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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bd. 2 - S. 642

1854 - Leipzig : Engelmann
642 Die jüngsten Revolutionsstürme. Rastatt am 11. Mai eine furchtbare Soldatenempörung aus. Der Kriegs- minister Hoffmann eilte mit einer Anzahl treuer Truppen in die Festung , um die Ordnung herzustellen. Umsonst! Bedroht von den tobenden und zuchtlosen Soldaten, die schon mehrere Offiziere verwundet hatten, flüchtete er sich am Abend unter großer Gefahr mit den meisten Offizieren aus der Stadt und ließ die Festung in der Gewalt der Meuterer. Aehnliche Auftritte hatten an demselben Tag in Lörrach statt. — Run war auf den 13. Mai eine große Volksver- sammlung nach Offenburg ausgeschrieben. Am Tag zuvor traten die Abge- ordneten sammtlicher Volksvereine zu einer Vorberathung zusammen und setzten im Hochgefühle des Sieges, weil ihnen so eben die Bundesfeftung Rastatt zur Verfügung gestellt worden, eine Reihe von Forderungen auf, deren sofortige Gewährung sie bei dem Staatsministerium durch ’eine Deputation nachsuchten. Darin war die Auflösung der Kammern, die Einberufung einer constituirenden Landesversammlung nach dem allgemeinen Wahlrecht, die Entfernung des Mini- steriums Bekk und eine allgemeine Amnestie begehrt. Die Regierung ertheilte eine ausweichende Antwort und wendete sich nach Frankfurt mit der Bitte um schleunige Absendung von Reichstruppen. Wahrend ihr aber von hier die Nach- richt zuging, daß die Centcalregierung für den Augenblick keine Truppen zur Ver- fügung habe, war der Verlaus der Offenburger Volksversammlung, bei der sich auch Abgeordnete der Raftatter Besatzung eingefunden, so stürmisch, daß sich nicht nur der als Commifsar der Centralcegierung anwesende Raveaux mit Unwillen von diesen verwilderten Menschen abwandte, sondern daß auch der kurz zuvor durch richterliches Urtheil von seiner Haft befreite Fickler und der Ob- mann der Volksvereine Brentano sich fern hielten und zur Mäßigung riechen. Aber wie konnte man von einer solchen Versammlung Mäßigung erwarten! Der „Landescongreß zu Offenburg" erklärte die „Revolution" für „fortwährend", be- schloß „die alsbaldige Verschmelzung des stehenden Heers mit der Volkswehr unter selbstgewah lten Führern", und errichtete einen „Land es aus schuß", der die Durchführung der Reichsversaffung, „wie sie nun nach der durch die Ereignisse beseitigten Oberhauptsfrage feststeht", mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bewirken sollte. Zugleich wurden Bestimmun- gen getroffen, die das ganze Verwaltungs- und Gerichtswesen umgestalteten, die Besteuerung abanderten und einige focialistifche Einrichtungen zur Erleichterung des Gewerbstandes und zur Unterstützung „arbeitsunfähig gewordener Bürger" urittelst eines großen „Landespensionsfonds" in Aussicht stellten. tz. 885. Karlsruhe. Der Revolutionsschwindel verbreitete sich schnell über das ganze Land. Am nämlichen Sonntag Abend kehrten zwei Kompagnien von Bruchsal in betrunkenem Zustande und wilder Zügellosigkeit nach Karlsruhe zurück und verbreiteten den Aufruhr in die Hauptstadt. Das Innere der Kaserne wurde zerstört, die Wohnung eines mißliebigen Oberst verwüstet, ein Dragoner- Rittmeister, der mit seinen Leuten die Ordnung Herstellen wollte, nebst einem Unteroffizier und Gemeinen getödtet. Unter wildem Toben und Schießen verbrei- teten sich die rasenden Soldaten, mit herbeiströmenden Freischärlern vermischt, wahrend der grauenvollen Nacht durch alle Straßen und versuchten dann das von einer Abtheilung Bürgerwehrmanner muthig vertheidigte Zeughaus zu erstür- men. Wuth und Leidenschaft setzten Alles in die furchtbarste Aufregung; Schießen und tobender Lärm verwandelten die stille Mainacht in Stunden der wildesten Verwirrung, des angstvollsten Schreckens, der bangsten Erwartung. Die Offi- ziere, von ihren eigenen Soldaten verlaffen und bedroht, suchten Rettung in schneller Flucht, der muthige Prinz Friedrich schwebte in Lebensgefahr. Unter

