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1. Bd. 2 - S. 653

1854 - Leipzig : Engelmann
Unterdrückung der Revolution. 653 diese Stadt mit Osen verband, wurde hinter ihnen abgebrannt, damit die in Ofen verbleibende Besatzung vor unerwarteten Ueberfällen gesichert Ware. Noch an demselben Vormittag zogen die Magyaren unter dem Jubel des Volks in die freudetrunkene, festlich geschmückte Stadt ein. Zwei Tage nachher wurde das 25. April, kaiserliche Belagerungsheer vor Komorn zum Rückzug genöthigt, nachdem es den Ungarn gelungen war, noch eine zweite Brücke über die Donau zu schlagen, und sich der Verschanzungen und eines großen Theils des Geschützes zu bemächtigen. Aber der heftigste Kampf zog sich um Ofen zusammen. Als Görgey Anfangs 3.Mai. Mai mit seinen tapfern, wohlgerüsteten Truppen auf den benachbarten Berg- hohen sich zeigte, in der Absicht, auch das rechte Donauufer von den Feinden zu befreien, da erkannte die kaiserliche Besatzung, daß ihr einziges Heil auf ihrer Tapferkeit beruhe. Der Befehlshaber, General Hentzi, ein Schweizer, ließ daher in aller Eile die in guten Stand gesetzten Festungswerke schließen, Schanzen und Umpfahlungen errichten, Graben und Brüstungen aufführen und traf alle Vorkehrungen zu einer hartnäckigen Vertheidigung. Umsonst! Durch ein furcht- bares Bombardement, täglich wiederholt, durch unterirdische Minen und durch häufige Angriffe vernichtete Görgey allmählich die Vertheidigungsanstalten, so daß, als am 21. Mai durch das unaufhörliche Feuern mit glühenden Kugeln die Stadt in Brand gcrieth und ein heftiger Wind die Flammen rasch von einem Ort zum andern trug, ein während der Verwirrung mit aller Anstrengung unternommener Sturm auch Ofen zu Fall brachte. Die Tapferkeit und Kriegswuth war auf bei- den Seiten gleich; schrittweise wurde die Stadt erobert und vertheidigt; in Höfen und Zimmern focht Mann gegen Mann; Leichen und Blut bedeckten weithin den Boden. Hentzi, der bei Görgey's Ankunft ganze Quartiere der jenseitigen Hauptstadt Pesth wegen Kundgebung magyarischer Sympathien in Brand ge- schossen, fiel bei der Erstürmung. Die Ueberlebenden geriethen in Kriegsgefangen- schaft. Die östreichischen Heere zogen sich nach Preßburg und an das äußerste Ende der Insel Schütt zurück, um neue Verstärkungen abzuwarten. — Auch im Sü- den behielten die Magyaren die Oberhand; die Schanzen von St. Thomas fielen in ihre Gewalt, bis Pancsova trugen sie ihre siegreichen Waffen; die öst- reichischen Truppen blieben auf fremdem Boden; auf drei Seiten standen die Ungarn drohend an den Grenzen ihres befreiten Landes. — Voll stolzen Ver- trauens über diese Erfolge hatte bereits der Reichstag in Debreczin die Unab- hängigkeit Ungarns von Oestreich ausgesprochen, eine provisorische Re-"^nl. gierung unter der Leitung Kossuth's als Gouverneurs bestellt und somit die Brücke zu einer friedlichen Ausgleichung abgebrochen. Dieser ent- scheidende Schritt zur Begründung einer magyarischen Republik erzeugte die erste große Spaltung zwischen Kossuth und Görgey und schuf „den Geist des Zerwürfnisses" in ihren eigenen Reihen. Letzterer, mit der Unabhängigkeits- erklärung unzufrieden und von Neid erfüllt über die hohe Stellung des Gouver- neurs, folgte von dem an den Eingebungen seines Ehrgeizes und seiner Herrsch- sucht und nahm eine von der Regierung immer mehr unabhängige Haltung an. Weder der Rang eines Oberbefehlshabers, der von Dembinski auf ihn übertragen ward, noch die damit verbundene Würde eines Kriegsministers waren vermögend, den ehrsüchtigen Feldherren mit Kossuth und der Landesregie- rung zu versöhnen. In seinem militärischen Stolze verachtete er die Befehle der Regierung, lehnte das ihm vom Reichstag zugetheilte Militärverdienstzeichen nebst Rangerhöhung ab und handelte im Bewußtsein des überlegenen Talentes eigen- mächtig und rücksichtslos. h. 892. Hayn au und Pas kiew i tsch. In ihrerbedrärigniß wendete sich

