Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 1

1876 - Dresden : Schönfeld
Allgemeiner Th eil I. Wieallrouomische «Kcographie. § 1. Die Geographie (Erdkunde) zerfällt in astronomische (mathe- matische), physische und politische Geographie. Die astronomische Geo- graphie betrachtet die Erde als einen Weltkörper. Als Weltkörper ist die Erde kugelig. Aus einem freien Standpunkte, auf freiem Felde oder auf einem Berge erscheint uns der Himmel wie ein halbkugeliges Gewölbe. Wo dasselbe in kreisförmiger Linie die Erde berührt, liegt unser Horizont, d. h. die Grenze unseres Gesichtskreises, eines Kreises, in dessen Mittelpunkte wir stehen. Vertikal über uns, über unserm Scheitel, befindet sich der Scheitelpunkt oder Zenith, der höchste Punkt am Himmelsgewölbe. Je höher unser Standpunkt ist, desto weiter wird der Gesichtskreis Entfernen wir uns von dem ersten Standpunkte, so verändert sich der Zenith und der Horizont: neue Gegenstände werden vor uns sichtbar, früher gesehene verschwinden hinter uns; aber nirgend erreicht unser Blick eine absolute Grenze. Aehnlich verschwinden bewegliche Gegenstände, wie z. B. Schiffe auf der See, wenn sie sich von uns entfernen, immer mehr, zuerst der Rumpf, zuletzt die Spitzen der Masten. Die Erdoberfläche muß also überall gekrümmt und der Erdkörper kugelförmig sein, da der Horizont überall als Kreis erscheint. Die Kugelgestalt der Erde wird ferner erwiesen durch den kreisförmigen Erdschatten auf dem Monde, die Kugelgestalt der andern Weltkörper, die Umsegelung der Erde re. Der Kreis des Horizonts ist in vier Himmelsgegenden N., O., S., W. getheilt. Süden wird für uns aus der nördlichen Hälfte der Erde durch den Mittagsstand (die Culmination) der Sonne bestimmt; der Schatten fällt dann genau nach Norden. Werden die Himmelsgegenden mit ihren Unterabtheilungen No., So., Sw., Nw. und den weiteren Abtheilungen Nno., Ono., Oso., Sso., Ssw., Wsw., Wnw., Nnw. 2c. aus einer ^trichrose dargestellt, und wird eine horizontale freischwebende Magnetnadel darüber angebracht, so entsteht der Kom- paß (Bussole). § 2. Die Erde ist ein Planet und hat als solcher eine doppelte Bewegung: um sich selbst und um die Sonne. Nicolaus Coperni- cus (geb. 1473 in Thorn) lehrte in der neuen Zeit zuerst, daß die Erde sowie sämtliche Planeten sich um die Sonne bewegen. Joh. Keppler (geb. 1571) entdeckte dann die Gesetze dieser Bewegung und die elliptische Gestalt der Bahnen. Die mittlere Entfernung der Rüge, Geographie, «. Aufl. 1