2. Bd. 2 - S. 155

1854 - Leipzig : Engelmann
Der dreißigjährige Krieg. 155 lchiisherrschaft über die künftig zu erobernden Länder. Im Frieden wird ihm Mecklenburg wieder überwiesen." §. 576. Schlacht bei Lützen. Aber Wallenstein verfolgte andere Plane. Nachdem er sein Lager angezündet, rückte er unter wilder Verhee- rung über Bamberg (wo ihn Maximilian mit seinen Truppen verließ) in Sachsen ein, eroberte Leipzig und vereinigte sich mit Pappenheim. Drin- gend flehte der bedrohte Kursürst Gustav's Hülfe an und dieser zog abermals zur Rettung des zweideutigen Bundesgenossen an die Saale. Da ereignete sich an einem neblichen Novembertage die folgenreiche Schlacht bei^N^- Lützen, wo die Schweden siegten, ihr König aber den Heldentod starb. Nach dem Blasen des Liedes „Ein' feste Burg ist unser Gott!" rückten die schwedischen Krieger, ihren heldenmüthigen König an der Spitze, muthig vor und begannen den Angriff mit Erfolg. Als jedoch Pappenheim's Reiter den ermüdeten linken Flügel warfen und zum Weichen brachten, eilte Gustav Adolf zur Herstel- lung der Ordnung dorthin, kam aber mit seinem kurzen Gesichte dem Feinde zu nahe und siel, von zwei Kugeln durchbohrt, im Schlachtgetümmel. Schon hofften die Kaiserlichen zu siegen; allein die Kunde von Gustav's Fall füllte die Schweden mit dem Gefühl der Rache. Unter der Anführung des wackern Bernhard von Weimar drangen sie mit Ungestüm vor; bald wurde der kühne Pappen he im tödtlich verwundet von der Wahlstatt getragen und Wallenstein genöthigt, das Schlachtfeld den Feinden zu über- lassen und mit seiner geschlagenen Armee nach Böhmen zu ziehen. Die Schweden zogen den ausgeplünderten und durch viele Wunden und Pferdetritte entstellten Leichnam ihres Heldenkönigs unter den Tobten hervor und ließen ihn in vaterländischer Erde bestatten. Im 38. Jahre seines thatenreichen Lebens schied Gustav Adolf von dem blutigen Schauplatz. Er war die Säule des Protestantismus, darum erfüllte sein Fall alle Freunde des Evangeliums mir Schrecken und Trauer. Adel der Gesinnung, ungeheuchelte Frömmigkeit und ein mitleidvolles Herz für die Drangsale des Volks haben ihm selbst seine Feinde zu- gestanden. Er war die Zierde des Throns, der reinste Charakter in dieser tiefbe- wegten Zeit. Die katholischen Eiferer triumphirten, aber Ferdinand konnte sich bei dem Anblick des blutigen Kollers einer tiefen Bewegung nicht enthalten. Für Deutschlands Einheit und Unabhängigkeit wie für Gustav's eigenen Ruhm war sein früher Tod ein Glück. Aus einem Retter wäre er wahrscheinlich ein Eroberer geworden und hätte dadurch den Glanz, der jetzt um seinen Namen strahlt, ver- dunkelt. Elf Tage nach Gustav starb Kurfürst Friedrich V. „kaum bemerkt und unbeklagt." §.577. Der Heilbronner Bund. Derschwedischereichsrath, der während der Minderjährigkeit Christina's, Gustav Adolfs Tochter, das Regiment führte, beschloß die Fortsetzung des deutschen Kriegs und übertrug dessen Leitung dem Kanzler Axel Oxenstierna, einem umsichtigen, thatkräftigen und von höhern Ideen erfüllten Staatsmann. Da aber die niederdeutschen Stände (besonders Sachsen, das gern selbst an die Spitze der Protestanten getreten wäre, und Brandenburg, aus Besorgniß für

