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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 116

1876 - Dresden : Schönfeld
116 Königreich Belgien. Stadt ihre eminente Bedeutung als Handelsemporium und Vermittlungspunkt zw. N. u. S. Festung ersten Ranges. Hier erfand Jacquard (geh. zu Lyon 1752) im Jahre 1802 eine mechanische Vorrichtung zur Kunstweberei, die Jac- quardmaschine, nebst der Erfindung der Schnellschützc das wichtigste und nütz- lichste, was die gesamte Webekunst seit den ältesten Zeiten gefördert hat. Lyon liefert mehr als die Hälfte aller französischen Seidenwaaren. t40,000 Arbeiter. Fabrication von Seidenwaaren aller Art, im Werthe von 375 Mill. Frc. Schals, Galanterie- und Modewaaren, Hüte. Handel mit roher Seide, Wein, Korn. Bank von Lyon, 4 bedeutende Messen. Lyon ist der industrielle Mittel- punkt von Südfrankreich. Kohlen von der Loire, Eisen und Blei der Cevennen, Früchte der Provence, Wein von Burgund, Wolle und Seide aus dem Rhone- thale kommen hier in Handel. Rive de Gier, 13,000 E., sehr bedeutende Steinkohlenlager. St. Eticmrc, 86,000 E. in der Stadt, 111,000 E. in der Gemeinde, großartige Industrie, Seidenband- und Sammetfabriken, Wasfen- sabrik (Gewehre), Quincaillerie, Eisenwaaren. 33. Herzogthum Burgund (Dép. Côte A’or, Yonne, Sáone et Loire, Ain). Chalon-sur-Saône, 20,000 E.. Handel. Le Creusot, 21,000 E., sehr bedeutende Fabrikstadt, westlich vom Canal du centre, südlich von Au tun, (Augustodunum), 10,000 E., mit vielen römischen Alterthümern. Beaune, 11,000 E., an der Còte d'or, Weinbau und Handel. Dijon, 40,000 Einw., bedeutender Handel. Auxerre, Fl„ 15,000 E., Handel, Weinbau. 34, Fr e i g r afs ch aft B il r g und (Oberburgund) oder Fr anche-Comté (Dép. Doubs, Jura, Haute-Saône). Besancon, Fl., 40,000 E., sehr starke Festung; Uhren,,seidene Strümpfe. Montbéliard (Mömpelgard), 6000 E., Fabriken. Belfort, Festung. 8000 E. Belageriing 1670, Schlacht 1871. § 171. 3^5. Insel Corsica (Dép. Corse). 160 Qm., 250,000 iteti. E., Korsen. Das dichtbewaldete Corsica lieferte bereits den Carthagern und Genuesen vorzügliches Schiffsbauholz. Produkte: Wein, Oel, Kastanien; auch Baumwolle und Jitdigo. Das Gebirge erhebt sich in Monte Rotondo 2600 m., 9/10 des Landes sind unbebaut. Eisenbahnen fehlen. Bastia, 17,000 Einw, Handel und Fabrication von Oel. Seife und Wachs. Ajaccio, 16,000 E., befestigter Hasen, Handel mit Oel und Wein Napoleon 1. geboren. Zur Orientirung gruppire man die Städte nach den Flüssen. § 172. I. Kolonien. Afrika: Algerien, 12,000 Qm., fast 2% Mill. Einw. — Senegambien, Kolonie am Ogowe, Insel Réunion. St. Marie (Madagascar), Mayotte und Dependenzen. Afrikan. Besitz ohne Algier 4600 Qm. 440,000 Einw. Asien: Indien ; Pondichéry, Karikal, Ianaon, Mahé, Chandernagor). Conchinchina (Saïgong), Asiatische Besitzungen: 1000 Qm., Fyg Mill. Einw. Amerika: Martinique, Guadeloupe und Depeitdenzen, Gua- yana, St. Pierre und Miqueloir bei Neufundland. Amerikanische Besitzungen: 1700 Qm., 345,000 E. Océanien: Loyalitäts-Inseln, Neucalcdoitien, Mar- quesas-J., 376 Qm., 63,000 E, Gesamtsumme der Kolonien mit Algerien ca. 17,500 Qm. mit 53/4 Mill. E. Ii. Schul; stuntett. Königreich Kambodja xit Hiilterindien und mehre In- selgruppen in Australien (Taiti, Pauinotu u. a.). 535 Qm. u. 51/, Mill. Einw. (1870.) 9500 Einw. auf 1 Qm. Belgien, ehemals einen Hanpttheil der spanischen Niederlande bildend, ist der jüngste monarchische Staat Europas, welcher erst 1830 von Holland getrennt mtd selbständig geivorden ist. Belgien ist vor- herrschend Industriestaat, und liegt, von Holland, Deutschland und Frankreich begrenzt, auf der Grenze des romanischen und germanischen Elements, neigt aber in seiner Kultur entschieden zum romanischen, französischen Wesen.

