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1. Brandenburg - S. 27

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
27 schlagen wurden. Jeder hatte sich vor ihnen in den Burgen sichern können, und sie mußten ohne Beute wieder zurückkehren. Da jubelte alles Volk dem „Städteerbauer" entgegen. Er starb 936. — Otto I. oder d. Gr. regierte v. 936—973. Bei dem Krönungsmahle bedienten ihn die mächtigsten Fürsten. Es entstanden die Erzämter. Einige Herzöge, auch 2 Brüder des Kaisers, empörten sich und wollten ganz unab- hängig werden. Otto warf aber schnell den Aufstand nieder. Er erweiterte des Reiches Grenzen, indem er die Normannen abermals besiegte und bis an die Nord- spitze Jütlands (Ottensund) vordrang. Die Slaven, Böhmen und Wenden wurden völlig unterworfen, die Ungarn 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg so entschei- dend geschlagen, daß sie fortan nicht mehr in Deutschland einzufallen wagten. Nach Italien zog er drei mal, vermählte sich mit Adelheid, der Witwe des Lombarden- königs, und erhielt so auch dies Königreich. Der Papst, dem er gegen Feinde Hilfe leistete, krönte ihn auch zum römischen Kaiser, und Deutschland erhielt den Namen heil. römisches Reich deutscher Nation. b. Unter den fränkischen oder salischcn Kaisern sind besonders Heinrich Iii. und Heinrich Iv. wichtig. Heinrich Iii. v. 1039—1050 wurde Lehnsherr von Polen, Ungarn, Böhmen. Er führte den Gottesfrieden ein, nach welchem bei Strafe des Bannes jede Fehde von Donnerstag Abend bis Dienstag Morgen ruhen mußte, und stand unter allen deutschen Kaisern im höchsten Ansehen. Sein Sohn Heinrich Iv. war erst 6 Jahr alt, als der Vater starb. Der Knabe lebte an- fänglich bei seiner Mutter. Später bemächtigten sich die herrschsüchtigen Bischöfe von Köln und Bremen seiner und gaben ihm eine ganz verkehrte Erziehung. Er regierte später, wie er erzogen war, nach Laune und Willkür. Am härtesten bedrückte er die Sachsen, setzte einige ihrer Fürsten ab und forderte hohe Abgaben von ihnen. Da griffen sie zu den Waffen und verklagten den Kaiser bei dem Papste Gregor Vii. Solche Klage kam demselben erwünscht; denn er wollte die päpstliche Gewalt über die kaiserliche erheben. Aus diesem Grunde hatte er schon früher die Ehelosigkeit (Cölibat) der Geistlichen angeordnet, den Handel mit geistlichen Ämtern (Si- monie) abgeschafft und das Ernennungsrecht der Bischöfe und ihrer Bekleidung mit Ring und Stab (Investitur) für sich allein verlangt. Jetzt forderte er den Kaiser zur Verantwortung nach Rom. Als dieser nicht gleich erschien, erklärte er ihn in den Bann. Da verweigerten auch die meisten deutschen Fürsten Heinrich den Gehorsam, und dieser mußte in Kanossa den Papst um Lossprechung bitten. Aber erst nachdem er im Bußgewande bei strenger Kälte auf dem Burghofe 3 Tage ge- standen hatte, erhielt er sie. Heinrich besiegte darauf den erwählten Gegenkaiser Rudolf von Schwaben und zog dann mit einem großen Heere nach Italien, um an Gregor Rache zu nehmen, was ihm jedoch nicht vollständig gelang. Zuletzt wurde er von seinen eigenen Söhnen gefangen genommen. Er entfloh zwar, starb jedoch bald darauf 1106. e. Kreuzzüge. Die Araber, welche seit dem siebenten Jahrhundert das heilige Land beherrschten, thaten den christlichen Bewohnern und Pilgern nichts zu leide. Als aber später die Türken Palästina eroberten, wurden die Christen oft grausam von ihnen behandelt. Diese Not der Glaubensgenossen ging besonders dem Peter v. Amiens (Amiäng) zu Herzen. Er durchzog Frankreich und Italien und forderte in feuriger Rede die Bewohner zur Befreiung ihrer christlichen Brüder vom türkischen Joche auf. Papst Urban Ii. berief auch dieser Sache wegen eine Kirchenversamm- lung nach Clermont (Klärmong) in Frankreich. Hingerissen von den begeisternden Worten Peters rief alles versammelte Volk: Gott will es! Jeder, der mitziehen wollte, ließ sich ein rotes Kreuz auf die Schulter heften, und so entstanden die Kreuz- züge. Im Jahre 1096 zogen unter Führung des Herzogs Gottfried v. Bouil-

