Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 40

1876 - Dresden : Schönfeld
40 Europa. Stämme noch 2 Fuß Durchmesser haben. Die höchste Sommermärme besitzt Island, daher hier die manigsachste Entwicklung. Island zählt 450 Gefäßpflanzen, das europ. Samojedenland 265, Spitzbergen nur 93. Um in dem langdauernden Winter geschützt zu sein, entwickeln die arktischen Pflanzen besonders die unterirdischen Organe, drängen sich mit zahlreichen Zweigen rasenförmig zusammen und sind durchweg kleine, perennirende Pflanzen. Man unterscheidet eine nasse, von Moosen (Polytrichum und Sphagnum) gebildete und eine trockne, mit Lichenen bekleidete Tundra. Die Blumen zeichnen sich wie in der alpinen Region durch Farbenreichthum aus. Der reichgefürbte Teppich am Fuß der Berge von Rowaja Semlä gleicht einem sorgsam ge- reinigten Blumenbeet, welches zwischen den einzelnen Blumenbüscheln den Boden durchblicken läßt. 2) Das Waldgebiet. Auf die Polarwüste folgt ein breiter Waldgürtel. Die Südgrenze dieser Zone, welche den größten Theil von Europa umfaßt, bilden die cantabrischen Gebirge und Pyrenäen, die Alpen, die bosnischen Gebirge und der Balkan, sowie das Jaila- gebirge. Diese Zone umfaßt also fast ganz Europa mit Ausnahme der 3 südlichen Halbinseln und läßt sich wiederum in eine nordöstliche, mehr kontinentale und südwestliche, mehr oceanische Gruppe theilen. Mit der Grenzlinie, welche vom 59o N. an der norwegischen Küste beginnend über Gothenburg, Calmar, Königsberg und Odessa läuft, fällt die Verbreitung der Buche zusammen, welche als der vollkommenste Ausdruck des Seeklimas von Europa, sich nur in Sw. der angedeuteten Grenzlinie findet. Der östliche Abschnitt, das russische Gebiet, hat eine Vegetationszeit von 5 bis 3 Monaten, während der westliche Abschnitt 8 bis 5 Monate für die Entwicklung der Gewächse hat. Der nordöstliche Theil, Rußland und zum Theil Skandinavien, wird durch die Polargrenze der Eiche und des Weizenbaues (norwegische Küste 63 0 R., schwedische Küste 610, Petersburg, Perm am Ural) wieder in einen Gürtel der Nadelwälder im Norden und der Laubwälder, Erchen, Linden u. s. w. in Süden getheilt. Mit den Nadelwäldern geht die Birke bis zur Grenze der Barnnvegetation überhaupt, d. h. in Norwegen bis 710 N., im Samojedenlande am Eismeer bis 660 N. Hier finden sich in Europa die größten ge- schlossenen Waldbestände, welche mehr als die Hälfte des ganzen Ge- biets, fast 2/3 des Bodens bedecken. Unter den Sommerceralien geht die Gerste in Norwegen bis zum 700 N. Der Anbau der Winter- cerealien begimrt in Schweden und Rußland unter dem 600 N. Die Obstkultur findet ihre Grenzen in Norwegen bei Drontheim (nur die Kirsche geht bis 66° N.), in Schweden bis 61" N. und senkt sich über Narwa am finnischen Meerbusen (59°) und Moskau (56°) bis Kasan (56°). Die Vegetationsgrenze des Weinstocks endlich geht von der Bretagne fast gradlinig über Lüttich an den Rhein (51° N.) und erreicht in Schlesien unter 520 ihren nördlichsten Punkt. Zwischen dem 60. und 60. Breitengrade sind in Europa Winterrogen und Winterweizen die vorherrschenden Getreidearten. Der Weizen zieht den Kalkboden (in England, Polen) vor und verdrängt südlich vom