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 4

1876 - Dresden : Schönfeld
4 Die astronomische Geographie. Unterschiedes. Da die Erde sich in 24 Stunden einmal um sich selbst dreht, müssen alle Punkte der Erde in dieser Zeit einmal unter dem Culminationspunkte der Sonne sich befinden, alle Punkte unter demselben Meridian zu gleicher Zeit, alle Punkte unter verschiedenen Meridianen zu verschiedenen Zeiten Mittag haben. Die von uns östlich gelegenen Punkte haben eher Mittag als wir, da die Sonne im Osten aufgeht. Die Sonne muß also über allen 360 Meridianen, welche den Aequator durchschneiden, binnen 24 Stunden einmal culminiren; sie braucht mithin den 360sten Theil von 24 Stunden, d. h. 4 Minuten um von einem Meridian zu dem zunächst liegenden westlichen Meridian zu gelangen. Folglich hat von 2 Punkten, die einen Meridian von einander abstehen, der östlich gelegene Punkt um 4 Minuten eher Mittag. Prag liegt z. B. unter dem 32. Meridian (320 D.), Mainz unter dem 26.; folglich hat Prag 24 Minuten eher Mittag. Wer von Dresden nach Leipzig reist, wird finden, daß in Leipzig seine Uhr 6 Minuten zu früh geht, weil der Abstand beider Städte l1^ Längen- grade beträgt. Auf der See werden die Längenbestimmungen durch Chronometer gemacht, welche genau nach der Zeit auf der Sternwarte zu Greenwich regulirt sind. Die Ermittelung des wahren Mittags, welche auch auf der See an der Culmination der Sonne gemessen werden kann, gißt/ mit der Zeitangabe des Chronometers verglichen, den Lüngenabstand von Greenwich. Scharfe Längenbestimmungen be- sitzen wir erst seit einem Jahrhundert. Die besten Dienste für die Bestimmung der Meridianabstände leistet auf dem festen Lande der elektrische Telegraph. § 5. Die Umdrehung der Erde um sich selbst bringt Tag und Nacht hervor; die Bewegung um die Sonne, von der die Erde ungefähr 20 Mill. Ml. entfernt ist, geschieht in einem Jahre — 365 T. 5 St. 48 Min. 48 Sek. Stände die Erdachse senkrecht aus der Erdbahn, so hätten Tag und Nacht aus der gmrzen Erde stets gleiche Länge. Die schiefe Stellung der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik), welche 23^0 (ge- nau: 23" 27' 55") von der senkrechten Linie abweicht, ist Ursache der verschiedenen Tages-, resp. Nachtlängen und der verschiedenen Jahres- zeiten in höhern Breiten. Die Sonne steht also nicht immer senkrecht über dem Aequator, sondern weicht im Laufe des Jahres beiderseits des Gleichers um 231/2 0 ab und zwar so, daß sie je einmal über dem 23v20 N. und 231/2 0 S. senkrecht steht und je zweimal über jedem Punkte der Erde Zwischen diesen beiden Kreisen, von denen sie sich am 21. Juni und 21. December zum Aequator zurückwendet. Daher sind die beiden (auf den Karten punktirten) Kreise, 23^ N. und S. vom Aequator, Wendekreise (Tropen) genannt; nördlich der Wende- kreis des Krebses, südlich der Wendekreis des Steinbocks. Diese Benennungen erklären sich daraus, daß am 21. Juni die Sonne im Sternbilde des Krebses, am 21. December im Sternbilde des Stein- bocks steht. Am 21. März und 23. September steht die Sonne senk- recht über dem Aequator, nur an diesen beiden Tagen sind an allen Orten der Erde Tag und Nacht gleich (Aequinoctien d. h. Nacht-