2. Realienbuch - S. 27

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
27 schlagen wurden. Jeder hatte sich vor ihnen in den Burgen sichern können, und sie mußten ohne Beute wieder zurückkehren. Da jubelte alles Volk dem „Städteerbauer- entgegen. Er starb 986. — Otto I. oder d. Gr. regierte v. 93(>—973. Bei dem Krönungsmahle bedienten ihn die mächtigsten Fürsten. Es entstanden die Erzämter. Einige Herzöge, auch 2 Brüder des Kaisers, empörten sich und wollten ganz unab- hängig werden. Otto warf aber schnell den Aufstand nieder. Er erweiterte des Reiches Grenzen, indem er die Normannen abermals besiegte und bis an die Nord- spitze Jütlands (Ottensund) vordrang. Die Slaven, Böhmen und Wenden wurden völlig unterworfen, die Ungarn 955 auf dem Lech selbe bei Augsburg so entschei- dend geschlagen, daß sie fortan nicht mehr in Deutschland einzufallen wagten. Nach Italien zog er drei mal, vermählte sich mit Adelheid, der Witwe des Lombarden- königs, und erhielt so auch dies Königreich. Der Papst, dem er gegen Feinde Hilfe leistete, krönte ihn auch zum römischen Kaiser, und Deutschland erhielt den Namen heil. römisches Reich deutscher Nation. b. Unter den fränkischen oder salischen Kaisern sind besonders Heinrich Iii. und Heinrich Iv. wichtig. Heinrich Iii. v. 1039—1050 wurde Lehnsherr von Polen, Ungarn, Böhmen. Er führte den Gottesfrieden ein, nach welchem bei Strafe des Bannes jede Fehde von Donnerstag Abend bis Dienstag Morgen ruhen mußte, und stand unter allen deutschen Kaisern im höchsten Ansehen. Sein Sohn Heinrich Iv. war erst 6 Jahr alt, als der Vater starb. Der Knabe lebte an- fänglich bei seiner Mutter. Später bemächtigten sich die herrschsüchtigen Bischöfe von Köln und Bremen seiner und gaben ihm eine ganz verkehrte Erziehung. Er regierte später, wie er erzogen war, nach Laune und Willkür. Am härtesten bedrückte er die Sachsen, setzte einige ihrer Fürsten ab und forderte hohe Abgaben von ihnen. Da griffen sie zu den Waffen und verklagten den Kaiser bei dem Papste Gregor Vii. Solche Klage kam demselben erwünscht; denn er wollte die päpstliche Gewalt über die kaiserliche erheben. Aus diesem Grunde hatte er schon früher die Ehelosigkeit (Cölibat) der Geistlichen angeordnet, den Handel mit geistlichen Ämtern (Si- monie) abgeschafft und das Ernennungsrecht der Bischöfe und ihrer Bekleidung mit Ring und Stab (Investitur) für sich allein verlangt. Jetzt forderte er den Kaiser zur Verantwortung nach Rom. Als dieser nicht gleich erschien, erklärte er ihn in den Bann. Da verweigerten auch die meisten deutschen Fürsten Heinrich den Gehorsam, und dieser mußte in Kanossa den Papst um Lossprechung bitten. Aber erst nachdem er im Bußgewande bei strenger Kälte auf dem Burghofe 3 Tage ge- standen hatte, erhielt er sie. Heinrich besiegte darauf den erwählten Gegenkaiser Rudolf von Schwaben und zog dann mit einem großen Heere nach Italien, um an Gregor Rache zu nehmen, was ihm jedoch nicht vollständig gelang. Zuletzt wurde er von seinen eigenen Söhnen gefangen genommen. Er entfloh zwar, starb jedoch bald darauf 1106. e. Kreuzznge. Die Araber, welche seit dem siebenten Jahrhundert das heilige Land beherrschten, thaten den christlichen Bewohnern und Pilgern nichts zu leide. Als aber später die Türken Palästina eroberten, wurden die Christen oft grausam von ihnen behandelt. Diese Not der Glaubensgenossen ging besonders dem Peter v. Amiens (Amiäng) zu Herzen. Er durchzog Frankreich und Italien und forderte in feuriger Rede die Bewohner zur Befreiung ihrer christlichen Brüder vom türkischen Joche auf. Papst Urban Ii. berief auch dieser Sache wegen eine Kirchenversamm- lung nach Clerm on t (Klärmong) in Frankreich. Hingerissen von den begeisternden Worten Peters rief alles versammelte Volk: Gott will es! Jeder, der mitziehen wollte, ließ sich ein rotes Kreuz auf die Schulter heften, und so entstanden die Kreuz- züge. Im Jahre 1096 zogen unter Führung des Herzogs Gottfried v. Bouil-

