettet, und schon im 20sten Jahre wur- de er Erbe seiner Macht und seiner Plane, die beson- ders auf die Oberherrschaft über die Griechen und Perser gerichtet waren. Doch erst galt es der Beru- higung des eigenen Landes, der Wiederunterwerfung der Thracier, Illyrier und der Griechen, die auch ihn, nachdem er an Theben ein furchtbares Exempel statuirt hatte (indem er nichts als Pindars Haus stehen ließ), als Oberbefehlshaber gegen die Perser anerkennen muß- ten. Doch konnte er vor dem bedürfnißlosen Cyniker Diogenes in seiner Tonne sich der merkwürdigen Worte nicht enthalten: „wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich nur Diogenes feilt;“ denn der wahre Bettler ist auch stets der wahre König! Mir 35000- Maun eröffnete er (334) seinen Zug durch Thracien, das ihm die Reiterei lieferte, über den Hellespont nach Kleinasien« Der Sieg am Gra- nikuü bahnte als gute Vorbedeutung den weitern Weg; und der am Iffus über Darius Codomannus selbst, der nicht verdient hatte, Persiens letzter König zu sein, das eigentliche Asien. (333.) Jetzt wendete sich der junge Held gegen Phönizien, wo die Belagerung und Eroberung von Tyrus ihn 7 Monate aufhielt. Dem Lyrischen Handel wies er, als er durch Syrien und Judäa (das sich ihm schnell unterwarf) nach Aegypten vorgedrungen war, in dem von ihm (¿31) erbauten Alexandria eine neue größere Heimath an. Dann ließ er sich in Libyen von den Priestern des Zeus Ammon als Göttersohn verkündigen und fortan mit dem Attribute jenes Gottes, dem Horne, (dem Sinnbilde der Stärke) malen. Nach Aegyptens leich- ter Unterwerfung drang er in's Innere Asiens vor, und stieß (bei Ardela oder Gaugamela, Zzl) mit wenig mehrals 40000 Mann aufmehr als500,000 Krieger un- ter Darius. Auch hier siegte die Macedonische Pha- lanx. Darius fioh geschlagen tiefer ins Innere zurück. Babylon, Susa, selbst Persepolis fielen in Alexanders Hände, und damit ungeheure Schätze. In dem Brand«

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 41

1827 - Erlangen : Heyder
41 schaftlichkeit und Reizbarkeit hatten ihn zu Handlungen (man denke an Philotas und Parmenio, Elit«s, He- phästtons Todesfeier) und einer schwelgerischen Lebens, weise (40 Gäste tranken sich bei einem Gelage zu Tode) geführt, die mit Aristoteles Lehren und make- donischer Einfachheit wenig zusammenpassen mochten. Und doch war sein Verlust unersetzlich;-vom Indus bis zum Nil lag eine Welt ln Trümmern, und niemand war da, den einzigen Baumeister zu ersetzen, der das Gebäude wieder aufführen konnte! Da erst Z Monate nach Alexanders Tode der ei- gentliche Neichserbe geboren wurde, kam es zwischen seinen vielen Generalen, einem Perdikkas, Leonnatus, Meleager, Antipater, Kraterus, Kaffander, Pvlysper- chon, Antigonus und seinem Sohne Demetrius Polior- kekes, Eumenes, Seleukus, Ptolemäus, Lysimachus u. a. erst zu Theilungen, dann zu blutigen Kriegen bis 301, in denen nicht nur Alexanders ganzes Geschlecht, (die Nemesis bleibt bei Welteroberern nicht aus) son» dern auch die Mehrzahl jener Nebenbuhler selbst un- terging, und aus der ganzen Monarchie nur eine Anzahl größerer oder kleinerer Staaten sich bildete; von denen höchstens 4 — 5 welthistorische Wichtigkeit haben. Das erste dieser Reiche war das der S e l e u c i d e n, unter Seleukus Ntkator 312 gegründet, mit Babylon als Hauptstadt. Es breitete sich zwischen dem Euphrat, Indus und Oxus aus, und umfaßte auch Syrien, wo Antiochia und zwei Seleucia angelegt wurden Doch rissen sich auch später wieder einzelne Länder, wie Bak» trien, Parthien, Armenien, davon los, und Phönizien und Cölesyrien waren ohnehin den Lagiden oder Ptole- mäern in Aegypten, sehr gefährlichen Nachbarn, heim» gefallen. Am wichtigsten wurde dieser Staat unter Antiochus In. dem Großen, 224— 187, dem Zeitge, Nossen Hannibals, in "dessen große Plane gegen Rom er nur nach seiner Weise, und darum verderblich für ihn selbst einging. Die folgenden Regenten werden besonders durch ihren Druck gegen das ihnen gehor- chende jüdische Volk auf eine traurige Weise berühmt, dann immer schwacher/ und endlich ging, als sich noch