2. Bd. 1 - S. 55

1854 - Leipzig : Engelmann
Morgenländische Völker. 55 nur daß sie die astronomischen Kenntnisse zu Sterndeuterei, Wahrsagung und astrologischen Träumereien mißbrauchten. — Aber der Fluch des Kastenzwangs, geistiger Stillstand und Mangel an freier Entwickelung, lastete auf der Nation und bewirkte, daß sie Jahrhunderte lang auf derselben Stufe blieb und daß an- dere Völker zur Vollendung bringen mußten, was jene begonnen. Die steifen im Dienste einer finstern Abgötterei verfertigten B i ld h aue rw erke erlangten erst durch die Griechen Freiheit und Schönheit; auch die Arzneikunde, Geome- trie und andere der Pflege des Priesterstandes anheimgegebene Kenntniffe wur- den erst durch die Griechen zu Wissenschaften ausgebildet. — Der ursprünglich auf Sonnen- und Sternendienst gegründete Cultus des mythenreichen O siris, des Serapis, der Isis u. a. (§. 14. 3.), dessen tiefere Bedeutung nur den Priestern bekannt war, artete allmählich durch die Verehrung der den Planeten geweihten Thiere in den gräuelvollsten Thier dienst aus. Nicht blos der Stier Apis, auch Kühe, Katzen, Ibis, Sperber, Hunde, Krokodile und viele andere genossen göttlicher Verehrung. „Man muß annehmen, daß das gleichbleibende instinktive Leben der Thiere der Auffassung der Aegypter imponirte, denen ein festes und unverändertes Thun, ein stabiles und typisches Wesen das höchste war." Diese Entartung machte sich auch in der Kunst bemerkbar, indem man die Göt- terbildnisse, die anfangs Menschengestalt trugen, bald mit Thierköpfen versah, bald ganz in Thiergestalt darstellte. — Da die ägyptische Religion die Fortdauer der Seele in der Unterwelt von der Erhaltung des Leichnams abhängig machte, so wurde bei ihnen die eigenthümliche Sitte herrschend, die Körper der Tobten einzubalsamiren, um sie vor Verwesung zu schützen und sie dann als Mu- mien in schachtartigen Gängen und Todtenkammern aufzubewahren. Die Kö- nigsgräber befestigte man durch P y ra m i d en, deren Zahl dem westlichen Felsgebirg entlang über dreißig beträgt, von 20 bis 450 Fuß Höhe. Durch die im religiösen Aberglauben befangene Natur des Volks, die sich in der zahllosen Menge göttlich verehrter Wesen, Tempel und Heiligthümer, so wie in der Masse von Religionsfesten, Gebetsvorschriften, Reinigungsregeln, Ritualgesetzen, heili- gen Gebräuchen und Opfern aller Art kund gab, erlangten die Priester sehr große Macht. Sie standen dem gesammten Religionswesen vor, leiteten die unzähligen heiligen Handlungen, die von der Beschneidung bis zur Grablegung das ganze menschliche Leben durchzogen, bekleideten alle Aemter und Richterstellen und waren die einzigen Pfleger und Kenner der Künste und Wissenschaften, die sie durch eine geheimebilderschrift (Hieroglyphen) als Sondergut ihres Standes festhielten. Diese Bilderschrift ist dreierlei Art: hieroglyphische, hieratische und d emo tische. Die beiden erstem trifft man auf den O b e- li s ken oder vierkantigen aus einem einzigen Granitblocke gehauenen Spitzsäulen, die vor den Vorhallen (Pylonen) der Tempel aufgestellt waren, die letztere, im bürgerlichen Leben gebrauchte, findet sich am häufigsten auf den aus der Wasser- pflanze Papyrus verfertigten Schriftrollen. Auch die kolossalen (riesen- mäßigen), mit dem Eultus verbundenen Bauwerke, Tempel, Pyramiden, Sphinxe (Löwen mit Frauenköpfen) u. dgl., die nur durch die vereinte Kraft eines im Dienste der Gottheit fröhnenden Volks entstanden sein können, zeugen von der hohen Macht des Priesterstandes und des auf ihm ruhenden theokratischen Königthums. Das geknechtete Volk dagegen war ohne Heiterkeit und Lebens- muth wie ohne kriegerische Eigenschaften und Tugenden. Der Mangel persön- licher Freiheit raubte demselben das Ehrgefühl und die Selbstachtung, die Quelle echter Sittlichkeit. Das Lebensglück der Aegypter war auf häusliche Freuden, ihre Sittlichkeit auf häusliche Tugenden beschränkt.