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 30

1827 - Erlangen : Heyder
. — 30 — Anführung des Alcibiades, Lamachus und des bedächtigen Nicias. Zlllein bald nachher wurde Alcibiades von sei- nen Feinden angeklagt, Götterbildsaulen muthwilltg ver- stümmelt zu haben; er wurde zurückberufen, entkam aber zu den Spartanern, und reihte nun diese, den Frieden mit Athen zu brechen. Die Spartaner schufen sich jetzt auch eine Seemacht, und vernichteten das Atheniensische Heer in Sl'cilien völlig. Zu gleicher Zeit befestigten sie auch einen, Athen benachbarten, Flecken Decelea, und unterhandelten sogar ein Bündniß mit den Persern, die aber unklug genug waren, bei der Griechen blutiger Entzweiung nicht Rache für die srühern Niederlagen zu nehmen. Jndeß war Aicibiades auch zu den Persern gestüchtet, und hatte es dann beim Atheniensischen Heere durchgesetzt, daß er von ihm zum Oberbefehlshaber erwählt wurde. Sofort kehrte mit ihm den Athenern das Kriegsglück so zurück, daß die Spartaner selbst um Frieden baten, ihn aber von den wieder übermüchig gewordenen Athenern nicht erhielten (410).' Allein bald mußte Aicibiades, als in seiner Abwesenheit seine Flotte von Lysander geschlagen wurde, durch freiwilliges Exil den Zorne der Athener entge- hen, und wenn auch noch einige Siege von den letztern erfochten wurden, so vernichtete doch endlich Lysander durch einen zweiten Seesieg bei Aegos - Potamus (Ziegenfluß) am Hellefpont (406) die Streitkrafte Athens völlig. Die Verbündeten des letztern wurden sofort unterworfen, Athen selbst endlich (405) belagert und (404) durch Eapitulation den Spartanern über- geben, die nun nicht allein Athens Mauern niederris« sen, alle Kriegsschiffe bis auf 12 Wegnahmen, sondern auch die ihnen verhaßte Demokratie in eine Oligarchie von 30 Beherrschern (Tyrannen) verwandelten, (404) deren Schreckensregierung endlich im folgenden Jahre durch Thrasybul gestürzt, und mit Solons Verfassung vertauscht wurde. Aber blos die alten Formen konnte man, doch nicht den alten Geist dem Staate wieder geben. Athens fcköne Periode war vorüber, die Blüthe des Staats abgestreift; eine Hauptrolle hat es seitdem nie wreder gespielt. Darum mag es nützlich sein, noch einen Blick auf