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 42

1827 - Erlangen : Heyder
4r mehrere Staaten davon abgesondert hatten, das syri- sche Reich durch Pompejus (64) in eine römische Pro- vinz über. Und das war das Schicksal für fast alle folgende! Aegypten, Phönicien, Eölesyrten, Cypern, Cy- rene und Libyen wurden dem Ptolemäus 1. Lagt oder Soter zu Thetl, und Aegypten spielte als Sitz des Welthandels und griechisch-jüdischer Gelehrsamkeit eine merkwürdige Rolle. Doch gilt das berühmte Zeitalter der Ptolemäer nur von den drei ersten, Soter, Phila- delphus, Evergetes. Memphis blieb die alte Haupt- stadt; Alexandria wurde Residenz. Seine 5 Hafen versendeten die Waaren von drei Welttheilen, und der berühmte Pharus leuchtete tausenden von Schiffen aus und ein. Ungeheure Bibliotheken von Papyrusrollen waren im Bruchium und Serapeum aufgestellt, und große Schätze des classifchen Alterthums sind nur dort gerettet, große aber auch dort später mit verbrannt worden. Zm Museum war eine eigene gelehrte Akade- mie. Traurig, daß die berühmte Inschrift von Rosette (vom Jahr 197, jetzt in England) schon aus den Zei« len des Verfalls des Reiches herrührt. Die Schwäche der folgenden Ptolemäer muß sich nur zu bald an Rom anlehnen, und unter Cleopatra (Z0) wurde auch Aegypten römische Provinz. Das dritte größere Reich war das von Mac edo, nien, zwar kleiner als jene, aber als Hauptland der Monarchie das erste; auch dadurch noch wichtig, daß Griechenlands Geschichte nur zu eng in dasselbe mit ver- fiochten ist. Antipater, schon von Alexander als Militair- Befehlshaber in Macedonien zurückgelassen, hatte nicht allein die nach Alexanders Tode nach Freiheit streben- den Griechen im Lamischen Kriege beim Gehorsam erhalten, sondern sich auch gegen Alexanders Mutter Olympias behauptet. So auch sein Sohn Kassander, der selbst durch den schicksalsvollen Demetrius Phale- reus auf Athen seinen Einfluß behielt. Erst 302 nannte sich Kaffander König von Macedonien, auf Kosten von Alexanders Geschlecht. Aber sein eigenes wurde bald vertilgt, und Demetrius Poliorketes, Sohn des Antigonus, bestieg den Thron; dessen Nachkommen

