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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 250

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
250 Freigrafschaft Burgund und 1681 mitten im Frieden Straßburgs bemächtigte. Frankreich erhielt das Uebergewicht unter den Staaten Europas, seine Sprache ward die Sprache der Gebildeten und des politischen Verkehrs, seine Literatur, seine Sitten und Gebräuche das Ideal der übrigen Völker. Neben ihm behauptete Schweden das durch Gustav Adolph begründete An- sehen als Beherrscherin der Ostsee und der angrenzenden Länder. In jener Zeit der schmachvollsten Preisgabe aller deutschen Interessen war es ein Hohenzoller, der große Kurfürst von Brandenburg, der mit Wort und Schwert für dieselben einzutreten wagte, und nach ihm war es Friedrich Ii., an dessen heldenmüthiger Erscheinung und politischen Wirksamkeit die deutsche Nation zuerst von ihrem tiefen Verfall sich empor zu richten begann. Das jugendlich aufstrebende Preußen unter seinen meist kernigen und charakterfesten Fürsten wurde der Hort und Träger deutschen Rechts und deutscher Freiheit. Aber zuvor war noch „eine Sündflut von- Nöthen und im Anzüge". Die socialen und politischen Zustände auch der anderen europäischen Staaten waren veraltet, dazu fast überall arge Sitten- losigkeit eingerissen, während andererseits neue Anschauungen und Ideen, namentlich in England und Frankreich, sich auszubreiten begannen; auch der durch die Reformation geweckte, durch den dreißigjährigen Krieg aber und seine Folgen unterdrückte deutsche Geist erwachte allmälig wieder unter dem, wie gesagt, von Friedrichs Wirken und jenen Ideen ausgehenden Einfluß zu Selbstgefühl und neuer Kraft, und Wissenschaft^) und Dichtkunst^) waren zunächst die Felder, auf denen seine Auferstehung die herrlichsten Blüthen schuf und mit ihnen zugleich die Keime der geistigen Befreiung des gesammten deutschen Volkes trieb. Während so in Deutschland sich allmälig der Proceß der geistigen Be- freiung vollzog, brach in Frankreich der Sturm der Revolution los, welcher die mittelalterlichen Rechte und Vorurtheile hinwegfegte und den Umsturz der deutschen Reichsverfassung herbeiführte. Als Napoleon I. die Revolution gebändigt und sich zum Kaiser von Frankreich gemacht, gab auch er sich dem Traum einer Weltherrschaft hin. Unter den Donnerschlägen von Austerlitz und Jena brachen Oesterreich und Preußen zusammen, und mit der Errichtung des Rheinbundes war die Auflösung des deutschen Reiches ausgesprochen. Aber unter dem furchtbaren Druck und Uebermuth der Sieger wurde in Preußen durch die genialen Schöpfungen des Freiherrn von Stein, welcher die Erbuuterthäuigkeit der Bauern aufhob, den Bürgern eine neue Städte- orduung verlieh und die Verwaltung des Staats reformirte, durch die von Scharnhorst, Gneifenau u. a. vollzogene volkstümliche Umgestaltung des 1) Männer der deutschen Wissenschaft und Volksbildung jener Tage waren Immanuel Kant, der Begründer der Logik und Reformator der Philosophie; Friedrich Aug. Wolff, der für das Studium der Alten nicht blos Verwerthuug der antiken Form, sondern auch des bildenden Inhalts forderte; Basedow, Salz- mann, Campe, Rochow und vor Allen Pestalozzi, die Reformatoren des bisher gänzlich vernachlässigten Volksschulwesens. 2) Unsere großen Dichter Klopstock, Lessing, Herder, Wieland, Goethe und Schiller, Anderer und ihrer Vorgänger nicht zu gedeuken. i

2. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 79

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
79 ins Saalthal vorgedrungenen Franzosen besiegt wurde. Unterhalb Blanken- bürg mündet die vom Nordabhange des Thüringer Waldes kommende, durch die Schönheit ihrss engen Thales berühmte Schwarza (Schwarzburg, Stammschloß der Schwarzburger Fürsten). Ein linker Seitenbach führt in ein traulich stilles Thal, darin die Klosterruine Paulinzella Rudolstadt mit Schloß und Erinnerungen an Schiller. Keilhau, Erziehungsanstalt. Weiter abwärts, der Mündung der von der Saalplatte kommenden Orla gegenüber, Orlamünde; Kahla, darüber auf hohem Gipfel die weithin sichtbare Leuchtenburg. Jena, Schlacht 14. Oer. 1806, berühmt durch seine Universität und ihre Gelehrten: Schelling, Fichte, Hegel, Oken u. a. Dornburg, Camburg. Naumburg in anmuthiger Gegend, 1432 von Procop bedrängt. Das grüne Thal der Saale wird von Rebenhügeln, be- waldeten und mit Ruinen gekrönten Bergen begleitet. („An der Saale kühlem Strande" ?e.) Kösen, zum Naumburger Kreise gehöriger Badeort. 1806 drangen die Franzosen durch die Kösen er Pforte und schnitten dadurch der preußischen Armee die Verbindung mit Sachsen ab, s. S. 76. Schulpforta. In der Nähe Naumburgs mündet die Unstrut, die in ihrem oberen Laufe Mühlhausen, Langensalza, in ihrem unteren die berühmte Klosterschule Roßleben bespült. Fast alle Flüsse Thüringens durchfließen mehrere deutsche Staaten. Welche? Die Ilm läßt Schiller von sich sagen: „Kurz ist mein Lauf und be- grüßt der Fürsten, der Völker so viele. Aber die Fürsten sind gut, aber die Völker sind frei." Außer Ilmenau, am Fuße des Gückelhahus, berührt sie die Städte Ilm, Tannrode, Berka, Weimar, das früher der Schirm des Protestantismus und unter Carl August der Musenhof deutscher Dichter war (Wieland, Herder, Göthe, Schiller; Göthe- und Schillerhaus und Statue). Die vielen thüringischen Städte sind meist gewerbthätig und blühend, die Dörfer groß und freundlich, die Bewohner echt deutschen Wesens, fleißig, bieder, heiter und zufrieden. Wo tritt die Saale in das Tiefland? Welche Städte liegen im unteren Saalthale? Auch bei Halle wird sie noch von einzelnen Berg- gruppen und Porphyrfelsen begleitet. Auf eiuem solchen die durch die Sage von dem thüringischen Landgrafen Ludwig dem Springer bekannte Burg Giebichenstein. Welche Staaten durchfließt die Saale? § 35. d. Das Wesergebirge und die Weser. Das Wesergebirge bildet den nordwestlichsten Vorsprung der großen nütteldeutscheu Erhebungsmasse, der weit in die norddeutsche Ebene, bis 20 Meilen von der Meeresküste, hiuausgreift, so genannt, weil die Weser au seinem südlichen Fuße hinfließt und es nach N. durchbricht. Es erhebt sich durchschnittlich 325—390 m. hoch, nur in einzelnen Punkten bis 552 mo- dern Auge aber erscheint es sehr beträchtlich, weil es nach dem nördlichen Tieflande, wie nach S. steil abfüllt. Oestlich der Weser trägt das reich bewaldete Gebirge den Namen der Solling, der durch zwei audere Gebirge, Deister und Süntel, mit dem Harz und dem Eichsfelde verbunden ist.

