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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 165

1876 - Dresden : Schönfeld
Türkisches Reich. 165 sind ein abgehärtetes, thätiges Hirtenvolk. Z. die Deutschen leben in einigen Äckerbaukolonien an der untern Donau. 4. Die Armenier, etwa 400,000 leben größtentheils in Constantinopel und den übrigen wichtigen Handelsstädten. B. Die ugrisch-tatarischen Völker zerfallen in Türken und Tataren. -1. die Türken, das herrschende Volk, die Osmanli, sind über den südöstlichen Theil des Reichs zerstreut, namentlich in Thra- eien, Bulgarien und Thessalien. Türken heißen sie nach ihrer Heimat Turan, Osmanli nach ihrem Anführer Othman. Selten wohnen sie an der Küste, am liebsten in festen Städten, unter den Inseln sind sie nur auf Kreta; aber hier sprechen sie neugriechisch. Ihre Zahl beläuft sich aus 1,100,000 Seelen. 2. die Tataren, meistens aus der Krim seit 1855 eingewandert, wohnen in der Dobrudscha und Bulgarei. Dorthin sind seit der Unterwerfung des Kaukasus auch gegen H2 Mill. Tscherkessen eingewandert. 6. Zu den Semiten, gehören namentlich spanische Juden, welche ein verkümmertes Spanisch reden und besonders in Saloniki und Phi- lippopel wohnen. Bei der letzten Stadt gibt's auch eine arabische Kolonie. § 233. Nach dem religiösen Bekenntnis zahlt man 3 Mill. Mo- hammedaner, 7 Mill. Christen. Mohammedanisch sind außer den Os- manen der größte Theil der Albanesen und dann bulgarische und bos- nische Familien. — Für den Unterricht ist schlecht gesorgt. Von 1000 Bulgaren kann einer lesen, in Bosnien kommt auf 100 Dörfer eine Schule, selbst in den Provinzialstädten gibt es erst seit 1867 Volks- schulen. Auf 500 Einw. kommen kaum 1—2 Schreibkundige. Unter 1000 Christen können 960 weder lesen noch schreiben; in Albanien gibt's gar keine Schulen. Der Sultan ist unumschränkter Herr, das Bureau des Großveziers bei der ,,hohen Pforte", der geheime Rath der Minister ,,der Divan". Die höchsten Staatsbeamten und Generale heißen ,,Pascha". Die Türkei ist noch nicht zu einem Staate ausgebildet. Die Länder des Sultan haben noch keinen Ge- samtnamen. Statt des im übrigen Europa gebräuchlichen Namens Tür- kei sagt man: kaiserliche Staaten. Außerdem fehlen noch einige sehr bedeutende Kennzeichen eines Staates. Es gibt Landestheile, wo die Centralregierung keinerlei Einwirkung hat. In keinem Theile des tür- kischen Reiches wird die Justiz im Namen des Souverains ausgeübt. Die osficielle Regierungssprache ist ein Kauderwälsch aus persisch, ara- bisch, italienisch und französisch. Vielweiberei besteht nur bei den höheren türkischen Ständen; der weniger bemittelte Türke lebt stets in Monogamie. Seit 1856 sollen die Christen zu allen Staatsämtern zugelassen werden und ist Freiheit des Glaubens, sowie Sicherheit des Eigenthums proklamirt. Trotzdem ist kein Aufschwung zu bemerken; denn der geistige Stillstand hängt mit der politischen Unfähigkeit zu- sammen; das morsche Staatsgebäude wird nur durch die Eifersucht der europäischen Mächte gehalten. § 234. Die Produkte des Bergbaues sind unbedeutend. Ebenso steht der Ackerbau auf niedriger Stufe. Bei der Trägheit

