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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 102

1827 - Erlangen : Heyder
Io* — Lothringer, Schwaben (die von den alten Sueven ihren Namen ableiten), Friesen, Baiern, Franken, selbst einen König wählen zu können, und verwände!, ten auf diese Weise, was unberechenbare Folgen hatte, Deutschland in ein Wahlreich. Die mächtigsten Für, sten waren in dieser und der nächsten Zeit die Natio, nal-Herzoge von Sachsen und Thüringen (welches letz- te bald eigene Landgrafen erhielt), von Baiern, Frans ken, Schwaben, die Markgrafen von Meissen, Nord- mark (Brandenburg), Oesireich, der Pfalzgraf am Rhein. Aber selten war Einigkeit unter ihnen, zumal bei Königswahlen. So wurde nur von den Franken und Sachsen ein reicher Graf, Konrad von Franken, gewählt, auf welchen Herzog Heinrich von Sachsen und Thüringen als Heinrich l. folgte (Q18 — Yz6), mit dem das sächsische Königsgeschlecht bis 1024 begann. Heinrich (gerade nach dem sehr unwichtigen Umstan- de, daß man ihm beim Vogelfänge seine Wahl verkünde- te, sehr unpassend der Finkler oder Vogelsteller genannt) verdiente eher den Beinamen des Großen, da er nicht allein die unruhigen Großen Deutschlands selbst zur Ruhe brachte, sondern auch die Slavcn auf verschiede- nen Punkten gänzlich schlug, aus dem ihnen abgenom- mcnen Gebiete Marken, oder wohlvertheidigte Gränzr provtnzen, machte; sondern auch die fast jährlich nach Deutschland hereinbrechenden Ungern entscheidend schlug (yaz), nachdem er vorher die schwer«, unbehülflichen deutschen Reiter und Ritter mit jenen leichtberittenen Barbaren zu kämpfen gelehrt, und eine Menge fester Plätze gegen sie angelegt hatte. Als unter seinem Sohne Otto I. (Q3ó — 973) die Ungern doch wie- der kamen (Y35), würden sie am Lechstrom so geschlagen, daß sie seit der Zeit das Wiederkommen lange verga- ßen. Otto erhielt auch eine Aufforderung, nach Zta- Iten zu kommen, und dort die eiserne Krone der Lom- barden zu Mailand, und die römische Kaiserkrone von dem Papste zu Rom zu empfangen; da über ihren Besitz unter einigen Großen Italiens viele Streitig- keiten und Fehden ausgebrochen waren. Schon einige frühere deutsche Könige hatten sie erhalten, und so be- kam sie auch, 962, König Otto 1. Damit wurde e«