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 273

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
273 1. Der Regierungsbezirk Düsseldorf, der nordwestliche, der bevölkertste des Staats. Düsseldorf am rechten Rheinufer, 80,599 E., früher Hauptstadt des Herzog- thums Berg, der Rheinhafen der Wupperstädte, deren Emporblühen auch sie großen Theils ihren Aufschwung verdankt, besteht aus einer engen und finstern Altstadt, der prächtigen Neustadt und der nicht weniger schönen Karlsstadt. Aus dem alten Markte steht die colossale Broncestatue des Churfürsten Joh. Wilhelm. Be- rühmt ist Düsseldorf durch seine Kunstakademie und Malerschule. Geburtsort Heiue's und Cornelius'. In dem durch Industrie weltberühmten Wnpperthale liegen die Doppelstadt Elberfeld mit 80,599 und Barmen mit 86,530 E., zu beiden Seiten der Wupper, deren klares Wasser und bequeme Ufer die früheren Bewohner zunächst zur Bleicherei einluden, wozu dann später Spinnereien und Webereien traten, die seit Anwendung der Maschinen sich großartig erweiterten. Solingen, 15,146 E., und Umgegend be- rühmt durch vorzügliche Eisen- und Stahlwaaren (Solinger Klingen). Nicht minder beträchtlich ist die Industrie in dem kohlenreichen Ruhrthale (s. Westphaleu), so in Essen, 54,852 E., mit den großartigen Etablissements von Krupp. Werden mit Tuchfabr., Kupferhammer und Alauufiederei. Mühlheim, 15,465 E., mit Ma- schiuenfabr., Wollen- und Seidenfabriken und Steinkohlenhandel. Krefeld, links vom Rhein, 62,849 E., mit bedeutenden Sammet- und Seidenfabriken. Gladbach, 31,962 E., desgl. und Damastweberei. Rheydt, 15,857 E., mit Leder- und Seiden- fabriken. Viersen, 19,687 E., desgl., und Strohflechtereien. ,Wesel an Rhein und Lippe, Festung, 19,096 E. Emmerich am Rhein, 8217 E., und Cleve, 9248 E., links vom Rhein, haben Webereien und bedeutenden Handel. Noch seien erwähnt: das im Nibelungenlied genannte Xanten am Rhein, 3296 E., der berühmte Wallfahrtsort Kevelaer, 3467 E., Mörs, 3413 E., die Bildungs- und Wirkungsstätte Diesterwegs, Kempen, Geburtsort von Thomas a Kempis, 5390 E. 2. Der Regierungsbezirk Köln. Köln (Cöln), „die Königin des Niederrheins", das römische Colonia Agrippina, da gelegen, wo der freie und mächtige Strom eine großartige Schiffahrt gestattet und die uralten Verkehrs- und Handelsstraßen zwischen Deutschland und Frankreich, Bel- gien, Holland und England zusammentreffen. So wurde Köln bald eine mächtige Handelsstadt und ist solche, obwohl sie zeitweilig durch die Auflösung der Hansa, die Unruhen in Folge der Reformation, gegen welche sie sich feindselig abschloß, und die Revolutionskriege gelitten, auch heute noch und besonders, seit sie preußisch geworden, neu empor geblüht. Köln ist Freihafen, hat eine Börse, viele Fabriken, namentlich chemische (Lau äs Cologne), wissenschaftliche und Kunstsammlungen (Vaterstadt von Rubens). Aber „Kirchen und Heiligthümer bilden die Signatur der Stadt", und sie heißt „die heilige Stadt, das deutsche Rom". Der unvergleichlich großartige und herrliche Dom ward von dem Erzbischos Conrad von Hochstetten 1248 gegründet und besonders durch die Fürsorge der letzten Preußischen Könige seiner Vollendung ent- gegengeführt. Köln ist der Sitz eines Erzbischofs. Einwohnerzahl 135,518. Als wichtiger Uebergangspunkt über den Rhein ist Köln, sowie das gegenüber liegende Deutz, 14,513 E., befestigt. Mülheim am Rheiu mit Sammet- u. Seidenfabriken und ansehnlichem Handel, 17,350 E. Bonn, 28,114 E., am linken Rheinufer, ober- halb der Siegmündung, eine Meile von dem malerischen Siebengebirge auf dem rechten Ufer, eine freundliche, heitere Stadt, hat eine Universität, Baumwollen-, Seiden- und chemische Fabriken. Geburtsort Beethovens. Siegburg an der hier schiffbaren Sieg, 5673 E., mit Fabriken und Schiffahrt. Königswinter mit Schiffahrt und Weinbau, 2565 E. Schreiber, geogr. Lehrbuch. lg