3. Bd. 1 - S. 57

1854 - Leipzig : Engelmann
57 Morgenländische Völker. Kunstfertigkeit war, die, nachdem sie einen gewissen Grad erreicht, stille stand und nur das Gewohnte immer wieder von Neuem hervorbrachte. — Merkwürdig ist die Sorgfalt, welche die Acgypter der Leichenbestattung und der Aufbewahrung der Mumien in kühlen Ruhestätten zuwandten. „Diese Ruhestätten mußten an einsamen und abgeschiedenen Or- ten liegen, deren Natur der Stille des Grabes entsprach, sie mußten sicher und fest sein, um die Tobten vor Störung und die Gräber vor Entweihung zu schützen; weder die Ge- walt der Natur noch der Wille der Menschen sollte es vermögen, die Körper der Abgeschie- denen anzutasten. In festen unzerstörbaren Gräbern mußten die Tobten der Aegypter ruhen. Darum baute Jedermann die Grabmäler seiner Angehörigen, ja sein eigenes Grab im Voraus so fest als möglich und schmückte es so gut aus als er vermochte." — Die Ein- balsam i r u n g der Leichname, wobei ein Berg-Asphalt der wichtigste Bestandtheil war, geschah je nach dem Rang und Vermögen des Verstorbenen mit mehr oder weniger Auf- wand. „War die Balsamirung geschehen, so wurde jeder einzelne Theil des Körpers viel- fach mit den feinsten Stoffen umwunden, das Ganze in Decken gewickelt. In den Binden, aus Leib und Brust, findet man goldne oder silberne Idole, besonders Osirisbilder, Sca- rabäen u. dergl. Ueber die Mumien der theueren Zubereitungen machte man einen aus zu- sammengeleimten Kattun und Gips bestehenden Ueberzug, wo auf die Stelle des Gesichts eine Abbildung desselben, auf den übrigen Leib Hieroglyphen gemalt wurden, die fertigen Mumien wurden dann oft mit reichen Halsbändern und anderm Schmucke versehen. Darauf ward die Mumie in einen Sarg von Sykomorenholz gelegt, dieser zuweilen noch in einen mit Sculpturen versehenen Granitsarkophag; so wurde sie in den Grabkammern aufrecht hingcstellt." Diese Grabkammern (Katakomben), deren jede ägyptische Stadt besaß und die sich in den westlich vom Nil liegenden Felsgebirgen befinden, sind „eine wahre Niederlassung aller Künste und Wissenschaften des häuslichen Lebens der alten Aegypter", indem alle Pracht und Zierrath nicht in den bürgerlichen Wohnungen, den „Nachtherber- gen" der Lebenden, sondern in diesen Todtengrüften, dem langdauernden Aufenthaltsort der an ihren Leib gebundenen Seele, angebracht wurde. 5. Phönizier. §. 33. Seefahrt. Handel. Industrie. Kolonien. Zwischen der Küste des Mittelmeers und dem cedernreichen Libanon (vgl. §. 21. Vii) wohnte das seefahrende, Handel treibende Volk der Phönizier. Ihre wichtigsten Städte waren Sidon, „der Markt der Nationen", und das reiche und mächtige Tyrus. Gewerbfleiß und geistige Regsamkeit führten das Volk auf mancherlei Erfindungen als Glas, Purpur färb er ei und Buchstabenschrift. Auch in der Gießkunst, Weberei, Architektur und andern Künsten und Fertigkeiten waren sie ausgezeichnet, und im Bergbau und in der Metallbereitung übertrafen sie alle andern Völker. Die günstige Lage ihres Landes führte sie auf die See. Nicht blos die Küstenländer und Inseln des Mittelmeers befuhren sie mit ihren zierlichen Schiffen, um sowohl ihre eigenen Erzeugnisse als die Produkte des fernen Ostens zu verhandeln, sondern sie wagten sich sogar über die Säulen des Herkules (Gibraltar) hinaus, tauschten Zinn auf den britischen Inseln und Bernstein von den Bewohnern der Ostsee ein und unternahmen kühne Fahrten nach Süd- Arabien und Indien (Op h ir). Ja selbst die Südspitze vonafrika sollen sie auf Veranlassung des ägyptischen Königs N ech o (§. 31.) auf einer