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 160

1876 - Dresden : Schönfeld
160 Rumänien. § 22/* Die außereuroäpischen Besitzungen Rußlands umfassen: Sibi- rien, und Centralasien mit Amurland und Turkestau, circa 295,000 Qm., 12,000,000 E. Sibirien zerfällt in die 4 Gouvernements Tobolsk, Tomsk, Jenisseisk u. Irkutsk, und in die 4 Provinzen Transbaikalien, Jakutsk, Amur- und Küstenprovinz. Centralasien zerfällt in die Kirgisensteppe mit den 4 Provinzen: Uralsk, Akmollinsk, Turgal u. Semipalatinsk und in das Ge- neralgouvernement Turkestan mit den Provinzen Shr Darja, Semiretschensk u. Serasschan. Die Größe des ganzen Reiches beträgt über 400,000 Qm.. 83 Mill. Einw. % u m «nie n. (vereinigte Douanfürstenthümer Moldau und Walachei). 2200 Qm. und 4% Mill. Einw. Fast 2000 auf 1 Qm. § 228. Rumänien bildet die fruchtbaren Terrassen von d. trans- silvan. Alpen bis zu dem sumpfigen Tiefland an der untern Donau; in Osten theilweise durch den Pruth begrenzt, berührt es zwischen dem Donaudelta u. den alten Römerschanzen das schwarze Meer. Lange Zeit unter türkischer Herrschaft in der Entwicklung seiner reichen Natur- gaben gehemmt,- beginnt erst in den letzen Jahren das Land sich aus dem Naturzustände halbaßatischer Barbarei zu erheben. Es gehört nebst Serbien, Aegypten und Tunis zu den Vasallenstaaten der Türkei, zahlt als solcher einen jährlichen Tribut von 240,000 Thlr.; ist aber in der innern Verwaltung durchaus selbständig. R. erstreckt sich von 44—4s° N.; und von 40—48° O. Flüsse. Die Donau bildet die Südgrenze gegen die Türkei Nebenflüsse: 1. Älnta (Alt), Grenzfluß zwischen der kleinen und großen Walachei; 2. Sereth mit Moldawa und 3. Pruth. Bodengestalt. Den N. der Walachei und den W. der Moldau nehmen die Ausläufer der transsilvanischen Alpen ein. Der größte Theil des Landes ist flach und für Ackerbau sehr geeignet. Das Klima ist durchaus continental mit strengen Wintern (—26°R.) und schroffem Temperaturwechsel; häufige Ueberschwemmungen machen das niedere Land ungesund. Bevölkerung. Außer dem Hauptstamme der Moldauer und Machen (Rumänien) gibt es viele Zigeuner, in der Moldau 120,000. Die herrschende Religion ist die griechische. Die Gebildeten sprechen französisch. Türken dürfen nicht im Lande wohnen. Ein eigentlicher Bürgerstand fehlt. Juden, Griechen und Armenier wohnen in den Städten. Mehrere tausend Bojarenfamilien bilden die privile- girte Kaste. Das Wort Bojar (altslovenisch boljarin, russisch bojarin) ist gleichbedeutend mit Boljar und bezeichnet im Mittelalter den Amts- adel des herrschenden Volks der Donaubulgaren. — Die Produkte des Bergbaus sind sehr viel Steinsalz und Petroleum. Der Ackerbau steht zwar auf niedriger Stufe; doch bildet R. die Kornkammer für das südöstl. Europa; außerdem ist Eng- land der Hauptabnehmer von Getreide. Die Holzflößerei ist beträcht- lich. Die Viehzucht, besonders die Schafzucht, ist bedeutend. Große

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 139

1876 - Dresden : Schönfeld
Skandinavien. 139 § 205. S K andinavie n. 13,830 Qm., 6 Mill. Einwohner. Skandinavien ist die größte Halbinsel Europas, seine Ver- bindung mit dem Continent liegt klimatisch so ungünstig, daß der Verkehr mit dem Festlande ganz auf den Seeweg gewiesen ist. So wird Skandinavien insular wie Großbritannien, mit dem es manche Ähnlichkeit hat: Die von N. nach S. gestreckte Gestalt, die zer- klüfteten hochaufsteigenden Westküsten, die flacheren, fruchtbaren Ost- seiten, das durch den Golfstrom, der im Winter seinen warmen Mantel um die oceanische Seite schlägt, bedingte milde Klima, wodurch in Skandinavien der Ackerbau weiter nach Norden ermöglicht ist als sonst auf der ganzen Erde. Aber obwohl beide an Eisenerz die reichsten Länder Europas sind, hat doch Skandinavien aus Mangel an Kohlen seine Bodenschätze nicht so verwerthen können wie Großbritannien. Politisch wichtig ist auch der Unterschied, daß in Großbritannien die beiden Staaten England und Schottland nordsüdlich, in Skandinavien dagegen Norwegen und Schweden ostwestlich liegen. Lage: 71 0 N. (Nordcap) — 55 */2 0 N.; von 23—49 ° O. Die Küstenläng e beträgt ohne Fjorde 655 M. Die Küsten sind im W. und N. felsig, furchtbar zerrissen, mit vorgelagerten Felsinseln (das Lofoten) und engen Fjorden. Die wichtigsten sind: Christiania-, Bukn- oder Stavanger Fj. (reichster Häringsfang), Hardanger-, Sogne-, Drontheims-, Westfjord mit Salt- und Malström, Warangersj. Die schwedische Küste ist im N. flach, südlicher theils felsig, theils flach mit vorliegenden niedrigen Felsinseln (Sküren oder Scheeren). Vor der Steilküste von Blekinge, von Schonen und Halland liegen keine Inseln, diese erscheinen wieder an der Küste von Bohus. Die Inseln an der schwedischen Küste haben einen Flächenraum von 118 Qm. Darunter Gotland 54 Qm., Oeland 22 Qm.; die zahlreichen (1160 bewohn- ten) norwegischen Inseln umfassen gegen 400 Qm. mit 213,000 E., darunter das Lofoten 105 Qm. Die Flüsse: a) Norwegens sind zahlreich aber klein, mit großartigen Wasserfällen: Vöringvos, Riukan u. a. Der Glommen mündet östlich vom Christianiafjord. d) Schwedens: Die Klar-Elf heißt beim Austritt aus dem Wenersee Göta-Elf; die Trollhätta- Fälle (in mehreren Absätzen 33 in. hoch) sind durch den Trollhätta- Canal umgangen. Die Dal-Elf (Oster- und Westerdal) entspringt in der Nähe der Klar-Elf und des Glommen und giltogewöhnlich als Grenze zwischen Norrland und dem südl. Schweden. Die An g e r m a n - Elf ist wegen ihrer Naturschönheiten berühmt. Schweden ist nächst Finnland das wasserreichste Land in Europa. Die Flüsse Nordschwedens strömen sämtlich in Felsbetten nach So. und bilden Thalseen, deren Wasser- spiegel bisweilen, wie bei den Flüssen von einem senkrechten Wasserfall unterbrochen ist, unterhalb welches sich wieder eine ruhige Wasserfläche ausbreitet. Ihre Richtung entspricht der Richtung der finnischen Seen, Tornea ist Grenzfluß gegen Rußland.

