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1. Bd. 1 - S. 56

1854 - Leipzig : Engelmann
56 Geschichte der alten Welt. Die noch heut zu Tage als Wunder der Baukunst angestaunten Pyramiden (an der von Cheops erbauten sollen 100,000 Menschen 40 Jahre lang gearbeitet haben), aus Quadersteinen erbaute Werke, die sich auf meist quadrater Grundlage zu einer Spitze oder kleinen Fläche erheben, im Innern fast ausgefüllt, nur von wenigen engen Gängen und Räumen durchbrochen, scheinen trotz vieler anderen Vermuthungen Grabdenkmale der Könige gewesen zu sein. Das angeblich vom König Möris angelegte, aus mehreren hun- dert unterirdischen und überirdischen Kammern, Höfen, Vorhallen und Gängen bestehende und mit einem steinernen Dach überdeckte Labyrinth war, wie erwähnt, ein großartiger Reichspalast, der allen Landschaften und Kreisen bei feierlichen Opferhandlungen als ge- meinsamer Mittelpunkt diente. Vor dem Palast, dessen Trümmer noch sichtbar sind, stand eine Pyramide. — Die Obelisken waren Theile der großen, aus Säulenreihen, thurm- artigen Pylonen, Hallen u. dgl. bestehenden und mit Sculpturen, Sphinxen und Bild- werken aller Art versehenen Tempelbauten, welche hieroglyphische, über die Erbauung Aus- kunft gebende Inschriften trugen und wovon mehrere von den Römern nach Rom gebracht wurden, wo sie noch heut zu Tage ausgestellt sind. Auch in Paris befindet sich ein Obelisk (von Luxor). In der S culp tur förderten die Aegypter nicht minder exstaunenswürdige Werke zu Tage als in der Architektur, wenn gleich der religiöse Charakter der ägypti- schen Kunst die Künstler zwang, die stehend oder sitzend gebildeten Statuen in steifer Hal- tung und ernster, feierlicher Ruhe zu halten und ihnen dadurch Leben und Bewegung zu rauben; die technische Fertigkeit der ägyptischen Künstler, die aus dem härtesten Gestein, aus Porphyr und Granit, wunderbare Werke zu schaffen verstanden und besonders in den kolossalen Sphinxen, den Symbolen der höchsten leiblichen und geistigen Kraft, ihre große Uebung beurkundeten, ist höchst wunderbar, aber der eigentliche Kunstzwcck, „die sinnliche Erscheinung durch Schönheit zu erheben und zu veredeln," blieb ihnen fremd. Die Bildwerke in erhab en er Arbeit (Reliefs) und die durch Frische und Lebendigkeit der Farben ausgezeichneten Malereien, die sich an Tempelmauern, Mumienkammern, Sarkophagen, Denkmälern u. dgl. bcsinden, enthalten die mannichsachsten Darstellungen des häuslichen und öffentlichen Lebens. Die Architektur galt indessen für die Haupt- kunst , der die Bildhauerei und Malerei dienen mußten. Auch Musik, Tanz und Dichtkunst fanden einige Pflege. — Die Hieroglyphen, in deren Entzifferung durch den französischen Gelehrten Champ o lli o n und durch den deutschen Archäologen und Sprachforscher Lepsius glückliche Versuche gemacht wurden, stellen entweder die Gegen- stände, die sie ausdrücken wollen, wirklich im Bilde dar, oder sie bezeichnen, was sich nicht wirklich darstellen läßt, durch ein entsprechendes symbolisches Zeichen (z. B. Löwe für Groß- muth oder Stärke) oder auch durch phonetischelautzeichen, wobei man Gegen- stände abbildete, deren erste Laute die zu bezeichnenden Buchstaben waren (z. B. Berg oder Buch für B). Die hieratisch e Schrift war eine nur den Priestern bekannte abge- kürzte Bilderschrift, die d emo tische dagegen eine einfache, für den gewöhnlichen Ge- brauch eingeführte Buchstabenschrift. — In Wissenschaft und Literatur haben die Aegypter nichts Bleibendes zu Tage gefördert; Gefühl und schöpferische Phantasie, die zur Poesie führen, waren bei ihnen nicht so vorherrschend als-Verstand und List; dagegen waren sie sehr erfahren in der Gew erbthätigkeit, im Ackerbau und in der Gartcn- cultur. In der Bearbeitung des Holzes, des Thones, der Steine und Metalle übertrasen sie die meisten Völker; sie verstanden die Glas- und Lederbereitung und benutzten die Erzeugnisse ihres Landes, besonders die Papyrusstaude zu mancherlei Arbeiten (zu Papier, Stricken, Segeln u. a.); am berühmtesten waren ihre aus baumwollenen und lei- nenen Fäden gewirkten Zeuge und Kleidungsstoffe (Gewänder von Byssus). Ihr häusliches Leben war reich an Geräthschaften und Hausrath aller Art, und die künstlichen, aus edlen und unedlen Metallen bearbeiteten Gefäße, Iierrathen u. dgl. beweisen, daß ihnen der Luxus nicht fremd war. Aber aus Allem ersieht man, daß es nur eine mechanische