3. Bd. 2 - S. 249

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Zeitalter Ludwigs Xiv. 249 die Ostseeländer zum Kriegsschauplätze, sondern beschloß, auf Moskau los- zurücken und in das Herz von Rußland zu dringen. Er nahm Grodno und Wilna weg, setzte im Juni über die Berezina und schlug den Weg i708. nach Smolensk ein. Kein russisches Heer bestand vor dem tollkühnen König, der an der Spitze seiner tapfern Truppen Flüsse durchwatete und weg- lose Morastgegenden überschritt. Aber jetzt trat ein Wendepunkt in Karls Lebenein. Statt seinen Feldherrn Löw enhaupt, der mit frischen Trup- pen und mit Kleidung und Nahrungsmitteln für das ermattete Heer auf dem Wege zu ihm war, abzuwarten und dann mit vereinten Kräften auf Smo- lensk loszugehen, ließ er sich durch den alten Kosakenhetmann Mazeppa, der sich mit schwedischer Hülfe von Rußlands Oberherrlichkeit frei machen wollte und dem König Hülfstruppen und reichliche Zufuhr versprach, zu einem höchst beschwerlichen Marsch in die von Ungeheuern Wäldern und Steppen durchschnittene Ukraine bereden. Dies gab den Russen Gelegen- heit, ihre ganze Macht gegen Löwenhaupt zu richten, und so glänzende Proben eines ausgezeichneten Feldherrntalents dieser auch ablegte, so konnte er doch nur nach Aufopferung seiner ganzen Artillerie, alles Gepäcks und aller Vorräthe mit einem geringen Heer den rastlos vorwärts eilenden König erreichen. Auf die herbstlichen Regengüsse, welche Krankheiten erzeugten und die Wege zerstörten, folgte ein äußerst harter Winter; dennoch setzte i708—». Karl, allen Vorstellungen zum Trotz, seinen Marsch fort, obwohl Mazeppa's Verheißungen sich als unwahr auswiesen und die Kosaken wenig Lust zeig- ten, sich der russischen Schutzherrlichkeit zu entziehen. Mit verblendetem Starrsinn rannte Karl in sein Verderben; viele seiner abgehärteten Soldaten erlagen der Kälte, Tausenden erstarrten Hände und Füße; feindliche Schaa- ren, die ihnen nachrückten und jede mißliche Lage zu Angriffen benutzten, lähmten den Muth, und der Abgang von Lebensmitteln brach auch des Stärksten Kräfte. Endlich schritt Karl zur Belagerung der festen Hauptstadt Pultawa; aber bei dem Mangel an Geschütz konnte wenig ausgerichtet werden. Die Belagerung dauerte mehrere Monate, bis Peter selbst an der Spitze einer bedeutenden Streitmacht vor Pultawa erschien und den Schwe- denkönig, der kurz zuvor am Fuße verwundet worden, zu einem Treffen zwang. Die Schlacht von Pultawa entschied wider die Schweden. Rhenskjöld, der die Anordnungen getroffen, Piper und viele der ersten Militärbeamten geriethen in Gefangenschaft, alles Gepäck und die reiche Kriegskasse siel in die Hände der Sieger. Karl Xu. wurde aus dem stolzen Ueberwinder dreier Könige ein hülfloser Flüchtling, der sich nur durch die angestrengteste Flucht in einer obdach- und nahrungslosen Steppe mit etwa 2000 Begleitern auf das türkische Gebiet rettete und kaum den Grenzfluß Bug bei Oczakow glücklich überschritten hatte, als die nachsetzenden Russen am andern Ufer ankamen. Löwenhaupt sammelte den Rest der Flüchtigen; da aber bei dem Mangel an Nahrung und Geschütz kein Rückzug möglich

4. Bd. 2 - S. 308

1854 - Leipzig : Engelmann
308 Das Revolutions-Zeitalter. Mannschaft-den versammelten Ständen den Gehorsam auf, und während diese Anstalten trafen, diese Vermessenheit zu bestrafen, glückte es dem ritterlichen Kö- nig, durch eine wohlgesetzte Rede die in der Hauptstadt liegenden G ar d en zu gewinnen und zu einem Eide, der sie nur ihm verpflichtete, zu bewegen. Leicht brachte er dann das Volk, das dem freundlichen König ebenso gewogen als der stolzen Adelsaristokratie abgeneigt war, aus seine Seite, indeß seine Brüder in den Provinzen die Truppen zu gewinnen wußten. Unter diesen Umstanden blieb dem am 20. August zusammengetretenen Reichstag nichts übrig, als die vom König vorgelegte Verfassung anzunehmen, zumal das Sitzungshaus mit Militär und Geschütz umstellt war. Durch diese unblutige Revolution, bei der sich Gustav mit großer Umsicht und Mäßigung benahm, wurde dem schwedischen Thron Ebre und Macht zurückgegeben. Der aus 17 Edelleuten bestehende Reichsrath wurde in die Schranken einer bc- rathenden Behörde gewiesen und ihm nur das Vorschlagsrecht bei der Besetzung erle- digter Rathsstellen gelassen. Die Stände durften sich nur in Folge einer königlichen Ein- berufung versammeln und blos mit dem befassen, was der König ihnen vorlegen würde, wogegen sich dieser verpflichtete, keinen Krieg ohne ihre Zustimmung anzufangen. Die ausübende Gewalt aber, die Verfügung über die Land- und Seemacht, die Anstel- lung aller Staats- und Kriegsbeamten und das Recht, mit fremden Nationen Verträge zu schließen, lag gänzlich in der Hand des Monarchen. Ja sogar die Besteuerung war sei- nem Willen fast ganz anheimgestellt, indem er nur einen von ihm abhängigen Ausschuß der Stände zu Rathe zu ziehen brauchte, eine bei einem so prachtliebcnden und ver- schwenderischen Fürsten, wie Gustav Hl, höchst bedenkliche Bestimmung. §. 683. Gustavs Iii. Ausgang. Von den Einrichtungen, diegusiav Iii. nach der Verfassungsänderung traf, gereichten einige zum Wohle des Volks, wie die Verbesserung des Gerichtswesens, wobei die Folter abgeschafft wurde, die An- legung von Hospitälern und Waisenhäusern u. A. m., zum großen Theil aber gingen sie aus Prachtliebe, aus Nachahmungssucht französischer Sitten und aus Anhänglichkeit an verschwundene Ritterzeiten hervor. Die Gründung einer Aka- demie nach französischem Zuschnitt, die Errichtung von Theatern und Opern- häusern und die Wiederherstellung der Turniere und Ringelrennen brachten dem Lande nicht den geringsten Vortheil und kosteten weit mehr Geld als durch die Abstellung alter Mißbräuche erspart wurde. Des Königs unzeitgemäße Helden- träume, die Wiederbelebung einer untergegangenen Ritterlichkeit, die versuchte Einführung einer allgemeinen Nationaltracht u. dgl. in. lenkten seine Thätigkeit und seinen Sinn auf nichtige Dinge und betrogen die Welt um die großen Hoff- nungen, die sie von seinen Talenten gehegt. Seine oft unüberlegten Neuerungen erbitterten den gegen ihn aufgebrachten Adel immer mehr und das Gesetz, welches das Branntweinbrennen für ein königliches Vorrecht erklärte und allen Schweden die Verpflichtung auflegte, das gewohnte, sonst von jeder Fa- milie selbst bereitete Getränk um theueres Geld den königlichen Brennereien ab- zukaufen, erregte auch bei den untern Ständen große Unzufriedenheit. — Die 1788. feindselige Stimmung gab sich zuerst kund, als Gustav, ohne bei den Stän- den anzufragen, einen Krieg gegen Rußland unternahm, um die frühern schwedischen Besitzungen wieder zu erobern. Die finnische Armee, durch russische Unterhändler verführt, erklärte sich nach einigen Gefechten gegen den verfassungs- widrigen Krieg. Bestürzt verließ Gustav das Heer und wendete sich mit seiner eindringlichen Beredsamkeit an das Volk, besonders die kräftigen Dalekarlen im nördlichen Gebirgsland, die ihn bald in Stand setzten, an seinen Wider-