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 219

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Inseln des indischen Oceans. 219 sterben", d. h. mit Gras überwuchern. Die Karawanen setzen während der Regenzeit aus. . 3. Die Somali Halbinsel. Nördlich von Magadoscha nimmt die Küste einen immer ödern Charakter an, sandige nackte Striche wechseln mit Felsen. Das Klima ist nicht so ungesund als im südlicheren bewaldeteren Theil. Die Küsten sind öde, das Innere ein reiches Weideland. Eigentliche Städte und Dörfer gibt's in den Somaliländern nicht, denn die Einwohner führen ein Nomadenleben. Die Küste am Golf von Aden ist seit 1873 ägyptischer Herrschaft unterthan. H 311, Viii. Die Inseln des indischen Geeans. A. Madagaskar, 10,743 Qm., 4 Mill. Madagaskar ist die drittgrößte Insel, übertrosfen von Neuguinea und Borneo. Die Küsten sind meist flach. Mad. hat, wie Afrika, die üppigste Fruchtbarkeit und dürre Einöden. Der Nordosten der Insel ist Gebirgsland, wo sich die Granitgebirge durchschnittlich 1000—1200 ra., mit Gipfeln bis 3000 ni. erheben; der Sw. ist eine schattenlose, sandige Hochebene von 100 bis 150 in. Einen centralen, die Insel nahezu in gleiche Theile trennen- den Gebirgskamm gibts nicht. Der größere Wasserreichthnm und die daraus folgende Vegetationsfülle ist durch den Nordost-Monsun bedingt. Bevölkerung. Die Howas im Osten haben Aehnlichkeit mit den Malaien, die dunkleren Sakalaven, im Westen, sind den Negern ver- wandt. Das Königreich des herrschenden Stammes, der Howas, umfaßt die ganze Insel. Produkte: Vortreffl. Eisen, schöne Stein- kohlen (von großer Wichtigkeit für'den Dampferverkehr im indischen Ocean, der sich aus England mit Kohlen versorgen muß). Eine Palme (Sagus Ruffia) liefert Stoff zu Geweben, Matten u. Kleidungsstücken. Merkwürdig ist der Baum des Reisenden (Ravenala), der zwischen Blattstiel und Stamm Wasser ansammelt. Hauptnahrung Reis (Brot und Mehl sind unbekannt): außerdem Brotfrüchte, Nutzhölzer, Jams, Bananen, Orangen, Kokosnüsse; ferner Anbau von Tabak, Zucker, Baumwolle, Indigo, Gewürzen. Die Fauna ist charakterisirt durch die Halbaffen (Lemuren, Chirogalen), namentlich den Aye-Aye (in ähnlicher Weise vorherrschend wie die Beutelthiere in Australien). Eigenartig ist auch die interessante Vogelwelt. Dahin gehört auch der ausgestorbene Riesenvogel (Aepyornis raaximus), dessen Eier 5—6 mal größer sind als ein Straußenei (— 150 Hühnereiern). Man hält Buckelochsen, als Schlachtvieh auf die Mascarenen ausgeführt, und Geflügel. Hauptstadt Tananarivo, 80,000 E., 2200 m. ü. M. Die besten Häuser haben mehre Stockwerke und ein steiles Strohdach. Tamatawe an der Ostküste, Hafen. R. Die Comoro-Inseln bestehen aus gut angebauten, vulkani- schen Inseln, von denen Mayotta französisch ist. Qomr, das Mond- land, hieß sonst Madagascar bei den Arabern, welche noch aus den Comoren herrschen. H 312. 6. Die englischen Besitzungen. 1. Die Insel Mauritius (Jsle de France), 35 Qm., 317,000 E. 230,000 Ma- labaren (Kulis) als freie Arbeiter in den Plantagen. Hauptprodukt

