1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
i§5 Alcrd
Alein
Alci» Asemäo 166
len, dennoch sofort mit Pfeilen von der ferne f sonst èie Hippama, des Hipp onici Tochter,
her erscholftn worden» Seine Gemahlin war j und seine Genealogie so denn diese:
Aiax Telamonius,
Euryfaces,
Alcmæon,
Stcfagor is>
I
Cimon ,
I
, Miltiades»
klilñixpur,
Callias,
1
Hipponicus»
Alcibiades,
I
Alcibiades,
:—^—A“ 1 ' '“*"““1
Axiochas , Clinias,
Ariphronr,
Xanthippus,
j
Öinomache,
Cimon, Elpinice *v" Callias, Hipparete
1----—
Alcibiades
Alcides, Gr. ’Alktiht. ist fb Ötet/ <M dtt Hercu-
les, welcher solchen Nahmen entweder von
feinem Groß-Vater, dem Aic*o, oder auch
¿Tri r5? «>.«?{, d.i. von dev Stüucke, be-
kommen hat.
Alcimede, Gr. 'Af.khj.th , des Phylaci Tochter
und Gemahlin des Aesonis, mit weichet er
Len iafonem zeugete. Einige nennen sie
auch kolymeden, und wollen sie zu des Cly-
imeni.oder auch des Autolyci Tochter machen,
doch finden erstere den meisten Beyfall
Alcimedon, Gr. ’Aaxipesaiv, des Laercei Sohn,
einer von den fünf Generalen/ weichen Achii-
les diö Myrmidones zu commandirön gab/ als
er solche endlich wiederum unter dem Patro-
clo wider die Trojaner fechten ließ.
Aldmedon ein berühmter Künstler und Bild-
Schnitzer bey dem virgiiio.
Alcimedon, ein Aeginete, welcher/ als noch ein
Knabe, in derlxxx. Olympiade, oder a. m.
5+90. im Ringen den besten Preiß erhielte»
Aicim'läas, Grxc. *aak^iiuc, welcher/ nach eini-
gen / ebenfalls ein Aeginete, nach andern
aber ein Cretenier, Und zwar des Theonis
Sohn gewesen, und ebenfalls/ als noch ein
Jüngling/ in den Nemerschen Spielen den
Preiß im Ringen davon trug. Sein Groß-
Water hieß Proxidamas, der Groß-Groß-Va-
ter Soclidas. Und dessen Vater Agefiiriachus,
wovon diejer und der kroxidamas ebenfalls
für Sieger in den solennen Spielen der
Griechen prociamiret worden.
Ai cimus, Grate» "Aax<^(A., ein Bedienter des
Achillis, als welcher ihm die Pferde mit an-
spannen half/ da er aufs neue sich wiederum
zmnfechten wider dietrvjaner fertig machte.
Alcinoi ager ist bey dem dlurmelio p. 14. aus
Lern Qu’dio»so viel als des Alcinoi, Königs
in kb-acien/vderdem heutigen corku, gantz
sonderbare Obst-Gärten, welche bey den Al-
ten ehedessen/ nebst dm Gärten der Hesperi-
dum und des Adonis, in gröstem Ruhme
stunden.
Alcinoi filus sind bey dem Virgiiio Georgjf.v.üj.
mit vorigen einerley/ und also Schl» hier
Alcibiades, Clinias,
“**-*•■;—>
, Hipponicus,
nicht eben wilde Baume, pudern Garten,
die wegen der Menge ihrerbaume dm Wäl-
dern gleichen.
Alcinous, Gr. 'aax/vo@- , des.nâufîthoi Sèhtt,
war ums Jahr der Welt 2770. König dev
Ptixacier, oder in der itzigen Venetianjsihen
Insul Cotsu, welcher denviyüem sehr gütig
auf-,ahm / als er nackt und bloß an solche
Insul von dem Meere angetrieben wurde.
Er war ein sonderbarer Liebhaber schöner
und guter Obst-Garten, daher denn auch
Horn Aidud, hemachmahls bei) den Alten
Sprichworts-Weise, so viel, als herrliche
und galante Gärten heissen. Seine Ge-
mahlin war die Arete, des lìhexenons, sei-
nes Druderstochter/Mit welcher er den Lao-
damantem, Halium und Clytonemn, wie Mich
die Nauficaam, welche Hernach, nach einigen,
des Vlyflis Sohn / Telemachus » henmthete,
gezeuget, und mithin seine völligere Genea-
logie diese:
Eurymedon,
.!
Neptuuus-^-Periboea,
I
Naufithous,
Rhcxenor, Alcinous»
Arete,
Vlyífes,
{—■—*—--------1 ' !
It H^'Naulicaa»-^ Telemachus«
o
5 - o
Alcippe, Gi-.’Aw*»*, eilte Bedkentitt der He-
len® ju Sparta, als sie von Troja wieder zu-
rück gekommen war.
Alcippe, eine Hirten-Courtefie, oder auch s-
genannte Hofe-Meisterin und Aufseherin
über das Viehe und dergleichen, auf ement
Meyer-Hofe, bey dem virgiiio.
Alcmton, Gr.'Aa*(t*/«n, des Amphiarai und
der Ery philes Sohn, von Argis, wurde auf
Rath des Oraculi zum Oberhaupte der Vii.
Epigonorum, als sie ihrer Vater Tod zu
rächen, aufs neue vor Thehengeheu wolteu,
§ s er
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Aktax Artemid
Artem
4-4
4-z
aus. Massen als er von seinen Töchtern die
Apamam dlin Pharnabazo , die Rhodogunen
dem Oronti, und die Ameftrin dem Tiribazo
versprach/erstern beyden auch sein Verspre-
chen hielte, die Ameftrin aber, aus einer wi-
dernatürlichen Liebe, selbst zur Beyschläferin
behielt, und dem Tiribazo dafür die Atoflam,
eine seiner jüngsten Töchter, versprach, sol-
che aber hernach auch selbst fur sich behielt,
bekam er an besagtemtiribazo einen unver-
söhnlichen Feind. Massen denn auch, als er
darauf seinen ältesten Sohn, Darium, zum
Nachfolger im Reiche erklärete, undbey sol-
cher ceremonie ihm die darbey gewöhnlich«
Bitte, welche aufdieafpaftam, eine seiner
schönsten Concubinen ausfiel, zustund, solche
aber auch kurtz darauf ihm wieder nahm, und
dervianx, oder Ana», zur Priesterin wid-
mete, dieser sein Sohn und Tiribazus den An-
schlag, ihn selbst zu ermorden, machten. Ob
aber nun wohl solches durch einen Verschnit-
tenen verrathen wurde, und beyde darüber
ums Leben kamen; so machten doch vorhin
Hyftafpes,
benannte Atofta und ihr Bruder Ochus, ein
neues Verständnis mit einander, worauf
denn dieser seine beyden Brüder, Ariafpcn
und Arfamen, beiten der Vater das Reich
noch vor ihm zugedacht, auch aus dem Wege
räumete, welches denn dem alten Artaxerxi so
nahe gieng, daß er so bald er insonderheit des
letzter» Tod vernahm, für Betrübniß starb.
Er war aber denn bereits 94. Jahr alt, hatte
4?, oder nach andern, gar 62. Iahr regiret,
und, wie er,sichaufdie ;6o. Concubinen un-
terhalten ; also hinterließ er auch auf die 115.
unächte Söhne, welche aber Ocbus, bey An-
tritt seiner Regirung, nnt den übrigen An-
verwandten insgesamt hinrichten ließ. Eini-
ge halten ihn für den Ahafuerum der Esther,
allein da er ?. Frauen gehabt, davon er die
Statiram vor Antritt der Regirung, die E-
sther aber erst im siebenden Jahr derselben
genommen, und die andsrn beyde ftlbst dessen
Töchter gewesen, kan keine für die Esther
und er auch nicht für den Ahafuerum gehalten
werden. Sonst war seine Genealogie diese:
Darius, Artaphernes,
Artemenes, Xerxesm. Achaemenes, Hyftafpes,
Artozoftra
Darius, Hyftafpes, Artaxerxes, Achæmenides,
Mardonius,
Amytis, Rhodogune:
Xerxes, Sogdianus» Ochus, Arfites, Bagapaeus,
j t----:----"------------------------
Paryfatis, Amyftris, Artaxerxes, Cyrus, Artoftc,
Darius, Ariafpes, Arfames, Ochus, Apame, Rhodogune, Ameftris, Atofla &c.