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 95

1827 - Erlangen : Heyder
Hab es dach wenige, die es zu übersehen vermerken. Dabei wurdeu die Geistlichen durch Vermächtnisse, Schenkungen, und dadurch, daß der Besitz in der tob- ten Hand nicht theilbar oder vererblich war, sondern nur vermehrt werden konnte, immer.reicher (aber frei- lich nicht in gleichem Maaße -frömmer). Die Mönche bekamen im Üteu Jahrhundert von Benedict von Nursia, eine sogenannte Regel, (Benedictiner) nach welcher sie Zusammenleben mußten; und eben ihre Abgeschlossenheit von der Writ/ihre Ehelosigkeit, verliehen ihnen groß- ßes Ansehen, so wie sie auch damals noch um Urbar- machung großer Länderstrechen, und selbst um die Wis- senschaften und Künste unverkennbare Verdienste hatten. Die Patriarchen von Rom, denen Noms Weltherrschaft noch im Gedachlniß war, hatten schon seit der Verle- gung des Kaisersitzes sich immer unabhängiger zu machen gesucht, und wenn sie sich seit Gregor den^ Großen 5y5 auch Knecht der Knechte Gottes nannten, so such- ten sie sich doch das höchste kirchliche Ansehen zu ver- schaffen. Vorzüglich unterstützte sie dabei ihre Freund- schaft mit den fränkischen Majprdomrn, die sie gegen die Langobarden unterstützten, und ihnen bedeutende Gebiete Italiens schenkten, wodurch sie die erste welt- liche Macht erhielten, und um diese Zeit .auch dey Namen oder Papst annahmen. Auch daß Pipin zur bessern Gründung seiner Königswürde, bei dem Papste angrsragt hatte, und von diesem nachher gesalbt worden war, wurde von den Päpsten bald zu neuen Ansprüchen benutzt. Aber die eigentliche Ausbildung der Kirchen Herrschaft oder H i e r a r ch i e gehört erst der fol- genden Zeit an. Neben der Hierarchie zieht sich aber auch als zwei- ter Hebel des ganzen Mittelalters das sogenannte Lehn wesen (Feudalsystem) hin. Aus freiwilligem An- schließen an mächtige und tapfere -Männer zu kriegeri- schen Unternehmungen (den sogenannten Gefolgen oder Gesellenschaften), wofür Waffeü und ein Theil der Beute zum Ersatz gegeben wurden, entstand bald bei Eroberungen ganzer Länder, ein Verleihen von Lände- reien, außer dem allgemeinen Ervberungsantheil, an diejenigen, welche die Anführer noch durch engere

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 123

1827 - Erlangen : Heyder
123 Anjou gefolgt. Scklechre und drückende Negierungen v-ranlaßten, das; das Volk sich Frecheusbrtefe erzwang, und eine Volksvertretung (Parlament), welche, wie mangelhaft sie war, doch der Könige Willkür schwäch- te, und dem Volke größeres Selbstvertrauen verlieh. Auf die Kampfe mit Frankreich folgten bald innere; indem zwei große Hauser, Pork und Lancaster (die weiße und die rolhe Rose) l453 sich über den Besitz der Krone blutig stritten. Eine Herrath Heinrichs Vii. (1485— 150t)) beendete den schweren Streit. 3n ^'W Schottland herrschte seit 1371 das Haus Stuart, das unglücklichste, was je regiert hat. Zerstückelter als nie erscheint Italien. Neapel und Sicilien, der Hohenstaufen Crbland, schmachtete unter Karls von Anjou Drucke. Nur in Sicilien ge- lang es, die französische Herrschaft mit der Aragoni- schen zu vertauschen, indem man plötzlich (Ostern 1282) über die Franzosen auf der Insel herfiel (sictlianische Vesper), und sie erschlug. Neapel aber kam nach viel- fachem Herrscherwechsel erst um 1458 an Aragonien. — 7c Im Kirchenstaate war Nom endlich von den kai- serlichen Statthaltern durch die Papste befreit, ein Car- dinalcollegium und (1300) von Bontfaz das große Ju- beljahr mit dem allgemeinen Ablaß eingeführt worden, den sich gegen 200000 Pilger holten, und so reiche Gaben zurückließen, daß 2 Priester wochenlang be- schäftigt waren, sie vom Altar herabzunehmen. Desto mehr empfanden die faulen Römer die Abwesenheit der Päpste in Frankreich zu Avignon. Die großen Adels- geschlechter der Colonna und Ursini bekämpften sich; ja es warf sich sogar. (1z47) ein L7o,tarius Cola dt Rien- ^nach Vertreibung des Adels zum Ritter vom heilt» gen Geist, Befreier der Stadt, Eiferer für das Wohl Italiens und Tribunus Augustus auf, indem der tolle Schwindler mit der republtcanischen Form Rom auch die Größe der alten Zeit wiedcrgeben wollte. Endlich fiel er durch das Volk selbst, das zur Besonnenheit zurückgekommen war. — Im obern Italien stritten sich fast in jeder einzelnen Stadt noch die Welfen und Ghibelltnen herum, die man endlich gar von zwei Brüdern, Welf und Gtbel, ableitete. Aber bald wuß«