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 220

1876 - Dresden : Schönfeld
220 Die Länder am Nil. Zucker. Handel: Umsatz 30—35 Mill. Thlr. 1865 sind 2 Eisen- bahnen von 14 d. Ml. eröffnet. Port Louis, 26,000 E. Die Amiranten, Koralleninseln, ohne Wasser. Schildkrötenfang. Die Seychellen, (Seschellen), nach Morando de Seychelles, Ofstzier der französ.-indischen Flotte (1750) benannt; 4 Qm., 11,000 Einw., Granitinseln, haben fruchtbaren Boden, gesundes Klima. Heimat der maladivischen Kokos- nuß (Lodoicea Sechellarum) und der Riesen-Meerschildkröten. Die Einw. sind französ. Kreolen. Die Insel Perim in dem Bab-el-Mandeb mit Leuchtthurm. Die Inseln St. Paul und Amsterdam inmitten des indischen Oceans, 1 Qm., unbewohnt; St. Paul ist wichtig als Fischcrstation. D. Die französischen Besitzungen. 1. Die Insel Rounion (bis 1848 Bourbon genannt), die schönste und reichste, französische Ko- lonie, aber durch übertriebenen Zuckerbau geschädigt, 46qm., 183,000e., darrmter 1/3 Weiße, 60,000 Kulis. Vulkanische Insel, im Piton des Neiges über 3000 m. hoch. Hauptprodukte: Kaffee u. Zucker. Werth der Einfuhr und Ausfuhr 1867: 42 Mill. Mark. Manigfaltige Pflan- zenwelt, aber spärliche Fauna. St. Denis, 36,000 E. 2. An der Küste von Madagascar die Insel St. Marie, mit schönem Hafen. 3. Nossi-Be und Mayotta, die östlichste der gebirgigen, mit reicher Vegetation geschmückten, aber für Europäer ungesunden Comoren. Kerguelen-Jnsel, 62 Qm., eine sehr zerklüftete, einsame, unbewaldete, unbewohnte Insel. Die Insel (Diu) Socötra (d. h. Insel der Glückseligkeit), 60 Qm., 3000 E., im Besitz eines arabischen Häuptlings. Von Portugiesen und Englän- dern nach einander besetzt und des ungesunden Klimas wegen verlassen. Aus- fuhr von Aloeharz und Drachenblut, Ungemeiner Fischreichthum. § 313. Ix. Die Länder am Nil. A. Abessinien (Habesch), 7500 Qm., 3 Mill. Einw. Die Bewohner des Hochlandes sind seit dem 4. Jahrhundert Christen, aber in leerem Formalismus erstarrt; die Bewohner der süd- lichen Terrassen, die nomadisirenden Gallas, sind zum größten Theil Heiden. Juden, Fe lasch a, leben in manchen Theilen des Landes, aber streng gesondert. Die Produkte sind nach den 3 Terrassen verschieden: auf der ersten, unter 1800 in., dem s. g. Tieflande (Qola), gedeiht Baumwolle, Mais, Ingwer. Die zweite, Woina-Deqa, d. h. Weinregion, von 1800—2400 in., bildet die llebergangszone u. erzeugt Oelbäume, viel Lein, Getreide, Kaffee hauptsächlich im südl. Habesch vom Tana- oder Zanasee an, Myrthen, Granaten, Citronen, Pfirsiche, Bananen. An Fülle und Manigfaltigkeit überwiegt diese Region die beiden andern. Die dritte, ,,Deqa", nimmt den größten Theil des eigentlichen Abessiniens, von Schoa und den Galla-Ländern ein. Bis auf 4000 m. gedeiht noch Gerste und Weizen, man züchtet auf den Alpenweiden Rinder und Schafe. Hafer wächst wild und wird wie Gemüse zubereitet. Der Feldbau steht auf der niedrigsten Stufe, die Ackerwerkzeuge und die Art des Dreschens rc. gleichen denen der alten

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 195

1876 - Dresden : Schönfeld
Afrika. 195 durch enge Meeresstraßen mit einander in Verbindung stehen,- umspülen den Continent: der atlantische Ocean mit dem Mittelmeer, der indische Ocean mit dem rothen Meere. Die Eingänge zu den beiden Binnen- meeren werden von den Engländern beherrscht. 1. Zum mittellän- dischen Mere gehören die Busen von Sydra und Gabes und die Straße von Gibraltar; 2. zum atlantischen Ocean der Golf von Guinea mit den Busen von Benin und Biasra; 3. zum indischen Ocean die Skvaße von Mosambik, der Golf von Aden, Bab-el-Mandeb (d. h. das Thor der Gefahr) und das rothe Meer, das heißeste Ge- biet der Erde, mit dem Busen von Suss. Inseln besitzt Afrika im O. u. W.; aber dieselben sind bis auf Madagaskar von geringer Ausdehnung und stehen mit dem Continente nicht in lebendiger Wechselwirkung wie die europ. Inselgruppen. Die wichtigsten sind: 1) im atlantischen Ocean: Madeira, die canarischen und capverdischen Inseln, Ascension, St. Helena, die Guinea-Inseln. 2) Im indischen Ocean: Madagascar, die Mascarenen (Reunion und Mauritius), die Comoren, Amiranten, Seychellen (spr. Seschellen), Soeotra. § 279, Flüsse und Seen. Eine Eigenthümlichkeit aller afri- kan. Ströme, eine Folge der Hochlandsbildung des Continents, sind die Stromschnellen im Mittlern und untern Lause, wodurch der Ver- kehr mit dem Binnenlande wesentlich erschwert wird. Zum atlant. Meere fließen: 1. Senegal, etwa 250 Ml. lang, wird gebildet aus dem Bafing (blaues Wasser) und Bakhoy (weißes Wasser) und ist bis Bakel schiffbar, mit schwerer Brandung und Barre an der Mündung. 2. Gambia, etwa 200 Ml. lang. 3. Rio Grande. 4. Niger (Dhiu- liba, Jssa, Kuara), vielleicht 650 Ml. lang. Sein vorgeschobenes Delta trennt die Golfe von Benin und Biasra. Seeschiffe gehen bis Rabba. Unter dem Namen Niger ist der Strom nur in Europa be- kannt. Nebenfluß: Benue*) (d. h. Mutter der Gewässer). 5. Gabun, ein breites, 10 Mln. tiefes Aestuar. 6. Der Ogüwe, dessen Haupt- quellfluß, der Okanda, aus der Aequatorialgegend kommt. 7. Der Congo (Zaire spr. Seire heißt nur die Mündung). Derselbe gehört zu den Riesenströmen der Erde, 10 Ml. außerhalb der Mündung haben sich die Gewässer erst zum Theil mit denen der See gemischt. Den Hauptstrom dieses mächtigen Flusses deuten schwimmende Massen von Bambus an, die er weit hinaus in die See trägt. 70 Mln. in See färbt er noch die Wasser gelblich grün. Seine Wassermenge ist größer als die des Mississippi. (Vgl. Petermann Mitthlg. 1872. 409). 8. Coanza. 9. Cunena. 10. Der Oranjefluff (Garib), wenigstens 220 Ml. lang, ist entstanden aus Nu-Garib (d. h. schwarzer Fluß) und Kei-Garib (d. h. gelber Fluß) oder Vaal. 11. Der Limpopo umfließt im W. die transvaalsche Republik und mündet in die Dela- goabai. 12. Sambesi, mit großartigen Wasserfällen (Mosioatonya " tosender Rauch). Sein Nebenfluß Schire ist der Abfluß des von Livingstone entdeckten großen Gebirgssees Nyassa (d. h. Wasser). *) Der Name Tschadda wird nach Rohlfs in Afrika nicht gebraucht. 13*