2. Bd. 1 - S. 321

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich, 321 Rhein und Neckar eine feste Schanze anlegte und einen Neckararm abgraben ließ) auf die Dauer zu brechen vermochten. Das jetzige Großherzogthum Baden und ein großer Theil des Königreichs Würtemberg gehörten demdecumatland an und besaßen römischecul- tur und Einrichtungen. Dies erkennt man theils aus Denkmälern undalterthümern (An- tiquitäten), die aus der Erde gegraben werden (als Altäre, Inschriften, Gefäße, Säulen, Waffen, Geräthschaften, Münzen u. dgl.), theils aus Trümmern alter Bau- und Mauer- werke in Städten, deren Ursprung in jene Zeit hinaufreicht. Zu diesen Städten gehören, außer den Hauptorten am Rhein, Augst (Basel), Straßburg, Speyer, Mainz u.a., vor Allen Conftanz und Bregenz am Bodensee, Badenweiler und Baden- Baden (Aquae Aureliae) an den Vorhügeln des Schwarzwaldes, Ladenburg am Neckar u. a. O. — „Die so eingehegten Gebiete wurden als römisches Zehntland aus fast drei Jahrhunderte der germanischen Freiheit entzogen, gewannen aber zeitweise unter römi- schem Schutze und römischer Pflege eine Bodencultur und verfeinerte Lebensweise, welche den jenseitigen Stammländern ein Jahrtausend fremd blieben. Denn nicht allein daß die Römer die von Barbaren spärlich bewohnte Wüste, der wiederholten Einfälle ungeachtet, schnell in blühende Provinzen umschufen, indem sie überall erst feste Kriegsplätze anlcgten, und in deren Bereich Municipalstädte mit Märkten, Tempeln, Theatern, Gerichtshäusern, Wafferleitungen, Bädern, mit dem gesammten städtischen Luxus der überalpischenheimath gründeten, die neuen Pflanzungen mit trefflichen Straßen und Brücken verbanden und in kurzer Frist die etwa noch seßhaften Barbaren an Sitte, Sprache und Denkart in Römer umwandclten: sie waren auch befähigt, untrüglichen Blickes die Naturgaben der neuen Pro- vinz zu erspähen, und alles-Vorhandene zur sinnreichsten Benutzung auszubeuten. Sie ver- pflanzten gedeihlich ihre edlen Obstbäume, Getreidearten und Gemüse unter den frem- den Himmelsstrich und schickten eigenthümliche Feld- und Walderzeugnisse, ja selbst Rüben zum Genuß in ihre Hauptstadt; sie bewässerten künstlich Wiesen und Ackerland und zwan- gen die Oede, bisher unbekannte Frucht zu tragen; sie durchforschten Ströme und Bäche nach neuen leckern Fischgattungen, und veredelten die Hausthiere; sie schürften nach Me- tallen, gruben nach Salzquellen, fanden überall den dauerbarsten Stein zu Staats- und häuslichen Bauten, wandten bereits die noch jetzt gesuchten härtesten Steinarten (Lava) zu ihren Mühlwerken, den zähesten Thon zu ihren Ziegelöfen an; sie leiteten Kanäle, regelten den Lauf der Wässer, bauten in Gegenden, die wie das Moselland, reich an Marmor, Sägemühlen zum Schneiden des Gesteins; kein heilkräftiges Wasser, kein warmer Quell, so erwünscht dem verwöhnten Südländer, verbarg sich ihnen; von Aachen bis Wiesbaden, von Baden-Baden bis nach Baden in der Schweiz, von Partenkirch (Parthanum) in den rhätischen Alpen bis Baden bei Wien hinab benutzten sie nicht allein diese Gabe einer reichen Natur; sie sammelten die Wässer in künstlichen Becken, überbauten die Brunnen mit zier- lichen Hallen und Sälen, schmückten sie mit Bildwerken und Inschriften, dergleichen die Nachwelt noch jetzt staunend aufgräbt, ja sie würdigten den ärmlichen Kunsifleiß der Ein- geborenen ihrer Aufmerksamkeit, machten ihn ihrem Bedürfniß dienstbar." h. 222. Adrian, ein friedliebender Fürst, warmehr auf Beschützung als Erweiterung der Reichsgrenzen bedacht, daher er seines Vorgängers Eroberungen im Osten wieder aufgab. Er war ein Mann von hoher Bil- dung und edler Regungen fähig, wenn schon Eitelkeit und Dünkel ihm das gefährliche Gift der Schmeichelei lieb machten und Neid, Mißtrauen und Lebensüberdruß ihn gegen das Ende seiner Regierung zu Härte und Grau- samkeiten verleiteten. Seine Wißbegierde und Kunstliebe schufen eine neue B l ü t h e z e i t der Literatur und des Kunstsinns in Rom und führten ihn auf große mehrjährige Reisen nach Osten (Griechenland, Asien, Weber, Geschichte. I. 6. Aufl. 2k