Arfames &c.
Artemas, Gr.’Aft.fiä«, einer von des Apostels
Paulli Gehülfen, dessen Nähme aus Arte-
midorus contrahiret seyn soll.
Arrernenes, des Darü Hyftaipis Svl)N,V0n dkm
er aber noch in dessen Priuat-Stande gezeuget
worden, qerieth mit seinem Bruder, Xerxe,
daher in Streit, welchem unter ihnen beyden
das Reich gehöre, weil dieser gebohren wor-
den , da Darius bereits König war. Doch
wurde solcher wichtige Handel, nach einigen,
noch von dem Dario selbst, nach andern aber,
nach dessen Tode von dem Artapherne, des
Darü Bruder, welcher von beyden Printzen
zum Schieds-Manne beliebet worden, in al-
ler Güte, zum Vortheile des Xerxrs, beyge-
leget, und war Artemenes, welchen einige
sonst Ñilch Attebazanem , item Ariamenem
nennen, mit der ersten Stelle nach deni Xerxe
zu frieden. Er blieb Hernachmahls a. m.
Z4/Q. in der See-Schlacht bey der Insul Ka-
lamin , als er seinem Bruder zum besten, so
tapfer, als irgend ein anderer Perser, alle-
weile gesockte«. Siehe seine Genealogie
unter dem Titul Artaxerxes n. r.
Artemidorus, etttphilofophus zu Rom, Und des
Plinii iunioris guter Freund. Er war des Caii
Mufonii, eines berühmten Pwofophi stoici,
Eydam, und wird von einigen fälschlich mit
dem Artemidoro Daldiano, dessen Onirocri-
tica annoch verbanden, vermenget
Artemis, Graec.^Axr«^.s , ist im Griechischen so
viel, als im Lateinischen dieom«^, von der
daher unter diesem Nahmen ein mehrers
nachzusehen.
Artemifta, des Lygdamis Tvchtet/ Königin Ju
Haiicarnaftb in Carien, verwaltete, nach ih-
res Mannes Tode, solches Königreich, unter
welches auch die Coi, Nifyrii und Calydnii ge-
höreten, als Vormundin ihres Sohns, und
schlug sich in dem Persischen Kriege freywillig
mit fünfwohl ausgerüsteten Schiffen aufdes
Xetxis Seite wider die Griechen, ließ auch a.
M. 3470. in der Schlacht, bey der Insul Sala-
min , eine mehr, als weibliche Tapferkeit von
sich Ipüren, so daß Xerxes selbst gestund, die
Männer wären ihm zu Weibern, die Wei-
der aber zu Männern geworden. Immittelst
muste sie dennoch endlich auch den siegenden
Griechen weichen, und ungeacht dem 10200.
Drachme versprochen wurden, welcher sie
würde lebendig gefangen bekommen kön-
nen, entkam sie doch mit ihrem Schiffe
gar glücklich. Als Xerxes darauf, meist auf
chren Rath, wieder nach Persien zurück
gteüg,
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9«7 Cvnjuriet Connex f Cennep Convn 9©*
Cent untile continua riua ist, welche die Theile der
Rede mit gewisser Ordnung fortsetzet, der-
gleichen z. E. find Inf «per, Dem,le, Prim«, Se-
clindo, U. s f.
c»mimaio copuiatiua ist, welche zwey oder mehr
Worte, oder auch gantze 8cnrcnc-en mit cittì
ander verküpfet, dergleichen find Et, Atque,
Q^e, U. f. f.
Coni una io disiun&iua ist, welche jwük t)tc Wvkte
mit einander verknüpfet, den Verstand aber
gleichsam von einander unterscheidet, und ab-
sondert, dergleichen z. E. sind 1 ei, Aut, Sme
u.s.f.
Coniimctio elcftiua ist, welche das, so vorherge-
det,vor dem, so folget, auslässet, und es ihm
also verziehet, dergleichen z E. sind Quam,
. Ac, Atque.
Coniunbio exceptiua ist, welche V0n dèm, st> V0k-
hergegangen, etwas ausnimmt, dergleichen
z.e. Preterquam, Extraquam u. s. f.
Coniunbio cxpianaciua ist, welche eine Erläute-
rung zu dem vorhergehenden anhättget, der-
gleichen 5. E. sind Seu, Sine, Scihcet u.sf
Coniunbio indifferens ist einerley Ititi der Con-
xunäione communi, st) oben Ün ihrem Otte
zu sehen.
Coniunbio ordints ist einerley mit der Goniunüi-
one conrinuaciua, sd ebenfalls oben zu sehen.
Coniunbio poftpofitiua ist,welche in et 11 Ctttperio-
do, ». d. g.niemahls voran stehen kan, sondern !
allemahl noch ein, oder mehr Wörter vor sich ;
haben muß, dergleichen E. sind Qac, Enim,
intern, Quoque, l'ero.
Coniunbio prepoßtiua ist, diè ln einèmperiodo
u.d. g.nur zu Anfänge stehen kan, und also
kein Wort vor sich leidet, dergleichen z. E sind j
Nani, Quare, Qu n, U. s. f.
Osniurauo war bey den Römern inkriegs-Din,
gen, wenn sich ein unvermutheter Tumult,
oder Krieg erhub, und der General r. zahnen,
als eine rotheund blaue aus dem Lapicoüo
aufsteckte, jene nehmlich für das Fuß-Vvlck,
dieseaber fürdiereuterey, und darbey aus-!
Jhluam Rem publicum, me fe-
quatto-! u!td daraufdle,so ftch einfanden, ;u-
samme und auf einmahl schwvhren, daß sie ^
thnn weiten, was ihnen zukomme ; da sonst,
wenn es die Zeit litte, ein ieder Soldat sein
^ ixiramencbest>uders ablegete. # j
Connexio iskinriner Sprache das, womit die
Theile eines periodi > oder auch gantze Pe-
riodi, Theile einer Rede u. d. g.zusamme ge.
knüpfet werden. ...
Connexio Antecedentis ¿Sc Confequentis, ist in
der Oratorie der Beweiß, warum das Conie-
quensaus dem Antecedente herstiesse: z. E'
Antecedens x Weil Cicero das schönste La-
tein unter allen Auäoribus
geschrieben:
Oonnexlorund aber man sich zurnach-
al'mc allemahl dnsvoü-
kommenste un d Leste er-
krefen soll;
Cthjequens : So hat auch ein junger Mensch
für andern Auäpribus sei -
iteti Fleiß dem Ciceroni zu
widrueti.
connexio externa ist in einer Sprache eine Par-
ticul, Figur, gantze Formal u. d. g. womit die
Theile einer Rede mit einander verknüpfet
werden : z. E. Honefla, inquit Epicurus, res
Leta paupertas. Iua vero non eft paupertas*
filet a eß. Cui enim cum paupertate bene con-
venit,diueseß. Nonemxn qui parum habet,Ced
qui plus cupitj pauper eß. Quid enim re-
fert, quantum illi in arca, quantum in hor-
re s iaceat, quantum pafcat, aut funeret ? Si
alieno imminet, fi non adqutfita, fed adqui-
renda computat. Sen.
Connexio interna ist in etucf Sprüche, Wnnn dll
Theile einer Rede ohne Part««!, Formul, Fi-
gur, u.d.g. sondern für sich selbst schon mit
einander zusamme hangen z. E. Nam iüud
femperfabum eß : nnllum fine venia placuit
ingenium. Da mihi, quemeunque bis magni no-
minis vi> um, dicam, quid ,Ui et as fua ignoue-
rit, quidfeiens in illo disfimutauerit Multos
dabo, quibus vitia non nocuerint, quosdam
quibus profuerint, Sen,
Connus war ein berühmter Mu6cus in Grie-
chen-Land, welcher den Beratern annvch in
der Mufique unterwieß, da solcher schon bey
hohen Jahren war, wie denn daher auch
einer, welcher alte Kerl in etwas iniörmirte,
nach der Zeit Sprichworts-Weise ein Con-
nus genannt worden.
