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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 119

1909 - Leipzig : Hirt
3. Zustände der Gegenwart in Verwaltung u. Ordnung von Staat u. Gemeinde. 119 Dänen den Preußen noch immer nicht freundlich gesinnt. Der Besuch des mächtigen Kaisers bei dem Könige des kleinen Jnselreiches hob die Mißstimmung. Die Reise nach Rußland war eine Tat staatsmännischer Weisheit, der Besuch in Schweden ein Zeichen treuer Freundschaft, jener in Kopenhagen ein Beweis edler Versöhnlichkeit. Später machte der Kaiser eine Reise nach Wien zum Kaiser Franz Joseph von Österreich und nach Rom zum Könige Humbert von Italien. Durch den Besuch an den beiden Hösen wollte er den Fürsten und Völkern dieser Länder zu erkennen geben, daß er gewillt sei, das bestehende Friedensbündnis ausrecht zu erhalten. In Rom besuchte er auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo Xiii. Durch diesen Besuch zeigte er, daß er den kirchlichen Frieden zwischen den Angehörigen der einzelnen Bekenntnisse erhalten wissen wolle. 3. Zustände der Gegenwart in Verwaltung und Ordnung von Staat und Gemeinde. Im Perserreiche des Altertums bestand zu Recht, daß nach dem Tode eines Königs fünf Tage lang alle Gesetze aufgehoben fein sollten. Jeder Bürger durfte tun, was ihm beliebte. Niemand hatte ihm einen Befehl zu erteilen, niemand durfte ihn bestrafen. Das waren unglückliche Tage. Der Starke konnte des Schwachem Eigentum ungestraft nehmen, wer einen Feind hatte, sich an ihm vergreifen, ihn töten. Die Bürger verrammelten ihre Türen, damit niemand eindringe, sie waren zu bang, ihre Wohnungen zu verlassen; alle freuten sich, wenn die fünf Tage verflossen waren und die Regierung des neuen Königs begann. Die Notwendigkeit eines Oberhauptes, dem alle gehorchen müssen, weil es alle schirmt, war den Bürgern klar geworden. Das kleinste Dorf kann einer Obrigkeit nicht entbehren. Tritt jemand aus seiner Wohnung auf die Straße, so steht er auf einem Boden, der nicht einem, sondern allen Bürgern zusammen gehört. Die Schule ist für alle Kinder des Ortes da. Auf gemeinschaftliche Kosten werden die Straßen angelegt, ausgebessert, beleuchtet, die Schulen gebaut, die Lehrer besoldet. Der gemeinsame Gebrauch erfordert eine Behörde, die den Gebrauch überwacht, mutwillige Beschädigungen straft, für die Instandhaltung sorgt. Es muß eine Person da sein, die bestimmt, wieviel ein jeder zu den Kosten beizusteuern hat. Das darf nicht nach Willkür geschehen, sondern nach feststehenden Grundsätzen. Deshalb muß die Obrigkeit an ein Gesetz gebunden sein. Das Gesetz schützt den Bürger gegen Willkür der Obrigkeit. Weder eine einzelne Familie noch eine einzelne Gemeinde kann alle geistigen und körperlichen Lebensbedürfnisse selbst erzeugen. Kauf und