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 61

1876 - Dresden : Schönfeld
Das deutsche Reich. 61 wesen, und über das Eisenbahnwesen (außer in Württemberg und Bayern), so weit es sich um das Interesse der Landesvertheidigung handelt: ferner die Ordnung des Münz-, Maß- und Gewichtssystems, Civil- und Strafgesetz, Ehegesetzgebung u. a. Das deutsche Reichs- heer besteht aus 17 Armeecorps und dem preußischen Gardecorps und ist eingetheilt in 4 Armee-Jnspectionen. Die deutsche Reichspost umfaßt ganz Deutschland außer Württemberg und Bayern (8078 Qm.) mit 40 Oberpostdirectionen (in Aachen, Arnsberg, Berlin, Braunschweig, Bremen, Breslau, Brom- berg, Cassel, Coblenz, Constanz, Cöslin, Danzig, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt a/M., Frankfurt a/O., Gumbinnen, Halle a/S., Hamburg, Hannover, Karlsruhe, Kiel, Köln, Königsberg, Leipzig, Liegnitz, Magdeburg, Metz, Minden, Münster, Oldenburg, Oppeln, Posen, Potsdam, Schwerin, Stettin, Straßburg, Trier). Die Universitäten ordnen sich nach ihrer Frequenz (1874) so: Leipzig, Berlin, Halle, Breslau, München, Tübingen, Würzburg, Heidelberg, Bonn, Göttingen, Straßburg, Königsberg, Greifswalde, Jena, Münster, Erlangen, Marburg, Gießen, Freiburg, Kiel, Rostock rc. In Bezug auf die Lage der Universitäten beachte man, daß die größ- ten in der Ebene, die kleineren dichtgedrängt im Hügellande links von der Elbe auf altgermanischem Boden sich befinden. An der Nordsee liegt keine, an der Ostsee dagegen vier. Es gibt 7 vollständige poly- technische Schulen: Karlsruhe, Berlin, Hannover, München, Stutt- gart, Dresden und Aachen; diese Schulen, in neuerer Zeit gegründet, befinden sich fast alle in den Residenzen, was bei den Universitäten eine Ausnahme (bei den zuletzt gestifteten) ist. Die Volksbildung und Volksschule steht höher als in andern Ländern. Auf 1000 E. kommen durchschnittlich 150 Schüler, in Sachsen und Thüringen 175, in Bayern 126, in Mecklenburg 120 Schüler. H 81. Der Zollverein. Nach dem neuen Zollsystem in Preußen, 1818, schlossen sich zuerst 1828 Großherzogthum Hessen, 1831 Kur- fürstenthum Hessen an. Als 1833 Bayern, Württemberg, Sachsen und Thüringen beitraten, nahm der Verband den Namen „Deutscher Zollverein" an. 1835 folgten Baden, 'Nassau; 1836 Frankfurt; 1841 Braunschweig, Luxemburg, Lippe; 1851 Hannover, Schaumburg-Lippe; 1852 Oldenburg. 1867 und 1868 traten die übrigen norddeutschen Landschaften hinzu. Gegenwärtig umfaßt ein Zollgebiet das ganze Reich, mit Ausnahme der Freihäfen Hamburg, Bremen, Altona, Bremer- hafen, Geestemünde und Brake, sowie eines kleinen Gebietstheils im südlichen Baden an der Grenze des Cantons Schaffhausen. § 82. Bergbau. Kohlen, Eisen und Salz bilden den Haupt- reichthum. Unter den eisenproducirenden Ländern nimmt Deutschland nach England und Nordamerika den dritten Rang ein. In der Blei- production folgt es aus England und Spanien. In Bezug auf Zink steht es neben Belgien an der Spitze. Jnr Jahre 1870 wurden ge- wonnen: 530 Mill. Ctr. Steinkohlen, besonders in Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinland, 142/3 Mill. Ctr. Salz, am meisten in der Prov. Sachsen, 76 Mill. Ctr. Eisenerz in Schlesien und Westfalen,