Conon, des Timothei Sohn, ein Athenienstr,
erwiese in dein Peloponnesischen Kriege ei,
ne gnte Tapferkeit, und Hub sich endlich da-
durch so weit, daß er erst General über die
Armee und endlich auch Admiral über die
Flotte wurde; allein, als er a. m. 3*45.
bey solcher Charge dem Callicratidi, Admi-
rale der Lacedämonier, eins anzuhängen such«
te, kam er darüber so fern selbst zu kurtz,
daß er ;c>. seiner Schiffe, so jedoch leer und
ohne Mannschaft waren, verlohr, und das
Jahr darauf selbst zu Mitylene von den
Spartanern belagert wurde- Jedoch hielte
er sich hieftlbst so lange, bis er endlich glück-
lich entsetzet wurde ; allein, als die Atbe-
nienser ihm a m. ^45. nicht folgen weiten,
und darüber bey Aegos "otamo totaliter ge-
schlagen wurden,iaiuirete er sich noch mit a.
oder 9. Schiffen zu dem König Euagora in
Cypern,addrelfirete sich nachher an den Kö-
nig Artaxerxem Mnemonem ln Persien, Und
erhielt von solchem endlich •. M. 3551. das
Commando über die Persische Flotte. Miü
dieser schlug er a.m. jss6.Die Spartanische
Flotte unter ihrem Admirale, dem Periar-
cho, oder, wie ihn andere nennen, Pifan-
dro, wiederum bey Cnido, brachte der Spar-
taner vvrmahlige Aiiürten meist auf feine
Seite, ruinirte derv Land, und bauete von
der Beute die niedergewvrfenen Mau-
ern zu Athen wieder auf. Weil aber die
Perser und zwar insonderheit deren Gene-
ral Tiribazus auf ihn ialoux wurde, oder
auch der Spartaner Gesandte, Anralcidas,
ihn in Verdacht brachte, als suche er der
Athenienser Bestes zum Nachtheilder Per-
ser, Ließ ihn Gemeldeter l'iàrur endlich A.
M.3s;8.
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- Inhalt: Zeit: Geographie
S»r Cr'mmer Cimon Cineia Cinein» $14
dem straboni glauben, daß solches ihr Land
über und über mit Holtze bewachsen und
Kets mit so trüben Gewölcke bedeckt gewesen/
daß man die Sonne selten dadurch sehen
können,woher denn die so bekannte Cmmeri*
tcmbre entstanden, wiewohl auch andere wo!»
lien, daß diese daher zum Sprichwort gedie-
hen, weil die cimmerü sonderlich des Nachts
aufden Raub ausjugehen gewohnt gewesen,
da sie hingegen bey Tage in ihren tzölenge,
legen und geschlaffen. Immittelst aber Ha-
den sich solche cimmcrii bey Zeiten gnung
bekannt gemacht, indem siej bereits a. m.
Zz15. als sie von ttöl Scythis Nomadibus aus
ihrem Lande vertrieben wurden, sich weit
und breit in Klein-Asien ausbreiteten, und
selbst die Stadt sardcn, bis auf das Schloß,
einnahmen, worauf sie aber hernach Haiyar-
rcs,des8adyltt-e Sohn, König in Lydien,
wieder aus Asien vertrieb, nachdem sie in sol-
chem unter andern den Tempel der Dian* zu
Ephefo verbrannt, die Magnetes völlig ver-
tilget , und die beyden Könige Ardyn und
sadyatten beständig unter ihrem tribute ge-
halten hatten.
Cimmerium littus ist heydêm Ouidio, de Fonto
üb, im. Et. 10. *. I. so Viel, als das Ufer des
Ponti Euxini, welches er aber,so ferner sich
«n demselben aufhielte, nicht gar zu wohl
Cimmerium nennen kan, weil dieser Nähme
eigentlich nur denen Nördliche?/ Uftru sol-
ches ?onti. höchstens von dem Einflüsse des
Nictteis an kan gegeben werden, ob wohl
sonst nicht zu leugnen, daß dann und wann
'Eropice auch der ga che Pontus Euxinus von
denen koöten cimmerius genannt werde.
Cimmerius Pontus ist bey dem Claudiano, dt
Laud. Stilic. üb. I. v. 129. fo viel, als der Pon-
tus Euxinus, welcher diesen Nahmen von den
Cimmeri.5 führet, so mit daran wohneten.
Ci,non, des Miltiadis und der Hcgefipyl*. einer
Tochter des olori, Königs inthraciensohn,
rnuste in seiner Jugend, nach den Atheniensi-
schen Gesetzen ins Gefängniß gehen, weil sein
Water die ihm zuerkannte Straffe nicht bezah-
len können, aus welchem ihn doch aber cai.
lias erlösete, als er ibm seine Schwester, die
Lipin>cen,-ieer zur Ehehatte, dafür zukom-
rnen lkeß. Ungeacht er aber anfangs sich eben
nicht bey dem besten aufführetc, sondern den
Trunck und das Frauen - Zimmer etwas zu
sehr liebeke; «.dette er sich doch hernach gar
bald, und erwieß die erste Probe seiner Tap-
ferkeit in der Schlacht mit den Persern bey
Salamin, nachdem er zuvor der erste gewesen,
der des Themiftodis Rath von Verlaffung der
Stadt Athen gebilliget,und durch sein Erem-
pel auch die andern zur Nachfolge encouragi.
ret hatte. Nach der Salamimsthen Schlacht
und Vertreibung der Perser aus Griechen-
land, wurde er insonderheit V0n dem Arifti-
¿e wider bcn Themiftoclem partiret, Hub sich
auch durch Freundlichkeit und Aufrichtigkeit
gegen jederman gar bald so weit empor,daß er
bascommando über die Athemenfischen Vä-
eker erhielte, und viele von denen, sves zuvor
mit denen Lacedlmomern Alten, auf der.!
Athenienser Seite brachte. Er schlug auch dis
Perser in Thracien, und zwang die übrigen
sich mit samt der Stadt Eione zu verbrennen,
eroberte die Insul Seyron, reinigte das Ae-
gsifdje Meer von den See-Raubern, und
brachte unter andern auch des Thefei @e5ei>
ne wieder nach Athen zurück. Indern er aber
bey diesen Expeditionibus sich ein ziemliches
Stück Geld gemacht, hielt er nicht allein zu
Athen gleichsam offene Tafel, sondern ließ
auch alle Vermach«-'gen von seinen Gärte»
wegnehmen, damit sich ein ieder dessen ftey
bedienen kunte, was darinne wuchs. Als
er nachher die Perser auch in Asien heim-
suchte, nahm er ihnen solches bis an Parm
phylien ab, insonderheit schlug er sie a. m.
)480.bey dem Sluffc Eurymcdontc, Und rui-
nirete ihnen 200. Schiffe, überfiel sie auch
nicht minder noch eben selbigen Tag zu Lan-
de, eroberte ihr guntzes Lager, überkam bis
30000. gefangen, und erhielt dadurch ei-
nen höchst reputrrlichen Frieden. Er deio-
girie darauf auch die Feinde aus dem cher-
foncfothraci*, f)C»lt'an9 die Ibaiier, und
hätte auch seinen Vortherl in Macédonien
machen können, weil er solches aber nicht
that, verleumdeten ihn seine Feirrde aufalle
Art, und brachten es endlich auch fo weit,
daß er wircklich ins Exfiiium gehen muste.
Doch wurde er auch bald wieder zurück Ve-
rrissen, worauf er Friede zwischen den Grie-
chische-? République» stiftete, und aufs neue
wider die Cyprier und Egypter zu Schisse
gieng, schlug auch die feindliche Flotte glück»
lich, als er aber nachher die Stadt citium
belagerte, starb er nach einigen an einer na-
türliche;! Kranckhert, nach andern aber a»
einer empfangenen Wunde. Er war vo»
Statur lang und ansehnlich, und hatte ein star-
ckes kranses Üaar auf dem Kopfe. Seine
Gemahlin hieß Iioäice,und war seine Genea-
logie dicst:
Steiagoras, Phjenippus»
Miltiades, Cimon Coalemus, Callias,
t-----—> !
Steiagoras, Miltiades, Hipponicus»
Iiodice ’sf Cimon, Elpinice —yr- Callias.
Cincia lex war ein Gesetz zu Rom, welches M.
Cincius stellete, und darinne verboth, daß kein
Orator für feine Mühe, eine Sache zu führen,
Geld oder andere Gefchencke nehinen solle.
Es war dieser cindus sonst ein Raths,Here
zu Rom,und trug das Seinkge nftt bey, daß
auch der Lex Fannia angenommen wurde,
welcher den Unkosten bey Gast - Gebsthe»
Maaß and Ziel setzete, auch der Muneralis»
daß niemand das Vvlck bescheucken solte, dee
nach einem öffentlichen Ehren-Amte strebete.