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 6

1876 - Dresden : Schönfeld
6 Die physische Geographie. Geht die Reduction noch weiter, wie in unsern meisten Schulkarten, so spricht man von Landkarten überhaupt. So ist in Kieperts Schul- atlas die Karte 2, Europa, im Maßstabe von Vis,000,000: Asien, Amerika und Afrika gar im Verhältnis von */30,000,000 dargestellt. Eine andere Art der Benennung richtet sich nach den Objecten, welche besonders zur Anschauung kommen sollen; dahin gehören die Seekarten, Flußnetzkarten, geognostische Karten, politische und historische Karten, Post- und Eisenbahnkarten u. a. Eine Sammlung von Karten nennen wir Atlas (plur. Atlanten). Der Name rührt von dem bedeutendsten Kartenzeichner des 16. Jahr- hunderts G. Mercator her, welcher eine Kartensammlung herausgab und auf dem Titelblatt den Riesen Atlas abbildete, der nach den Mythen der alten Griechen das Himmelsgewölbe trug. — § 8. Der Mond ist der einzige Trabant der Erde. Sein Durchmesser beträgt 468 M., sein Umfang 1470 M., seine Entfernung von der Erde 50,000 M. Er hat eine dreifache Bewegung: 1) um sich selbst, 2) um die Erde in circa 28 Tagen (4 Wochen nach den 4 Mondphasen: Neumond, erstes Viertel, Vollmond, letztes Viertel), und 3) mit der Erde um die Sonne. Die physische Geographie. § 9. Die physische Geographie ist die aus die Erde angewendete Physik und betrachtet die Erde für sich nach ihrer natürlichen Be- schaffenheit, nach ihren festen, flüssigen und gasförmigen Theilen. Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers. Sie bedingen das Leben der Pflanzen-, Thier- und Menschenwelt. Nach diesen 6 Momenten enthält die physische Geographie die Lehre von der Lust (Meteorologie, Klimatologie), die Lehre vom Wasser und von den Gewässern (Hydrographie, Oceanographie), die Lehre vom Lande und den Landformen (specielle Geographie, Orographie), Pflanzen-, Thiergeographie und Ethnologie (Völkerkunde). Die Lust bildet eine Hülle um den ganzen Erdball, Wasser und Land zusammen gewissermaßen eine zweite. Da aber die Luft in ihrer Temperatur und Bewegung wesentlich durch ihre Grundlagen: Wasser und Land, bedingt ist, so geht die Betrachtung von Wasser und Land voran. Von der Oberfläche der Erde nimmt das Wasser 6,800,000 Q.-M. ein, das Land nur 2,460,000 Q.-M. Wasser und Land sind sehr ungleich vertheilt, auf der Nordhalbe der Erde liegt 3mal mehr Land als auf der Südhalbe. Zertheilt man die Erde so, daß auf der einen Hälfte die meisten Landmaffen gruppirt sind, so erscheint Europa von Asien, Afrika und Amerika umgeben im Centrum als der weltbeherrschende Erdtheil, auf der Wasserseite der Erde dagegen Australien als der isolirteste (siehe Stielers Schulatlas, Karte 3). 1. Das Wasser. H 10. Das Wasser findet sich theils stehend in Meeren und Seen, Teichen und Lachen, theils fließend in Quellen, Bächen,

4. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 1

1864 - Dresden : Schönfeld
Linleitung. /£)ic Geographie (Erdkunde) zerfällt in astronomische (mathe- matische), physische und politische Geographie. I. Astronomische Geographie. Kugelgestalt der Erde. Gründe: kreisförmiger Horizont, kreisförmiger Erdschatten, Kugel- gestalt der andern Planeten. Umsegelung der Erde re. Begriff des 'wahren und scheinbaren Horizonts. 4 Himmelsgegenden: O. S. W. N. Die Windrose, der Kompaß. Drehung der Erde. Erdachse, Nordpol, Südpol. Aequator. Parallelkreise (Breitenkreise). Meridian (Längenkreise), Geographische Länge und Breite, nörd- liche und südliche, östliche und westliche Halbkugel (Hemisphäre); der erste Meridian von Ferro, Paris und Greenwich. Durchmesser der Erde 1719 M., Aequator 5100 M>, Eintheilung in 360 Theile oder Grade. Oberfläche der Erde 9,261,000 Qm. Entfernung von der Sonne 20 Mill. M. Zwiefache Bewegung der Erde als die Ursache von Tag und Jahr. Der Thierkreis. Die schiefe Stellung der Erdachse (die Schiefe der Ekliptik 23%°). Die Aequinoctien am 21. März und 23. September. Die Wendekreise, die Polar- kreise. Die 5 Zonen. Verschiedenheit der Tageslängen. Wechsel der Jahreszeiten. Das Jahr —• 365 T. 48 Min. 50 Sek. Schalt- jahr (julian. und gregorian. Kalender). Der Mond. Durchmesser 468 M. Umfang 1470 M. Ent- fernung von der Erde 50,000 M. Dreifache Bewegung. Umlausszeit (die periodisch — 27% Tage; die synodische — 29% Tage). Die Licht- phasen. Sonnen- und Mondfinsternisse. Die Darstellung der Erde durch Globen, ihrer Oberfläche durch Karlen. Projection derselben. (Seekarten nach Merkators Projection.) Ii. Physische Geographie. Luft, Wasser und Erde bilden die Hülle des Erdkörpers. 1. Die Luft oder Atmosphäre (Meteorologie) in Form eines Ellipsoids mit zunehmender Dichtigkeit nach unten; ihr Druck durch das Barometer gemessen. Die Winde, Luftströmungen, durch das gestörte Gleichgewicht der Atmosphäre entstanden (Land- und Seewind). Rüge, Geographie. 1

5. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 159

1880 - Dresden : Salomon
159 Mondbahn eine andere Lage als die Ekliptik haben. Die Ebene der elfteren bildet mit der der letzteren einen Winkel von 5° 9' und schneidet dieselbe nur in zwei Punkten. Die beiden Dnrch- schnittspunkte heißen die Knoten der Mondbahn, der aufsteigeude $ heißt Drachenkopf und der niedersteigende N Drachen- schwänz. Die Zeit zwischen zwei aufeinander folgenden Ständen- des Mondes im Drachenkopfe nennt man Drachenmonat oder Knotenumlauf. Derselbe dauert nur 27 Tage, 5 Stunden, 5 Minuten und 36 Secnnden, weil, wie die Aequinoctialpunkte, auch die Knoten rückläufig sind und sich also gegen die Ordnung der Zeichen von Osten nach Westen drehen, täglich c. 3' 11", jährlich c. 19°. Nach etwa 19 Iahren sind die Knoten um die Knotenlinie herumgekommen, deshalb fallen nach diesem Zeit- räume dieselben Mondphasen auf dieselben Tage im Jahre. Dieser Zeitraum wurde von Meton (400 v. Ch.) zuerst berechnet und heißt Mondzirkel; er wird von dem Jahre an gezählt, da der Neumond, wie 1862, auf den 1. Januar fällt. Geht nun der Voll- oder Neumond durch einen Knoten oder befindet er sich in unmittelbarer Nähe, so entsteht eine Finsterniß, und zwar kann nur bei Neumond eine Sonnensinsterniß und bei Vollmond eine Mondsinsterniß stattfinden. Sobald aber der Neu- mond oder der Vollmond ganz unter oder ganz über der Ekliptik hinweg geht, kann keine Finsterniß eintreten. Die Sonnenfinster- nisse werden in Partiale oder theilweise a, in totale oder völlige b und in ringförmige c unterschieden. Fig. 24. a b c Die totalen Finsternisse sind entweder central oder nickt central. Steht nach Fig. 25 bei einer Sonnensinsterniß die Erde im Aphelium, der Mond im Perigäum, so erscheint uns der scheinbare Durchmesser des Mondes c d größer als der scheinbare Durchmesser der ^onne a b, folglich deckt die Mondscheibe vollständig die Sonnen- scheibe. Die Verfinsterung ist eine totale (totus ganz) und zugleich

6. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 160

1880 - Dresden : Salomon
160 Fig 25. M\ eine centrale, wenn der Rand der deckenden Mondscheibe im Augenblicke der Centralität über den Sonnenrand hinaus geht. Steht dagegen der Mond im Apogäum, die Erde im Perihelium, so ist der scheinbare Durchmesser des Mondes kleiner als der der Sonne; fallen nun die Centra beider Scheiben zusammen, so sieht man um die dunkle Mondscheibe den leuchtenden Sonnenrand als leuchtenden Ring. Fällt endlich der Neumond neben den Knoten, so geht die Mondscheibe seit- wärts über die Sonnenscheibe, und es entsteht eine partiale Sonnensinsterniß (pars, der Theil). Während die Sonnenfinsternisse eine bloße Ver- deckung sind und eigentlich Erdfinsternisse heißen sollten, sind die Mondfinsternisse eine wirkliche Beschattung. Man unterscheidet ebenfalls Partiale und totale Mondfinsternisse; sie sind nicht wie die Sonnenfinsternisse auf einem Theil der Erdober- fläche, sondern überall, sobald der Mond für einen Ort über dem Horizonte steht, sichtbar, und zwar entweder partial oder total. Ringförmige Mond- finsterniffe sind unmöglich, da der Erdschatten stets einen größern Durchmesser hat als der Mond. Aus diesem Grunde kann auch eine totale Mond- sinsterniß entstehen, wenn der Mond auch nicht durch den Mittelpunkt des Erdschattens geht, wie Fig. 26 veranschaulicht. Ist m m' der Weg, den der Vollmond durch den Kernschatten der Erde macht, so ist, da zur Zeit des Vollmondes die Centra Sem in eine Linie fallen und Lp senk- recht auf der Mondscheibe steht, E b parallel Mm; Mm aber der gesuchte Radius des Schattendurchschnittes. Es ist aber E b: F b P M Mm = Ep:Pm; Mm ——^—. Eb — dem Erdradius — 860 Meilen, Pm— 391000 — 51000 Meilen oder — der Länge des Erdschattens weniger Entfernung des Mondes von der Erde, Ep — 191000 M.il-„; folglich H « = 86° • (^00^000) — c. 630 Meilen — dem Radius des Erdschattens in einer Ent- fernuug von 51000 Meilen. Da nun der Mondradius etwa 234 Meilen beträgt, so ist der Halbmesser des Erdradius an jenem Punkte, da ihn der Mond passirt, etwa 3 mal größer, und es kann auch dann eine totale Mvndfinsterniß eintreten, wenn die Centra Mes nicht in eine Linie fallen. Eine partiale Mvndfinsterniß ke

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 161

1880 - Dresden : Salomon
161 entsteht, wenn der Vollmond so weit über oder unter dem Knoten weggeht, daß der Erdschatten ihn nur zum Theil verfinstern kann. Die Finsternisse wiederholen sich in derselben Reihenfolge und Art in einem Zeitraum von 18 Iahren 11 Ta- gen, welche man die Chaldäische oder Halley'sche Periode nennt; denn ist zu einer Zeit etwa eine Mondfinster- niß, so muß eine gleiche eintreten, wenn Erde und Mond wieder in derselben Stellung zur Sonne sich befinden. In derselben Stellung zu einem Knoten seiner Bahn steht aber der Mond nach einem Drachenmonat von 27,21222 Tagen und nach einem Vielfachen dieser Zeit; zur Sonne steht derselbe wieder in Opposition nach einem synodischen Mo- nat von 29,530588 Tagen und nach einem Vielfachen dieser Zeit. Nun ist das 223fache von 29,530599 gleich 6 5 8 5,32vi24 und das 242 fache von 27,21222 gleich 6 5 8 5,35762, mithin muß nach Ablauf von 6585 Tagen oder 18 Iahren 11 Tagen die Stellung der drei Himmelskörper dieselbe sein und derselbe Cyklus von Finsternissen wieder beginnen. Während der 223 synodischen oder 242 drakonitischen Mondumläufe treten 29 Mond- und 41 Sonnenfinsternisse ein. 26. § 11. Die Sonne. Die Parallaxe der Sonne, von Aristarch von Samos be- reits zu 3', von Keppler zu 1', von Halley zu 25", von Leverrier und Foucault zu 8,915" ermittelt, wird am sichersten zur Zeit des Venusdurchgangs bestimmt, indem man während des Vorüberganges der Venus vor der Sonne die Höhenunterschiede beider Gestirne ver- mittelst des Heliometers ermittelt oder, wie Halley vorgeschlagen, 11

