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1. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 162

1827 - Erlangen : Heyder
lcn Kosten die Armeen zu unterhalten, und um beim Frier den desto nachdrücklicher austreten zu können. Zmgan, zen waren fortan di« Schweden und Franzosen glück, licher; hatten fast (1ö40) den Kaiser and den eben versammelten Reichstag in Regensburg aufgehoben; hatten durch den kranken und doch blitzschnellen Torr stenson Olmütz nehmen, Wien selbst bedrohen lassen, worauf dieser abermals bei Brettenfeld (2. Nov. 1642) die Kaiserlichen unter Piccolomini schlug, dann von neuem bis vor Wien streifte und auf einmal wieder an den Ostseeküstcn stand, um Dänemarks Eifersucht auf Schwedens Siege zu bestrafen (1ö43— 44). Endlich mußte auch das schwer gepeinigte Sachsen Waffenstillr stand mit den Schweden machen (>645), nicht min- der Maximilian von Baicrn, 1647, der absr bald ihn brach, und dafür mit seinem Lande Wrangels und Turennes ganzen Zorn zu empfinden hatte. Aber der Krieg sollte da enden, wo er angefangen hatte. Am 25. Jul. 1648 erstürmte Königsmark die Prager Klein- feite, ustd rüstete sich eben zum Angriff auf die Alt, stadt selbst: als endlich das 30 Jahre lang umsonst ersehnte Friedenswort von Wesiphalen her erscholl. Daß es die Millionen Opfer dieses Krieges nicht mehr hören konnten! Nachdem man schon seit 1641 zu Hamburg und seit i64z zu Münster und Osnabrück unterhandelt hatte, kam am 24. Oct. 1648 zu Münster der Friede zwischen Oestreich und Frankreich; zu Osnabrück aber mit Schweden zu Stande. Beide Vertrage bildeten indeß nur Einen, den westphaiifchen Frieden, dem man wohl ansah, ^daß ihn die Kronen, oder Frankreich und Schweden dictirt hatten. Denn außerdem, daß der Augsburger Religionsfriede wiederholt und auf die Reformirten ausgedehnt und allen Protestanten völlige kirchliche und politische Freiheit und Gleichheit zuge? sichert wurde, auch das Normaljahr der Restitutionen 1624 sein sollte, und eine allgemeine Amnestie, jedoch mit Ausnahme Böhmens, festgesetzt wurde; vergrößerte sich Frankreich mit dem Elsaß, Sundgau und Breisach; erhielt Schweden: Vorpommern, nebst der Znsel Rügen und einen Theil von Hinterpommern, Wismar, Bremen

2. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 167

1827 - Erlangen : Heyder
hervorgegangen waren, so knüpft sich, auch noch das ganze I7te Jahrhundert durch, die Geschichte des west, lichen und östlichen Europas an diese beiden Reiche. Was Frankreich geworden war, verdankte es seinem großen und guten Heinrich Iv., und den großen Mini- stern Richelieu (1ó42) und Mazarin. Ludwig Xiv. (1ô43—1715) war freilich noch minderjährig; aber als er sich schon Tö51 volljährig erklärte, schien er auch bald der Welt zeigen zu wollen, daß er nicht umsonst gleich Zähne mit auf die Welt gebracht habe. Seine Kriege gelten der Ausdehnung seines Reichs, und besonders den Niederländern und Lothringern. (1665—68 bis zum Achner Frieden; 1672—1ö7t) bis zum Nimwcgner, 1688—1óq7 bis zum Nyswiker Frieden). In allen diesen Kriegen hatte er das Glück auf seiner Seite, und Lothringen, und große Glücke der spanischen Niederlande erbeutet Außerdem ließ er sich auch durch sogenannte Reunionskammcrn mitten im Frie- den Zwetbrücken, Mömpelgard und andere Stücke deut- schen Gebietes zusprechen, nahm Strasburg durch Ueber- rumpelung (168i), machte ganz unbegründete Ansprüche auf die Pfalz am Rheine, und vernichtete dieses schöne Land durch ein beispielloses Verbrennen der schönsten Städte und Dörfer, und durch eine völlige Verwand- lung dieses blühenden Landes in eine Wüste, (wenn auch nachher bios der Minister Louvois, der Mord- brenner! die Schuld allein tragen sollte) und führte sich ganz wie der Gesetzgeber Europas auf. Im Innern seines Landes war es natürlich nicht besser. „Der Staat, das heißt, ich" pflegte er zu sagen, und dies erklärt seine Negierung. Und doch wird eben Ludwigs Regierung Frankreichs große Zeit genannt. Aber ein Colbert ordnete auch die Finanzen, gab dem Lande Manufacturen, Handel, Hafen, Kanäle, großen Wohlstand und eine Seemacht; Handelscompagnten für Ost - und W-siindien, Colonien in Amerika und Afrika entstanden. Aue6 dies war Colberts großes Werk. Auch die Wissenschaften und Künste gediehen unter Ludwig zu e-inrr seltenen Blüthe; er ehrte sie, weil sie ihn ehren und verherrlichen sollten. Dadurch, daß seine Gesandten sich bei Verträgen bald der sran»