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 280

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
280 dorf, aber schon unter Otto I. eine gewerbreiche Stadt mit besuchten Märkten, die 1507 den Namen „Messen" erhielten, jetzt eine der wichtigsten Handelsstädte mit 127,000 E. und Centralsitz des deutschen Buch-, Musikalien- und Kunsthandels; Uni- versität; Geburtsort von Leibnitz und Kästner; Geßner, Gellert und Ernesti, Godsched, Schiller, Bach und Hiller haben hier zum Theil gelebt und gewirkt; Eonservatorinm; Gewandhansconcerte. Nahe der Thomasschule steht das Denkmal Bachs, am alten Theater dasjenige Hahnemanns. Unter den Gebäuden seien erwähnt die Pleißen- bürg, die ehemalige Citadelle, jetzt Kaserne und Sitz mehrerer Behörden; das neue Schauspielhaus und das Museum. In nächster und entfernterer Umgegend „den blut- getränktesten Schlachtrevieren Deutschlands", wurden die Schlachten von Lützen 1632, von Breitenfeld 7. Sept. 1631, die Völkerschlacht den 16., 18. n. 19. Oet. 1813 geschlagen. Bei Grimma und Würzen an der Mulde, Lichtwer's Geburtsort, Kohlenlager. Schloß Hubertusburg, nordöstlich von Grimma, Friede 1763. Döbeln an der Freiberger Mulde, mit vorzüglichen Tuchfabriken. Hainichen, Gellert's Geburtsort; s. oben. 3. Kreishauptmannschaft Zwickau, „Westsachsen", das obere Erzgebirge, das Zwickauer Steinkohlenbassin, das Hügelland an Mulde und Elster, der bevölkertste Bezirk (a Qm. 11,385 E.), in dem Bergbau, Weberei und Spitzenklöppelei vorherrschen. Zwickau, gleichfalls eine der ältesten Handelsstädte, im romantischen Thale der Mulde in steinkohlen- und eisenreicher Gegend (Königin-Marienhütte), mit Steinkohlen- und Getreidehandel, 31,000 E. Merane, Crimitzschau, Werdau an der Pleiße und Zschoppan an der Zschoppan mit Spinnereien und Tuchwebereien. Glauchau, 22,000 E., Hptst. der Schönburg-Waldenburgischen Herrschaft, nahe der Mulde, mit Eisen- und Kupferhammer, Leinen-, Wollen- und Baumwolleuwaarenfabriken. Wal- denbnrg mit Thouwaareubrennereien (f. oben). Reichenbach, 14,000 E., mit be- bedeutenden Wollen- und Banmwollenwebereien, Kasimir- und Marinofabriken. In der Nähe die berühmte Göltschthal-Eisenbahnbrücke. Chemnitz (spr. Kemnitz), 78,000 E., in einem Kessel des Mnldethales, die erste Fabrikstadt und die zweite Handelsstadt, das „Manchester" Sachsens, mit bedeutenden Wollspinnereien, Webereien und Färbereien. Frankenberg und Mitweida an der Zschoppan haben Kattun-. Wollen- und Seidenwebereien. Annaberg, 12,000 E., am Abhang des hohen Pöhl- berges im Erzgebirge, Hauptsitz des Spitzenklöppelns, der Seidenweberei und Posa- mentirarbeiten. Plauen an der oberen Elster, die Hauptstadt des Voigtlandes, 29,000 E., Hauptort für Weißwaareu (Gardinen :e.) -Fabrikation, Hand und Ma- schinenstickerei und Kattundruckerei. Bad Elster, unfern der Elsterquelle, dicht an der Böhmischen Grenze, mit berühmten Sauerbrunnen. Schneeberg im Erzgebirge, schöngebaute Bergstadt, mit Silber-, Kobalt-, Eisen-, Arsenik- und Alaungruben in der Nähe, hat chemische Fabriken und Spitzenklöppelei. Hartenstein mit zinnenreichem, malerisch gelegenem Schloß, Geburtsort Paul Flemmings. 4. Kreishanptmannschaft Bautzen, „Ostsachsen", die Sächsische Oberlausitz. Bautzen, wendisch Budissin, auf einem Berge, an dessen Fuße die Spree fließt, 14,000 E., mit Leinen-, Kattun-, Barchent- und Tuchfabriken, Färbereien, Gußstahl- fabrik, Papiermühle und Handel. Schl. 20. n. 21. Mai 1813. Kamenz an der schw. Elster und am Fuße des Hutberges, Geburtsort Lessing's' mit Tuch- und Ledersabr. Kamenzer Pfefferkuchen. Hochkirch, Ueberfall 1758. Löbau, auf einem Basaltberge, mit Gesundbrunnen, Leinweberei und Getreidehandel. Herrn Hut, Stammort der von Zinzendors ge- gründeten evangelischen Brüdergemeinde. Zittau, unweit der L> Neiße, 20,000 E. Hauptsitz der sächsischen Lein- und Tamastweberei. Bei Olbersdorf findet sich ein mächtiges Kohlenflötz, das, obwohl von geringer Qualität, doch für die Industrie dieser Gegend von Wichtigkeit ist.