4. Bd. 1 - S. 26

1854 - Leipzig : Engelmann
26 Geschichte der ñlten Welt. Uralte epische Nationaldichtungen und Volkslieder wurden häufig von Ge- schichtschreibern als Quellen für die älteste Geschichte benutzt; so von Livius bei der rö- misch e n Geschichte, von Paullus Diaconus und Jornandes bei der Geschichte der Langobarden und Gothen, von Saxo Grammaticus in der dänischen Geschichte; aber in diesem Falle ist in der ältesten Geschichte auch immer Dichtung und geschichtliche Wahrheit so vermischt, daß eine Scheidung unmöglich erscheint; die Versuche einer erklärenden Deutung aber führen häufig aufabwege, indem dabeiphantasie und vor- gefaßte Meinung oft allzuthätig Mitwirken, sehnlich verhält es sich mit den mythologi- scheu Sagen als geschichtlichen Quellen; die durch symbolische Deutungen daraus gewonnene historische Ausbeute ist höchst unsicher. — Wichtiger sind Münzen und In- schriften, namentlich für die spezielle Geschichte, wie Landschaften, Städte, Inseln u.s.w. Ferner Grabmaler mit den sich häufig darin befindenden Sarkophagen, Geräthschaften, Wappen, Urnen und dergl. Für die Geschichte der Kelten und Germanen sind in dieser Beziehung die sogenannten Hünengräber, die man im nördlichen Deutschland, so wie in den Niederlanden, England, Schottland, Frankreich u. a. O. vorsindet, von Wichtigkeit. Man versteht darunter „alle aus der heidnischen Vorzeit stammenden Grab- mäler, die theils in großer Menge und in Reihen geordnet, theils einzeln auf Anhöhen, in Wäldern und entlegenen Gegenden sich vorsinden, bald in hohen, bald in unbedeutenden Erdaufwürfen von abgerundeter Form bestehen und entweder die Reste verbrannter Leichen oder unverbrannter Gerippe, so wie Urnen und andere Gesäße, Waffen und verschiedene Gcräthe des häuslichen und öffentlichen Lebens von Stein, Horn und Metall enthalten." §. Í8. Vor Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die histo- rischen Nachrichten, so wie alle Werke der Literatur blos geschrieben und als Handschriften (Manuskripte) in Bibliotheken aufbewahrt. Von diesen auf Pergament oder Papyrus geschriebenen Manuscripten, die Jahr- hunderte lang (manchmal verwischt und neu beschrieben, Palimpseste) im Staube der Klosterbibliotheken gelegen und deren Vervielfältigung durch Ad- schreiben sehr kostspielig und mühsam war, wurden später gedruckte Ausgaben veranstaltet, welche die Verbreitung der Geschichtskunde und die Erkenntniß der geistigen Erzeugnisse des Alterthums schnell förderten. Doch hat man auch setzt noch handschriftliche Urkunden, von denen der Geschichtsorscher Einsicht nehmen muß, besonders wenn er die verwickelten Ereignisse und Zustande unserer Zeit darstellt. Diese bestehen in Briefen, Vertragen, Denkschriften u. dgl. und beson- ders in den Aktenstücken der Diplomaten (Geschäftsführer der Fürsten und Regierungen) und werden in Archiven aufbewahrt. — Eine nach Jahren geordnete geschichtliche Zusammenstellung von Begebenheiten ohne innern Zusam- menhang heißt Chronik; die pragmatische Geschichte sucht die Ver- knüpfung von Ursachen und Wirkungen in den Begebenheiten und den innern Gang und Zusammenhang der Erscheinungen und Thatsachen nachzuweisen. §. 19. Indessen genügt es nicht zu wissen, was geschehen ist, sondern man muß auch den Ort und das Land kennen, wo und die Zeit wann etwas geschehen ist. Jenes lernt man durch die Geographie oder Länderkunde und Topo- graphie oder Ortskunde, dieses durch die Chronologie oder Zeitkunde. Nicht bei allen Völkern jedoch ist die Zeitrechnung (Aera) gleich; denn wäh- rend die christlichen Nationen von der in die Regierungszeit des Kaisers Augu- stus fallenden Geburt Jesu an vorwärts und rückwärts zählen, rechnen die Juden vonerschaffung der Welt (über 5600 Jahre), die m o h a m m e- d an isch en Völker von der Flucht ihres Propheten (H edsch ra 16. Juli 622). Die Griechen zählten nach Olympiaden, die im J.776 v. Ch. ihren Anfang nahmen, die Römer bezeichneten ihre Jahre nach den regierenden Consuln und

5. Bd. 1 - S. 225

1854 - Leipzig : Engelmann
Das Römerreich. 225 stattlicher Mann, dem die Wache der Brücke anvertraut war, mit zwei Ge- fährten die Anstürmenden abgewehrt, indeß die Menge auf ihr Gebot hinter ihnen die Brücke einriß. Bald sandte Horatius die beiden Mitstreiter gleich- falls weg und „widerstand allein, wie Ajax, bis das Krachen der hinstürzenden Balken und der Arbeitenden Ruf verkündeten, das Werk sei vollbracht. Da betete er zum Vater Tiberinus, daß er ihn und seine Waffen in seinen heili- gen Strom empfange und schütze und sprang in die Fluthen und entschwamm zur Stadt, unter allem Geschoß der Feinde. Zum Dank steuerte ihm jeder Einwohner, als die Hungersnoth wülhete, was er von Speise sich abdarben konnte; nachmals setzte die Republik sein Standbild und schenkte ihm so viel Land, als er in einem Tage umpflügen konnte." Eine ähnliche Belohnung wurde dem Mueius Sküvöla zu Theil. Als Rom durch die Belagerung von Hunger schwer heimgesucht ward, unternahm dieser Heldenjüngling, mit des Senats Erlaubniß, die Befreiung des Vaterlandes durch die Ermordung des Etruskerkönigs. Er schlich sich in das Lager und gelangte, der Sprache kundig, in den innern Raum, wo das königliche Zelt stand. Aber aus Jrr- thum erstach er statt des Königs einen stattlich gekleideten Diener. Als ihn hierauf Porsenna durch Drohungen zu Geständnissen zwingen wollte, streckte Mucius die rechte Hand in ein neben ihnen loderndes Opferfeuer, zum Be- weis, daß er weder Marter noch Tod scheue. Davon erhielt er den Namen Linkhand(Skavola). Aber wie ruhmredig auch die Römer diese ersten Frei-'' heitskämpfe priesen — aus spätern Nachrichten erfahren wir, daß Porsenna Rom eingenommen und die Römer gezwungen habe, seinen Abzug durch Aus- lieferung von Geiseln (die jedoch bald unter Anführung der muthvollen Clölia durch eine kühne Flucht über den Strom wieder entkamen) und durch Abtre- tung eines Drittels ihres Gebiets (zehn Tribus) zu erkaufen. Zugleich rissen die Aequer und Volsker die an die Könige verlorenen Städte wieder an sich; die Vejenter zogen für die Tarquinier ins Feld und lieferten den Rö- mern ein Treffen am Walde Arsia, wobei Brutus, der Stifter der neuen Republik, und Ar uns Targuinius einander gegenseitig tödteten, die Römer aber das Feld behaupteten; und endlich ergriff der von dem letzten König gegründete latinische Städtebund zum Schutze seines Stifters die Waffen. Da schufen die Römer eine neue Würde, die Dictatur, deren Nutzen sich bald in dem Siege über die Latiner am See Regillus (auf der Nordseite des latinischen Gebirges am Wege von Rom nach Präneste) be- währte. Drei Jahre später erfolgte ein Bündniß, worin beiden Staaten gleiche Rechte eingeräumt wurden. Der Diktator wurde nur in Zeiten der Noth und Gefahr aus sechs Monate gewählt und legte nach Beseitigung derselben sein außerordentliches Ämt, das ihm unbe- schränkte Gewalt in der Stadt und im Felde verlieh, wieder nieder. Unter dem Dictator stand der von ihm ernannte Oberst der Ritterschaft (mgaistor equitum). Die Dic- tatur, von welcher keineberufung an die Volksversammlung gestattet wurde, war ein dien- liches Mittel, den aufstrebenden Geist der Plebejer niederzuhalten und Spaltungen zu ver- Weber, Geschichte, l. 6. Ausl. 15

6. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 10

1847 - Leipzig : Engelmann
10 Geschichte der alten Welt. dritten die Parteikämpfe und die verwickelten (complicirten) Zustände einer verfeinerten und übergebildeten Welt. Dabei erlangt man die Lehre, daß Vaterlandsliebe (Patriotismus), Bürgertugend und Einfachheit der Sitten Reiche und Nationen groß machen, Selbstsucht (Egoismus) und die daraus hervorgehende Genuß- sucht und Verweichlichung sie zu Grunde richten. §. 12. Da Reiche und Nationen bestanden, ehe die Schreibkunst in Anwendung kam, die Menschen Kriege führten und bürgerliche Ein- richtungen trafen, ehe sie ihre Thaten aufzeichneten, so haben wir über die älteste Geschichte sehr dürftige, aus unzuverlässigen Quellen ge- schöpfte Nachrichten. Denn theils beruhen sie auf mündlicher Er- zählung (Tradition), die sich von Mund zu Mund fortpflanzte, aber durch die Uebertragung fremdartige und fabelhafte Zuthaten an- nahm, theils gründen sie sich auf geschichtliche Denkmale, als Gränz- steine, Grabhügel, Monumente, Trümmer uralter Bauwerke, Münzen, Geräthe, Waffen u. dgl. Daher ist die älteste mit Sagen (My- then) und Dichtungen durchflochtene Geschichte fabelhaft (my- thisch) und mehr für die epische Dichtkunst, die mit Vorliebe ihre Stoffe aus der Heroenzeit (Heldenalter) wählt, als für die Geschichtschreibung von Bedeutung. Diese wird erst zuverlässig, wo gleichzeitige oder doch dem Raum und der Zeit nach nicht allzu fern lebende Schriftsteller uns berichten, was sie erlebt, erforscht oder durch Erzählung vernommen haben. Mit der Zunahme der Cultur gewinnt dann die Kenntniß der geschichtlichen Ereignisse immer mehr an Licht und Wahrheit, bis zuletzt die Ueberfülle schriftlicher Urkunden dem For- scher neue Dunkelheiten und Schwierigkeiten anderer Art bereitet. §. 13. Vor Erfindung der Buchdruckerkunst (1440) wurden die historischen- Nachrichten, so wie alle Werke der Literatur blos geschrieben und als Handschriften (Manuskripte) in Bibliotheken aufbewahrt. Von diesen auf Pergament oder Papyrus geschriebenen Manuskripten, die Jahrhunderte lang (manchmal verwischt und neu beschrieben, Palim- sc st e) im Staube der Klosterbibliotheken gelegen und deren Vervielfältigung durch Abschreiben sehr kostspielig und mühsam war, wurden später gedruckte Ausgaben veranstaltet, die die Verbreitung der Geschichtsknnde schnell förder- ten. Doch hat man auch jetzt noch handschriftliche Urkunden, von denen der Geschichtsorschcr Einsicht nehmen muß, besonders wenn er Ereignisse unserer Zeit darstellt. Diese bestehen in Briefen, Verträgen, Denkschriften u. dgl. und wcrdcir in Archiven aufbewahrt. §. 14. Indessen genügt es nicht zu wissen, was geschehen ist, son- dern man muß auch den Ort und das Land kennen, wo und die Zeit wann etwas geschehen ist. Jenes lernt man durch die Geographie oder Länder- kunde und T opograph ie oder Ortskuudc, dieses durch die Chro u olo-

7. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 17

1847 - Leipzig : Engelmann
A. Morgenländische Völker. 17 den Einen wie den Andern. Ja noch heutzutage haben die christlichen Kopten mit ihren mohammedanischen Herrschern nichts gemein. §. 23. Aegypten besaß schon in den ältesten Zeiten zahllose Städte und Dörfer und eine hohe Civilisation. Wissenschaften, Künste und bür- gerliche Gewerbe fanden daselbst Pflege, so daß man von jeher das Nil- land als die gehcimnißvolle Wiege aller menschlichen Cultur angesehen hat; — aber der Fluch des Kastenzwangs, geistiger Stillstand und Mangel an freier Entwickelung, lastete ans der Nation und bewirkte, daß sie Jahr- hunderte lang ans derselben Stufe blieb und daß andere Völker zur Voll- endung bringen mußten, was jene begonnen. Die steifen im Dienste ei- ner finstern Abgötterei verfertigten B i l d h a u er w er k e erlangten erst durch die Griechen Freiheit und Schönheit; auch die Arzneikunde, Geo- metrie und andere der Pflege des Priesterstandes anheimgegebene Kennt- nisse wurden erst Lurch sie zu Wissenschaften ausgebildet. — Der ursprüng- lich auf Sternendienst gegründete Cultus des Osiris, Serapis, der Isis u. a., dessen tiefere Bedeutung nur den Priestern bekannt war, ar- tete allmählig durch die Verehrung der den Planeten geweihten Thiere in den gränelvollstcn Thierdienst aus (Stier Apis). Diese Entartung machte sich auch in der Kunst bemerkbar, indem man die Göttcrbildnisse, die anfangs Menschengestalt trugen, bald mit Thicrköpfen versah, bald ganz in Thiergestalt darstellte. — Da die ägypt. Religion die Fortdauer der Seele in der Unterwelt von der Erhaltung des Leichnams abhängig inachte, so wurde bei ihnen die cigenthüinliche Sitte herrschend, die Körper der Todten einznbalsamircn, um sic vor Verwesung zu schützen und sie dann als Mumien tu schachtartigcn Gängen und Todtcnkammern, über deren Eingänge man Pyramiden errichtete, aufzubewahren. Durch die- sen Glauben erlangten die Priester, die als Todtenrichter die Gewalt hat- ten, den Leichnam des Lasterhaften der Verwesung zu übergeben und da- durch die Wanderung seiner Seele durch T h i c r l c i b c r herbeizuführen, sehr große Macht. Sie standen dein Religionswescn vor, bekleideten alle Aem- ter und Richterstcllen und waren die cinzigeit Pfleger der Wissenschaf- ten, die sie durch eine g c h e i m e B i l d e r sch r i ft (Hieroglyphen) als Sondergut ihres Standes festhielten. Diese Bilderschrift ist dreierlei Art: hieroglyphische, hieratische und demotische. Die beiden crstern trifft man auf den Obelisken oder vierkantigen ans einem einzigen Gra- nitblockc gehauenen Spitzsäulen, die vor den Vorhalletr (Pylonen) der Tempel aufgestellt waren, die letztere im bürgerlichen Leben gebrauchte findet sich am häufigsten auf den atis der Wasserpflanze Papyrus verfertigten Schriftrcllcn. Ulrich die kolossalen (riesenmäßigen) mit dem Cultus ver- bundenen Bauwerke als Tempel, Pyramiden, Sphinxe u. dgl., die nur dttrch die vereinte Kraft eines iin Dienste der Gottheit fröhnenden Volks entstanden sein können, zetigcn vcit der hohen Macht des Pricsterstandes. Die Mumien, die in bemalte Särge, Tücher und andere Stoffe gehüllt find, findet man in den meisten Naturaliencabinettcn.— Bon den Obelisken haben die Römer N nach Rom bringen lassen, wo sic jetzt noch aufgestellt sind; einer (von Luxor) befindet sich in Paris. — In Entzifferung der Hieroglyphen hat man in unsern Tagen glückliche Versuche gemacht. Weber, Geschichte. 2

8. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 13

1858 - Leipzig : Engelmann
13 A. Morgenländische Volker. Trümmerberge, die aus der umgebenden Wüste emporragen und ungeordnete Ruinenmassen und Steinhaufen, zerbrochene Urnen, Gefäße und Statuen mit Inschriften bezeichnen jetzt die Stätte, wo einst das weltberühmte Babel, die „stolze Zierde der Chaldäer" gestanden. Aber das herrliche Gartenland ist zu einem öden Raubfelde geworden, wo der Fußtritt des Wanderers wilde Thiere aufscheucht; das herrliche Land, dessen Fruchtbarkeit einst die Bewunderung des ganzen Alterthums erregte, ist nun eine dürre Wüste; die Kanäle sind ausge- trocknet, die Dämme eingestürzt, die Bewässerungsanstalten durchbrochen. ö. Aegypter. §. 11. Die Griechen nannten Aegypten ein „Geschenk des Nil"; denn durch die jährliche regelmäßige N i lü b e r sch w e m m u n g, die von den Regen- güssen in dem abyssinischen Hochlande herrührt und durch allerlei Bewässe- rungsanstalten, Kanäle, Dämme, Cisternen geleitet wird, erhält das Land seine hohe Fruchtbarkeit. Schon in alten Zeiten theilte man das ägyptische Thai- land in drei Theile, 1) in Oberägypten, wo die großartigen und merk- würdigen Ruinen von Theben mit ihrer Trümmerwelt von Statuen und Säulen, ihren kolossalen Sphinren (Löwen mit Menschenköpfen), ihren in kahle Felsenwände gehauenen Königsgräbern und unterirdischen Todten- kammern und mit der riesengroßen Memnonssäule, die früher bei Son- nenaufgang harmonische Töne von sich gegeben haben soll, noch jetzt Zeug- niß ablegen von der einstigen Pracht und Herrlichkeit der Pharaonenstadt Theben; 2) in Mittelägypten mit der Hauptstadt Memphis, deren Um- gebungen gleichfalls durch großartige Ueberreste einer geschichtlichen Vorzeit merkwürdig sind. Dahin gehören die Trümmer des Labyrinths, eines aus vielen in einander laufenden Kammern, Höfen, Vorhallen und Gängen be- stehenden Reichspalastes, und die Gruppen von Pyramiden auf der öden einsamen Felsenplatte am Saume der Wüste, die noch heut zu Tage als Wun- der riesenhafter Baukunst angestaunt werden. Gleich nach ihrem Regierungs- antritt fingen nämlich die Könige den Bau des Felsengrabes an, in dem ihre Leiche einst ruhen sollte, befestigten es durch Steinblöcke und Mauerwerk gegen den Andrang der Wüstenstürme und vergrößerten es im Laufe der Jahre von Außen durch umgelegte Steinmäntel in die Breite und Höhe bis zu einem künstlichen Steinberge. Je länger die Regierung dauerte, desto größer wurden daher die Pyramidengräber der Könige von Memphis; 3) Unterägypten milder alten „Sonnenstadt" Heliopolis, die aber später von Alerandria verdunkelt wurde, und mit den geschichtlich merkwürdigen Orten Sais, Nau- kratis u. a. Unterhalb Memphis theilt der Nil seine Wasserfülle in zwei Haupt- und mehrere Nebenarme und erweitert das Thal zu einer ausgedehnte- ren Ebene, wo fruchtbare Gefilde mit grasreichen Fluren abwechseln und Pal- menwälder die Ufer schmücken, bis er, das Marschland und den Dünenstreis durchbrechend, seine Fluthen im Meere begräbt. Dies ist das Delta, dessen hohe Fruchtbarkeit Aegypten zur Kornkammer der alten Welt machte. §. 12. Aegypten besaß schon in unvordenklichen Zeiten zahllose Städte und Dörfer und eine hohe Bildung. Wissenschaften, Künste und bürgerliche Gewerbe fanden daselbst Pflege, so daß man von jeher das Nilland als die geheimnißvolle Wiege aller menschlichen Cultnr angestaunt hat; — aber die Kasteneinrichtung hemmte die freie Entwickelung und Fortbildung. Alles stand im Dienste einer finstern Religion und einer mächtigen Priesterschaft, die das Volk in Furcht und Aberglauben erhielt. Die Lehre, daß nach dem Tode des

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 293

1876 - Dresden : Schönfeld
Amerika. 293 ften Holzhandel. Getreide reift bis zum 65 0 N. Nach den canadi- schen Seen zu treten außer den Lärchen zahlreiche Ahornarten, Ulmen, Eichen, Erlen, Eschen, Birken, Linden und weiter im S. Tulpenbäume, Platanen, Sumachsträucher (zum Gelbfärben) u. a. hinzu. Der Zucker- ahorn liefert Zucker und Wein. Im südlichen Theile dieses Gebiets erscheinen immergrüne Laubhölzer, die Magnolien und einige Palmen. Zwar findet sich wilder Wein in großer Menge (die normannischen Entdecker gaben bereits dem nördlichen Theil Neuenglands den Namen Weinland) und wird für den Weinbau cultivirt; aber die edle euro- päische Nebe will an der Ostküste nicht gedeihen. Klimatisch entspre- chen die südl. atlant. Staaten, von Nordcarolina an, dem südlichen Eu- ropa und erinnern durch den feuchten Sommer an China. An Pro- ductionsfähigkeit übertreffen sie das Mittelmeergebiet, aber in der Si- cherheit der Ernten stehen sie China nach. Unter den Kulturpflanzen finden sich nördlich vom Ohio unsere Getreidearten, namentlich Weizen und Mais, südlich von diesem Flusse Reis, Zuckerrohr, Baum- wolle, Tabak, Indigo. 3. In Californien, entsprechend der Mittelmeerzone, ragt unter den zahlreichen Coniferen die Riesenwellingtonia bei einer Höhe von 130 in. über alle verwandten Nadelbäume empor. Die Borke eines solchen Riesen, die in S. Francisco ausgestellt war, bildete ein mit Teppichen belegtes Zimmer, in welchem 140 Kinder bequem Platz fanden. In die Höhlung eines andern umgestürzten Baumes konnte man 24 m. weit hineinreiten. Südfrüchte und Wein gedeihen in den Flußthälern vortrefflich. 4. In der Zone der Prärien, den Steppen Amerikas, zwi- schen dem Mississippi u. der Sierra Nevada von Californien südwärts bis zum Wendekreise bedeckt die Zwergsonnenblume, die eigentliche Prärieblume, die Landschaft so dicht, daß sie derselben den Anschein brennenden Goldes verleiht. Prachtvolle Anemonen und Maasliebchen erinnern den deutschen Wanderer an seine europäische Heimat. Die Cacteen, die characteristischesten Pflanzen der trocknen Klimate Amerikas reichen nordwärts bis 49o N., während die Agaven auf den südlichen Theil dieses Gebiets sich beschränken. Die Mesquitesträucher (Mimo- senform) bedecken weite Landstriche im nördlichen Mexiko; Gräser und Stauden bekleiden dagegen den östlichen Theil der Prärien an den Zu- flüssen des Mississippi und bilden vorzügliche Weideländer. H 418. 5. Mexiko und Mittelamerika. Die meisten Land- schaftsformen der ganzen Erde sind in der Flora Mexikos vereinigt. Die meisten Cacteen unserer Treibhäuser stammen aus Mexiko. Diese der neuen Welt durchaus eigenthümlichen ,,Pslanzen-Jgel" bewohnen die dürrsten sonnverbranntesten Orte. Sie steigen bis zu einer Höhe von 3600 m. die Berge hinan. In holzarmen Gegenden werden sie zu Dachstühlen, Tischen, Bänken und Thüren verwendet; aus den Fa- sern werden Stricke gedreht. Der Cochenillecactus hat in der Land- schaft Oajaca (Mexiko) die wichtige Cochenillekultur hervorgerufen. „Hier, wo der Campechenbäum in Pukatans Wäldern thront, die Vanille in den östlichen Cordilleren duftet, die Sassaparille ihre