L. Quindius Cincinnatus , des Quindii •
Sohn, einer der vornehmsten Römer ftinex
Zelt, hatte a. m. Z4§o. grosse Widerwäkl
tigkeitenmit denivirzruo und übrigen da-
Mühtim Iribrmis?teb-5,wßm ßftres drir-
Er 4 m
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?503 Nielas Ni eoe!
Thracien wieder, trieb die Megarenfer sehr
in die Enge/ Mag die Corinthier, und was
dergleichen alles mehr war; allein da er a.m.
z«;6. nebst dem Alcibiade und Lamacho in
©teilten commandiren solté, Wolke er keines-
weges daran, sondern suchte solchen Krieg
auf alle Art und Weift zu widerrathen, kan-
te aber doch gegen des Alcibiadis machina-
tiones nichts ausrichten, und muste also mit
benannten seinen beyden coilegen dahin ge-
hen. Sie schlugen auch sso fort das erste
Jahr die Syracufaner, und beftlzeten Naxam
utt& Catanam. Das folgende Jahr war das
Glück zweifelhaft/ weil die syracufaner von
den Spartanern undcormchiern, als ihren
Murten sehr verstärcket worden/ doch trieb
er rrnd llama cbus sie endlich bis in Syraclls
hinein und zwangen sie um Friede zu bitten.
Mein als diesen Gyiippus von spam zu Hül-
fe kaut/wendete sich das Blat, und wurde er
selbst in seinem Lager belagert. Nichts desto,
weniger/ ober wohl nach Athen schrieb/ ihn
mit der Armee zurück zu fordern/ weil nichts
yuszurichten ser)/ blieben doch die Athenienser
aufibreul Srnue bestehen/ schickten ihm auch
a. M. Z5;7. einen starcken Luccurs unter dem
sicmomicne$«, allein ehe noch solcher nach
8ici!ien kñm/wurde er/ Nicias, ven dem Gy-
iippo jit Wa'jftr und Lande angegriffen/ und/
ob er wohl zur See den Sieg ziemlich bcfoch,
tc/ so war doch die Niederlage zu Lande desto
grösser/ dergleichen sie auch erlitten/ als ve-
mofthene* ankam. Sie beschlossen endlich
siciiien zu verlassen/weil aber cbm eine Mon-
den -Finsterniß einfiel / tvolte Nicias vor
dem dritten Tage nicht marcllireii/ alleur ehe
solcher kam, wurden sie von den Feinden an-
gegriffen/ erst zu Lande/ und so dann auch zu
Wasser geschlagen, worauf ihnen dentt alle
Wege zursee zuentkontmett,verleget wurden/
uird/ da sie Land-eimverts marcbireten,wurde
endlich den 8. Tag vemollhenes» und den-.
Nicias sich zu ergeben gezwungen/ und so dann
tjotlbeusyracufaneim/ mit samt dem vemo-
ttkene,;u Tode gesieinistt. Doch melden an-
dere/ daß er sich lieber selbst hingerichtet, cri-
den Feinde» ihren Muth an sich wollen ruh,
len lassen.
flicias ist bey bctttcieerone ad Famm.villl.ep.
Iv.der Curcius Nicias, ein Grammacicus zu
Rom/welcher insonderheit bey dem Ln. kom-
peiomagnoundg.memmio wohl gelitten war;
allein/ als er des letztem Briefe an des ersten
Frau überbrachte/ worinne sie um eine verbo-
thene Lareñe ersilchet wurdö/verlohr er des er,
steren Affeslon.und durfte nicht wieder in des,
sen Haus kommen. Nicht minder aber hatte
er auch an dem voiaoeila einen grossen Pa-
tron , und rühmet Cicero insonderheit dessen
Höflichkeit/ bemercket aber auch/ daß er ein
weichlicher und krancklichermann gewesen.
Nicits ist bev bemcicerone adfamil.lu>.\'li,Ep,
2z. nach einigen einer mit vorhergehendem
Gurcio Nieia, nach andern aber nur ein Frey-
gelassener des Fabii Galli. e .
Nicacles» Gdes Eitagof», Kvmgö
Nicocl Nicola Zv04
incypernsohn/ war derandereseinesnah-
mens/ und kam' a. m. 557^-. zur Regirung.
Er ist es/ an den liberares feine Oration de
Regno , und auch die unter dessen Nahmen
de officio cittium erga imperantes geschrieben/
vor welche letztere er/ nach einiger Fürgeben/
20. Malenca zum Recompens erhalten haben
soll.
Nicles,ein berühmter Fechter und Anverwand-
ter des Cleandri, aufhen ?i ndarus fein letztes
hiüt ’ictyioyixxy geschrieben.
Nicodemus, Gr. Noisâ^sç, ein Dbrister der
Pharisäer/ welcher zwar bey Leb-Zeiten Chri-
sti sich incognito, als dessen Jünger hielt/ und
deßhalber billig getadelt wird; allein hingegen
seinenelauben desto behertzter nach dessen To-
de zu erkennen gab/ und wenigstens weit mehr
courage,^ als Petrus selbst erwiese. Daß er
aber sonst der Nicodemus Ben-Gorion gewe-
sen seyn soll/ von dent die Juden fürgebemdaß
ex,Calba Sabaa,unì)Ziiitb Hakkefotb die dfey
reichesten Leute zu Jerusalem gewesen/ dessen
Tochter aber doch endlich so arin gewordeit/
daß sie, den Hunger zu stillen/ auch die unver,
daueten Gersten-Koruer aus dem Miste der
Camele u. d. g. aufgelesen; wird niemand
glauben. Denn ob man wohl will/ daß sie in
der Verfolgung rvegeit ihres Christenthnms
so arm geworden/ so ist doch auch die Vorsorge
wegen Verpflegung derer Armen so fort vorn
Anfänge der ersten Kirche bekannt/ daß also,
wenn sie eine Christin gewesen/ sie die Chri-
sten nicht werden gelasseti haben, oder/ da sie
eine Jüdin geblieben, sie die Juden wegen ih-
rer Beständigkeit nicht zu solcher Dürftig-
keit werden haben kommen lassen- Allein es
sey auch dem wie ihm wolle, so hat man doch
von dem Nicodeino keine mehrere zuverlaß-
liche Nachricht, als tins das Neue Testa-
ment giebet, und wird mithin das Luange-
lium de Paßtone (7 Rejttrteüione Cbrifli, f(k
unter dessen Nahmen vorhanden und zu Leip-
zig l)i6.4. itenr in des Herrn kabricii Codice
Apocrypho N-T. 00h pag.238. biá is>8- Latei-
nisch ediret, billig, als eine unächte Geburt
verworfen.
Nicolairen, Gr. nwa*ítw , waren Ketzer
der ersten Zeiten des Christenthums, welche
ihren Ursprung von dem Nicolao, einem der
7. viaconorum,st) zum Dienst der ersten Chri-
sten A£i. vi. erwehlet worden, herleiten, und
rn der Lehre glaubeten, daß ein ander cbriüus
der vom Himmel herabgekommene, ein ande-
rer der Mariæ Sohn von Nazareth gewesen/
ob sie wohl beyde eine Person vorgestellet;
im Leben aber ttamireteu sie, daß iemehr ei-
ner huren könte, ie einen.angenehmern Dienst
erweise ergqtt, so aber allerdings eine ver-
fluchte Lehre ist. Immittelst soll darzu des
Nicolai Eifersucht Gelegenheit gegeben ha-
den. Massen solcher eine ungemeine schöne
Frau gehabt haben soll, und, weil er die unter
den ersten Christen, als übliche Liebes - Küsse
nicht leiden können, soll er endlich auf die de-
Fperare Meynung verfallen ßyn, daß er hu-
ren nicht nur für keine Sünde, sondern auch
¿ygím
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
«4- Callian ; Cakkkc
Callierat
650
Callianax, Gr. K«Aa««v«£, ein Rhvdier, somit
des viagorl Tochter, der Galliparira, den
kucicn und kitoäorum zeugete, so beyde auch,
wie fast alle ihre Auverwandten, sich der Eh-
re in den öffentlichen Schau, und Kämpft
Spielen der Griechen den Preiß erlanget ru
-aben rühmen kunten, daher denn auch ihre
Sraruen zu Olympia in Elide für andern mit
ru sehen waren. Siehe an seinem Orte
Diagonis,
Calliarus, Gr. lr-Aal«,»-, eine Stadt tnlocride,
und zwar insonderheit &ef Locrorumepiene-
midiorum, so aber bereits zu des 8naboni5
Peiten wüñe gelegen, deren Gegend jedoch
itziger Zeit in Uuadien ungefehr zwischen
Alopc und • ungon an den Golfo di Negro,
ponte zu suchen seyn möchte.