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 77

1876 - Dresden : Schönfeld
Königreich Sachsen. 77 Lombardei auf der Grenze zwischen Germanen und Romanen, Sachsen zwischen Ost- und Westeuropa, Nord- und Süddeutschland. Wie in Belgien wohnt */3 der Bevölkerung in den Städten. Oestlich von der Elbe wohnen gegen 50,000 Wenden. — 2,500,000 Lutheraner, 51,000 Katholiken u. a. — Das Land steht in Bezug auf geistige Bildung und Regsamkeit in erster Reihe unter den Kulturstaaten; allgemeine Volksbildung, treffliche Lehranstalten in allen Fächern. Die Kunstschätze Dresdens, die Bergakademie Freibergs, die Industrie Chemnitz', der Buchhandel, die Messen, die Universität Leipzigs haben europäischen Ruf. Der Bergbau ist seit Jahrhunderten mit Vorliebe getrieben. 1871 gewann man 58 Mill. Ctr. Steinkohlen, 12 Mill. Ctr. Braun- kohlen, namentlich um Zwickau und im plauenschen Grunde bei Dresden. Werth der Production des Metallbergbaues aus Silber, Blei, Zinn und Eisen betrug 1873: 12 Mill. Mark. Salz fehlt und wird von Preußen bezogen. Die Sandsteinbrüche an der Elbe lieferten 1870 gegen 5 Mill. Kubikfuß Bausteine. Ackerbau. 1/s der Bevölkerung treibt Ackerbau. Die frucht- barsten Gebiete liegen bei Meißen (Lommatzsch) und Leipzig. Im höheren Gebirge gedeihen nur Kartoffeln und Hafer; Flachs in der Lausitz, Obst und Wein im Elbthal. Die Waldung bedeckt fast 1/s des Landes. Viehzucht. Vor allem ist zu nennen die Schafzucht (Elektoral- wolle) hauptsächlich im leipziger Bezirk. Königliche Stammschäfereien ächter Merinos sind zu Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Rindvieh- zucht (vogtländer Rasse) findet man vorzüglich im Gebirge; Pferde in der Ebene. Bienenzucht gibts in der Lausitz. Die Industrie Sachsens ist hochberühmt seit alter Zeit. Hervor- zuheben ist der Maschinenbau und die Textilindustrie (Gewebe), namentlich im Gebiet von Zwickau; letztere umfaßt Baumwoll- spinnereien und -Webereien, Kammgarn- und Streichgarnspinnereien, Streichgarnwebereien und Strumpfwirkereien, besonders bei Chemnitz. Damastweberei und Leinweberei treibt die Lausitz, Spitzenklöppelei das Erzgebirge. — Papierfabriken. — Spielwaaren fabricirt man in Seifen und Grünhainichen. — Meißen hat die erste und berühmteste Porzellanfabr. in Deutschland. — Die Strohflechterei beschäftigt 20,000 Menschen, die Cigarrenfabrication liefert 400 Mill. Cigarren. Uhren- fabr. blüht in Glashütte, Fabr. von Nähmaschinen und musikalischen Instrumenten in Dresden. Der Handel ist sehr bedeutend und vor allem begünstigt durch die leipziger Messen, sowie durch das immer mehr ausgebaute Eisen- bahnnetz. Die Elbschiffahrt ist sehr belebt. § 109. 4. Kreith a uptmannschaften. 1. Kreishauptmannschaft Dresden. Dresden, Fl., 196,000 E., weltberühmte Kunstschätze. Bank, Fabriken in Papier, künstl. Mineralwässern, Chocolade; Droguen-Appretur-Anstalt, Strohhutnäherei, Fabr. v. Blumen u. Schmuckfedern, Steingut. Maschinen, Gummiwaaren, Nähmaschinen, musikal. Instrumente, Kunsttischlerei, Brauereien. Kunstschule, Polytechnikum. The- odor Körner geb. 1792. Tharandt, Forstakademie. Fr eiberg, 24,000 E., berühmte Bergakademie (Werner). Schöner Dom mit der „goldenen Pforte". Leonische, echte und halbechte Gold- und Silbermanufaktur beschäftigt 1000

7. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 188

1880 - Dresden : Salomon
Anhang. Literarische Nachweise. Adriano Balbi, geb. 1782 in Venedig, gest. 1848. Werke: Abrege de geograpliie (Deutsch: Andree: Handbuch der politischen Erd- beschreibung. Eanabich: Handbuch des geographischen Wissens.) Johann Friedrich Blumenbach, geb. 1752 in Gotha, gest. 1840. Professor in Göttingen. Werke: Handbuch der vergleichenden Ana- tomie und Physiologie. Anders Celsius, geb. 1701 in Lund, gest. 1744. Werke: lieber die Wärmemessung. Gradmessung. Heinrich Wilhelm Dove, 1803—1879. Professor in Berlin. Werke: Meteorologische Untersuchungen. Die Verbreitung der Wärme in der nördlichen Hemisphäre. Klimatalogische Beiträge. Peter Anders Hansen, geb. 1795 in Tondern, gest. i879 als Director der Sternwarte Seeberg bei Gotha. Werke: Theorie der Sonnen- finsternissc. Theorie der Pendelbewegung mit Rücksicht auf die Ge- statt und Bewegung der Erde. Mondtafeln. Fr. Wil. Hörschel, geb. i 738 in Hannover, gest. 1822 in England. Werke: Heber den Bau des Himmels. Beschreibung des 40füßigen refleetirenden Teleskops. Alexander von Humboldt, 1769—1859. Auf allen Gebieten der Naturwissenschaften ein Pfadfinder des Geistes. Werke: Kosmos. Ansichten der Natur. Reisewerk. Johannes Kepler, 1571 — 1630. Werke: Kurzgefaßte Darstellung der Kopernikanischen Weltordnung. Harmonie der Welten. Opera omnia (edirt von Frisch). Nikolaus Kopernikus, 1473—1543 Werke: De orbium coelestium revoiutionibus. Isaak Newton, 1642 — 1727. Begründer der neuern Physik und physischen Astronomie. Werke: Philosophiae naturalis prineipia.