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 105

1827 - Erlangen : Heyder
105 Ansehen der Geistlichen bei, die viel lieber unter einem entfernten Papste als unter nahen Laien > Fürsten stehen wollten. Wenn also auch mancher Papst einen unwür- digen Lebenswandel führte, wenn manchmal 2 bts 3 Päpste zugleich gewählt wurden, und sich nun unter einander über die Krone zankten: so konnte dies doch den Glauben an die höchste Macht des Papstes )o leicht nicht erschüttern, weil man auch wohl bei welt- lichen Großen Amt und Menschen von einander unter- scheiden mußte. Im o ft r ö m i s ch e n K a i s e r t h u m e regierten von 802 — 1078 2 Kaiserinnen und 24 Kaiser, von denen einer entsagte, drei ermordet, drei vergiftet, 4 geblen- det 0 abgesetzt wurden. Statt das Reich tapfer nach außen gegen die Bulgaren, Araber, und die seit 105c> vom Kaukasus herabdringenden Türken zu beschützen, kaufte man lieber Frieden, stritt sich über subtile theo- logische Gegenstände herum, und verlor eine Pro- vinz nach der andern an die Barbaren. — Dagegen fing man auf der entgegengesetzten Seite Europas, in Spanien an, sich von dem drückenden Joche der Ara- der, die sich dort festgesetzt hatten, wieder zu befreien. Von den Gebirgen Asturiens, wo man sich durch die Schlacht bei der Höhle von Eavadonga behauptet hatte, ging die Freiheit Spaniens wieder aus. Man errich- tete in den wieder eroberten Landern kleine Staaten, die sich allmählig zu zwei größeren, Kastilien und Arago- nten, erweiterten und vereinigten. Am rühmlichsten bekämpfte die Araber der spanische Held Don Nodrigo Diaz, Grafvon Vivar, gewöhnlich C t d oder el Campea* dor (der Kämpfer) genannt, der auf seinem guten Pfer- de, Babieka, seinem König Ferdinand (loz5 — 10ö5) die arabischen Fürsten von Toledo und Sevilla zinsbar machte, und das schöne Valencia wieder eroberte. Am Ende dieses Zeitraums wurde auch das nachherige Kö- nigreich Portugal den Maurenabgenommen, wurde aber erst lioi) unter Graf Heinrich von Burgund ei- ne von Spanten unabhängige Grafschaft. Ein Kampf anderer Art war in England mit ^en Königen von Dänemark. Zwar hatte Alfred der Große (fi göl) eine Seemacht geschaffen, und dre

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 175

1827 - Erlangen : Heyder
1700) zu Travendahl den Frieden annehmen. Nun zog er gegen Peter, der eben Narva belagerte; Karl mit 8000 Schweden schlug 80000 Russen, als Peter eben nicht beim Heere war. Statt aber nun diesen ohne Verzug in seinem Reiche zu verfolgen, warf sich Karl, nur seinen Leidenschaften folgend, auf August von Polen, drängte ihn und seine Sachsen aus Ltef- land und Kurland, schlug diese bei Cliffow, Pultusk, 1702, 1703, und ließ zu Warschau den jungen Sta- nislaus Lescinsky zum König Polens statt Augusts wählen, ging darauf nach Sachsen selbst, und erzwang im Frieden zu Altranstädt Augusts Verzichtlcistung auf die Krone Polens. Unterdeß hatte Peter Ingermann- land erobert, und Petersburg. 1703, darin zu grün- den angefangen, und Menzikow, Peters mächtiger Günstling (ehemals ein Pastetenbäckerjunge), die Schweden bei Kalisch 1706 geschlagen. Karl drang nun zwar siegreich bis Smolensk vor, ließ sich aber, statt auf Moskau oder Petersburg loszugehen, durch den abenteuerlichen Kosacken-Hettmann Mazeppa (einen Polen, den ein beleidigter Ehemann auf ein Ukrai, nisches Pferd gebunden hatte, welches sofort in seine Heimath mit ihm lief) verleiten, in die Ukraine zu kommen, wo die Kosaken sich ihm anschließen wür- den. Während dem schlug Peter 1ö000 Schweden unter Lcionhufwud (Löwenhaupt) bei Slop am Dnepr, und dann Karln selbst bet Pultawa (8. Juli I70y) so gänzlich, daß dieser zu den Türken nach Bender entfliehen mußte, j- Unterdeß hatte August sein Polen wiedergewonnen, Dänemark den Krieg erneuert, und Peter eroberte nun Ltefland und einen Theil von Finnland. Dagegen bewog endlich Karl die Pforte zum Kriege gegen Ruß- land (1711), und wirklich wurde Peter am Pruth von den Türken so gänzlich eingeschlossen, daß er ohne die schlauen Bestechungskünste seiner Geliebten, der nach- maligen Kaiserin Katharina I. (des Mädchens von Ma- rienburg), verloren gewesen wäre, so aber mit dem Verlust von Asow aus der Gefahr entkam. Umsonst tobte Karl, und arbeitete an einem neuen Krieg; allein unterdessen nahmen Dänemark, Preußen, Sachsen, die