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 116

1827 - Erlangen : Heyder
■-Xi/ — lió — Furcht, welche sie verbreiteten, nicht ohne Einfluß blie- den. Es waren die Fehmgertchte auf der rothen Erde (Westphalen) mit ihrem Hauptsitze zu Dortmund, unter dem Oberstuhlherrn, dem Erzbischof von Cöln. Jedes Gericht (Freistuhl) hatte seinen Freigrafen oder Vorsitzer, und Freischöffen oder Wissende als Beisitzer. Mächtige Verbrecher zitterten bei der Ladung vor solche Gerichte, und vor der Acht der Fehme, da man die Wissenden nicht kannte, und diese den Verbrecher bei der Thal gleich tödten konnten. Sogar Fürsten und Könige wurden vorgeladen. Erst als die Gerichte der einzelnen Lander besser eingerichtet wurden, abee auch das Nitterthum sich allmahiig auögetobt hatte, versielcn diese Gerichte. Auch das Licht der Wissenschaften, wei- ches wieder Heller wurde, milderte die Sittenrohheit; die Universitäten verbreiteten sich von Italien und Frankreich aus; die Gelehrten wurden geachtet, die Leh- rer des kirchlichen und des römischen Rechtes hatten Adelsrang; die Wissenschaften wirkten wieder aus die untern Elassen im Volke segensreich weiter, und wenn auch alle Entwicklung sehr langsam ging, auch in allen Staaten (besonders in den slavischen) durchaus nicht gleichen Schritt hielt: so eiferte doch ein Volk dem andern nach, und die Frage war beantwortet, ob die europäische Menschheit im Despotismus des Lehnsystems und der Hierarchie erstarren oder sich ermannen sollte? Die Kreuzzüge hatten für das letztere entschieden, und sind, so betrachtet, wenn auch nur ern frommer Wahn sie in's Leben rief, doch wieder ein Erziehungsmittel der Vorsehung gewesen. Während der Kreuzzüge erfreute sich Deutschland manches trefflichen Herrschers, erlebte aber auch unsäg- liche Verwirrung, Auf Heinrich des vierten Sohn Heinrich V. (1106— 1125), der in Wormser Eoncor- dat (1122) den Investitursireit beigelegt hatte, folgte zwar erst der schwache Lothar von Sachsen, dem seine Mutter, wie er noch an Heinrichs Iv. Hofe in der Jugend lebte, ein schönes Schwert, aber mit hölzerner Klinge zusendete, dann aber das große Haus der Ho- ff e n lt a u fe n, 1137 —,'1254 mit Konrad 1117 1152- Feiedrich dem Rothbart — 11oo ; Heinrich Vi. — \

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 210

1827 - Erlangen : Heyder
beider Reiche bildete, also ein Theil der Moldau im Besitz von Rußland blieb. Nur wenig Staaten gelang es, wie Dänemark und Schweden (wo ein Franzose Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, zum Thronfolger des alten Karl Xiii. gewählt worden war, nachdem Gustav 4. Adolf 1796 — 1809» der Finnland an Alexander 1608 verloren hatte, aber auch mit seinem Heer zerfiel, am 1z. März 1809 von seinen Generalen arretirt, und von der Nation des Throns beraubt worden war, jetzt als Oberst Gustavson auf Reisen—) vorerst unthatig bleiben zu dürfen. Eine Mustercharte europäischer Völker war das furchtbare Heer von 500000 Streitern mit 1200 Kanonen, an dessen Spitze Napoleon die Wiederher- stellung des Königreiches Polen und die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges (22. Juny 1812) aus- sprach. Allein wenn er auch anfangs die noch nicht vollzähligen russischen Heere unter Kamensky, Kutusow, Dagration,Tormassow, Barklai detolly, voneinerstel- lung zur andern zurücktrieb, wenn nach den Schlachten bei Smolensk (18. Aug.), Borodino, an der Moskwa (7. Sept.) die Russen sich zurückzogen, wenn Napoleon endlich am 14. September in die alte Zaarenrefidenz Moskau und den Kreml (7. Sept.) einzog r so was nach seiner Meinung der Krieg beendet; nach der Feinde Antwort aber ging er erst an. Statt Friedens- boten aus Moskau stiegen Feuersaulen ihm ent- gegen , und die ungeheure Stadt brannte zum großen Theile nieder. Nlcht des Gouverneurs Nostopschin ausdrücklicher Befehl, wohl aber der eigne Wille der Bewohner und die nachhelsende Hand der Franzosen, hatte diesen Brand entzündet, dessen Gluthen zugleich das Feuerzeichen für die Befreiung Europas geben sollten« Die Iahrszeit widerrieth das Vordringen nach Petersburg; das Bleiben widerrieth sich selbst; man kehrte um« Aber jetzt fielen nicht blos die Feinde, vorzüglich die beim Verfolgen so nützlichen Kosaken (die „meprissbls cavalleri6" der Bülletins.) über die Franzosen her, sondern auch Hunger, Kälte, Ermat- tung verschworen sich gegen die Weltbezwinger, und wenn bis Smolensk hlos 40000 Mann und 400 Kans-