Calilas, Gr. k*aa/«í( ein Athenienser und Oa-
dnehus, oder gewisser Priester, befand sich mit
Hey der dlararbonischen Schlackt, und, als
er unter dem Aristide das eroberte Lager
und die Gefangenen zu bewahren, zurück
gelassen wurde, fiel ihm ein vornehmer alter
Perser zu Fuß, und bath jhn um sein Leben,
weil er ihm aber um seine Bitte desto eher
zu erhalten zugleich einen Drugnen zeigeie,
worknne eine grosse Quantität Gold ver-
se» cket war, ncktete er ihn um sy viel mehr
hin, damit er solche Sache nicht weiter of-
fenbar machen könte. Seine Nachkommen
muflen sich hernach nochdeßwegen von den
Comicis ruillirtil t|nt> Laccaplutos p&Ctfof.
fidiuites nennen lassen, ob er aber übrigens
eben der Caiiias gewesen, welcher des Ari-
ftidis Defteundter war, und, als er anderer
Dinge wegen verklaget wurde, sich inson-
derheit mit vorwerfen lassen muste, daß, da
er streich sey, dennoch den Arillidem soarm-
ftelig leben und aufziehen ließ, auch vielleicht
einen harten Stand würde gehabt haben,
wenn nicht Ariftides selbst öffentlich gestan-
den, daß er weder etwas von ihm verlanget,
noch auch, da er es ihm selbst okferiret, an,
nehmen wollen, stehet dahin. Wenigstens
hat man zur Zeit nicht finden können, daß
soches eine Person gewesen, wohl aber,daß ihn
einige für eben dengaiham halten,welcher des
cimonisschwesterchie Eipimcen.ungeacht sie
eben die besteschwester nicht war,dennoch ge-
heyrathet,und dafür das Geld,welches der E1--
pinieje und des Cimonis Vater, dem Miltiadi,
zur Straffe auferleget worden, und sich über
diez/oov, Thlr. belief,bezahlet..
Ctutas, des Creontis Sohn,ein guter Fechter,
welcher dereinst den besten Preiß aufdie Ge-
stus in deneudi5?ythüs darvon trug.
C^allidcs, Gr. Kaaaixaifc, des Euphanis Sohn,
und Mutter Bruder des rímaiarciñ. aus der
Insul Aegina, dessen Pindarus Nem.a- f.g gar
rühmlich mit gedenket.
Cau-crarel. oder, wie ihn auch andere nenne«/
Caiippus, ein Athenienser,giena mit demvio-
ne nach Sicilien und wüste sich dergestalt ge,
gen ihn zu stellen, daß selbiger ihn für einen
seiner besten Freunde hielte, und daher so gar
verstattete, seinen Einzug in r/racusmit ihm
Mit einem Krantze auf dm Kopfe zu halten.
Nichts destowem'ger aber, als vion seine an-
dere übrigen Freunde meisten Theils verlvh-
ren, faßte er den Entfth uß solchen aus dem
Wege zu räumen,und sich derherrschaft selbst
zu bsmächtigen. Er wüste auch die Sache so
meisterlich zu spielen, daß er den vionem be,
trog, und üngeacht dessen Frau und Schwester
ftinen Betrug mercketeu, brachteer solche,
doch auch durch einen der größteneyde dahin,
daß sie sich endlich zu frieden gaben, und er al,
so den Pionem wk'rcklich aus dem Wege räu,
men kunte. Allein,als er nachher sich auch der
Stadt Catanæ ju bemächtigen suchte,schlossen
diesyracusaner die Thore hinter ihm zu,und,
als er voridemna noch darzu den größtentheit
seiner Leute verlohren,und in keinerstadtsi«
ciliens ausgenommen wurde, machte er sich
endlich nachrrcgio in Italien,woselbst er denn
mit der Zeit in die größte Dürftigkeit gerieth,
und endlich vo» denleepririe, und Polyfper-
chonrc mit eben demdolcke,damit vion war
erstochen worden, wieder hingerichtet wurde.
Cauicrates, einer von des Alexandri M. Bedien-
ten, welchen er über die zu 8u5a gefundenen
Schätze setzete.
Caiikratide;, ein Lacedamvnker und Gesandter
fcinerrepubiique an den variurn,geriet!) nebst
andern bey vamafcus demaiexandrodd. in die
L.ände/ welches jedoch Arrianun erst nach der
Schlacht bev Arbeus geschehen zu seyn vorgie,
bet, und darinneauck mehrbeyfall, als Cur-
tius» findet i allein ihn doch auch nicht Gaili-
cratidem.sondttn Calliftracidam nennet, W0t<
inne ihn aber einige wiederum billig zu emen-
diren scheinen.
emeratides, ein Lacedämonier, und Mann
von grosser Redlichkeit, wurde an des Lyfan-
dri Stelle Admiral seiner République,und be-
kam gleichanfangs eineflottevvn l42.Schis-
sen zu commandiren,woraufer dieathemensek
von Oeiphinio in der Insul.chic« deiogiretc,
Teios eroberte,id etbymnam durch Verräthe-
rey einbekam, und endlich mit der Athenienser
Admirale, bcmconone., A. zu schla-
gen kam, wvbey er zo.ob wohl nur leereschif-
fe eroberte, und daraufdie Stadt idiryienea.
wohin sich Conon fahret hatte, belagerte.
Weil er aber Hieselbst gantz nngemeknen Wi-
derstand fände, und sich die Belagerung bis
ins folgende Jahr verzog, schlug er zwar den
veomedontem, so döm Gononi mit lo.schis-
fen zu Mft kam, gar glücklich, allein als die
Athenienser hernach dem Conpni eine Flotte
von roo. Schiffen zum 8uccurs schickten, und
Gallicracide; sich es fük schimfil'ch hielt, sich W
rerlriren, kam cs bev den Infulisarginê zu
einer formalen See. Schlacht, worinne nicht
allein aus die/Q. Schisse verlohren giengen,
sondern er auch selbst mit blieb,nachdem er mit
seinem Sckisse, des einen Admirals, des Nau-
fi®. Sch iss in Grund geflossen, viele andere
zumfrchte untüchtig gemacht,, und,als er sich
auch an des Pericus.alg dashaupt'schiffde?
gantzen Flotte, hieng l endlich änthalbm
umringet, und nach einem tapfer«. Gefechte
mit vielen Wunden ntedergeimcht wurde..
X | Caui-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Marat Marcelli »W
itti ®Uiht Marcel!
rvaren die Gräber mit ihren Leichen-Steinen
und Überschriften der gesamten Athenienser,
wie nicht weniger der Plataenser und Knech«
tt, so in der Schlacht geblieben, lange Zeit da-
selbst zu sehen, ruforderst aber das Denck«
mahl des Herois Echetlaei, welcher in der
Schlacht unter der Gestalt eines Ackermanns
den Atheniensern mit beystund und viele, Per-
ser mit seinem Acker - Instrumente nieder-
schlug, hingegen nach der Schlacht auch so
fort wieder verschwand, und unter obbemel-
detem Nahmen denen Atheniensern von dem
Oracuio zu verehren gebothen wurde. Den
Nahmen hatte sonst solcher Ort von einem,
so Marathon geheissen, und auch als ein tteros
verehret wurde, von welchem denn auch
ein gantzer pribus der Athenienser die Benen-
nung führete.
Llaracbonia pugna ist die Schlacht, welche die
Bthenicnstr a. m. 3459. mit den Persern bey
der Stadt Marathon in Attica hielten) Es
führete bey solcher das Commando auf der
erstem Seite Miitiaäes nebst noch 9. andern
Obersten, auf der andern Seite aber Daus
imb Arraphernes, Us Darii Hyftaipis Gene-
rale. Jener Armee bestand aus rcrooo.