5. Bd. 1 - S. 165

1854 - Leipzig : Engelmann
165 Die griechische Welt. diese Weise der führerlosen Truppen Meister zu werden. Da stellte sich aber derathenerlenophon an die Spitze des rathlosenheeres und führte es unter den unglaublichsten Schwierigkeiten durch Armenien nach dem schwarzen Meere und von da nach Byzanz. Ohne Kunde des Landes und der Sprache und ohne zuverlässige Führer mußten sie unwegsame Berge übersteigen, reißende Ströme durchwaten, unwirthliche, mit tiefem Schnee überdeckte Gegenden durchziehen, verfolgt von den Persern und angegriffen von den Einwohnern. Als sie von einer Anhöhe herab zum erstenmal das Meer er- blickten, brachen sie in lautes Freudengeschrei aus und begrüßten es als das Ende ihrer zahllosen Leiden und Beschwerden. Dieser Rückzug aus einem über 400 deutsche Meilen entfernten Lande zeigt nicht minder als die Perser- kriege, welche Ueberlegenheit Bildung, Geist, Ehrgefühl und Freiheitssinn über eine mechanisch geleitete Masse, über niederträchtige Gesinnung und eine knechtische Seele haben. Auf Lerxes folgte sein Sohn Artaxerxesl., Langhand, dessen vierzigjährige Regierung (465—425) reich an Unfällen aller Art war. Nach seinem Tod traten einige von Brudermord, Verrath und Grausamkeit begleitete Thronwechsel ein, bis Dareiosh., N o th o s, sich seines Gegners durch List bemächtigte, ihn in einem Aschenhaufen ersticken ließ und dann beinahe 20 Jahre lang (423—404) seine von Aufständen und Weiberränken beunruhigte Regierung in Wollust und Ucppigkeit fortführte. Artaxerxes Ii. Mnemon regierte von 404 — 360. — Xenophon gibt in der Anabasis folgende Beschreibung von der Freude des Heeres bei dem Anblick des schwarzen Meers: „In 5 Tagen kamen sie an den heiligen Berg, Namens Thcches. Da die Ersten auf dem Berge das Meer erblickten, er- hoben sie ein großes Geschrei. Als Xenophon und die Hellenen von der Nachhut es ver- nahmen, meinten sie, daß auch die Vorhut von Feinden angegriffen sei; denn von hinten wurden sie beständig von den Bewohnern der verheerten Landschaft verfolgt. Die vom Nachzuge hatten Einige in einem Hinterhalte niedergcmacht, Andere lebendig gefangen und dabei an zwanzig geflochtene Schilde erbeutet, die mit ungegcrbten Ochsenhäuten über- zogen waren. Als der Lärm immer stärker ward und näher kam, und die Nachrückcnden immer auf die Schreienden zurannren, glaubte Lenophon, es habe etwas besonders Wich- tiges zu bedeuten, schwang sich aufs Pferd, und sprengte mit Lykios und dessen Reitern herbei, um zu Hülfe zu kommen. In diesem Augenblicke hörten sie die Soldaten in fort- laufendem Zurufe schreien: Meer! Meer! Da lief alles auch beim Nachzuge; selbst die Lastthiere wurden zur Eile angetrieben. Als sie Alle den Gipfel erstiegen hatten, umarmten sie sich wechselseitig, Anführer und Hauptleute, und weinten vorfreude. Mit Einem Male trugen die Soldaten, wie nach ergangener Losung, Steine zusammen, errichteten einen großen Hügel und legten eine Menge ungegerbter Häute, Knittel und erbeuteter Flecht- schilde daraus." Nach ihrer Rückkehr trat die gerettete Mannschaft als Söldner in die Dienste des thrakischen Königs Seuthes, bis sie nach Verlauf eines mit Ruhm und Sieg erfüllten Monats zu dem spartanischen Heer berufen wurde, das gegen die Perser in Kleinasien ins Feld gezogen war. §. 103. Der korinthisch e Krieg undderfriede des Antal- kidas. Erzürnt, daß die Griechen dem Kyros bei seinem Unternehmen Hülfe geleistet, sannen nunmehr die Perser auf Rache. T i s sa p h e r n e s, der Geg- ner und Nachfolger des Kyros in der Statthalterschaft Kleinasiens, suchte zu dem Ende die ionischen Küstenstadte, die damals den Spartanern zinspflichtig