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 178

1827 - Erlangen : Heyder
178 ivrggenommrn, und Karl Albrecht zum deutschen Kaifet ^ (Karl Vh.) gewählt worden. Aber theils der edlen Ungern und des ehrlichen Georgs Ii. von England Unterstützung, theils Friedrichs Austrikt aus der Union (im Breslauer Frieden behielt er Schlesien), theils das Glück der östreichischen Waffen änderte bald Theresias Lage, tndeß Karl Vii. sein Land verlor, und nach Frankfurt flüchten mußte. Aber eben dieß Glück Oestreichs machte Friedrich von neuem um sein Schlesien besorgt, und er brach zum zweitenmale 1os (Lter schlesische Krieg 1744 — 45). Zn gleicher Zeit erklärte auch Frankreich den Krieg an Georg ll, den Ludwig Xv. (1715 — 1774) in Person eröffnete, und sein großer Marschall Moriz von Sachsen in den Niederlanden führte. Moriz, unstreitig der größte Feldherr feiner Zeit (denn Friedrich bildete sich erst dazu) gewann eine Schlacht nach der andern, und auch Friedrich 11. war im Ganzen glücklich. Der Kaiser kehrte nach München zurück, aber fast nur, um auf heimischer Erde sterben zu können (20. Jan. 1745), worauf sein Sohn, der treffliche Maximilian Joseph Friede mit Oestreich machte, allen Ansprüchen entsagte, und Thereslens Gemahl, Franz Stephan, Herzog von Lothringen (dann Großherzog von Toskana) als Franz 1.(1745 —1765) zum deutschen Kaiser wählen half. Friedrich hatte durch die Schlachten von Hohen- friedberg, Sorr und Kesselsdorf (letztere gegen die Sach- sen, jetzt Oestreich verbündet) fein Schlesien behauptet, und nun gestand es ihm Theresia auch im Dresdner Frieden (1745) zu. Jetzt dauerte der Krieg nur noch mit Spanien und Frankreich fort, allein auch diesen beendete Theresia, indem Elisabeth die Selbstherrscherin von Rußland (1740— 1762) ihr 35000 Russen zum Beistand sendete. So kostete ihr der ganze östreichische Erbfolgekrieg im Achner Frieden (1748) nur Schlesien für Friedrich, und Parma und Piacenza für denjüngertt Sohn Elisabeths von Spanien. Friedrich 11. ein, durch die große Schule des Un- glücks in der Jugend zum Herrscher erzogener, mit seltenen Talenten ausgerüsteter Fürst, hatte feine Auf- gabe gelöset, und sein kleines Königreich Preuffen jetzt

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 181

1827 - Erlangen : Heyder
131 auch diese bet seiner Annäherung aufgehoben wurde, drohte doch dem Könige und dem Heere in der Nacht des 14. Oct. 1753 durch den furchtbaren Ueberfall bei Hochkirchen völlige Vernichtung. Zndeß auch hier ent- kam Friedrich, wenn auch nicht ohne großen Verlust. Ein Glück für ihn, daß sein treuer Ferdinand von Braunschweig mit seinem aus Hessen, Braunschweigern, Hannoveranern und einigen Preussen zusammengesetzten Heer wenigstens des Königs. Seite immer gegen die Franzosen und Neichstruppen deckte, und daß die Schwe- den so wenig unternahmen. — Das Jahre 175q war das unglücklichste für Fried- rich. Zwar Ferdinands Niederlage bei Bergen ersetzte sich durch dessen Sieg bei Minden. Allein die Nüssen unter Soltikow schlugen die Preussen unter Wedel bei Züllichau, nahmen Frankfurt a. d Q- und vereinigten sich mit Loudons Oestretchern. Bei K'rnnersdors griff Friedrich sie an (12. Aug.) und wurde so geschlagen, daß ™ selbst nach Berlin schrieb: alles sei verloren. (Hier blieb auch Kleist.) Auch Dresden ging an die Neichstruppen verloren und 15000 Preussen, unter Fink, wurden nicht weit davon gefangen. Friedrichs Lage wurde schrecklich, denn seine Kerntruppen und seine Schätze gingen zu Ende; aber nicht so sein Muth und sein unerschöpflicher Geist. Doch gelang es ihm nicht, durch ein furchtbares Bombardement das schöne Dresden zu erobern; nicht, Glatz zu retten, und Berlin vor den Russen zu verschließen. Aber er siegte bei Liegnitz über Loudon und endlich in der schrecklichen Schlacht bei Torgau, (Z. Nov. 1760) wo fast 6000 preusische Grenadiere auf der Wahlftatt lagen, ehe man nur erst zum eigentlichen Angriff kam, und Fried- rich eben die Schlacht verloren gab, als sein Zlethen sie gewann. Nun waren die Winterquartiere im rei- chen Leipzig erfochten. Freilich entzog ihm Georgs ll. Tod (1760) die englischen Subsidien, und Friedrich konnte nur noch vertheidigungswetse zu Werke gehen. Doch starb auch bald Elisabeth, 1762, und ihr Neffe Peter Iii., sein enthusiastischer Verehrer, folgte auf dem Throne, rief sogleich die Russen von den Qestreichern weg, und ließ sie in Friedrichs Lager ziehen. So kam