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 271

1876 - Dresden : Schönfeld
Der indische Archipel oder Australasien. 271 Die Nikobaren, 34 Qm., 5000 E., sind waldbedeckte Berginseln. Das Hauptprodukt und Hauptexportartikel sind Kokosnüsse. Die Jesuiten haben 1711, die mährischen Brüder 1766, die Dänen 1756 und 1848 Eivilisations- versuche gemacht. ' 1868 sind diese Inseln und die Andamanen (§ 376) von den Engländern besetzt. Die Andamanen, 120 Qm. 13500 E. Die Eingebornen, die Minkopies, sind den Papüas von Neu-Guinea verwandt. Engliche Strafkolonie. H 382. Der indische Archipel oder Australalien. 37,000 Qm., 32 Mill. Einw. umfaßt von den Philippinen bis Timor, von Sumatra bis Neu-Guinea eine selbständige Inselwelt, welche den Uebergang nach Australien bildet. Diese Inseln, sämtlich gebirgig, bilden einen vulkanischen Herd, dessen Centralmasse, die Inseln Borneo und Celebes, von einem Feuergürtel in weitem, nach Nw. geöffneten Bogen umschlossen ist: auf Jawa allein erheben sich 45 Vulkane in durchschnittlicher Höhe von 3000 m. Die Waldvegetation steigt vom Meeresspiegel bis zum Gipfel der Berge, mit Ausnahme der östlichen kleinen Sunda-Jnseln, wo, besonders auf Timor, die Flora australisch ist. Die Bevölkerung bilden Malaien, das herrschende Volk (Kauf- leute, Seeräuber) auf allen Küsten der Inseln bis zu den Philippinen und Celebes. Hier haben sie die dunkelfarbige Urbevölkerung von der See ins Binnenland gedrängt, während auf den östl. Inseln Negritos ihre Selbständigkeit bewahrt haben. Die Malaien zerfallen in mehrere Stämme: so z. B. leben in Jawa die Sundanesen und Jawanen, in Celebes die Bugis (Kaufleute), in Borneo die Dajaks. Zerstreut auf den Inseln leben Chinesen und in den niederländischen und spanischen Besitzungen Europäer. Die Kultur der meisten Eingebornen steht auf niedriger Stufe. Die Malaien sind sunnitische Mohammedaner, nur auf Bali und Lombok hat sich die seit dem 15. Jahrh. verdrängte Hindureligion erhalten. Auf den Philippinen und in einigen nieder- ländischen Kolonien ist das Christenthum, sonst Heidenthum in ver- schiedenen Formen verbreitet. Das Malaische ist Handels- und Ver- kehrssprache. Die Industrie ist unbedeutend, der Handel meistens in den Händen der Europäer. H 383. Die Philippinen und der Sulu-Archipel.. 5368 Qm., 77* Mill. Einw. Davon gehören zum spanischen General-Capitanat der Philippinen (nach Philipp Ii. von Spanien benannt) 3100 Qm. mit 4^3 Mill. E. (4000 Europäer, 50,000 Chinesen). Die Philippinen sind vulkanisch (10 Vulkane), die Gebirge bestehen aus langgestreckten Bergen von 1000 m. Kammhöhe mit ca. 3000 m. hohen Gipfeln. Die Bevölkerung besteht aus Malaien (Tagalen) in der Ebene, aus Negritos im Gebirge. Letztere leben familienweise von der Jagd und wohnen nicht in Häusern, sondern Höhlen und hohlen Bäumen. Produkte. Der mineral. Reichthum an Gold, Eisen, Kupfer, Schwefel und Kohlen wird nicht ausgebeutet. Wichtig sind die Plan-