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 415

1847 - Leipzig : Engelmann
Das Zeitalter Philipps Ii. und Elisabeths. 415 Der Anschlag mißlang; das Ansehen der Guisen stieg und nur mit Mühe hintertrieb der weise und gemäßigte Kanzler L' Hôpital durch ein hartes Ketzeredikt die Einführung der spanischen Inquisition. Ein nach Orleans beschiedener Reichstag sollte die Religionssachen und die Finanzen ordnen, wurde aber von den Guisen zum Sturz der Bourbons, denen man die Verschwörung von Amboise zuschrieb, ge- braucht. Condv und Anton von Navarra wurden verhaftet; jener sollte als Hochverräther hingerichtet, dieser gefangen gehalten werden, als des Königs plötzlicher Tod sie aus dem Kerker zu Macht und Ehre berief. Die bisher zurückgesetzte Königin Mutter Katharina von Medicis trat während der Minderjährigkeit des neuen Königs Karl Ix- an die Spitze der Negierung, Anton, als nächster Verwandter zur Regentschaft berechtigt, begnügte sich mit dem Range eines General- lieutenants und Vorstehers des Rathes. Erzürnt über ihre Zurück- setzung begaben sich die Guisen mit ihrer Nichte Maria Stuart nach Lothringen, von wo aus letztere bald nachher ihre verhängniß- volle Rückkehr nach Schottland antrat. Mit Wehmuth schied sie aus dem schönen Lande, wo sie so viel Glück und Freude genossen. 8. 501. Die drei ersten Religionskriege (1562— 1570). Katharina, in dem Hader der Parteihänpter die Befestigung ihrer Herrschaft sehend, nahm anfangs in dem Rcligicnsstreit eine neutrale Hal- tung. Darum willigte sie ein, daß nach dem Religionsgespräch von Poissy, worin Beza und Peter Martyr wider den Kardinal loci, von Lothringen u. a. die Sache des Evangeliums gegen die Satzungen der Kirche vertheidigten, das frühere harte Religionsedikt auf L' Hopital'ö 1562, Antrag gemildert und den Calviniftcn außerhalb der Stadtmauern und auf dem Lande Religionsfreiheit gestattet wurde. Ergrimmt über dieses Zuge- ständniß schloß der Herzog von Guise mit Montmorenci und dem Marschal von St. Andre ein Triumvirat zur Erhaltung des alten Glau- bens. Bald brachten sie auch durch Versprechungen den wankelmüthigcn Anton von Navarra auf ihre Seite, zur großen Betrübniß seiner evangelischen Gemahlin Johanna von Albrct, die in ihrem Lande Bearn durch Beza die Reformation eingeführt hatte und ihren Sohn Heinrich in der neuen Lehre erzog. Durch spanische und römische Unter- stützungen gelangte der Bund bald zu solcher Macht, daß er einen Kampf nicht mehr zu scheuen hatte. Das Blutbad, das die Guisen und ihr Gefolge bei ihrer Rück- kehr nach Paris an den in der Scheune zum Gottesdienst versammelten, wehrlosen Calvinisten des Stäbchens Vassy anrichteten, gab das Signal Erster zum ersten Religionskriege, dem mit geringer Unterbrechung noch 1502--G3. 7 andere folgten. Die höhnende Verletzung der gestatteten Glaubens- freiheit durch diese blutige Gewaltthat schrie um Rache. Bald war