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 199

1827 - Erlangen : Heyder
199 In Deutschland waren zwei französische Heere unter Iourdan und Moreau vorgedrungen, aber letzterer mußte bei München umwenden und seinen berühmten Rückzug antreten, als ersterer vom tapfern Erzherzog Karl, des Kaisers Bruder, bei Neumarkt, Teining und Amberg geschlagen wurde. Doch ging Moreau bald wieder vor; aber Oestreich, durch Bonapartes Vordringen von Italien aus bewogen, schloß zu Leoben am 13. April 17y7 die Präliminarien eines Friedens, der am 17. Qct. zu Campo Formio zu Stande kam. Es verzichtete aus Belgien und Mailand, und in geheimen Artikeln auf das linke Rheinuser, erkannte die aus Mailand gebildete cisalpinische Republik an und erhielt dafür den größten Theil der damit poli, tisch - untergehenden Republik Venedig. Mit dem deutschen Reiche wurde zu Rastadt über den Frieden unterhandelt; allein der Congreß, auf dem Frankreich die Sprache des empörendsten Uebermuthes führte, löste sich mit der Ermordung der französischen Ge- sandten (28. April 17yy) und einem neuen allgemei- nen Kriege auf. — c. . . Denn auch die Art^ wie Nom in eine Republik verwandelt (1798) und der 81jährige Pius nach Frankreich als Gefangener gebracht wurde (wo er 1799 starb) , wie die Schweiz von französischen Hee- ren revolutionirt wurde, und die Unternehmungen der Franzosen in Aegypten, konnten einen Frieden schwer- lich von langer Dauer sein lassen. Unter dem Vorwand einer Landung in England, lief Bonaparte am 22. Mai 17y8 mit einer Armee auf einer Flotte von Tou- lon aus, nahm Malta und landete in Aegypten. Wahrscheinlich sollte die Einnahme und Colonisatton dieses Landes Ersatz für die an Engfand verlornen Colonie«, aber auch die Möglichkeit bereiten, über Sy- rien und Persien des ostindisch-englische Kaufmanns, reich zu vernichten. Zwar wurde die französische Flotte unter Brueyes von der englischey unter Nelson bei Abukir (1. — 3. Aug.) vernichtet ^Brueyes flog auf dem l'orient von 120 Kanonen in die Luft), allein Bona- parte hatte unterdeß Alexandria und Kairo genommen, und dre Mamelucken und ihre Beis, die Herren des