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 278

1876 - Dresden : Schönfeld
278 Die britischen Kolonien. 54,000 Köpfe. Sie sind schwarzbraun, haben krauses, nicht wolliges Haar und häßliche Gesichtsbildung. Auf der niedrigsten Stufe der Kultur stehend, ohne feste Wohnplätze, ohne Viehzucht, da zuchtbare Thiere fehlen, ohne Landbau, ohne irgend welche staatliche Ordnung, unterliegen sie dem Einfluß der vorwärtsdrängenden Besiedlung und verschwinden. Hin und wieder werden sie von den Kolonisten als Hirten oder einheimische Policisten verwendet. H 394. Die britischen Kolonien. Der ganze Continent wird von der englischen Krone beansprucht. Zwar haben die Holländer, nachdem zuerst 1601 der Portugiese Manoel Godinho an die Nw.-Küste gelangte, den größten Theil der N.-, W.- u. Südküste im 17. Jahrhundert entdeckt, weshalb auch die Nw.-Küste Neuholland genannt wurde (ein Name, den man fälsch- lich auf den ganzen Continent übertragen hat), aber sie beachteten die Entdeckungen nicht. Erst nachdem Cook auf seiner ersten Reise 1770 die Ostküste erforscht hatte, richtete man sein Augenmerk auf dieses Land und legte 1788 in Neu-Süd-Wales die erste Kolonie als Ver- brecherkolonie an. Eine weitere Entwicklung trat in unserm Jahr- hundert ein, seitdem man gefunden, daß Australien ganz besonders geeignet sei für Schafzucht. So entstanden seit 1829 die Ansiedlungen in Westaustralien, seit 1835 am Port Phillip in Victoria und 1836 in Südaustralien. Der großartige Aufschwung datirt aber erst seit Entdeckung der überaus reichen Goldfelder. Die Bevölkerung nahm rasch zu. 1850 wuxde Victoria in S. als selbständige Kolonie von Nswales abgetrennt, 1859 desgleichen Queensland im N. So be- stehen nunmehr 5 große Kolonien; aber Verbrecher dürfen jetzt nicht mehr hierher deportirt werden. Die Bevölkerung besteht meistens aus Engländern; außerdem Deutsche, Schweizer und Chinesen. Ihre Hauptbeschäftigung ist Viehzucht, Goldwäschen, Handel. Thee und Dämper (in der Asche gebacknes Brod) bilden die Hauptnahrung der Leute im Busch. H 395. Produkte. Bergbau. Das wichtigste Mineral ist Gold. Am meisten liefert Victoria. Der jährliche Gewinn eines Goldgräbers wird auf 450—650 Thlr. angegeben. Bei der Aus- stellung in London 1862 war Victoria durch einen vergoldeten Obelisk von mehr als l1^ Mill. Pfd. Gewicht repräsentirt, der, 14 m. hoch und 3 m. ins Geviert an der Basis, der Production der Kolonie von 1851—1861 gleichkam mit einem Werthe von 700 Mill. Thlr. Keine andere Lagerstätte hat so viel große Goldklumpen. Der größte im Jahre 1858 aufgefundene Klumpen wog über 480 Pfd., und wurde für 70,000 Thlr. verkauft. Der größte Goldklumpen vom Ural wog nur 96 Pfd., aus Californien 26 Pfd. Auch Nswales hat Gold- wäschen bei Bathurst und Araluen südlich von Sydney. Kupfer liefert Südaustralien (auch Victoria und Westaustralien). Nswales, Tasmanien u. Queensland haben Kohlen. Ackerbau wird am meisten in Südaustralien getrieben. Man gewinnt besonders Weizen, außer-

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 281

1876 - Dresden : Schönfeld
Oceanien. 281 geffen, das wichtigste Nahrungsmittel der Tahiti- u. Marquesasinseln ausmachen, wie die Knollen des Taro (Arum) auf den Sandwichs- inseln und Yams auf den Viti-Jnseln. Auch der Pisang ist allgemein verbreitet. Kokosöl ist das wichtigste Handelsprodukt Oceaniens. Aecht australisch sind die Akazien aus Neuguinea, die Myrtaceen und Coniferen auf Neucaledonien, Viti und Neuseeland. Die Thierwelt nimmt ebenfalls nach Osten ab. Während es in Neuguinea noch Beutelthiere u. Schweine gibt, haben die östlichen Inseln kein anderes einheimisches Säugethier als eine Rattenart. Auch die Zahl der Vögel ist gering, Tauben sind am häufigsten. Eigenthümlich sind die flügel- und schwanzlosen Kiwi und die ausgestorbenen Riesenvögel, Moa, in Neuseeland, sowie das Geschlecht der Kleidervögel (eine Art Honig- sauger), deren scharlachrothe Federn den Bewohnern der Sandwichs- inseln das Material zu den kostbaren Federmänteln lieferten. An Rep- tilien finden sich Schlangen, Eidechsen und Schildkröten. Eingeführt sind Hunde, Schweine, Hühner und Gänse. — Nach Westen steigt der Reichthum an Pflanzen u. Thieren. Neuguinea schließt sich in dieser Hinsicht schon ganz an die Molukken an; charakteristisch ist hier der Paradiesvogel. Die Bevölkerung, vielleicht 2 Mill., wird entweder von den Europäern vernichtet, wie auf Neuseeland, oder verschwindet bei An- nahme europäischer Kultur, wie auf den Sandwichsinseln, oder erwehrt sich der Europäer mit der äußersten Hartnäckigkeit wie auf Neuguinea. Ihre Eintheilung siehe § 387. H 4v0. A. Melanesien. Die dunkelfarbigen Bewohner sind mistrauisch, streitbar, dem Verkehr abgeneigt, Menschenfresser. Nur auf wenigen Inseln hat das Christenthum Eingang gefunden. Merkwürdige Zersplitterung der Sprachen, so daß jedes kleine Jnselchen, z. B. unter den neuen Hebriden seine besondere Sprache oder wenigstens einen eignen Dialekt hat. 1. Nen-Guinea oder Tana Papua, etwa 13,000 Qm., ist bereits 1526 entdeckt, aber so wenig bekannt, daß noch nicht einmal die Küsten genau er- forscht sind, geschweige denn das Innere. Nur im westlichen Theile, den die Holländer beanspruchen, finden einige Handelsbeziehungen nach den Molukken hin statt. Holland. Niederlassungen gibt's nicht (nach A. B. Meyer). 2. Birara und Tombara (Neu-Britannien und Neu-Irland), 700 Qm., sind 1616 von Le Maire und Schouten entdeckt, eben so wenig be- kannt, gebirgig und dicht bewaldet. 3. Die Salomons-Jnseln, 600 Qm-, sind 1567 von Mendana entdeckt. 4. Der Königin Charlotten-Archipel ist 1595 von Mendana entdeckt. Bei Wanikoro litt la Perouse 1788 Schiffbruch. 5. Die neuen Hebriden, 270 Qm., sind 1606 von Quiros entdeckt; vul- kanische Inseln mit Steilküsten und sehr reichem Boden. Ueppige Vegetation bis zum Gipfel der Vulkane. Die Missionsversuche sind meistens gescheitert, besonders auf den nördl. Inseln. 6. Neu-Caledonien, 315 Qm., 40,000 E. (2000 Weiße), ist 1774 von Cook entdeckt, 1854 von den Franzosen in Besitz genommen; aber die Coloni- sation macht keine besonderen Fortschritte. Die Gebirge erheben sich 1000 bis 1500 m. _ Die Steilküsten sind von Korallenriffen umsäumt. Die Hafenstadt Numea ist unbedeutend. Im Osten davon liegen die Loyaltyinseln mit christl. Bewohnern.

