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1. Geschichte der Römer - S. 408

1836 - Leipzig : Baumgärtner
408 sind widersprechend, je nachdem heidnische oder christliche Schriftsteller über ihn sprechen; jene schildern ihn mit Recht als einen Nero, denn er war ein grausamer Herr, der die nächsten Verwandten umbringen ließ, wenn sie seinen Argwohn gereizt oder seine Herrschaft gefährdet hatten; der ohne Tugend und Humanität selbst das Gute, das ihm zugeschrieben wird, nur aus Eigennutz that. Christliche Griechen ha- den ihn dagegen den Aposteln und Heiligen gleichgestellt, allein mit Unrecht, denn nicht der innere Werth des Christenthums, das auf seine Sittlichkeit ohne Wirkung blieb, sondern der Vortheil bestimmte ihn zur Begünstigung der neuen Religion, die durch ihn Staatsreligion wurde. Er benutzte sie zu seinen politischen Zwecken und machte die bisher verfolgte Religion der Liebe und Duldung selbst zur grausamsten Verfolgerin und Despotin über der Menschen Glauben und Gewissen. In der Würde eines römischen Pontifex Marimus glaubte Constantiu auch, die.höchste Entscheidung in Angelegenheiten und Streitigkeiten der christlichen Religion zu haben. Daher mischte er sich in den theolo- gischen Streit, welchen damals Arius, Presbyter in Alerandrien, mit seinem Bischof Alerandcr und dessen Diaconus Athanasius über das Wesen Jesu als eines Gottessohnes führte. Arius behauptete, der Sohn sey als- persönliches Wesen von dem Vater gezeugt und müsse einen Anfang seines Daseyus haben; es sey also eine Zeit denk- bar, wo der Sohn noch nicht war; ferner sey der Sohn untergeordnet dem Vater und beide nicht von einerlei Wesen. Nach fruchtlosen Ver- snchen, dem Arius eine andere Meinung beizubringen, schloß ihn Alexander von der Kirchengemcinschaft aus oder ercommunicirte ihn. Es erhob sicl^ darüber großer Streit in der Kirche, selbst das Volk nahm Partei. Der Kaiser ermahnte die Streitenden zur Ruhe, aber vergebens. Er beschloß nun, den Streit auf einer allgemeinen Sy- node (Coneiliuin oecumenicum) zu schlichten. Im Jahr 325 versam- melten sich gegen dreihundert Bischöfe aus allen Provinzen des Reiches zu 9acäa in Bithynien. Der Kaiser war selbst bei der Synode an- wesend. Der gelehrte Athanasius und der Bischof Hosius von Cordova in Spanien, des Kaisers Günstling, trugen am meisten zum Siege über Arius bei, die Mehrzahl erklärte sich für die orthodoxe oder recht- gläubige Partei. Der heterodoxe oder andersgläubige Arius wurde abgesetzt, verbannt, seine Schriften verbrannt und bei Todesstrafe ver- boten. So streng war damals die kaiserliche Censur, so schonungslos verfuhr eine Versammlung geistlicher Oberhirten! Diese maßten sich nun an Au bestimmen, was orthodox sey und was geglaubt werden müsse. Für die ganze katholische d. h. allgemeine christliche Kirche