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 126

1827 - Erlangen : Heyder
fteti, den Lausitzen und eine Zeitlang auch mit Bran- denburg. Weit roher stand dagegen noch'rußland da, zumal da es von den Mogolen überschwemmt worden war, (1238) an deren Chans die russischen Großfür- sien Tribut zahlen mußten. Doch konnte Großfürst Alexander Newskoi von' Nowgorod, die Echwertbrüder in Liestand schlagen (1241) und ein Iwan Wasilje- witsch von Moskau aus (1462) allmahlig di? Macht, der unter Timur noch furchtbarer gewordenen Mogolen, brechen. Er erklärte das gerettete und erweiterte Ruß- land auf einem Reichstage für untheilbar. — Dage« gen war jetzt das griechische Kaiserthum seinem völligen Untergange mit schnelleren Schritten als frü- her entgegen gegangen. Zwar hatte das lateinische Kaiserthum schon 12ö1 den griechischen Paläologen wieder weichen müssen, allein bald mußten diese auch die kleinasiatischen Provinzen den siegreich vordringenden Türken oder Osmanen aufopfern, die 1327 zu Prusa tn Bithynien unter ihrem Führer Orchan ihren Sitz ausschlugen. Auch der Handelsneid der Penetianer und Genuesen erregte viel Unheil tn Eonstantinoprl. Endlich eroberten sogar Orchans' Söhne, Soliman und Amurath, Gallipoli tn Europa, sodann Thrazien, Thessalien, Macedonien und Bulgarien, und schlugen ihren Sitz zu Adrianopel auf. Schon Bajazeth, (Ilde- rim, der Blitz, beigenannt) Amuraths Sohn, »vürde Constantinopel erobert haben, wäre nicht über den Mächtigen ein noch mächtigerer, der mogoltsche Erobe- rer Timur oder Tam.erlan gekommen, der schon auf Bagdads Ruinen eine Pyramide von t)0000 Menschen- schädeln als Denkmal seiner Siege errichtet hatte. Dieser schlug in'der großen und blutigen Schlacht bei Angora tn Kleinasien Bajazeth, und führte den Ge- fangenen in einer vergitterten Sanfte mit sich herum. Auch Johann Hunyad, Ungarns Reichsverweser, und Castriota oder Skanderbeg von Epirus beschäftigten die Türken eine Zeitlang. Umsonst hatten die griechi- schen Kaiser, des Reiches Fall ahnend, vom Abendlanh Hülfe ersieht, umsonst dafür Anscdließung an die ka- tholische Kirche angeboten! Endlich zog Muhamed Ii.,

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 189

1827 - Erlangen : Heyder
der Reichstag zu Warschau 1773. mußte eknwilligen. — Im Türkenkriege war sie nicht weniger glücklich, nach- dem ein Romanzow sich an dir Spitze des russischen Haupkheereö gestellt hatte:' Die Siege am Pruth, am Kagul, die Eroberungen Chotzims, Benders, der Seesieg bei Scio und die furchtbare Verbrennung der türkischen Flotte in der kleinasiatischen Bai von Tschesme durch Alexis Orlow, die Verbindung mit den Griechen (die dafür nachher blutig büßen mußten, als Rußland seinen Zweck und Frieden hatte) mit Ali Bey Aegyptens, endlich die Einschließung des Groß, wesstrs in den Gebirgen der Bulgarei, -rächten den Frieden von Kutschuk-Kainardge und die Abtretung von Kinburn, Asow, Ienikal und Kertsch in der Krimm, nebst der großen und kleinen Kabardei an Rußland zu Stande. Nachdem deskosackenpugatscheffs Ausstand seine Pseudo-Peterschaft) gezüchtigt, die Ein, theilung des Reichs in Gouvernements vollbracht war: ging sie mit einem noch weit größern Plane, dem griechischen Projekte um, wobei allein ihr Günst- ling, der übermüthige Fürst Potemkin noch höher zu steigen meinte. Nicht umsonst stand an dem einen Thore Moskaus: Weg nach Consiantinopel! nicht um» sonst hatte ihr zweiter Enkel den Namen Constantin und eine griechische Amme bekommen. Auf den Trüm- mern des Osmanenreichs sollte ein neues griechisches Reich »nter einem Prinzen ihres Hauses entstehen! Endlich kam es auch zum Kriege; da aber die Pforte ihn zuerst erklärte, mußte den Traktaten nach auch Kaiser Joseph Antheil nehmen, der kurz zuvor 1787 zu Cherson sich mitkatharina besprochen hatte. Alleinjoseph erlitt die Niederlage bei Lugosch 1788 und trug eine gefahr, liche Krankheit mit nach Haus. Wenn nun auch Laudon und Koburg herrliche Siege noch erfochten, Potemkin Oczakow, Suworow Ismail (blutig genug) erstürmten, wenn die Tage von Dubitza, Foksani, Martinjestre, und die Eroberung Benders, Lorbeern über Lorbeer» häuften: so mußt« doch wegen Englands und Preussens Eifersucht und Josephs traurigen Tod (er hinterließ mehrere fei- ner Provinzen im vollen Aufstande und fast alle Clas- sen seiner Unterthanen gegen sich gereizt, und hatte