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 144

1876 - Dresden : Schönfeld
144 Rußland. Reichs-Bank seit 1668. Dannemora (Danmora), mit 70 Eisengruben. Upsäla, 12,000 E., alterthümliche Universität, mit den Gräbern von Gustav Wasa, Berzelius und Linne. Eskilstuna, zwischen Mälarn und Hjel- marnsee. 6ooo E.. deren fast ausschließl. Nahrungszweig die feine Eisenver- arbeitung ist. Fühlun in Dálarne, 6ooo E., altes berühmtes Kupserwerk. 2. Südschweden oder Götaland. Gothenburg, (Göteborg) Fl., in Bohus, mit den Vorstädten 62,000 E, nach Stockholm, Lübeck, Kopen- hagen, Christian!«; zweite Handelsstadt. Jährlich laufen 2000—3000 Schiffe aus und ebensoviel ein. Die Ausfuhr von Eisen, Holz und Getreide belief sich^ 1872 auf 22 Mill. Pr. Thlr., die Einfuhr auf *22 Mill. pr. Thlr. In Skane: Lund, 11,Ooo E., Universität. Malmö, 28,Ooo E., Handel, Haupt- aussuhr von Gerste. Karlskrona, 16,000 E., Kriegshasen. Kalmar in Smaland, 9ooo E, Handel. Der Kalmarsund trennt die langgestreckte Insel Oeland vom festen Lande. Gothland mit Wisby, vierte Handelsstadt, von deutschen Kaufleuten gegründet, im 11. Jahrhundert Hauptstapel des Nordhandels. Die früher bedeutende Kalkfabrication befriedigt kaum noch den örtlichen Bedarf. Jönköping, 12,000 E., am Südende des Wettersees. Die Fabric. von Zündhölzchen (Jönköping Tändstickor) beschäftigt 1500 Menschen. Norköping (spr. Nortjöping) in Ostgothland, 26,000 E., zweite Fabrikstadt, besonders Tuchfabrik. 3. Norrland. 5/a Gebirgs- und Waldland, mit reißenden klaren Flüssen, Seen und weiten Sümpfen. Gefle (spr. Jäwle) in Gefleborg, 16,000 E., dritte Handelsstadt, Wasserfälle in der Stadt. Im N. ungeheure, aber schwer zugängliche Eisenschätze in Lappmarken. So der Berg Gellivara in Pitea-Län, mit 70—80% Eisenerz. Das schwedische Lappland wird von Lappen im Binnenlande und schwedischen Kolonisten an der Küste bewohnt. Der Lappe ist nur Nomade. Man unterscheidet Fischer- und Renthierlappen, welche periodisch von der Küste nach dem Gebirge ziehen. Jene beschäftigen sich auch mit Vogelfang. Diese theilen sich wieder nach ihren Wohnsitzen in Gebirgs- und Waldlappen. Diese letzten sind wohlhabender, reinlicher und gebildeter als die andern. Hernösand in Angermanland, und Sundsvall, treiben Holzhandel. Haparanda bei Tornea, Grenzort. Meteorologische Station. Kolonien. Insel-St. Barthölemh. (Westindien), 0,38 Qm. 3000 E., Die Verwaltung kostet dem Staate jährl. 36,000 Thlr. kaij'erthum Kurland. Europ. Rußland mit Finnland und Ciskausien und bis an das Uralgebirge beträgt etwas über 100,000 Qm. mit 76 Mill. E. § 212. Rußland, der eigentliche Rumpf, die ungegliederte Continentalmasse Europas, ein weites Wald- und Ackerland, größer als die übrigen Staaten unseres Erdtheils zusammen, bildet nach Land und Leuten den Uebergang zu Asien, nach welchem Erdtheile hin der russ. Staat seine Macht immer mehr ausdehnt, sodaß derselbe, alle Besitzungen zusammengefaßt, den größten unter einem Monarchen ver- einigten Ländercompler darstellt. Rußland, im Mittelalter Jahrhunderte lang durch die Mongolenherrschaft in seiner Entwicklung gehemmt, tritt zwar unter Peter dem Großen in die Reihe der europäischen Staaten ein, schließt sich aber bis heute noch in manchen Beziehungen mehr als jeder andere Staar vor den Kulturbewegungen des euro- päischen Westen ab. Das ganze Kaiserthum umfaßt x/e aller Landmassen auf der Erde. Lage. Vom Eismeer bis zum Kaukasus etwa 70°—40° R.; vom Austritt der Warthe aus Polen (35^0 O.) bis zum Ural.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 148

