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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 269

1876 - Dresden : Schönfeld
Hinterindien. 269 trieben wurde, nun sich aber über Centralasien, China und Hinterindien verbreitete. Er zählt gegen 300 Mill. Bekenner. Buddha gilt als Fleisckwerdung Gottes.' Er wurde getauft, lernte die Sprachen, um alle Volker zu lehren, lebte unter Fasten und Kasteien in der Wüste. Zehn Gebote sind ihm geoffenbart (nicht tödten, nicht stehlen, nicht schwören und lügen u. a.). Der Charakter seiner Religion ist Milde, Gleichheit, Brüderlichkeit, im Gegensatz zur Härte und Anmaßung des Brahmanismus. Er predigte Mitleid und Barmherzigkeit auch gegen die Thiere. Jeder Birmane muß einmal in seinem Leben Mönch ge- wesen sein ld. h. das gelbe Kleid der Pungyi getragen haben). Birma ist das Land des naiven Gespensterglaubens. Nirgends gibt es mehr goldschimmernde Pagoden (Tempel, zuweilen sogar mit Landkarten und Glocken geschmückt), die Klöster sind mehr Schulen als Kirchen, und ein eigentlicher Gottesdienst fehlt. Von 6—13 Jahren gehen die Knaben in die Schule und lernen lesen und schreiben. Man schreibt weiß auf schwarz d. h. mit Specksteinschrift auf schwarzgefärbten Tafelbüchern. — Die Malereien der Birmanen sind besser als die der andern südasiat. Völker, weil sie mehr Verständnis für Perspektive haben. Auch üben sie Musik und haben Dichter und Schauspiele. — Die Hauptnahrung bildet Reis, da nach der Lehre Buddhas kein Thier getödtet werden darf. Selbst Eier scheut man sich zu kochen, um das Leben nicht zu vernichten. Hühner ißt man nur, wenn sie vor Alterschwäche sterben. Die gefangenen Fische läßt man auf dem Sande verschmachten; man hat sie d,ann nicht getödtet, sie starben frei- willig. Produkte. 1. Metalle, besonders Eisen, gibt es in Menge; aber es wird wenig ausgebeutet. Petroleum wird zum Brennen der Lampen verwendet. 2. Reis, Baumwolle, Indigo, Mais, Weizen, Tabak (geringe Gartenkultur), viel Nutzholz. 3. Nur als Zugthiere werden gehalten Ochsen, Büffel, Pferde, Elephanten. Die Industrie liefert treffliche Goldarbeiten, Holzschnitzereien, lackirte Waaren, Serden- gewebe. Nur die Chinesen treiben das Gewerbe fabrikmäßig. Der Handel über See ist in den Händen der Europäer, welche auch den Jrawadi auswärts Verbindung mit den inneren Provinzen Chinas an- streben. Eine Münze besteht nicht, Silber gilt nach dem Gewicht. Zum Rechnen wie zum Beten dient der Rosenkranz, der in den Kreuz- zügen nach Europa kam. Ausfuhr von Tikholz, Baumwolle, Wachs, Stangenlack. Einfuhr von Baumwollzeugen, Waffen, Opium, Spi- rituosen, Zucker. Awa, „die Stadt der Kleinodien und Juwelen", trauert in einsamer Verödung, die Trümmer sind mit dichten Pflanzenwuchs umhüllt. Amara- pura, „die Stadt der Unsterblichen", ist verfallen. Nur hier und da ist noch ein Haus bewohnt; das von Chinesen bewohnte Quartier ist allein noch gut erhalten. Um sie zu vertreiben, hat der König befohlen, einen Canal mitten durch das Stadtviertel zu graben. Denn wenn der Herrscher die Stadt ver- läßt, ist sie dem Verderben geweiht. Nach Kriegsunglück Pflegen die birmani- schen Könige gewöhnlich ihre Hauptstadt zu verändern und dies ist Ursache, daß alle Reiche Hinterindiens so viele verfallene Residenzen aufzuweisen haben. Mandalay, feit 1858 Residenz, liegt nördlich von der verlassenen Hauptstadt, östlich vom Jrawadi, in schattenloser sumpfiger Ebene, die früher dem Reis- bau diente. Außer den birmanischen Einwohnern und den Mohammedanern