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 210

1827 - Erlangen : Heyder
beider Reiche bildete, also ein Theil der Moldau im Besitz von Rußland blieb. Nur wenig Staaten gelang es, wie Dänemark und Schweden (wo ein Franzose Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, zum Thronfolger des alten Karl Xiii. gewählt worden war, nachdem Gustav 4. Adolf 1796 — 1809» der Finnland an Alexander 1608 verloren hatte, aber auch mit seinem Heer zerfiel, am 1z. März 1809 von seinen Generalen arretirt, und von der Nation des Throns beraubt worden war, jetzt als Oberst Gustavson auf Reisen—) vorerst unthatig bleiben zu dürfen. Eine Mustercharte europäischer Völker war das furchtbare Heer von 500000 Streitern mit 1200 Kanonen, an dessen Spitze Napoleon die Wiederher- stellung des Königreiches Polen und die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges (22. Juny 1812) aus- sprach. Allein wenn er auch anfangs die noch nicht vollzähligen russischen Heere unter Kamensky, Kutusow, Dagration,Tormassow, Barklai detolly, voneinerstel- lung zur andern zurücktrieb, wenn nach den Schlachten bei Smolensk (18. Aug.), Borodino, an der Moskwa (7. Sept.) die Russen sich zurückzogen, wenn Napoleon endlich am 14. September in die alte Zaarenrefidenz Moskau und den Kreml (7. Sept.) einzog r so was nach seiner Meinung der Krieg beendet; nach der Feinde Antwort aber ging er erst an. Statt Friedens- boten aus Moskau stiegen Feuersaulen ihm ent- gegen , und die ungeheure Stadt brannte zum großen Theile nieder. Nlcht des Gouverneurs Nostopschin ausdrücklicher Befehl, wohl aber der eigne Wille der Bewohner und die nachhelsende Hand der Franzosen, hatte diesen Brand entzündet, dessen Gluthen zugleich das Feuerzeichen für die Befreiung Europas geben sollten« Die Iahrszeit widerrieth das Vordringen nach Petersburg; das Bleiben widerrieth sich selbst; man kehrte um« Aber jetzt fielen nicht blos die Feinde, vorzüglich die beim Verfolgen so nützlichen Kosaken (die „meprissbls cavalleri6" der Bülletins.) über die Franzosen her, sondern auch Hunger, Kälte, Ermat- tung verschworen sich gegen die Weltbezwinger, und wenn bis Smolensk hlos 40000 Mann und 400 Kans-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 223