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 25

1827 - Erlangen : Heyder
25 Unersättlichen Haupt in einem blutgefüllten Schlauch werfen ließ, damit es sich satt trinken könne (52y). — Kambyses, sein Sohn, folgte bis 522; Eroberer lm Sinne seines Vaters, Mörder seines Bruders Smer, dis, um auch über Daktra, wo jener regierte, zu herr- schen. Aegypten unter Psammenit wurde persische Provinz, und die Priesierkastc, die Stühe des ägypti- schen Reichs, wurde am meisten verfolgt (wofür sie freilich auch Kambyses dem spätern Herodot als einen grausamen Wütherich schilderte), Theben wu'rde zerstört, aber ein Pdan gegen Libyen und Äthiopien mislang völlig. Ein Versuch der Magier, einen falschen Smer- dis auf den Thron des weit entfernten Königs zu setzen und damit die Meder, und besonders ihre Kaste wieder zur Regierung zu bringen, hieß ihn schleunigst umkehren. Allein durch Unvorsichtigkeit stach er sich in sein eigenes Schwert und starb. Bald entdeckte sich aber an den abgcschnittenen Ohren des angeblichen Smerdis der Betrug, und von den 7 edlen Persern, die ihn stürzten, stieg durch ein Pferdeorakel erwählt, Darius der Sohn des Hystaspes, auf den Thron (52l). Jetzt erst bekam der ungeheure Staat eine Verfassung, eine Einkheilung in 20 Salrapien, gere- gelte Einkünfte (meist in rohen edlen Metallen oder andern Hauptprodukten der Provinzen) und Goldmün- zen (Dariken). Doch auch er erweiterte noch das Reich mit Thracien und Macedonie» (die Unternehmung ge- gen die Scythen war fehlgeschlagen) und gegen den Indus hin und züchtigte die nach Unabhängigkeit stre- benden und von ihren europäischen Landsleuten unter- stützten kleinasiatischen Griechen, die schon Sardes (500) verbrannt hatten. Zur Bestrafung für diese geleistete Hülfe schickte er den Mardonius mit einer Flotte und Armee gegen Griechenland (4y2), welches dieser aber wegen der Seestürme und Scythen nicht erreichte; worauf eine zweite, von Datis und Arta- phernes, unter des vertriebenen Griechen Hippias Lei- tung,. geführte Unternehmung (ayo) zwar Eretria auf Euböa zerstörte, aber von den Athenern unter Miltia- des bei Marathon tapfer zurückgewiesen wurde. Ucber neuen Rüstungen starb Darius,-und Lerxes, sein Sohn