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 104

1876 - Dresden : Schönfeld
104 Die Schweiz. Daß Hospital auf dem S>t. Bernhard hat eine mittlere Temperatur wie die Südspitze Spitzbergens. Der Fönwind ill in manchen Thä- lern wichtig für die Bewohnbarkeit in Folge der Schneeschmelze. Al- penglühen, Lawinen, Gletscher, Firn. Durch mildes Klima ausgezeich- net sind die Ufer des Genfersees, dort befinden sich klimatische Kurörter, namentlich Montreux. Die Regenmenge ist sehr verschieden, sie schwankt zwischen 83 und 145 cm. Die durchschnittliche Zahl der Regentage beträgt am Nordabhange der Alpen 120, am Südabhange 90. § 152. Bewohner. Die Franzosen, 1/4 der Gesamtbevöl- kerung, wohnen im Westen, im Jura und auf der Hochebene bis Bern und Freiburg und in Unterwallis. Die Deutschen (Allemannen), fast % der Gesamtbevölkerung, wohnen im größern nördlichen Theile bis zum Kamme der Hochalpen, 144,000 Italiener im Canton Tes- sin, 42,000 Romanen (Ladiner) in Graubünden. M/2 Mill. E. sind Protestanten, I Mill. Katholiken. Vorwiegend katholisch ist das Hoch- gebirge, meist protestantisch die Hochebene und der Jura. Auf der Ebene ist die Bevölkerung am dichtesten, in den Gebirgs- cantonen am dünnsten; in Wallis, Uri, Graubiinden nicht einmal 1000 auf l Qm. Die 22 Cantone bilden seit 1848 einen Bundesstaat. Aber trotz aller straffen Bundesform zeigt sich in den Cantonen die bunteste Eigen- art. Das liegt im bäuerlichen Grundcharakter des Volkes. Die oberste Gewalt hat die Bundesversammlung in Bern. Es gibt in der Schweiz keine Unterthanen, keine Vorrechte des Orts, der Geburt, Familie oder Personen. Stehende Heere existiren nicht, jeder Schweizer ist wehrpflichtig. Festungen gibt es nicht, nur kleine Werke zur Vertheidigung von Fluß- und Gebirgspässen. Zollwesen ist Sache des Bundes. Für allgemeine Volksbildung wird durch gute Unterrichtsanstalten gesorgt. Universitäten sind zu Zürich, Bern, Basel u. Genf. Jede Religion hat freie Ausübung des Gottesdienstes. Der Orden der Jesuiten ist verboten. — Viehzucht (Alpenwirthschaft) und bedeutende Industrie bilden die Hauptbeschäfti- gung der Bewohner. H 153. Die Produkte des Bergbaues sind unbedeutend. Eisen- erz gewinnt man im Jura, Salz, aber nicht ausreichend, in Bex, Schweizerhall bei Basel und Rheinselden. Außerdem gibts große Torf- lager und Steinkohlen. Berühmte Mineralbäder befinden sich zu Baden, Pfäffers, Leukerbad u. a. Der Ackerbau ist untergeordnet. Kaum der siebente Theil des Bodens ist Ackerland. Rur Thurgau gewinnt an Korn ^3 seines Be- darfs , Uri gar nichts. Wein gedeiht besonders am Jura und am Gensersee, Obst (Eider, Kirschwein) am Booensee. Wald bedeckt ffg des Bodens, daher ist die Holzausfuhr sehr bedeutend. Zürich, Glarus und Luzern sind waldarm. Die Viehzucht (1 Million Stück Rinder, 400,000 Ziegen und ebenso viele Schafe) beschäftigt die meisten Menschen im Hochgebirge, die Industrie dagegen auf der Hochebene und im Jura. Man produ- cirt 600,000 Centner Käse, davon werden 130,000 Ctr. ausgeführt (im Werth von 81/2 Mill. Fr.), emmenthaler und greyerzer (Gruyere);

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 110

1876 - Dresden : Schönfeld
110 Frankreich. Das Klima ist milde, im Innern östl. v. d. Loire continental, lieblich am Mittelmeer, besonders von Nizza bis Hyöres. Im N. zählt man 105 Regentage, im S. 135. Im Sw. entstehen durch heftige Regengüsse häufig Ueberschwemmungen. Paris hat eine mittlere Temperatur von 8« R., Marseille 12 o R. § 101. äbc&ölfcruitjj. 31 % Mill. eigentl. Franzosen bewohnen die Mitte. Von diesen sprechen 10% den provenqalischen Dialekt, welcher sich der Langue d'oc nähert, und 6 -/3 Riill. den burgundischen Dialekt. Im Norden, So. und Sw. wohnen 5 Mill. E. anderer Nationen in Gebieten, welche von den Franzosen in den letzten 300 Jahren erobert sind, nämlich Wallonen und Flamänder im N., Italiener im So., Basken im Sw., außerdem 1 Mill. Bretons in der Bretagne. — Es gibt beinahe 36 Mill. Katholiken, % Mill. Protestanten, 46,000 Juden u. a. Die Volksbildung steht auf niederer Stufe; % des Volkes konnte 1872 weder lesen noch schreiben, beinahe 4 Mill. nur lesen. In manchen Departements können 60— 70 °/o der Männer, 80—90 % der Frauen nicht schreiben. 700 Gemeinden hatten 1866 keine Schulen. Die geringste Bildung zeigt sich in den Landschaften von der Bretagne bis zu den Pyrenäen, namentlich südlich von der Loire. 18% Mill. E. beschäftigen sich mit Ackerbau, 12 Mill. mit Industrie und"händel. Die Ackerbaubevölkerung nimmt ab, die Jndustrie- bevölkerung zu. Academien sind in Paris, Lyon, Bordeaux, Nancy, Toulouse rc. An der Spitze der gelehrten Gesellschaften steht das Institut de France in 'Paris. — Seit 1789 besteht die 11. Ver- fassung , seit 4. Sept. 1870 Republik. Heer und Flotte werden neu organisirt. § 162. Der Bergbau liefert nur Steinkohlen (1873 330 Mill. metr. Centner aus den Kohlenbecken besonders der Départ. Nord, Pas de Calais und Loire) und Eisen (1868 12% Mill. metr. Ctr. Gußeisen, vorzugsweise aus den Départ. Nord, Meurthe et Moselle, Hte. Marne, Saüne et Loire), Blei aus dem Dep. Puis de Dome, Mühlsteine, lithogr. Steine, aber nicht so gut als die bayerischen, 16 Mill. Ctr. Salz, meist Seesalz. Viele Mineralquellen finden sich besonders am Fuße der Pyrenäen (meist Schwefelquellen) und im Mittelgebirge. Der Ackerbau hat unter Napoleon Iii. wesentliche Fortschritte gemacht. Die landwirthschaftliche Production übertrifft in vielen Zweigen die deutsche, so im Bau der Oelsrüchte, des Klees (Rouen ist der Stapelplatz des europäischen Kleesamenhandels), der Färbe- pflanzen, Weberkarden rc. Im Weinbau sind die Franzosen die Lehrer der Welt, im Obst- und Gemüsebau nicht minder; desgleichen in der Rübenbrennerei, der Cognacbereitung und Stärkemehlfabrik. Frank- reich ist das erste Weinland der Erde, es baut nur in den 11 nordöstlichen Departements keinen Wein*). Die wichtigsten Land- *) Europa producirt jährlich ca. 125 Mill. Eimer Wein: Frankreich 70, Oesterreich 33, Spanien 9, Portugal 5, Deutschland 3, Italien 2, Schweiz 1%, Rumänien %, Griechenland %, Südrußland % Mill. Eimer Wein. Wein-