2. Geschichte der Römer - S. 215

1836 - Leipzig : Baumgärtner
215 beseht auch ausgeführt, da die Römer allgemein verhaßt waren; 150,000 sollen an einem Tage damals in Asien ermordet worden seyn. Nur wenige retteten sich nach Rhodus, welches tapfer die An- griffe der pontischen Flotte und Landarmee zurückschlug. Der König hielt sich in Pergamus auf; sein Feldherr Archelaus aber fuhr mit einer großen Flotte nach Griechenland und schloß ein Bündniß mit den Athenern, unter denen Aristion, ein eben so frecher als grausamer Mann, die Oberherrschaft an sich gerissen und alle römisch Gesinnten getödtet oder ausgeliefert hatte. Auch die Achäer, Lakonier und Böo- tier schlossen sich dem pontischen Feldherrn an, der den Hafen Piräus besetzt hielt, während Aristion die Stadt Athen behauptete, als Sulla in Attica landete. Während dieser Begebenheiten in Asien und Griechenland war die Stadt Rom selbst der Schauplatz blutiger Auftritte. Der Cónsul Sulla befand sich noch in der Stadt, als der verwegene Volkstribun Publius Sulpicius, von dreitausend in seinem Solde stehenden bewaffneten Gladiatoren, die er seinen Gegensenat oder Antisenalus nannte, unterstützt, in der Volksversammlung den Vorschlag durchsetzte, die neuen Bürger und die Freigelassenen ohne Unterschied in alle Tri- blis aufzunehmen, wodurch die Parthei des Senats gänzlich unterdrückt und eine gefährliche Volköherrschaft eingeführt ward. Vergebens wider- setzten sich die Consuln mit dem Senate; des Consuls Pompejus Sohn, Sulla's Schwiegersohn, wurde im Kampf mit der Gegenparthei ge- tödtet; Sulla selbst mußte das Geschehene gut heißen, begab sich aber dann schleunig zum Heer nach Kampanien. Nun trat der alte ehrgeizige Marius mit seinen Absichten öffentlich hervor, und vereinigte sich mit Sulpicius zur Demüthigung seines Nebenbuhlers. Er erhielt nun durch einen Beschluß des ihm ergebenen Volkes den Oberbefehl der Armee gegen Mithridates. Als Sulla seine Absetzung erfuhr, bewog er seine Le- gionen zum Marsche nach Rom, um den Senat aus den gewalt- thätigen Händen seiner gefährlichen Gegner zu retten. Keine Gesandt- schaft hielt Sulla's Marsch auf, Rom wurde eingeschlossen, und das esquilische Thor erstürmt. Mit des Marius Parthei entspann sich ein furchtbarer Kampf auf den Straßen, und von den Dächern herab wurden Steine und Geschosse auf die Einrückenden geworfen. Erst als Sulla drohete, Rom in Brand zu stecken, sivhen Marius und seine Anhänger aus der Stadt. Hierauf versammelte der Sieger den Senat, ließ den Marius, dessen Sohn und zwölf Freunde desselben für Feinde des Vaterlandes erklären, und dreihundert neue Senatoren wählen. Auch sollte künftig kein Vortrag an's Volk geschehen, wenn ihn nicht

3. Geschichte der Römer - S. 432

1836 - Leipzig : Baumgärtner
452 kaum noch eine Spur derselben nachher zu sehen war. Kein Heer hielt die Fortschritte der Hunnen auf; alle Städte des vbcrn Italiens fielen in ihre Gewalt, Tarvifi'um j. Treviso, Padua, Vicentia, Ve- rona, Mantua, Briria, Bergamum, Mailand, Ticinum j. Pavia, und Cremona; welche Stadt Widerstand leistete, die war der Zerstörung anheimgefallen. Viele Bürger, dem Schwerte und Feuer entronnen, nahmen ihre Zuflucht nach den Lagunen des adriatischen Meeres, sie- delten sich auf den Inseln an und legten so den Grund zu Vene- dig. Der schwache Valentinian zitterte mit seinen Eunuchen und Weibern hinter den festen Mauern Ravenna's. Aerius war nach Thracien gegangen, um Truppen aus dem Orient zu holen. Als Attila bei Cremona über den Po gegangen und Piacenza, Parma, Reggio und Modena sich unterworfen hatten, flüchtete sich Valenti- nian nach Rom, wo inzwischen Aetius mit Hülfstruppen angekommen war. Ravenna öffnete bald nachher sein? Thore dem Sieger, der auf die Fürbitte des Bischofs Johannes der Stadt Schonung gewahrte und nur die Niederreißung der Stadtthore verlangte, damit sie von den Rossen seiner Streiter in den Staub getreten würden. Da aber der Winter nahe und ein Zug über die beschneiten Apenninen gefähr- lich war, das Heer auch an Krankheiten und Mangel an Lebensmit- teln litt, so zog Attila über den Po zurück und lagerte sich an dem Zusammenflüsse des Mincius j. Mincio und Po bei Mantua. Hier erschien vor dem Hunnenkönige eine Gesandtschaft des Kaisers Valen- tinianus und des römischen Senates, bestehend aus dem beredten Pabste Leo und den Senatoren Avienus und Trigetius; Attila ver- sprach, sich zurückzuziehen, erklärte aber, daß er wiederkommen und größeres Unglück über Italien bringen würde, wenn ihm nicht Honoria mit der ihr zukommenden väterlichen Erbschaft ausgeliefert würde. Dem äbziehenden Könige bewilligten die Römer ein Jahrgeld. Eine spätere Sage erzählt, daß neben dem heiligen Vater, als er vor Attila sprach, ein anderer, nur dem Könige sichtbarer Mann, in prie- sterlichem Gewände und voll himmlischer Schönheit gestanden und dem Attila den Tod mit dem bloßen Schwerte gedrohet habe; und diese Erscheinung sey der Apostel Petrus gewesen. Auf dem Gemälde Raphaels von Urbino, der diese Sage verewigt hat, fahren die beiden Apostel Paulus und Petrus durch die Luft einher und drohen dem er- schrockenen Attila. Nach seinem Abzüge aus Italien wandte sich der König gegen das oströmische Reich, weil der Kaiser Marcianus den Tribut nicht mehr zahlen wollte. Der Tod setzte aber plötzlich seinen Thaten ein

4. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 223

1846 - Leipzig : Baumgärtner
223 Xi. Häfen, Schleusen, Lcuchtthürine, Rettungsboote n. s. w. vollem Vertrauen der Leitung feines kleinen Führers überläßt, welcher cs in kurzer Zeit über die gefährliche Stelle in sicheres Fahrwasser bringt. r 104) An solchen gefährlichen Stellen oder in der Nähe der Häfen hat man ge- wöhnlich auch Leuchtthürme errichtet, d. s. hohe Thürme, in deren oberem Stockwerke des Nachts ein Feuer oder ein Licht aus coneentrisch zusammengestellten Oel- oder Gas- flammen unterhalten wird, das man jetzt häufig noch durch Refierion mit Hülfe der Spie- gelgläser verstärkt. Gewöhnlich umgiebt jetzt eine Laterne von Glas die Flammen, so daß sie vollkommen gegen Stürme geschützt sind. Die Leuchtthürme sind eine der ältesten Er- findungen; denn schon Lesches soll 656 v. Chr. einen solchen am Vorgebirge Sigrion errichtet haben, und bei Pyräus zu Athen, sowie bei vielen anderen Häfen Griechenlands waren ähnliche Thürme angebracht. Der berühmteste Leuchtthurm der Alten war unstreitig der Pharus, den man zu den „sieben Weltwundern" zählte. Wir lassen seine Beschrei- bung und die einiger Leuchtthürme der neueren Zeit hier folgen: Vor dem Ausflusse des Nil bei Alexandrien liegt eine kleine Insel, Pharus; auf dieser ward 300 Jahre vor Christi Geburt, auf Befehl des Ptolemäus Philadelphus, der Thurm erbaut, von welchem später alle Leuchtthürme Pharus hießen. Ein vom Meer umflossener Felsen bildet ein Vorgebirge dieser Insel, welches die Einfahrt in den Hafen sehr schwer macht und jedem Schiffe, das bei Nacht dieser Küste naht, die größte Gefahr

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 26

1827 - Erlangen : Heyder
folgte ihm (436—-465.). Der Natlonalkrieg gegen die Griechen wurde nun durch 2 Millionen Streiter (die bunteste Musterkarte von wenigstens 50 ganz ver, fckiedenen Volksstämmen) begonnen, aber schon bei Ther- mopyla und Artemisium zu Land und Wasser aufge- halten, gelang zwar die Verbrennung des verlassenen Athens, mislang aber die Seeschlacht von Salamis (Themistokles Meisterstück 480) so, daß der König für seine Brücke über den Heilespont bange gemacht, eiligst zurückging. Die unter Mardonius zurückgelaffenen Truppen wurden hierauf von Pausaniaö und Aristides (47y) bei Platää und Mykale, zu Wasser und Land, an Einem Tage geschlagen. Dieser unglückliche Krieg, die Serailregierung dieses und der folgenden Könige, die ungeregelte Erbfolge, die Größe des Reichs selbst, wo die entfernteren Statthalter sich für kleine Könige zu halten und sich zu empören ansingen, die schlechte Organisation der Heere trugen sichtbar zum Verfall eines Reiches bei. welches zwar 4 Hauptstädte (Ecba- tana, Susa, Babylon und Persepolis als Todtenresi- denz, von deren einer zur andern das ungeheure Hof- lager fast noch nomadisch herumzog) aber vier Haupt- kräfte des Staates nicht hatte, nämlich Einheit, Gehor- sam, gute Verfassung und Verwaltung. Ferxes fiel durch Mörderhand, und die folgenden Regierungen zeigten den Verfall des Reiches noch sichtbarer. Gegen das kleine Griechenland mußte man ein Vertheidi- gungs - und Bestechungssystem annehmen , konnte Aegypten und andere Satrapien kaum in Gehorsam erhalten, und sah im Bruderkampse des Artaxerxes Ii. mit dem jüngern Cyrus (4si) sogar 10000 Griechen, für den letztern bet Kunaxa fechten, und unter Feno- phon sich mitten durch die glücklichern Feinde gegen 200 Meilen weit fast unversehrt zurückziehn. Später hätte ein spartanischer König Ageßlaus vielleicht das persische Reich gestürzt, wenn ihn nicht Kriege, durch persisches Gold in Griechenland selbst entzündet, zurückgerufen hätten. Schon behauptete sich mancher König Persiens nur dukch Ausrottung des ganzen übrigen königlichen Hauses; und mehrere starben selbst gewaltsamen Todes.
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