Mann, sowohl freyen Griechen, als Knech-
ten, dieser aber aus 100000. Mann lauter
guten Leuten, nichts destoweniger aber be-
fischten die ersten doch einen vollkommenen
Sieg, und blieben von den Persern, nach eini-
gen, ¿ooo. nach andern aber 60000. Mann
«ufderwahlstqtt, da hingegen deratheaienser
nicht mehr, als 200, umkamen. Indessen
waren die Athenienser doch nach solches
Schlacht nicht ohne Sorge, weil sie ein Ge-
lübde gethan, so viel Böcke zu opfern, als
sie Perser erlegen würden, und weil denn
in gantz Griechenland nicht soviel Böcke am
zutreffen waren, als der Feinde gebliebe-:, wü-
sten sie nicht, wie sie ihrem Gelübde ein Gnü-
ge thun sotten, bis sie endlich an statt de»
Bocke auch Ziegen mit unter opferten,
und also die Zahl Vollmachten, wo doch an-
ders des Agathiae relation hiervon richtig ist.
Siehe noch vorhergehenden Titul Marathon.
Marathonii campi sind die Ebene bey Marathon
in Attica, so ungefehr I20oo. Schrkt im Um-
kreisse hat, und durch einen kleinen Fluß, wel-
cher sich in den Euripum ergeußt, durchschnit-
ten wird. Siche Vorher Marathon.
Marathonium tropaeum ist bey dem Nepote The-
miß c. 6. so viel, alsder Sieg der Atheniense»
bey demmarathon. '&kfyemaratbonia pugna»
Marcelli, waren eine der berühmtesten Familien
zu Rom, welche den Nahmewvom Marte ha-
den, und mithin so viel, als Belike fi fytiffctt
sollen. Sie waren zwar nur plebei!, haben
aber doch vielfältig alle hohe Ehren-charzerr
verwaltet/ deren sie nach ihrem Stande fä-
hig seyn kunten, und führen sie threw Ur-
sprung, solchem Nahmen nach, von den»
Af. Claudio her, welcher A. m. 3621. rmk
dem c. Valerio placco, Bürgermeister war,
und zwar war ihre Sene-lloxie, ft ftp» sie be-
kannt, dio:
M. Claudius Marcellus,
Cofa. M. 3611.
I
M Claudius Marcellus,
Cofa.m. ;-6;.
M. Claudius Marcellus,
ebfcurusy
M. Claudius Marcellus,
Cof. A. M. 3728. &c.
Al» Claudius Marcellus,
€0/. A. M. 37jj.
I
öl» Claudius Marcellus j
Co/. A. M. 3784.
M» Claudius Marcellus,
Cof A% M. 3766.
M. Claudius Marcellus,
> Íít¡l¿(&y
—'V—
C. Claudius Marcellas*
I
M. Claudius Marcellus, C. Claudius Marcellus, C. Claudius'marcellus*
Cef. A. M. ;8-3. Cof A. M. 3900. Cof A. M. 3899--
C, Claudius Marcellus, Oftauia M- Antonius,
Cof.a.m. 35*28- | foror Augußiy | Iii. vir,
| f__—_A».-. . ,
M. Claudius Marcellus, Antonia Antonia,
gener Augufti. maior, mittor,
Marcellisus ist bey bet!tcicer©ne,rf</Farn. lib. I. I M. 3891. als Propraetor fit Syttstt «omma»*
Ep. x. und bey dem Fioro, lib. in. 5.6. der Cn. I direte, a. m. 38-;. aber mit dem E. phi-
Cornelius hcnrulus Marcciiinus, weicher A, I lippo Martio Bürgermeister wurde, und rn-
§ Mmm 4 fon-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
is4? Mardonkuê
gewissen Sitz gehabt, kanes ftyn, daß, da sie
sich bald hier, bald dort aufgehalten, nach sol-
chem ihren unlekschredenen Aufenthalte auch
unterschiedene Marionen aus ihnen gemacht,
oder doch von einer Zeit verstanden worden,
was von unterschiedenen anzunehmen.
Mardonius, des Gobrya: Svhn, Cftt Vornehmer
Perser, als der auch selbst des Darii Hyftafpis
Tochter, Artoioftram zur Gemahlin hatte,
wurde a. m. 34*6 als ein noch gar junger
Mensch, mit einer starcken Armee wieder die
iones geschickt, die er auch gar bald in Ord-
nung brachte , und hernach in Griechenland
übergieng. Wie aber nicht allein feine Flotte
an dem Berge Athos durch den Sturm ruini-
ret wurde; sondern er auch eine ziemliche
Niederlage von den Thraciern erlitte, giei-g
«r wieder in Asien zurück,da er denn sein Gom-
ma »dc. verlohr, und solches dem vari und Ar-
rapderni überlassen muste, die aber nichts
glücklicher, als er, wider die Griechen waren.
Mardonius, des Gobryæ und einer Schwester des
Darii Hyftafpis Sohn, hetzete vornehmlich
den Xerxem an, dir Griechen, und zwar inson-
derheit die Athenienser aufs neue mit Krieg
ruüberziehcn,und den Schaden, welchen sein
Vater von ihnen erlitten, zu rcuenziren.
Er erhielt auch nachher nebst dem Tirinta-
tæchme, Smerdone, Mafifte, Gergi Ullí)Me-
gabyz-o, das Haupt-Gommancin der entsetzli-
chen Armee, so Xcrxcr zusamme brachte, und,
da solche a. m. 3470. so wohl zu Lande an den
Thermopylischen Engen, als auch zur See
bey dem Vorgebirge Arcew.iño unglücklich
war , riech er dem Xerxi. ihm ein 300000.
Mann guter Leute zu lassen, mit den übrigen
aber, um allen Aufstand in Persien zu verhü-
ten, wieder dahin zurück zu gehen. Es ließ
sich auch dieses Xerxcs gefallen, und Mardo-
Níul legte sich so fort in Thessalien in die Wm-
ter-Qvartiere. A. M. 347t. suchte er die
Athenienser mit den größten Promeñen von
der übrigen Griechen Aiüam abzuziehen,
allein da sie ihm kein Gehör geben wolten,
verbrannte er Athen zum andern mahl, er-
oberte auch olynthmn ; da es aber noch sol-
ches Jahr bey batead* zu einer Haupt-
Scklacht kam, verlvhr er nicht nurdieselbe,
und zugleich aufdie 270022. Mann der Gei-
niars ; sondern wurde auch selbst von dem
Aimnefto, einem Spartaner, erleget. Doch
sind auch einige, welche wollen, daß er mit we-
nigen Persern ccftappirek, und, da er hernach
des Apoiiinis Tempel auf des Xerxis Befehl
berauben sollen, von dem Hagel mit allen sei-
nen Leuten erschlagen worden fty, so aber
falsch, oder, von einem andern Mardonio zu
verstehen. Wenigstens zergete man lange
Zeit nachher sein Begräbniß in Böotien, und
vb wohl andere fürgeden, daß sich sein Corper
nach der Schlacht niraends finden wollen, so
soll doch auch Paufanias nicht haben zugeben
wollen, daß solcher Cörper nach dem Tode be-
schimpfet werden sollen, wiewohl Lampo»
aus Aegina riech, und sein, des Mardonii
Sohn, Arten, dein Diunyfophani, einem
Maköus Marsskis igft
Ephesier, grosse Gefchencke gethan haken,
solches seines Vaters Begräbniß dafür zu be-
sorgen Einige halten ihn für den Mardochai,
dessen in dem Buch Esther gedacht wird, die
aber so dann auch den xerxem für den daselbst
beschriebenen Ahafuemm ansehen müssen, ft
aber andere so wohl durch andere Tewerßthu-
mer, als insonderheit aus der Chronologie zu
widerlegen bemühet seyn. Ob er aber doch
nicht einer mit vorhergehendem- Mardonio
ftyn möge; laßt man dahin gestellet seyn.
Mardus ist bey dem Gurrio, Lik*[Ii. e. rj. ft viel,
als ein Marder von Marion, da aber einige für
nmione lc. nomine wollen sie, daß sol-
ches der eigentliche Nähme des aufaefange-
nen Menfchens gewesen, welches Fürgeben
aber keinen Stich hält.
Mai-e inferum ist, so vlch als das Meer, ft an der
Mittäglichen Seite von Italien hingehet,und
sonst insonderheit auch das Mare Tujium, C
Tyn-bemm genannt wird. Es beißt aber
das Inferum |'j| regard des Golfo di Venecia,
so das yixzfuperum genannt wird, nachdem
nehmlich, als die Geograph! hoch nennen,
was gegen Mitternacht lieget, tief aber, oder
unten, was nach Mittag zu gehet
Mareoticum wird bey dem Horacio, Hb. I. Od. 37.
v. !4. von einigen auf Mareotischen Wein,
von dem so gleich unter Mareotides uh es eiri
mehrers wird gesagt werden, von andern aber
aufdas Egyptische Reich gedeutet, ft Mareo.
ticum von dem berühmten See solches Lan-
des, von welchem ebenfalls unter uarettts
paius ein mehrers soll beygebracht werden,
doch scheinet ersterer Auslegung ungezwunge-
ner, als letzterer zu seyn.