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 162

1880 - Dresden : Salomon
162 indem man die Dauer des Durchgangs au zwei solchen Orten der Erde mißt, an denen sich die Wirkung der Parallaxe am auf- fallendsten bemerkbar macht. Fig. 27. In Figur 27 bezeichnet 8 die Sonne, V die Venus und E die Erde, wie sie am 4. Januar 1874 im Planetensystem zu einander standen. Während die Sonne das ganze Jahr hindurch ihre Stellung in 8 behielt, veränderten die beiden Planeten ihren Platz. Venus, 15 Millionen Meilen von der Sonne entfernt, läuft in etwa 7v2 Monaten (in 224 Tagen 16 Stunden 49 Minuten 8 Secunden) um die Sonne, die Erde dagegen, circa 20 Millionen Meilen von der Sonne entfernt, in 12 Monaten. Die Bewegung der Planeten erfolgt in der Richtung des Pfeils von W. nach O., und die Venus rückte in einem Monat von 1 nach 2, die Erde aber von I nach Ii. Als die Erde in Iii und Venus in 3 stand, sahen wir die Venus als Abendstern links von der Sonne. Am 23. Februar stand die Erde in a und Venus in b, also hinter der Sonne, so daß sie von ihr verdeckt wurde. Nun entfernte sich Venus immer weiter von der Sonne,

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 163

1880 - Dresden : Salomon
163 bis sie sich am 29. Septbr. am weitesten nach links oder Osten entfernt, d. h. ihre größte Elongation erreicht hatte. Am 8. December stand Venus in gerader Richtung zwischen Erde und Sonne 12, Xii oder in der unteren Conjunction mit der Sonne. Alle 584 Tage tritt die Venus in die untere Conjunction mit der Sonne. Wäre der scheinbare Durchmesser der Venus ebenso groß als der der Sonne, so würde sie in dieser Stellung die Sonne verdecken können, wie der Mond bei einer totalen Sonnen- sinsterniß. Der scheinbare Durchmesser der Venus beträgt aber nur 17,13", der der Sonne 32' 30", deshalb kann sie sich nur als eine kleine schwarze Scheibe auf der Sonnenscheibe projiciren, d. h. zur Zeit der unteren Conjunction kann ein Durchgang der Veuus stattfinden. Aber nicht bei jeder unteren Conjunction kommt ein Venusdnrchgang vor, weil die Bahnen der Venus und Erde unter einem Winkel von 3° 23' 28,i" gegen einander ge- neigt sind, also nicht in einer Ebene liegen. Die Vennsdurch- gänge sind in eine große Periode von 243 Iahren eingeschlossen, 4 kleinere Perioden von 8, 121va, 8 und 105va Iahren ent- haltend, und finden immer entweder im Juni (absteigender Knoten) oder im December (aufsteigender Knoten) statt. Figur 28 soll nun veranschaulichen, wie man aus den Be- obachtuugen der Venusdurchgänge die Sonnenparallaxe finden kann. Ist 8 die Sonne, V die Venus und E die Erde zur Zeit des Durchgangs, so sieht man die Venus auf der Sonne von a aus in c, von b aus in d. Fig. 28. Für den Beobachter in a macht Venus den Bogen r 0 und für den in b den Bogen n m. Die Größen dieser Linien sind aus der Zeitdauer zu berechnen, welche Venus braucht, um die betreffen- den Bogen zu beschreiben. Aus denselben läßt sich dann der senk- rechte Abstand d c ableiten. Nimmt man a b gleich dem Durch- messer der Erde, so verhalten sich, da A d V c od A a V b, I. a b : c d = a v : v c, av ist der Abstand der Venus von der Erde, ac der Abstand 11*