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 54

1827 - Erlangen : Heyder
54 und Clvilgewalt zugleich, aber nur ouf Ein Jahr: worauf wieder neue kamen, meistens arm, (denn die Bewerbung um ein Amt konnte bald ein großes Ver- mögen erschöpfen) und reich wie Crösus wieder gingen. Quästoren waren ihre Generaleinnehmer. Römische Truppen blieben in allen Provinzen. Die Staatsein- künfte vermehrten sich ungeheuer. Aber als nun nach und nach hie Kriege nach Außen seltener wurden, zeig- ten sich im Innern der Hauptstadt bald sehr gefährliche Unruhen, da bei ungeheuerer Bereicherung Einzelner ein zahlreicher Pöbel ohne Eigenthum und Arbeitslust doch leben wollte. Gegen diese Familienaristokratie der Patricier, welche die einträglichsten Aemter und den meisten Einfluß auf den Staat fast erblich bei sich zu erhalten wußten, traten bald Volkstribunen als mäch- tige Demagogen auf, die wieder auf eine bessere Ver- theilung der Staatsländereien drangen. So der Tri- bun Tiberius Sempronius Gracchus (Gemahl der herr- lichen Cornelia, der Tochter des ältern Scipio) und Hann seine Söhne Tiberius und Cajus Sempronius Gracchus (154). Allein auch die billigsten Vor- schläge zu Gunsten des nothleidenden Volks, fanden den heftigsten Widerspruch an den reichen Aristokraten, die Tumulte erregten, und beide Brüder nebst mehre- ren Tausenden ihrer Anhänger (155 u. 121) erschlugen. Weder die Staatsdomänen wurden vertheilt, noch die Schätze des Attalus dem Volke gegeben; weder die Erneuerungen des Tribunats für die gewesenen Tribu- nen durchgesetzt, noch die Italischen Völkerschaften mit dem Bürgerrecht beschenkt. So kam nun zu der Ver- schlechterung der. Sitten.überhaupt, der weder durch Gesetze gegen den Aufwand noch gegen die beliebtere Ehelosigkeit gesteuert werden konnte, noch Bürgermord, Bestechlichkeit, Erpressung in den Provinzen. Die Wollüste des heißen Südens und Ostens wurden in Rom nur zu beka. ..t. Das indolente Volk konnte nur durch Gladiatorenspiele und Thierkämpfe befriedigt werden; niemand wollte arbeiten, jeder.nur genießen. Tausende von Fremden und Einheimischen buhlten um die Stimmen auch der niedrigsten Bürger; man sah bettelnde Könige und königliche Bettler! Selbst der