1876 - Dresden : Schönfeld
148 Rußland. erhebt. Die Tiefebene zerfällt in 3 Zonen. A. Die arktische Tief- ebene von 70—57 ° N., im N. des Landrückens mit unendlichen Nadelwäldern bis zu den Tündern des Eismeers. Die Tündern, baumlose Moos- und Flechtensteppen, beginnen östlich vom weißen Meer, nehmen die ganze Halbinsel Kanin ein und breiten sich nördlich vom Polarkreise bis an den Ural aus. Weitgedehnte Sümpfe und Sumpfseen nehmen den Raum zwischen Dwina und Onegasee ein, und setzen sich südwestlich vom Ladogasee durch die Ostseeprovinzen fort. Hier in diesem feuchten Gebiet an der Ostsee wird der stärkste Flachs- bau der Welt getrieben. Einzelne Hügelgruppen erreichen zwischen Pleskau (Pskow) und der unteren Düna eine Höhe von 300—320 m. Auf 32,000 Qm. wohnen nur 9 Mill. Menschen. B. Der mittlere Landstrich zwischen beiden Landrücken besteht aus 2 Theilen. 1) Der nördliche Theil vom 57—52 0 9í. Westlich im Gebiet des Dnjepr setzen sich am Südabhange des Landrückens die Sumpfwaldungen im Gebiet des Pripet fort. Oestlich davon liegt der Fabrikdistrict des Reichs, eine wellige Ebene mit tieferliegenden Flußthälern und Höhen von 250—300 in. Ostwärts hebt sich das Land immermehr bis zur Wolga, welche den ziemlich schroffen Ostrand von Nischnh-Nowgorod an umfließt. Dsese wolgaische Bergseite erhebt sich unter 53 0 N. bis zu 352 in., dem höchsten Punkte inmitten Rußlands.*) An die Stelle der Nadelwälder treten Laubwälder (Linden, Ulmen und Eichen), welche aber gegen S. mehr und mehr an Umfang abnehmen. 2) Der süd- liche Theil von 52—48 ° N. auf der „schwarzen Erde" (Tscher- nosem), bildet die Region des Ackerbaues, die Kornkammer des Reiches. Im So., östlich von der Wolga, liegen baumlose Grassteppen. Auf 17,000 Qm. wohnen 19 Mill. Menschen. 0. Die südliche Region, das Weideland, ist im Winter mit Schnee bedeckt, im Frühling und Herbst grünend, im Sommer dürr und staubig und von Heuschrccken- schwärmen heimgesucht. Diese Steppen, so groß wie Deutschland, eignen sich fast nur zu einer großartigen Viehzucht. Sie zerfallen in grasige, sandige und salzige Steppen und gehen durch die kaspische Niederung, das große osteuropäische Völkerthor schwärmender Hirten- stämme, in die asiatischen Steppen über. § 217. Diese große Tiefebene ist auf 3 Seiten von Gebirgen begrenzt, von dem Ural, dem Kaukasus und den Ausläufern der Kar- paten. 1) Der Ural, ein Meridiangebirge von 300 Meilen Länge, bildet von 50—70° N. die Grenze gegen Asien. Von seinen vielen Parallelketten trägt eigentlich nur die Wasserscheide den Namen Ural; Ural heißt nämlich im Tatarischen Gürtel. Die mittlere Kammhöhe beträgt 400 bis 500 m., der höchste Gipfel erhebt sich 1690 in. Der Ostabhang fällt ohne Vorberge unmittelbar zur sibirischen Steppe ab, so daß Tobolsk nur noch 36 in. ü. M. liegt, während im W. ein breites Hügelland mit Acker- und Waldboden sich vorlagert. Der *) Die Annahme von 2 Landrücken (baltisch-ural. u. karpatisch-ural.) mit dazwischen liegendem Tieflande verliert nach solchen Messungen an der Wolga an allgemeiner Gültigkeit.

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 151

1876 - Dresden : Schönfeld
Rußland. 151 Itd; im W. 50 cm. im O. 38 cm. Regen. 3. Der südliche, sub- tropische, mit regenleerem Sommer. 30 cm. Regen. Erst wo in Südrußland der Regen nicht mehr in allen Jahreszeiten fällt, beginnt die Steppe. Astrachan hat nur 10 cm. Regen. Die nordischen Wald- bäume verschwinden aus Mangel an Regen und die immergrünen Laubbäume können wegen des strengen Winter noch nicht aufkommen. tz 220. Die Bevölkerung Rußlands ist aus hundert verschie- denen Völkerschaften zusammengesetzt, doch überwiegen die slavisch reden- den Stämme bei weitem. Die Urbevölkerung bestand größtentheils aus finnischen Völkern. Wie der S.-W. Europas fast ganz romanisirt ist, so ist der Osten slavisirt. Die großen Völkerbewegungen dauerten im Osten 500 Jahr länger als in Westeuropa. Daher ist das Land in der Kultur zurück zurückgeblieben. Die Slaven bestehen aus Groß- russen, Kleinrussen, Weißrussen, Polen, Letten und Litauern. Die Großrussen sind eigentlich finnischtatarischen Ursprungs und wie die Bulgaren erst in Europa slavisirt. Der Name Ruß bedeutet Fremde. Sie zählen 31’/ä Milk., bewohnen den Kern des Landes vom weißen Meer bis etwa zum 500 N. und dringen im So. bis zur kaspischen Steppe und im Gouvernement Perm über den mittleren Ural nach Asien. Zu Handel und Gewerbe haben sie großes Geschick, weniger zu Ackerbau, welchen dagegen die Kleinrussen betreiben. Diese wohnen südlich von ihnen aus beiden Seiten des Dnjepr bis ans schwarze Meer; westlich vom Dnjepr in den alten polnischen Provinzen mit Polen gemischt, östlich unvermischt. 12 Mill. Die Weißrussen, 3 Mill., leben im Quellgebiet des Dnjepr bis zur Mündung des Pripet. Die Polen (d. h. Bewohner der Ebene), 42/3 Mill., haben das Königreich Polen inne und sind in den alten polirischen Provinzen rvestlich vom Dnjepr bis ans schwarze Meer zerstreut. Die Kosaken, fast 1 Mill., türkisch-tatarischen Ursprungs, haben Sprache und Re- ligion der Slaven angenommen. Sie zerfallen in rnehrere Gruppen: die Kosaken in der Ukraine, von denen die tschernomori schen d. h. ain schwarzen Meere wohnenden Kosaken (die ehemaligen seit 1792 an den Karlkasus verpflanzten Saporogen) einen Zweig bilden, ferner die moskowitischen oder don'schen Kosaken, welche erst im 16. und 17. Jahrhundert Religion und Sprache der Moskowiter ange- nommen haben. Die wolgaer, uralischen und sibirischen Kosaken bilden eine Kette von militärischen Niederlassungerr an der ganzen russisch- asiatischen Grenze vonr Kaukasus bis zum Amur. Die Litauer wohnen im nördlichen Königreich Polen und im südlichen Theile von Kurlaird auf beiden Seiten des Njemen; die Letten nördlich davon auf beiden Seiten der rnrtern Düna von Libau bis Dünaburg, im rrördlichen Kurland und südlichen Livland; beide zusammen ea. Mill. Die Walachen, beinahe 1 Mill., leben in Bessarabien (Walachen, Wäl- sche, Wallonen heißen den Germanen alle Fremden). Zu den kauka- sischen Völkern im engerir Sinne gehören die Georgier (300,000) am Südabhange des Kaukasus. Die Zahl der Deutschen beläuft sich auf fast 1 Mill. Als Gelehrte, Kaufleute und Handwerker sind sie in allen größeren Städten