2. Die Zeit der Umwälzungen - S. 37

1909 - Leipzig : Hirt
117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. 37 Knigs. Meine Zeit in Unruhe, meine Hoffnung in Gott." Die letzte Ruhesttte fand er neben seiner Luise im Charlottenburger Mausoleum. Nie war der Staat in grerer Not gewesen als unter seiner Regierung, nie hatte er sich mit solcher Kraft wieder emporgearbeitet. 117. Volkserhebungen in auerdeutschen Lndern. Kriegerische Verwicklungen unter den Hauptmchten wurden durch das Zusammenhalten der Heiligen Allianz, namentlich durch das freund-schaftliche Verhltnis zwischen sterreich, Preußen und Rußland ver-mieden. Dagegen riefen die nationalen und freiheitlichen Bestrebungen in mehreren Lndern bewaffnete Volkserhebungen hervor. 1. Der Befreiungskampf der Griechen, 18211829. Zuerst erreichte der nationale Gedanke sein Ziel in Griechenland. Die Griechen, von jeher kluge Handelsleute, waren unter der im allgemeinen nicht harten trkischen Herrschaft wohlhabend geworden, und die westeuropische Bil-dung war ihnen nicht fremd geblieben. Schiller in Jena weckte in seinen griechischen Zuhrern das Verstndnis fr die Zeit des Leonidas und Themistokles und damit die Begeisterung fr ihr Vaterland. Es ent-stand ein Bund, der sich die Befreiung Griechenlands zur Aufgabe machte und weite Verbreitung fand. Das Haupt des Bundes war der Fürst Alexander Ipsilanti, ein Offizier in russischen Diensten. Im Vertrauen ans die Hilfe des Zaren Alexander erregte er 1821 1821. in der Moldau einen Aufstand gegen die Trken. Aber der Zar blieb teilnahmlos, die heilige Schar", die Ipsilanti gebildet hatte, wurde auf-gerieben, und er selber floh nach Ungarn, wo er gefangen gehalten wurde. Ein allgemeiner Aufstand der Griechen war die Folge. Sie kmpften mit groer Tapferkeit und erhielten aus allen Lndern Europas Unter-sttzung durch Freiwillige (unter denen auch der englische Dichter Lord Byron war). Aber ihnen fehlte eine einheitliche Leitung und militrische Ausbildung. Nach dem Falle der heldenmtig verteidigten Festung Missolunghi war ihre Lage hoffnungslos. Da vereinigte sich England mit Frankreich und Rußland (wo 1825 Nikolaus I. den Thron bestiegen hatte), um den Griechen zu helfen, trotz Metternichs Gegenbemhungen, der auch hier alles beim alten lassen wollte. Die vereinigte Flotte der drei Mchte und ein von Norden ein-rckendes russisches Landheer besiegten die Trken, und der Sultan sah sich 1829 im Frieden zu Adrianopel gezwungen, die Griechen frei- 1829. zugeben. 1832 setzten die Mchte Otto von Bayern, einen Sohn Ludwigs I., 1832. der sich als Griechenfreund hervorgetan hatte, als König ein. Nur lang-sam wich unter seiner Regierung die Verwilderung und Verwstung, die'