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 283

1876 - Dresden : Schönfeld
Oceanico. 283 Die beiden Hauptinseln Viti Levu Groß-Viti) und Vanua Levu (das große Land) mit Bergen bis 2000 in. Hauptausfuhr Kokosol und Schild- patt. Viele Europäer, namentl. Engländer, haben sich auf den herrlichen Inseln niedergelassen. Haupthandelsplatz Levuka in Ovalau. 2. Die seoiuia- oder Freundschnfts-Jttseltt, 19 Qm., 20,000 E. 1643 von Tasman entdeckt; sind meist Koralleninseln, auf zweien befinden sich thätige Vulkane. Sie sind gut angebaut und von christl. E. bewohnt. 3. Die Samoa- oder Navigator-Inseln. 55 Qm. 35,000 christliche E., 1722 von Roggeveen entdeckt, sind bewaldete Inseln vulkanischen Ursprungs, 3 größere und einige kleinere Eilande; jährlich laufen etwa 60 europäische Schiffe an. Haupthafen Apia auf Upolu. Der Handel ist in deutschen Hän- den. Die Samoagruppe bildete den Ausgangspunkt der malaischen Wanderungen über die Inseln des großen Oceans. 4. Die Miccgruppe, 8. bewohnte, die Tokelau oder Uniongruppe, 3 bewohnte Inseln, und die Phöttixgrnppe, 6 unbewohnte Inseln; einige sind von Nordamerikanern wegen den Guanos besetzt. Nordwestlich von diesen (0° 13' N. und 176° W. von Greenwich) liegt die amerikanische Guanoinsel Baker (= Phöbe, Neu Nantuket). 5. Die Cooks- oder Herveygrnppe, 14 Qm., 7000 E., ist 1773 von Cook entdeckt. Die vulkanische Insel Rarotonga ist von 3500 christl. E. bewohnt, welche civilisirt und industriell, an Bildung allen Polynesiern voran- gehen. Etwa 100 Walfischfänger nehmen hier jährlich Lebensmittel ein. 6. Die Socictäts-Jnseltt, 30 Qm., 20,000 christl. E. (1606 von Quiros entdeckt), sind gebirgig, bewaldet, vulkanischen Ursprungs. Die Schiffe nehmen dort Proviant ein; die Inseln stehen unter französischem Protektorat. Tahiti (früher Otahiti genannt, O ist der Artikel), besteht aus 2 mit einander ver- bunden Jnselbergen, 2437 na. und 1000 na. hoch. „Die Bewohner traten bei den ersten Berührungen mit den Europäern diesen mit einer solchen Freund- lichkeit und Gutmüthigkeit entgegen, daß sie sich in kurzer Zeit zu Lieblingen der ganzen gebildeten Welt machten, und die Ansichten über ihren Bildungs- zustand und ihre geistige und sittliche Entwickelung sind sogar nicht ohne Ein- fluß auf die Ausbildung der socialen und politischen Ideen in Europa im 18. Jahrhundert gewesen." Später hat sich gezeigt, daß die Gutmüthigkeit nur Folge sittlicher und geistiger Schwäche war. Seit der Besetzung durch die Franzosen 1844 ist die Blütezeit der Insel vorüber. Hauptstadt der fran- zösischen Verwaltung, die sich nur über Tahiti und Eimeo ausdehnt, ist P a p e e t e. 7. Tie Paumotu- oder Niedrigen Inseln. (Tuamotu der Franzosen), 121 Qm., 8000 E. Koralleninseln, unter denen nur 2 Gebirgsinseln Quell- wasser besitzen. Kokospalmen bedingen größtentheils die Existenz der Ein- wohner. Im Westen leben christliche Bewohner, im Osten Kanibalen. Pit- cairn, 1767 entdeckt von Carteret, ist durch die Kolonie der Meuterer vom Schiffe Bounty 1790 (Bligh, Adams) bekannt geworden. Die Kolonisten sind 18*5 meist nach Norfolk versetzt. 1873 gab es noch 76 Bewohner. Ganz einzeln liegt im Osten die Insel Rapanui (Osterinsel). 8. Der Nukahiwa- (Mendanas-, Marquesas de Mendoza-) Ar- chipel, 22 Qm., 4000 E., 1596 von Mendana entdeckt, ist gebirgig und vul- kanischen Ursprungs. Die Inselgruppe wurde 1842 von Franzosen besetzt. H 404. 9. Die Sandwichs-Jnseln oder Hawaii. 359 Qm., 59,000 E. 1778 von Cook entdeckt, sind für den Handel die wichtigste Gruppe, namentlich durch die glückliche Lage zwischen Asien und Amerika. Die Bevölkerung nimmt rasch ab: 1778 etwa 400,000, 1832 130,000, 1861 69,800, 1867 58,765 Eingeborne und 5000 Fremde. Aus der Hochebene der Insel Hawaii erheben sich die beiden Vulkane Mauna Kea (---weißer Berg). 4200 m. und Mauna Loa (— hoher Berg), 3727 m. In der Nähe des letzten ist der große Krater Kilauea. Die Hauptnahrung sind Taro und süße Bataten, ferner sind ein- gesührt und angebaut Zucker, Kaffee, Orangen, Ananas, Melonen) Mais, Weizen, Kartoffeln. Die Bodenkultur, in welcher sich die E. stets auszeich- neten, hat solchen Aufschwung genommen, daß ihre Resultate die Geschäfte mit den Walfischfängern schon übertrefsen. Die Inselgruppe ist seit 1844 als selbständiges Königreich anerkannt und auf europäische Weise nach einer 1655