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 156

1876 - Dresden : Schönfeld
156 Rußland. Handel trägt so einen nomadischen Charakter. Den Großhandel treiben nur die Großrussen, den Kleinhandel die Juden. Charkow hat 4 Messen von je 1 Monat, unter denen die erste Wollmesse des Reichs ist. — Die russische Pelz Handelcompagnie, welche 1785 gegründet ist, hat ihren Hauptsitz in Petersburg. Für den Handel mit dem Auslande ist die geogr. Lage Rußlands nicht günstig, da es von den Welthandelsstraßen abseits liegt und nur den Vermittler für Asien abgeben kann. Allein die Kulturländer Asiens sind wiederum durch psadlose Steppen von Europa getrennt. Das baltische Meer, durch welches Rußland mit den wichtigsten Staaten von Westeuropa in Verkebr tritt, ist meist nur im Sommer zugänglich und die vorzüglichste Wasserstraße, die Wolga, endigt an einem Binnenmeere. Diehauptplätze des Seehandels sind St. Petersburg, Odessa, Riga, Taganrog, Archangelsk, Rarwa, Reval und Astrachan. Im schwarzen Meer ist aktiver Handel, im baltischen Meere passiver. Seit 1857 besteht ein gemäßigter Schutzzoll. Jährlich laufen gegen 10,000 Schiffe (englische, russische, türkische, deutsche, holländische, italienische, norwegische u. a.) mit einem Tonnengehalt von etwa 1 Mill. Tonnen ein und eine gleiche Anzahl aus. Die Hauptverkehrsländer sind Groß- britannien und Deutschland. Die gesamte Ausfuhr betrug 1873 354 Mill. S.-R.; die Einfuhr 422 Mill. Die wichtigsten Aus- fuhrartikel sind Getreide, Lein, Leinsaat und Hanf, Talg, Wolle,*) Häute. Die wichtigsten Einfuhrartikel sind gewebte Stoffe und Colonialwaaren. Der steigende Verbrauch beweist den wachsenden Wohlstand. -Mehr als die Hälfte des ganzen Umsatzes wird durch die Häfen des baltischen Meeres vermittelt, den vierten Theil vertreten die Häfen des schwarzen Meeres. Fast eben so groß ist der Verkehr an der preußischen und österreichischen Grenze. Auf 10 Mill. beschränkt sich der Ausfuhr-Handel des weißen Meeres. Im asiatischen Handel wird eingeführt Vieh, besonders aus den Kirghisen-Steppen, Thee aus China, Baumwollenmanufacturen zur Hälfte aus Persien. Ausgeführt werden Baumwollenmanufakturen nach den Kirghisensteppen und Chiva, Tuch, Pelzwerk und Häute nach China. Die Handelsflotte zählt 2500 Schiffe mit 260,000 Lasten. § 224. 1. Großfürstenthum Finnland: 6764 Qm. und l4/5 Mill. Einw. 290 Einw. auf 1 Qm. Seit 1809 russisch, aber in der inner« Verwaltung durchaus selbständig. Die Küstenstädte sind' meist von Schweden bewohnt. Die folgenden Städte liegen an der See. Wiborg, 12,000 E., Holzhandel. Helsinafors, 26,000 Einw., Universität, Freihafen, Hptstadt. Fbo, 22,000 E., Handel- die älteste und merkwürdigste Stadt des Landes. Uleaborg, 7000 E., eine der ersten *) Die Ausfuhr von Talg und Wolle nimmt mit Verminderung des Vieh- standes immer mehr ab.