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 117

1827 - Erlangen : Heyder
117 11q7ï Philipp — 1208; Friedrich Ii. — 1250 ; Konrad Iv. — 1254. Aber ein dreifacher, freilich oft zusammenfallender Kampf zog sich fast durch alle diese Regierungen hindurch; erstlich mit dem großen, und uralten Hause der Welfen aus Schwaben; dann mit den Städten Ober-Italiens, deren Mehrzahl mit Mai- land an der Spitze im Gefühle ihrer Stärke von kaiser- licher Macht unabhängig sein wollte; und endlich mit den Päpsten. Wie die Hohenstaufen den Herzogsstuhl von Schwaben, und bald auch von Franken inne hatten, fo herrschten die Welfen erst in Baiern, und seitdem Lo- thar Ii. Kaiser geworden, auch in Sachsen. Sic grün- deten auf ihre Macht den Anspruch an die deutsche Krone, welche ihnen aber die schlauern Hohenstaufen aus den Händen zu winden wußten, und gegen die ^ Widerspenstigen mit Schwert und Acht verfuhren. So verlor Heinrich der Stolze scine Herzogthümcr Sachsen und Baiern, aber sein nachher so berühmter Sohn, Heinrich der Löwe, erhielt sich Sachsen durch seiner Unterthanen Treue, und Baiern gab ihm der Kaiser Friedrich I. endlich wieder. Als aber Heinrich der Löwe, der sich in Pommern und Meklenburg, wo Slaven sa- ßen, ein freietgenes Reich zu schaffen suchte, und, we- gen seiner Macht nicht ungehaßt und unbeneidet, über alle Fürsten Deutschlands gefährlich emporragte, seinem Kaiser einen fünften Zug gegen die Lombardenstädte mttzumachen verweigerte, sich selbst durch einen Fußsall des Kaisers, seines Lehnsherrn, nicht erweichen ließ, und Friedrich nun, 1176, am Comersee geschlagen wurde: erwachten alle Feinde Heinrichs, und erklärten, der Kaiser an der Spitze, den Herzog in die Acht,und seiner Lehn verlustig. Seit dieser Zeit herrschte das Haus Wittelsbach in Baiern. Nur Braunschweig und Lünebutg, Heinrichs Erbländer blieben ihm, deren spätere Fürsten seit 1714 auf Englands Thron gestiegen sind, wo, wie in Braunschwetg, noch heute Welsen herr- schen. An Friedrichs I. Kämpfen mit den Lombarden hatte ein von ihm nicht anerkannter Papst Alexander Iii. großen Anthril; und die Politik der Päpste blieb es nun, es meist mit den Lombarden und den Welsen gegen die Hohenstaufen (oder Waiblingen, Ghibelline»)

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 118

1827 - Erlangen : Heyder
— 1,3, —S> 1. X X - Xs zu halten. So kam es, daß man später in Italien welfisch mit päpstlich, und ahibclltnisch mir kaiserlich für gleichbedeutend nahm. Dagegen glückte es Friedrich, seinem Sohne Heinrich Vi., durch dessen Hetrath mit Constantia, der normännischen Erbin, das Königreich Neapel und Sicilien zu verschaffen. Doch Friedrich ertrank beim Kreuzzug in Kletnasten (1190), und Heinrich nach blutiger Befestigung in seinem neuen Reiche, hiitterlteß (11q7) einen Knaben, Friedrich, der erst in Unkerüalien zur Regierung kam, dann aber (als sein Oheim Philipp zugleich mit dem Welfen Otto Iv. zu Deutschlands Könige gewählt, zu Bamberg blutig fiel) gegen den Welfen aus den deutschen Thron erhoben wurde, 1212, und ihn behauptete. Dieser Friedrich Ii., durch Tapferkeit, Verstand und jegliche Herrschertugend leicht der ausgezeichnetste Kaiser des Mittelalters, kam, eben weil er so groß als hell dachte, in fast unausgesetzte Kämpfe mit den Päpsten, den von diesen ausgerethten Lombarden und Gegrnkönigen, die ihm der Papst in Deutschland aufzustellen wußte. Nicht besser ging es seinem Sohne; und wie fast alle diese Fürsten ein traurig gewaltsamer Tod dahin raffle, mußte auch noch des großen Hauses letzter Sprosse Konradin, als er sein vom Papst an einen französi- schen Prinzen Karl von Anjou verschenktes Erbe, Nea- pel und Sicilien, 1268, wieder erobern wollte, auf dem Schaffote zu Neapel bluten. Alles Strafe für jene un- , selige Verbindung zwischen Deutschland unditalien! — Zeiten großer Verwirrung und Anarchie folgten in Deutschland, wo fast nur Ausländer den Köntgstitel führten, bis der tapfere Graf Rudolph von Habsburg, in Elsaß, Schwaben, im Sund - und Zürichgaue reich begütert, von Deutschlands Fürsten zum Könige ge- wählt wurde (1273). Er schuf mit starker Hand Ruhe und Ordnung, ließ Italien und Kaiserkrone auf sich beruhen, und erwarb dafür, um feine Hausmacht zu verstärken, das Herzogthum Oestreich für sich und feine Söhne, nachdem der Böhme Ottokar erlegen war. Auf Rudolph folgte, 129!, Graf Adolph von Nassau, und dann Rudolphs Sohn, der finstere Al- brecht, des vorigen Kaisers Gegner und Besieger, der nur