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 37

1896 - Leipzig : Hirt
37 Groen gestrubt haben zuzustimmen, aus Furcht, da der neue König mit starker Hand ihnen die Vorrechte bestreiten wrde, die sie sich allgemach angeeignet hatten. Das schien bei dem schlichten Grafen von Habsburg, der nur kleine Besitzungen um seine Stammburg in der Schweiz hatte, ausgeschlossen. Aber wenn er auch durch seine Hausmacht nicht einflureich werden konnte, so brgte doch seine Tapferkeit und Gottesfurcht dafr, da er dem Unrecht und den Gewaltthaten steuern und der Gerechtigkeit wieder zu An-sehen verhelfen werde. Diese Eigenschaften kannte der Erzbischof aus eigener Erfahrung. Er hatte einst nach Rom zum Papste ziehen mssen und gefrchtet, er werde auf dem Wege der die Alpen ausgeplndert werden. Da hatte ihn Graf Rudolf, der am Fue des Gebirges (bei Zrich) die Habsburg besa, mit groer Umsicht ungefhrdet hinber geleitet und ebenso tapfer auf dem Rckwege geschirmt. In der Umgebung des Erzbischoss war ein Priester, der einen schnen Zug von der Gottesfurcht Rudolfs zu erzählen wute. Er war einmal in frheren Jahren, als er in der Schweiz Seelsorger war, zu einem Sterben-den gerufen worden, um ihm das heilige Abendmahl zu reichen; da war er an einen reienden Wildbach gekommen, der alle Brcken und Stege weg-gerissen hatte; eben hatte er sich angeschickt, die Schuhe abzulegen, um das Wasser zu durchwaten, als der Graf Rudolf herangesprengt kam, der mit seinem Knappen auf die Jagd geritten war. Als er die Absicht des Priesters erfuhr, setzte er ihn sogleich auf sein eigenes Ro, damit jener gewissenhaft seine Pflicht erfllen knnte. Das Pferd aber, das die geweihte Hostie, den Leib des Herrn, getragen habe, nahm er, als der Priester es am folgen-den Morgen zurckbrachte, nicht wieder an, sondern bestimmte, da es fortan der Kirche gehren solle. Freilich scheute Rudolf, wenn es die Verteidigung seiner Rechte galt, auch den Kampf mit der Geistlichkeit nicht; er lag eben gegen den Bischof von Basel zu Felde, als sein Schwager, der Burggraf von Nrnberg Friedrich Iii. (aus dem Hause Hohenzollern) ihm die Kunde brachte, da er zum deutschen Könige gewhlt sei. Dazu hatte auer dem Erzbischof wesentlich der Burggraf beigetragen; er hatte die weltlichen Wahlfrsten, deren mehrere noch unvermhlt waren, auf die Mglichkeit hingewiesen, eine der sechs Tchter Rudolfs heimzufhren und dadurch in enge ver-wandtfchaftliche Verbindung mit dem neuen Könige zu treten. 3. Rudolf nahm die auf ihn gefallene Wahl an und zeigte seine

4. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 53

1896 - Leipzig : Hirt
53 seiner Besserung. Bald erkannte er, da er ihn aus dem einsamen Grbeln herausreien msse. Nun war damals (1502) eine neue Universitt in Wittenberg, der Hauptstadt des Kurfrstentums Sachsen, gegrndet worden, und Staupitz war dort selbst Professor. Hierhin berief er Luther, ganz gegen dessen Willen. Der Mnch glaubte diesem Lehramte nicht gewachsen zu sein. Aber Staupitz kannte ihn besser; er wute, wie grndlich sich sein Schtzling mit einem Buche, das in jener Zeit wenig gekannt und wenig gelesen wurde, mit der Bibel beschftigt htte. Im Verkehr mit der Jugend lebte Luther wieder auf; er wurde ein tchtiger Lehrer. Staupitz ging noch weiter; er zwang Luther auch die Kanzel zu be-steigen und als Prediger an der Schlokirche in Wittenberg zu wirken. Wie der Mnch es mit der eigenen Besserung recht ernst genommen hatte, so war es ihm als Seelsorger eine heilige Pflicht, vor Snde und leichtfertigem Wesen zu warnen. Das trieb ihn in einen. schweren Kampf hinein. 4. In der Nhe Wittenbergs verkaufte ein ungebildeter Dominikaner-mnch Setzet Ablazettel und behauptete, die Vergebung der Snden knne durch Geld erlangt werden. Freilich handelte Tetzel nicht aus eigener Machtvollkommenheit, sondern war vom Erzbischof von Mainz, dem hchsten Geistlichen in Deutschland, und vom Papste mit dem Verkauf der Abla-zettel beauftragt. Luther fhlte sich in feinem Gewissen gedrungen, seine Beichtkinder darber zu belehren, da ohne wahre Reue und Bue kein Mensch Vergebung der Snden erhoffen drfe. Um diese Lehre zu ver-breiten, schlug er am 31. Oktober 1517 an die Thr der Schlokirche 95 kurze Stze (Thesen) an, die bald in ganz Deutschland Zustimmung fanden. Dem Ablahandel wurde damit gesteuert und eine Verbesserung der Kirche (Reformation) dadurch eingeleitet; die Kirchenfrsten waren aber so erbittert der den Mnch, der es wagte, ihre Einnahmen zu schmlern, da Luther wegen falscher Lehren vom Papste in den Bann gethan und aus der Kirche ausgestoen wurde. Aber sein Landesfrst, der Kurfürst Fried-rieh der Weise von Sachsen, schtzte den mutigen Bekenner seiner ber-zeugung. Doch konnte er nicht verhindern, da der (1519) zum deutschen Kaiser gewhlte König Karl von Spanien sich auf die Seite des Papstes stellte und Luther nach Worms zu einem Verhr vor Kaiser und Reich berief. Alle Freunde rieten von der Reise ab; aber der streitbare Reformator, seines Gottes voll, erklrte, er werde nach Worms gehen, wenn so viele Teufel drin wren, wie Ziegeln auf den Dchern. Doch schien ihn