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 200

1827 - Erlangen : Heyder
— . 200 Eandes unter türkischer Scheinhoheit, geschlagen. Ge- gen diese Unternehmung sah man nun sonderbar genug sich Rußland und die Pforte und Neapel mit Eng- land vereinigen. Von Aegypten drang Bonaparte nach Syrien; El-Arisch, Gaza, Zaffa fielen, aber Akre widerstand und Bonaparte ging nach Aegypten zurück; verließ aber auch dies bald, und kam mit wenigen Begleitern glücklich nach Europa zurück. Unterdeß traf ein ruffisches Heer an Deutschlands Granze ein, Oestreich stand wieder gerüstet da; und Frankreich eröffnet? den Krieg. Aber Massen«, Iouk- dan, Bernadotte, Scheerer waren keine Bonapartes, und besonders wurde Iourdan vom Erzherzog Karl bei Ostrach und Stockach geschlagen; Holze war glück- lich in der Schweiz, Kray in Italien, wo sodann Suworow den Heerbefehl übernahm, und bei Cassano, an der Trebbia und Bormida und bei Novi die Fran- zosen schlug, so daß endlich nur noch Genua und Nizza übrig blieb. Leider mußte Suworow nach der Schweiz aufbrechen, wo er zwar selbst stets glücklich war, aber Korsakow und Hohe von Massen« und Soult geschlagen wurden. Dazu kam, daß Kaiser Paul (Katharinens Sohn und Nachfolger) über Oest- reich mtsvergnügt, seine Truppen zurückrief, und sei- nem tapfern Feldherrn mit Undank lohnte. So war der Dinge Lage, als sich unterdeß in Frankreich eine neue Negterungsveranderung ereignet hatte. Bonaparte mochte schon in Aegypten Kennt- niß davon haben, daß sowohl im Direktorium als in den Rathen heftige Spaltungen obwalteten, und daß vornehmlich einige der Direktoren sehr verhaßt wären. So brachte er es als Oberbefehlshaber der bewaffneten Macht in Paris dahin, daß am y. Nov. I7yy die Direktoren die Entlassung nehmen mußten, und daß der Rath der 500/an dessen Spitze damals Lucian Vonaparte stand, mit Grenadieren auseinander getrie- den wurde, der Rath der Alten aber zu St. Eloud ihn selbst, nebst zwei gewesenen Direktoren Sieyes und Roger Duoos provisorisch zu C o nsu ln erklärte. Am 13. Febr. wurde diese vierte Verfassung bekannt gemacht, und der vollziehenden Gewalt darin weit mehr

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 203

1827 - Erlangen : Heyder
203 Napoleon ging nun nach Wien und schlug am 2. Dec. die unterdeß herbeigekommenen Russen zugleich nur einem östreichischen Heere bei Austerlitz in der ersten Dreikaiserschlacht, die in drr neuern Geschichte vor- kommt. Noch stand der siegreiche Erzherzog Karl mit einem Heere in Italien Massena gegenüber; aber der Kaiser Franz zog einen Waffenstillstand und den Frieden vor, der am 25. Dec. zu Presburg zu Stande kam. Kaiser Alexander I., der seit dem 24. Matz 1801 den Thron feines Vaters Paul bestiegen hatte, nahm keinen Thetl an dem Frieden, in welchem Oestreich: Tirol, Voralberg, Venedig und u. f. w., mehr als 1000 □ Meilen und fast Z Millionen Untertha- nen verlor, und blos Salzburg gewann. Dagegen gab Napoleon feisten Verbündeten, den Kurfürsten von Vaiern und Würtemberg die souverainr, also vom Kaiser und Reiche unabhängige Königswürde und sehr bedeutende Theile des eroberten Landes. Preussen hatte Hannover annehmen müssen, und kam dadurch in Krieg mit England, welches bereits bei Trafalgar am 21. Oct. 1805 die spanisch-französische Flotte fast vernichtet hatte, wobei leider der große Nelson blieb. „Die Boten jener Niederlagen in Deutschland trafen William Pitt, den Stifter der ganzen Coalition auf dem Todtenbette. Arm und verschuldet, und mit ge- brochenem Herzen starb der Mann (23. Jan. 1806), der bis zum letzten Athemzuge die Stütze der Frecheit blieb." Fox, sein Nachfolger, wollte Frieden und erhielt ihn nicht. So war im ersten östreichischen Kriege auch der erste Schritt des großen Planes zu einer Föderativ- Universalmonarchie geschehen, in welcher Napo- leon sein Frankreich zum Centralstaat und sich selbst zum Ober Protektor zu machen gedachte. Schon war der König von Neapel und Sicilien nach Sicilien vertrieben, und das Königreich Neapel an Joseph Bonaparte gegeben. Eugen Beauharnats, Stiefsohn des Kaisers, wurde Vicekönig von Italien; Murat, des Kaisers Schwager, Großherzog von Berg und Kleve; Berthier wurde souverainer Fürst von Neust chatel; Ludwig Bonaparte König von Ho-Uand. Für die