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 26

1827 - Erlangen : Heyder
folgte ihm (436—-465.). Der Natlonalkrieg gegen die Griechen wurde nun durch 2 Millionen Streiter (die bunteste Musterkarte von wenigstens 50 ganz ver, fckiedenen Volksstämmen) begonnen, aber schon bei Ther- mopyla und Artemisium zu Land und Wasser aufge- halten, gelang zwar die Verbrennung des verlassenen Athens, mislang aber die Seeschlacht von Salamis (Themistokles Meisterstück 480) so, daß der König für seine Brücke über den Heilespont bange gemacht, eiligst zurückging. Die unter Mardonius zurückgelaffenen Truppen wurden hierauf von Pausaniaö und Aristides (47y) bei Platää und Mykale, zu Wasser und Land, an Einem Tage geschlagen. Dieser unglückliche Krieg, die Serailregierung dieses und der folgenden Könige, die ungeregelte Erbfolge, die Größe des Reichs selbst, wo die entfernteren Statthalter sich für kleine Könige zu halten und sich zu empören ansingen, die schlechte Organisation der Heere trugen sichtbar zum Verfall eines Reiches bei. welches zwar 4 Hauptstädte (Ecba- tana, Susa, Babylon und Persepolis als Todtenresi- denz, von deren einer zur andern das ungeheure Hof- lager fast noch nomadisch herumzog) aber vier Haupt- kräfte des Staates nicht hatte, nämlich Einheit, Gehor- sam, gute Verfassung und Verwaltung. Ferxes fiel durch Mörderhand, und die folgenden Regierungen zeigten den Verfall des Reiches noch sichtbarer. Gegen das kleine Griechenland mußte man ein Vertheidi- gungs - und Bestechungssystem annehmen , konnte Aegypten und andere Satrapien kaum in Gehorsam erhalten, und sah im Bruderkampse des Artaxerxes Ii. mit dem jüngern Cyrus (4si) sogar 10000 Griechen, für den letztern bet Kunaxa fechten, und unter Feno- phon sich mitten durch die glücklichern Feinde gegen 200 Meilen weit fast unversehrt zurückziehn. Später hätte ein spartanischer König Ageßlaus vielleicht das persische Reich gestürzt, wenn ihn nicht Kriege, durch persisches Gold in Griechenland selbst entzündet, zurückgerufen hätten. Schon behauptete sich mancher König Persiens nur dukch Ausrottung des ganzen übrigen königlichen Hauses; und mehrere starben selbst gewaltsamen Todes.

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 29

1827 - Erlangen : Heyder
- 29 - aus unbedeutenden Streitigkeiten zwischen Korinth uttv Korcyra entsprungen, war eigentlich ein Kampf der. Aristokratischen und Demokratischen Parteien, die sich fast in allen Staaten Griechenlands gebildet hatten, und wenn er sich wider Erwarten mit dem Untergange der letzteren und Athens endete: so schien sich zu bo stätigen, daß die Volksherrschaft doch auf schwächer» Füßen stehe, als die. welche von den Vornehmer« und Gebildetern ausgcht. Zwar hatte noch beim Anfänge des Kriegs Athen einen Mann, Perikles, der für ein Ideal eines Staatsmannes in einer Republik gelten konnte, indem er mit großem Sinne alles und jedes umfaßte, im höchsten Glück und Unglück nie die Besonnenheit verlor, und dem Volke doch nie merken ließ, daß er es beherrsche, wohl aber, daß er es auf diese Höhe gebracht habe, Ungtückli, cherweise rieth beim Anfänge des Krieges der freilich alt gewordene Staatsmann zum Vertheidigungssystem gegen die Peloponnesier auf dem Lande, und zum An- griffskriege auf dem Meere. Fast die ganze Bevölke- rung der offenen Landschaft Attika drängte sich nun in Athen und zwischen den langen Hasenmauern zusam- men, weil die Spartaner regelmäßig alle Jahr das offene Land verwüsteten. Dies erzeugte Uebervölkerung und Hunger und endlich eine furchtbare Pest, an wei- cher endlich Perikles selbst erkrankte und starb (429). Ein Gerber, Kleon, gelangte mit seiner Stentorstimme bald zu Perikles Einfluß, und verleitete das Volk zu den wildesten Maasregeln gegen abgefallene Bundes- genossen; doch blieb er glücklicherweise in einem Tref, fen bei Amphipolis, mit dem spartanischen Feldherrn Brasidas zugleich. Zwar schloß man einen 50jährigen Frieden, allein Athen bekam an den jungen und schönen Alcibiades, dem Liebling und Schüler des Sokrates, einen Volksführer, der seine herrlichen Talente mehr zu seiner als des Staates Größe nutzte, und sich nur im Kriege geltend machen zu können glaubte. Dieser fetzte es mit seiner populären Beredsamkeit durch, daß man den Segestanern in Sicilien gegen die Syrakusaner Hülse schicken oder eigentlich Sicilien für Athen erobern sollte Eine trefflich bemannte Flotte ging »uch dahin ab, unter ' ,A ' J ------------------------—----------------------J_____mi&är

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr
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