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 7

1827 - Erlangen : Heyder
Allgemeine Geschichte. Erstes Buch. Geschichte der alten Welt. Von der ältesten Zeit bis auf die Völkerwanderung und den Untergang des Römischen Reiches. (Ohngefähr 4000 I. v. Chr. bis (375) 476 Z. n. Chr. Geb.) I. Abschnitt. Von der ältestenzeit bis auf die Gründung des Perserretches durch Cyrus. — 6óo vor Chr. ^)as ehrwürdigste Buch des Christen, die Bibel, hebt auch mit der Schöpfung der Welt an, und gibt dar- über die einfachste und doch erhabenste Erzählung. Zm Anfänge schuf Gott Himmel und Erde, dann das Licht, dann schied er Wasser und Land, auf dem Lande wie im Wasser schuf er Pflanzen und Thiere, und als end- lich alles vorbereitet war, das erste Menschenpaar gleicherwachsen; in einer fruchtbaren Gegend, die zu dessen Empfange von selbst die ersten Lebensbedürfnisse darbot; er gab ihm die Vernunft, damit er Herr der Erde werde, nach Gottes Ebenbilde, welcher Herr der Welten ist. Wenn und wo dies geschehen, wie lange diese Schöpfung gedauert, ergründet Niemand mehr. Aber wenn Vermuthung statt Wahrheit dienen darf, mag es lange Zeit gebraucht haben, ehe die ewigen Naturgesetze der Wärme, der Schwere, des Lichtes, der Krystalltsation u. s. w. einen für Aufnahme des Men- schen dienlichen und ausgestatteten Boden bereiten konnten, so daß die 6 Schöpfungstage vielleicht eben so viele Naturperioden andeuten könnten. Nicht minder ist glaublich, daß in den Gebirgsthälern des nördlich- sten Indien, in den glücklichen Gegenden des heuti- gen Kaschemir, wo noch jetzt unsere Getreidearten und mehrere unserer Hausthiere wild gefunden werden, nicht aber in Mesopotamien, wo zum Theil erst Wasserbau- kunst das Land bewohnbar machen mußte, und nachher

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 143

1827 - Erlangen : Heyder
113 / O 70 bis zu günstigerer Zeit aufsparen. Auch schien ihm wohl die neue kirchliche Partei erst staatsgefährlich, als sse durch bewaffnete Vereinigungen eine politische Fac- tion zu werden ansing. Erft da verdroß ihn ihr Wider- spruch. Denn Kaiser Karl V., obgleich er bei seiner Erwählung viele Punkte den Fürsten geloben mußte, verstand doch unter deutscher Freiheit wert weniger und unter kaiserlicher Macht weit mehr, als die Wahlfürften unter beiden verstanden wissen wollten. Mißtrauisch von Natur, schlau, unergründlich in seiner Politik, aber auch großartig im Entwerfen, kräftig im Ausführen sei- ner Plane, widerstand so leicht ihm Niemand unge- straft. Zwar führten alle seine Kriege mit Frankreich, über Burgund und Mailand (1521 — 26, wo der edle französische Nilter ohne Furcht und Tadel, Bayard, in Italien sie?, und Franz I. selbst bet.pavia gefangen wurde; 1526 — 29, wo sein Feldherr Karl von Bour- von selbst Rom erstürmte und den Papst gefangen nahm; 1555 — 5q; 1542 — 44) fast zu keinem einzi- gen neuen Resultate; zwar brachen seine Züge 1555 u. 1541 den seerauberischen Barbaresken-Muth nur wenig; zwar konnte selbst Karl und sein Bruder Ferdinand, der durch den Tod des gegen die Türken gefallenen Ludwig Böhmens und Ungarns König wurde, den Türken nur süchtige Vortheile abgewinnen; aber er mußte auch seine weit zerstreuten Kräfte viel zu sehr versplittern, lebte überhaupt in einer politisch und geistig zu aufge- regten Zeit, als daß überall durch bloße Uebermacht auf glücklichen und bleibenden Erfolg zu rechnen gewe- sen wäre. Erst als er nach Außen Ruhe zu haben glaubte, nahm er die Religionssache ernstlicher vor, wie sie denn auch bereits eine sehr politisch-ernste Ge- stalt bekommen hatte. Zwar war auf einem Reichstage zu Speier aus- gesprochen worden, (1526) daß sich jeder bis zu einem allgemeinen Eoncilium verhalten sollte, wie er es vor Gort und Kaiser verantworten könne; allein auf einer zweiten ebendaselbst gehaltenen Reichsversammlung wurde durch Stimmenmehrheit gegen die Ausbreitung und Dauer der Reformation entschieden; worauf nun die evangelischen Stände'eine feierliche Protestatio» dagegen