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 127

1876 - Dresden : Schönfeld
Großbritannien und Irland. 127 von Osten Angeln und Sachsen, von S. Normannen eingewandert. — Engländer und Niederschotten reden dieselbe Sprache, die Hochschotten der Nw. Küste gälisch oder gadhelisch, die keltischen Irländer reden fast allgemein englisch: die Bewohner von Ulster sind schottisch. In Eng- land leben 8000, in Wales 3800, in Irland 3600, in Schottland 2300 E. auf 1 Qm. Die Bevölkerung in Irland hat von 1841—50 um 20%, von 1851 — 61 um 12% abgenommen. Aus keinem europ. Lande wandern mehr Menschen aus; seit 1815 sind aus dem gesamten Königreiche über 7 Mill. Menschen ausgewandert, davon % über Liverpool. Die Auswanderung erfolgt namentlich in Folge der Zu- nahme des Pauperismus. In England allein werden beinahe 1 Mill. E. durch öffentliche Armenpflege erhalten. Man unterscheidet 2 Stände: 1. Nobility (Lords), 2. Comonalty, wozu a) die Gentry (Squires, Gentleman), d) die niederen Volks- klassen, und darunter alle Kausleute mit offenen Läden, gezählt wer- den. Des Königs Gewalt ist beschränkt durch das Parlament: Ober- haus oder Haus der Lords (Peers) und Unterhaus oder Haus der Gemeinen. — Durch die Toleranzakte von 1689 ist allgemeine Reli- gionsfreiheit gegeben. Man zählt nach dem Bekenntnis 18% Mill. Anglikaner, 1 % Presbyterianer (Puritaner), 6 Mill. Katholiken (davon in Irland 4 Mill.), 6 Mill. Dissenters (gegen 100 verschiedene Sekten, darunter Baptisten, Quäker, Methodisten rc.). —- Die Schulbildung ist nmngelhast. Universitäten sind in Oxford, Cambridge, Edinburgh, Glasgow, Aberdeen. Dublin. — Auf seine Flotte gestützt, behauptet England die Seeherrschast, die es im vorigen Jahrhundert gewonnen. § 189. Bergbau. Einen ganz besonderen Aufschwung nahm die Industrie, seit man zur Gewinnung des Eisens Steinkohlen ver- wendet hat. Die großen Steinkohlenfelder Englands lagern sich um die penninische Kette herum. Aus mehr als 3000 Gruben werden jährlich 120 Mill. Tons*) im Werthe von 35 Mill. £ gewonnen. Die Ausfuhr der Kohlen geschieht von den Häfen der Ostseite von Newcastle bis Hüll. Die vorzüglichsten Kohlen liefert Wales (Cardiff) und zwar meist für die englische Flotte. Auch Südschottland ist reich an diesem Mineral; die schlechteste Kohle hat Irland. Das englische Eisen ist nicht so gut als das schwedische und steierische, kann aber bei dem Kohlenreichthum des Landes, der sich stets in der Nähe findet, viel billiger hergestellt werden. Man gewinnt jährlich gegen 7 Mill. Tons im Werthe von 16 Mill. £. Gegen die Bedeutung von Kohlen und Eisen treten alle andern Mineralien und Metalle zurück, auch das altberühmte Zinn, welches kaum mit dem Bankazinn concurriren kann; werden doch allein an Eisenbahnschienen alljährlich für 75 Mill. Mark ausgeführt. Nur der Graphit sei noch erwähnt, der in unüber- trefflicher Güte nördlich vom cumbrischen Berglande bei Carlisle ge- funden wird. Salz. Quellsalz gibt es in Cheshire und Worcestershire, rothes *) Nordamerika und Preußen liefern je 20 Mill. Tons, Belgien und Frankreich je 10 Mill. T.