Mareotides vires sind bey dem Virgilio, Georg. //.
v.91. ft Viel,als Wemstöcke,wie sie sich an dem
Palude Mareoride Hey Alexandria in Egypten
befanden, und wegen des köstlichen und dell-
caren Weins, den sie gaben, ehemahls für an-
dern in grossem eftime stunden. Wieden»
Piinius von ihren Trauben rühmet, quodfite-
rintfaporis iucundißmi, und Vyn dem Wsrns
c^uod fiuer'it fuaue, tenue, & fit au it er olens„
zumah! was den weissen anbelanget. Jedoch
wie einige durch ftlche vires Mareotides auch
die Egyptifcheu überhaupt verstehen; als»
wollen andere lieber sie von einer Art Griechi-
scher annehmen, und gründen sich darbey auf
des Goium elfte Autorität, weil sie aber ein
mehrers darvon nicht beybringen, hält man
es lieber mit erftern.
^areoris palus war ein See auf der Mittägli-
chen Seite der Stadt Alexandria megypten,
ft ungefehr 30000. Schritte lang war und
bis 150222. im Umfange hatte, wofür doch
aber andere die Länge fast auf 320.8radia,
die Breite aber auf 150. setzen. Er heißt
sonst auch Palus Mareia, und dienet bemel-
deter Stadt zu einem beftndern Hafen, au»
welchem man durch die vielen Canäle fast w
gsnn Egypten kommen kunte. Um ihn her-
um war ein ungemein'fruchtbares Land,
welches insonderheit einen deiieacm Wein
gab, und führete sonst von solchem Paiude
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
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- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
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- Inhalt: Zeit: Geographie
sk?5 Pel-ponnesiacum
«efo, belagerten aber Potid*am vergeblich,
und, weil sie die Pest sehr mktnahm, suchten
sie Friede, da aber die Spartaner die Saiten
zu hoch spanneten, zerschlug sich derselbe wie,
der, und eroberten die Athenienser noch die
Stadt poridram, nachdem sie mehr als 2000.
lai-nc« daran gewendet. Im Jahre von
A. m. 5521. bis 5523. belagerten die Spar,
tauer die Stadt Piatxeas. die Athenienser
aber schlugen die Flotte -er Corinthier, de-
Lenärrten die Insul Salami» glücklich, hiuge-
gen stgrb pci-ic?es,der eigentliche Verursacher
des gantzen Krieges. Im 4. Jahr von a. m.
3f22. bis 5525. fiel Archidamus abermghl in
Atticamein,und> Lesbus von den Athenien-
sirrn ab; 212. kiar-enier aber iaiuirfett sich
glücklich aris der Stadt. Im 5. Jahre von
a. M. 5525.bm 5524. eroberten die Athenien-
serhiicyienem, hingegen die Spartaner Pia-
tieas, welches sie das folgende Jahr von
Grund aus zerstöreten, nachdem sie so fort bey
der Eroberung alle übrigen Einwohner hin-
gerichtet. Im 6. Jahre von a. m. 5524. bis
5525. verwüsteten die Athenienser vwocien,
bekamen aber von den Aetoliern Schläge.
Im7. Jahre von A./u. 3525. bis 55-6. fiel
A^ir.des Archidami successor, aufs neue in
Atcicam ein; die Athenienser aber eroberten
Pyium und zwange» die Spartaner um Frie-
de zu bitten, aus dem aber auch nichts wurde.
Doch schlugen die Athenienser noch die Cv-
rintdier zur See, und liessen ihre Flotte .in
Sicilien gehen. Im 8. Jahre von a. m.
§ 526. bis 55-7.eroberten die Atbenienstr Cy-
rbeka. verlvhrcn aber De!nim und Amphipo-
lin, worüber Thucydides ins Exfilium gehen
ihuiic. Im 9- Jahre von a. m. 5527. bis
55 38. Wessen die Athenienser und Sparta-
ner auf l Jahr einen Stillstand. Im *o.
Jahre von A. Ai. 5528. bis 5529. bezwungen
die Athenienser die ahgefallenenskyonloz,
eroberten Twonam, verlohre» aber die
Schlacht und ihren General, cieoatem, ge-
gen den Brafidam bty Arnphipoli.im H.jah-
re vor; z 5 29. bis 5 550.,nackten diespartancr
mit den Athcniensern aus Furcht für den Ar-
giuis auf 50. Jahr Friede, so aber von beyden
Seitengarlschlecht gehalten wurde. Im 12.
Jahre von 5550. die 5551- machten diespar-
iarrer mit den B«ociern, die Athenienser aber
mit der; Argluis, L!-eis und ^lsnuntis Bünd-
nisse,lknd schlossen die £i$i die Spartaner von
den Olympischen Spielen aus, weil solche
rvährendenstillstandes Lepreum weggenom-
tncn, woher best derkrieg wieder von neuem
angieng. Im>z. Jahre von A. m, 5 551. bis
Z5z2. grieffen diearßlui die Epidaurieran,
denen die Spartaner zu Hülfe kamen, hinge-
gen liessen drealhenicnrer die Messenrer in
derspartaner Gebicth einfallen,und dsrinne
plündern und rauben. Im 14. Jahre von
A. M. 5552. bis 55;;. trieben die Spartaner
die Afgiuos in die Enge, welche daraufeinen
Stillstand auf4-Monate mit einander Wvs-
ftn,den aber die Argiucn aufder Athenienser
Betrieb wiederbrachten/ und orchomenon
Peloponneflacum 2156
Wegnahmen; allein, da es zur Schlacht kam,
wurden sie mit samt dcnatheniensern geschla-
gen, worauf sie die Athenienser im Stiche lies-
feu,und einen Stillstand auf50. Jahr schloss
sen. Im 15. Jahr von A.dr.z5;;. bis 5554.
veränderten die Argimaufrath ver Sparta-
ner ihre Regiments-Forme,welches aber das
Dolck wiederumstieß, sich mit denen Atheni,
enftrn aufs neue verband,und die Spartaner
ausjagete. Im 16. Jahre von a. m. 3554. bis
Z 5)5. plageten beyde Partcyen einander mit
Ekreifcrcyen, doch eroberten die Athenienser
Ate!Í05,und zerstöreten Orneas. Im i7.Jahre
von A. Al.;5z5 bis Z5zñ. schickten die Atheni-
enser den Aczeñanern eine starcke Flotte wi-
der die syracufaner in Sicilien zu, wogegen
diese i^re Allianz mit den Corinthiern und
Spartaner» machten.imrs.jahre vona.h-.
Z5;6.bis35;7 schickten die Athenienser aufs
neuevolck undgeld in Sicilien, trieben auch
die 8yracuianer sehr in dieenge; allein da der
Lacedämonische8ucc»rs unter dem Oyiippo
ankam, kehrcte sich das B!at um, doch main.
tenirfcn sich die Athenienser noch ziemlich,
zumahl als lknen auch neue Hülfe zukam. Im
19. Jahre von A. lu.zyzy.bis ;5;8.gieng Agís,
der Spartaner König,in Atticam,und besttze-
tt Decaiiam, hingegen schickten die Akhenien-
ser dcn Anginen zo.schisse zu,welche in Lacv-
nien efnfieken, Demosshcncs aber gieng nach
Sicilien,und erlitten dieathenienser Hieselbst
ihre Kcaienniederlagerr,indem sie Flotte und
Armee mit samt dengeneralen wíc¿a und De-
mofthene vcrlvhren.dvch liessen siedenmuth
noch nichtsincken.allein da ihre Alliirten von
ihnen abfielen, und vanus in Persien z» ihrer
Unterdrückung Len Lacedämonicrn mit Geld
Lñüírte,schickte cs sich mit ihnei; ziemlich zur
Neige.im 2o.iahrevvn A.xi.zszz.bis 5559.
eroberten die Athenienser einige abgefallene
Insukn wieder, und straften diekhodierum
52. Talent Silbers. Im -1. Jahre von a.m.
5559. bis 5540. nahmen die Lo-ocier Ornpum
ein, mañacrirten die Atheniensische Besa-
kung und fiel Euda-a zu den Lacedamvniern.