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 52

1827 - Erlangen : Heyder
heuern Reichthümer, die. zahllosen Fremden und Skla- ven, die in Nom zusamstrenfloffen, hattenffen Geist des ' Pow und selbst den des Senats eben nicht veredelt. Erlagen doch die großen Scipionen selbst den Umtrieben hes sonst so strengen ältern Cato. Dte^enldeckten Bac- chanalien konnten zwar verboten werden ; aber wie, vie- les ließ sich nicht entdecken oder entdeckt njcht verbie- test?/D,er zweite macedonische; Krieg gegen Pepseus 'endete mit ,der Schlacht von Pydna st 168) -und der endlichen Perwandlung deck Rpichs in eine römische Provinz.. So auch Griechenland. Wo die, Nömer stch als Schiedsrichter einmischten, war die Beherrschung nicht fern; sie erregten Händel, um von einer Partei zur Hülfe gerufen zu werden, begünstigten die Schwächer» gegen die Prächtigen, 'und.sel.bst was sie sthren-Schild- trägern und Bundesgenossen ließen,- betrachteten ste nur'q'ls/geliehenes, Gut., Mo:sollte endlich auch noch Karthago fquen^chnd mit ihm der einzige Staat, den Rom noch zu fstrchten hatte; der alte Cato hatte sein Ceterum cense«,), C^thaglnern esse dejenda.ni seit langest Zeit jeder seiner Reden im Senat angehängt. Ohnehin hatte sich Kgrthago wieder erholt, aber auch jede Gelegenheit, Roms Zorn zu .erregen, sorgfältig vermieden; darum stifteten die Kölner, durch ein furcht- bares Gewebe von List und Treulosigkeit die Republik umgarnend, durch den König Masinissa von Nu midien selbst Krieg an, und riefen dann: der Frjede mit Nom sei verletzt'. Eiligst suchten die Karlhager die Römer wieder zu besänftigen, aber zwei Consuln gingen mit der Armee nach Afrika, (t4y) verlangten erst 306 Geißeln aus den besten Häusern, dann Auslieferung aller Waffen und Kriegsvorräthe, und als man, so den Staat wehrlos gemacht, auch die Zerstörung der Stadt, und die Ansiedelung der Einwohner im innern Lande, fern tsom Meere,, also ohne Seehandel. Da ergriff unendliche Verzweiflung die 700,000 Bürger; man be- schloß lieber zu sterben, als die Stadt aufzngeben. Man zimmerte au.s Häuserbalken Schiffe, verarbeitete alles Metall zu Waffen, der Weiber Haare zu Bogen- sehnen; ein Numidisches Sold-Heer unter Asdrubal wehrte die Zeinde von der Stadt ab, die sich zwei Iahrö

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 124

1827 - Erlangen : Heyder
124 ten auch einzelne Familien sich das höchste Ansehen kn diesen Städten zu verschaffen, wie die Visconti, (spater die Sforza) in Mailand, die Medici, reiche Kaufleute und Beförderer der Künste und Wissenschaften in Flo- renz, in Mantua die Gonzaaa^. in Ferrara und Mo- dena die Este. In Venedig und Genua blieb die Republik unter Dogen; der Handel war Seele beider Staaten. Aus deutschem Hause stammend, hoben sich die Grafen von Savoyen. In Spanien hakten sich allmählig aus den ein- zelnen christlichen Staaten zwei größere Königreiche, Aragonien und Kastilien, unter eigenen Königen ge^ bild'els'wahrend das arabische Kalifat im Süden eine Provinz nach der andern verlor. Die—der Mahlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien, mit Isar bella von Kastilien (14öq) leitete endlich die Vereini- gung beider Staaten ein, wenn sie auch völlig erst 1516 statt fand. Große Verdienste um das Land halte der weise Minister Zsimene^. Aber schon wurde auch 1484 die Inquifftion in Spanien eingeführt, und dadurch der große Character des Volkes immer mehr verdüstert und eingeschüchtert. Endlich ging aud)j_4g2 das Königreich Granada aus muhamedanischen in christ- liche Hände über, und Zu gleicher Zeit wurde Amerika entdeckt. Die Grafschaft Portugal wurde erst 113q ein Königreich und 1253 Älgarbren dazu erworben. Die neue Linie der unachten Burgunder seit 1383 zeichnete sich durch die Eroberungen von Eeuta und Tanger in Afrika und durch Seeentdeckungen aus, die des Han- dels wegen, worauf des Landes Lage schon hinwies, unternommen wurden. Vor allem galt es dem reichen Ostindien, wohin man gern einen Seeweg entdeckt hatte. Allmählig fand man, auf Betrieb des thatigen Prinzen Heinrich, (des Schiffers) die Azoren, die Kap- verdischen Inseln, fand Guinea, 1452, (machte leider aber auch die ersten Negersklaven!) und als man wahr- nahm, daß unter dem Aequator doch das Meer nicht siedend sei, die Erde nicht in Flammen stehe, kam man ollmählig bis zum Vorgebirge der guten Hoffnung i486 (welches Bartholomäus Draz entdeckte), und bald

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-
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