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 254

1876 - Dresden : Schönfeld
254 Das asiatische Rußland. der Lena. 4 Mill. Eichhörnchenfelle und gemeine Ziesel gehen nach China, 2—3 Mill. Eichhörnchenfelle mach Europa. Mamutknochen (fos- siles Elfenbein) finden sich an der Lena am Jenissei und auf Neusibirien. Die Industrie ist gering. Der Handel auf den Märkten ist durch den Pelzhandel und den Ertrag der Fischerei der Nomaden be- dingt. Die Pelze werden von den Russen gegen Tabak, Eisenwaaren und dgl. eingetauscht. Der Karawanenhandel umfaßt besonders Thee, Pelzwerk und Metalle. Die Hauptplätze sind Tobolsk, Irkutsk, Semipalatinsk, Taschkend u. Samarkand. Der Handel mit China geht besonders über Kiachta, der Waarenumsatz beträgt 20 Mill. Sr. Pelze, Häute, Juchten, Wollenzeuge und Metallwaaren werden gegen Thee, Seide, Porzellan u. Rhabarber umgetauscht. Der s. g. sibirische Trakt, die längste 850 Mln. lange Straße, führt, gut unterhalten, von Petersburg über Nowgorod, Twer, Moskau, Nischegorod, Kasan, Perm, Jrbit, Tobolsk, Omsk, Tomsk, Irkutsk, und von da einerseits nach Jakutsk und Ochotsk, andererseits nach Kiachta, und ist oft mit unzähligen Wagenreihen bedeckt. Auf dem Obj und seinen Nebenflüssen sind 20 Dampfer, auf dem Jenissei, Baikal und der Lena je 2, auf dem Amur 26, auf dem Syrdarja 5 3u thätig? Im größten Theile des Landes geschieht der Verkehr im Winter zu Schlitten. Der Telegraph führt von Petersburg über Moskau, Kasan, Perm, Jekaterinburg, Tjumen, Omsk, Koly- wan, Tomsk und weitet über Nertschinßk nach Japan. Eine zweite Linie wird Kiachta mit Peking verbinden, eine dritte ist nach Tasch- kend gelegt. H 357. i. Centralasien. 60,000 Qm. 4% Mill. Eimv. a. Das Gcneral-Gouvernciilent Turkistän, 20,000 Qm., 2% Mill. E., besteht aus 5 Provinzen. Syr-Darja, Sarefschan, Amu-Derja, Semiretschensk (am Balchaschsee) und Kuldscha. — Prov. Syr-Darja mit den Städten Hazret Turkistan. Taßchkend, 80,000 E. Centralpunkt für den Handel, eine der wichtigsten Städte Mittelasiens. Chodschend, 20,000 E., Knotenpunkt wichtiger Karawanenstraßen, namhafte Industrie. — Prov. Serafschanmitder Hauptstadt Samz,rcklvd, 44., 30,000 E. Grabmal und Moschee Timurs, in der Nähe eine russische Kirche. Prov. Semiretschensk (d. h. 7 Flüsse), östl. und nordöstl. vom Balchaschsee. — Prov. Kuldscha mit der Stadt gl. Namens am Jli, 15,000 E. Prov. Forghana, das ehemalige Chanat Chokan s. 8353, 3. b. Kirgisensteppe, 40,000 Qm., l4/5 Mill. E., zwischen dem Uralfluß und Jrtysch mit den 5 Provinzen Uralsk, Turgar, Akmolinsk, Semipalatinsk und das transkaspische Gebiet, südlich bis zum Atrek. Uralsk. 41. 15,000 C. Akmolinsk und P^chrv^p.lwloüvsik, 8000 E., am Jschim, Semchpwlü.- tinsk, 14,000 E. u. Omsk am Jrtysch, 27,000 E. Die Kirgisen zerfallen in die große, mittlere und kleine Horde, sie sprechen den reinsten türkischen Dialekt. § 358. 2. Sibirien, 227,000 Qm., 3% Mill. ©., besteht aus den Gouvernements von Tobolsk, Tomsk, Jenisse'isk u. Irkutsk, dem Gebiete Jakutsk und den Provinzen Transbaikalien, Amurprovinz und Küstenprovinz. Tobolsk am Jrtysch, 20,000 E., im Ackerbaulande, Niederlage des Pelz- tributs. Tjumen, 13,000 E., Hauptort für den Transitverkehr von Rußland nach Sibirien, zw. Jrbit und Tobolsk. Tomsk.. 24,000 E., Transitverkehr, 1. Ko ly Wan, 3000 E., berühmte kaiserl. Steinschleiferei für Granit, Jaspis, Porphyr, Marmor, T. Smejinogorsk Schlangenberg), 15,000 E., großer weitläufig gebauter Ort, 440 m. ü. M. Spuren alttschudischen Bergbaues, Silberschmelzhütten. Barnaül, 13,000 E., Hauptort des westsibirischen Hüttenwesens.