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 30

1896 - Leipzig : Hirt
30 um ein geordnetes Leben zu führen, sich mit der Tochter des Markgrafen von Susa, namens Bertha, zu vermhlen. Lange Zeit hatte er sich widerwillig von der ihm aufgedrungenen Gemahlin abgewendet; jetzt erst lernte er ihren Wert schtzen, als sie mit weiblicher Treue ihm durch alles Ungemach folgte. 6. Aber auch der Papst fand in einer Frau, der groen Grfin Mathilde von Tuscien (Toskana), feine treueste Sttze. In ihre Burg Kanosfa flchtete er, da er meinte, Heinrich komme nach Italien, um sich zu rchen. Ihren Bitten gab er nach, als Heinrich drei Tage lang barfu im Ber-gewande vor dem Schlffe gestanden hatte, und nahm den Kaiser wieder in die Gemeinschaft der Kirche auf. 7. Nun konnte Heinrich nach Deutschland zurckkehren und feine Feinde bestrafen. Herzog Rudolf lie sich zum Gegenknig whlen. Als es aber zur entscheidenden Schlacht kam, wurde ihm die rechte Hand abgehauen, die-selbe Hand, mit der er einst seinem Könige Treue geschworen hatte, und er starb an dieser Wunde. Dann wendete sich Heinrich gegen Gregor Vii. Er vertrieb ihn aus Rom, der Papst starb in der Verbannung mit den bittern Worten: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehat; deshalb sterbe ich in der Verbannung." 8. Trotzdem war das Ende Heinrichs nicht glcklich. Mathilde von Tuscien verleitete seinen ltesten Sohn zur Emprung. Dieser ging darber zu Grunde. Nicht gewarnt dadurch, erhob auch der zweite Sohn des Kaisers die Hand gegen den Vater, setzte ihn gefangen und trachtete ihm nach dem Leben. Heinrich entkam und wollte den unnatrlichen Sohn bekriegen. Da brach ihm das Herz, das so viel Leid erfahren (1106). Der Sohn aber, der gegen den Vater gefrevelt hatte, Heinrich V. (11061125), war der letzte feines Stammes. 9. Friedrich I. Kotart (1152-90). Nach dem Tode seines Gegenknigs Rudolf hatte Heinrich Vi. zum Schwabenherzog erhoben Friedrich von Staufen (so genannt nach feiner Burg auf dem Hohenstaufen), dem er auch seine Tochter Agnes vermhlte. Damit kam ein Geschlecht in die Hhe, das herrliche Männer hervorgebracht hat. Schon die Shne jener Agnes hofften nach dem Aussterben der frnkischen Kaiser (1125) die Krone Deutschlands zu erhalten. Aber das rasche Anwachsen ihrer Macht hatte ihnen Feindschaft zugezogen, fo da ein Fürst schsischer Abkunft Lothar auf den Thron erhoben wurde. Dieser begnstigte nun natrlich die Staufer nicht, sondern sttzte sich aus ein anderes in Bayern und

6. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 142

1907 - Leipzig : Hirt
142 Das neue Deutsche Reich von 1871 bis zur Gegenwart. Mistimmung. Die Reise nach Rußland war eine Tat staatsmnnischer Weisheit, der Besuch in Schweden ein Zeichen treuer Freundschaft jener in Kopenhagen ein Beweis edler Vershnlichkeit. Spter machte der Kaiser eine Reise nach Wien zum Kaiser Franz Joseph von Osterreich und nach Rom zum Könige Humbert von Italien. Durch den Besuch an den beiden Hfen wollte er den Fürsten und Vlkern dieser Lnder zu erkennen geben, da er gewillt sei, das be-stehende Friedensbndnis ausrecht zu erhalten. In Rom besuchte er auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo Xiii. Durch diesen Besuch zeigte er, da er den kirchlichen Frieden zwischen den Angehrigen der einzelnen Bekenntnisse erhalten wissen wolle. Schlu. Die Worte, die der Kaiser an das Volk und dessen Vertreter ge-richtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewhrten Worte altrmischer Staatsweisheit: Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. (Fig. 136.) Nur einmal war er ge-zwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden er-regte. Vgl. Seite 103. Den Handel hat er gefrdert durch den Abschlu von Handels-Vertrgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampfer-Verbindungen nach auereuropischen Lndern, besonders nach Ost-asien, das fr den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. In Afrika sind seine Bevollmchtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel eingeschritten, und die Glaubensboten knnen ihre segens-reiche Ttigkeit zur Ausbreitung des Christentums frei entfalten. Dem religisen Bedrfnisse wird durch den Bau vieler Kirchen, besonders in der Reichshauptstadt, Rechnung getragen. Groe Verdienste um den Bau der Kirchen, um die Pflege des religisen Lebens, um die Anstalten zur Linderung menschlichen Elends erwirbt sich des Kaisers edle Gemahlin Auguste Viktoria. Glckliche Mutter von sechs hoffnungsvollen Shnen und einer holden Prinzessin, steht sie dem Kaiser als liebevolle Gattin zur Seite. Geboren am 22. Oktober 1858 als Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augusten-brg, trat sie am 27. Februar 1881 mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen an den Altar, um den Bund fr das Leben zu schlieen. Am 27. Februar 1906 feierte das Kaiserpaar die Silberne Hochzeit. An

7. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 44

1906 - Leipzig : Hirt
44 gnstigt; Alcibiades zog ihn auf die Seite der Athener. Dadurch wurde die Ausshnung zwischen Alcibiades und seinen bedrngten Landsleuten erleichtert. Alcibiades hielt nach einem Siege der die peloponnesische Flotte einen glnzenden Einzug in Athen und wurde Oberfeldherr mit unbeschrnkter Vollmacht. Das Kriegsglck war ihm gnstig. Mehrmals besiegte er die Spartaner. In seiner Abwesenheit lie sich sein Unterfeld-Herr auf eine Schlacht ein und verlor sie. Die Athener schoben ihm die Schuld zu und nahmen ihm den Oberbefehl. Wieder floh er nach Kleinasien. Der Krieg endigte mit der Niederlage der Athener beim Flchen Aigosptamos in der Nhe des Hellespont. 3000 Athener wurden in dieser Schlacht gefangen und mit ihren Anfhrern hingerichtet. Schreckensherrschast in Athen. Durch diese Schlacht war das Schicksal des Krieges zu ungunsten der Athener entschieden. Die siegreichen Spartaner segelten nach Athen, eroberten und plnderten die Stadt, setzten die Regierung ab und eine neue Herrschaft von 30 Mnnern ein. Diese wurden die 30 Tyrannen genannt. Acht Monate lang dauerte deren Schreckensherrschaft. Dann wurden sie vertrieben, und geordnete Zustnde kehrten allmhlich wieder in Athen ein. Alcibiades. Die eigentmlichste und merkwrdigste Persnlichkeit aus dem Zeitalter des Peloponnesifchen Krieges ist der Athener Alcibiades. Er leitete seinen Stammbaum von Ajax dem Groen ab; von mtter-licher Seite war er mit Perikles verwandt, der nach dem frhen Tode seines Vaters die Vormundschaft der ihn bernahm. Frh zeigte der Knabe auerordentliche Anlagen und war wegen seiner Schnheit, feiner geistigen Fhigkeiten und feiner Keckheit der Gegenstand allgemeiner Be-achtung. Knstler nahmen ihn zum Modell; die Art, wie er sich kleidete, wurde Mode. Er wollte in allem der erste sein und kannte keine Rck-ficht in seiner wilden Selbstsucht. Skrates erkannte bald die Bedeutung des auergewhnlichen Jnglings, den er aus der Gefahr, zu verkommen und charakterlos zu werden, zur Selbsterkenntnis und zur Tugend zurck-fhren wollte. Alcibiades wurde gefeffelt von dem wunderbaren Manne, obwohl dieser fortwhrend seinen Dnkel mit herben Worten geielte. In den Kriegen, die Athen fhrte, zeichnete sich der hochbegabte Jngling frh aus. In einer Schlacht rettete ihm Skrates das Leben; in einer andern wieder rettete Alcibiades den Skrates. Frh mischte sich Alcibiades in das Staatsleben. Sein Drang zu herrschen zeigte sich berall. Als sich die Brger zum erstenmal selbst besteuern sollten, trat er zuerst auf und besteuerte sich vor der Menge selbst. der dem Klatschen des Volkes verga er eine Wachtel, die er unter dem Mantel trug; das Tier flog davon, und die ganze Verfamm-lung lste sich auf, um ihm den Vogel wieder zu fangen. Um eine Wette zu gewinnen, schlug er einen der angesehensten Männer auf dem Markte ins Gesicht und ging des andern Tages in dessen Haus und bot ihm den entblten Rcken zu Schlgen dar; der Gekrnkte wurde

8. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 35

1906 - Leipzig : Hirt
4. Kolonien. Die Bltezeit Griechenlands. 5. Die Perserkriege. 35 und kehrten mit spartanischer Hilfe zurck. Die Insel hielt eine lange Belagerung aus; nur die Tapferkeit des Polykrates und die Festigkeit der Mauern der Hauptstadt verhinderten ihre Eroberung. Polykrates hatte zwar seinen Thron gerettet, aber seine Macht war erschttert, die Seeherrschaft von Samos gebrochen. Aus eignen Mitteln konnte er den ungeheuern Verlust nicht ersetzen; dazu brauchte er Geld und Bundesgenossen. Beides schien ihm sein Glck zur rechten Stunde dar-zubieten. Der persische Statthalter von Kleinasien schickte ihm heimlich die erwnschte Botschaft, da er mit allen seinen Schtzen nach Samos kommen wolle, um sich mit Polykrates zu verbinden, weil er bei seinem König in Ungnade gefallen sei. Zuvor aber mge Polykrates nach Kleinasien kommen, um sich von der Gre des Reichtums zu berzeugen, den er ihm zuzubringen gedenke. Polykrates glaubte dieser Verlockung; seine Freunde durchschauten die persische List; seine Tochter umklammerte ihn weinend, als er an Bord des Schiffes ging; aber nichts konnte ihn zurckhalten. Mit raschem Ruderschlage fuhr er, seliger Hoffnung voll, nach dem Festland und sah schon im Geiste das Gold in gefllten Kasten schimmern. Kaum war er ans Land gestiegen, als er von den lauernden Wachen des listigen Statthalters ergriffen und ans Kreuz geschlagen wurde. Seiner Tochter Traum war in Erfllung gegangen: der Fürst von Samos hing am Meeresstrande, von Zeus gebadet, von der Sonne gesalbt, den Vgeln des Himmels eine Speise. So endete Polykrates (522 v. Chr.), und mit ihm die Blte der Insel Samos, die bald von den Persern besetzt wurde. 4. Kolonien der Griechen.^) Die Griechen haben in andern Lndern viele Städte gegrndet, solche Städte heien Kolonien oder Pflanzstdte. Zunchst besiedelten sie die Inseln des gischen Meeres. In Kleinasien grndeten sie Städte am Schwarzen Meere und an den Ksten des gischen Meeres. Hierzu gehren Smyrna, Ephesus und Mi Ui. Auf Sizilien grndeten sie Syrakus und Meffina. Besonders viele Kolonien legten sie in Unteritalien an, das deshalb Grogriechenland genannt wurde. Die wichtigste ist Tarent. In Sdfrankreich grndeten sie das heutige Marseille, an der Westkste Spaniens Sagunt, an der Nordkste Afrikas Cyrene. Zweiter Zeitraum. Die Bltezeit Griechenlands. 5. Die Perserkriege. Veranlassung. Auch an der Kste Kleinasiens wohnten Griechen. Diese waren wegen bervlkerung im Mutterlande dorthin gezogen und hatten daselbst blhende Städte gegrndet. Im Laufe der Zeit waren sie *) Karte 14. 3*

9. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 36

1906 - Leipzig : Hirt
36 Geschichte der Griechen und der Mazedoner, unter die Herrschaft der Perser gekommen. *) Als der Perserknig Darius einen Heereszug gegen die Skythen unternahm, die im Sden des heutigen Rußland wohnten, benutzten die asiatischen Griechen die Gelegenheit, von der persischen Herrschaft abzufallen. Sie suchten Hilfe bei ihren Stammes-genossen in Griechenland. Die Spartaner, an die sie sich zuerst wandten, lehnten jede Hilfeleistung ab; Athen aber schickte zwanzig Schiffe zu Hilfe; die Perser siegten. Die Athener kehrten in ihre Heimat zurck. Da die Griechen, die sich emprt hatten, hauptschlich dem ionischen Stamme angehrten, nennt man diese Emprung den Aufstand der Joner (500 v. Chr.). Angriffskrieg der Perser gegen Griechenland. Erster Feldzug. Nach der Unterwerfung der Joner in Kleinasien beschlo der Perserknig, auch die Griechen jenseit des gischen Meeres seiner Herrschaft zu unterwerfen. Er schickte deshalb im Jahre 493 den Feldherrn Mardonius mit einem groen Land- und Seeheere nach Griechenland. Die Flotte scheiterte beim Vorgebirge Athos, das Landheer wurde in Thrazien berfallen und aufgerieben, ehe es einen Griechen gesehen hatte. Zweiter Feldzug. Miltiades. Darius schickte ein neues groes Heer gegen Griechenland. Es zhlte angeblich 100000 Fusoldaten und 10000 Reiter. Die Flotte, die es nach Griechenland hinberbrachte, segelte quer durch das gische Meer. In Attika, in der Ebene des Fleckens Marathon, kam es im Jahre 490 zur Schlacht. Die Athener hatten nur 10000 Mann dem ungeheuern Perserheer entgegenzustellen. Anfhrer der Athener war der Feldherr Miltiades. Dieser erfocht einen gln-zenden Sieg der die zehnfache bermacht der Feinde. Dann zog er mit seinem siegreichen Heere nach Athen zurck; denn er ahnte, da die Perser zu Schiffe dorthin segeln wrden. Miltiades gelangte vor den Persern nach Athen und bewahrte die Hauptstadt vor einem feindlichen Angriffe. Die Perser kehrten in ihre Heimat zurck und nahmen die Ketten wieder mit, die sie mitgebracht hatten, um die besiegten Griechen gefesselt nach Asien zu führen. Sobald sie abgesegelt waren, wurde Miltiades beauftragt, die Inseln des gischen Meeres, die auf die Kunde von dem Anrcken der Perser von den Athenern abgefallen waren, zu strafen. Viele Inseln ergaben sich sofort und freiwillig dem athenischen Feldherrn, andre wurden mit Gewalt erobert; die Insel Paros widerstand am heftigsten. Gleichwohl war die Stadt Paros der bergabe nahe, als in einer Nacht in der Ferne ein gewaltiges Feuer gesehen wurde. Die Parer hielten dies fr ein von der persischen Flotte ihnen gegebenes Zeichen. Miltiades frchtete, von den Persern eingeschlossen zu werden; deshalb hob er die Belagerung auf und kehrte nach Athen zurck. Die Athener nahmen ihn ungndig auf *) Das Persische Reich war das mchtigste in Asien, Es bestand von 558 bis 331 v. Chr.

10. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 37

1906 - Leipzig : Hirt
Die Bltezeit Griechenlands. 5. Die Perserkriege. 37 und klagten ihn an, er habe, durch persisches Gold bestochen, die Be-lagerung aufgehoben. Er wurde verurteilt, die Kosten des Feldzuges im Betrage von 50 Talenten 225000 Mark zu bezahlen. Da er dies nicht konnte, wurde er ins Gefngnis geworfen. Hier starb er an den Wunden, die er bei der Belagerung von Paros erhalten hatte. Nun zog man seinen Sohn Cimon gefnglich ein. Da bezahlte deffen reicher Schwager die 50 Talente, und Cimon erhielt die Freiheit wieder. Dritter Feldzng. Thcmistokles. Zehn Jahre nach der Niederlage bei Marathon rstete der Perserknig Xerxes I. ein drittes Heer, um die er-littene Niederlage zu rchen. Es zhlte fast 2000000 Streiter; der 1000 Kriegsschiffe und 3000 Lastschiffe gingen in See. Xerxes selbst fhrte es an. Das Landheer zog nordwrts der Kste Kleinasiens entlang der den Hellespont, die jetzige Strae der Dardanellen, durch Thrazien und Mazedonien nach Griechenland hinein. Ohne Widerstand zu finden, drangen die Perser bis zum Engpasse von Thermpyl vor. Hier trat ihnen der spartanische König Lenidas mit 300 Spartanern und einigen Hilfsvlkern entgegen. Xerxes lie vor der Schlacht die Griechen zur bergabe auffordern, weil der Kampf gegen die bermacht doch vergeblich sei; zum Zeichen der Unterwerfung sollten sie die Waffen ausliefern. Leonidas lie ihm die lakonische Antwort zukommen: Hole sie!" Dann verteidigte er den Engpa zwei Tage lang gegen die unge-heure berzahl der Perser so geschickt, da Xerxes vielleicht den bergang der das Gebirge nicht erzwungen haben wrde, wenn ihm nicht ein grie-chischer Verrter einen geheimen Pfad gezeigt htte. Leonidas entlie die Hilfsvlker; er und feine 300 Spartaner wurden niedergemacht. Die Griechen ehrten ihre Helden durch ein Denkmal an der Stelle, wo jene gefallen waren. Es trug eine Inschrift, die von Schiller folgendermaen bersetzt wurde: Wandrer, kommst du nach Sparta, verkndige borten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl. Gleichzeitig hatte eine Seeschlacht zwischen der griechischen und der persischen Flotte bei Artemisium stattgesunden; der Sieg war unent-schieden geblieben. Nach der Niederlage der Spartaner bei Thermoppl verlie die griechische Flotte den Kampfplatz und nahm Aufstellung bei der Insel Salamis, um die Hauptstadt Athen zu schtzen. Dort kam es zu einer berhmten Seeschlacht im Jahre 480. Die griechische Flotte erfocht einen glnzenden Sieg unter Anfhrung des klugen und tapfern Atheners Themistokles. Xerxes verlie darauf Griechenland; doch lie er seinen Feldherrn Mardonius mit einem bedeutenden Heere zurck. Im folgenden Jahre (479) kam es bei Plat in Botien zu einer neuen Schlacht zwischen den mit den Spartanern verbndeten Athenern und Mardonius. Die Griechen siegten unter Anfhrung des Atheners Aristides und des Spartaners Pausnias.
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