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 210

1827 - Erlangen : Heyder
beider Reiche bildete, also ein Theil der Moldau im Besitz von Rußland blieb. Nur wenig Staaten gelang es, wie Dänemark und Schweden (wo ein Franzose Bernadotte, Prinz von Pontecorvo, zum Thronfolger des alten Karl Xiii. gewählt worden war, nachdem Gustav 4. Adolf 1796 — 1809» der Finnland an Alexander 1608 verloren hatte, aber auch mit seinem Heer zerfiel, am 1z. März 1809 von seinen Generalen arretirt, und von der Nation des Throns beraubt worden war, jetzt als Oberst Gustavson auf Reisen—) vorerst unthatig bleiben zu dürfen. Eine Mustercharte europäischer Völker war das furchtbare Heer von 500000 Streitern mit 1200 Kanonen, an dessen Spitze Napoleon die Wiederher- stellung des Königreiches Polen und die Eröffnung des zweiten polnischen Krieges (22. Juny 1812) aus- sprach. Allein wenn er auch anfangs die noch nicht vollzähligen russischen Heere unter Kamensky, Kutusow, Dagration,Tormassow, Barklai detolly, voneinerstel- lung zur andern zurücktrieb, wenn nach den Schlachten bei Smolensk (18. Aug.), Borodino, an der Moskwa (7. Sept.) die Russen sich zurückzogen, wenn Napoleon endlich am 14. September in die alte Zaarenrefidenz Moskau und den Kreml (7. Sept.) einzog r so was nach seiner Meinung der Krieg beendet; nach der Feinde Antwort aber ging er erst an. Statt Friedens- boten aus Moskau stiegen Feuersaulen ihm ent- gegen , und die ungeheure Stadt brannte zum großen Theile nieder. Nlcht des Gouverneurs Nostopschin ausdrücklicher Befehl, wohl aber der eigne Wille der Bewohner und die nachhelsende Hand der Franzosen, hatte diesen Brand entzündet, dessen Gluthen zugleich das Feuerzeichen für die Befreiung Europas geben sollten« Die Iahrszeit widerrieth das Vordringen nach Petersburg; das Bleiben widerrieth sich selbst; man kehrte um« Aber jetzt fielen nicht blos die Feinde, vorzüglich die beim Verfolgen so nützlichen Kosaken (die „meprissbls cavalleri6" der Bülletins.) über die Franzosen her, sondern auch Hunger, Kälte, Ermat- tung verschworen sich gegen die Weltbezwinger, und wenn bis Smolensk hlos 40000 Mann und 400 Kans-

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 213

1827 - Erlangen : Heyder
213 bald gewonnenen bald verlornen Treffen) der Feind auf dem Montmartre, und nicht nur Paris, sondern ganz Frankreich mußte er abtreten. Er hatte es selbst her- beigeführt; denn hatte er nicht nach einigen eben ge- wonnenen Treffen die Bedingungen von Chatillon ver- worfen (4. Febr. I8l4), so hatte er Kaiser Frankreichs, wie es im Jahr 1792 war, bleiben können. Zu glei- cher Zeit war Wellington, nachdem er Joseph aus Madrid vertrieben hatte, nach der glorreichen Schlacht bei Vittoria (21. Zun. 1313) über die Pyrenäen all- mahlig vorgedrungen (7. Oct.), am 12. März 1814 besetzte er Bourdeaux. Auch Murat, König von Neapel, erklärte sich gegen Napoleon, vielleicht um in den Besitz des vereinigten Italiens zu kommen. — Am 31 März capitulirte Paris, und am 2. April sprach der Senat Napoleons Entsetzung aus. Am t I. April mußte dieser selbst auf den Thron von Frankreich und Italien ver- zichten. Doch behielt er den, Katsertitel, 2 Millionen Franken und die Insel Elba als Fürstenthum. Die Kaiserin erhielt Parma und Ptacenza, und ging mit ihrem Sohne nach Oestreich zurück. Die Herstellung der Bourbons wurde ausgesprochen, und am 4. Mai 1814 zog Ludwig Xviii. in Paris ein. Stanislaus August Taver, vorher Graf von Pro- vence, Ludwigs Xvi. Bruder, hatte sich gleich nach dem Tode (1795) des unglücklichen Dauphins, den man den Xvii. Ludwig nannte, obgleich im Exile lebend, Ludwig den Xv'iii. genannt, und seinen Negierungs- anfang auf 1795 zurück datirt (s 1(3. Sept. 1824). Der edle Eugen, Vicckönig von Italien, legte die Waffen nieder, und ging als Privatmann nach München (f 1324). Murat erhielt sich noch, bis zum folgenden Jahre, wo seine Politik sich offener zeigte, ihn aber in den Abgrund riß. Der erste Pariser Friede vom 30. Mai 1814 brachte Frankreich auf den Stand von 1792 zurück. Pius Vii. sah sein Rom, Ferdi- nand Vii. sein Madrid, Victor Emanuel sein Turin wieder. Aber in Deutschland, in Italien, in Polen, in Holland und den Niederlanden lag alles noch in Ver- - wirrung. Wie war dieser schneller und glücklicher zu steuern, wie alles zweckmäßiger auszugleichen, als durch
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