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 705

1847 - Leipzig : Engelmann
705 Das französische Kaiserreich. als von seinem Zorn zu fürchten hatten. Aehnliches thaten die Her- zoge von Hessen, Nassau u. a. Nach dem glücklichen Treffen, das Ney bei Elch in g en bestand, wurde der östreichische Obergeneral Mack in Ulm eingeschlossen und von dem Hauptheer abgeschnitten. Rathlos und an aller Rettung verzweifelnd knüpfte der unfähige, von muthlosen Edelleuten umgebene Feldherr mit dem Sieger Unterhand- lungen an, welche die schmachvolle Capitulation von Ulm zur Folge 20. oct. hatten. Durch diesen ehrlosen Vertrag geriethen 33,000 Oestreicher, darunter 18 Generale, in Kriegsgefangenschaft. Beschämt zogen die sonst tapfern Krieger an Napoleon vorüber, streckten das Gewehr vor dem Sieger, legten 40 Fahnen vor ihm nieder und überlieferten ihm 60 bespannte Kanonen. Zu spät sah man in Wien ein, daß Mack der hohen Stelle nicht gewachsen sei und ließ ihn durch ein Kriegs- gericht seiner Ehren, Würden und Dienstvortheile berauben. Der gleichzeitige Seesieg der Engländer bei Trafalgar, der den 21. Oct. Verlust der ganzen mit den ungeheuersten Kosten ausgerüsteten franz. Flotte zur Folge hatte, minderte jedoch Napoleons Freude über das unerhörte Kriegsglück. Aber auch der Jubel der Engländer war nicht ungetrübt, da ihr ruhmgekröntcr Seeheld Nelson geblieben war. Während Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen, erbittert über die rücksichtslose Verletzung seiner Neutralität und angespornt durch die patriotische Kriegspartei, den Russen und Schweden den Durchgang durch sein Gebiet nach Hannover gestattete, mit dem weichen, empfind- samen Kaiser Alexander in der Garnisonskirche zu Potsdam über Friedrichs des Großen Sarg in einer nächtlichen Stunde den Bund ewiger Freundschaft erneuerte und dann Haugwitz mit drohenden For- derungen an Napoleon abordnete, zogen die Franzosen unter blutigen Gefechten mit den Oestreichern und mit den tapfern, von Kutuso ff und Bagration geführten Russen längs der Donau den östreichischen Staaten zu. Hatte das blutige Treffen von Dirn st ein und Stein^-Nov. den Franzosen bewiesen, daß sie an den Russen so tapfere als kriegs- kundige und umsichtige Gegner hätten, so erfüllte sie dagegen die Leichtigkeit, womit Mürat sich der Hauptstadt Wien bemächtigte, die^-Nov. Willfährigkeit der feigen Beamten, den raubenden Feinden ihr Geschäft möglichst zu erleichtern, und die Kopflosigkeit des Fürsten von Auers- berg, der sich durch die kecke List der franz. Befehlshaber und durch vorgespiegelte Friedensunterhandlungen berücken ließ, die befestigte Do- naubrücke unversehrt und unvertheidigt den Feinden zu überlassen, mit der größten Zuversicht. Die Unschlüssigkeit und Zaghaftigkeit des Kaisers Franz und die Uneinigkeit der Oestreicher und Russen erleichterte den Weber, Geschichte. 45

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 463

1847 - Leipzig : Engelmann
Der dreißigjährige Krieg. 463 bertage die folgenreiche Schlacht bei Lützen, wo die Schweden siegten, ihr König aber den Heldentod starb. Nach dem Blasen des Liedes ,,Eiu' feste Burg ist unser Gott!" rückten die schwedischen Krieger, ihren heldenmüthigen König an der Spitze, mnthig vor und begannen den Angriff mit Erfolg. Als jedoch Pappeu- heim's Reiter den ermüdeten linken Flügel warfen und zum Weichen brachten, eilte Gustav Adolf zur Herstellung der Ordnung dorthin, kam aber bei seinem kurzen Gesichte dem Feinde zu nahe und fiel, von zwei Kugeln durchbohrt, im Schlachtgetümmel. Schon hofften die Kaiserlichen zu siegen; allein die Kunde von Gustav's Fall füllte die Schweden mit dem Gefühle der Rache. Unter der Anführung des wackern Bernhard von Weimar drangen sie mit Ungestüm vor; bald wurde der kühne Pappenheim tödtlich verwundet, von der Wahlstatt getragen und Wallenstein genöthigt, das Schlachtfeld den Feinden zu überlassen und mit seiner geschlagenen Ar- mee nach Böhmen zu ziehen. Die Schweden zogen den ausgeplünderten und durch viele Wunden und Pferdetritte entstellten Leichnam ihres Heldenkönigs unter den Todten hervor und ließen ihn in vaterländischer Erde bestatten. Im 38. Jahre seines thatenreichen Lebens schied Gustav Adolf von dem blutigen Schau- platz. Er war die Säule des Protestantismus, darum füllte sein Fall alle Freunde des Evangeliums mit Schrecken und Trauer. Adel der Ge- sinnung, ungeheuchelte Frömmigkeit und ein mitleidvolles Herz für die Drangsale des Volks haben ihm selbst seine Feinde zugestanden. Er war die Zierde des Throns, der reinste Charakter in dieser tiefbewegten Zeit. Die kathol. Eiferer triumphirtcn; aber Ferdinand konnte sich bei dem An- blick des blutigen Kollers einer tiefen Bewegung nicht enthalten. Für Dentschlands Einheit und Unabhängigkeit wie für Gustav's eignen Ruhm war sein früher Tod ein Glück. Aus einem Retter wäre er wahrscheinlich ein Eroberer geworden und hätte dadurch den Glanz, der jetzt um seinen Namen strahlt, verdunkelt. Elf Tage nach Gustav starb Kurfürst Frie- drich V. ,,kaum bemerkt und unbeklagt." §. 545, Der Heilbronner Bund. Der schwedische Reichs- rath, der während der Minderjährigkeit Christi na's, Gustav Adolfs Tochter, das Regiment führte, beschloß die Fortsetzung des deutschen Kriegs und übertrug dessen Leitung dem Kanzler Axel Oxenftierna, einem umsichtigen, thatkräftigen und von höhern Ideen erfüllten Staatsmann. Da aber die niederdeutschen Stände, (besonders Sach- sen, das gern selbst an die Spitze der Protestanten getreten wäre, und Brandenburg, aus Besorgniß für Pommern, nach dessen Belitz die Schweden unverkennbar strebten) sich der schwedischen Ob- macht zu entziehen suchten, so vermochte Oxenstierna nur die Protest.

9. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 245

1858 - Leipzig : Engelmann
245 Der dreißigjährige Krieg. durch eine Stückkugel so gefährlich verwundet, daß er 14 Tage nachher in In- S. golstadt starb, noch im Augenblick des Todes mit kriegerischen Gedanken be- schäftigt. Der Krieg füllte des Feldherrn ganze Seele. Einfach und mäßig in seiner Lebensweise, verschmähte er Geld und Güter, wie Titel und Würden. Sinnliche Genüsse waren ihm eben so fremd, wie höhere Bildung und Adel der Gesinnung. Nach der Besetzung von Augsburg, wo der evangelische Gottesdienst wiederhergestellt wurde, rückte Gustav Adolf in Bayern ein und bezog als schonender Sieger das von dem Hof verlassene M ünch en. Eine Geldbuße und die Entführung von 140 verborgenen Kanonen war die einzige Strafe, die der König den zitternden Bayern auferlegte. §. 379. Mittlerweile hatte der Kaiser in seiner Bedrängniß wieder seine Zuflucht zu Wal lenste in genommen und ihn durch Bitten und große Zuge- ständnisse vermocht, ein neues Heer zu werben und den Oberbefehl zu über- nehmen. Nach einem glücklichen Streifzug gegen die Sachsen in Böhmen rückte Wallenstein, mit den Bayern verbunden, in Franken ein, wo die Schweden unweit Nürnberg eine feste Stellung bezogen hatten. Hier lagen sich die feindlichen Heere Monate lang gegenüber, ohne ein Treffen zu liefern, bis zu- letzt alles Land auf 7 Meilen in die Runde ausgezehrt und verwüstet war und auch Nürnbergs reiche Vorräthe zu schwinden anfingen. Da beschloß Gustav Adolf einen Angriff auf Wallensteins festes Lager; aber vor den furchtbaren Feuerschlünden erlagen die kühnen Stürmer. Nach schweren Verlusten mußte der Plan aufgegeben werden, worauf sich die sriedländischen Truppen nach Sachsen zogen. Bald folgten die Schweden nach und es ereignete sich nun an einem neblichen Novembertage die folgenreiche Schlacht bei Lützen, wo 6.oio». die Schweden siegten, ihr König aber im Schlachtgetümmel den Heldentod 1632 fand. Auch der kühne Reiterführer Pappen heim wurde tödtlich verwundet von der Wahlftatt getragen und Wallenstein sah sich genöthigt, das Schlacht- feld dem Feinde zu überlassen und mit seiner geschlagenen Armee nach Böhmen zu ziehen. Die Schweden zogen den ausgeplünderten und durch viele Wunden und Pferdetritte entstellten Leichnam ihres Heldenkönigs unter den Todten her- vor und ließen ihn in vaterländischer Erde bestatten. §. 380. Nach Gustav Adolfs Tod übernahm der schwedische Kanzler Axel Oxenstierna, ein umsichtiger, thatkräftiger Staatsmann, die Leitung des deutschen Kriegs, nachdem er eine Anzahl evangelischer Fürsten und Städte durch den Heilbronner Bund zum treuen Ausharren an dem mit dem Schwe- 1633. denkönig geschlossenen Vertrag bewogen. Ihm zur Seite standen als oberste Heerführer Bernhard von Weimar und der schwedische General Horn. Frankreich gab Hülfsgelder. So wüthete der heillose Krieg fort. Bayern wurde von den Schweden, die seit ihres Königs Tod in verheerender Kriegs- Weise den Gegnern nicht nachstanden, schwer heimgesucht und in Schlesien hausten die Friedländischen Truppen auf eine Weise, die den Wohlstand des Landes auf lange vernichtete. Aber Wallensteins Laufbahn nahete dem Ende. Seine zögernde Kriegführung und sein unbegreifliches Verweilen in Böhmen wurde von seinen zahlreichen Gegnern und Neidern zu seinem Verderben be- nutzt. Man beschuldigte ihn, er gehe mit dem Plane um, sich mit den Schwe- den zu verbinden und sich die böhmische Königskrone aufs Haupt zu setzen; deshalb habe er den gefangenen Grafen Thur n, Oestreichs Erbfeind, in Frei- heit gesetzt und der Vertrag, der unter Jllo's Vermittelung zwischen Wallen- stein und den Anführern der verschiedenen Truppenabtheilungen zu gegenseiti- gem Beisammenbleiben abgeschlossen worden, ziele auf Abfall und Verrath. Der Kaiser, geleitet von Maximilians Freunden, von Mönchen und Jesuiten,

10. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 232

1858 - Leipzig : Engelmann
Die neue Zeit. 232 Bourbon, und dem Admiral v. Coligni, Gelegenheit, sich durch Anschluß an diehugeno tten zu stärken. Die Parteiung wuchs mit jedem Tag; die Einen suchten die Andern zu stürzen und mit Hülfe des Königs ihrer Sache den Sieg zu verschaffen. Der Reichstag von Orleans wurde von beiden als passen- der Zeitpnnkt zur Ausführung dieses Vorhabens ausersehen. Die Guisen er- langten die Oberhand. Schon befanden sich die Häupter der Hugenotten in ix H^^t, als der plötzliche Tod des Königs eine Wendung der Dinge herbeiführte. 1560- Während der Minderjährigkeit des neuen Königs Karls Ix. trat die Königin- 1374 Mutter Katharina v. Medicis an die Spitze der Regierung, und die Bour- bons nahmen die ihrer Geburt entsprechende Stellung ein. Erzürnt über ihre Zurücksetzung begaben sich die Guisen mit ihrer Richte Maria Stuart uach Lothringen, von wo aus letztere bald nachher mit Wehmuth und Trauer ihre Rückreise nach Schottland antrat. §. 362. Die Entfernung der Guisen vom Hofe war für die Reformirten vortheilhaft. Sie erlangten Duldung. Ergrimmt über dieses Zugeständniß schloß der Herzog von Guise mit einigen andern mächtigen Edelleuten einen Bund zur Erhaltung des alten Glaubens in Frankreich, und begab sich nach Paris zurück. Auf dieser Rückreise wurde von den Guisen und ihrem Gefolge an den in einer Scheune zum Gottesdienst versammelten Calviniften des Städt- 1362, chens Vassy ein schreckliches Blutbad angerichtet, was das Signal zu den Religionskriegen gab. Die Verletzung der gestatteten Glaubensfreiheit durch diese blutige Gewaltthat schrie um Rache. Bald war ganz Frankreich in zwei feindliche Heerlager getheilt, die einander mit heftiger Erbitterung und 2" . ' ¿7-L1 wilder Religionswuth bekämpften. Schaudervolle Gräuelthaten wurden be- v gangen und das Reich in seinen innersten Fugen erschüttert. Die Katholiken erlangten römische und spanische Hülfe, die Protestanten wurden von England unterstützt, Dentschland und die Schweiz gaben Söldner. Rach der unentschie- i.*63. denen Schlacht von D reur, und nach der Ermordung des Herzogs Fran z von Guise bei der Belagerung von Orleans trat ein kurzer Friede ein, der den Calviniften aufs Reue Religionsduldung zusicherte, aber wenig Beachtung fand. Bald standen die Parteien abermals bewaffnet einander gegenüber; al- lein trotz der Tapferkeit der Hugenotten in der Schlacht von St. Denis, 156s- wo der alte Montmorenci, der Anführer des katholischen Heeres, fiel, blieb das Uebergewicht doch auf Seiten der Katholiken, namentlich seitdem Ka tharina v 0 n Medi cis, die bisher zwischen beiden Parteien geschwankt hatte, entschieden auf die katholische Seite getreten war. Der Anblick der zer- störten Crueifire und heiligen Gegenstände auf einer von der Königin und ihrem Sohne unternommenen Reise und der Rath des Herzogs von Alba, mit dem beide in Bayonne eine Zusammenkunft hielten, hatten diese Sinnes- änderung bewirkt. Rach mehreren blutigen Treffen in der Gegend von La Rö- chelte, welches die Hugenotten als Waffenplatz erkoren, und nachdem tn einem derselben der tapfere Hugenottenführer Conde meuchlings ermordet 1370. worden, kam der Fri ed e v 0 n S t. G erm ain zu Stande, worin den Calvi- nisten aufs Reue Religionsübung zugesichert ward. Conde's Reffe, Heinrich von Bourbon, der von seiner Mutter Jo h anna v. Albret in Calvins Lehre erzogen worden war und das Ländchen Bearn in den Pyrenäen be- herrschte, zugleich aber auch den Titel eines Königs von Navarra führte, trat nunmehr an die Spitze der Hugenotten; die Seele des Ganzen war jedoch der tapfere Coligni, der dem Prinzen als Führer und Rathgeber zur Seite stand. §. 363. Seit dem Frieden galt Coligni viel bei Hof. Der junge König
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