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 306

1876 - Dresden : Schönfeld
f Bog - Die Vereinigten Staaten. 5. Manitoba, oder die Ansiedelllngen am Redriver, 1870 zur Provinz erhoben, liegt zwischen 96° und 99° w. von Greenwich, und zwischen 50° 30' N., und 49° N. (Grenze der Vereinigten Staaten). Nach dem Manitobasee, süd- westl. vom Winipegsee, benannt, zählt das Gebiet ca. 6000 französische, 4000 englische Mischlinge, 1500 weiße und 600 Indianer (1870). Die meisten An- siedelungen liegen am Manitoba und Redriver. 6. Prinz Edwards-Insel. 100 Qm., 94,000 E. Bis 1763 war die Insel französ. Kolonie unter dem Namen St. Jean. Die Einwohner treiben Ackerbau, Fischfang und Handel. Haupthafen Charlottetown, 9000 E. tz 432. e. Neufundland. 1891 Qm., 146,500 E. (1869). Die Insel ist vorherrschend rauh und öde, wenn auch meist klarer Himmel herrscht. Es gibt vier verschiedene Gebiete: niedriges ver- krüppeltes Nadelholz, knietiefes Moor, (s. g. Marschen), Heiden auf den Scheitelflächen und eine unglaubliche Menge kleiner Seen, die zu- sammen 1/s der Oberfläche ausmachen; und doch ist die Insel arm an schiffbaren Flüssen. Man baut Kartoffeln, Rüben und Hafer, wenig Gerste und Weizen. Am südöstl. Cap Race ist der Endpunkt des atlant. Kabeltelegraphen. 9/io der Bevölkerung ist mit Fischfang beschäftigt (Seehundfang und namentlich Kabliaufischerei 1870: über 1 Mill. Ctr. Stockfisch, 100,000 Faß Häringe, 330,000 Robben) von Anfang Juntz bis Ende August. Haupthafen St. John's, 23,000 E. Die große Neilfttndlnndsbank, 60 Mln. l., 50 Mln. br., 30—40 m. tief unter dem Wasser, ist der Sammelplatz zahlloser Fische. d. Die Bermuda-J nseltt. 350 Koralleninselchen und Felsen, zusammen 2 Qm., mit 15,000 E., auf 8 Jnselchen. Deportationsplatz u. Flottenstation. Die beiden kleinen Inseln St.pierre und Micquelon, 4qm., 4750e., französisch, führen Stockfisch, Leberthran und Walfischthran aus. Telegraphen- kabel zwischen Brest und S. Pierre. tz 433. Wu Ueremiglm Staaten. 170,000 Qm., 39 Mill. Einwohner. (1870.) Die Vereinigten Staaten sind aus den dreizehn engl. Kolonien erwachsen, welche seit Anfang des 17. Jahrh. am atlant. Ocean gegründet waren und sich durch den Freiheitskampf von 1775 bis 1783 vom Mutterlande losrissen. Sie bestehen jetzt aus 38 Staaten: 10 Territorien und einem Distrikt und nehmen die ganze Breite des Continents vom atlant. bis zum großen Ocean ein. Sie bilden den blühendsten Staat der neuen Welt, welcher in der innigsten Wechsel- wirkung mit Europa steht. Die größten Staaten sind Texas, größer als die österreichische Monarchie, und Californien, etwa so groß als Spanien; 15 Staaten sind größer als England, 27 Staaten sind größer als das Königreich Bayern, aber keiner hat so viel Einw. als Bayern; die kleinsten Staaten liegen in Reu-England und an der at- lant. Küste: Rhode-Jsland 61 Qm., Delaware 100 Qm., Connecti- cut 223 Qm. u. a. In der Bevölkerung sind die Anglo-Amerikaner (Uankees) über- wiegend, dann folgen die Deutschen und Franzosen. Die Deutschen, über 4 Mill., sitzen am dichtesten in Pennsylvanien, Neuyork und den ! I