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 141

1876 - Dresden : Schönfeld
Skandinavien. 141 ober Zelten als Nomaden (Waldlappen) oder als Fischer (Fischerlappen). Die Renthierlappen sind manchmal im Besitz von 1000—2000 Thieren (ä ¡0—12 Thlr.). Die Küstenlappen, Fischerlappen oder Seesinnen sind viel ärmlicher. Norwegen hat ähnliche soeiale Verhältnisse wie die Schweiz. Die Hauptbeschäftigung ist Seefahrt und Fischfang. Seit 1814 ist das Land mit Schweden unter einem Könige vereinigt. Es besteht also zwischen beiden Ländern eine Personalunion. Der Storthing oder Reichstag wird gebildet zu 2/a aus freien Bauern. Seit 1821 existirt kein Adel mehr. 1839 sind die Zünfte aufgehoben. Die Sprache der Städter ist dänisch, nimmt aber in neuer Zeit alt- skandinavische, isländische Wortformen an, Die lutherische Kirche steht unter 5 Bischöfen. Die Volksbildung ist allgemein. Christiania hat eine Universität. Schwedens Bevölkerung ist am dichtesten in Malmöhus-Län, 3300 Einw. auf 1 Qm., 9 andere Län haben über 1000, am ge- ringsten ist sie in Norbotten-Lün, 33; durchschnittlich kommen 571 E. auf 1 Qm. In der constitutionellen Monarchie ist der Reichstag in 2 Kammern gesondert. Die lutherische Staatskirche steht unter einem Erzbischof von Upsala und umfaßt beinahe die ganze Bevölkerung. Der König und die Mitglieder des Staatsrathes, sowie jeder, der ein priesterl. Amt bekleidet, sollen sich zur lutherischen Lehre bekennen. Wer eine andere Confession annimmt, wird Landes verwiesen. Doch gibt es einige Katholiken, Juden und Mormonen. Die Volksbildung ist fast allgemein. Die Universitäten befinden sich in Upsala und Lund. In Lappmarken leben 7000 Lappen' und 27,000 Finnen. § 208. Bergbau wird am meisten im Süden der 'Halbinsel betrieben. An Eisen ist Skandinavien .sehr reich, doch ist die Aus- beute schwierig. Das beste Eisen liefert Danmora. 1871 produeirte Schweden 6 Mill. Ctr. Roheisen, 30,000 Ctr. Kupfer aus Röraas (spr. Rörohs) und Fühlun. In Schonen sind geringe Kohlenlager ent- deckt. Salz fehlt ganz. Feldspath zur Porzellansabrieation wird meist in den Skären von Stockholm gebrochen. Ackerbau. Norwegen hat kaum 60 Qm. Ackerland, daher müssen mindestens 800,000 Tons Getreide eingeführt werden. Schwedens Ackerbau ist in stetem Wachsen, so daß Getreide einen Hauptausfuhr- artikel bildet. Im Küstenlande reicht der Ackerbau bereits bis zum nördlichen Ufer des botnischen Meerbusens, doch beträgt das eigentlich angebaute Land nur 500 Qm. Die Anwohner des Lulea leben ausschließlich von Ackerbau. Mit der fortschreitenden Kultur und Ent- sumpfung des Landes wird auch das Klima milder. Die Wald- wirtschaft ist sehr wichtig; bedeutende Holzausfuhr geschieht aus Drammen, Christiania u. a. Städten. Doch hat bereits der Holz- reichthum in den zugänglichen Distrikten bedeutend abgenommen, so daß z. B. die Kupfererze von Röraas aus Mangel an Holz nicht mehr im Lande ausgeschmolzen werden können. Die Viehzucht ist auf den Bergweiden sehr bedeutend. Man zieht im S. Rinder, Schafe und dauerhafte Pferde (sichere Berg- steiger), Schweine und Ziegen; Renthiere sind der Hauptreichthum der