1827 - Erlangen : Heyder
2l5 Dasselbe Schicksal hatten die Constitutionsversuche von Neapel und Si eilten und von Piemont. Nachdem im erster« Staate Ferdinand Iv. wieder ein- gesetzt worden, nannte ec sich Ferdinand I. König des Reiches beider Stctlien (12. Febr. 1316, t 4. Zan. 1825). Ein Thetl des Volks war über Ferdinands Minister, über den Einfluß des östreichifchen Generals Nugent und über die drückende Grundsteuer sehr schwie- rig. Dazu kam, daß seit Zähren ein weitverbreiteter Dund der Carbonari (oder Köhler) existirte, wel- cher die politische Einheit und Selstständtykeit Zta. liens durchsühren zu wollen schien, und eine Menge Logen oder Benditas hakte. Die Zahl der Carbonari im Jahre 1820 soll über 600,000 gewesen sein. Aus ihnen gingen wahrscheinlich schon 1313 die C a l d e r a r i oder Kesselschmiede als entgegengesetzte Parket hervor, welche die Minister Ferdinands zum Gegengewicht gegen die neuerungssüchtigen Carbonari und zu ihrer Aufspü- rung benutzten. Doch konnten sie nicht verhindern, daß am 1.— 2. Juli 1820 die Truppen zu Noia, unter Morelli, de Conctlti und dem Canontcus Mtnichini mit dem Verlangen nach einer Reichsverfassung auftraten, und General Pepe sich mit Regimentern aus Neapel anschloß. Da übertrug am 6.Juli der König die Negie- rung dem Kronprinzen Franz, (dem jetzigen Könige) als seinem Alter ego, und dieser erklärte die Constitution der spanischen Cortes (7. Zuli 1320) als einqeführt, was auch der König selbst beschwören mußte. Blutiger? und wahrhaft graunvoll waren die Stürme in Stritten, wo man am liebsten ganz von Neapel sich losgertssen hatte. Da nun Oestreich für seine eigenen Staaten in Italien besorgt werden mußte, vereinigten sich wegen dieser und der spanischen und portugiesischen Revolution die Z Hauptmächte Europas auf einem C 0 n g r e sse zu Troppa» im Oct. iz2o, der am 6. Zan. 1821 nach L au- b a ch verlegt wurde. Dahtn luden nun diemachte de« König Ferdinand ein, und dieser ging mit Erlaubntß des Parlamentes von Neapel dahin ab, und mußte dem dort beschlossenen militärischen Angriffe der Oestrrtches unter Frimvnt aus sein Königreich seine Zustimmung ge- den. Dos Heer von Neapel war schlecht vrzantsirt, À

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 225

1827 - Erlangen : Heyder
225 stiegen, mit dem Willen, fein sinkendes Reich durch europäische Cultur zu stützen, und vor allem durch eu- ropälsch- exercirte Truppen (Seymens) die übermütht- gen Zanitscharen zu verdrängen. Nach dem Frieden von Jassy 17y2 rief erst Napoleons ägyptische Expedi- tion ihn zu den Waffen, und türkische Truppen halfen sogar die Ordnung im Kirchenstaate Herstellen. Erst 1807 begann ein neuer Krieg gegen Rußland, auf Betrieb Frankreichs; wo die Servier unter dem tapfern Czerny Georg sich vom Türkischen Zoche, aber vergebens, loszumachen suchten, und die englische Flotte Rußland betstand. Aber Seltm wurde von den mit seinen militärischen Neuerungen unzufriedenen Truppen am Zl. Mai 1807 abgesetzt, und sein Nachfolger Musta- pha Iv. hob jene auf. Allein auch Mustapha wurde durch eine Gegenrevolution des Pascha Mustapha Bai- raktar gestürzt, und sein Bruder Mahmud Ii. ist seit- dem Sultan ; Bairaktar der Grossvezier blieb bald in einem großen Aufstand gegen ihn. Durch den Buka- rester Frieden 1812 fiel ein Theil der Moldau, jenseits des Pruth an Rußland. Dafür gelangs, die aufrühre- rischen Wechabiten, eine um 1756 durch Sheik Mu» hamed-el Wahabi entstandene Secte muhamedanischer Puritaner an Syriens und Arabiens Gränzen, 1813 völlig zu besiegen. Unterdessen hatten die Griechen sich fast des ganzen türkisch-asiatischen Seehandels bemäch- tigt, und sich besonders auf den Inseln Hydra, Zpsara und Spezzia zu trefflichen Seeleuten umgebildet. Die- ser Handel gab schon Bekanntschaft mit dem Auslande und Freiheitsgeist. Noch mehr wuchs dieser durch die höhere geistige Bildung, welche junge Griechen theils auf den auswärtigen Universitäten, besonders Deutsch- lands und in Paris) theils in den heimischen Bildungs- anstalten zu Scio, Aivali, Smyrna, Zanina, sich holten. Auch stiftete ihr Landsmann, der russische Minister Graf Eapo - d'istria , während des Wiener Congresses einen literarischen Hülfsverein, die Hetairie der Musenfreunde. Zn den ersten Monaten des Jahrs 1821 brachen in: der Wallachei durch Theodors Wladimiresko Unru- hen aus, und in der Moldau trat Fürst Alexander Z)psilanti.,auf, russischer General und Sohn des vorigen 3te Aufl. 15
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