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 180

1827 - Erlangen : Heyder
sen, besetzte es und machte dessen kleines unvorberei- tetes Heer zu Gefangenen, (der Kurfürst mit seinem üppigen Minister Brühl zog sich in sein Königreich Polen zurück), drang zugleich nach Böhmen ein, und schlug die Oesterreicher bei Lowositz am I. Oktober 1756. So eröffnete Friedrich, nur von englischem Gold und einigen kleineren deutschen Fürsten unterstützt, seinen Krieg gegen die 5 Weiber, wie er ihn nachmals scherz- haft nannte, oder, da auch Schweden noch zu seinen Feinden trat, gegen mehr als halb Europa; mit sei- nen 6 Millionen Unterthanen gegen mehr als go Mil- lionen, aber mit einem kampfgeübten Heere und einer vollen Casse. ‘ Im Jahr 1757 trieb er die Oester- reicher bis unter Prags Mauern, und schlug sie hier (wo sein Schwerin fiel), erlitt aber bei Collin (18. Juni) eine Niederlage vom Feldmarschall Daun, die ihn die Belagerung Prags aufzuheben, und in die Lausitz zur Deckung Schlesiens zu ziehen bewog. Un- terdessen hatte ein französisches Heer Hannover beseht, waren 100000 Russen in Ostpreussen eingefallen, hat- te ein preußisches Heer bei Großjagerndorf geschlagen, und eine deutsche Reichsexecutionsarmee hatte sich ge- gen ihn in Bewegung, und mit den Franzosen bei Erfurt in Verbindung gesetzt. Beiden rückte nun Friedrich entgegen, und die 60000 die nur fürchte- ten, daß das kleine Häuflein Preuffen ihnen gar nicht Stand halten würde, waren in wenigen Stunden bei Roßbach (5. No».) total geschlagen und zerstreut. Allein so lächerlich und leicht hier der Sieg gewesen, so war doch unterdeß Berlin von den Oesterreichern besetzt, Schweidnitz und Breslau an die Oesterreicher verloren worden. Darum eilte Friedrich nach Schle- sien, schlug mit seiner „Potsdamer Wachtparade^80000 Oestreicher bei Leuthen (5. Febr.) und gewann auch Breslau und Schweidnitz wieder. So konnte er im Jahr 1758 wieder angreifend verfahren, und nach ei- nem mislungenen Versuch auf Olmütz in Mahren sich gegen die wilden Russen unter Fermor wenden, die er bei Zorndorf (25. Aug.) schlug. Kaum war dieser Feind zurückgedrückt, so machte ihm die Belagerung Dresdens durch Daun für Sachsen bange. Allein wenn
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