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 189

1880 - Dresden : Salomon
189 11. Oskar Peschel, Prof. in Leipzig, gest. 1876. Werke: Zeitalter der Entdeckungen. Geschichte der Erdkunde. Neue Probleme der ver- gleichenden Erdkunde. Völkerkunde. Physische Erdkunde (edirt von Gustav Leipoldt). 12. Claudius Ptolemäus, c. 150 v. Eh. Werke: Geographia (deutsch von Georgi in seiner „Alten Geographie"). Syntaxis oder Con- structio mathematica. 13. Karl Ritter, 1779—1859. Begründer der vergleichenden Erdkunde. Werke: Europa. Die Erdkunde im Verhältniß zur Natur und zur Geschichte des Menschen. Vorlesungen (edirt von Daniel). 14. Anders Adolf Retzius, geb. 1796 in Lund, gest. 1860 in Stockholm. Hervorragender Kraniolog. 15. Willibrord Snellius, 1591 in Lehden geb. und 1626 als Professor daselbst gest. Werke: Doctrinae triangulorum canonicae. 16. Franz Unger, geb. 1800 in Steiermark. Werke: Heber den Einfluß des Bodens auf die Verkeilung der Gewächse. Die Urwelt in ihren verschiedenen Bildungsperioden.

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 1

1880 - Dresden : Salomon
Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie für höhere Bildungsanstalten, insbesondere Schullehrer- Semiuarieu, sowie zum Selbstunterricht. Herausgegeben von Dr. Florens Winkler, früher Oberlehrer am k. Seminar zu Friedrichstadt-Dresden, gegenwärtig k. Bezirksschulinspector in Oschatz. Dritte verbesserte und vermehrte Auflage. Il. He Inste v. ■ Holzhausen b/Homberg (Üeg.-Jtiez. Cassel} --G?id-- Dresden, Hustav Satomon. 1380.

10. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 107

1827 - Erlangen : Heyder
10? — \ Böhmen, Mähren, Stücke von Schlesien und Polen und ganz Pannonien sich ausbreitendes Großmährisches Reich gründete, welches aber den deutschen Königen und den Ungern erlag, einer Finnischen Völkerschaft, welche allmählig Pannonien besetzte, und sich um des Schreckens willen gern mit den frühern Hunnen ver- wechseln ließ. Unter Stephan dem Heiligen, einem Nachkommen Arpads, ließen sie sich taufen, nachdem sie Deutschland, Italien und Griechenland wegen ihrer kriegerischen Räuberzüge sehr gefährlich geworden wa- ren. Auch der Staat von Polen bildete sich unter Herzogen (später Königen) aus dem Hause des fabel- haften Lech und des Bauers Piasi, allmähllg zu einem größeren Slavensiaate. Unter den Asiatischen Reichen hatte das arabi- sche Ehalifat zu Bagdad eben seine glänzendste Periode . unter Al-Mansur, Harun-al Raschid und Al-Mamun. Bald aber fing es an, als der religiös-kriegerische Geist allmählig erlosch, sich zu theilen, dadurch zu schwächen, und endlich mächtigen Feinden, wie den Türken (Chazaren, Osmanen, Seldschucken sind Na- men verschiedener Horden derselben) zu erliegen. Lei- der bildeten sich die Ehalifen eine Leibwache aus ihnen, die, wie die römischen Prätorianer, ihre Herren despor tlsirten; ja die Emir-al Omrah, die türkischen Mini- ster der Ehalifen, machten sich, wie die Majoresdomus, in ihrer Würde erblich, und ihre Herren zu Sklaven ihrer Gebote. Von 5l) Fürsten der Gläubigen sind 23 gewaltsam umgekommen, theils durch schnelle Er- mordung, theils indem man sie verhungern ließ, oder einmauerte o^er in Eisqruben warf. Wichtiger als die Menge von Herrscherfamilien der Araber, die ne- b n einander in Asien. Afrika und Spanien herrsch- ten, ist die hohe Blüthe der geistigen Cultur, deren sich die Araber jenes Zeitraums erfreueten. Erklärte doch der große Mamun: daß das Glück eines Vol- kes nur in der Aufklärung bestehe! Diesem Grundsätze getreu, wurden arabische Akademien, Universitäten, bei jeder Moschee eine Schule, selbst in kleinern Städ, _ ten Bibliotheken errichtet. Man baute Kranken- häuser, Laboratorien für die Chemiker und Aerzte,
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