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 215

1876 - Dresden : Schönfeld
Die europäischen Besitzungen an der Westküste. 215 westen, 2 baumwollene Regenschirme, 2 Bleistangen, 20 Pfd. Pulver, 6 Ellen rothes Tuch, 8 Messer, 4 Vorlegeschlösse^ 4 Tabaksdosen, 4 Spiegel, 20 Bündel Tabak, 20 Pfeifen, 4 Rasirmesser, 4 Scheeren, 4 Stück Feuerstahle, 4 Bund Glasperlen, 4 große und 6 kleine Glocken. 4 Handmesser. 20 Flintensteine, 4 Mützen. — Die französische Kolonie ist seit 1871 aufgehoben, aber 1873 am Ogowe neu begründet. 2. Loango. An der Küste leben Portugiesen bis nach Majumba (3° S.) und befinden sich blühende holländische und deutsche Faktoreien, welche Kaffee, Gummi elast., Elfenbein und Palmöl ausführen. Majumba, Banana, Chinxonxo (spr Tschinschänscho) Station der deutschen Expedition 1873, Ka- binda. Loango in der Landschaft Loali ist nicht eine Stadt, sondern der aus einer großen Anzahl bei einander liegender Dörfer bestehende See- distrikt mit gutem Hafen. § 303. 3. Die portugiesischen Besitzungen (4,700 Qm 2 Mill. Einw.) erstrecken sich von Congofluß (5°) bis 18" S.; aber trotz des Reichthums an Produkten zeigt sich wenig Entwicklung. Südlich vom Strome liegen die 3 Landschaften Congo, Angola und Benguäla. San Salvador (Ambassi), die Hauptstadt des im 16. Jahrhundert weit gepriesenen christlichen Reiches Congo, liegt auf einem flachen, nach allen Seiten steil abfallenden Plateau, die niedrigeu Hütten in manneshohem Grase versteckt. Kirchen und Klöster liegen jetzt in Trümmern. Angola ist die wichtigste Provinz, aber wie alle portugiesischen Besitzungen in Verfall. Die Seeküste zieht sich in gleichmäßiger, größtenteils kahler Erhebung fort, nur an den Flußmündungen grün. Weiter gegen S. hört die Vegetation ganz aus. Die Kaffee- und Zuckerplantagen sind unbedeutend. Europäische Reit- und Lastthiere kommen nicht fort. Der Handel stockt, da Wege und Transportmittel fehlen. Zwei- bis dreimal jährlich kommen Trägerkarawanen aus dem Innern mit Elfenbein und viereckigen centner- schweren Wachsstücken. Der Seehandel wird meist durch Engländer und Ame- rikaner vermittelt. San Paolo de Loanda, 12,000 E., verfallene Haupt- stadt mit versandetem Hafen. Benguöla, (spr. Bengella) Haupthafen der Provinz gl. N., gänzlich in Verfall, sehr ungesund. 4. Das Land der Dümara und Grotznamaland, 7000 Qm., 60,000 E., südlich vom portugies. Besitz, wird von dem ackerbautreibenden Ovampo und dem kriegerischen Hirtenstamm der Samara bewohnt. Südlich von der vege- tationslosen Walfischbucht breitet sich das dünnbevölkerte, wasserarme, öde Land der Nama-Hottentotten aus. Oestlich von diesen Gebieten liegt 5. Die Kalahari steppe (eigentlich Kari-Kari, d' h. die quälende, näm- lich die Wüste. Die Hottentotten haben kein l in ihrer Sprache), zwischen dem Ngamisee und dem Oranjefluß. Der Boden besteht aus hellem Sande, die ganze Ebene hat kein fließendes Wasser, nur sehr wenig Brunnen und ist mit Grasbüscheln und Schlingpflanzen (Gurken) bedeckt. Weite Striche tragen Ge- büsch und sogar Bäume. Auf den pfadlosen Ebenen schweifen ungeheure Anti- lopeuherden, denen die Buschmänner und Bakalahari nachstellen. Der Ngamisee, im N. der Steppe wird unter dem Andrängen der Sandmassen immer kleiner. Bei hobem Wasserstande ist das Wasser des seichten Seebeckens süß, bei niedrigem salzig. Die Buschmänner sind ein reines Jägervolk, das außer Hunden keine Hausthiere hat. Die Bakalahari (Betschuanen) treiben Viehzucht und etwas Ackerbau. § 304» y. Die europäischen Deslhungen an der Westküste. Diese Besitzungen bestehen aus Inseln und Küstenfactoreien. Der Auf- enthalt auf den gebirgigen Inseln ist für Europäer zuträglich und angenehm; dagegen ist das Klima in den niedrig gelegenen Küstenplätzen sehr gefährlich. ^Portugiesische. 1. Madeira. 15 Qm., I18,000 E., eine vulkanische Gebirgsinsel mit 1846 m. hohem Gipfel, hat ausgezeichnet gesundes Klnna. Die Bewohner sind portugies. Abkunft, aber stark mit Negern gemischt Wein- vau 1870: 7500 Pipen (ä 60 Eimer) ä 50-60 £. Die -Insel geht einem bolkswirthschaftlichen Verfall entgegen, da die Bevölkerung gleichgültig und
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