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 189

1876 - Dresden : Schönfeld
"Zu -/Z*W'/**■yt*-1 r-yu-il. *r 'jf+tf /¡/*'4 Ul l&i U“y*~’ ¿it*- ■ ■'Z ©^rcrtji iti. '¡b_/£«~ U* G-Wjufy*'U £* <=-^L-< / . e^t-i/^yy y£t--r* ¿^-¿i ------- Spanier sind ein Mischvolk von Ureinwohnern (Iberern/ Kelten), Mo- mern, Gothen, Vandalen, Sueven, Phöniziern, Carthagern, Arabern; ihre Sprache nennen sie nicht spanisch, sondern castilisch „1a lengua ■ castellana“. Die Basken (s/4 Will.), mit einer völlig isolirt dastehen- den Sprache, sind die Nachkommen der alten Iberer. Außerdem gibt es Meriskos in der S. Nevada, Zigeuner (Gitanos) und einige Ju- den. Die katholische Kirche ist herrschend; es gibt vielleicht 100,000 Nichtkatholiken. — Der Unterricht ist frei. 1860 konnten nur 3 Mill. E. schreiben und lesen. Von 10 Universitäten sind Madrid, Barce- lona, Sevilla, Granada die bedeutendsten. 1868 sind die Jesuiten vertrieben und die Klöster aufgehoben. § 269. Die wichtigsten Produkte des Bergbaues sind Blei, besonders in der Sierra Gador und den Alpujarras 600,000 Ctr. der gesamten Bleiproduction Europas, Quecksilber in Almaden (19,000 Ctr.), Silber (220,000 Mk. oder x/4 der gesamten Pro- duction Europas), Kupfer vom Rio Tinto, Graphit, Galmei, Antimon, Eisen (400,000 Ctr.) Schwefel, Alaun, Steinsalz in Catalonien und Neucastilien. Sehr bedeutend ist die Gewinnung von See salz bei Cadiz und Valencia. Bedeutende Kohlen- u. Elsen- lager bei Belmez und Espiel am Guadiato, nördlich von Cordoba. Ackerbau. Am meisten Ackerbau treiben Altcastilien, Catalonien und Galicien, aber die Bodencultur wird noch getrieben wie vor 100 Jahren. Die blühendsten Gefilde des südlichen Spaniens verdanken ihren reichen Fruchtsegen in der Huerta von Valencia und Murcia, in der Vega von Granada den Mauren;.das von ihnen angelegte System der künstlichen Bewässerung ist durch neue Canäle erweitert. Getreide gewinnt man in Centrclspanien und am Guadalquibir; Reis am Mittelmeer. Hülsensrüchte, vor allen Kichererbsen (garbanzos) bilden das gewöhnliche Nahrungsmittel. Kein Land erzeugt so viele Arten und Spielarten vcn Gemüse und Gartenfrüchten. Das wich- tigste Handelsprodukt ist der Wein. Aber die Behandlung ist schlecht, und verhältnismäßig nur wenige Sorten eignen sich für die Ausfuhr. Die geschützten Arten sino Jerez- (sseo äs Jerez, Sekt, englisch Sherry) und Malagaweim, der Caravaca in Murcia, der Alicante, Benicarlo. Exportirt werden fast nur die südspanischen Weine und Rosinen von Malaga und Cadiz. — Obst findet sich im Norden (viel Cider), Oliven, Feigen, Mmdeln, Orangen, Johannisbrot u. Granaten im Süden, Dattelpalmen lei Elche, Eichen mit eßbaren Früchten, Ba- nanen und Zuckerrohr bei Malaga. Die Rinde der Korkeichen wird am meisten im Ebrothal mrwerthet. Das Espartgras aus den Pro- vinzen Almeria und Murcir findet in der Papierfabrication Verwen- dung. Nach England werden jährlich 50,000 Tonnen ausgeführt. Der Wckld war bis 1846 ohne alle Aufsicht und Pflege, so daß bei der unverantwortlichen Wilderverwüstung für den Minenbetrieb und durch die Schäfer ganze Cebirge ihrer Quellen und das Land seines Anbaues beraubt wurde. Viehzucht. Die früher so berühmte andalusische Pferdezucht ist in den Bürgerkriegen in Verfall gekommen, mehr Sorgfalt wird auf

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 278

1876 - Dresden : Schönfeld
278 Die britischen Kolonien. 54,000 Köpfe. Sie sind schwarzbraun, haben krauses, nicht wolliges Haar und häßliche Gesichtsbildung. Auf der niedrigsten Stufe der Kultur stehend, ohne feste Wohnplätze, ohne Viehzucht, da zuchtbare Thiere fehlen, ohne Landbau, ohne irgend welche staatliche Ordnung, unterliegen sie dem Einfluß der vorwärtsdrängenden Besiedlung und verschwinden. Hin und wieder werden sie von den Kolonisten als Hirten oder einheimische Policisten verwendet. H 394. Die britischen Kolonien. Der ganze Continent wird von der englischen Krone beansprucht. Zwar haben die Holländer, nachdem zuerst 1601 der Portugiese Manoel Godinho an die Nw.-Küste gelangte, den größten Theil der N.-, W.- u. Südküste im 17. Jahrhundert entdeckt, weshalb auch die Nw.-Küste Neuholland genannt wurde (ein Name, den man fälsch- lich auf den ganzen Continent übertragen hat), aber sie beachteten die Entdeckungen nicht. Erst nachdem Cook auf seiner ersten Reise 1770 die Ostküste erforscht hatte, richtete man sein Augenmerk auf dieses Land und legte 1788 in Neu-Süd-Wales die erste Kolonie als Ver- brecherkolonie an. Eine weitere Entwicklung trat in unserm Jahr- hundert ein, seitdem man gefunden, daß Australien ganz besonders geeignet sei für Schafzucht. So entstanden seit 1829 die Ansiedlungen in Westaustralien, seit 1835 am Port Phillip in Victoria und 1836 in Südaustralien. Der großartige Aufschwung datirt aber erst seit Entdeckung der überaus reichen Goldfelder. Die Bevölkerung nahm rasch zu. 1850 wuxde Victoria in S. als selbständige Kolonie von Nswales abgetrennt, 1859 desgleichen Queensland im N. So be- stehen nunmehr 5 große Kolonien; aber Verbrecher dürfen jetzt nicht mehr hierher deportirt werden. Die Bevölkerung besteht meistens aus Engländern; außerdem Deutsche, Schweizer und Chinesen. Ihre Hauptbeschäftigung ist Viehzucht, Goldwäschen, Handel. Thee und Dämper (in der Asche gebacknes Brod) bilden die Hauptnahrung der Leute im Busch. H 395. Produkte. Bergbau. Das wichtigste Mineral ist Gold. Am meisten liefert Victoria. Der jährliche Gewinn eines Goldgräbers wird auf 450—650 Thlr. angegeben. Bei der Aus- stellung in London 1862 war Victoria durch einen vergoldeten Obelisk von mehr als l1^ Mill. Pfd. Gewicht repräsentirt, der, 14 m. hoch und 3 m. ins Geviert an der Basis, der Production der Kolonie von 1851—1861 gleichkam mit einem Werthe von 700 Mill. Thlr. Keine andere Lagerstätte hat so viel große Goldklumpen. Der größte im Jahre 1858 aufgefundene Klumpen wog über 480 Pfd., und wurde für 70,000 Thlr. verkauft. Der größte Goldklumpen vom Ural wog nur 96 Pfd., aus Californien 26 Pfd. Auch Nswales hat Gold- wäschen bei Bathurst und Araluen südlich von Sydney. Kupfer liefert Südaustralien (auch Victoria und Westaustralien). Nswales, Tasmanien u. Queensland haben Kohlen. Ackerbau wird am meisten in Südaustralien getrieben. Man gewinnt besonders Weizen, außer-