Im 22. Jahre von A, m. 5540. bis; 541.wur-
den dieathenienser unter sich selbst uneins,
weil einige dieoiichargie einführen, andere
die Democrade bcybehalten wolten, wovon
die Spartaner zu proñcíren gedachten, und
Ache» selbst angriffen, allein tapfer abgetrie,
den wurden, schlugen aber doch und rujnirten
der Athenienser Flotte, welches aber Thratyi-
lus Und Thrafybulus Halb rcuangirefctl. Im
25. Jahr von a .m. 3541. bis 5542. schlugen
die Athenienser unter dem Aicibiade die gari»
tze Flotte der Spartaner, wie nicht weniger
die Land Armee samt der Perser bu ccurs un-
ter dem Pharnabazo, wiesen den Agim von
Achen, schlugen die Megarenser/waren aber
mit ihrer Landung jn Añen unglücklich, er-
oberten aber doch noch Chalcedon und By-
zanz daher ihnen dem; auch die Laccdämo,
nitzr Friede anbieten liessen, so aber nicht
angenvmnien wurde. Im 24. Jahre von
a, ai, 5542. bis 3543. eroberten die Atheni-
1731 -
Leipzig
: Gleditsch
- Autor: Hederich, Benjamin
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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4$t Artaperves
«en Bruder/ mit 400200. Mann in Egy-
ten, solches Königreich/ welches aufantrieb
es Inari, Königs rn Libyen/ ebenfalls abge-
fallen/ auch wieder zur Raison zu bringen/
war aber so fern in diesem Stücke unglücklich,
daß Achannenides mit iooooo. Mann seiner
Leute umkanr. Doch als er a. m. 3490. den
Megabyzum und Artabazum mit 200000.
Mann frischer Völcker,welche mit des Acb«-
meniöi5 überbliebenen wiederum eine Armee
von sooooo. Mann ausnrachten/ und den
vriicum mit einer Flotte von 300. Schissen
aufs neue dahin schickte, bemächtigte er sich
der Egypter wiederum, und ließ den i»-rum
creutzizen, die Athenienser aber, welche den
Egyptem zu Hülfe gekommen waren, ver-
möge des Accords, sicher über Afhcam nach
Hause gehen, ob wohl Ctefias melden will.
Laß sie auch nach Persien gebracht, und so viel
ihrer nicht ecbaxpiret, aufbefehl der Amy-
tis, Arraxerxis Mutter, hingerichtet wor-
den. Indessen aber machte dennoch Cimon,
der Athenienser General, diesem Könige
so viel zu schaffe«, insonderheit, als er ihm
a. m. 3joo. bisroo. Schiffe in cinevsec-
Laraiiie ruinirte, daß er endlich gezwungen
wurde, mit besagten Athenienser» Friede
zu machen, und alle Griechische Gownien
in Asien für ftey zu erklären. Hieröey aber
erwreß er sich iiisvuderheit auch gegen die
Juden, in ihrer annoch währenden Dabylo,
nischen Gefängniß, gar gnädig, indem er
nicht nur dem Eft* vergönnet«, den Gottes-
Dienst zu Jerusalem wieder anzurichten;
sondern auch dem raebemi-, als seinem bis-
her gewesenen Mund-Schencken, die Mau-
ern um solche Stadt wieder zu bauen. Übri-
gens hinterließ er in allen xviii.printze,als
den Xerxcm von seiner rechten Gemahlin,
der vamaipia, Xvii aber von seinen Kebs-
Weibern, und starb endlich a. m. 35257 als
er in allem auf die 40. Jahr regiret hatte.
Seine Genealogie stehe unter dem Titul
Darms, von feinem Beymchmen aber ein
Mehrers unter Macracbit.
¿¡rtiixtrxes, mit dem Beynahmen ivlnemou, f.
dlemor, des Garjj Gcbl, oder, wie er hernach
genanntwurde, Darii Nothi, und der Pary-
?3liilol Soi)N,hl'eß anfangs Arstcas, oder Gar-
te;, und wurde a. m. 3546. nach feines Va-
ters Tode,König in Persten/gerieth aber auch
so fort mit seinem jüngeen Bruder, dem Ly-
ra, darüber in Uneinigkeit, weil solcher mit
der annoch von dem ö ana ihm zuertheilten
Lacrapie über Ionien nicht zufrieden war;
sondern das Königreich lieber selbst gehabt
hätte- Er ließ auch daher unterschiedene An-
gehörige hrnrichten, daß sie ihm die Crone
nicht für jeinem Bruder zugewendet; wurde
aber darüber von dem Amxer*e nach Hofe
gefordert,weicher ihn denn gefangen nehmen,
redoch aber,als seinen Bruder, mit güldenen
Ketten binden ließ,würde sich seiner auch gar
auf einmahl kurtz und gut entschüttet haben,
m ihm nicht ihrer beyder Mutter, vorhin be-
Artax 422
nannte Paryfatis, noch das Leben gerettet.
Immittelst kam cs dennoch hernach a. m.
Z54s- zu einem öffentlichen Kriege zwischen
ihnen, und ungeacht Artaxerxes, nach einiger
Fürgeben, mit 900000. Mann im Felde er-
schien,da hingegen Gyi n; nur nzooo.mann
hatte, würde er dennoch den König,insonder-
heit durch die rz 000. Griechen, die er unter
dem Commando des Clearchi, eines Laeedü-
mvm'ers, und vienoid;, eines Thessalkers,
in seine Dienste genommen, über dem Haus-
sen geworfen haben, wo er sich nicht allzu
sehr unter die Feinde gewaget, imö also
selbst erlezettworde«. Indessen brachte ec
doch mit eigner Hand dem Arcaxerxi eine
ziemliche rieñur bey, weiches Diesem dann
auch insonderheit so weh that, daß er ihm
hcmachmahis, als er schon todt war, noch
denkopfunddie rechte Hand abhauen ließ,
allein auch vornehnilich damit btc Paryfad-
6em dergestalt erbitterte, dal-sw alle die,wel-
che einige Hand au den Cyrum gcleget, aufs
grausamste hinrichten ließ. Es suchte dar-
aufsich der König auch der vorhin benann-
ten Griechen,so viel deren noch übrig waren,
zu bemächtigen; allein cs schlugen sich die-
se, unter der Anführung des Xenopbonds,
durch, und kamen saoo. Mann siarck wieder
bey denen Ihrigen an, und weil sie denn der
Perser Schwache, ungeacht ihrer grossen
Anzahl, in deren eigenen Landen kennen ler-
nen, trugen sie nicht wenig bev, Laß den
Griechen, insonderheit aber dem Phiuppo
und Alexandro m. hernach die Lust ankam,
solche heimzusichen. Immittelst trieb doch
Arraxerxe; alles vollends zu paaren, was
noch von des Lyd Anhänge übrig war, und,
weil seine Mutter seine eigene Geinahlin,
die Stadram, mit Gift hinrichtete, schäfte er
solche auch von sich weg und nach Babylon.
Als er daraus a. M. 3555. von oemag?fi-
lao heimgesucht wurde, und ftlchem mit sei-
nen Leuten nicht widerstehen kunte, schickte
er durch den Tithraliften den lnnocrsrsm mit
500. Talenten in Griechenland, wel cher da-
mit bey den Thedanern, Athenieisern
und andern so viel ausrichtete, daß sie die
Spartaner mit Krieg angriffen, und damit
zwangen. den Agslliaum aus Asien wieder
zurück zu ruffen,woraufes endlich zwischen
ihm und den Griechen a, m. 355^, durch
den Antalcidam zum Fdeden kam. Knrtzl
Zeit darauf kam es zwischen ihur und denk
Luagora, Könige in Cypern, zur Rttprur;
allein ungeacht dieser, durch Beyhüift der
Egypter, eine Armee von 300200, Manu
jus Feld, und eine Flotte von 300. Schiffen
in die See stellete; muffe er doch a . m. 3565.
zu Creutze kriechen, und zu frieden seyn, daß
er dieinsul5aiamin,um welche siechmtig wa-
ren, unter der Bedingung eines jährlichen
Tributs, behielte, worauf denn die rebel-
lischen Egypter auch heinigesuchet wur-
den. So gut aber endlich diese Dinge auf
des Artaxerxis Seite ausmerts liesse», so
schlecht sähe es hingegen daheim bep ihm
i- a ñus.