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 122

1880 - Dresden : Salomon
Zweiter Theil. Mathematische Geographie. Allgemeines. Die mathematische Geographie betrachtet die Erde als eine mathematische Größe und belehrt uns über ihre Gestalt und Größe, sowie über die Art und Gesetze ihrer Bewegung. Dabei kommt ihr Verhältniß zu andern Sternen in Betracht; sie berührt sich in vielen Punkten mit der Astronomie, weshalb sie auch astrono- mische Geographie genannt wird. Zunächst giebt sie Aufschluß über die mathematische Eintheilung der Erd- und Himmelskugel, weil sie ihr ganzes System auf diese Basis stützt. Im Freien erblickt man einen mehr oder weniger kreisförmig begrenzten Theil der Erdoberfläche, der sich auf dem Meere am meisten dem Kreise nähert, und der um so größer wird, je höher man steigt. Der Punkt in der Mitte der überschauten Fläche heißt Standpunkt, die Kreislinie, in welcher sich Himmel und Erde scheinbar berühren, Horizont oder Gesichtskreis und dessen Ebene Horizontalebene, welche durch die Wasserwage oder Libelle bestimmt wird. Der Standpunkt erscheint als Mittel- Punkt der Himmelskugel wie als Mittelpunkt des Horizontes, der als ein größter Kugelkreis die Himmelskugel in zwei gleiche Hemi- sphären, die sichtbare und unsichtbare, theilt. Man unterscheidet den natürlichen, scheinbaren und wahren Horizont. Der kleine Kreis Fig. 1 sei die Erde und der mit ihm concen- trische die Himmelskugel. Ist nun in a ein Beobachter, der sich ein- mal um sich selbst dreht, so beschreibt die Gesichtslinie, welche die Erdoberfläche in n trifft, welcher Punkt mit Ii" der Himmelskugel
   bis 10 von 59 weiter»  »»
59 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 59 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 3
3 0
4 1
5 1
6 0
7 13
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 51
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 1
31 1
32 0
33 0
34 3
35 1
36 0
37 4
38 0
39 0
40 1
41 0
42 1
43 0
44 0
45 4
46 0
47 0
48 0
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 6
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 2
10 0
11 0
12 7
13 0
14 0
15 0
16 3
17 3
18 0
19 0
20 1
21 1
22 1
23 2
24 0
25 0
26 0
27 33
28 2
29 2
30 17
31 0
32 2
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 1
42 1
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0
50 3
51 0
52 1
53 0
54 0
55 0
56 1
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 1
72 0
73 0
74 2
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 53
82 2
83 0
84 1
85 3
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 10
93 0
94 1
95 0
96 1
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 30
2 2
3 3
4 7
5 2
6 32
7 4
8 2
9 21
10 7
11 13
12 2
13 3
14 23
15 5
16 13
17 0
18 0
19 16
20 17
21 4
22 3
23 4
24 68
25 1
26 3
27 13
28 9
29 15
30 7
31 8
32 44
33 21
34 62
35 0
36 7
37 4
38 4
39 11
40 10
41 0
42 9
43 3
44 4
45 21
46 6
47 26
48 16
49 10
50 2
51 3
52 2
53 15
54 9
55 6
56 1
57 2
58 8
59 30
60 0
61 0
62 5
63 10
64 1
65 1
66 3
67 1
68 3
69 0
70 7
71 2
72 1
73 13
74 20
75 7
76 21
77 6
78 59
79 9
80 4
81 36
82 4
83 88
84 3
85 11
86 24
87 37
88 17
89 12
90 14
91 17
92 2
93 9
94 18
95 42
96 6
97 3
98 11
99 3
100 17
101 56
102 7
103 22
104 48
105 2
106 2
107 34
108 8
109 73
110 24
111 0
112 5
113 68
114 11
115 5
116 1
117 1
118 4
119 48
120 4
121 3
122 18
123 1
124 18
125 3
126 21
127 44
128 4
129 17
130 4
131 42
132 5
133 18
134 46
135 6
136 42
137 34
138 18
139 10
140 4
141 0
142 6
143 9
144 3
145 7
146 9
147 11
148 10
149 8
150 11
151 0
152 13
153 19
154 2
155 7
156 6
157 1
158 3
159 75
160 32
161 3
162 12
163 9
164 54
165 8
166 8
167 1
168 7
169 1
170 5
171 6
172 15
173 22
174 7
175 64
176 13
177 27
178 35
179 13
180 63
181 9
182 20
183 37
184 53
185 8
186 31
187 12
188 52
189 10
190 1
191 7
192 15
193 73
194 7
195 35
196 1
197 21
198 5
199 12