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 66

1876 - Dresden : Schönfeld
66 Das deutsche^Reich- Lausitz und einige Tausend Kassuben westlich von Danzig; 145,000 Dänen in Nordschleswig; ferner 147,000 Litauer in Ostpreußen und 10,000 Wallonen im W. der Rheinprovinz. Die Volksbildung ist auf hoher Stufe. 9 Universitäten sind zu Berlin, Bonn, Bres- lau, Göttin gen, Halle, Königsberg, Marburg, Kiel, Greisswalde, eine Akademie Zu Münster. Preußen, durch Friedrich den Großen zu einer Großmacht erhoben, ist seit 1850 constitutionelle Monarchie, beschränkt durch 2 Kammern, das Herrenhaus und das Haus der Ab- geordneten. § 87, Der Bergbau lieferte an Steinkohlen 590 Mill. Ctr., davon die Hälfte aus Westfalen, */3 ans Schlesien, aus den Kohlen- becken von Ruhrort-Unna, Stollberg-Aachen, Saarbrücken, Gleiwitz, Glatz-Waldenburg; 150 Mill. Ctr. Braunkohlen, davon fast die Hälfte aus dem Distrikt zwischen Halle u. Eisleben; 731/2 Mill. Ctr. Eisenerz, zum größten Theil aus Westfalen, der Rheinprovinz und Nassau, 8 Mill. Ctr. Zinkerz aus Schlesien (Preußen producirt die Hälfte des Gesamtgewinnes der Erde); 2 Mill. Ctr. Bleierz aus der Nheinpro- vinz, Westfalen, Schlesien und vom Harz, 5h2 Mill. Ctr. Kupfererz und Silber vom Harz. Salzlager finden sich in Staßfurt, Speren- berg südl. von, Berlin, wo man in einer Tiefe von 1269 m. (dem tiefsten Bohrloch der Erde) die Sohle des Steinsalzes noch nicht erreicht hat, Jnowraclaw südwestl. v. Thorn, Segebcrg in Holstein, Erfurt u. a. Das Salzlager von Staßfurt hat eine Mächtigkeit von 215 m., das von Erfurt 345 m. Staßfurt ist einzig in seiner Art durch die so sehr werthvollen Kalisalze, und ist dadurch zu dem Range der größten Saline ihrer Art in Europa gestiegen. Außerdein gibts noch 34 Salinen (besonders Schönebeck bei Magdeburg und Dürren- berg bei Halle) und über 200 Mineralquellen in Nassau, Schlesien und der Nheinprovinz. § 88. Ackerbau treiben 13 Mill. Einw. Am meisten Ackerland hat Posen, Sachsen und Schleswig-Holstein, am wenigsten Westfalen und Rheinland. Sachsen nimmt in Bezug auf vortreffliche Beschaffen- heit und sorgfältigen Anbau des Bodens die erste Stelle ein. Man baut als Brotfrüchte Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Kar- toffeln. 460,000 Eimer Wein, besonders am Rhein und in Schle- sien. Oelgewächse (Raps, Hanf, Lein), Krapp in Schlesien, Sachsen, Rheinprovinz; Waid, Saflor, Wau und Anis in Erfurt; Kümmel bei Halle; Flachs in Preußen, Schlesien, Hannover, Westfalen; Cichorien bei Magdeburg; vorzüglicher Hopfen in Posen; Runkel- rüben auf fast 8 Qm., meist in Sachsen, Tabak und Obst. Die Gartenkultur ist berühmt in Erfurt. Der fünfte Theil des Landes ist mit Wald bedeckt. H 89. Viehzucht. Die meisten Pferde zieht Preußen, Ostfries- land, Holstein: Rindvieh: Nassau, Preußen, Schleswig-Holstein, Hannover und Schlesien, Schafe (22 Mill., ausgezeichnete Zucht mit 1/2 Mil. Ctr. Wollproduction) Brandenburg und Schlesien, daher dort die größten Wollmärkte in Berlin und Breslau.^ Die schlesische Wolle ist die feinste. Ziegen und die besten Schweine zieht
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