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 37

1876 - Dresden : Schönfeld
Europa. 37 kanisches) Meer mit der Straße von Messina. Die Theile des östl. Beckens sind: 1) Jonisches Meer mit Golf von Taranto und Straße von Otranto, Meerbusen von Patras und Korinth. 2) Adriatisches Meer mit den Golfen von Venedig, Triest, Quarnero (spr. Karnero). 3) Aegäisches Meer (griechischer Ärchipelagus) mit Golf von Aegina, Euripus (Canal von Negroponte), Golf von Saloniki. 4) Dardanellen- straße (Straße von Gallipolli oder Hellespont), Marmarameer (Pro- pontis), Straße von Konstantinopel (Bosporus). 5) Schwarzes Meer mit Straße von Jenikale (Kertsch, Kafa, Feodosia). 6) Asowsches Meer. Inseln: a) im Eismeere: Nowaja Semlä, das Lofoten: d) in der Ostsee ^Dänische Inseln (Seeland, Fünen, Bornholm rc.), Oeland, Gothland, ^.landsinseln (spr. Olands-), Dagö, Oesel, Rügen; e) in der Nordsee: friesische Inseln, Helgoland; d) im atlant. Ocean; Island, Färöer, Shetland-Inseln, Orkaden, Hebriden, Großbritannien, Irland; o) im Canal: normannische Inseln; k) im Mittelmeere: Balearen, Cor- sica, Sardinien, Elba, Sieilien, Malta, ionische Inseln, Kreta, Euböa (Evvia), Kykladen. § 46. Flüsse und Seen: Es gibt 2 Quellencentra der großen Flüsse. 1) Das nordöstliche Quellencentrum des russischen Tief- landes im baltisch-uralischen Landrücken entsendet: Dwina zum Weißen Meere, Düna, Njemen zur Ostsee, Dnjepr zum schwarzen Meere, Don zum asowschen Mb., Wolga zum kaspischen Meere. 2) Das Quellencentrum der Alpen und umgebenden Mittel- gebirge entsendet: Weichsel und Odewzur Ostsee; Elbe, Weser und Rhein zur Nordsee; Seine zum Canal; Loire (Garonne) zum biscayischen Mb.; Rhone zum Mittelmeer; Po zum adriatischen; Donau und Dnjestr zum schwarzen Meer. Mehr isolirte Stromgebiete: a) vom Uralgeb. fließt die Pet- schora ins Eismeer und der Ural ins kaspische Meer, b) in der pyre- näischen Halbinsel fließen Duero, Tajo, Guadiana, Guadalquibir zum atlantischen Ocean, Ebro zum Mittelmeer. Eine andere übersichtliche Gruppirung der Flüsse ergibt sich, wenn man die Wasserscheide zwischen der oceanischen und Mittel- meer-Seite vom Ural bis zur Straße von Gibraltar durch den ganzen Continent zieht. Die Flüsse der nordwestlichen Abdachung be- sitzen, von der Dwina bis zum Guadalquibir, in der Nähe der Mün- dung eine bedeutende Handelsstadt (welche?), die Flüsse der südlichen Abdachung nicht. Deltabildungen finden sich besonders an den geschlossenen Meeresbecken der Ostsee und des Mittelmeers. Seengruppen. Die beiden größeren Gruppen sind: 1) Die Alpenseen: Garda-, Comersee, Lagomaggiore in Italien, Genfer-, Neuenburger-, Vierwaldstädter-, Jürichersee in der Schweiz, Boden-, Chiemsee in Deutschland, Plattensee in Ungarn; 2) die Ostsee ist umgeben von den Seen der baltischen Platte, Peipus-, Jlmen-, Lädoga-, Onega-, Saima-, Enarasee in Rußland, Mälarn-, Wettern- und Wenernsee in Schweden. Kleinere Gruppen bilden die Seen in Schottland und Irland, die Kraterseen in Italien, die Salzseen in

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 158

1876 - Dresden : Schönfeld
158 Rußland 34.000 E.. wichtige Getreidemärkte. Llirütow, Fl., am Rande der Steppe, 93.000 E., Handel. Die Kaufleute und Handwerker sind meist Deutsche. Sa- repta, 500 E., Herrnhuter Kolonie. Senf und Schnupftabak. Auf beiden Seiten der Wolga über 100 deutsche Kolonien mit 170,000 Deutschen (Schaff- hausen, Solothurn, Katharinenstadt, Marienthal). Zarizyn, 12,000 E., am Knie der Wolga. Astrachan, Fl., 48,000 E., 6 M. vom Meere. Die Be- völkerung besteht aus Russen, Kalmüken, Tataren und Armeniern. Seehandel nach Persien, Karawanenhandel nach Sibirien, Fischfang (jährlich 100,000 Hau- sen, 300,000 Störe), Kaviarbereitung. Weinbau. Orenburg, Fl., 33,000 E., Sammelplatz der Karawanen aus Central- asien. 5. Statthalterschaft Kaukasien. Fast 8000 Qm. 42/3 Mill. E. 580 auf 1 Qm. Staatlich als eine Provinz verwaltet, obgleich Transkaukasien zu Asien gehört. Ci.lkaukasi,en zählt aus 4095 Qm. V/.2 Mill. E., Transkauka- sien auf 4034 Qm. 3ftg Mill. E. Nach der völligen Unterwerfung der Berg- völker sind bis 1866 eine Mill. s. g. Tscherkessen ausgewandert, welche sich selbst Adechö nennen; doch bleibt noch immer ein buntes Völkergemisch: 800.000 Russen, Lesghier, Osseten, Mingrelier, 300,000 Grusiner im großen Kaukasus, 900,000 Tataren und 500,000 Armenier in kleinen Kaukasus, 7 deutsche Kolonien bei Tiflis und Jelisawetpol. 2 Mill. Christen, 2 Mill. Mohammedaner; theils Nomaden, theils Ackerbauer. Produkte. Auf der Halbinsel Apscheron gewinnt man Naphtha und Erdpech, namentlich in Baku. Die Stein ko h len gruben am obern Rion sind trotz ihrer Reichhaltigkeit verlassen, weil noch zu viel Holz vorhanden ist; viel Eisen gibts am kleinen Kaukasus, aber es wird nicht ausgebeutet. Am obern Aras liegen sehr reiche S t ein salz lag er. Viele Mineralbäder befindeil sich namentlich am Beschtau. > Außer Getreide, welches auf der Südseite des Gebirges bis 2600 na. hoch reift, baut man Wein, Reis, Krapp und Baum- wolle; wichtige, an Nutzholz außerordentlich reiche Wälder bedecken das Ge- birge, besonders in: südwestlichen Theil. Die Viehzucht blüht im Gebirge und in der Steppe, man zieht Schafe, Rinder, Pferde, Schweine, Esel, Maulesel und Kamele. Die Seidenzucht liefert ca. 10,000 Ctr. Rohseide. Im Hoch- gebirge kommt der Auerochse vor. Tiflis und Eriwan sind Hauptplätze iür Industrie; man fabricirt Wollen- und Seidenzeuge, Gold- und Silberwaaren, Leder. Die Russen bemühen sich, den innerasiatischen Handel durch ihr Gebiet zu ziehen; dazu führt eine Eisenbahn von Tiflis nach Poti ans schwarze Meer. berühren Anapa, Suchum-Kale und Poti am schwarzen Meere, Derbend und Baku am kaspischen Meere. Städte nördl. vom Kaukasus: Jeisk, am asow'schen Meere, 1848 ge- gründet, 28 000 E., Handel. Stawropol, 21,000 E., Hauptstadt von Cis- kaukasien. Pjatigorsk, (d. h. 5 Berge), 6000 E., am Beschtau, 600 in. ü. M., berühmte Schwefelbäder. Herbend d. h. eisernes Thor), 16,000 E., beherrscht die Hauptstraße anr kaspischen Meere. Städte südl. vom Kaukasus: Baku, 12,000 E., Regierungssitz, Hafen. Neben dem Kloster, in welchem mir noch ein Parst (s. g. Feueranbeter) lebt, befinden sich Naphtadestillationen. Schemachu, 26,000 E., 780 m. ü. M., die wichtigsten Seidenfabriken. 1872 durch Erdbeben zerstört. Nucha, 23,000 mvhammed. E., in äußerst reizender Lage am Gebirge, 800 in. ü. Al., ^Nittel- Punkt des Seidenhandels. Tistis, 500 in. ü. M., die Hauptstadt von Trans- kaukasien, 61,000 E., meist Armenier und Grusiner; von Europäern gibts Russen, Franzosen (Kausleute) und Deutsche in einer mit der Stadt ver- bundenen Kolonie. Erste Fabrik- und Handelsstadt; warme Bäder. Poti, am schwarzen Meere. Städte südl. vom Kur: Achaltzych, südöstlich von Poti, unfern des Kur, 16.000 armenische Einwohner. Webereien, berühmte Lederfabriken, Waffen- schmiede, Filigranarbeiten. Eriwan, (d. h. „sichtbar", weil Noah v. Ararat aus diese Stelle trocken gesehen haben soll), 14,000 E., 1040 in ü. M., leb- hafte Industrie. Die Gegend um Eriwan gegen S. zum Aras u. in dessen
   bis 10 von 41 weiter»  »»
41 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 41 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 4
3 0
4 0
5 1
6 9
7 1
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 5
16 0
17 19
18 1
19 1
20 0
21 0
22 7
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 2
29 7
30 1
31 5
32 0
33 0
34 2
35 1
36 0
37 1
38 5
39 0
40 16
41 0
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 1
49 9