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 5

1876 - Dresden : Schönfeld
Die astronomische Geographie. 5 gleichen). Rückt die Sonne nach N., so wachsen auf der nördlichen Hemisphäre die Tage und nehmen auf der südlichen ab und umgekehrt. Unter 66v20 N. und 661/2« S. (also 23 V20 vom Pol) währt der längste Tag 24 Stunden. Hier sind die (gleichfalls punklirten) Polar- kreise gezogen, von denen nach dem Pol zu die Tage (und Nächte) rasch wachsen, bis an beiden Polen das Jahr aus einem 6monatigen Tage und einer 6monatigen Nacht besteht. Der längste Tag dauert unter 10 0 N. 12 St. 35 M. „ 20 ,, 13 ,, 13 ,, „ 30 ,, 13 „ 56 ,, „ 40 ,, 14 „ 51 ,, ,, 50 ,, 16 „ 9 ,, „ 60 ,, 18 „ 30 „ § 6. Da die Einstrahlung der Sonne (Insolation) vor allem die Ursache der Temperatur (des Klimas) ist und die senkrechten Strahlen die meiste Wärme erzeugen, so ist der äquatoriale Erdgürtel der heißeste. Die Tropen und Polarkreise hat man als Grenzen der Zonen (Gürtel) verschiedener Wärme angenommen; danach liegt die heiße (tropische) Zone zwischen den beiden Tropen, die 2 gemäßigten (nördliche und südliche) zwischen den Tropen und den Polarkreisen, die 2 kalten innerhalb der Polarkreise.. — § 7. Die Darstellung der ganzen Erde als Körper ge- schieht durch Globen (Erdkugeln), die Darstellung ihrer Oberfläche oder einzelner Theile durch Karten nach verschiedenen Projectionen (See- karten nach Mercators Projection).. Die Karten gehen von der einfachsten Form, vom Grundriß aus, welcher uns zeigt, wie die Gegenstände z. B. ein Zimmer mit Tisch und Stühlen, ein Haus mit Nebengebäuden und Garten, in hori- zontaler Richtung den Raum ausfüllen, Davon wohl zu unter- scheiden ist das Profil, welches uns dieselben Gegenstände in vertikaler Richtung zeigt. Der Grundriß gibt die Dinge schon in verkleiner- tem Maßstabe. Wird die Verkleinerung oder Reduction über 1/1000 der natürlichen Länge ausgedehnt, so kann die Zeichnung nur noch allgemeine Züge geben. Der Grundriß wird zum Plan. Statt eines Hauses sehen wir auf einem Plane bereits eine Straße, einen Stadt- theil, eine Stadt mit der sie umgebenden Landschaft. Hier muß be- reits, wie auf den Karten, auf die Bodensormen Rücksicht genommen werden. Horizontale Flächen erhalten volles Licht, welches man in senkrechten Strahlen denkt; geneigte Flächen, z. B. die Abhänge eines Höhenzuges, werden schattirt und zwar um so dunkler, je steiler derabhang. Auf dem Plane sind noch alle Größen in richtigem Verhältnis; wird aber die Reduction über 1/30,000 ausgeführt, dann müssen manche Gegenstände, wie Eisenbahnen, Canäle u. a. breiter dargestellt werden, als sie im Verhältnis zu den andern Objecten sein sollten. Dann wird aus dem Plan die Karte. In Bezug aus die Verkleinerung unterscheidet man topographische Karten im Maßstabe von etwa 1/30,000 bis 1/150,000, Specialkarten im Maßstabe von 1/150,000 bis 1/500,000 und Generalkarten zwischen 1/500,000 und 1/1,000,000.
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