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 107

1827 - Erlangen : Heyder
10? — \ Böhmen, Mähren, Stücke von Schlesien und Polen und ganz Pannonien sich ausbreitendes Großmährisches Reich gründete, welches aber den deutschen Königen und den Ungern erlag, einer Finnischen Völkerschaft, welche allmählig Pannonien besetzte, und sich um des Schreckens willen gern mit den frühern Hunnen ver- wechseln ließ. Unter Stephan dem Heiligen, einem Nachkommen Arpads, ließen sie sich taufen, nachdem sie Deutschland, Italien und Griechenland wegen ihrer kriegerischen Räuberzüge sehr gefährlich geworden wa- ren. Auch der Staat von Polen bildete sich unter Herzogen (später Königen) aus dem Hause des fabel- haften Lech und des Bauers Piasi, allmähllg zu einem größeren Slavensiaate. Unter den Asiatischen Reichen hatte das arabi- sche Ehalifat zu Bagdad eben seine glänzendste Periode . unter Al-Mansur, Harun-al Raschid und Al-Mamun. Bald aber fing es an, als der religiös-kriegerische Geist allmählig erlosch, sich zu theilen, dadurch zu schwächen, und endlich mächtigen Feinden, wie den Türken (Chazaren, Osmanen, Seldschucken sind Na- men verschiedener Horden derselben) zu erliegen. Lei- der bildeten sich die Ehalifen eine Leibwache aus ihnen, die, wie die römischen Prätorianer, ihre Herren despor tlsirten; ja die Emir-al Omrah, die türkischen Mini- ster der Ehalifen, machten sich, wie die Majoresdomus, in ihrer Würde erblich, und ihre Herren zu Sklaven ihrer Gebote. Von 5l) Fürsten der Gläubigen sind 23 gewaltsam umgekommen, theils durch schnelle Er- mordung, theils indem man sie verhungern ließ, oder einmauerte o^er in Eisqruben warf. Wichtiger als die Menge von Herrscherfamilien der Araber, die ne- b n einander in Asien. Afrika und Spanien herrsch- ten, ist die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren sich die Araber jenes Zeitraums erfreueten. Erklärte doch der große Mamun: daß das Glück eines Vol- kes nur in der Aufklärung bestehe! Diesem Grundsätze getreu, wurden arabische Akademien, Universitäten, bei jeder Moschee eine Schule, selbst in kleinern Städ, _ ten Bibliotheken errichtet. Man baute Kranken- häuser, Laboratorien für die Chemiker und Aerzte,

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 169

1827 - Erlangen : Heyder
Allein es bildete sich auch gleichzeitig eine Opposition gegen den König, deren Kraft erst Karl I. 1625 — 1649 empfinden sollte. Karl wollte sich ohne das Parlament und dessen Geldverwilligungen helfen, zer- fiel aber endlich so mit seinem Volke, daß es zu einem bürgerlichen Kriege kam, wo die Partei des Adels, der Bischöfe und Katholiken von der Armee des Par- laments und Volks unter Faixfax und Cromwell bei Marstonmoor und Naseby geschlagen 1644, 1645, der König aber gefangen genommen, und endlich am 30. Jan. 1649, in London htngerichtet wurde. Cromwell, früher in Cambridge ein lüderltcher Student, war als Parla» mentsmitglied die Seele dieser Revolution gewesen, und brachte es durch List, Tapferkeit, Verstellungskunst und Hülfe seiner siegreichen Armeen endlich dahin, daß er als Protector der neuen Republik England an- erkannt wurde. Die Krone schlug er weislich aus; er hätte sie vielleicht nur wenig Tage tragen dürfen! Trotz seiner blutigen Usurpation hob er England be- sonders durch die Unterdrückung des Niederländischen Handels (Navigationsacte 1652, die er auch im Kriege durchsetzte), und durch weise Gesetze, für das wahre Wohl der Republik. Nur gegen seine Gewissensbisse konnte er keine Acte geben! Sein Sohn Richard dankte 1659 nach einem halben Jahre ab. Dann rief ein neues royalisttsches Parlament den nach Frankreich geflüchteten Sohn Karls, Karl Ii. (1660—1685) zu- rück. Aber fein Mistrauen, seine Schwache und Will- führ paßte nicht auf einen Zeitraum voll Anarchie, und diente nur dazu, daß sich die Engländer ihre poli- tische und religiöse Freiheit, durch öffentliche Urkunden z. B. t>le Habeas-Corpus Acte 1679 sicherten, und daß sich eine Hof - (oder Tory) und eine Volkspartei (Whigs) bildete. Ihm folgte sein katholischgewvrdener Bruder Jacob I!., gegen den aber endlich die Whigs seinen Schwiegersohn, Wilhelm Iii. von Oranien, Statthalter der Niederlande und Gemal der Maria mit einem Heere zu Hülfe riesen. Jacob entfloh nach Frankreich. Unter Wilhelm, der nun herrschte, ent- stand die Londner Bank 1688; aber auch die jetzt auf fast loco Millionen Pfund Sterling (zu 6 Thlr.)ange-