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 0
4 6
5 0
6 7
7 0
8 0
9 1
10 0
11 3
12 0
13 0
14 0
15 0
16 4
17 2
18 1
19 0
20 4
21 6
22 0
23 2
24 2
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 5
35 0
36 1
37 0
38 0
39 0
40 1
41 1
42 0
43 0
44 0
45 2
46 0
47 14
48 14
49 1
50 9
51 0
52 0
53 0
54 1
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 2
62 7
63 0
64 2
65 0
66 0
67 1
68 0
69 1
70 6
71 1
72 1
73 0
74 3
75 0
76 0
77 1
78 13
79 6
80 0
81 1
82 1
83 1
84 3
85 3
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 2
93 2
94 0
95 8
96 1
97 7
98 3
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 4
1 30
2 2
3 3
4 7
5 2
6 32
7 4
8 2
9 21
10 7
11 13
12 2
13 3
14 23
15 5
16 13
17 0
18 0
19 16
20 17
21 4
22 3
23 4
24 68
25 1
26 3
27 13
28 9
29 15
30 7
31 8
32 44
33 21
34 62
35 0
36 7
37 4
38 4
39 11
40 10
41 0
42 9
43 3
44 4
45 21
46 6
47 26
48 16
49 10
50 2
51 3
52 2
53 15
54 9
55 6
56 1
57 2
58 8
59 30
60 0
61 0
62 5
63 10
64 1
65 1
66 3
67 1
68 3
69 0
70 7
71 2
72 1
73 13
74 20
75 7
76 21
77 6
78 59
79 9
80 4
81 36
82 4
83 88
84 3
85 11
86 24
87 37
88 17
89 12
90 14
91 17
92 2
93 9
94 18
95 42
96 6
97 3
98 11
99 3
100 17
101 56
102 7
103 22
104 48
105 2
106 2
107 34
108 8
109 73
110 24
111 0
112 5
113 68
114 11
115 5
116 1
117 1
118 4
119 48
120 4
121 3
122 18
123 1
124 18
125 3
126 21
127 44
128 4
129 17
130 4
131 42
132 5
133 18
134 46
135 6
136 42
137 34
138 18
139 10
140 4
141 0
142 6
143 9
144 3
145 7
146 9
147 11
148 10
149 8
150 11
151 0
152 13
153 19
154 2
155 7
156 6
157 1
158 3
159 75
160 32
161 3
162 12
163 9
164 54
165 8
166 8
167 1
168 7
169 1
170 5
171 6
172 15
173 22
174 7
175 64
176 13
177 27
178 35
179 13
180 63
181 9
182 20
183 37
184 53
185 8
186 31
187 12
188 52
189 10
190 1
191 7
192 15
193 73
194 7
195 35
196 1
197 21
198 5
199 12