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 110

1827 - Erlangen : Heyder
110 Geschichte des Mittelalters. Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz« züge bis zur Entdeckung von Amerika. (1696 — 1492.) Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr, und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war, den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien) mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken« stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang; und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from- men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam; sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens- mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens um; andere sielen über die armen Juden her, und verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl- geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil- lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan- dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor- mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 193

1827 - Erlangen : Heyder
193 Frankreich seufzte lange noch unter Entkräftung und Last der Schulden, die Ludwigs Xiv. Verschwen- dungen und Kriege ihm zugezogen hatten. Ludwig- Zjähriger Urenkel, Ludwig Xv. (1715—1774) veran- laßt? erst noch die Regentschaft des Herzogs Philipp von Orleans, eines von dem Scheusal Dubois verführ- ten schändlichen Wollüstlings, der in feinem Palats- royal bei seinen Adamsfesten sich unter's Vieh ernie- drigte. Ludwig selbst vermahlte sich zwar mit der Tochter des Exkönigs von Polen, Stanislaus Lescinsky, jedoch es drängte auch eine Maitreffe (die Mailly und ihre 3 Schwestern, die Chateauroux, die Pompadour, die du Parry) die andere. Auch seine Minister, bis auf Fleury (1726 — 43), schienen recht dazu geschaffen, das Unglück der Nation immer größer zu machen» während die Theilnahme am polnischen und östreichi- schen Erbfolgekrteg und am siebenjährigen mit dem unglücklichen Seekriege die Schuldenlast ins Ungeheure trieben. Doch wurde 1764 unter Choiseul der Jesuiten« Orden vertrieben und den Genuesen Korsika abgekauft, wo der muthige Paoli der Verfechter der Freiheit war, und ein westphälischer Edelmann, Neuhof, als König Theodor eine zeitlanq regiert hatte. Eben da- mals gaben Männer, wie Montesquieu, wie Voltaire und Rousseau, der beredteste aller Sophisten, der sogar von Volkssouverainetät sprach, Männer wie Diderot, d'alembert und die Encyklopädisten einen so litera- risch- als politisch - revolutionairen Ton an, wirkten so tief auf den Geist des durch Hofdespotismus ge- drückten Volkes; daß dieser Umstand, daß aber auch die auf 4h00 Millionen Franken angewachsene Schul- denlast und die Verarmung des Hofes, daß die wtll- kührliche Behandlung der Parlamente, die schreckliche geheime Police; und die 1ettre8 de cachet, die den Unschuldigsten ohne Verhör und Gericht der vollge- stopften Pastille oder gar einer Oubliette zuführen konn- ten, daß die schreienden Vorrechte der obern Stände endlich dem Volke die Augen öffnen mußten. Daß aber gerade unter dem edlen und selbst am verdorben« sten Hofe so reinen Ludwig Xvi. (1774 — 1793) der Sturm ausbrechen, daß er die Sünden der Vater 3te Aust. 13
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